1 Jahr SAPV in Bayern Entwicklung und Ausblick
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1 1 Jahr SAPV in Bayern Entwicklung und Ausblick Wie viel Qualität braucht die ambulante Palliativversorgung? Präsident der Bayerischen Landesärztekammer 17. Dezember 2010
2 Gliederung Qualität der medizinischen Leistung Grundlagen der Palliativversorgung Kompetenzerwerb Ausbildung und Weiterbildung Kompetenzerhalt Fortbildung Trend
3 Qualität der medizinischen Behandlung wie kann sie beurteilt werden? Strukturqualität Avedis Donabedian Prozessqualität Ergebnisqualität
4 Strukturqualität Mit Strukturqualität ist die Beschaffenheit struktureller Bedingungen gemeint. Eine hohe Strukturqualität bedeutet, dass die richtigen Voraussetzungen vorhanden sind, um etwas regelgerecht und gut zu tun. Typische Maßnahmen zur Sicherung der Strukturqualität in der medizinischen Versorgung sind z.b. Ausbildungs- und Qualifikationsstandards sowie Mindestanforderungen an Kliniken, Praxen, Arzneimittel und Behandlungsmethoden. Quelle: gbe-bund.de
5 Prozessqualität Die Prozessqualität bezieht sich auf das Funktionieren von Abläufen. Eine hohe Prozessqualität bedeutet, dass das Richtige rechtzeitig und gut getan wird. Im Gesundheitswesen geht es insbesondere um die Qualität von Behandlungsund Pflegeprozessen. Typische Instrumente zur Sicherung der Prozessqualität sind fachliche Leitlinien. Quelle: gbe-bund.de
6 Ergebnisqualität Von einer hohen Ergebnisqualität wird gesprochen, wenn ein erreichbares Behandlungsziel auch tatsächlich erreicht wird. Die Ergebnisqualität ist damit der wichtigste Beurteilungsmaßstab für eine medizinische Leistung. Quelle: gbe-bund.de
7 Gliederung Qualität der medizinischen Leistung Grundlagen der Palliativversorgung Kompetenzerwerb Ausbildung und Weiterbildung Kompetenzerhalt Fortbildung Trend
8 Definition Palliativversorgung dient dient dem dem Ziel, Ziel, die die Lebensqualität Lebensqualitätund und die die Selbstbestimmung Selbstbestimmung schwerstkranker schwerstkranker Menschen, Menschen, die die an an einer einer nicht nicht heilbaren, heilbaren, weit weit fortgeschrittenen fortgeschrittenen Erkrankungen Erkrankungen leiden, leiden, zu zu erhalten, erhalten, zu zu fördern, fördern, zu zu verbessern verbessern und und ihnen ihnen ein ein menschenwürdiges Leben Leben bis bis zum zum Tod Tod zu zu ermöglichen. ermöglichen. Die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) kümmert sich um Patienten und ihr soziales Umfeld, bei denen sich das Lebensende abzeichnet und deren ausgeprägtes Leiden einen regelmäßigen und hohen Zeitaufwand in der pflegerischen, ärztlichen, psycho-sozialen und spirituellen Betreuung sowie Kommunikation mit ihnen und ihren Angehörigen erfordert. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) kommt dann in Frage, wenn durch die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) keine befriedigende Symptomkontrolle oder Leidensminderung erreicht werden kann, da eine besonders aufwändige Versorgungssituation vorliegt, die die Kapazitäten der AAPV übersteigt. Quelle: G-BA
9 Grundlagen der ärztl. palliativmedizinischen Versorgung Ärztliche Behandlung umfasst mehr als Diagnosestellung und Heilung. Der Erkrankte soll in seiner Ganzheit wahrgenommen, betreut und behandelt werden. Therapieziele sind zu definieren und diese können je nach Krankheitsstadium und Patientenwille sehr unterschiedlich sein und sich im Verlauf einer Erkrankung auch ändern Festlegung medikamentöser und nichtmedikamentöser Behandlungen, die belastende Beschwerden lindern (Schmerzen( und andere Symptome) )
10 Grundlagen der ärztl. palliativmedizinischen Versorgung Schmerztherapie: WHO-Stufenschema Schmerzanannese Schmerzdiagnose Pharmakologie - Opioide, Nichtopioide - Koanalgetika Medikamentöse Therapie Grundregeln der Opioidtherapie Prophylaxe unerwünschter Arzneimittelwirkungen Applikationswege
11 Grundlagen der ärztl. palliativmedizinischen Versorgung Symptomkontrolle: Gastrointestinale Symptome Pulmonale Symptome Neuropsychiatrische Symptome Appetitlosigkeit Durst, Mundtrockenheit, Flüssigkeitsgabe Dermatologische Symptome Finalphase Angst, Unruhe, Schmerz, Rasselatmung
