Erfahrungsbericht Stipendium der Knödler-Decker-Stiftung

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1 Erfahrungsbericht Stipendium der Knödler-Decker-Stiftung Luzie Schweizer Semester_5. Semester/ Sommersemester 2014 Zeitraum_Januar bis Mai 2014 Studienfach_Innenarchitektur - Interior Design Heimathochschule_Hochschule für Technik Stuttgart Gasthochschule_Ohio State University, Columbus

2 Vorbereitung des Aufenthaltes Bevor ich mein Auslandssemester antreten konnte musste ich zuerst einen Berg Papiere abarbeiten und einige Dinge mussten erledigt werden. Angefangen hat es damit, mich an der Ohio State University zu bewerben, dazu musste ich zuvor mein Portfolio im Studiengang einreichen. Also habe ich mein Portfolio erstellt und abgegeben. Sobald das geschehen ist und der Studiengang es dann positiv beurteilt hat, kann man sich beim Akademischen Auslandsamt mit der Frau Kreis in Verbindung setzten und sich bewerben. Für die Bewerbung an der OSU benötigt man unter einigen anderen Dingen auch den TOEFL Test oder ähnlichen Nachweis über seine englischen Sprachkenntnisse. Bei dem ganzen Bewerbungsprozess ist das Timing sehr wichtig. Die Bewerbungsfristen für die OSU sind sehr früh und wenn man erst noch einen TOEFL Test machen muss so wie ich, sollte man einplanen, dass man auf das Ergebnis gut drei Wochen warten muss. Wenn man sich dann beworben hat heißt es zunächst einmal abwarten bis eine Antwort aus Amerika kommt. Nachdem ich dann nach einiger Zeit die Zusage von der Ohio State University erhalten hatte, ging es weiter mit dem Berg aus Papieren. Dann muss sich nämlich um das Visum gekümmert werden. Dafür schickt die OSU einem einen Teil der notwendigen Unterlagen zu, außerdem muss online einiges ausgefüllt und beantragt werden. Zum Schluss macht man dann einen Termin bei einem Amerikanischen Konsulat aus, zum Beispiel in Frankfurt. Wenn alles gut verlaufen ist bekommt man nach einer Woche seinen Reisepass mit dem Studentenvisum zugeschickt. Damit sind alle Formalitäten abgehakt, sodass man sich um Flug, Unterkunft und Kursbelegungen kümmern kann. Was man beim Vorbereiten dieser ganzen Formalitäten im Voraus wissen sollte, ist dass die Beschaffung dieser Domukente mit einigen Kosten verbunden ist.

3 Studium im Gastland Das Sommersemster an der Ohio State begann für mich am 6. Januar Das heißt es hat sich leider mit dem Ende von meinem vierten Semester, dem Wintersemester 2013/2014 überschnitten. Da das Semester in Ohio aber schon Ende April geendet hat, hatte ich glücklicherweise die Möglichkeit die verpassten Prüfungen nachzuholen. Die Ohio State University, kurz OSU, ist mit rund 60 Tausend Studenten eine der größten Universitäten der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurde im Jahr 1870 gegründet mit dem Hauptcampus in Columbus, der Hauptstadt von dem Bundesstaat Ohio. Ohio liegt im Nordosten der USA. Der Campus in Columbus ist eine eigene Stadt für sich. Auf über 7 Quadratkilometern Fläche befinden sich über 460 Gebäude die alle zur Universität gehören. Darunter gibt es eigene Krankenhäuser, Zahnkliniken, Kraftwerke, Zeitungen, öffentliche Verkehrsmittel, Fitnesscenter, Theater, Museen, Kunstgalerien, Büchereien, Restaurants, das Football Stadion und vieles mehr. Auf dem großen Campus habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Das Oval und das etwas kleinere South Oval sind wunderschöne Grünflächen. Gegen Ende meines Semesters, als der Frühling kam, waren unzählige Studenten in den beiden Ovals und haben Baseball, Football, Soccer und Frisbee gespielt oder gingen anderen Aktivitäten nach. Ich kam bereits eine Woche vor Semesterbeginn in Columbus an. Das wurde einem auch so von der Schule empfohlen. Somit hatte ich genug Zeit mich in meiner neuen Wohnung einzuleben und die ganzen Check-In und Welcoming Termine der Universität in Ruhe abzuhaken. Offizieller Semesterbeginn war wie schon erwähnt der 6. Januar, allerdings wurde er auf den 8. verschoben, da es zu kalt war und die Uni geschlossen blieb. Dieser Winter war einer der kältesten in Ohio und dadurch kam es auch noch an einigen anderen Tagen dazu, dass die Universität geschlossen blieb. Die verpassten Tage wurden am Ende des Semesters nachgeholt. Als das Semester dann endlich begonnen hatte, habe ich sofort guten Anschluss an meine Kursmitglieder gefunden und auch gute Freunde. Drei meiner insgesamt 5 belegten Kurse waren mit der gleichen Gruppe von Leuten, was das auch um einiges einfacher machte.

