Forcierter Technikeinsatz Herausforderung für die Pflegearbeit
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- Gerhard Armbruster
- vor 6 Jahren
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1 Forcierter Technikeinsatz Herausforderung für die Pflegearbeit und Sozialwirtschaft (iso) 1 1
2 Agenda Das Problem: Technik in der Pflege als arbeitsbezogenes Thema? Die Optionen: Neue Technologien im Praxiseinsatz Die Erfahrungen: Technikeinführung und nutzung in der Pflege Resümee 2 2
3 Das Problem: Technik in der Pflege als arbeitsbezogenes Thema? 3 3
4 Gesundheitsberufe mit hohen Belastungen 4 4
5 Subjektive Wahrnehmung der Arbeitsfähigkeit Jede dritte (!) Pflegekraft nimmt an, dass sie es nicht gesund bis zur Rente schafft! (Chemieindustrie 37% Wissenschaft 27%) (DGB-Index Gute Arbeit, Repräsentativbefragung 2012) 5 5
6 Mehr Technik als Lösung für den Pflegenotstand? Standardtechnik im Arbeitsprozess Informations- und Kommunikationstechnologien Assistierende Technologien (AAL) Robotik Abwendung Pflegenotstand? Verbesserung Lebensqualität? Entlastung Pflegearbeit? Wo braucht Pflegearbeit Unterstützung? Wie kann Pflegearbeit sinnvoll durch (digitale) Technik unterstützt werden? 6 6
7 Die Optionen: Neue Technologien im Praxiseinsatz 7 7
8 Die Digitalisierung Rhetorik, Revolution, Innovation? Welche Technologien? Quantitative Folgen? Digitalisierung Welche Reichweite? Welche Prozesse verändert? Qualitative Folgen? Branchenspezifika? Widersprüche? Komplexe Prozesse? Invention (soziale) Innovation? Diffusion? 8 8
9 Erwartungen an neue Technologien in der Pflege Mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität sowie bessere Versorgung durch AAL und Monitoringsysteme Digitalisierte Abbildung von Leistungen und Prozessen, schneller und umfassender Datenzugriff Vernetzung der Dienstleistungsanbieter, Vereinfachung von Abrechnung und Kommunikation mit Kassen Für Anbieter: Effizienzgewinne, Bürokratieabbau, Kosteneinsparung Für Pflegekräfte: Mehr Flexibilität, mehr Autonomie, mehr qualifizierte Beschäftigung, Entlastung bei Routineaufgaben 9 Unterm Strich: Win-Win-Win-Situation, bessere Versorgung, mehr Effizienz und bessere Arbeitsqualität 9
10 HBS-Studie 2015: Untersuchte Technikanwendungen Hebe- und Tragesysteme EDV-gestützte Dokumentation Personenortungssysteme Außerklinische Intensivpflege Treiber: wachsendes Bewusstsein für Arbeitsschutz und Prävention Treiber: Technischer Fortschritt: IT, Software, Übertragung; Anforderungen an Qualität bei enger Nachhaltung (Expertenstandards, MDK) Treiber: Wunsch nach Sicherheit bei häuslicher Versorgung; mobile Demenzkranke im stationären Alltag Treiber: Lebensqualität von Patienten; Krankenhausfinanzierung (DRG s); Markt für ambulante und stationäre Langzeitpflege Aufstehhilfen Deckenlifter Mobile oder dezentrale Datenerfassung Digitalisierte Datenverarbeitung Weglaufschutzsysteme GPS-gestützte Personenortung Intensivmedizinische Technik für Beatmungs- und Wachkomapatienten 10 Gefördert durch 10
11 (Wie) nützen technische Hilfen in der Pflege? Technik? Nutzen Anwendungskontext 11 11
12 Die Erfahrungen: Technikeinführung und Techniknutzung in der Pflege 12 12
13 Praxisvarianten zur Einführung technischer Innovationen Technologiestrategie Solitärer Einsatz von Technik Techniknutzung als Teil des Einrichtungskonzepts Beteiligung an Systemauswahl Einbettung verschiedener Technologien in Einrichtungskonzept Ausschließliche Trägerentscheidung Qualifizierung Kurzeinweisung Beteiligung der Leitung bzw. PDL Einweisung plus Begleitung durch Führungskraft Beteiligung der MA Intensive Schulung Speziell geschulte MA als Multiplikatoren Akzeptanz Kompetenz Effektivität 13 13
14 IT-gestützte Dokumentation: Digitalisierung der Pflegearbeit? Dezentrale und mobile Leistungserfassung und Steuerung der Arbeit Potenzielle Zeitgewinne, wenn Systeme stabil funktionieren und kompetent gehandhabt werden Erhöhtes Kontrollniveau Vertaktung der Arbeit Zeitkontrolle durch das System Transparenz der Arbeitsprozesse Zeitkontrolle durch die Führungskraft Akzeptanz von Kontrolle abhängig von Führung/innerbetrieblichem Vertrauen Reaktionen auf als zu eng wahrgenommene Steuerung: Manipulation, Ignorieren, Nutzung privater Zeitressourcen (im amb. Dienst) Potenzielles Spannungsverhältnis zwischen Pflegeprozesssteuerung fehlender bzw. abweichender Fachlichkeit oder Mangel an Zeit 14 14
15 In der Hand der Pflegekraft: Vermittlung von Technik als neue Anforderung Pflege = Interaktionsarbeit Technikeinsatz = Eingriff in Pflegeinteraktion Anforderung: Vermittlung des Technikeinsatzes gegenüber Pflegebedürftigen und/oder Angehörigen Digitale Pflege-Doku Lifter- Einsatz Personenortung Intensivpflege 15 15
16 Resümee 16 16
17 Die Chancen der Digitalisierung sind gestaltungsabhängig! Die Pflege ist (bisher) kein Treiber für die Technikentwicklung: Nutzer schon bei der Definition von Bedarfen und Anforderungen integrieren. Das Wie der Einführung ist entscheidend für die Akzeptanz und die Effizienz der Techniknutzung durch die Fachkräfte. Erwerb von Technikkompetenzen ist bisher kaum Gegenstand von Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die Vermittlung des Technikeinsatzes durch die Pflegekräfte ist eine soziale Voraussetzung für die reibungslose Anwendung es bedarf Strategien der Befähigung. Entlastungswirkungen sind abhängig von Einsatzbedingungen (verbleiben Zeit- und Effizienzgewinne in der Pflege?). Aufwertung des Pflegeberufs durch Technik: Verbindung von Professionalisierungs- und Technikstrategien ist notwendig! 17 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Buchpublikation Volker Hielscher/Lukas Nock/Sabine Kirchen-Peters (2015): Technikeinsatz in der Altenpflege. Potenziale und Probleme in empirischer Perspektive. Berlin/Baden-Baden, edition sigma Kontakt: und Sozialwirtschaft (iso) e.v. Trillerweg
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