S A L V E. Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
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- Sigrid Gärtner
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1 S A L V E Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
2 S A L V E Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr 4. Jahrgang Ausgabe 4 August/September 2012 Erscheint 6-mal jährlich Titelbild: (Ramona Schönbächler) Klosterladen Einsiedeln Klosterbetriebe Klosterladen: Von A wie Andenken bis W wie Weihwasser 4 Wallfahrt Wallfahrtstage grosser Pilgergruppen 12 Haben Sie gewusst, dass Wallfahrtsinformationen 15 Kloster Einsiedeln Frater Philipp: «Ein Gott suchender Mensch will ich sein» 16 Theologenfahrt: Zu den Ursprüngen des Mönchtums 20 Hoher Besuch aus Asien: Der König und der Bettler 24 Konventglöggli 26 Stiftsschule Schulnachrichten 28 Ecke der Eltern 29 Matura 2012: «Freunde wägen statt zählen» 30 Schulseelsorge: Der Rucksack der Marke «Leben» 32 Klassenlager 2a: Wandern, Arbeiten, Schwitzen und Gelati 34 Stiftung Pro Stiftsschule: Dank und Reflexionen 36 Corvina: Die Zeit zum Säen 38 Alumni: «Der moderne Mensch wird immer einsamer» 39 Matura-Jubiläum Pater Peter Meienberg: Vom Stiftsschüler zum innovativen Missionar 42 Propstei St. Gerold Therapeutisches Reiten: Geschenktes Glück auf dem Pferderücken 44 Konzert- und Kursprogramm 48 Kloster Fahr Grusswort 52 Bäuerinnenschule: Zur rechten Zeit voll-enden 54 Schülerinnen und Klosterfrauen am gleichen Mittagstisch 59 Frühlingskurs 2012: Das Unmögliche gewagt September: Tag der offenen Türen 64 Nachrichten Ehemalige 65 Meditation 66 Kaleidoskop Nik Hartmann: Mit Schirm, Charme und Toblerone 70 Neue Bücher 75 Impressum 76 2
3 Feierliche Profess von Frater Philipp Steiner «Ein Gott suchender Mensch will ich sein» er ist der Benjamin im kloster einsiedeln, der 26-jährige Frater Philipp Steiner. am Fest Unserer Lieben Frau von einsiedeln, am Sonntag, 15. Juli 2012, legte er in der klosterkirche die Feierliche Profess ab. damit wurde er nach fünf «Probejahren» definitiv in die 60-köpfige Benediktinergemeinschaft aufgenommen. «ich fühlte mich vom ersten tag an wohl im kloster (Foto: Frater thomas Fässler). Als Interviewpartner sei er überhaupt nicht geübt, meint Frater Philipp Steiner, der jüngste Mönch im Kloster Einsiedeln. Aber ein kommunikatives Naturtalent scheint der junge Schwyzer doch zu sein, denn seine Antworten sind souverän, präzis und überlegt. Und es ist erstaunlich: Frater Philipp hatte seinen Berufswunsch und sein Lebensziel schon als Kind klar vor Augen und verfolgte es konsequent ein Dienst in der Kirche sollte es werden. Aufgewachsen ist Philipp Steiner (er hat seinen Namen beim Klostereintritt nicht geändert) in Brunnen, zusammen mit seinem fünfeinhalb Jahre jüngeren Bruder Patrick. Philipps Vater ist seit vierzehn Jahren in der Leitung des Technischen Dienstes im Kloster Ingenbohl tätig. «Bei uns zuhause wurde der Glaube praktiziert, aber nicht speziell reflektiert. Unsere Familie ist massvoll katholisch. Doch war ich unter den Gleichaltrigen weitherum der Einzige, für den Glaube, Kirche und Gott eine grosse Rolle spielten.» Mehr Gemüts- als Kopfmensch Warum das so ist, weiss er nicht. Diesbezügliche Vorbilder hatte er jedenfalls keine. «In jüngeren Jahren hätte ich mich auch als Archäologen sehen können oder als Bauer, aber doch am liebsten als Pfarrer.» Gehänselt wurde er von seinen Schulkameraden wegen seines klaren Ziels nie. «Ich war als Kind irgendwie ein Exot», sagt er von sich, «aber ein gmögiger Exot. Meine Mutter fand, ich sei der bravere, der pflegeleichtere ihrer beiden Buben gewesen». Dann relativiert er die Aussage: «Aber so vorbildlich war ich dann doch nicht immer: Der Religionslehrer stellte mich schon in der zweiten Primarklasse vor die Tür». Direkt an der 16
4 die Feierliche Profess: ein grosser tag im Leben von Frater Philipp Steiner und der klostergemeinschaft (Foto: Franz kälin sen.). Muota aufgewachsen, spielten der Fluss, die Natur ganz allgemein, für Frater Philipp immer schon eine wichtige Rolle. «Das Kreative, Schöpferische begeistert mich seit Kindsbeinen. Neben der Natur liebe ich auch Kunst und Architektur. Ich arbeite gerne mit den Händen und bin mehr ein Gemüts- als ein Kopfmensch.» Und so erstaunt es nicht, dass Frater Philipp während der letzten Jahre die Aufgabe des Gärtners im klösterlichen Fratergarten zugewiesen wurde, wo er mit Sorgfalt und Verständnis die Pflanzen hegt und pflegt. Die Option, in ein Kloster einzutreten, sein Leben hinter Klostermauern Gott zu weihen, trat während der dritten, vierten Gymnasialklasse an der Kantonsschule Kollegium Schwyz in sein Bewusstsein. Das Kloster Einsiedeln musste es sein, denn dieses kannte er von verschiedentlichen Besuchen als einziges in der Region. «Besonders die feierliche Liturgie und die Vielfalt einer grossen Gemeinschaft zogen mich nach Einsiedeln. Doch hatte ich damals Hemmungen, über einen Klostereintritt zu sprechen. Die Idee, in ein Kloster zu gehen, war ja auch etwas ungewöhnlich für einen kaum 19-Jährigen.» Erst nach Abschluss von Matura und Rekrutenschule sprach er, mittlerweile 21-jährig geworden, mit seiner Familie über den inzwischen gereiften Entschluss. «Der Vater nahm es gelassen. Er wusste, ein Kloster ist kein Gefängnis; darin leben auch nur Menschen! Die Mutter aber war fassungslos. Sie verstand meinen Entscheid nicht und hätte sich wohl für ihren ältesten Sohn eine andere Laufbahn gewünscht. Mein Bruder hingegen fand es cool. Wer hat denn schon einen Mönch als Bruder?, war seine spontane Reaktion.» Verschiedene Freunde äusserten sich erstaunt, aber grundsätzlich positiv: «Doch, das Kloster, das passt zu dir!» 17
5 «Ich gehöre nach Einsiedeln.» 2006 weilte Philipp Steiner für drei Tage als Gast im Kloster Einsiedeln, sprach später auch mit Pater Gregor Jäggi, dem Novizenmeister. «Dieser riet mir zum sogenannten Einführungsjahr in Chur, einem Angebot für junge Männer, die sich für einen kirchlichen Beruf interessieren. Die Zeit bis zum Beginn des Einführungsjahres überbrückte ich mit einem fünf Monate dauernden Volontariat, während dem ich in einem Heim für behinderte Kinder in Israel gearbeitet habe. Die Erfahrungen, die ich dort machen durfte, waren für mich eine grosse Bereicherung. Und während meiner Zeit in Chur wurde mir schliesslich bewusst: Ich gehöre nach Einsiedeln.» Am 31. August 2007 trat Philipp Steiner als Kandidat ins Kloster Einsiedeln ein. «Es Frater Philipp liebt seine tätigkeit im klösterlichen Fratergarten. (Foto: Frater thomas Fässler). war eine völlig fremde Welt für mich. Aber ich fühlte mich vom ersten Tag an wohl. Stück für Stück wuchs ich in den Tagesrhythmus hinein. Im Fraterstock waren wir damals zu elft eine ziemlich bunte Gruppe voller