Arbeit 4.0 Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitskräfte

Transkript

1 Arbeit 4.0 Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitskräfte Fachtagung: Digitalisierung der Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt am 01. Dezember 2017 in Magdeburg

2 Agenda Einführung Veränderungen am Arbeitsmarkt Veränderung der Arbeit in der Sozialwirtschaft im Zuge der Digitalisierung

3 Ziele des Kompetenzzentrums // Die Digitalisierung vorantreiben in Sachsen-Anhalt sowie bundesweit Informationen über Potenziale der Digitalisierung bereitstellen Kleine und mittlere Unternehmen zum Einsatz von Digitalisierungslösungen befähigen Erleben von Digitalisierungspotenzialen ermöglichen Digitale Geschäftsmodelle Digitale Vernetzung & Standardisierung Safety & Security Nutzerfreundlichkeit & Akzeptanz THEMENSCHWERPUNKTE 3

4 Konkrete Angebote // Welche Angebote kann ich als Unternehmen erwarten? INFORMIEREN ERMUTIGEN UND BEFÄHIGEN Thementelegramme Workshops Digitalisierungs-CheckUp Vorträge Blended-Learning Planspiele Präsenzseminare Hackathon Leitfäden Unternehmensbesuche ANGEBOTE vernetzt wachsen Lernspiele E-/Mobile Learning Umsetzungsprojekte Konvoi-Begleitung Demonstratoren Escape-Adventure ERLEBEN UND WACHSEN 4

5 Veränderungen am Arbeitsmarkt 1. Automatisierung und Substitution 2. Polarisierung und Upgrading 3. Wandel der Berufsbilder 4. Neue Kompetenzen

6 Automatisierung und Substitution Kategorie Anteil Substituierbarer Tätigkeiten Beschäftigte in den Berufen Anteil der Beschäftigten Insgesamt Gesundheits- und Sozialwirtschaft Gering 1-29 % ,7 Mittel % ,0 Hoch % ,2 Gering 1-29 % ,5 Mittel % ,4 Hoch % ,0 Quelle: Matthes & Dengler 2015a; Bundesagentur für Arbeit; Stichtag:

7 Upgrading und Polarisierung Helfer*innen Fachkräfte Spezialist*innen Expert*innen hohes Substitutionspotenzial mittleres Substitutionspotenzial geringes Substitutionspotenzial

8 Technikakzeptanz Ein Roboter passt auf Ihre Kinder oder betagten Eltern auf 93% 3% 3% Sie werden auf der Arbeit von einem Roboter unterstützt 23% 24% 48% Ihr Hund wird von einem Hund Gassi geführt 79% 8% 8% Ein medizinischer Eingriff wird an Ihnen von einem Roboter vorgenommen 60% 19% 20% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ich würde mich damit unwohl fühlen Ich würde mich damit weder wohl noch unwohl fühlen. Ich würde mich damit wohl fühlen Quelle: Eurobarometer 2012

9 Einsatz digitaler Technologien in Sachsen-Anhalt elektronische Kommunikation, z.b. über E- Mail, Smartphone, soziale Netze 97,1 95,0 softwaregesteuerte Arbeitsabläufe, z.b. Routenplanung, Produktions- und Terminplanung 77,2 71,1 Arbeit mit unterstützenden elektronischen Geräten, wie z.b. Scannern, Datenbrillen, Diagnosegeräten 64,4 69,2 Gesamt Gesundheits & Sozialwesen

10 Wahrgenommene Entlastung Die technologischen Neuerungen haben spürbar zu einer körperlichen Entlastung der Arbeit geführt. 17,7 35,9 Durch die Digitalisierung ist alles in allem die Arbeitsbelastung gesunken. 29,2 25,2 Durch die Digitalisierung ist die zu bewältigende Arbeitsmenge geringer geworden. 19,8 14,3 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

