Die Jagd im Burgenland. IST-Zustand
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- Julia Armbruster
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1 Die Jagd im Burgenland IST-Zustand
2 Rechtsnormen Burgenländisches Jagdgesetz 1988 Burgenländische Jagdverordnung
3 Grundsätze Jagdrecht Bindung an Eigentum an Grund und Boden
4 Grundsätze Jagdsystem Revierjagdsystem mit Eigenjagdund Genossenschaftsjagdgebieten
5 Grundsätze Verwertung Eigenjagdgebiete: weitgehend freie Verfügbarkeit durch Selbstverwaltung oder Verpachtung Genossenschaftsjagdgebiete: verpflichtende Verpachtung (Verpachtung im Wege des freien Übereinkommens, Versteigerung)
6 Grundsätze Jagdkarte Voraussetzung für Jagdausübung und Pächtereignung
7 Grundsätze Jagdschutz Schutz- und Betreuungsfunktion
8 Grundsätze Verpflichtung zur Wildhege z.b. artenreicher Wildbestand, artgemäße Bejagung, Lebensraumgestaltung, etc.
9 Grundsätze Berücksichtigung der Interessen der Land- und Forstwirtschaft
10 Grundsätze Abschussplanung Pflicht für Schalenwild ausgenommen Schwarzwild
11 Grundsätze Abschussfestsetzung durch Verwaltungsbehörde mit Einbindung von Verpächter, Forstbehörde, Landwirtschaftskammer, Jagdbeirat und Hegeringleiter
12 Grundsätze Wildschäden gesetzliche Ersatzpflicht; drei Beurteilungsinstanzen örtliche Schiedskommission Bezirksschiedskommission Landesschiedskommission
13 Burgenländischer Landesjagdverband öffentlich-rechtliche Körperschaft mit Zwangsmitgliedschaft für Jagdkarteninhaber
14 Jagdabgabe jährlich 2 % des Jagdwertes an den Bgld. Landesjagdverband Verwendung Lebensraumgestaltung Bekämpfung von Wildkrankheiten Sonderprogramme
15 Jagdgebiete
16 Kulturgattungen im Burgenland Ackerland 51% Weingärten 5% Bauflächen 3% Gewässer 6% Wald 30% Sonstige Benützungsarten 5%
17 Jagdreviere insgesamt: 501 Reviere mit einer Jagdfläche von rund ha Genossenschaftsjagdgebiete 66% Eigenjagdgebiete der Urbarialgemeinden 10% Eigenjagdgebiete Land- und Forstw irtschaftlicher Gutsbetriebe 24%
18 Eigenjagdgebiete insgesamt 169 Reviere mit einer Fläche von ha Eigenjagdgebiete Landund Forstwirtschaftl. Gutsbetriebe 70% Eigenjagdgebiete der Urbarialgemeinden 30%
19 Pachtschillinge insgesamt: 85 Mio. ATS/Jahr, d.s. ATS 217,5/ha Eigenjagdgebiete Land- und Forstw irtschaftl. Gutsbetriebe 24% vom Jagdpachtschilling ATS 245,72/ha Genossenschaf tsjagdgebiete 66% vom Jagdpachtschilling ATS 192,56/ha Eigenjagdgebiete der Urbarialgemeinden 10%vom Jagdpachtschilling ATS 618,35/ha
20 Tendenz: Nord-Süd-Gefälle Neusiedl/See Eisenstadt Mattersburg Oberpullendorf Oberwart Güssing Jennersdorf
21 Jagdkarteninhaber insgesamt rund Jäger = 2 % der Gesamtbevölkerung Dies bedeutet: Nichtjäger werden in demokratischer Staatsform immer über Jäger entscheiden!
22 Herkunft der Jagdkarteninhaber aus dem Burgenland 70% aus dem Ausland 8% aus dem übrigen Österreich 22%
23 Berufe der Jagdkarteninhaber Arbeiter und Angestellte 53% Pensionisten 22% Sonstige 4% Landwirte 7% Freiberuflich Tätige 14%
24 Hauptwildarten und Strecken
25 Rotwild 1970 bis
26 Das Interesse der Jagd für Rotwild ist für diese Tierart lebensnotwendig und sichert sein Überleben; Gesetzliche Verpflichtung zur Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildstandes bedeutet, dass unter gesund auch ein sozial richtig gegliederter und nicht nur ein von Krankheiten freier Wildstand zu verstehen ist; Keine weitere Zersplitterung und Beunruhigung der Lebensräume durch Verkehrswege, Siedlungen, Tourismus und hohen Jagddruck (Kleinreviere) um ungünstige Wildverteilungen und somit wildschadensfördernde Wildbewirtschaftung zu vermeiden;
27 Rehwild
28 Schwarzwild
29 Schwarzwild Zunahme bringt jagdpolitische Auswirkungen: wenig Interesse an Niederwild, keine Niederwildgesellschaftsjagden wenig Kontakt mit Bevölkerung.
