Inhalt. 1 Sich tief bücken 11 2 Drei Gestalten an der Krippe 15 3 Versöhnung ist möglich 18 4 Der scharfkantige Stein passt genau unter die Krippe 22
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- Carl Auttenberg
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1 Inhalt Ein Wort zuvor 7 Das Weihnachtsgeheimnis in Geschichten 1 Sich tief bücken 11 2 Drei Gestalten an der Krippe 15 3 Versöhnung ist möglich 18 4 Der scharfkantige Stein passt genau unter die Krippe 22 5 Vom Gesang der Mönche 24 6 Die Macht von Weihnachten 28 7 Der unsichtbare Ring 31 8 Wozu Liebe fähig macht 35 9 Der bucklige Josef Vom Engel des Friedens Wovon lebt der Mensch? Zwiegespräch mit dem Kind in der Krippe Vom Engel, der am Weihnachtsabend weinte Das Tragetuch ist leer? Der Retter der Welt kam als Kind Ein Kind kann das Eis zerbrechen Ein Kind Geschenk des Himmels Von der Kraft der Hingabe Die gestörte Weihnachtsmette Der Gott der Reichen Kleine Ursache, große Wirkung 75 5
2 22 Gibt es einen Zufall? Die drei Gaben Die Geschenke der»könige«83 25 Der Nach-Weihnachtsengel 86 Das Weihnachtsgeheimnis in Symbolen 26 Das Licht leuchtet in der Finsternis Das kostbarste Geschenk Das Kind in die Mitte Um die Mitte kreisen Vom Apfel zur Weihnachtskugel Licht für die Welt Krippe und Kreuz Die Glut wieder entfachen 111 6
3 Die Geschenke der»könige«24 Die Sterndeuter aus dem Osten wir nennen sie einfach Könige rücken an der Krippe in unserer Kirche bereits näher. Und bei Ihnen zu Hause sind sie vielleicht schon in die Knie gegangen. Dazu möchte ich folgende Begebenheit erzählen: Jugendliche hatten selbst ein Krippenspiel geschrieben. Aber sie hatten die Rollen der drei Könige vergessen! Deshalb riefen sie am Vorabend einige Leute an, ob sie bereit wären, als Könige einzuspringen. Sie sollten einfach einen Gegenstand, der ihnen etwas bedeutet, als Geschenk an das Jesuskind mitbringen und dabei frisch von der Leber weg sagen, warum sie gerade diesen Gegenstand mitbrächten. Der erste König war ein Mann, Mitte fünfzig, Vater von fünf Kindern, Angestellter bei der Stadtverwaltung. Er brachte eine der beiden Krücken mit, die er in seinem Abstellraum noch aufbewahrte. Er legte sie vor das Kind in der Krippe und sagte:»ich bringe dir diese Krücke als Zeichen meiner großen Dankbarkeit. Vor einigen Jahren hatte ich einen schweren Autounfall. Frontalzusammenstoß. Mehrere Wochen lag ich mit vielen Brüchen im Krankenhaus. Niemand konnte sagen, ob ich überhaupt je wieder würde gehen können. Über jeden noch so kleinen Fortschritt war ich froh und dankbar. Diese Wochen haben mich verändert. Ich bin bescheidener und fröhlicher geworden. Vor allem dankbarer. Ich nehme jetzt wieder das Kleine und Alltägliche wahr, sehe nichts mehr als selbstverständlich an.«der zweite König war eine Königin, Mutter von zwei Kindern. Sie brachte eine Windel mit, legte sie vor die Krippe und sagte:»mein Beruf als Grafikerin hat mir immer sehr viel Freude gemacht. Ich Die Geschenke der»könige«83
4 konnte meine Talente gut einbringen. Dann kamen die Kinder. Ich wollte sie zur Betreuung nicht in fremde Hände geben, weil ich weiß, wie wichtig es ist, ihnen als Mutter Nähe und Geborgenheit zu schenken. Doch als sie größer wurden, fiel mir die Decke auf den Kopf. Ich war hin und her gerissen. Da hatte ich plötzlich die Idee, meine schöpferische Kraft in Bastel- und Spielgruppen zu stecken und übernahm Verantwortung auch für andere Kinder. Das erfüllte mich, weil ich wusste, wie wichtig das auch für die Gesellschaft ist, in der selbst Wunschkinder verwahrlosen oder herumgestoßen werden. Das schenkte meinem Leben neuen Sinn. Darum möchte ich mit dieser Windel Ja sagen zu meiner kleinen Welt und gleichzeitig als Stützpfahl der großen Familie in unserer Gesellschaft dienen.«der dritte König war ein junger Mann. Er brachte ein leeres Blatt mit, legte es vor das Kind in der Krippe und sagte:»ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt kommen sollte. Meine Hände sind leer. Mein Herz voller Sehnsucht nach Glück und Sinn. In mir sind nur Unruhe, Suchen, Fragen, Warten, Zweifel. Ich habe nichts vorzuweisen, und meine Zukunft ist ziemlich dunkel. Rund hundert Absagen auf meine Bewerbungsschreiben habe ich schon bekommen, obwohl meine Schulabschlüsse nicht schlecht sind. Wie soll ich denn eine Familie gründen, eine Existenz planen, für das Alter vorsorgen, wenn ich im besten Falle nur Zeitverträge erhalte? Dieses leere Blatt, Kind in der Krippe, bedeutet: Ich habe noch die Hoffnung, dass du kamst, um uns Sinn zu schenken. Siehe, ich bin innerlich leer, aber mein Herz ist offen und bereit zu empfangen.«was hätten wir als Geschenk mitgebracht? Auch hier stehen welche, die am barmherzigen Gott zweifeln, die einen Lebenssinn su- 84 Das Weihnachtsgeheimnis in Geschichten
5 chen oder deren Hände und Herzen leer sind. Wenn wir unsere Herzen nur öffnen würden und zum Empfangen bereithielten, kann auch bei uns ein kleines Wunder geschehen! (Willi Hoffsümmer, in: Der Prediger und Katechet. Praktische katholische Zeitschrift für die Verkündigung des Glaubens Jahrgang, Heft 1/ Schwabenverlag AG, Ostfildern) Die Geschenke der»könige«85
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