11 Wahrgenommene Flexibilisierung Durch den Einsatz neuer Technologien ist der Anteil der Arbeit, der von zu Hause oder unterwegs erledigt wird, größer geworden. 37,9 46,2 Durch die Digitalisierung ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie schwieriger geworden. 12,8 19,7 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

12 Wahrgenommene Komplexitätssteigerung Die technologischen Neuerungen erfordern beständige Weiterbildungen der Beschäftigten. 78,1 78,6 Die technologischen Neuerungen erhöhen die Anforderungen an Auszubildende. 63,4 67,7 Die technologischen Neuerungen erhöhen die Komplexität ehemals einfacher Arbeitsprozesse. 60,4 64,7 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

13 Wahrgenommene Veränderung der Handlungsspielräume Durch die Digitalisierung ist die Überwachung und Kontrolle der Arbeitsleistung größer geworden. 66,7 69,9 Die technologischen Neuerungen geben den Beschäftigten mehr Entscheidungsfreiheit bei der Gestaltung ihrer Arbeit. 31,6 34,7 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

14 Wahrgenommene Verdichtung Die technologischen Neuerungen haben die Arbeitsleistung merklich erhöht. 57,4 64 Die technologischen Neuerungen führen dazu, dass immer mehr Arbeitsaufgaben gleichzeitig zu erledigen sind. 54,6 59,6 Bei der Arbeit entsteht durch den Einsatz moderner Kommunikationsmittel ( ,Handy,Internet) eine schwer zu bewältigende Menge an Informationen. 42,7 49,9 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

15 Wahrgenommene Ohnmacht und Automatisierung Durch den Einsatz digitaler Technik fühlen sich die Beschäftigten ihrer Arbeit häufig ausgeliefert. 35,1 32,6 Aufgrund der technologischen Entwicklungen werden einige Tätigkeiten in Ihrem Betrieb in den nächsten 5 Jahren von Maschinen übernommen. 6,3 13,8 Gesamt Gesundheits- & Sozialwesen

16 Weiterführende Literatur Rebekka Heyme, Antje Menge 2017: Digitalisierung in Sachsen-Anhalt erfolgreich gestalten. Eine ZSH-Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn.

17 Weiterführende Literatur Bonin, Holger; Gregory, Terry; Zierahn, Ulrich 2015: Übertragung der Studie von Frey/Osborne (2013) auf Deutschland, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Mannheim. Brandt, Arno; Heine, Martin 2011: Die Gesundheitswirtschaft in Sachsen-Anhalt: Eine Studie der NORD/LB Regionalwirtschaft, Magdeburg. Brandt, Arno; Polom, Lina; Danneberg, Marc 2016: Gute digitale Arbeit: Auswirkungen der Digitalisierung im Dienstleistungsbereich, WISO Diskurs 16 (2016), Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. Dengler, Katharina 2016: Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt, WISO direkt 17 (2016), Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. Dengler, Katharina; Matthes, Britta 2015: Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt: In kaum einem Beruf ist der Mensch vollständig ersetzbar, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg. Dengler, Katharina; Matthes, Britta 2015: Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt: Substituierbarkeitspotenziale von Berufen in Deutschland, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg. Dengler, Katharina; Matthes, Britta; Wiebke Paulus 2014: Berufliche Tasks auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Eine alternative Messung auf Basis einer Expertendatenbank, Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg. Frey, Carl Benedikt; Osborne, Michael A. 2013: The Future of Employment: How Susceptible Are Jobs to Computerisation?, Oxford. Institut DGB-Index Gute Arbeit (Hrsg.) 2016: DGB-Index Gute Arbeit: Der Report 2016: Wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen, Berlin. Kohte, Wolfhard 2015: Arbeitsschutz in der digitalen Welt, in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht 23 (2015), S

18 Rebekka Heyme Zentrum für Sozialforschung Halle e.v. an der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg Großer Berlin Halle Partner im: