Die Schreibschrift verteidigen

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1 AUSGABE 48 Sommer Jahrgang 2 ISSN (Ausgabe für eutschland) Kostenloser Aufkleber Bestellen Sie auf Seite 5! Rettet die Schreibschrift! Unterschriften haben wir bis jetzt gesammelt. Unterschreiben auch Sie! Fordern Sie Unterschriftenformulare an! Mehr unter Stammeldeutsch Thomas Paulwitz stellt fest, daß die Verherrlichung des Kiezdeutschs noch kein Ende genommen hat. Seite 4 Schriftbefreiung Karin Pfeiffer unterbreitet Vorschläge für eine neue Schulreform, welche die Legasthenie besiegen wird. Seite 5 Buchmuseum Lienhard Hinz hat das eutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig besucht. Seite 7 Sonette Uwe Lammla verfaßte acht Sonette, nachdem er die EUT- SCHE SPRACHWELT gelesen hatte. Seite 9 Sie spenden für: Zusendung der EUTSCHEN SPRACHWELT Aktionen für die deutsche Sprache Kostenloser Aufkleber Bestellen Sie auf Seite 5! Von Thomas Paulwitz F ie Schreibschrift verteidigen riedrich Nietzsche hatte ganz recht, als er feststellte: Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken. och nicht nur das Handwerkszeug, sondern auch das Handwerk an sich, das Schreiben, hat Anteil daran, wie wir unsere Gedanken ausformen. Was wir einmal auf Papier verewigt haben, können wir nicht so leicht löschen wie am Rechner. ort genügt ein Tastendruck, um einen ganzen Aufsatz spurlos verschwinden zu lassen. aher überlegen wir länger, bevor wir etwas handschriftlich niederschreiben. ie Gefahr ist geringer, daß wir Texte aufblähen. Vorteilhaft ist auch, daß wir in den Hauptsatz, wenn er einmal dasteht, nicht so einfach wie im Textverarbeitungsprogramm noch zehn Nebensätze einfügen können, so daß wir schließlich selbst Schwierigkeiten bekommen, ihn zu verstehen. ie Schreibschrift bleibt also unerläßlich, obwohl die Rechentechnik viele Alltagsbereiche durchdrungen hat. Worüber freuen Sie sich mehr: über einen gedruckten oder über einen handschriftlich verfaßten Brief? as kommt darauf an, werden Sie sagen. Pflegt der Absender eine Sauklaue oder geht es um Geschäftliches, werden Sie das Gedruckte sicher vorziehen. och wer gelernt hat, sauber und leserlich zu schreiben, wird immer einen guten Eindruck hinterlassen und somit im Vorteil sein. Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Handschrift einfach handlicher ist. ie Anwendungsmöglichkeiten reichen vom Einkaufszettel bis zum Liebesbrief. Tausende Bürger setzen sich für die Erhaltung dieses Kulturguts ein Erfolge aus der Arbeit der EUTSCHEN SPRACHWELT Sprachstraße: Weitere Orte gewonnen er Bau der Straße der deutschen Sprache geht voran. Bislang ist die Arbeitsgemeinschaft (AG), welche die Ferienstraße vorbereitet, zu fünf Arbeitssitzungen zusammengekommen, jeweils an einem anderen Ort auf der geplanten Strecke. abei hat die AG ein umfangreiches Programm abgearbeitet. Weitere Orte sind hinzugekommen. Mehr als zwei utzend Orte sind mittlerweile in die Planungen einbezogen. Siehe Seite 3. Wieviel ist uns die Schreibschrift wert? Fürst Albert von Monacos goldener Füller besteht aus 18 Karat Weißgold und ist mit vier Rubinen und vier Brillanten verziert. och ohne Schreibkenntnis ist er wertlos. Bild: obs/mandoga Media Aus diesen Gründen kommt der Schule eine besondere Verantwortung zu. Christoph Türcke, Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, warnt deswegen in seiner Kritik der Aufmerksamkeitsdefizitkultur vor der geplanten Abschaffung des Schreibschriftunterrichts. ieser Vorstoß übe eine kaum zu überschätzende desorientierende und desorganisierende Wirkung aus. ie hohe Koordinations- und Konzentrationsleistung beim Einüben der Schrift sei eine der besten Hilfen für das Zusammennehmen von Vorstellungen und Gedanken. ie Geringschätzung des Abschreibens fördere Unruhe und Aufmerksamkeitsmangel. Türcke sieht einen Niedergang von der Lateinischen Ausgangsschrift über die Vereinfachte Ausgangsschrift hin zur ruckschrift ( Grundschrift ). Geht die Entwicklung so weiter, wird das Lehren der Handschrift ganz abgeschafft, und die Alphabetisierung findet nur noch auf dem Rechner statt, lautet Türckes düstere Vorhersage. es hohen Werts der Schreibschrift sind sich unsere Leser bewußt. In unserer kleinen Leserbefragung (SW 46) sprachen sich 97,7 Prozent gegen die Abschaffung des Schreibschriftunterrichts aus. as ermutigte uns, SW 47 einen Unterschriftenbogen für unsere Aktion Rettet die Schreibschrift beizulegen. Vom Erfolg sind wir überwältigt. In ganz eutschland sammeln Bürger Unterschriften. Allein auf der Leipziger Buchmesse haben wir über 500 Bekenntnisse zur Schreibschrift gesammelt. Nicht mehr lange, dann sind es über Unterschriften. Bitte fordern Sie unverzagt neue Listen an. Wir sammeln weiter! Netz: Facebook-Auftritt wurde ausgezeichnet Für ihre Standorte in den Netzgemeinschaften Facebook und Twitter ist die EUTSCHE SPRACHWELT im Juni dieses Jahres in einem Wettbewerb ausgezeichnet worden. Bei ihrer Plazierung konnte sich die SW im Vergleich zum vergangenen Jahr stark verbessern. In die Wertung ging auch das Ergebnis einer Abstimmung ein. Allein auf Facebook hat die EUT- SCHE SPRACHWELT mittlerweile rund Leser. Siehe Seite 6. Es gibt indes auch Erfahrungen, die etwas ernüchtern. Auf Anregung und mit Unterstützung eines Lesers haben wir im Mai dieses Jahres sämtliche knapp 200 Münchner Grundschulen angeschrieben. iese Aussendung geschah auch vor dem Hintergrund, daß voraussichtlich in Bayern die Entscheidung fallen wird, ob die Schreibschrift abgeschafft wird. er bayerische Kultusminister erwägt nämlich, die sogenannte Grundschrift in den Lehrplan aufzunehmen (vgl. SW 47, Seite 2), während der Präsident der Kultusministerkonferenz seine Hände in Unschuld wäscht und die Grundschrift irreführend als Schreibschrift bezeichnet (siehe Seite 3). ie bislang einzige Antwort aus München kam von der Reinhard-Wallbrecher-Schule: Wir bitten, von einer Zusendung weiterer Exemplare abzusehen. Offenbar fürchten manche Grundschulen die Auseinandersetzung mit dem Thema. Wir lassen uns jedoch davon nicht entmutigen, denn uns erreichen gerade auch aus anderen Schulen zahlreiche Unterschriften, und viele Lehrer ermuntern uns. enn gerade die Sekundarstufe muß ausbaden, was die Grundschule versäumt hat beizubringen. Unterdessen hat der Grundschulverband (GV), der die urchsetzung der Sprachwahrer des Jahres: Mit Loriot großes Echo gefunden Ach! as möchte man angesichts der Meldung ausrufen: er im vergangenen Jahr gestorbene Humorist Loriot ist Sprachwahrer des Jahres as schrieb zum Beispiel die Südwest-Presse am 15. März dieses Jahres. aß die Leser der EUT- SCHEN SPRACHWELT eine gute Wahl getroffen hatten, bewiesen zahlreiche Presseberichte. ie Nachrichtenagenturen dpa und dapd sorgten für weite Verbreitung. Siehe Seite 10. Grundschrift betreibt, nach den Osterferien einen Werbefeldzug begonnen. Er schickt Berater mit Moderationskoffern in die Schulen. Mit der neuen Schrift werde für Schüler und Lehrer alles einfacher, versprechen die Werber. Wir kennen dieses Argument aus der Geschichte der mißglückten Rechtschreibreform. GV-Vorsitzende Maresi Lassek leitet eine Grundschule in Bremen. Möglicherweise spielt das dortige Umfeld eine Rolle dafür, daß Lassek der Schreibschrift keine Bedeutung beimißt. 90 Prozent ihrer Schüler sind Ausländerkinder. ie Schule bekennt, daß ein großer Teil der Kinder am Schulanfang nicht die allgemein angenommenen Voraussetzungen zum Arbeiten und Lernen mitbringt und ein Teil der Eltern nicht oder nur eingeschränkt lesen und schreiben kann. Selbstverständlich bedeuten diese Bedingungen eine große pädagogische Herausforderung. ie Schule gibt denn auch zu, daß sie nicht einmal Notenzeugnisse erteilen kann und sogar zum Teil auf türkisch, kurdisch und arabisch unterrichten muß, um Lerninhalte vermitteln zu können. In einem solchen Umfeld ist man freilich schon froh darüber, daß die Kinder etwas eutsch lernen und wenigstens ruckbuchstaben schreiben können. ie Kunst der Schreibschrift erscheint da als entbehrlicher Luxus. Nur: Was in einer Bremer Problem-Grundschule gilt, darf nicht zum Maßstab für ganz eutschland werden! Immerhin gibt es erste Erfolge. Angelika Speck-Hamdan hat ihr Amt als Fachreferentin für Bildungsgerechtigkeit im Grundschulverband niedergelegt. Zu offensichtlich ist wohl ihre Befangenheit, denn sie soll gleichzeitig für das Bayerische Kultusministerium die Grundschrift begutachten. ieses Gutachten wird dennoch unbrauchbar sein, weil Speck-Hamdan weiterhin dem GV verbunden ist. ie Graphologen indes begegnen der Grundschrift mit gemischten Gefühlen. Sie sehen die Handschrift immer auch als Ausdruck der Zeit. ie Graphologin Christa Hagenmeyer stellte im Mai dieses Jahres auf dem 26. Internationalen Kongreß für Schriftpsychologie Fragen, die nachdenklich stimmen: Was sagt diese Neue Grundschrift nun über unsere Zeit aus? Sind die einzeln gestellten ruckbuchstaben Spiegel der aktuellen Vereinzelungstendenzen in der Gesellschaft? Wie, so können wir uns fragen, sieht es da mit dem seelischen Getragenwerden des einzelnen aus, wie mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt? Was für ein Zeugnis stellt sich eine Gesellschaft aus, wenn sie diese Schrift zur Norm erhebt? Und welche Rückwirkung auf die Kinder hat eine Schrift, welche ihnen die psychische iskontinuität und Abgrenzung geradezu antrainiert? ie Antworten auf diese Fragen könnten mehr aufdecken, als einigen lieb ist.

2 Seite 2 Leserbriefe eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Weiß ist erniedrigend Zum Beitrag Wer fürchtet sich vor dem Neger? von Rominte van Thiel in SW 47, Seite 3 I hr Beitrag spricht mir aus der Seele. Als Wiener, in dessen Stadt die Firma Meinl seit Generationen als Wahrzeichen den Meinl-Mohren führt, in dessen Stadt in den Restaurants der Mohr im Hemd und der Zigeunerrostbraten angeboten werden (übrigens auch der b soffene Kapuziner, das Wäschermädel, der Bauernschmaus, das Jägerschnitzel und der Holzhackersterz, horribile dictu!), und in dessen Stadt der Zigeunerbaron auf dem Spielplan der Volksoper steht, greift man sich über die angebliche Korrektheit der diversen Bezeichnungen an den Kopf. Ich A Fehlerteufel Berichtigungen zu SW 47 Briefe an uns und unsere Leser (Rechtschreibung im Original) Volkswagen: Auslandsmärkte sind wichtiger Volkswagen AG Kundenbetreuung Wolfsburg 27. Januar 2012 Sehr geehrter Herr W., weiß schon: In einem Hundekuchen ist auch kein Hund drin. Aber irgendwo muß doch eine Grenze zu ziehen sein? Nun habe ich aber eine sehr wichtige Frage: Warum lassen wir uns denn seit Menschengedenken die Bezeichnung Weiße gefallen? Ja sind wir denn weiß? Eine iskriminierung solcher Art ist mir noch nie untergekommen. Rosa vielleicht, das ginge ja noch an. Aber weiß, das ist eine arge Beleidigung. Also lasset uns den Kampf aufnehmen. Weiße aller Länder, vereinigt Euch gegen diese Verunglimpfung! Herbert Pirker, Wien Zum Thema können wir Ihnen sagen, dass Volkswagen zwar ein deutsches Unternehmen ist, wir aber international aufgestellt sind. Unsere Produkte werden an vielen Orten in der Welt produziert und in fast jedem Land mit Freude gefahren. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen und um die Namensgebung für Modelle und Ausstattungslinien zielgruppengerecht zu benennen, verwenden wir auch englischsprachige Begriffe. ass Ihnen dies am Beispiel des neuen Volkswagen up! nicht gefällt, bedauern wir sehr. Mit freundlichen Grüßen Hardy Keller, Bettina Koralus Saturn: Einprägsame Grammatikfehler sind nützlich Saturn Management GmbH Wankelstraße Ingolstadt 2. April 2012 Sehr geehrter Herr de H., Unbezahlbare Werbung Zu verschiedenen Beiträgen in SW 47 n und für sich begeisterter Anwender der deutschen Sprache und schon aus diesem Grund ganz auf Ihrer Linie, darf ich Ihnen für die vorliegende Ausgabe mein besonderes Kompliment aussprechen. Beginnen darf ich schon auf der ersten Seite: Unbezahlbar ist Ihre Werbung für die Märchen der Gebrüder Grimm (und damit auch alle anderen schönen alten deutschen Märchen). Sie sind ein wichtiger Baustein für den Sprachschatz, sind Teil der Allgemeinbildung und tragen sehr zur Vater-Mutter-Kind- Beziehung bei, wenn möglichst allabendlich vorgelesen wird. Tatsächlich ist der goldene Schlüssel das Symbol schlechthin. Besonders wichtig ist Ihr Wir bitten für zwei Fehler um Entschuldigung. Zum einen hätte es im Beitrag ie Kartoffel blieb im Gedächtnis auf Seite 9 die konjugierten Verben statt die deklinierten Verben heißen müssen. Fremdwörter sind eben manchmal Glücksache. Weiterhin hätte die Lösung von Nummer vielen ank für Ihre Nachricht, auch wenn wir bedauern dass Sie Anlass zur Kritik haben. Erlauben Sie uns bitte, Ihnen nachfolgend unsere Sichtweise hierzu kurz darzulegen. In der aktuellen Kampagne setzt Saturn unter dem Kampagnenmotto Weil neue Technik besser ist! die Vorteile des technischen Fortschritts mit viel Humor in Szene. Zentrales Element der Kampagne ist eine Serie an unterschiedlichen, stets humorvollen TV-Spots. Mit unserer Werbung wollen wir klar und eindeutig die beiden größten Stärken von Saturn Vorgehen gegen Stammeldeutsch. Ihre Keksdeutsch-Satire ist köstlich und nennt das Kind beim Namen. Ähnlich zu bewerten ist Ihr Aufschrei gegen die Abschaffung der Schreibschrift. Gut ergänzen einander die Artikel Buchstabe für Buchstabe und ie Kartoffel blieb im Gedächtnis. Erschrocken bin ich erst einmal beim Hemenex als Sohn einer 1945 von tschechischen Verbrechern heimatvertriebenen Mutter durfte ich mich nicht im entferntesten für die tschechische Sprache interessieren. Ich kann kein tschechisches Wort mehr hören, war ihre verständliche Einstellung traurig, aber gut dazu paßt das Brieferl mit den Brosamen Walter Krejci, Wien 30 im SW-Silbenrätsel auf Seite 12 ( schwäbisch: kleine Verbindung von zwei Rädern ) Ächsle statt Achsel lauten müssen. Vor allem für unsere südwestdeutschen Leser blieb damit das Rätsel unlösbar. Zur Erklärung: as Rätsel wird in Berlin erdacht. Ihre Schriftleitung verstärkt unterstreichen: Leidenschaft und Kompetenz für neue Technik. In diesem Sinne ist auch unser Spruch Soo! muss Technik als werbewirksamer Ausdruck der Faszination für technische Innovationen zu verstehen. ass dies kein grammatikalisch vollständiger Satz ist, ist uns dabei durchaus bewusst. Wir nutzen hier wie auch in unseren älteren Slogans die für einen Werbeslogan übliche Form der kurzen und einprägsamen Formulierung einer Botschaft. Erfolgreiche Werbung muss aus unserer Sicht polarisieren und stößt daher zwangsläufig nicht nur auf Beifall. Wir akzeptieren, dass einzelne Sequenzen unserer Werbung nicht jedem gefallen. Keinesfalls wollen wir Sie aber damit verärgern. Vielleicht konnten wir Sie aber mit unseren Ausführungen dazu anregen, das Ganze einmal von einer anderen Seite zu betrachten. Mit freundlichen Grüßen Michaela Kloos Kundenkommunikation Liebe Leser! Was hat Ihnen gefallen? Was hätten wir besser machen können? Worauf sollten wir stärker eingehen? Schreiben Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Meinung! Auch wenn wir nicht jeden Brief beantworten und veröffentlichen können, so werten wir doch alle Zuschriften sorgfältig aus. Bei einer Veröffentlichung behält sich die Redaktion das Recht vor, sinnwahrend zu kürzen. Auf diese Weise wollen wir möglichst viele Leser zu Wort kommen lassen. Schreiben Sie bitte an: EUTSCHE SPRACHWELT Leserbriefe Postfach 1449, Erlangen schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de In SW 47 hatten wir damit begonnen, Vierzeiler von Alfred Raab abzudrucken. Leider konnte er diese Veröffentlichung nicht mehr selbst erleben. Zwei Tage, nachdem er uns seine letzten Gedichte zugeschickt hatte, starb er, im 87. Lebensjahr. In seinem Berufsleben arbeitete Alfred Raab als olmetscher, Übersetzer und Lehrer. aneben war der gebürtige Nürnberger überzeugter Esperantist und veröffentlichte als Mundartautor Bücher wie Max und Moritz, zwei Fassungen, Struwlbeda, Unsä Göte. Als erster übersetzte er Goethes Faust ins Fränkische. Im Pegnesischen Blumenorden (besteht seit 1644) wirkte er zwischen 2004 und 2009 als Ordensrat für die Sprachpflege. Wir werden ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren. ie Schriftleitung der EUTSCHEN SPRACHWELT Himmelszelt Es sprach das Zelt zum Himmel: Religion ist Fimmel. er Himmel drauf zum Zelt: Sie tröstet dich und hält. Alfred Raab, Nürnberg Wir speisen Hamburger sowie Berliner, Genießen Frankfurter und/oder Wiener eshalb kursieren erschreckende Zahlen Über uns eutsche als Kannibalen, ie wir zudem Rassisten sind! Vom Juden bis zum Neger-Kind, Zigeuner oder Sarotti-Mohr Auch der Schwarze Mann kommt vor ies alles wird längst kontrolliert, Verifiziert sowie zensiert; as Schwarze Loch, das Schwarze Meer, Katholiken bei der Feuer-Wehr, ie Schwarzen von der CU Und der Schwarze Kümmel dazu; Schwarzer Kaffee, Tee samt Schlachtung Sowie die Schwarz und weiße Betrachtung, Schwarze Autos und Reifen in Massen, ie Schwarze Witwe und Schwarze Kassen, Schwarze Zylinder im Nebel-unst, Tiefschwarzer Rauch und Schwarze Kunst ; Neudeutsch ist abwertend Zum Beitrag Was ist deutsch am,neudeutsch? von Wolfgang Hildebrandt in SW 45, Seite 12 er Ausdruck Neudeutsch ist meist nicht positiv gemeint, sondern ironisch und abwertend. Wenn jemand sagt: as war ein,highlight, wie es auf neudeutsch heißt, macht er sich mit Recht darüber lustig, daß manche Zeitgenossen deutscher Zunge die deutschen Wörter Höhepunkt und Glanzlicht nicht kennen oder Hemenex und Hamadax Unter anderem zum Beitrag Wer fürchtet sich vor dem Neger? von Rominte van Thiel in SW 47, Seite 3. Auf Wunsch des Verfassers erscheint dieser Leserbrief in Heysescher s-schreibung. I ch danke für den Beitrag, in welchem Rominte van Thiel die Korrektheitshysteriker aufspießt. Sie schreibt von einer Eissorte Mohr im Hemd oder von Eismohr. Aus österreichischer Sicht ist zunächst einmal festzuhalten, dass Mohr im Hemd eine in Gaststätten oft angebotene Süßspeise als essert ist: Es handelt sich in der Regel um einen kleinen Schokoladegugelhupf von etwa zehn Zentimetern urchmesser, der mit Schokoladencreme übergossen und mit Schlagobers bitte so! nicht Sahne garniert