30 Abschussverteilung bei Schalenwild % ,7% 50,3% 21% 49,2% 50,8% 0 Rotwild Rehwild Schwarzwild Eigenjagdgebiete Genossenschaftsjagdgebiete
31 Feldhase
32 Fasan
33 Rebhuhn
34 Wildente
35 Fuchs
36 Marder
37 Dachs
38 Straßentod Im Jagdjahr 2000 fielen Stück Wild (=7,3% der Strecke) dem Verkehr zum Opfer. Rotwild Rehwild Schwarzwild Feldhase Fasan Rebhuhn Fuchs Marder Dachs sonstige 26 = 2,8% 96=11,8% 242=0,6% 2.934=16,9% 97=1,9% 4.715=15,6% 1.509=4,9% 158=2,5% 205=3,1% 137=6,1%
39 Jagd als Wirtschaftsfaktor Gesamtaufwendungen: ATS 360 Mio./Jahr Wildbreterlös ATS 20 Mio. 6% Abgaben, Gebühren, Versicherung ATS 7 Mio. 2% Hegemaßnahmen, Brauchtumspflege, Bekleidung, Fahrzeuge, und Fahrtkosten, Weiterbildung Waffen, etc. ATS 238 Mio. 68% Jagdpachtschilling ATS 85 Mio 24%
40 Wild braucht Wohnung Beeinflussende Faktoren: Negativ Lebensraumverkleinerungen: Flächenverlust in Österreich: 25 ha/tag Freizeitaktivitäten Straßentod: bis Stück pro Jahr, davon Rehe Wildkrankheiten Positiv Lebensraumgestaltung über die Jagdabgabe: jährlich 20 bis 25 km Hecken und Windschutzgürtel Besucherleitsysteme Vorbeugung gegen Straßenunfälle Förderungsprogramme in der Wildforschung über die Jagdabgabe
41 Wald und Wild Ökologische Einheit - gesamtheitliche Lösungen Schäden (Verbiss- und Schälschäden): punktuell und saisonal unterschiedlich Beunruhigungen Freizeitaktivitäten Fernwechsel bei Rotwild 350 km Grenze zu Ungarn Artgerechte Fütterung Neue forstliche Förderungsrichtlinien
42 Jagd in der EU EU-Politik ist richtungsweisend EU-Normen sind verpflichtend für Umsetzung in nationales Recht Niederwild: Grünbrachen positiv bei guter Verteilung und Mehrjährigkeit
43 Jagd und Öffentlichkeit Umfrageergebnis: 70 % der Bevölkerung für Jagd als nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen Anlassgesetzgebung: Waffengesetznovelle und Verordnung; 15a-Vereinbarung bei Tierschutz Positiv: Jagdliches Brauchtum und Fachseminare mit Jugend und Lehrer
44 Akzeptanz der Jagd in der Öffentlichkeit: Voraussetzung (lt. Dr. Anderluh): a) Annäherung an ursprüngliche Wurzel der Jagd b) ökologische Orientierung d.h. verantwortungsvoller Umgang mit der Natur c) Hohes Ethos, d.h. Erweiterung der bisherigen Anforderungen an die Weidgerechtigkeit durch Verantwortung für die Zukunft, Nachhaltigkeit und Natürlichkeit der Jagd
45 Ausblicke Feste Bindung des Jagdrechtes an Eigentum an Grund und Boden
46 Ausblicke Beibehaltung des Reviersystems als Bewirtschaftungseinheit und zur Sicherung eines angemessenen Jagdpachtschillings für die Grundeigentümer
47 Ausblicke Keine Herabsetzung der Mindestgrößen für Jagdgebiete; Kleine Reviere hoher Jagddruck vermehrte Wildschäden
48 Ausblicke Jäger sind die kostengünstigste Form, um zu Schaden gehende Wildarten zu kontrollieren
49 Ausblicke Schaffung von Ruhezonen zur Hintanhaltung von Wildschäden
50 Ausblicke Bessere Infrastruktur in Waldrevieren infolge geänderter forstlicher Bewirtschaftungsformen
51 Ausblicke Mehr Kompetenz für Jäger: Einbindung in Managementpläne und lebensraumverändernde Eingriffe
52 Ausblicke Akzeptanzsicherung der Jagd bei der nichtjagenden Bevölkerung. Jagdgegner werden nicht geboren, sondern erzogen!
53 Ausblicke Anerkennung des Jägers als Lebensraumpartner
54 Ausblicke Eingriffe durch Managementpläne - Wirksamkeit erst mit Beginn einer neuen Jagdperiode
55 Ausblicke Mehr Präsenz der Jägerschaft in der Öffentlichkeit
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