Leben und Konflikte. Nach mir kam leider keiner mehr, der blieb. In den ersten zwei Klosterjahren hätte ich jeden Tag wieder austreten können. Erst mit der Einfachen Profess im Jahr 2007 versprach ich, drei Jahre im Kloster zu bleiben. Rückblickend kann ich sagen: Die insgesamt fünf Jahre waren ein positives Experiment für mich. Nun bin ich bereit.» «Es gibt die ideale Welt nicht und auch das ideale Kloster nicht.» Ein Leben im Kloster auf Lebzeit? «Ja, bis zur Feierlichen Profess habe ich mich lange mit diesem Leben auseinandergesetzt, und ich weiss, worauf ich mich einlasse. Ein Gott suchender Mensch will ich sein und noch verstärkt werden, ein kritischer auch, einer, der Gott und die Menschen liebt. Dazu passt mein Professspruch aus Psalm 27: Dein Angesicht, HERR, will ich suchen! Ich weiss, ich muss mich immer wieder neu auf die Suche machen, jeden Tag neu aufbrechen. Die Profess ist ein Lebensentscheid, und den versuche ich mit allen Konsequenzen zu leben. Ich fühle mich von den Mitbrüdern angenommen, nicht nur weil ich der Benjamin bin, zu dem man Sorge tragen muss, weil er sonst vielleicht wieder geht. Das Leben in der Gemeinschaft ist für mich zugleich etwas vom Schönsten im Kloster, aber auch die grösste Herausforderung. Als Mönche versuchen wir, eine Balance zu finden zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft. Letzteres ist für mich eine Aufgabe, an der ich wachsen kann. Jeder von uns hat das Leben im Kloster zwar frei gewählt, aber nicht unbedingt den Mitbruder nebenan. In der Gemeinschaft erfährt man seine Grenzen und diejenigen der anderen, wird konfrontiert mit den eigenen Stärken und Schwächen. Versöhnung ist im Gemeinschaftsleben ein hoher Anspruch. Ich bin von Natur aus ein Idealist. 18
6 Ich sehe das Positive im Menschen und versuche, aus jeder Situation etwas Positives zu gewinnen. Das ist einerseits meine Stärke, aber auch meine Schwäche. Enttäuschungen sind damit immer wieder vorprogrammiert. Aber ich kann sagen, dass meine Frustrationstoleranz mit den Jahren gewachsen ist. Und ich weiss: Es gibt die ideale Welt nicht und auch das ideale Kloster nicht.» Wie sieht die Zukunft des Klosters Einsiedeln aus? Frater Philipp: «Unsere Gemeinschaft wird kleiner, es lastet mehr Arbeit auf jedem Einzelnen. Als ich vor fünf Jahren eintrat, war ich ungefähr der 80ste. Heute sind wir 60 Mönche.» Wenn das so weitergeht? «Es ist nicht so, dass ich mich mit der Profess in ein gemachtes Nest setze. Ich gehe einen Weg, von dem ich nicht weiss, wie er weitergehen wird. Die Profess und mein damit einhergehendes Ja zur konkreten Gemeinschaft mit ihren vielfältigen Herausforderungen sind Anfragen an mein Gottvertrauen. Ich bin überzeugt: Jeder Mensch soll sein Bestes geben, an dem Ort, an dem er ist. Für mich ist dieser Ort das Kloster Einsiedeln.» Pastoraljahr in den USA Kurz vor der Profess hat Frater Philipp die ersten vier Jahre seines Theologiestudiums an der hauseigenen Theologischen Schule im Kloster erfolgreich abgeschlossen. Und nun? «Das Pastroraljahr absolviere ich, wie bereits schon einige meiner Mitbrüder, in unserem Tochterkloster Saint Meinrad, in Indiana/USA.» Die letzten fünf Jahre ist Frater Philipp kaum mehr gereist; mit Facebook und Twitter und den neuen Medien kam er kaum in Kontakt jetzt geht s gleich auf einen neuen, unbekannten Kontinent: «Trotz gewisser negativer Vorurteile dem amerikanischen Way of life gegenüber freue mich auf viele neue und bereichernde Erfahrungen. Ich lerne in Saint Meinrad predigen, Seelsorge- und Beichtgespräche führen, die Messe feiern alles sehr praxisbezogen und auf Englisch. Ich reise in eine völlig andere Welt und ich freue mich darauf! Am 16. August, wenn ich von Kloten aus westwärts fliege, bricht auch mein Mitstudent Bruder Matthias aus dem deutschen Benediktinerkloster Münsterschwarzach in die Staaten auf. Wir absolvieren das Pastoraljahr gemeinsam.» Den Himmel «offen halten» Was seine Aufgaben künftig im Kloster sein werden, weiss Frater Philipp noch nicht. Das wird der Abt entscheiden. Aber er hat eine Vision: «Wir müssen als Kirchenleute die Menschen dort abholen, wo sie sind und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Wir sollen glaubwürdig Zeugnis abgeben, dass wir Menschen sind, die Gott suchen das ist unsere Hauptaufgabe. Als Mönche sind wir für die Gesellschaft alternative Typen. Ich glaube, die christliche Alternative zum heutigen gesellschaftlichen Mainstream ist extrem wichtig. Es wird immer Menschen geben, die sich für die kompromisslose Botschaft Jesu begeistern lassen. Das Leben im Kloster ist eine Möglichkeit, diese zu verwirklichen. Die Regel des heiligen Benedikt versucht, ein Leben nach dem Evangelium zu skizzieren und besitzt dadurch zeitlose Gültigkeit. Ich bin überzeugt: Es wird auch in Zukunft Mönche geben. Für uns in Einsiedeln habe ich die Vision einer kleinen, überzeugenden und überzeugten Gemeinschaft; einer Gemeinschaft, die sich ihrer Wurzeln bewusst ist und das rechte Mass im Verhältnis zur modernen Gesellschaft finden wird. Wir leisten hier für die unzähligen Pilger und alle suchenden Menschen einen wichtigen Dienst, indem wir durch unser Gebet und unser schlichtes Dasein an diesem Ort den Himmel offen halten.» Und zum Schluss meint Frater Philipp: «Ich bin dankbar für den Weg, den ich gehen darf, und hoffe, dass er mich Gott und den Menschen näher bringt. Ich bleibe dran an der Suche nach Gott. Mit der Feierlichen Profess gehöre ich wirklich zur Gemeinschaft hier im Kloster Einsiedeln und kann nun die Ärmel hindärä litzä!» Susann Bosshard-Kälin 19
Kreisen Sie die Zahl ein, die Ihnen am ehesten angemessen erscheint.
Anhang 1 Anhang 1 Gemeinde-Bewertungsblatt Kreisen Sie die Zahl ein, die Ihnen am ehesten angemessen erscheint. 1. Wir beziehen Kraft und Orientierung aus dem Glauben an Jesus Christus, statt die Dinge
Der Zelebrant führt in die Feier ein. Die Eröffnung schließt mit einem Gebet, dem Kyrie- Rufe vorausgehen können.
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WGD März 2017 Seite 1 WORTGOTTESDIENST IM MÄRZ 2017 Hochfest HL. JOSEF, BRÄUTIGAM DER GOTTESMUTTER MARIA ( grüne Farbe: ALLE ) Gebärdenlied HERR DU uns GERUFEN WIR HIER. WIR DEIN GAST DEIN EVANGELIUM wir
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Inhalt Ein Wort zuvor 7 Das Weihnachtsgeheimnis in Geschichten 1 Sich tief bücken 11 2 Drei Gestalten an der Krippe 15 3 Versöhnung ist möglich 18 4 Der scharfkantige Stein passt genau unter die Krippe
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Sonntag Maria Januar 1 52. Woche Neujahr Das Gebet lässt den Frieden aufkeimen. Heute am Weltfriedenstag rufen wir aus:»nicht mehr Knechte, sondern Brüder.«Das ist die Botschaft für diesen Tag. Montag
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