serviert wird. Offenbar bieten einzelne Eissalons und in ihrem Gefolge Groß-Eiserzeuger ein ähnliches Produkt aus Eis an. ass der Mohr im Hemd sprachpolitische Korrektlinge auf die Palme zu treiben scheint, dafür hab ich in den letzten Tagen Belege in der Wiener Tageszeitung ie Presse gefunden. Um beim Speiseeis in Österreich amtlich: Gefrorenes, dies im Ungarischen als genaue Lehnübersetzung: fagylalt zu bleiben: Wie lange (noch?) wird in Österreich die Firma Eskimo ihre tiefgefrorenen Eiscremen anbieten können? Es handelt sich um das Produkt, das in eutschland unter dem Namen Langnese angeboten wird. as, was in eutschland als Mohrenkopf oder Negerkuss neuerdings korrekt als Schokokuss angeboten wird, heißt in Österreich Schwedenbombe. Wenn man aber bedenkt, Verkleinerter Wortschatz Zum Beitrag Keine Reform, das wäre eine Reform in SW 47, Seite 8 M it Interesse habe ich den Artikel gelesen. arin heißt es, der von bayrischen Grundschülern zu beherrschende deutsche Wortschatz sei von Wörtern bis zum Jahre 1990 auf 700 reduziert worden. as paßt zu den Erfahrungen, die ich als Englischlehrer damals gemacht habe. Ich war erst ein paar Jahre im rheinland-pfälzischen Schuldienst, als es mit der Reformiererei losging. Zuerst waren die Klassen 5 und 6 dran (ab 1970 folgte die gymnasiale Oberstufe). Am Ende der Klasse 6 sollten die Kinder einen englischen Wortschatz von Einheiten haben irgendwann in den 1970ern wurde dieses Pensum auf 900 heruntergesetzt. Außerdem wurden iktate verbannt, weil sie, wie es hieß, nichts Wesentliches prüften. abei fällt mir eine skurrile Geschichte ein: Vor Jahrzehnten stellte ein Naturwissenschaftler die These auf (scherzhaft?), daß diesem Planeten eine feste Menge an Intelligenz mitgegeben sei, die sich bei wachsender Bevölkerungszahl auf immer mehr Menschen verteilen müsse, so daß dem einzelnen immer weniger Intelligenz zur Verfügung stehe, er also zwangsläufig immer dümmer werde. Sollten die oben beispielhaft erwähnten Anforderungen inzwischen weiter gesenkt worden sein? as würde zu dieser These passen. St i. R. Frank Hoffmann, Ober-Olm Schwarz-Malerei? IE ANTWORT auf Wer fürchtet sich vor dem Neger? von Rominte van Thiel in SW 47, Seite 3 Schwarzgeld, Wichse, Schwarzer Peter, Rabenschwarze Jazz-Trompeter, Schwarzmarkt, Burkas, Schwarzarbeiter a hilft selbst Schwarzer Humor nicht weiter (er Konsens wird immer breiter!) Scheren-Schnitte und schwarze Haare, en Schwarzen Anzug und Schwarze Ware ; Sogar der Schwarzwald wird in Haft Genommen und bald abgeschafft! Wir sehen schwarz, doch auf Geheiß, Sehn wir gehorsam blütenweiß An-Merkelung: Zum Unmut unserer Sprachpolizei, Betreib ich weiße Schwarzmalerei ; Ich mag die Neger und bleibe dabei, enn Kunst und Lehre sind weiterhin frei! (Grundgesetz, Artikel 4, Absatz drei) Günter B. Merkel, Wilhelmsfeld Einstieg in die dichterische Merkelwelt: Günter B. Merkel: Große Sprüche vom gnadenlosen ichter, SWP-Buch-Verlag, Wilhelmsfeld 2007, 128 Seiten, fester Einband, 9,50 Euro. Bestellung unter Telefon 06220/ nicht verwenden wollen. Weitere Beispiele ( die schicke Bar, neudeutsch,lounge und ein solches Projekt müßte finanziert neudeutsch gesagt: gesponsert werden ) finden sich unter dem Stichwort neudeutsch im Rechtschreib-uden und im eutschen Universalwörterbuch. r. Anton Karl Mally, Mödling dass mit Schwedentrunk eine Foltermethode des reißigjährigen Krieges bezeichnet wurde (zwanghafte Einfüllung von Jauche in den Mund des zu Quälenden), frage ich mich, wann auch die Schwedenbombe dem Wüten der korrekten Gutmenschen zum Opfer fallen wird. In SW 47, Seite 9, macht sich Elmar Tannert auf die Suche nach dem tschechischen Nationalgericht Hemenex. azu kann ich einen Beleg aus Österreich anbieten. Einer meiner Vettern hat um 1960 in (Nord-) Tirol Urlaub gemacht und dort auf der Speisekarte Hamadax mit Ei (!) gefunden. Man muss also eigentlich gar nicht nach Böhmen fahren OStR Prof. Mag. Hermann Möcker (Institut für Österreichkunde), Vorsitzer des Wiener Zweigs der Gesellschaft für deutsche Sprache Gegründet im Jahr 2000 Erscheint viermal im Jahr Auflage: ie jährliche Bezugsgebühr beträgt 10 Euro. Für Nicht- und Geringverdiener ist der Bezug kostenfrei. Zusätzliche Spenden sind sehr willkommen. Bundesrepublik eutschland Verein für Sprachpflege e. V. Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Bankleitzahl Kontonummer BIC: BYLAEM1ERH IBAN: E Republik Österreich Verein für Sprachpflege e. V. Volksbank Salzburg Bankleitzahl Kontonummer Bitte bei der Überweisung vollständige Anschrift mit Postleitzahl angeben! ISSN (Ausgabe für eutschland) ISSN (Ausgabe für Österreich) Herausgeber Verein für Sprachpflege e. V. Sammelanschrift eutsche Sprachwelt Postfach 1449, Erlangen Fernruf 0049-(0) Ferndruck (Fax) 0049-(0) Bestellung@deutsche-sprachwelt.de Schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de Schriftleitung Thomas Paulwitz Thomas.Paulwitz@deutsche-sprachwelt.de Gestaltung und Satz moritz.marten.komm. Claudia Moritz-Marten momakomm@netcologne.de Anzeigen moritz.marten.komm. Hans-Paul Marten Fernruf 0049-(0) Ferndruck (Fax) 0049-(0) Werbeanfragen@deutsche-sprachwelt.de Sprachwelt-Mitarbeiter Ursula Bomba, Lienhard Hinz (Berlin), Rominte van Thiel, agmar Schmauks, Wolfgang Hildebrandt, iethold Tietz, Jürgen Langhans, Ulrich Werner, Klemens Weilandt, Andreas Raffeiner (Bozen/Innsbruck) ruck Ferdinand Berger & Söhne GmbH Wiener Straße 80, A-3580 Horn Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. as gilt besonders für Leserbriefe. ie 49. Ausgabe erscheint im Herbst Redaktions- und Anzeigenschluß sind am 31. August 2012.

3 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Hintergrund Seite 3 ie SW in der Presse In Bayern ist die Schreibschrift umkämpft ie Nürnberger Zeitung brachte am 19. April 2012 auf Seite 3 einen Hintergrundbericht von Sabine Ebinger, in dem auch die EUTSCHE SPRACH- WELT zu Wort kam: Abschied von Schnörkel und Kringel Sieben Schulen in Bayern testen die Grundschrift Kritiker wollen Einführung verhindern N eunkirchen am Brand Als eine von insgesamt sieben Grundschulen in Bayern testen die Kinder in Neunkirchen am Brand nun die Grundschrift. azu erklärt Kathrin Gallitz, Pressesprecherin des Kultusministeriums: ie teilnehmenden Schulen haben sich von sich aus und freiwillig zur Erprobung der Grundschrift zur Verfügung gestellt. as Erprobungsprojekt dauert bis Ende des Schuljahres 2012/13. och die Grundschrift wird auch skeptisch beäugt. Einer der Kritiker ist Thomas Paulwitz, Chefredakteur der Erlanger Fachzeitschrift eutsche Sprachwelt. ie Schreibschrift ist eine Kulturtechnik, die man nicht einfach aufgeben sollte, meint der Vater zweier kleiner Kinder. er Grundschulverband versteht seine entwickelte Schrift durchaus als Schreibschrift, Paulwitz sieht das anders: Meiner Ansicht nach ist das ein Propagandazweck, um die Grundschrift leichter durchzusetzen. Paulwitz organisiert im sozialen Netzwerk Facebook den Widerstand gegen die Grundschrift, hat bereits einen Brief an Bayerns CSU-Kultusminister Ludwig Spaenle geschrieben und sammelt Unterschriften gegen die Einführung: Gemeinsam mit der Aktion eutsche Sprache hat die eutsche Sprachwelt im ezember die ersten Unterschriften an die Kultusministerkonferenz übergeben. Wir sammeln jetzt weiter Unterschriften, die Aktion wird sehr gut angenommen. Besonders kritisiert Paulwitz, daß Angelika Speck-Hamdan von der Ludwig- Maximilians-Universität München das bayerische Projekt wissenschaftlich begleiten soll die Professorin am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik ist nämlich gleichzeitig beim Grundschulverband Fachreferentin für Bildungsgerechtigkeit. ies bestätigt Speck-Hamdan zwar, sagt aber im NZ-Gespräch: Ich werde das Amt als Fachreferentin im Mai niederlegen, bleibe aber Mitglied im Grundschulverband. Andreas alberg schrieb am 30. April 2012 in den Nürnberger Nachrichten : Streit um die Schrift er Grundschulverband meint, Kindern könnte das Schreibenlernen viel leichter fallen, man müsse nur die Grundschrift einführen. Andere aber sehen darin einen Angriff auf ein Kulturgut, und zwar auf jenes der Schreibschrift. iese Grundschrift dürfen Hamburger Schulen seit vergangenem Jahr lehren was beileibe nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CU) befürchtet, daß darunter die Entwicklung der persönlichen Schreibschrift leidet. Volker Kauder, Vorsitzender der CU/CSU-Bundestagsfraktion, spricht von Unsinn. Und die Erlanger Zeitschrift eutsche Sprachwelt startete mit weiteren Sprachschützern die Kampagne Rettet die Schreibschrift. Sobald es um Schule, Sprache und Schrift geht, wird es eben leidenschaftlich. Fakt ist aber auch: ie Grundschrift wird schon in vielen Schulen gelehrt. Hört man sich bei hiesigen Grundschulpädagogen um, ergibt sich ein vielschichtiges Bild. Gabriele Kukla zum Beispiel, Rektorin der Hegelschule, hat in ihrem Kollegium zwei Positionen ausgemacht: Zum einen würden sich die Kinder durchaus freuen, nach der ruckschrift noch die Schreibschrift zu lernen das bisherige Verfahren habe sich also bewährt. Zum anderen wird es aber auch als mühsam empfunden, zwei Schriften zu lernen und zu lehren besser wäre es, wenn es nur eine Schrift gäbe. ie Straße der deutschen Sprache ie Straße der deutschen Sprache wird Sprachpflege und Fremdenverkehr miteinander verbinden. ie geplante Ferienstraße soll die deutsche Sprache sichtbar und erlebbar machen und das Sprachbewußtsein stärken. er Kern der Straße entsteht in Mitteldeutschland. Am 30. März 2011 wurde im Köthener Rathaus die Arbeitsgemeinschaft Straße der deutschen Sprache gegründet. Sie steht unter dem ach der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen (Anhalt). In der AG arbeiten derzeit 13 Orte fest mit. Weitere 13 Orte haben ihr Interesse bekundet und lassen sich über den Entwicklungsfortschritt auf dem laufenden halten. Sprecher der AG ist Thomas Paulwitz (EUTSCHE SPRACHWELT), stellvertretende Sprecher sind Bürgermeister Jürgen Klimpke (Schleiz Thüringen), Kulturamtsleiter Sven Hantscher (Weißenfels Sachsen- Anhalt) und Museumsleiterin Sylke Kaufmann (Kamenz Sachsen). Bislang ist die AG zu fünf Arbeitssitzungen zusammengekommen: in Köthen ( ), Reppichau ( ), Bad Lauchstädt ( ), Gräfenhainichen ( ) und Eisleben ( ). abei hat die AG ein umfangreiches Programm bewältigt: Sie hat eine Geschäftsordnung verabschiedet, Teilnahme-Richtlinien festgelegt, nationale und internationale Zielgruppen abgegrenzt, Leitsprüche bestimmt, mit Hilfe eines standardisierten Erfassungsbogens ein erstes Ortsverzeichnis angelegt, Satzung und Beitragsordnung für einen Trägerverein entworfen, ein Spendenkonto eingerichtet und einen Wettbewerb zur Außendarstellung (zum Beispiel durch ein Erkennungszeichen und Faltblätter) ausgeschrieben. In der zweiten Hälfte des Jahres 2012 stehen die Fortsetzung der Arbeit an der Außendarstellung, das Gewinnen weiterer Bündnispartner und die Vorbereitung eines Vermarktungskonzepts im Vordergrund. as alles geschieht unter den Augen der Öffentlichkeit, denn in der Presse erscheinen laufend Berichte. Wer die Straße der deutschen Sprache mit einer Spende unterstützen will, kann auf das folgende Konto einzahlen: Neue Fruchtbringende Gesellschaft, Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, Bankleitzahl , Kontonummer ie Spenden sind steuerlich absetzbar. Sie helfen dabei, die weiteren Schritte zum Ausbau der geplanten Ferienstraße zu finanzieren, etwa für ein Erkennungszeichen, Vermarktungsstudien oder Werbeblätter. (dsw) Wenn die deutsche Sprache zu kostspielig ist er Bundestag lehnt die Petition für deutschsprachige Regierungsberichte ab er eutsche Bundestag hat über die Petition für deutschsprachige Regierungsberichte (siehe SW 44 und 45) beraten. Am 29. März dieses Jahres beschloß er, das Petitionsverfahren abzuschließen. Nach einem Aufruf der EUTSCHEN SPRACHWELT hatten rund Bürger diese Petition unterstützt. er Bundestag folgte der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses. Wir geben im folgenden gekürzt den Wortlaut der Empfehlung wieder (Rechtschreibung im Original, Hervorhebungen durch die SW): M Schreibschrift: Kultusministerkonferenz weist Lehrern die Verantwortung zu Im ezember 2011 hatten die Aktion eutsche Sprache (AS) und die EUTSCHE SPRACHWELT die ersten Unterschriften zur Rettung der Schreibschrift an die Kultusministerkonferenz übergeben. Anfang April antwortete der jetzige Präsident der Kultusministerkonferenz, Ties Rabe. Wir geben im folgenden sein Schreiben wieder (Rechtschreibung im Original, Hervorhebungen durch die SW): STÄNIGE KONFERENZ ER KULTUSMINISTER ER LÄNER IN ER BUNESREPUBLIK EUTSCHLAN ER PRÄSIENT Berlin, 2. April 2012 Unterschriften-Sammlung Rettet die Schreibschrift Sehr geehrte amen und Herren, im ezember des vergangenen Jahres haben Sie Herrn Minister r. Bernd Althusmann in seiner Funktion als Präsident der Kultusministerkonferenz eine Unterschriftenliste zur Rettung der Schreibschrift überreicht. Er hat mir als seinem Nachfolger im Amt Ihre Liste mit der Bitte übergeben, Ihnen zu antworten. ie Kultusministerkonferenz hat sich an verschiedenen Stellen mit der Frage des Erlernens der Schrift beschäftigt, zuletzt mit Beschluss vom 15. Oktober 2004 in den Bildungsstandards im Fach eutsch für den Primarbereich. Für den Kompetenzbereich Schreiben wird dort festgelegt, dass Schülerinnen und Schüler eine gut lesbare Handschrift flüssig it der Petition wird gefordert, dass alle [von der Bundesregierung] in Auftrag gegebenen Forschungsberichte und Gutachten mindestens in deutscher Sprache zu beziehen sind. ie in Auftrag gegebenen Berichte würden durch Steuergelder finanziert und somit müsse jeder Steuerzahler das Recht haben, diese Berichte lesen und verstehen zu können. ie Amtssprache der Bundesrepublik eutschland sei eutsch[,] und weil nicht jeder Bürger der englischen Sprache mächtig sei, bedürfe es einer gesetzlichen Übersetzungspflicht sämtlicher Forschungsberichte. er Petent führt als Beispiel den Forschungsbericht 400 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) auf, der nach Aussagen des Ministeriums lediglich in englischer Sprache vorliege. er Petitionsausschuss ist im Rahmen seiner parlamentarischen Prüfung unter Berücksichtigung der Ausführungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), von dem eine Stellungnahme zu dem Anliegen eingeholt wurde, zu folgendem Ergebnis gekommen: eutsch ist die verfassungsrechtlich anerkannte Staats- und Amtssprache. aher sind alle staatlichen Organe grundsätzlich dazu verpflichtet, gegenüber schreiben. Es wird nicht ausdrücklich festgelegt, um welche Form der Schreibschrift es sich dabei handeln soll. Wie Sie wissen, gibt es hier vielfältige Formen, von der lateinischen Ausgangsschrift über eine Reihe vereinfachter Ausgangsschriften bis zur Grundschrift. In den Empfehlungen zur Arbeit in der Grundschule (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom i. d. F. vom ) wird darüber hinaus die Bedeutung sowohl der ruckschrift als auch der Schreibschrift als Zugang zur elementaren Schriftkultur betont. a die Wissenschaft keine einheitlichen Empfehlungen für oder gegen den Erwerb einer der vielen Schriftarten gibt, erscheint es sinnvoll, den Pädagoginnen und Pädagogen die Entscheidung zu überlassen, welche Schriften in welcher Folge für ihre Lerngruppen geeignet sind. Wichtig bei der Entscheidung erscheint mir dabei, dass bei der Wahl der Schriftart das Wohl des Kindes und dessen Möglichkeit der Weiterentwicklung hin zu einer flüssig zu schreibenden persönlichen Handschrift im Vordergrund steht. Mit freundlichen Grüßen Ties Rabe dem Bürger die deutsche Sprache zu verwenden. ieser vielfach durch Gesetz verankerten Verpflichtung kommt die Bundesregierung im Rahmen ihrer Veröffentlichungspraxis in aller Regel dadurch nach, dass sie alle wesentlichen Publikationen auf eutsch vorlegt. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung aller wissenschaftlichen Erkenntnisse in deutscher Sprache besteht gleichwohl nicht. a es sich bei dem vom Petenten beispielhaft aufgeführten Forschungsbericht 400 Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz des BMAS in englischer Sprache um einen Einzelfall handelt und die Bundesregierung ihre Publikationen in aller Regel in deutscher Sprache veröffentlicht, bedarf es einer solchen Regelung auch nicht. In ganz eutschland sammeln Sprachschützer eifrig Unterschriften zur Erhaltung der Schreibschrift. Hier unterzeichnet zum Beispiel Bautzens Oberbürgermeister Christian Schramm (CU) anläßlich des Tags der Vereine am 19. Mai dieses Jahres die Unterschriftenliste, die am Stand des Sprachrettungsklubs Bautzen/ Oberlausitz auslag. Allein an diesem Tag kamen 155 Unterschriften zusammen. Bild: Marion Schleyer In der modernen globalisierten Forschungslandschaft ist Englisch zudem die allgemein anerkannte Wissenschaftssprache. In besonders gelagerten Ausnahmefällen können Forschungsergebnisse, die zum Beispiel wegen der Beteiligung ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nur in englischer Sprache vorliegen, ausschließlich für kleine internationale und interessierte Fachkreise von Bedeutung sein, die die Fremdsprache beherrschen. In solchen Fällen erscheint es nicht notwendig und überdies wirtschaftlich nicht geboten, möglicherweise kostspielige Übersetzungen anfertigen zu lassen. Selbstverständlich besteht bei nachgewiesenem Interesse jederzeit die Möglichkeit zu einer sachgerechten individuellen Lösung. Sofern im Einzelfall ein öffentliches Interesse an einer Veröffentlichung von Forschungserkenntnissen außerhalb von Fachkreisen besteht, wird stets sichergestellt, dass diese Erkenntnisse auch in eutsch zu beziehen sind. er Petitionsausschuss sieht daher keinen Anlass für eine Schaffung einer gesetzlichen Regelung, die die Übersetzung fremdsprachiger Forschungsberichte und Gutachten vorsieht, und empfiehlt, das Petitionsverfahren abzuschließen, da dem Anliegen nicht entsprochen werden konnte. er von der Fraktion BÜNNIS 90/ IE GRÜNEN gestellte Antrag, die Petition der Bundesregierung dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium der Finanzen als Material zu überweisen, ist mehrheitlich abgelehnt worden.