12 Grundlagen der ärztl. palliativmedizinischen Versorgung Palliativmedizinische Betreuung von Patienten und ihren Angehörigen ist ein Prozess, nicht nur Krisenintervention, sondern auch eine vorausschauende, vorsorgende Behandlung und Begleitung Betreuung und Behandlung müssen an den individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Wertvorstellungen der Patienten und ihren Nächsten orientiert werden
13 Grundlagen der ärztl. palliativmedizinischen Versorgung Eine kompetente Betreuung Schwerstkranker und Sterbender kann nur gelingen, wenn die Behandelnden ihre Einstellung zu Krankheit, Sterben, Tod und Trauer reflektieren sowie ihre eigenen Grenzen wahrnehmen können Die Qualität ist insbesondere darin begründet, die Kommunikationskompetenz zu erweitern, in einem Team zu arbeiten und ethische Fragestellungen zu berücksichtigen
14 Gliederung Qualität der medizinischen Leistung Grundlagen der Palliativversorgung Kompetenzerwerb Ausbildung und Weiterbildung Kompetenzerhalt Fortbildung Trend
15 Ausbildung Aufnahme der Palliativmedizin in 27 Abs.1 ÄAppO 2009 (20-40 Std.) Wahlfach für den zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Problem: zu geringe Zahl an Lehrstühlen an den Medizinischen Fakultäten
16 Weiterbildung Seit der Weiterbildungsordnung vom als Zusatzbezeichnung in Bayern Voraussetzungen zum Erwerb der ZB Palliativmedizin
17 Voraussetzungen zum Erwerb der ZB Palliativmedizin Anerkennung als Facharzt oder 24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung Weiterbildungszeit: 12 Monate bei einem Weiterbilder gemäß 5 Abs. 1 Satz 3 anteilig ersetzbar durch 120 Stunden Fallseminare einschließlich Supervision 40 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß 4 Abs. 8 in Palliativmedizin 25 dokumentierte Nachweise der Versorgung von Palliativpatienten
18 Basiskurs Palliativmedizin (40 Std.) Erkennung von Schmerzursachen und Behandlung von Schmerzzuständen Symptomkontrolle palliativmedizinisch relevante Arzneimitteltherapie Arbeit im multiprofessionellen Team Auseinandersetzung mit Sterben, Tod u. Trauer Indikationsstellung physiotherapeutischer Maßnahmen
19 Gliederung Qualität der medizinischen Leistung Grundlagen der Palliativversorgung Kompetenzerwerb Ausbildung und Weiterbildung Kompetenzerhalt Fortbildung Trend
20 Fortbildungen Akademien für Palliativmedizin (40 Std. Basiskurs für Ärzte) unter Einbeziehung der Hospizvereine Bayerische Landesärztekammer z. B. 1. Bayerischer Fortbildungskongress 2011 Ärztliche Kreis- und Bezirksverbände Berufsverbände Thementag Palliativmedizin, Geriatrie und Schmerztherapie SHFK des Bayerischen Hausärzteverbandes Qualitätszirkel mit palliativmedizinischem Thema (mind. einmal in 2 Jahren)
21 Gliederung Qualität der medizinischen Leistung Grundlagen der Palliativversorgung Kompetenzerwerb Ausbildung und Weiterbildung Kompetenzerhalt Fortbildung Trend
22 Aktuelle Zahlen in Bayern 305 Ärztinnen und Ärzte verfügen über die Anerkennung der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin darunter 183 Ärztinnen und Ärzte im stationären Bereich und 100 Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich 22 Weiterbildungsbefugte 28 Veranstalter bieten den 40-Stunden-Kurs an 6 Kliniken und Institutionen bieten Fallseminare an
23 Zahl der erworbenen ZB Palliativmedizin im Jahr / / / / / /2010
24 Ergebnisqualität Von einer hohen Ergebnisqualität wird gesprochen, wenn ein erreichbares Behandlungsziel auch tatsächlich erreicht wird
25 Ergebnisqualität Palliativversorgung dient dem Ziel: die Lebensqualität zu erhalten, die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu fördern und zu verbessern ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen Zentrale Frage: Wer beurteilt das erreichte Behandlungsziel? Wir oder der Patient? Der Experte für eine erfolgreiche Behandlung (Ergebnisqualität) ist der Patient selbst! Wir haben nur die Rahmenbedingungen zu schaffen.
26 Unsere Aufgabe ist es, die Einschätzung des Patienten im Dialog zu hinterfragen mit dem und im Patienten Team
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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