4 Seite 4 Sprachpolitik eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Von Thomas Paulwitz S tammeldeutsch wird weiter gefördert. Wer gehofft hatte, daß die abwegige ebatte über die vermeintliche neue Sprache Kiezdeutsch schnell beendet sein könnte, sieht sich getäuscht. Kein Wunder, daß die Aufwertung gebrochenen eutschs zum eigenständigen ialekt weitergeht. enn erstens bietet dies Gutmenschen die angenehme Gelegenheit, sich als aufgeklärte Ausländerfreunde aufzuführen. Zweitens verschafft Kiezdeutsch gescheiterten Integrationspolitikern die willkommene Möglichkeit, ihr Versagen schönzureden, das sich eben leider in der Sprache mancher Einwanderer widerspiegelt. So ist es einerseits zwar nicht gelungen, einen Teil der Einwanderer ans Hochdeutsche heranzuführen. och dafür haben wir nun andererseits angeblich eine neue Sprache. Vielleicht gibt es sogar noch einen dritten Grund für die Sehnsucht nach einer zerstörten Sprache: das unterschwellig vorhandene selbstzerstörerische Bedürfnis, sich am Niedergang des eutschen zu ergötzen. Bekanntlich weist unser Volk Anzeige ie Verherrlichung des Stammelns Trotz wissenschaftlich haltloser Thesen feiert die Kiezdeutsch - Erfinderin Erfolge Jubeln für eutschland as Compact-Magazin: unabhängig politisch inkorrekt frech positiv anders jetzt auch im Abo mit attraktiven Prämien jeden Monat neu an vielen Kiosken oder auch im Abo Compact-Magazin GmbH Brandenburger Str Werder Tel Fax abo@compact-magazin.com eine nicht geringe Zahl an Zeitgenossen auf, die stolz darauf sind, ein zwiespältiges, wenn nicht gar von Anwiderung geprägtes Verhältnis zu deutscher Sprache und Kultur zu pflegen. Politik und Medien fördern Kiezdeutsch Kiezdeutsch -Erfinderin Heike Wiese liefert den Stammeldeutsch- Befürwortern und Kulturmasochisten die Stichworte. Sie schwärmt von der grammatischen Innovationsleistung dieses Kauderwelschs. ie eutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesforschungsministerium sicherten Wieses Erfindung von Kiezdeutsch finanziell ab. Ohne einen Teich kann kein Frosch quaken. Wer jedoch als Verfechter des Hochdeutschen der Ansicht ist, Kiezdeutsch sei kein ialekt, sondern eher eine iagnose, hat es in der öffentlichen Wahrnehmung ungleich schwerer. Während nämlich beispielsweise das Nachrichtenmagazin Spiegel die Potsdamer Germanistin kostenlos für ihre Thesen werben ließ, lud eine renommierte Hamburger Stiftung einen erklärten Kiezdeutsch -Gegner von einer Podiumsdiskussion mit Wiese einfach wieder aus. Stammeldeutsch als Zeichen sprachlicher Kompetenz Kiezdeutsch hat unterdessen die Ratgeberseiten der Presse erreicht. So stellte die besorgte Mutter Susanne F. aus Schöneberg der Berliner Morgenpost die bange Frage: Warum spricht meine Tochter kaum noch Hochdeutsch? Sie verwende Redewendungen wie Ich bin Bahnhof und Morgen geh ich Schule. ie Expertin r. Heidemarie Arnhold, Pädagogin und Vorsitzende des Arbeitskreises neue Erziehung, gab der Mutter jedoch Entwarnung: as gehört zur Identitätsbildung und ist kein Grund zur Besorgnis. er folgende Rat der Pädagogin mutet an wie eine Satire, ist aber keine: Auch wenn Ihnen persönlich diese Sprache befremdlich vorkommt, verbieten Sie Ihrer Tochter nicht, so zu sprechen. Im Gegenteil, versuchen Sie Zugang zu finden und ein wenig Fremdsprachenunterricht zu nehmen. Nehmen Sie das Kiezdeutsch Ihrer Tochter als Zeichen sprachlicher Kompetenz. Sie beherrscht neben dem Standarddeutsch noch einen zusätzlichen ialekt, kann zwei unterschiedliche grammatische Systeme anwenden und problemlos zwischen den Sprachen hin und her switchen. Freuen Sie sich darüber, für den Spracherwerb von Fremdsprachen kann das nur von Vorteil sein. Wer solchen Unsinn verbreitet, hat wohl ein wenig zu viel geswitcht iskriminiert Hochdeutsch die Unterschicht? ie schöne neue kiezdeutsche Sprachwelt duldet keine Störenfriede. Heike Wiese vermeidet daher krampfhaft den Ausdruck Hochdeutsch, das sie abgrundtief zu verachten scheint. Von Hochsprache zu reden, sei ein Irrtum, meint sie. as Standarddeutsch, wie sie es immer nur nennt, sei lediglich eine Varietät von vielen und als die Sprache der bildungsbürgerlichen Mittelschicht entstanden, die andere Schichten von Anfang an ausgrenzt und sozial diskriminiere. aß Reformation und Aufklärung ohne die Entwicklung des Hochdeutschen zur Allgemeinsprache nicht möglich gewesen wären, blendet Wiese hingegen genauso aus wie die Tatsache, daß eine allgemeine Standardsprache eine wichtige Voraussetzung für die emokratie ist, Anzeigen Appetit auf xöne Scri#en? Professionelle Frakturxri#en für PC und MAC gibt e+ bei elbanço Frakturscriften Inh. Klau+-ieter Ste macer Co bu+, Parze enyraße 11ÓÓÓa Fernruf: 0355ÓÓÓÓ WeltneΩ: E-Poy: info@elbanço-frakturxri#en.de elbanço Frakturxri#en also für die politische Beteiligung aller Schichten. Außerdem fördert derjenige, der Sondersprachen bevorzugt und Hochdeutsch verachtet, die Spaltung der Gesellschaft und letztlich auch der Nation. Kritik aus der Sprachwissenschaft Unterdessen beanstanden nun auch Germanisten die wissenschaftlichen Mängel in der Arbeit der Kiezdeutsch-Erfinderin. er Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück stellte im April dieses Jahres in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fest: Wiese hat ihre aten an zwei Berliner Schulen bei 24 Jugendlichen erhoben. as ist nicht viel, für Verallgemeinerungen reicht es nicht aus. ie aten hat sie von ungeschulten Jugendlichen sammeln lassen, was methodisch bedenklich ist. Transkripte dieser aten wurden nie veröffentlicht. Ihre Qualität ist deshalb nicht kontrollierbar. Wieses Hypothesen stehen im Empirischen auf schwachen Beinchen. Im Terminologischen sind diese Beinchen nicht stämmiger. Mit der Kennzeichnung des gebrochenen eutschs als ialekt mißachte Wiese die geltende linguistische Terminologie, wirft Glück ihr vor. en Grund, warum Wiese dennoch von ialekt spricht, sieht Glück darin: Sie möchte an seinem Prestige schnorren, denn ialekte genießen Ansehen. Kiezdeutsch sei jedoch weder ein ialekt noch ein Soziolekt, sondern eine transitorische Sondersprache, die auf Einflüssen anderer Sprachen und auf Fehlern im eutschen beruht. Ist ausländerfeindlich, wer Hochdeutsch fordert? och solche Einwürfe sind die Ausnahme. Wiese verbreitet weitgehend unwidersprochen ihre wissenschaftlich fragwürdigen Thesen: etwa daß Kiezdeutsch nur deswegen nicht angesehen sei, weil seine Sprecher aus der Unterschicht stammen oder es angeblich eine Jugendsprache sei. Wer Fraktur kommt an! Alle Scri#en auf C elbanço Frakturxri#en elbanço Frakturxri#en Inh. Klau+-ieter Ste macer Co bu+ Parze enyr. 11Óa Fordern Sie mein Scri#muyerhe# koyenfrei an! diese reduzierte Sprechweise tadle, wendet sich in dieser Sichtweise also gegen Ausländer und Jugendliche. So berichtet die Schleswig-Holsteinische Zeitung, daß Wiese den Kiezdeutsch-Gegnern unterstellt, ihre Ausländerfeindlichkeit mit pseudo-sachlicher Mäkelei an syntaktischen Fehlstellungen bemänteln zu wollen. Hinter der sozialen Abwertung des Kiezdeutsch-ialekts verberge sich nichts anderes als der Wunsch, Ausländer auszugrenzen. ie Aggressionen der Kritiker bezögen sich einzig und allein auf die Kiezdeutsch-Sprecher, nicht auf den ialekt selbst. en Gipfel der Unverschämtheit erklimmt Wiese, wenn sie Stammeldeutsch auf eine Stufe mit Bairisch stellt. Kiezdeutsch sei gar ein Beispiel für eine besonders gelungene sprachliche Integration. Heike Wiese als Gerichtsdolmetscher? Wie gelungen diese sprachliche Integration ist, läßt sich zum Beispiel in der Ruhrgebietsstadt Bergkamen sehen. ort scheiterte das Jugend- Schöffengericht daran, eine Auseinandersetzung junger Erwachsener aufzuklären. Leider war der Richter des Kiezdeutschen nicht mächtig. Auf den Vorwurf, einen 21jährigen Arbeitslosen zusammengeschlagen zu haben, antwortete der eine Angeklagte: Ouh, nichts damit zu tun. er andere meinte: Weiß gar nicht, was der will, weiß du. Leider sprach auch das Opfer lediglich Kiezdeutsch : Kopf umgedreht, boahh ei, dann noch ein Gong, weiß du ne. as Gericht konnte am ersten Verhandlungstag lediglich als gesichert festhalten, daß das Opfer einen Nasenbeinbruch erlitten hatte, denn darüber gab es ein ärztliches Gutachten in verständlichem eutsch. och fraglich war, wer ihm wann, warum, wo und wie die Nase gebrochen hatte. Böse Zungen schlugen daher bereits vor, Heike Wiese als Gerichtsdolmetscherin einzusetzen Warum Kinder nicht einschlafen und Eltern nicht aus- Ein urkomisches, anregendes und erhellendes Cartoonbuch von Bernd Zeller, das endlich einmal die ganze Wahrheit zeigt! Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN-13: , 200 Seiten, gebunden, 10,00 Euro

5 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Schreiben Seite 5 Vorsicht, Satire! Legasthenie: endlich Hoffnung für Betroffene? Vorschläge für eine neue Schulreform zur schriftfreien Medienkultur Von Karin Pfeiffer ie äußerlich wahrnehmbaren Symptome der Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) sind von jedem Laien erkennbar. er Erkrankte verstummt angesichts von Texten, und beim Schreiben bringt er seltsam verformte, kryptische Zeichen zu Papier, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit Buchstaben- und Wortformen aufweisen. ie eigentlichen Ursachen der Legasthenie scheinen innerhalb des menschlichen Körpers zu liegen, wahrscheinlich im Gehirn. Einige Forscher vermuten kosmische Einflüsse, zum Beispiel Klimaerwärmung oder planetarisch außergewöhnliche Konstellationen zur Zeit der Geburt; andere sehen einen Zusammenhang mit der modernen Ernährung, besonders mit dem häufigen Genuß von BigMäcs, osenmilch und roten Smarties. Wieder andere haben Alarm geschlagen, weil sie meinen, unsichtbare Strahlen aus dem Weltraum, aus Erdspalten oder Plastiktüten würden in der Struktur des menschlichen Gehirns Verformungen verursachen, welche die Entstehung der Legasthenie begünstigen. Keine dieser Theorien konnte bis heute zweifelsfrei bewiesen werden. Als widerlegt hingegen gilt die außerordentlich dümmliche und ärgerliche Behauptung, Legasthenie sei ein Mangel an Übung. iese lächerliche eutung der Problematik ist der Gipfel der Torheit und zugleich schlagender Beweis für die beklagenswerte weltanschauliche Rückständigkeit unter Angehörigen konservativer Gesellschaftskreise. Angesichts des unsäglichen Leids der Betroffenen sind dahingehende Äußerungen schlicht pietätlos. Als ob ein sogenanntes Legasthenietraining jemals Erfolg gehabt hätte! Um als Legastheniker anerkannt zu werden, braucht dieser eben gerade nicht lesen und schreiben zu können. Wie aber soll man üben, was man nicht kann? ieser offensichtliche Widerspruch wird von den Übungsaposteln gern übersehen. Legasthenie ist in der Tat eine Geißel der modernen Gesellschaft. Trotz jahrzehntelanger Forschung, großzügiger finanzieller Zuwendungen, ausgeklügelter Behandlungsmethoden und pausenlosen Einsatzes freiwilliger Helfer ist es nicht gelungen, die Zahl der Legastheniker einzudämmen. Jüngste Forschungsergebnisse nähren den Verdacht, bei der Krankheit handele es sich möglicherweise nicht, wie bislang angenommen, um eine genetische ysfunktion des Gehirns (Legasthenie-Gen). Vielmehr werde die Legasthenie aufgrund einer allergischen Reaktion ausgelöst. Als Hauptansteckungsquelle gilt bedrucktes Papier. Sollte sich dies als richtig herausstellen, dann ist es der geistigen Hygiene abträglich, wenn Kinder häufig mit Büchern, Heften und Schreibgeräten hantieren. Von Bildschirmen aller Art scheint indes keine Gefahr auszugehen, soweit die bisherigen Erkenntnisse. Hingegen geht man der Vermutung nach, Legasthenie werde in überfüllten Schulklassen auf dem Ansteckungswege von Kind zu Kind übertragen. Sollte sich der Verdacht der Übertragbarkeit von Legasthenieerregern erhärten, dann haben wir endlich eine schlüssige Erklärung für das Scheitern sämtlicher bisheriger Legastheniebekämpfungsprogramme: die öffentlichen Schulen sind in ihrer heutigen Form geradezu Brutstätten der Legasthenie! Sofortige lernhygienische Maßnahmen sind unumgänglich. Sämtliche Ansteckungsquellen müssen aus der Schulklasse entfernt werden. Bei Raumplanung und praktischer urchführung des Unterrichts sind die neuen Erkenntnisse anzuwenden. ie bisherige Sitzordnung an Gemeinschaftstischen wird aufgegeben. Jeder Schüler erhält einen durch Keimschutzwände geschützten Einzelsitzplatz. Vorhandene Bücher und Hefte werden umgehend entsorgt und durch elektronische Kommunikationsgeräte ersetzt. Es versteht sich, daß neue Bücher und Hefte in körperlicher Form auch künftig nicht mehr angeschafft werden. as verursacht hohe Kosten. och für das ehrgeizige Ziel, die Gesellschaft von der Geißel Legasthenie zu befreien, sollte uns keine finanzielle und organisatorische Anstrengung zu groß sein! Künftig werden Kinder in einer legastheniefreien Gesellschaft aufwachsen und leben dürfen. ie Lösung ist simpel, und es nimmt wunder, weshalb wir so lange gebraucht haben, um sie zu finden. Grob umrissen sieht das Reformkonzept so aus: ie unpraktische und legastheniefördernde Praxis, sich anderen Menschen in schriftlicher Form mitteilen zu wollen, wird auf ein Mindestquantum beschränkt. as quälende Lesen von Texten ist unnötig, da die Technik bereits vollständigen Ersatz bietet. Visuelle und akustische Medien (Sprachprogramme, Hörbücher) ermöglichen Information ohne zeitraubendes Selbstlesen. In den Schulen (und nicht nur dort) wird sich nur noch mittelbar über technische Hilfsmittel (I-Phone, Taschencomputer und so weiter) verständigt. Ein ausgeklügeltes Zeichen-Kürzel-System erleichtert die Handhabung der Schriftsprache, befreit Mitteilungen von Redundanzen und macht sie ohne langes Nachdenken für jedermann verständlich. Körperlicher und visueller Kontakt ist dank Technik kaum notwendig. ie Verbindung zu den Mitmenschen wird über Bildschirm und Lautsprecher hergestellt. Jeder kann auf diese Weise Kontakte pflegen und aufrechterhalten, ohne sich unnötig der Gefahr der Legasthenisierung aussetzen zu müssen. An den meisten öffentlichen Schulen hat man den richtigen Weg zur Entlegasthenisierung bereits intuitiv eingeschlagen. abei wurden bereits beachtliche Erfolge erzielt. ank hartnäckiger Bemühungen hellsichtiger Spezialisten wurde die zwanghafte Einheitsorthographie des eutschen abgeschafft. er nächste wichtige Reformschritt ist ebenfalls bereits getan: vorerst versuchsweise die Verbannung der Schreibschrift aus dem Lehrplan der Schulen. Insofern können wir hoffnungsfroh in die Zukunft blicken. Sobald Lesen und Schreiben als überflüssiger Ballast erkannt und aus dem Unterricht verbannt ist, wird auch die Legasthenie verschwunden sein. Welch enorme Zeitersparnis für die Schule! as hinderliche Schreibenlernen, der sinnlose Rechtschreibdrill, das langweilige Lesen von Texten und Büchern, das alles kann entfallen. Endlich wird sich der Schulunterricht jener Themen annehmen, welche von der fortschrittlichen Pädagogik seit jeher für weitaus wichtiger erachtet worden sind als die überkommenen Fertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens: Kritische Meinungsbildung zu Europapolitik, Währungspolitik, Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Arbeitsplatzpolitik, Gewerkschaftspolitik, Energiepolitik, Außenpolitik, Gleichstellungspolitik, Ernährungspolitik, Religion, Integration, Sexualität, Artenschutz, Klimaschutz, Minderheitenschutz, Geburtenkontrolle, soziale Gerechtigkeit, Nationalismus, Nationalsozialismus, Kommunismus, Antifaschismus, Pluralismus, Kapitalismus, Patriotismus, emokratismus, Globalismus, Liebesleben der Igel, Benimm-Regeln für das Betreten einer Moschee, Rauchen, Trinken, Essen, Abnehmen, Sichbenehmen, Shoppen, Chinesisch lernen und unzähliges mehr. Bis jedoch der Schritt zur schriftfreien Medienkultur vollzogen ist, bieten sich folgende Überbrückungsmaßnahmen an: Zur Erkennung und Frühbehandlung legasthenieallergischer Kinder sind flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen bei Kleinkindern hilfreich. Moderne medizinische Maßnahmen haben einst Polio und Pocken besiegt! Weshalb sollte es nicht gelingen, eines Tages auch die Legasthenie gänzlich auszurotten? Eine Mehrfachimpfung könnte bereits Neugeborene zuverlässig immunisieren: gegen Legasthenie und yskalkulie (Rechenschwäche), sowie grundsätzlich gegen jede Form von Wohlstandsverblödung. Seien wir unbesorgt: Forschung, Pädagogik und Politik arbeiten auf vorbildliche Weise Hand in Hand, wodurch gleichzeitig ein positiver Effekt auf die Volkswirtschaft ausgeübt wird. Allein letzteres gilt als Rechtfertigung für alles. Unterstützen Sie bitte die eutsche Sprachwelt! Spenden Sie bitte Bestellen Sie bitte Empfehlen Sie bitte Sichern Sie die Zusendung der Zeitschrift und Aktionen für die deutsche Sprache! Überweisung Bitte nutzen Sie den beigelegten Zahlschein (Bankverbindungen umseitig). Bank auerauftrag Einzugsermächtigung Zur Erhaltung der EUTSCHEN SPRACHWELT möchte ich den Verein für Sprachpflege e. V. regelmäßig unterstützen. arum ermächtige ich diesen Verein, einmalig - vierteljährlich - halbjährlich - jährlich Nichtzutreffendes bitte durchstreichen einen Betrag von Euro von meinem Konto abzubuchen. iese Einzugsermächtigung kann ich jederzeit widerrufen. Bitte deutlich schreiben! Bankleitzahl Kontonummer atum und Unterschrift Schicken Sie Ihre Bestellung an: EUTSCHE SPRACHWELT Meine Anschrift Postfach 1449, Erlangen, bestellung@deutsche-sprachwelt.de Bezug kostenlos! Einfacher Bezug: Bitte senden Sie mir regelmäßig kostenlos und unverbindlich die EUTSCHE SPRACHWELT. Ich verpflichte mich zu nichts. Bei Gefallen werde ich spenden. Ich kann sie jederzeit abbestellen. Mehrfachbezug: Ich habe die Gelegenheit, die EUTSCHE SPRACHWELT auszulegen, um für die deutsche Sprache zu werben (z. B. Arztpraxis, Friseursalon, Museum). Bitte schicken Sie mir daher von jeder neuen Ausgabe Stück. Frühere Ausgaben kostenlos! x SW-Nummer x SW-Nummer x SW-Nummer Werbematerial kostenlos! x Faltblatt Rettet die deutsche Sprache x Aufkleber Schluß mit dem Ausverkauf gegen SALE (9,5 x 14,5 cm) x Aufkleber Freie Fahrt gegen englisch (5,2 x 7,4 cm) x Aufkleber Schreibschrift ist schön! (5,2 x 7,4 cm) ie Aufkleber sind witterungsbeständig (Abbildungen umseitig) Geburtsdatum Bitte senden Sie die EUTSCHE SPRACHWELT auch an: Bitte deutlich schreiben! 1 Straße, Postleitzahl und Ort 2 Straße, Postleitzahl und Ort 3 Straße, Postleitzahl und Ort 4 Straße, Postleitzahl und Ort 5 Straße, Postleitzahl und Ort 6 Straße Postleitzahl und Ort Straße, Postleitzahl und Ort

6 Seite 6 Netz Zwischen Jammernden und Superhelden Zur Sprache von Selbstdarstellern in Netzgemeinschaften wie Facebook Von Sophia Gabrielli ie Spatzen pfeifen es von den ächern: Facebook und Co haben die Art, wie wir uns mit Freunden verständigen, stark verändert. Nie zuvor war es möglich, Menschen so umfassend an unserem Leben teilhaben zu lassen. ie Sprache dient dabei häufig als Verkleidung der Wirklichkeit: Selbstdarstellung auf höchstem Niveau. Im Netz der neuen Generation, im sogenannten Web 2.0, gelangen Informationen unmittelbar zu den Empfängern die Neuen Medien etablieren sich fortwährend gegenüber herkömmlichen Formen. Ein Großteil der Bevölkerung der Industriestaaten nützt regelmäßig das Internet (vgl. com/stats.htm); um Informationen, Eindrücke oder Meinungen zu übermitteln, ist im Grunde kein anderes Medium konkurrenzfähig. Alle Ebenen des täglichen Lebens sind heute eng mit dem Internet verbunden, besonders in sogenannten sozialen Netzwerken, also Netzgemeinschaften wie Facebook oder StudiVZ. Verschiedene ialogformen ermöglichen es darin, die Empfänger einer Nachricht genau zu wählen. Während die persönliche Nachricht einem elektronischen Brief stark ähnelt und ein Chat -Gespräch ohne zeitliche Verzögerung stattfindet, richtet sich die äußerst beliebte Statusmeldung meist an alle Kontakte, die man führt. Zwar besteht die Möglichkeit, diese Kontakte in Listen (gute Freunde, Arbeitskollegen und so weiter) einzuteilen und die Meldung nur an eine dieser Listen zu richten das wird allerdings kaum genützt. So ist ein auf Facebook weit verbreitetes Phänomen erklärlich: die Sophia Gabrielli Tendenz, sich selbst nach außen hin idealisiert oder aber stark eingeschränkt darzustellen. enn wer eine Nachricht an alle eigenen Kontakte richtet also an Bekannte, Freunde, Familienmitglieder, Kollegen, hebelt einen wichtigen Mechanismus des Alltags aus: Plötzlich ist eine Person nicht mehr Teil verschiedener sozialer Gruppen, sie spielt nicht mehr nur eine einzige Rolle, sondern gleich mehrere auf einmal. ie Folge ist eine Art gefiltertes Ich, das sich unterschiedlich ausprägt. Zwei Arten von Facebook-Nutzern stechen dabei besonders ins Auge: auf der einen Seite die Jammernden, die sich Mitgefühl und möglichst viele verständnisvolle Reaktionen erwarten ( Was für ein blöder Tag ). Auf der anderen Seite stehen die Superhelden, die sich vor allem Anerkennung in ihrem Tun wünschen ( Juhuu heute schon 7km gelaufen ). er Medienwissenschaftler Geert Lovink sieht den Erfolg der Netzgemeinschaften vor allem darin begründet, daß sie das Bedürfnis der Nutzer, sie selbst zu sein, verstanden haben. ie Unterscheidung zwischen der Identität innerhalb und außerhalb des Netzes sei heute nicht mehr gegeben. ie Vermischung von Realität und Virtualität ist ein für soziale Netzwerke charakteristisches Phänomen. ie Nutzer haben einen physischen Standort im wirklichen Leben, verständigen sich unabhängig davon jedoch virtuell und pflegen in beiden Welten soziale Beziehungen. ennoch: Computervermittelte Kommunikation blendet Mimik und Gestik aus, und gerade deshalb haben sich besondere Gewohnheiten in den Neuen Medien ähnlich der SMS-Sprache verbreitet. er Ausgleich des emotionalen Mangels in der schriftlichen Verständigung führt vor allem zu ökonomischem Sprachgebrauch und zu Methoden, mit deren Hilfe Mündlichkeit simuliert werden kann, wie zum Beispiel Emoticons, Bixies ( <3 bedeutet etwa ), ialektschreibung oder Zeichenhäufungen. Umgangssprachliche Ausdrücke, einfacher Satzbau und Variationsarmut sind gang und gäbe, trotz Schrift besteht eine konzeptionelle Mündlichkeit. urch positive Selbstdarstellungsformen, wie beispielsweise auf die eigenen Vorzüge, Fähigkeiten oder Kontakte mit wichtigen Menschen hinzuweisen, versucht der Superheld, unmittelbar zu beeindrucken: Er beurteilt andere so, daß er selbst positiv abschneidet, er weist auf eigene Vorzüge hin oder erhöht seinen Selbstwert ( wuhuuu zusagen für 2 ferialjobs :) ). Er präsentiert sich als vorbildlich ( vollgas üben ), glaubwürdig oder attraktiv, er wertet sich über Kontakte mit wichtigen Personen und mit Ereignissen auf ( bayreuth ich komme! oder Premiere meines Lieblings-Schnitzler Theaterstücks in der Burg! ) oder streicht eigene Kompetenz und sein Expertentum heraus. Mit negativen Selbstdarstellungsformen wertet sich der Jammernde zunächst ab oder präsentiert sich ungünstig, erwartet jedoch möglicherweise einen Vorteil. Es handelt sich also um eine indirekte Form positiver Selbstdarstellung. Er zeigt oder betont Krankheitssymptome ( bitt recht herzlich liebes Immunsystem, halt doch noch ein bisschen durch! ), er wertet andere direkt ab ( Sooo ein spast altah -.- ), er stellt sich als hilfsbedürftig dar, er untertreibt ( ach herrgott!! als gäbs sonst nix worum ich mich kümmern müßte eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Ausgezeichnete Netzauftritte ie SW wird durch Facebook und Twitter immer bekannter ie EUTSCHE SPRACH- WELT nutzt Netzgemeinschaften, auch wenn sie hinsichtlich ihres atenschutzes in der Kritik stehen und auch Selbstdarstellern eine Bühne geben (siehe nebenstehenden Beitrag). Seit dem Frühjahr 2009 bestehen Plattformen im Kurzmitteilungsdienst Twitter und im Personennetz Facebook. as Ziel dieser Veröffentlichungen ist, auf neuen Wegen für Sprachpflege und die deutsche Sprache zu werben, Wissenswertes über die deutsche Sprache zu verbreiten und sich darüber mit Sprachfreunden aus aller Welt auszutauschen. Allein auf Facebook hat die EUTSCHE SPRACHWELT mittlerweile rund Leser, in Twitter sind es über ), oder er rechtfertigt sich für eine mißliche Lage ( Unüberwindbarer Zustand extrem maßloser Faulheit ). Wie es den Superhelden und Jammernden wirklich ergeht, ist daher nicht unbedingt aus einer Statusmeldung herauszulesen. Tatsache ist, daß es Selbstdarstellung nicht erst seit Facebook gibt: doch gerade dieses Medium begünstigt sie wie kein anderes. Sophia Gabrielli studiert eutsche Philologie an der Leopold-Franzens- Universität in Innsbruck und hat sich im Rahmen ihres Studiums mit der sprachlichen Selbstdarstellung auf Facebook befaßt. Anfang Juni dieses Jahres sind die Auftritte der EUTSCHEN SPRACHWELT bei Facebook und Twitter erneut ausgezeichnet worden. In einem internationalen Wettbewerb konnten wir unsere Plazierungen gegenüber 2011 stark verbessern. Veranstalter ist das Sprachenportal bab. la mit seinem Tagebuch Lexiophiles. ieser Wettbewerb trägt den Namen Top 100 Language Lovers und tritt für Sprachenvielfalt ein. aher wurden herausragende Netzstandorte in verschiedenen Sprachen ausgewählt. Für die deutsche Sprache nahm neben der EUTSCHEN SPRACHWELT zum Beispiel auch die eutsche Welle teil. Unser Facebook-Auftritt erreichte Platz 4 (2011: Platz 11), unser Twitter-Auftritt kam auf Platz 11 (2011: Platz 18). ie gute Plazierung kam auch dank unserer Leser zustande: Eine Netzabstimmung trug 50 Prozent zur Wertung bei. Wettbewerbe wie dieser helfen der EUTSCHEN SPRACHWELT dabei, noch mehr Freunde für die deutsche Sprache zu gewinnen. (dsw) Bestellschein umseitig! Aufkleber Kleben Sie den Sprachverderbern eine! Anti-Sale-Aufkleber Auflage: Freie-Fahrt-Aufkleber Auflage: Schreibschrift-Aufkleber Auflage: Unsere Arbeit ist abhängig von Ihrer Spende! Verein für Sprachpflege e.v. Bundesrepublik eutschland Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Bankleitzahl Kontonummer BIC: BYLAEM1ERH IBAN: E Republik Österreich Volksbank Salzburg Bankleitzahl Kontonummer Faltblatt Auflage: Lieferbare Ausgaben 48 Sommer 2012 Frühling Unter anderem: Thomas Paulwitz: as Erbe der Brüder Grimm lebt / Briefe an uns und unsere Leser / Rominte van Thiel: Wer fürchtet sich vor dem Neger? / Thomas Paulwitz: Stammeldeutsch ist kein neuer ialekt! / Keksdeutsch eine Satire / Goethe-Institut: German Bildung statt eutschkurse / Begegnung in Birmingham: Sprachwissenschaftler und Sprachschützer beginnen einen Gedankenaustausch / Wolfgang Hildebrandt: eutschland schafft seine Sprache ab (4) Institutionelle Hintergründe / Elmar Tannert: Hemenex ein tschechisches Nationalgericht / Anna Franziska Fleischer: Erfahrungsbericht über einen eutschunterricht der etwas anderen Art / Ach was: Loriot gewinnt die Wahl zum Sprachwahrer des Jahres / Sprachsünder- Ecke: Saturn mit Soo! muss Technik / Christoph Fackelmann: Wort aus Wien / Lienhard Hinz: Bericht aus Berlin / Rolf Zick: Kirche und Sprache / iskussion mit der EUTSCHEN SPRACH- WELT im Münchner Presseclub / Wolfgang Hildebrandt: Wohin soll das nur führen? (Anglizismenmuffel) Winter 2011/12 46 Unter anderem: Thomas Paulwitz: Wie lautgetreues Schreiben die Schreibsicherheit zerstört / Briefe an uns und unsere Leser / Thomas Paulwitz: englisch ist für umme er Fall Schlecker / Rechtschreibrat schiebt Lehrern die Schuld zu / Eduard Os- wald MdB: emokratie lebt von der Sprache / Jugendwörter / Rolf Zick: Rettet die Schreibschrift KMK- Präsident Bernd Althusmann nimmt Protest-Unterschriften entgegen / Wolfgang Hildebrandt: eutschland schafft seine Sprache ab (3) Bildungspolitische Hintergründe der fehlenden Sprachtreue / Thomas Paulwitz: er Gesichtserker eine Propagandalüge / Gesucht: ie Sprachwahrer des Jahres 2011 / Sprachsünder-Ecke: Chicago Square an der Elbe / Andreas Raffeiner: Bericht aus Bozen / Lienhard Hinz: Bericht aus Berlin / Hochschulrektoren für Sprachenvielfalt / Rominte van Thiel: Wer sind die Masuren? Eine sprachliche Spurensuche / Wolfgang Hildebrandt: Smoking oder Fracking? (Anglizismenmuffel) Herbst Unter anderem: Thomas Paulwitz: Rettet die Schreibschrift! / Briefe an uns und unsere Leser / Karin Pfeiffer- Stolz: Schreiben wie in Holzpantoffeln / Frank-Michael Kirsch: as Schwedische verteidigen / Wolfgang Hildebrandt: eutschland schafft seine Sprache ab (2) Psychologische Hintergründe der fehlenden Sprachtreue / Ota Filip: Glanz, Gloria und Elend des Exils (Rede zur deutschen Sprache) / Rolf Kamradek: Kafka vertritt die deutsche Position / ietrich Scholze: ie Sorben gering an Zahl, doch sprachbewußt / Neues zur Straße der deutschen Sprache / Thomas Paulwitz: Sprachpolitik in Baden- Württemberg / Sprachsünder-Ecke: VW up! / Lienhard Hinz: Bericht aus Berlin / Richard Albrecht: Executi- ve Summary als Bumerang / Günter Körner: Überhaupt Sprachkritik aus naturwissenschaftlicher Sicht (8) / Karin Pfeiffer-Stolz: Zum Teufel mit dem Teufel / Modehaus Nikolaus greift die Anti-SALE-Aktion der SW auf / Wolfgang Hildebrandt: Neudeutsch (Anglizismenmuffel) Sommer Unter anderem: Thomas Paulwitz: Werber, Werber, Sprachverderber / Briefe an uns und unsere Leser / Wolfgang Hildebrandt: eutschland schafft seine Sprache ab (1) Wissenschaftler und Politiker als Sprachverräter / Straße der deutschen Sprache: ie Bauarbeiten haben begonnen / Gespräch mit Michael Olbrich: Aktiengesellschaften verklagen? / irk Herrmann: Zur Sprachkritik von Christian Weise / Franz Neugebauer, Harald Süß: 60 Jahre Bund für deutsche Schrift und Sprache / Wieland Kurzka: Vermeintliche Sprachkultur der ERGO- Versicherung / Rolf Stolz: Franz Kafka, ein tschechischer Klassiker? / Margund Hinz: ie Abschaffung der Schreibschrift droht / Sprachsünder-Ecke: Schlecker / Lienhard Hinz: Bericht aus Berlin / Rolf Zick: Preise für gute deutsche Marken- und Produktnamen / Günter Körner: Wegbrechen bis zum Erbrechen Sprachkritik aus naturwissenschaftlicher Sicht (7) / Ehrung für Peter Ramsauer / agmar Schmauks: er Mütos lebt / Jürgen K. Klimpke: Schleizer Bücherwurm / Wolfgang Hildebrandt: Sprachliche Kernschmelze (Anglizismenmuffel) Lieferbar sind auch noch alle früheren Ausgaben. ie Inhaltsverzeichnisse sämtlicher Ausgaben finden Sie unter

7 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Straße der deutschen Sprache Seite 7 Wo die Bücher der Schreibmeister warten Rundgang durch das eutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig Von Lienhard Hinz M it der eutschen Nationalbibliothek (NB) in Leipzig und Frankfurt am Main hat die deutsche Sprache ein Zentrum, das Kulturgut bewahrt. Zur NB in Leipzig gehört seit 2006 das eutsche Buchund Schriftmuseum. as 1884 gegründete Museum befindet sich heute im Erweiterungsbau, der im Mai 2011 eröffnet wurde. Er liegt wie ein Buch neben dem geschwungenen alten Hauptgebäude am eutschen Platz unweit des Leipziger Völkerschlachtdenkmals. In diesem Neubau hat im März dieses Jahres für das Museum ein neuer Zeitabschnitt begonnen. Klimatisierte epots beherbergen mehr als eine Million Objekte der Sammlungen aus fünftausend Jahren Geschichte der Schrift. Eine Auswahl ist in der neuen auerausstellung Zeichen Bücher Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode zu sehen. Gleich am Eingang hinter der hohen Glasfassade bieten die ersten Vitrinen Einblicke in Laute, Zeichen, Schriften, Handschriftenkultur und Schriftsprachen. Wir folgen den verständlichen Texttafeln. Viele Kulturen nutzten neben Bildern und Symbolen auch Gegenstände als Bedeutungsträger, um nicht allein auf die Sprache und das Gedächtnis angewiesen zu sein. Ausgestellt ist eine Erinnerungskette für Erzähler aus dem Kongo. Mit jeder der 80 daumengroßen Figuren verband der Redner während des Vortrags Geschichten und Ereignisse. ie Buchstaben des Alphabets haben im Gegensatz zu Keilschrift und Hieroglyphen keine Bildbedeutung. er Erfolg des Alphabets beruht auf der geringen Zahl der Zeichen. Sie geben die kleinsten Lauteinheiten der Sprache wieder. Ein erstes Alphabet mit 22 Mitlauten war vermutlich um 1250 v. Chr. bei den Phöniziern in Gebrauch. Es wurde zur Grundlage der heutigen Alphabete. Um 800 v. Chr. übernahmen die Griechen diese Schrift und ergänzten die Selbstlaute. Über die Etrusker kam das Alphabet zu den Römern. Sie paßten es ihrer Sprache an und vollendeten die aus Strich und Kreis geformte lateinische Großbuchstabenschrift. as Schreiben wurde bei Griechen und Römern in der Schule gelehrt und als Handwerk verstanden. Ausgestellt sind Inschriften in Griechisch und Latein auf Grabsteinen und Gebrauchsgegenständen. Vier Schätze des Gelehrtenzimmers aus dem China des 10. Jahrhunderts Pinsel, Tusche, Reibstein und Papier weisen auf die älteste Schrift der Welt hin. ie feste Tusche wurde auf dem Stein zu Pulver zerrieben und mit Wasser zu Schreibflüssigkeit vermischt. ie chinesische Schrift ist seit etwa Jahren in Anzeigen Kleinanzeige 900 Jahre Zisterzienser 900 Jahre literarisches Schaffen Für Sie als Autor die besondere Gelegenheit, uns Ihr Manuskript anzuvertrauen, denn unser bewährtes Verlags-Management wird Ihr Werk bekannt und absatzfähig machen! Bernardus- Verlag in der Verlagsgruppe Mainz, jetzt beheimatet in der Abtei Mariawald: Heimbach, Tel ; Zentrale: Süsterfeldstr. 83, Aachen, Tel ; Gebrauch. Ihre Zeichen setzen sich aus Strichgruppen zusammen. ie Wörter bestehen meist nur aus einer Silbe. Im 3. Jahrhundert wurden die unterschiedlichen Schreibweisen für ein und dasselbe Zeichen vereinheitlicht erst folgte eine Schriftreform. ie Anzahl von Zeichen wurde verringert bis Zeichen sind für den heutigen Alltagsgebrauch notwendig. In der Vitrine Handschriftenkultur wird das Schreiben als handwerklicher Vorgang betrachtet. ie dominante Hand führt das Schreibwerkzeug. Zwischen das Gehirn mit seinen beiden Hälften und die Hände sind Nervenbahnen geschaltet. ie Augen beaufsichtigen die Handbewegung. Schreiben ist eine Kulturtechnik, sie ist uns nicht angeboren. och die Lernfähigkeit ist uns in die Wiege gelegt, und so können wir uns das Schreiben mühsam und geduldig aneignen. ie Beherrschung der Schreibgeräte ist zugleich ein eingehendes Einüben feinmotorischer Fertigkeiten, die wir in unserer Lebenswelt auch in vielen anderen Zusammenhängen benötigen. Schneiden und Halten der Feder nach einem Schreibmeisterbuch von Johann Stäps, Leipzig 1748 Neben Schiefertafeln und Griffeln wurden auch Bleistifte gefertigt. Joseph Hardtmuth gelang die Herstellung von Bleistiftminen aus Ton und Graphit. Er gründete 1790 eine Bleistiftfabrik in Wien. Nach seinem Tod übernahmen die Söhne Ludwig und Carl das Unternehmen, das 1848 ins böhmische Budweis verlegt wurde. ie Firma Koh-i-Noor Hardtmuth a.s. hat viele Schülergenerationen mit Schreibmaterialien versorgt und einen wesentlichen Beitrag zur Alphabetisierung geleistet. Eines der ältesten handschriftlichen Zeugnisse ist der Brief. Er ist langlebiger als ein Notizzettel und vergänglicher als eine Urkunde. Er ist zum Transport bestimmt, weshalb er leicht und klein sein muß. ie Bezeichnung Brief kommt vom lateinischen Wort brevis, das kurz heißt. Seit dem 18. Jahrhundert wird Lesen und Schreiben parallel mit Wandtafeln, ABC-Büchern und Fibeln gelehrt. Zu sehen sind Ein verbessertes ABC- und Lesebuch nach Pestalozzi s und Stephani s Lehrmethode von 1825 und as grosse Nürnberg sche ABC für Kinder von Heute sind 7,5 Millionen eutsche funktionale Analphabeten. Sie können nicht richtig lesen und schreiben. Wie sich Analphabeten in einer Gesellschaft fühlen, die den Großteil der Informationen in Schrift weitergibt, zeigen vier Bilder aus der Serie Lies doch mal von Katrin Lingen, die das Museum in diesem Jahr für die Ausstellung erwarb. er Betrachter wird durch die Verschlüsselung der Buchstaben auf Wegweisern und Gebrauchsgegenständen selbst zum Analphabeten. Von den Bildern der Katrin Lingen schweift der Blick zum Museumskabinett, wo Kinder etwas über Schrift, Buch und Papier lernen können. Themen sind beispielsweise ie Kunst des schönen Schreibens, ABC der Schriftgestaltung und Schwarz auf weiß. Eine Treppe höher lädt der helle und freundliche Museumslesesaal ein. Hier werden die Materialien aus den verschiedenen Sammlungen für Forschung, Studium und Praxis bereitgestellt: Buchsammlungen, Sammlung zur Buchgeschichte, Papierhistorische, Graphische, Kulturhistorische Sammlung, Nachlässe und Vorlässe von Wissenschaftlern, Buch- und Schriftgestaltern und Bildarchiv. Bestellen kann man über den Katalog der eutschen Nationalbibliothek ( Einen Schnelleinstieg ermöglicht die Freihandbibliothek. as Museum verfügt über eine Fachbibliothek mit Bänden und 200 laufenden Zeitschriften zur Schrift-, Buch- und Papiergeschichtsforschung. en Grundstock für die Buchsammlungen des Museums legte der sächsische Staat 1886 mit dem Ankauf der dreitausend historischen rucke des resdner Schneiders und Verlegers Heinrich Klemm. ie während des Zweiten Weltkrieges ausgelagerten wertvollsten Stücke der Klemm-Sammlung Handschriften, Inkunabeln, darunter eine 42zeilige Gutenbergbibel und eine wertvolle Bucheinband- und Zeugdrucksammlung beschlagnahmte die sowjetische Besatzungsmacht im September Sie liegen seitdem in der Russischen Staatsbibliothek in Moskau und warten auf ihre Rückkehr. Neubau des eutschen Buch- und Schriftmuseums Aus den ruckwerken des 15. bis 19. Jahrhunderts verdienen heute angesichts der angestrebten Abschaffung der Schreibschrift die Schreibmeisterbücher unsere besondere Aufmerksamkeit. Vielleicht brauchen wir wieder Lehrer der Schreibkunst, die private Schulen im öffentlichen Auftrag betreiben. er berühmte Nürnberger Schreibmeister Johann Neudörffer der Ältere brachte mit seinem Fundament 1519 das erste deutsche Schreibbuch heraus. Im zugänglichen Tresor des Museums liegen das Original des Neudörfferschen Schreibmeisterbuches Urschrift des Schreibmeisters von 1538 und ein Schreibmeisterbuch seines Schülers Wolfgang Fugger Vom richtigen Gebrauch der Schreibfeder aus dem Jahr Mit diesen Schätzen sei an die Hüter der Kulturtechniken erinnert, die in mehr als 125 Jahren Museumsgeschichte diesen sicheren Hort der deutschen Sprache entstehen ließen. ie Gründung des eutschen Buchund Schriftmuseums ging von dem aus änemark stammenden Buchdrucker Carl Berend Lorck aus. Wagemutige Verlage, allen voran Eugen iederichs und Insel, betrauten Künstler wie Walter Tiemann, Rudolf Koch und Hugo Steiner-Prag mit Buchausstattung und Schriftentwurf. Steiner- Prag, Graphiker, Buchillustrator, Kunstakademielehrer und Präsident der nationalen und internationalen Buchausstellungen BUGRA 1914 und IBA 1927, sorgte durch die kostenlose Übernahme aller ausgestellten Bücher für schnelles Anwachsen der Buchbestände des Museums. In den 1930er und 1940er Jahren förderte irektor Hans-Heinrich Bockwitz die papierhistorische Forschung. ie Papierhistorischen Sammlungen unter Frieder Schmidt verfügen über eine halbe Million Wasserzeichenblätter. Gegenwärtig nimmt bei Hannelore Schneiderheinze die okumentation der Schriftentwicklung und des Schreibens als einer der ältesten Kulturtechniken im Aufgabengebiet des eutschen Buch- und Schriftmuseums einen wichtigen Platz ein. as Museum verfügt über Bestände, die den langen Weg von den differenzierten Schreibvorlagen und Anweisungen der Schreibmeister des 16. bis 19. Jahrhunderts bis Bild: Lienhard Hinz zur Entwicklung verbindlicher Ausgangsschriften und ihren Einsatz in der heutigen Zeit belegen. Eine Schreibmeisterin unserer Tage ist die in resden lebende und wirkende Schriftkünstlerin Renate Tost. Sie entwickelte 1968 die Schulausgangsschrift, die heute in den Bundesländern Berlin, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Saarland verbindlich vorgeschrieben ist und in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen neben der Vereinfachten Ausgangschrift von Heinrich Grünewald zur Auswahl steht. okumentiert sind die wichtigsten Arbeitsschritte zur Entwicklung der Schulausgangsschrift. In der Zeitschrift Typografie schreibt Renate Tost 1970: ie Handschrift gibt uns etwas von dem wieder, was speziell nur der betreffenden Person eigen ist, ähnlich wie der Gang, die Mimik und Gestik, die Sprechweise und dergleichen mehr. Sie ist in ihrer Gesamtheit unnachahmlich. ie Unterschrift als persönlich gestaltetes Zeichen wird auch künftig durch keine andere Form zu ersetzen sein. ie Entwicklung des Schreibens über Jahrtausende bis zu unserer heutigen Schreibschrift erleben wir im eutschen Buch- und Schriftmuseum. as ist ein lebendiger Beleg für den berechtigten Aufruf Rettet die Schreibschrift der EUTSCHEN SPRACHWELT. as eutsche Buch- und Schriftmuseum ist von ienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr (onnerstag bis 20 Uhr) geöffnet. Unter dem Motto Museum zum Mitmachen lädt es Schulen, Sprachfreunde, Neugierige und Familien zu einem umfangreichen Programm ein. Öffentliche Sonntagsführungen für Familien gibt es an jedem dritten Sonntag im Monat. Anschrift: eutsches Buch- und Schriftmuseum, eutscher Platz 1, Leipzig. er Eintritt ist kostenlos! Wunder-Herrliches! Wilhelm Widenmann, Philologe und kulturhistorisch interessierter Schriftsteller, entfaltet einen Bilderbogen nostalgischer Überraschungen. Wer sich an Zauberhaftem, Wundersamem und an allerlei Scherz, Spiel und optischer Täuschung erfreuen möchte, dem sei das vorliegende Bilder-Buch wärmstens empfohlen! Wilhelm Widenmann Wunder-Herrliches! Ein zauberhaftes Kaleidoskop nostalgischer Überraschungen, ISBN , fester Einband, 144 Seiten, 40,00

8 Seite 8 Besprechungen Mit Moodle eutsch als Fremdsprache lernen ie netzgestützte Lernplattform kann den Sprachunterricht wirkungsvoll ergänzen Von Bettina Schätzl de Arroyo mmer mehr neue technische Möglichkeiten ziehen in unseren Alltag I ein. Sie weisen viele Vorzüge auf, die man auch beim Lernen von eutsch als Fremdsprache nutzen kann. So gibt es schon seit einigen Jahren die kostenlose Lernplattform Moodle im Netz. ie Abkürzung Moodle steht für Modular Object-Oriented ynamic Learning Environment (etwa bausteinartige, objektorientierte, dynamische Lernumgebung ). iese Lernplattform kann man sich als virtuelles Klassenzimmer vorstellen, in dem sich die Kursteilnehmer je nach Bedarf, Motivation und auch Zielvorgaben des Kurses treffen oder auch allein arbeiten können. Man unterscheidet auf der Lernplattform zwischen Aktivitäten, die in synchroner und in asynchroner Kommunikation erledigt werden. Im Chat müssen die Kursteilnehmer gleichzeitig im Netz sein, die Verständigung läuft also synchron ab. iese Netzunterhaltung eignet sich beim Fremdsprachenlernen beispielsweise dafür, um sich schriftlich an einer iskussion zu beteiligen. er Vorteil einer solchen Unterhaltung auf der Lernplattform Moodle ist, daß man sie so einstellen kann, daß alle Teilnehmer das Geschriebene später einsehen können. So gehen die Informationen nicht verloren, und der Kursleiter hat die Möglichkeit, den Sprachgebrauch der einzelnen Teilnehmer zu bewerten. Auch findet der Chat in einem geschützten Raum statt, der nur für die Kursteilnehmer zugänglich ist. eutsches Wörterbuch ie ist ein mächtiger Wälzer, S die 9. Auflage des eutschen Wörterbuchs von Brockhaus-Wahrig mit Einträgen. Nun wird das ruckwerk auch zusammen mit einer V ausgeliefert, die einiges zu bieten hat. Wer am Rechner arbeitet, kann es sich nun ersparen, jedesmal das schwere Buch aus dem Regal herauszuwuchten. Stichwortund Volltextsuche sind bequem und benutzerfreundlich. Außerdem gibt es einen Sprachdienst, auf den die Nutzer des eutschen Wörterbuchs kostenfrei zugreifen können. Zum einen bietet die Brockhaus Soforthilfe plus die Möglichkeit, eigenständig etwas zu Zweifelsfällen in (reformierter) Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik und Stilistik zu finden. Zum anderen beantworten Fachleute in der Brockhaus Sprachberatung individuell Fragen zur deutschen Sprache. as Wörterbuch aus dem Hause Bertelsmann ist freilich der Rechtschreibreform verpflichtet. Immerhin gibt es bei den zahllosen Varianten keine willkürlichen Empfehlungen. Statt dessen stehen die Varianten gleichberechtigt nebeneinander. Bei den oppelschreibweisen der Getrennt- und Zusammenschreibung steht das zusammengeschriebene Wort jedoch immer an erster Stelle, was zumindest eine augenscheinliche Rangfolge bewirkt; etwa bei ie anderen Aktivitäten auf Moodle sind asynchroner Natur. ies bedeutet, daß erst ein Beitrag geschrieben oder eine atei hochgeladen wird und dann zeitversetzt eine Antwort oder ein Kommentar gegeben wird. er Vorteil dieser Kommunikationsform liegt darin, daß der Nutzer nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt am Rechner sitzen muß, um seine Aufgaben zu erledigen, sondern sich die Zeit frei einteilen kann. Ein Beispiel für eine asynchrone Aktivität ist das Forum, in dem beispielsweise ein Ratespiel stattfindet. So kann die Aufgabe hier sein, daß der Schüler einen Text über sich schreiben, darin aber einen Fehler verstecken muß. ie anderen Kursteilnehmer müssen dann erraten, was falsch ist. Nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne wird der Fehler aufgedeckt. aneben gibt es den Test, mit dessen Hilfe man Übungen zum Hör- und Leseverstehen anbieten kann. Hierbei stellt der Kursleiter dem Schüler einen Lese- oder Hörtext als atei zur Verfügung. Bei einem Test auf Moodle kann man Aufgaben stellen, bei denen der Schüler etwas zuordnen, zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen oder zwischen wahr und falsch entscheiden muß. ie Korrektur erfolgt von selbst durch das System. Wurde der Test einmal erstellt, muß der Kursleiter nicht mehr korrigieren. Auch Möglichkeiten zur Rückmeldung sind gegeben. Ebenso sind Übungen zum Wortschatz und zur Grammatik möglich. Auch hier kann man die oben erwähnten Aufgabenformate verwenden. Ebenso sind Lückentexte möglich. wiederaufführen, auch: wieder aufführen. Warum dann zum Beispiel bei wiederauferstehen keine Getrenntschreibung angegeben ist, erscheint dem Betrachter unlogisch. Grundsätzlich könnte die Redaktion die Angabe der Getrenntschreibungen ja auch weglassen, weil diese keine eigenständigen Wörter sind, sondern an anderer Stelle im Wörterbuch schon einzeln eingetragen sind. (dsw) Brockhaus-Wahrig: eutsches Wörterbuch, inkl. V-ROM, Verlag F. A. Brockhaus/wissenmedia, Gütersloh 2012, Seiten, 9. Auflage, 49,95 Euro. Bei der Aktivität atenbank kann der Nutzer verschiedene ateien hochladen. So kann eine Aufgabe darin bestehen, den Kursteilnehmer eine Powerpoint-Präsentation erstellen und diese hochladen zu lassen. Richtet der Kursleiter die Kommentarfunktion ein, kann die Aufgabe darin bestehen, die Präsentationen der anderen Kursteilnehmer anzusehen und zu kommentieren. enkbar ist auch das Hochladen eines selbst erstellten Podcasts (Hördatei), um so entweder die Aussprache oder das Sprechen zu üben. Idealerweise wird diese dann vom Kursleiter kommentiert. Um den Schüler nicht nur alleine arbeiten und üben zu lassen, können auf Moodle auch Gruppenaufgaben gestellt werden. Hierbei kann die Kommunikation nicht nur über die bereits erwähnten Aktivitäten Chat und Forum stattfinden, sondern auch über ein Wiki. Hierbei arbeiten die Kursteilnehmer an einem okument, das sie entsprechend der Aufgabenerstellung gemeinsam erweitern, bis sie das Endprodukt erstellt haben. Mit Hilfe der Lernplattform Moodle lassen sich also Hören und Lesen als aufnehmende Fertigkeiten und das Schreiben als schöpferische Fertigkeit sehr gut üben. as Sprechen kann der Nutzer allerdings nur eingeschränkt üben. Somit ergänzt die Lernplattform Moodle sehr gut den Sprachunterricht, weil sie zusätzliche Übungsmöglichkeiten bietet. eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Alter Worte Welt Von Rominte van Thiel s ist ein wahrer Wortschatz: E er Leipziger ichter Thomas Böhme hat 101 Wörter, die manchem alt oder veraltet vorkommen mögen, für sich und seine Leser aufbewahrt, weswegen er sie 101 Asservate nennt. Anders als der ägyptische Germanist Nabil Osman, der in seinem Kleinen Lexikon untergegangener Wörter beschreibt, warum Wörter aus der deutschen Sprache verschwunden sind, rankt Böhme um seine noch nicht untergegangenen Wörter kleine Geschichten, die alter Worte Welt, so der Untertitel des Buches, erstehen lassen. So taucht der Leser in die im Buch zwar alphabetisch geordnete, aber poetische Welt von Aberwitz, Anfechtung, Chaiselongue über Stelldichein und Unterpfand bis Zipperlein ein. Manchmal ist es nur eine Geschichte, die die Welt dieses Wortes beschreibt, so beim ünkel, wo der ünkelträger mit halbgeschlossenen Lidern auf einen Handkuß lauert und wo dem ünkel Kritik oder gar Spott empfindliche Hiebe versetzen, oder beim Frauenzimmer, wo man erfährt, daß dieses Wort natürlich zuerst das Gemach bezeichnete, wo die Frauen wohnten, und diese Eigenschaft gemeinsam hat mit dem Burschen, der nach der Burse benannt wurde. Bis ins späte 19. Jahrhundert hinein sollen die Frauen keineswegs beleidigt auf die Bezeichnung Frauenzimmer reagiert haben. Es folgen humorvolle Betrachtungen über den Grund für die Abwertung des Wortes. Meistens aber spinnt Böhme von einem ersten bis zu einem neunten Satz Gedanken weiter oder schweift bewußt zu anderem ab, gibt Hinweise zur Sprachgeschichte, zur älteren deutschen Geschichte (Holzauge) Sprachwissenschaft für den Alltag Von Wolfgang Hildebrandt uf der einen Seite gibt das A Gesamtbild unserer Sprache keinen Anlaß zur besonderen Zufriedenheit, auf der anderen Seite wächst in unserem Land die Zahl derer, die angesichts der deprimierenden iagnosen über therapeutische Maßnahmen nachdenken. er Romanist, Anglist und Amerikanist Prof. r. Hartmut Heuermann, emeritierter Professor an der TU Braunschweig und deren langjähriger Vizepräsident, kommt in seinem Buch Sprachwissenschaft für den Alltag schnell auf den Punkt. Heuermann befürchtet, daß eine sprachliche Zweiklassengesellschaft entsteht. Sie drohe, wenn sich eine Gruppe der Gesellschaft den an sie gestellten sprachlichen Anforderungen gewachsen zeigt, eine andere aber nicht und somit beruflich und sozial den Anschluß verliert. Um hier einzuschreiten, bedürfe es zu allererst eines Sprachbewußtseins und einer nachhaltigen Verbesserung des sprachlichen Könnens. azu gehört jedoch sprachwissenschaftliches Grundwissen, und genau hier setzt das Anliegen des Buches an. Mit dem Kompendium, einer Sammlung ausgewählter Stichwörter von A wie Akronym über Ethnolekt, Syntax, Neurolinguistik und Phonem bis Z wie Zeichensetzung erhält der Leser die Möglichkeit, sein Wissen aufzufrischen oder zu erweitern. ieses sei die Voraussetzung, so Heuermann, um seiner Sprache sachkundig zu begegnen und sie pfleglich behandeln zu können. och nicht nur dafür ist dieses Wissen erforderlich. Es hilft, vielen Linguisten fachlich Paroli bieten zu können, die sich durch Untätigkeit gegenüber dem Sprachverfall längst selbst überflüssig gemacht haben, aber überheblich auf laienkritische Sprachkritik schauen. Sicherlich wird nicht jedes der über 130 beleuchteten Wörter vom Laien je benutzt werden, die Möglichkeit aber, jederzeit nach ihrer Bedeutung suchen zu können, macht das Buch zu einem wichtigen Nachschlagewerk. Für diesen vielzitierten Laien wäre es jedoch eine nützliche Vervollständigung, bei einer Neuauflage wichtige Grammatikbegriffe mit aufzunehmen, die nach dem Schulbesuch schnell verlorengehen können. Hartmut Heuermann: Sprachwissenschaft für den Alltag ein Kompendium, unter Mitarbeit von Alexander Gräbner, Peter-Lang- Verlag, Frankfurt am Main 2012, 124 Seiten, kartoniert, 15,80 Euro. oder Kulturgeschichte (Fersengeld, Ottomane, Hungertuch), erinnert an Luftbrücke und Westpaket, erklärt Bedeutungswandel, folgt Assoziationen, knüpft an das Wort wahrscheinlich erlebte (Bumerang) oder vielleicht erdachte Begebenheiten (Perpetuum mobile), bringt Grimms Märchen ins Spiel und läßt so auch im Kopf des Lesers die Welt des Wortes entstehen. So rege das Gesottene, das in Märchen zusammen mit dem Gebratenen duftend wie von Zauberhand herbeigeschafft auf den Tischen der Armen steht, noch heute auch unsere Geschmacksnerven an, obwohl es sich doch vom vergleichsweise bläßlichen Sieden ableite. er Nichtsachse läßt sich gern belehren, daß die Hudelei in Sachsen keine schlampige Arbeit, sondern Ärger und Verdruß bezeichnet und in diesem Sinne in Bachs Kaffee-Kantate durch einen sächsischen Textdichter, weiland Steuereinnehmer auf dem Gut derer von ieskau in Klein- Zschocher bei Leipzig, Eingang gefunden hat. Keine Gedankenkette um ein Wort ist länger als ein bis zwei Seiten, und so kann der Leser, um ein weiteres Wort herauszugreifen, ziemlich rasch lesen, wer sich im Elfenbeinturm aufhält, wie es ihm dort geht, und daß noch kein solcher Turm ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. as Buch ist schön gebunden, typographisch ansprechend, mit Anspielungen an das Alte, überdies in traditioneller Rechtschreibung: ein Lesevergnügen für den, der gerne Wörtern nachspürt. Thomas Böhme: 101 Asservate Alter Worte Welt, Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke, Leipzig 2012, gebunden, 136 Seiten, 18 Euro. Anzeigen Vitamin--Mangel ist die Ursache vieler Erkrankungen und kann zu Muskelschmerzen führen, zu Krämpfen, Zuckungen, zu Schlafstörungen, Unruhe, Erschöpfung, epressionen, Rücken- und Kopfschmerzen, Kältegefühl in Händen und Füßen sowie Kreislauf- und urchblutungsstörungen. Gesund in sieben Tagen Taschenbuch, 118 Seiten 14,80 Euro Portofreier Versand in eutschland Hygeia-Verlag Fax: Tel.: antiquarische Bücher Liste für 1,45 in Briefmarken A. Neussner Waldkappel

9 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Literatur Seite 9 Muttersprache Von Uwe Lammla ie Lektüre der EUT- SCHEN SPRACHWELT, Ausgabe 47, und anschließend der Beiträge auf de regte den ichter Uwe Lammla spontan zu einer Folge von Sonetten an, die wir hier mit seiner freundlichen Erlaubnis abdrucken. Uwe Lammla wurde 1961 in Neustadt an der Orla (Ostthüringen) geboren, lebte von 1984 bis 2009 in München und ist seitdem wieder in Neustadt. Seine frühen Gedichte sind von Rilke, Trakl und den Romantikern beeinflußt, seit 1981 von Rolf Schilling. Mehr über den ichter Uwe Lammla finden Sie unter I Am Anfang stand der Atem, dann der Magen, ie Ahndung hascht im Augenblick das All, er offenbare und der dunkle Fall Entspinnen sich durch Raten und durch Sagen. aß worthaft sich erfahr der Seelenschall, Gehn Lust und Schmerz, Erhoffen und Ertragen, enn ohne Fürwort gibt es keine Fragen, Und nur das Verbum macht die Sätze prall. Allein die Sprache macht die Welt uns eigen, Und dem Geschenk, das innerst führt und faßt, Verpfänden wir auch Träumerei und Schweigen. Manch einer nennts Provinz und Herkunfts-Last, och was die Mutter sang im Wiegenreigen, en Schlüssel hegt, der auch im Himmel paßt. IV as Gegenteil von Heimat ist die Mode, Von Wurzel Wind, der Blätter fegt vors Tor, Wer fiel dem Trug, man komme ihm zuvor, Gleicht einem Wald nach wochenlanger Rode. Was einer lügt, wird wahrer nicht im Chor, Und weil der Redner etwa ein Rhapsode, er Wechsel führt nur rascher uns zum Tode, ie auer liegt als Wiegenlied im Ohr. II er Ahorn flammt vor müden Stoppelfeldern, as Lichtmeß-Glöckchen blüht im letzten Schnee, ie Seele kommt im eutschen von der See, Und immer liegt der Ausweg in den Wäldern. Und wo ein Frohsinn haust und wo ein Weh, as sagt sich nie von unbenamten Meldern, ies ist kein Zins von Pfründen oder Geldern, enn nur der Reim ruft in den Tann die Fee. Wer meint, daß solches eine Kunst ersetze, ie zu erlernen wohlfeil und bequem, Und alles sonst ein Knoten nur im Netze, er suche sich schon einen Platz im Brehm. och daß im Schlachthof wer das Messer wetze, Macht auch das Fressen nicht nur angenehm. III ort, wo man singt, da laß dich freudig nieder, So sprach man, als noch sang die Schnitterin, In solchem Land ich großgeworden bin Und ich ersehn es immer, immer wieder. ie Muttersprache bleibt seit Anbeginn Ein Gotteslob, ein uft von Heu und Flieder, Heut schaut man bei der Sängerin aufs Mieder Und disputiert, wie groß wohl der Gewinn. Wer nicht zu singen weiß von Luchs und Wiesel, er schaut das Einhorn auch im Haine nie, Verpaßt das Evchen, wie schon lang das Liesel. Und auch am Meer mit Weltklang-Melodie Vermacht die Muschel ihm nur grauen Kiesel Und spricht, genarrt sei er, nicht etwa sie. V Zu sprechen ist ein andres Wort für bluten, ie Macht des Worts dem Sprecher ist Verlust, er Rosenstock, der sich verströmt im Blust, Hat lang gespart, sich solches zuzumuten. rum zürne niemals, wenn du schweigen mußt, enn wenn die Laute ungesprochen fluten, Erfahre, wie sie in sich selber ruhten, Als Trotz und Ränke dir noch unbewußt. rum freue dich, daß eutschland dich geboren, enn wenn du dies verneinst, bleibt nur der Groll Auf Völker, welche Heimat nicht verloren. Vom A wie Anfang bis zum U wie Ufer, Aarschwinge oder Falterflaum im Mund, Bist du an jedem Ort ein Wüstenrufer. Und wähn den Krug nicht bis zum Rande voll: Wer deutsch spricht, webt in einem deutschen Orden, Und niemand weiß, was Gott am Ende woll. Uwe Lammla och sei dir Mut, ein hochgemuter, kund: Ein Jahresring und oft ein Stundenstufer Bist du gewiß und auch aus gutem Grund. VI Wer Sprachen mischt, ist beider nicht verständig, Tauscht beider Antlitz ein für das Gesäß, Ihm fehlt der Sinn fürs heilige Gefäß, rin Gott den Geist hält fruchtbar und lebendig. VII Wir haben unsern Schiller doch und Goethe Und wissen, wie man Kreuzworträtsel lös, Wer weiter fragt, der ist entsetzlich bös Und will vom Film zu Hausklavier und Flöte. VIII Was auch das kleinste Volk mit Sorgfalt hütet, as wirft ein großes ohne Not zum Müll? urchsichtig freilich wie bestickter Tüll ie Seifenblase zeigt sich eingetütet. Nur Größenwahn den Sprachgeist neu vermäß, er unterm Nebelhaupt auch nebelhändig, Und windig ist, was ihm erscheint als wendig Und so, als ob der Hahn vom Miste krähs. Warn einst, wie man den ichterkram verdös Und käm zum Fußballplatz, die Schülernöte, Sinds heut des Lehrers, wie er etwas böte, as nicht zu heftig kitzelt das Gekrös. Wie er sein Stroh recht weltgewandt umhüll, er Panscher über Hülsensilben brütet, Und wenn das Publikum dies nicht vergütet, Zeigt das Gesäusel sich als Kraftgebrüll. Man geht zum Schläferstündchen nicht mit Äxten, Man wär entsetzt, wenn solches einer tät, och scheints erlaubt, ein Kauderwelsch zu texten, Und sagt er, daß sich etwas nicht gehöre, So gilt im Harz, im Spessart, in der Rhön, aß ihm zum Schneemann fehle nur die Möhre. Und nennt ein Kind den Kaiser nackt und müde, So war zu hoch die Krippenplatz-Gebühr, Sonst wär das Zeitgeschulte nicht so prüde. aß nur ein Narr den trüben Sinn errät, Fünf Sinnen fremd, und sicher auch dem sechsten Ein Vakuum, das sich zu Babel bläht. Und notfalls deutsch, er findets doch so schön, Sagt man ihm, daß ein Gestriger hier störe Und Abhilf böt ein heißes Bad mit Fön. ie andern freilich heben Tor und Tür Und was man sonst auf ihre Schultern lüde Und meinen stets, sie könnten nichts dafür. Anzeige Rechte Notizen 136 Seiten 10,00 ISBN er Autor legt als eine Art Nachlaß zu Lebzeiten seine politischen Notizen aus der Zeit seit 1993 vor, als Anhang zu seinem Neuen eutschlandlied: eutschland, eutschland, bist verblichen. / O wie schnell ist das geschehn! / eutsche Art, sie ist gewichen / Fremden, die nicht wieder gehn. / Wie ist doch so fremd geworden / dies noch gestern deutsche Land! / Wer nur konnte so dich morden, / dich, mein deutsches Vaterland? Mehr als Notizen sind es tatsächlich nicht. Aber vielleicht doch so treffend, daß die Vertreter des Gutmenschentums und der political correctness daran Anstoß nehmen werden. Von den (von sich selbst) so genannten Antifaschisten ganz zu schweigen. Politisch-philosophische Reflexionen von Johannes ornseiff Sprache, wohin? Bemerkungen eines Sprachteilnehmers 2. Auflage 288 Seiten 12,90 ISBN ie Sprache hat, vor allem in den letzten Jahrzehnten, schlimme Entwicklungen genommen, die man weitgehend als Schwächung oder als Verschmutzung bezeichnen kann; ersteres vor allem in der Grammatik (z. B. Viele würden die Gefahr leider noch unterschätzen), letzteres vor allem im Wortgebrauch (z. B. schwul oder die Menschen bei den Reformen mitnehmen). [Zur Wortschatzverschlechterung gehört auch die Fremdwörterei, die graecolateinische und mehr noch die englische.] er Verfasser stellt den verdorbenen Sprachgebrauch an den Pranger und zeigt zugleich, daß man sich davon freihalten kann; darüber hinaus, daß auch Sprachbereicherung möglich ist. Verbesserungen: [da würden sie noch heute wohnen] : da wohnten sie noch heute [bräuchte] : brauchte[nichtsdestotrotz] : nichtsdestoweniger as hatte ich [echt] nicht erwartet. : wirklich [blauäugig] : naiv kamen drei [Menschen] ums Leben : Personen Wir müssen diesen [Menschen] helfen. : Leuten [Ängste] : Angst, Befürchtungen Wir [danken für Ihr Verständnis]: bitten um Verständnis (Nachsicht) Herz[probleme] : Herzbeschwerden [Bürgerinnen und Bürger] : 1. Bürger und Bürgerinnen 2. Bürger [Recycling] : 1. Rezyklierung 2. Rückverwertung [Ticket] : Karte, Fahrkarte, Eintrittskarte [Job] : Stelle, Arbeit, Beruf, Amt es [macht] keinen Sinn : hat [Nutzer] : Benutzer [ethisch] : moralisch [maximal] : höchstens [authentisch] : echt [Region] : Gegend Neubildungen: querab (= senkrecht zur Bewegungsrichtung), Stehbleibfehler (versehentlich nicht mitgetilgt), Bestuch (= sich bestechen lassen), sich anherzen, Hindernisse und Fördernisse, Multikulti und Rassamassa Tractatus absolutus Selbstaufklärung des enkens 2. Auflage 896 Seiten 29,00 ISBN Aus der Erfahrung, daß sich alles von ihm Gedachte immer wieder zerdenken ließ, hat der Verfasser einen Standpunkt gewonnen ( Ist etwas zu sagen? An sich ist nichts zu sagen ), von dem aus diese zunächst anstößige Erfahrung verständlich ist und alles bisherige enken zunächst nur das eigene enken des Verfassers, dann aber auch das aller Anderen als naiv erscheint. ieser Standpunkt ist zugleich eine neue und vielleicht letzte Stufe eines historischen Weges, der mit der frühgriechischen Philosophie (Vorsokratik) beginnt. Während der Kern des Tractatus sozusagen ungegenständlich ist, werden in den weiteren Verzweigungen alle klassischen Gegenstände des enkens Raum, Existenz, Begriff, Welt, ing, subjektiv-objektiv, Ich, Moral u. a. in der gehörigen Ordnung entwickelt und dargestellt. Auszüge aus diesen Büchern unter Recht und Rache er Rechtsanspruch auf Wiederverletzung 256 Seiten 14,00 ISBN Nachdem er die Fundamente gefühltes / zu fühlendes Recht und gerechter / berechtigter Anspruch gelegt hat, geht der Verfasser den letzteren Schritt für Schritt durch, vom Rechtsanspruch auf den gleichen Anteil bis zum Rechtsanspruch auf Wiederverletzung. Hier erörtert und widerlegt er zunächst den Ausgleich durch gleiche Wiederverletzung, dann die Einwände gegen die Wiederverletzung überhaupt ( unvernünftig, unmoralisch ). Im Anhang geht es um konkretere Themen wie Strafunmündigkeit, Selbstjustiz, Resozialisierung und Todesstrafe. er Grundgedanke dieser Schrift ist, daß Recht und Rache zusammenhängen und daß dies nicht gegen das Recht, sondern für die Rache spricht.

10 Seite 10 Sprachsünder Ecke Werkstatt Von Kurmel, Erdäpfeln und Broilern Hätten Sie s gewußt? Wie das Fernsehen zum Nachdenken über Sprache anregte Von Anna Franziska Fleischer ines Abends saß ich vor der E Flimmerkiste und bewunderte die zahlreichen, schwachsinnigen Sendungen. as Konzept war stets dasselbe und die Gehirnzellen sollten wie immer nicht besonders beansprucht werden. Besonders die grauenvollen ialoge mancher Serien machten mich sprachlos eutschland, deine Sprache. Allerdings traf ich unverhofft doch noch auf etwas Lehrreiches: auf den Großen eutschland-test in RTL II. In zahlreichen Kategorien, wie beispielsweise dem deutschen Essen, der R oder Ähnlichem, konnten die Kandidaten ihr Wissen zeigen. Was ist das: ein Broiler, ein Kurmel oder eine Krusta? Bild: obs/iglo An diesem Abend habe ich tatsächlich einige aufschlußreiche inge über eutschland erfahren, und drei Fragen blieben mir besonders im Gedächtnis, weil sie mit unserer geliebten Sprache zu tun haben. Alleine zwei waren aus dem letzten Bereich R, und darüber wußte ich nicht Bescheid, was mich sehr nachdenklich stimmte. Vor allem meine Generation sollte sich mehr damit beschäftigen, auch wenn es vor unserer Zeit war. u darfst nicht dummschwätzen I ie erste der drei Fragen verlangte zu wissen, was die eutschen als Grumbeere, Äädäppel oder auch Herdöpfel bezeichnen. Anfangs amüsierte ich mich über diese ungewöhnlich fremdländisch klingenden Wörter. ann begann ich schließlich doch, ernsthaft darüber nachzudenken. Bei der Antwort halfen mir meine Französischkenntnisse. Äädäppel klingt meiner Meinung nach sehr wie Erdapfel und im Französischen heißt Apfel pomme. Pomme de terre ist ein weiterer Ausdruck und das Wort für Kartoffel. as bedeutet Apfel der Erde, also Erdapfel. Und somit konnte ich mir die Antwort logisch herleiten. Unsere deutsche Sprache ist zwar reich an Kultur, aber manchmal sollte man auch in andere Länder reisen, gerade auch um die Kultur des eigenen Landes besser kennenzulernen. Wer hätte gedacht, daß man von einem deutschen Wort über ein französisches wiederum auf ein deutsches schließen kann? Allerdings muß ich zugeben, daß ich die anderen beiden Wörter nicht mit einer Kartoffel in Verbindung bringen kann. Jetzt werden sich einige wohl die Haare raufen, aber schließlich kennt nicht jeder eutsche die einzelnen ialekte und Ausdrücke. An dieser Stelle stellen wir Sprachsünder vor, die besonders unangenehm aufgefallen sind, und rufen unsere Leser zum Protest auf Warum wir Unilever doch nicht als Sprachsünder anprangern m Oktober 2011 war die rogeriekette Schlecker in Bedrängnis geraten, weil ein Unternehmenssprecher den Spruch For You. Vor Ort gegenüber einem Leser der EUTSCHEN SPRACHWELT mit dem niedrigen Bildungsniveau seiner Kunden gerechtfertigt hatte. Heute wird der englische Wahlspruch eng mit dem Mißerfolg des Unternehmens, das nicht mehr zu retten war, in Verbindung gebracht: For You. Vor Ort vorbei. och scheinen manche daraus immer noch nicht die richtigen Lehren gezogen zu haben. Wir stellen diesmal ein Unternehmen vor, das es gerade noch geschafft hat, daß wir es nicht in der Sprachsünder-Ecke anprangern: Unilever mit seiner Marke u darfst. Hier konnte Schlimmes verhindert werden, auch weil Freunde der EUTSCHEN SPRACHWELT eingegriffen haben und sich frühzeitig beschwerten. Fuck the iet u darfst!. So endete ein neuer Werbefilm des britisch-niederländischen Konzerns Unilever. Nach zahllosen Beschwerden verzichtete u darfst im April dieses Jahres auf die amerikanische Gossensprache. iät ohne mich!, heißt es nun. Anfangs versuchte u darfst noch, die Beschwerden abzuwehren. Besonders unglaubwürdig wirkte dabei die Begründung für die Vergewaltigung der Sprache: Gerne möchten wir Ihnen erklären, was hinter Fuck the iet steckt: Mit dieser Aktion möchte u darfst Frauen in eutschland wachrütteln und bewusst machen, wie sehr das Leben durch Kalorienzählen und iäten beherrscht wird. u darfst hat sich also ganz bewusst für den Claim Fuck the iet entschieden, da dieser auf markante Weise Frauen zu mehr Gelassenheit in Sachen Ernährung motiviert. Eine ehrliche Antwort sieht anders aus. Erst neulich habe ich ein ähnlich sonderbares Wort aufgeschnappt: den Broiler, einen Ausdruck, der in den neuen Bundesländern verbreitet ist und ein gebratenes Hähnchen bezeichnet. Oder kennen Sie Kurmel, mit dem dazu passenden Adjektiv kurmelig? ie meisten Bekannten in Bayern zucken mit den Schultern, wenn sie das Wort von mir hören, Anna Franziska denn meine Familie stammt Fleischer aus Nordrhein- Westfalen. Kurmel heißt nichts anderes als Unordnung und kurmelig eben unordentlich. Bei der nächsten Frage hätte ich falsch geraten. iesmal wollte man wissen, was man in der R bekam, wenn man eine Krusta bestellte. Unwissende, aber logisch denkende Personen würden annehmen, daß das Gericht wohl eine Kruste hat. Von den vier vorliegenden Antworten wählte ich also den Hawaii-Toast, warum auch nicht. Schließlich meinte ich zu wissen, daß hinter dem Gericht Krusta eine Besonderheit stecken müßte. Letztlich handelte es sich allerdings nur um eine ganz normale Pizza. as stimmte mich wieder nachdenklich. So lange ist der Fall der Mauer schon her, und meine Generation kennt die R nur aus dem Geschichtsunterricht. Inwiefern aber der Osten seine ganz eigene Sprache hatte, wußte ich nie. Wie eigensinnig man versucht hat, die zwei Hälften eines Ganzen strikt zu trennen und andere Wörter zu benutzen. enn identifizieren sich die Menschen nicht gerade durch ihre Sprache? An anderer Stelle bewies das Unternehmen, daß seine Marktforschung völlig versagt hat: Natürlich haben wir im Vorfeld mit ganz vielen Frauen jeden Alters über das Thema gesprochen und ihnen auch unseren Werbespot gezeigt und viel Zustimmung erhalten. as hat uns darin bestärkt, diesen mutigen Weg zu gehen und auch Kritik einzustecken. och nach dieser Stellungnahme vom 4. April in Facebook verließ u darfst unter dem Eindruck der zahlreichen Beschwerden dann doch der Mut. Am 13. April erklärte das Unternehmen ebendort: Natürlich haben wir in den letzten Tagen aber auch gesehen, dass sich viele von euch durch den Namen, den wir unserer Kampagne gegeben haben, verärgert oder irritiert fühlen. ies ist zu keinem Zeitpunkt unsere Absicht gewesen. Wir nehmen eure Meinung sehr ernst und haben uns daher entschieden, mit euch gemeinsam einen neuen Slogan für die Kampagne zu finden. ie Sprachschützer, die frühzeitig den Widerstand organisierten, haben gesiegt. amit bekommt das Unternehmen gerade noch die Kurve. u darfst ließ sogar über den neuen Spruch abstimmen. iät ohne mich! gewann dabei vor Pfeif auf iäten!, Schluss mit iätwahn! und Vergiss iäten!. Ein (d)englischer Spruch wurde nicht mehr in Erwägung gezogen (dsw) Sie können sich über die Stillosigkeit verwundern oder sich über den Verzicht auf die Gossensprache freuen. Schreiben Sie an Unilever und lassen Sie uns bitte ein oppel zukommen: Ehemaliger Sprachsünder Unilever eutschland GmbH, Herrn Geschäftsführer Henricus Brouwer, Strandkai 1, Hamburg, Telefon +49-(0) , Telefax +49-(0) , Unilever.Service- E@unilever.com Schließlich kam die allerletzte Frage, und ich traute mich nicht einmal, etwas zu raten, denn die Antworten waren alle logisch wie unsinnig. Im Grunde war sie dennoch sehr simpel. Was meinen Sie: Wie hieß ein Papierfähnchen in der damaligen R? Etwa Jubelmaterial, Freudenwimpel, oder ist es wohl doch ein Winkelement? Mit rein logischem enken kommt man nicht weiter, denn dann wären alle richtig. Tatsächlich gab es für das Winkelement die Punkte, und ich erfreute mich daran, wie einfach man einige Gegenstände doch benennen kann. An dieser Stelle möchte ich natürlich nicht dazu aufrufen, mehr deutsches Fernsehen zu genießen. Ganz im Gegenteil bin ich der Meinung, daß es nicht nur unseren Augen schadet. Trotzdem sollte man als eingefleischter eutscher solche Wörter einfach kennen. Nicht nur der eigene ialekt ist entscheidend, sondern auch die Sprache in anderen Bundesländern. Wie soll aus eutschland ein Land der Einigkeit werden, wenn jeder Vorurteile gegenüber dem anderen hat? er Facettenreichtum macht die deutsche Sprache aus. urch gewisse Ausdrücke, fremdartige Wörter und ialekte lebt unsere Kultur auf, und das sollte gewahrt werden. ie Vergangenheit sollten wir hierbei nicht begraben, denn die R ist auch Teil unserer Geschichte. Anna Franziska Fleischer ist 20 Jahre alt und studiert Philosophie in München. Greentelligence Meine amen und Herren, das Leitthema hier heißt greentelligence. Wir müssen aufpassen, daß die deutschen Erfindungen auch noch im deutschen Wortschatz auftauchen, sonst können wir bald jede neue Erfindung nur noch auf englisch beschreiben. as ist nicht schlecht, aber ich finde auch, so schlecht ist unsere Sprache eigentlich nicht. Unsere Vorgänger haben es auch geschafft, alles noch mit einem deutschen Namen zu belegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Eröffnung der Hannover- Messe am 22. April 2012 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 eutsche Wortwelt as entbehrliche Fremdwort to go Nein, to go hat nichts mit dem gleichnamigen westafrikanischen Land zu tun. Kaffee to go häufig auch als 2 go zu lesen, stammt nicht aus Togo, ist auch nicht zum Weglaufen, sondern schlicht zum Mitnehmen. Vielen Zeitgenossen ist das nicht klar, weswegen mancherorts Schilder zu sehen sind, auf denen tatsächlich geschrieben steht: Kaffee to go jetzt auch zum Mitnehmen! Nichts drückt trefflicher aus, wie verwirrend und entbehrlich dieses to go ist, also: weg damit. as richtig geschriebene Wort Mine/Miene Sowohl Mine als auch Miene stammen von dem Französischen mine ab. ie Goldmine, die Bleistiftmine, die Landmine werden alle ohne e geschrieben. ie Miene als Gesichtsausdruck jedoch enthält seit dem 18. Jahrhundert ein e. Warum schmuggelte sich hier ein e hinein? en Schreibern lag wohl daran, die Bedeutungen im Schriftbild besser voneinander zu unterscheiden. An das heute bei Schulanfängern angewandte lautgetreue Schreiben dachten sie dabei gewiß nicht. as wiederentdeckte Wort Wonne ie güldne Sonne, voll Freud und Wonne, dichtete Paul Gerhardt ie Wonne ist mit gewinnen verwandt. In dem Wort schwingt also etwas anderes mit als in der scheinbar gleichbedeutenden Freude. Wonnig ist nicht nur erfreulich, sondern auch entzückend eben wie ein Wonneproppen, ein gesundes, rundes, fröhliches Kleinstkind. er Wonnemonat Mai geht allerdings auf eine andere Bedeutung zurück, die heute verlorengegangen ist: die Wonne als Weide, auf der die Schafe grasen. och freuen wir uns über den Wonnemonat. Überhaupt sollte es heute mehr Wonne geben! Welche weiteren Wörter sollten in dieser Wortwelt stehen? Schreiben Sie uns! ie SW in der Presse Am 14. März 2012 veröffentlichte die Nachrichtenagentur dpa eine Meldung, die zahlreiche Zeitungen aufgriffen Loriot zum Sprachwahrer des Jahres gewählt rlangen/leipzig (dpa) er im vergangenen Jahr gestorbene Humorist Loriot ist der Sprachwahrer des Jahres ie Leser der Zeitung eutsche Sprachwelt hätten sich bei einer Umfrage mehrheitlich für den Karikaturisten, Regisseur und Schauspieler Vicco von Bülow ausgesprochen, teilte der Chefredakteur des Blatts, Thomas Paulwitz, am Mittwoch in Erlangen mit. Für Loriot hätten 17,7 Prozent gestimmt. Loriot habe die deutsche Sprache geprägt und bereichert, heißt es in der Begründung. Loriot habe nicht nur neue deutsche Wörter erfunden, sondern auch Ausrufen wie Moooment! und Ach was?! eine neue Bedeutung gegeben. arüber hinaus habe es der Humorist nicht an kritischen Bemerkungen zur Entwicklung seiner Muttersprache fehlen lassen.

11 eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Anstöße Seite 11 Von Norbert Prohaska in Gespenst geht um in E Wien: der Tugendbold des Wortverbots! ieses Unwesen besitzt Keulen als Arme und einen scherenförmigen Rachen. amit versucht es, auf Andersdenkende einzuschlagen und aus deren Reden unliebsame Wörter herauszuschneiden. Seit Wochen sind die hiesigen Gazetten Schauplatz eines heftigen Streits, den die Befürworter und Gegner von Bezeichnungen wie Mohr im Hemd, Zigeunerschnitzel, Eskimo-Eis, Frankfurter Würstel ( Wiener Würstchen ) und so weiter führen. Am stärksten setzen sich die Verfechter der politischen Korrektheit für Sprachverbote ein (vgl. Wer fürchtet sich vor dem Neger? von Rominte van Thiel in SW 47, Seite 3). Nur selten dürften deren Vorschläge jedoch im Einklang mit den tatsächlich Betroffenen stehen. as zeigt der Fall der Zigeuner. So mancher der nunmehr als Sinto oder Rom Bezeichneten wehrt sich dagegen: Er sei eben doch ein Zigeuner und damit gewiß etwas Besseres. er angeblich positiv besetzte Sammelbegriff Sinti und Roma soll zwar die Großsippen der Lovara, Kalderascha / Kelderara, Tschurara und so weiter als Gleichberechtigte einbeziehen, dennoch bleiben diese ungenannt. er Mohr im Hemd ist eine Köstlichkeit aus Schokolade, Semmelbröseln, Zucker, Eiern, Nüssen, Mandeln und Rotwein und hat die Form eines kleinen Guglhupfs (Napfkuchens). Nun wollen feinfühlende Kritiker diese Bezeichnung von den Speisekarten der Konditoreien und Cafés verbannen wegen kolonialer und rassistischer Nebentöne. er untere, schwarzbraune Schokoladeteil ste- Wort aus Wien Kein eutsch im Grundgesetz er Petitionsausschuß des eutschen Bundestags verweigerte der EUTSCHEN SPRACHWELT die Auskunft. ennoch erreichte uns über einen Umweg die Begründung des Petitionsausschusses zur Ablehnung der Petition, die deutsche Sprache im Grundgesetz zu verankern. Wir dokumentieren im folgenden auszugsweise den Wortlaut (Rechtschreibung im Original, Hervorhebungen durch die SW): as Ergebnis der parlamentarischen Prüfung stellt sich wie folgt dar: ie deutsche Sprache hat sich wie jede andere lebende Sprache stets gewandelt und muss weiter wandlungsfähig sein, um die sich stetig wandelnde Wirklichkeit angemessen ausdrücken zu können. ie Sprache unterliegt also einem permanenten Entwicklungsprozess. Aus Sicht des Petitionsausschusses dürfte sich demzufolge eine efinition des Begriffs eutsche Sprache schwierig gestalten. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hat sich der Ausschuss intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt Auch die Enquete- Kommission des eutschen Bundestages Kultur in eutschland hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt. In ihrem Schlussbericht aus dem Jahr 2007 hebt sie die Bedeutung der deutschen Sprache hervor, spricht jedoch keine Empfehlung für eine Verankerung im Grundgesetz aus. An der öffentlichen Ausschusssitzung am 7. November 2011 hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern (BMI) r. Ole Schröder teilgenommen. In die Beratung einbezogen wurde eine ebenfalls auf den Internetseiten des eutschen Bundestages veröffentlichte Petition, mit der gefordert wird, von einer Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz abzusehen. he nämlich für die Nacktheit des Afrikaners, dem erst ein sauber-weißes Schlagobershemd übergezogen werden müsse. Schon 2009 versuchte die Firma Eskimo (Unilever Österreich) mit dem geistvollen Werbespruch I will mohr! ein Speiseeisprodukt zu bewerben, dessen Aussehen an jene Altwiener Mehlspeise erinnerte. as führte zu Beschwerden beim Österreichischen Werberat und schließlich zum Abbruch der Kampagne. In Wien wurde anstelle des Mohrs jüngst ein Othello im Hemd angepriesen; auch die Namen Schokohupf oder Kakaohupf wurden als Ersatz vorgeschlagen. er Mohr aber befindet sich seit dem Mittelalter gänzlich neutral im deutschen Wortschatz. Er stammt ursprünglich aus dem Griechischen, wurde anfangs für die nordafrikanischen Mauren und später für alle dunkelhäutigen Menschen verwendet. ie Firma Eskimo war somit gleich doppelt von der Sprachreinigungswut des Tugendboldes bedroht: Schließlich darf man heute von den Arktisbewohnern, nach denen sie sich benennt, nur mehr als Inuit reden. So lautet deren Eigenbezeichnung; Eskimo ist ihr indianischer Name, bedeutet Rohfleischesser und wurde inzwischen als abwertend eingestuft. er Petitionsausschuss begrüßt, dass sich die Bundesregierung sowohl im Inland als auch auf EU- Ebene für die deutsche Spracherhaltung einsetzt. Ferner stellt er fest, dass gute eutschkenntnisse der Schlüssel für eine gelungene Integration sind. Mit Sorge betrachtet er hingegen den deutschen Sprachverlust in der Wissenschaft. Wie bereits in der letzten Wahlperiode bemerkt, lässt sich seit vielen Jahren eine kontinuierliche Statusminderung der deutschen Sprache feststellen. er Ausschuss nimmt zur Kenntnis, dass die überwiegende rechtswissenschaftliche Auffassung davon ausgeht, dass die deutsche Sprache bereits jetzt Verfassungsrang hat, obgleich eine ausdrückliche Nennung im Grundgesetz fehlt. Gleichwohl wäre es zulässig, eutsch im Grundgesetz zu verankern. So ließe sich die deutsche Sprache als Symbol oder als Staatsziel im Grundgesetz festschreiben. Selbst wenn die deutsche Sprache jedoch im Grundgesetz verankert werden würde, wäre es nicht möglich, im privaten Bereich eine bestimmte Sprache vorzuschreiben. schen Reiches mit der Hauptstadt Laibach (Ljubljana) befindet, Alleinvertretungsansprüche auf die Käsekrainer, eine vom Wiener besonders geschätzte Wurstspezialität. Ein Ausweg bietet sich an: Man möge sie Käsegreiner nennen, denn das hübsche onaustädtchen Grein (mit dem ältesten erhaltenen und bespielten bürgerlichen Theater in Mitteleuropa) liegt in Oberösterreich und gönnt den Weanern gewiß den herben Genuß. aß ein von oben verordneter Neusprech einen wichtigen Bestandteil bilde, wenn man über die Gedanken anderer Kontrolle erlangen wolle, haben moderne Utopien wie George Orwells 1984 vor Augen geführt. Hier in Wien bewahrheitet es sich: Es scheint eine Generation heranzuwachsen, der ein manipuliertes Geschichtsbild geboten wird sofern sie sich angesichts eines Migrationshintergrundes von rund 30 Prozent überhaupt noch für die österreichische Vergangenheit interessiert. Sie lernt nicht mehr, eine gewachsene Sprache zu verwenden, sondern übt sich in einer in vielen Bereichen deutlich gelenkten. Ob sie es einmal merken wird, daß man sie nur für den Konsum und als Stimmvolk benötigt? a mag es ein schwacher Trost sein, daß vor knapp Jahren der Ketzerpharao Echnaton seinem Volk eine ähnliche Gehirnwäsche verordnet hatte und diese das Wesen der Ägypter doch kaum zu verändern vermochte. Nach dem Tode des Herrschergottes verschwand die neue Lehre mit all ihren Symbolen und Geßlerhüten fast spurlos vom Erdboden. Merks Wien! Norbert Prohaska ist regelmäßiger Mitarbeiter der Wiener Sprachblätter. Im Ergebnis stellt der Petitionsausschuss fest, dass die mit den Petitionen benannten Probleme durch eine Aufnahme der Sprache ins Grundgesetz nicht behoben werden könnten. Ferner weist der Ausschuss darauf hin, dass eutschland im Gegensatz zu anderen Staaten, wie Österreich oder die Vereinigten Staaten von Amerika, eine einheitliche deutsche Sprachtradition aufweist. Gleichwohl hat der Petitionsausschuss für die in den Petitionen ausgedrückte Sorge, dass Menschen, die des Englischen nicht mächtig sind, durch die Verwendung solcher Ausdrücke vom Erkennen wesentlicher Zusammenhänge ausgegrenzt werden, durchaus Verständnis. em Bund steht jedoch aufgrund des föderalen Aufbaus der Bundesrepublik nur in Teilbereichen, nämlich für die Gesetzes- und Verwaltungssprache des Bundes, eine Regelungszuständigkeit für den Gebrauch der deutschen Sprache zu. ie Zuständigkeit hierfür obliegt dem Bundesministerium der Justiz bzw. dem Bundesministerium des Innern. Eine Regelungskompetenz besteht des Weiteren nur noch für den Bereich der Schulen; dort obliegt sie den Ländern. er übrige weite Bereich der deutschen Sprache wird nicht von staatlichen Stellen bestimmt. Im Hinblick auf die andauernde politische iskussion zur Bedeutung der deutschen Sprache und deren mögliche Verankerung im Grundgesetz hält es der Petitionsausschuss für sinnvoll, zu empfehlen, die Petition der Bundesregierung dem Bundesministerium des Innern und dem Bundeskanzleramt - als Material zu überweisen und den Fraktionen des eutschen Bundestages zur Kenntnis zu geben, um sie auf das mit der Petition verfolgte Anliegen aufmerksam zu machen. Von Lienhard Hinz Anzeige Bericht aus Berlin ie Sprache der Bundesrepublik ist eutsch. Um diesen Satz wollen unter anderem der Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VA) und der Verein eutsche Sprache (VS) den Artikel 22 des Grundgesetzes ergänzen. azu reichten sie bereits am 20. Januar 2011 eine elektronische Petition beim eutschen Bundestag ein, die Bürger mitgezeichnet hatten. Hinzu kamen mehr als Unterschriften und mehrere Einzelpetitionen, welche die Grundgesetzergänzung unterstützen. Am 7. November 2011 gab es dann eine Anhörung. iese verlief allerdings wenig erfolgversprechend (vgl. Thomas Paulwitz: Schwarze Woche im Bundestag. ie deutsche Sprache soll nicht ins Grundgesetz in: EUT- SCHE SPRACHWELT 46, Seite 4). anach drang nichts mehr an die Öffentlichkeit. Auf wiederholte schriftliche Anfragen der EUTSCHEN SPRACHWELT zum weiteren parlamentarischen Ablauf antwortete der Petitionsausschuß zunächst nicht. Selbst als ich mich dort telefonisch erkundigte, war der Ansprechpartner überfragt. Endlich erreichte uns ein Schreiben des Petitionsausschusses. arin belehrte uns die Volksvertretung trocken: ie Beantwortung von Fragen gehört nicht zu seinen Aufgaben. Auf weitere s wird Ihnen nicht mehr geantwortet. Über einen Umweg fanden wir dann schließlich doch heraus, daß der Bundestag am 25. April dieses Jahres die Petition verabschiedet hat. Sie endete demnach genau wie die Petitionen in der vorangegangenen Legislaturperiode, die dasselbe gefordert hatten: er eutsche Bundestag überweist die Petition dem Bundesministerium des Innern und dem Bundeskanzleramt als Material und gibt sie den Fraktionen zur Kenntnis; mehr nicht. och wäre Eile geboten, der deutschen Sprache Verfassungsrang zu geben. Bedroht sind inzwischen nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die eutschsprechenden. Berliner und Besucher der deutschen Hauptstadt werden von einigen Kellnern und Verkäufern wie selbstverständlich und ausschließlich auf englisch angesprochen, schreibt der Berliner Tagesspiegel. In Prenzlauer Berg, Mitte und Kreuzberg gibt es Lokale, Modegeschäfte und Läden, in denen das Personal kein eutsch spricht, kein eutsch sprechen will und möglicherweise kein eutsch sprechen kann. Wenn die deutsche Sprache im Grundgesetz verankert ist, dann müßten Bildung und Wissenschaft endlich wieder Wert auf die Muttersprache legen Kinder ohne eutschkenntnisse Weltweite Verständigung durch die internationale Sprache Ido Kulturelle und sprachliche Vielfalt ist ein Reichtum der Menschheit doch der Prozess des Sterbens von Sprachen dauert an, auch in Europa. Helfen Sie beim Erhalt der Sprachen und Kulturen: Mit der neutralen Zweitsprache, geschaffen von einer internationalen Wissenschaftlergruppe, schützen wir auch unsere Muttersprache. Informieren Sie sich über eine der leichtesten Sprachen der Welt. Lernen Sie Ido in kostenlosen (Fern-)Kursen Ido-Freunde-Berlin, FB 8, Köpenicker Straße 30, Berlin idoamiki.berlin@gmx.de, Telefon Info + Literatur: eutsche Ido-Gesellschaft, Archiv Waldkappel-Bu./ alfred.neussner@ido.li Weitere Informationen gegen 55 Cent in Briefmarken, Kurzkursus 2,50 Euro. Es tun sich hier weite Felder für sprachpolitische Sittenwächter auf: Kapuziner und Fiaker etwa sind typische Wiener Kaffeespezialitäten. a kommen harte Zeiten des Protests auf die geistlichen Kuttenträger und die Vereinigung der Pferdekutscher in Wien zu! Auf einem weiteren Kampfplatz stellt Slowenien, in dessen Staat sich die Region Krain die alte Grenzmark des Heiligen Römisitzen in oft überbelegten Berliner Grundschulklassen. Auf Schulhöfen wird mitunter gar nicht mehr eutsch gesprochen. Eine Folge ist eutschenfeindlichkeit. azu hielt sogar die Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Tagung mit Pädagogen im Stadtbezirk Neukölln ab. Auch in der Freien Universität Berlin gerät eutsch immer mehr ins Hintertreffen. Für die Zulassung zu 16 Studiengängen in englischer Sprache sind Kenntnisse der deutschen Sprache nicht erforderlich. Einerseits verachtet die Wissenschaft geradezu unsere Sprache, andererseits redet die Politik ständig von der Notwendigkeit, eutsch zu lernen., kritisierte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse auf der Tagung eutsch in der Wissenschaft in Tutzing im Januar Nur zaghaft regen sich Stimmen im eutschen Bundestag für eine Änderung des Grundgesetzes. Ein leidenschaftlicher Befürworter ist Bundestagspräsident Norbert Lammert, der sagt: Wenn die Politik mitverantwortlich sein will für die Förderung der Sprache des Landes, muß sie das im Grundgesetz klarstellen. ies erklärte er während der Tutzinger Tagung mit Verweis auf eutsch als Landessprache im Bundes-Verfassungsgesetz der Republik Österreich und der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Im eutschen Bundestag würden 415 Stimmen für die erforderliche Zwei-rittel-Mehrheit für eine Grundgesetzänderung gebraucht. ie Bemühungen des CU-Bundestagsabgeordneten und VA-Vorsitzenden Hartmut Koschyk um einen fraktionsübergreifenden Antrag sind ohne Erfolg geblieben. Wenn die Berliner Herbert-Hoover- Realschule 2006 den eutschen Nationalpreis dafür verliehen bekam, daß sie sich, beispielgebend für Schulen in ganz eutschland, auf die gemeinsame Sprache eutsch geeinigt hat, ist es an der Zeit, endlich die deutsche Sprache im Grundgesetz zu verankern. Bundespräsident Joachim Gauck müßte das Bundesgesetz zur Änderung des Grundgesetzes unterzeichnen. ie Leser der EUTSCHEN SPRACH- WELT wählten Gauck bei der Wahl der Sprachwahrer des Jahres 2010 auf den zweiten Platz. Als sprachgewandter Redner weckt er die verschwundene Liebe zur Muttersprache. Sein Satz Es ist unser Land, in dem wir Verantwortung übernehmen in der Rede nach seiner Wahl im März dieses Jahres weist auch auf die Verantwortung für unsere Muttersprache. Nachdem der Petitionsausschuß in seiner Zurückhaltung und Mutlosigkeit verharrte, heißt der Aufruf aus Berlin Rettet die deutsche Sprache!, denn die Sprache der Bundesrepublik ist eutsch. Kostenlose öffentliche IO-Kurse finden regelmäßig in Berlin statt!

12 Seite 12 I Bunte Seite Wenn Spinner den Faden verlieren er Schatz textiler Redewendungen in der deutschen Sprache ist groß Von agmar Schmauks edewendungen sind ein besonders dankbares Forschungs- R gebiet der Sprachwissenschaft, weil sich in ihnen das Wissen vieler Generationen spiegelt und sie einen Blick auf unsere kognitiven Modelle erlauben. Ein fruchtbarer Ursprungsbereich ist wie viele alte Handwerke das Herstellen von Fäden, Seilen, Netzen und Geweben. Auch wenn wir heute kaum noch selbst spinnen, flechten, filzen und weben, sind diese Tätigkeiten doch weiterhin in Redewendungen lebendig geblieben. Gern vergleichen wir das enken mit dem Herstellen von Fäden und Geweben: Wir hangeln uns am roten Faden entlang, bevorzugen maßgeschneiderte Vorschläge und freuen uns, wenn bei langsamen Schülern endlich der Knoten platzt. Zwar gibt es überall Leitfäden, aber nicht jeder spinnt ein Seemannsgarn. Wer eng verflochtene Argumente vorträgt, besitzt die Fähigkeit zu vernetztem enken, und wer eine Sache von Grund auf beherrscht, ist in der Wolle gefärbt. Nur schlechte Schneiderinnen werden etwas auf Kante nähen, also ohne Sicherheitsspielraum arbeiten, und jeder sollte wissen: oppelt genäht hält besser! m Januar 2012 forderte die SP das Recht für leichte Sprache mit ihrem Antrag Kultur für alle für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation. och Union und FP lehnten Ende Mai den Vorschlag ab, einen gemeinsamen Antrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einzubringen. a wird der SP-Generalsekretärin Andrea Nahles aber ein Stein vom Herzen gefallen sein, spricht sie doch eine Sprache, die selbst Nichtbehinderte nur schwer, falls überhaupt, verstehen können. Als sie kürzlich die Wahlkampfkampagne der SP für die Bundestagswahl 2013 vorstellte, berichtete sie von ihrem Besuch des Obama- Headquarters. Ganz beseelt von ihrem Erlebnis schlug sie vor, die Wahlkreiskandidaten sollten Campaigner (also Wahlkampfhelfer) benennen. iese sollten unter anderem Give-aways (Werbegeschenke) verteilen und das Willy-Brandt-Haus mit Input (In- Eine zweite Gruppe von Wendungen faßt soziale Beziehungen als Gewebe auf. Wir fädeln etwas ein, fühlen uns verbunden mit Freunden, knüpfen Kontakte oder klagen über verfilzte Verhältnisse in der Politik. Wir sind in inge verstrickt oder erliegen einem bestrickenden Lächeln. Mancher bleibt als Strippenzieher im Hintergrund unsichtbar und wird dennoch andere an der Nase herumführen wie Tanzbären. Kollegen sollten an einem Strang ziehen wie beim altmodischen Tauziehen, während berufliche Seilschaften sich das Klettern als Vorbild nehmen. Verbrämen bedeutete ursprünglich Leichte Sprache, seichte Sprache formationen) versorgen. ie neuen Parteifarben (Rot auf Purpur) böten zudem ein ideales Colour blocking (Farbkontrast). Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, sorgte Andrea Nahles mit den häufigen Anglizismen in ihren Ausführungen für Unruhe in der Bundestagsfraktion, so daß sie schließlich erlaubte, den Campaigner auch als Kampagnenbotschafter zu bezeichnen. Ob sich darüber nun die Freunde der leichten Sprache, aber auch alle anderen, freuen werden, bezweifelt Ihr Anglizismenmuffel Wolfgang Hildebrandt Wolfgang Hildebrandt, Mal ganz ehrlich denglischst du noch oder sprechen Sie schon?, Band 2, ISBN , 6,00 Euro. Bestellungen: Wolfgang Hildebrandt, Am Steingrab 20a, Lehnstedt, Telefon +49- (0) , Telefax +49-(0) , hillesimm@t-online.de an den Kanten verzieren, heute verwenden wir es eher als verschleiern oder beschönigen. Wer aus dem Nähkästchen plaudert, denkt selten daran, daß die Spinnstuben früher (in den trostlosen Tagen vor Twitter ) wichtige Nachrichtenbörsen waren. Bei diesem orfklatsch wurde so manche Person durchgehechelt, wobei die Hechel eigentlich die Flachs- oder Hanffasern reinigte. Und schließlich machen wir sogar moderne Verkehrsnetze und das weltumspannende Internet durch Bezug auf alte Handwerke anschaulich. Einige ganz ähnlich klingende Wendungen wurden durch die Spinne inspiriert, deren Netz ein wunderbares Gerät zum Beutefang ist. Bei der lauernden Herstellerin laufen alle Fäden zusammen, und sobald ein Opfer klebenbleibt, wird es umgarnt und ausgesaugt. Spinnenseide ist das leuchtende Vorbild der Textilherstellung, denn so feine und zugleich reißfeste Fäden kann der Mensch bis heute nicht herstellen. Fäden sind ebenso wie Haare etwas sehr ünnes: Etwas hängt an einem seidenen Faden, wir entgehen einem Ungemach um Haaresbreite oder müssen uns etwas haarklein erzählen lassen. Wer Nerven wie Bindfäden hat, dessen Geduldsfaden wird auch leicht reißen. Besonders häufig taucht die Textilherstellung in plastischen Beschreibungen von ummheit und Ungeschick auf. ie Betroffenen haben verworrene Gedanken, krause Einfälle oder schlicht einen Webfehler. Sie verlieren leicht den Faden, verwickeln sich in Widersprüche oder sind für eine Aufgabe zu kurz gestrickt. Langweiler haben eine kleinkarierte Einstellung und handeln nach immer demselben Strickmuster. Wer etwas mit der heißen Nadel näht, arbeitet schnell und schlampig, denn wer will schon eine heiße Nadel lange handhaben? Und schließlich altern auch Gewebe und liefern dann Vorbilder für fadenscheinige Ausreden, ausgefranste Behauptungen und altersblanke Ansichten. In Vergessenheit gerät allmählich das Flicken und Stopfen von Kleidung, da man lieber etwas Billiges neu kauft, allerdings muß man anschließend öfters Finanzlöcher stopfen Solche Redewendungen belegen zugleich, wie kreativ Menschen immer neue Ausdrücke prägen. Probleme entstehen, wenn die ursprüngliche Bedeutung verlorengeht, weil niemand mehr die genannten Geräte kennt. Wer sich etwa verhaspelt oder ein Gedicht abhaspelt (es also schnell und lieblos vorträgt), denkt nicht mehr an die Haspel, mit der man Garn oder Seile aufspulte. Eine Zusammenarbeit zwischen Elvira Göritz (Webermuseum Kloster Zinna) und agmar Schmauks (Institut für Sprachwissenschaft der TU Berlin) versuchte hier Abhilfe zu schaffen: Am 25. März dieses Jahres lernten die Zuhörer zunächst die erstaunlich vielen textilen Redensarten kennen und konnten sich anschließend in der Sammlung alte Spinnräder, Webstühle, Flachsbrechen, Hecheln und Haspeln anschauen stellte die EUTSCHE SPRACHWELT nun schon zum zehnten Mal auf der Leipziger Buchmesse aus. In diesem Jahr war der Besucherstrom wieder besonders groß. Viele Sprachzeitungen wurden verteilt, viele Gespräche geführt. Auch die Moderatoren Ranga Yogeshwar (links) und Thea orn (rechts) warfen einen Blick in die EUTSCHE SPRACHWELT. eutsche Sprachwelt_Ausgabe 48_Sommer 2012 Sprachspiele Nicht nur für Kinder! (3) Gegenteil Ziel Ziel ist es, möglichst viele Gegenteile zusammengesetzter Wörter zu finden. abei können und sollen auch Neuschöpfungen entstehen. as Ergebnis kann erheitern, überraschen, nachdenklich machen. Ablauf Es können beliebig viele Spieler mitmachen. Jeder hat in jeder Runde einen Versuch. afür bekommt er eine gewisse Zeit. (Ganz Genaue nehmen eine Stoppuhr.) Für jedes geglückte Gegenteil erhält ein Spieler einen Punkt. Am Ende gewinnt derjenige mit den meisten Punkten. Beispiel Großvater Kleinmutter seekrank landgesund Wahrsager Falschschweiger Saubermann Schmutzfrau kurzsichtig langhörig fernsehen nahhören Blindschleiche Sehtrampler Hochwasser Niedrigfeuer weggehen - herstehen Kennen Sie Sprachspiele, die wir hier vorstellen sollten? ann schreiben Sie uns bitte! as Letzte Verrückte Sprachwelt Schreibkunstwerk Aufgrund der Rechtschreibreform wanderten zahllose Schulbücher in den Müll; nicht so an der Gesamtschule in Porta Westfalica: ie nach der Reform ausrangierten Schulbücher haben wir teilweise aus Containern geholt, um sie für Kunstobjekte zu verwenden, berichtete Kunstlehrerin Roswitha Hillebrand im Mai dieses Jahres stolz dem Mindener Tagblatt. ie Bücher wurden bemalt, beklebt und zu Installationen verbaut. (dsw) Von agmar Schmauks SW-Silbenrätsel 1. bankrotter Aasvogel 2. schmale Stellen von Reimen 3. ein Festmeter Wacholderschnaps 4. Gefängnisstrafe für eine Gesichtsverhüllung 5. Federvieh, das Kleidung ausbessert 6. Felsbrocken, der Reklame macht 7. Person, derentwegen die Tür nicht aufgeht 8. Kernobst für Pferde 9. jemand, der Geld auf Schweine setzt 10. jemanden im Freien anbaggern 11. Werkzeug, das man umdrehen kann 12. leise sprechender Straßenbelag 13. jemand, der Haartrockner untersucht 14. runder Mediziner 15. ein Paar Stelzvögel 16. Kriechtier, dem sehr übel ist 17. glibberige einstellige Kubikzahl 18. wenn Früchte in Flammen aufgehen 19. Gefängnisraum für starke Esser 20. Gartenhaus auf dem besten Gipfel 21. aufrechtes Schlaginstrument 22. seitlicher Teil einer tropischen Frucht 23. Brief eines ummkopfs 24. elastische Reime 25. Haupt mit feierlichem Hut 26. Saatkörner einer Interessengemeinschaft 27. wenn ein Haarpflegegerät spazieren geht 28. laut platzender Papierbehälter 29. männliche Person, die einen aus dem Schlaf holt 30. Ekeltier, das in Kleidung wohnt a ap arzt as au ba be be ber block brand bung de de der dich ein er er fel fla flan flüs föhn for freß gans ge ge ge gei gen gin glau gum haft häl ham her kamm ke ke knall kopf kreis lacht le lin mann men mer mi na ne nen obst pau phalt plei post rei roß rung sa sau sche schen scher schlan schlei sen spin stand ster stopf ßen te te ter ter ter tü tung ver ver wä wan weck wen wer wer wet wür zel zu zwei zy Lösungen: 1. Pleitegeier 2. versengen 3. Ginster 4. schleierhaft 5. Stopfgans 6. Werbeblock 7. Zuhälter 8. Roßapfel 9. Sauwetter 10. Außenwerbung 11. Wendehammer 12. Flüsterasphalt 13. Föhnforscher 14. Kreisarzt 15. Zweireiher 16. Würgeschlange 17. gelacht 18. Obstbrand 19. Freßzelle 20. Aberglaube 21. Standpauke 22. Bananenflanke 23. Flaschenpost 24. Gummidichtung 25. Zylinderkopf 26. vereinsamen 27. Kammwanderung 28. Knalltüte 29. Weckmann 30. Wäschespinne Prof. r. agmar Schmauks ist in der Arbeitsstelle für Semiotik an der Technischen Universität Berlin tätig. Semiotik ist die Wissenschaft von den Zeichen.

13 AUSGABE 48 Sommer Jahrgang 2 ISSN Ausgabe für Österreich GZ 10Z M A-1230 Wien Kostenloser Aufkleber Bestellen Sie auf Seite 5! Rettet die Schreibschrift! Unterschriften haben wir bis jetzt gesammelt. Unterschreiben auch Sie! Fordern Sie Unterschriftenformulare an! Mehr unter Stammeldeutsch Thomas Paulwitz stellt fest, daß die Verherrlichung des Kiezdeutschs noch kein Ende genommen hat. Seite 4 Schriftbefreiung Karin Pfeiffer unterbreitet Vorschläge für eine neue Schulreform, welche die Legasthenie besiegen wird. Seite 5 Buchmuseum Lienhard Hinz hat das eutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig besucht. Seite 7 Sonette Uwe Lammla verfaßte acht Sonette, nachdem er die EUT- SCHE SPRACHWELT gelesen hatte. Seite 9 Sie spenden für: Zusendung der EUTSCHEN SPRACHWELT Aktionen für die deutsche Sprache Kostenloser Aufkleber Bestellen Sie auf Seite 5! Von Thomas Paulwitz F ie Schreibschrift verteidigen riedrich Nietzsche hatte ganz recht, als er feststellte: Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken. och nicht nur das Handwerkszeug, sondern auch das Handwerk an sich, das Schreiben, hat Anteil daran, wie wir unsere Gedanken ausformen. Was wir einmal auf Papier verewigt haben, können wir nicht so leicht löschen wie am Rechner. ort genügt ein Tastendruck, um einen ganzen Aufsatz spurlos verschwinden zu lassen. aher überlegen wir länger, bevor wir etwas handschriftlich niederschreiben. ie Gefahr ist geringer, daß wir Texte aufblähen. Vorteilhaft ist auch, daß wir in den Hauptsatz, wenn er einmal dasteht, nicht so einfach wie im Textverarbeitungsprogramm noch zehn Nebensätze einfügen können, so daß wir schließlich selbst Schwierigkeiten bekommen, ihn zu verstehen. ie Schreibschrift bleibt also unerläßlich, obwohl die Rechentechnik viele Alltagsbereiche durchdrungen hat. Worüber freuen Sie sich mehr: über einen gedruckten oder über einen handschriftlich verfaßten Brief? as kommt darauf an, werden Sie sagen. Pflegt der Absender eine Sauklaue oder geht es um Geschäftliches, werden Sie das Gedruckte sicher vorziehen. och wer gelernt hat, sauber und leserlich zu schreiben, wird immer einen guten Eindruck hinterlassen und somit im Vorteil sein. Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Handschrift einfach handlicher ist. ie Anwendungsmöglichkeiten reichen vom Einkaufszettel bis zum Liebesbrief. Tausende Bürger setzen sich für die Erhaltung dieses Kulturguts ein Erfolge aus der Arbeit der EUTSCHEN SPRACHWELT Sprachstraße: Weitere Orte gewonnen er Bau der Straße der deutschen Sprache geht voran. Bislang ist die Arbeitsgemeinschaft (AG), welche die Ferienstraße vorbereitet, zu fünf Arbeitssitzungen zusammengekommen, jeweils an einem anderen Ort auf der geplanten Strecke. abei hat die AG ein umfangreiches Programm abgearbeitet. Weitere Orte sind hinzugekommen. Mehr als zwei utzend Orte sind mittlerweile in die Planungen einbezogen. Siehe Seite 3. Wieviel ist uns die Schreibschrift wert? Fürst Albert von Monacos goldener Füller besteht aus 18 Karat Weißgold und ist mit vier Rubinen und vier Brillanten verziert. och ohne Schreibkenntnis ist er wertlos. Bild: obs/mandoga Media Aus diesen Gründen kommt der Schule eine besondere Verantwortung zu. Christoph Türcke, Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, warnt deswegen in seiner Kritik der Aufmerksamkeitsdefizitkultur vor der geplanten Abschaffung des Schreibschriftunterrichts. ieser Vorstoß übe eine kaum zu überschätzende desorientierende und desorganisierende Wirkung aus. ie hohe Koordinations- und Konzentrationsleistung beim Einüben der Schrift sei eine der besten Hilfen für das Zusammennehmen von Vorstellungen und Gedanken. ie Geringschätzung des Abschreibens fördere Unruhe und Aufmerksamkeitsmangel. Türcke sieht einen Niedergang von der Lateinischen Ausgangsschrift über die Vereinfachte Ausgangsschrift hin zur ruckschrift ( Grundschrift ). Geht die Entwicklung so weiter, wird das Lehren der Handschrift ganz abgeschafft, und die Alphabetisierung findet nur noch auf dem Rechner statt, lautet Türckes düstere Vorhersage. es hohen Werts der Schreibschrift sind sich unsere Leser bewußt. In unserer kleinen Leserbefragung (SW 46) sprachen sich 97,7 Prozent gegen die Abschaffung des Schreibschriftunterrichts aus. as ermutigte uns, SW 47 einen Unterschriftenbogen für unsere Aktion Rettet die Schreibschrift beizulegen. Vom Erfolg sind wir überwältigt. In ganz eutschland sammeln Bürger Unterschriften. Allein auf der Leipziger Buchmesse haben wir über 500 Bekenntnisse zur Schreibschrift gesammelt. Nicht mehr lange, dann sind es über Unterschriften. Bitte fordern Sie unverzagt neue Listen an. Wir sammeln weiter! Netz: Facebook-Auftritt wurde ausgezeichnet Für ihre Standorte in den Netzgemeinschaften Facebook und Twitter ist die EUTSCHE SPRACHWELT im Juni dieses Jahres in einem Wettbewerb ausgezeichnet worden. Bei ihrer Plazierung konnte sich die SW im Vergleich zum vergangenen Jahr stark verbessern. In die Wertung ging auch das Ergebnis einer Abstimmung ein. Allein auf Facebook hat die EUT- SCHE SPRACHWELT mittlerweile rund Leser. Siehe Seite 6. Es gibt indes auch Erfahrungen, die etwas ernüchtern. Auf Anregung und mit Unterstützung eines Lesers haben wir im Mai dieses Jahres sämtliche knapp 200 Münchner Grundschulen angeschrieben. iese Aussendung geschah auch vor dem Hintergrund, daß voraussichtlich in Bayern die Entscheidung fallen wird, ob die Schreibschrift abgeschafft wird. er bayerische Kultusminister erwägt nämlich, die sogenannte Grundschrift in den Lehrplan aufzunehmen (vgl. SW 47, Seite 2), während der Präsident der Kultusministerkonferenz seine Hände in Unschuld wäscht und die Grundschrift irreführend als Schreibschrift bezeichnet (siehe Seite 3). ie bislang einzige Antwort aus München kam von der Reinhard-Wallbrecher-Schule: Wir bitten, von einer Zusendung weiterer Exemplare abzusehen. Offenbar fürchten manche Grundschulen die Auseinandersetzung mit dem Thema. Wir lassen uns jedoch davon nicht entmutigen, denn uns erreichen gerade auch aus anderen Schulen zahlreiche Unterschriften, und viele Lehrer ermuntern uns. enn gerade die Sekundarstufe muß ausbaden, was die Grundschule versäumt hat beizubringen. Unterdessen hat der Grundschulverband (GV), der die urchsetzung der Sprachwahrer des Jahres: Mit Loriot großes Echo gefunden Ach! as möchte man angesichts der Meldung ausrufen: er im vergangenen Jahr gestorbene Humorist Loriot ist Sprachwahrer des Jahres as schrieb zum Beispiel die Südwest-Presse am 15. März dieses Jahres. aß die Leser der EUT- SCHEN SPRACHWELT eine gute Wahl getroffen hatten, bewiesen zahlreiche Presseberichte. ie Nachrichtenagenturen dpa und dapd sorgten für weite Verbreitung. Siehe Seite 10. Grundschrift betreibt, nach den Osterferien einen Werbefeldzug begonnen. Er schickt Berater mit Moderationskoffern in die Schulen. Mit der neuen Schrift werde für Schüler und Lehrer alles einfacher, versprechen die Werber. Wir kennen dieses Argument aus der Geschichte der mißglückten Rechtschreibreform. GV-Vorsitzende Maresi Lassek leitet eine Grundschule in Bremen. Möglicherweise spielt das dortige Umfeld eine Rolle dafür, daß Lassek der Schreibschrift keine Bedeutung beimißt. 90 Prozent ihrer Schüler sind Ausländerkinder. ie Schule bekennt, daß ein großer Teil der Kinder am Schulanfang nicht die allgemein angenommenen Voraussetzungen zum Arbeiten und Lernen mitbringt und ein Teil der Eltern nicht oder nur eingeschränkt lesen und schreiben kann. Selbstverständlich bedeuten diese Bedingungen eine große pädagogische Herausforderung. ie Schule gibt denn auch zu, daß sie nicht einmal Notenzeugnisse erteilen kann und sogar zum Teil auf türkisch, kurdisch und arabisch unterrichten muß, um Lerninhalte vermitteln zu können. In einem solchen Umfeld ist man freilich schon froh darüber, daß die Kinder etwas eutsch lernen und wenigstens ruckbuchstaben schreiben können. ie Kunst der Schreibschrift erscheint da als entbehrlicher Luxus. Nur: Was in einer Bremer Problem-Grundschule gilt, darf nicht zum Maßstab für ganz eutschland werden! Immerhin gibt es erste Erfolge. Angelika Speck-Hamdan hat ihr Amt als Fachreferentin für Bildungsgerechtigkeit im Grundschulverband niedergelegt. Zu offensichtlich ist wohl ihre Befangenheit, denn sie soll gleichzeitig für das Bayerische Kultusministerium die Grundschrift begutachten. ieses Gutachten wird dennoch unbrauchbar sein, weil Speck-Hamdan weiterhin dem GV verbunden ist. ie Graphologen indes begegnen der Grundschrift mit gemischten Gefühlen. Sie sehen die Handschrift immer auch als Ausdruck der Zeit. ie Graphologin Christa Hagenmeyer stellte im Mai dieses Jahres auf dem 26. Internationalen Kongreß für Schriftpsychologie Fragen, die nachdenklich stimmen: Was sagt diese Neue Grundschrift nun über unsere Zeit aus? Sind die einzeln gestellten ruckbuchstaben Spiegel der aktuellen Vereinzelungstendenzen in der Gesellschaft? Wie, so können wir uns fragen, sieht es da mit dem seelischen Getragenwerden des einzelnen aus, wie mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt? Was für ein Zeugnis stellt sich eine Gesellschaft aus, wenn sie diese Schrift zur Norm erhebt? Und welche Rückwirkung auf die Kinder hat eine Schrift, welche ihnen die psychische iskontinuität und Abgrenzung geradezu antrainiert? ie Antworten auf diese Fragen könnten mehr aufdecken, als einigen lieb ist.

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