4 Insgesamt habe ich an der Ohio State University fünf verschiedene Kurse im Bereich Design belegt. Drei dieser Kurse wurden mir von der OSU vorgeschlagen, aufgrund meines Portfolios, welches ich zuvor zusenden musste. Die zwei anderen Kurse habe ich mir frei auswählen dürfen. Einer meiner fünf Kurse war ein Theater Kurs zur Einleitung in Bühnengestaltung. Diesen Kurs hatte ich mir selber ausgewählt, weil ich es interessant fand auch einmal in die Theaterbranche schauen zu können. Wir mussten einige Theaterstücke lesen und dazu das Bühnenbild entwerfen. Zusätzlich mussten wir ein paar Theaterstücke anschauen gehen. Als Endprojekt hatte sich jeder ein eigenes Theaterstück ausgewählt und bearbeitet. Dazu mussten wir ein Modell bauen, Grundriss- und Ansichtszeichnungen und ein paar schriftliche Dokumente abgeben. Der andere meiner selbst gewählten Kurse hieß 3D Visualisierung. Hier hat man gelernt am Computer 3D Modelle zu entwerfen. Dazu haben wir das Programm Google Sketch-Up verwendet. Die restlichen drei Kurse die ich belegt hatte waren speziell vom Studiengang Interior Design und waren daher sehr ähnlich zu den Themen des Studiengangs Innenarchitektur an der Hochschule für Technik Stuttgart. In einem der Interior Design Kurse hatten wir über das Semester verteilt drei schriftliche Prüfungen und zwei Projekte. Das erste Projekt handelte davon ein nachhaltiges Tischdesign zu gestalten mit Modell zur Endpräsentation. Das zweite Projekt war ein Grundrissentwurf für ein Apartment im privaten Wohnungsbau. Im anderen meiner Interior Design Kurse war das Überthema Biomimicry. Im ersten Projekt sollten wir nach ersten Forschungen eine neue Struktur entwickeln, orientiert an der Natur. Das zweite Projekt war der Entwurf eines Fitnesscenters mit Augenmerk auf Klettern. Als dritter Kurs im Bereich Interior Design hatte ich Design Media. Dort haben wir geübt wie man mit Adobe Photoshop und Adobe Illustrator seine Architekturzeichnungen professionalisieren kann. Ende April standen für all meine Kurse die Abgaben und Präsentationen an. Ähnlich wie bei uns an der HfT waren wir schon vor der offiziellen Prüfungszeit, der sogenannten Finals Week fertig. Insgesamt habe ich in allen Fächern eine gute Benotung erhalten.

5 Persönliche Wertung Im Allgemeinen ist mein Eindruck über das Studieren in Amerika sehr sehr positiv. Meine englischen Sprachkenntnisse haben sich durch den Aufenthalt wesentlich erweitert. Ein Unterschied der mir deutlich aufgefallen ist, sind die Hausaufgaben und Abgaben, die man jede Woche auf bekommt, die dann auch benotet werden. Rundum sehr positiv ist mir aufgefallen, dass die Universität wirklich sehr gut organisiert ist und man auch überall Hilfe angeboten bekommt. Großartig ist auch das OUAB - Ohio Union Activities Board, die organisieren sehr viel für die Studenten wie beispielsweise gratis Kinofilme, Konzerte oder Vorträge von bekannten Persönlichkeiten. Als internationaler Austauschstudent spielt auch das Office of International Affairs eine große Rolle. Sie regeln Angelegenheiten internationaler Studierenden und sind auch immer hilfsbereit. Besonders gut hat mir auch der große Zusammenhalt der Universität gefallen. Alle Studenten sind die sogenannten Buckeyes und da ist man auch stolz drauf. Dadurch kam man sich vor wie in einer großen Familie. Auch in meinen Reisen durch die USA nach dem Semester ist mir diese Zusammengehörigkeit stark aufgefallen und hat mir sehr gut gefallen. Sobald ein Buckeye auf einen anderen Buckeye trifft wird erst O-H- gerufen und dann -I-O geantwortet. Das funktioniert überall. Zu meinen Reisen durch die USA. Mitte März war Spring Break. Die Universität war für eine Woche geschlossen und alle Studenten hatten keine Vorlesungen. Durch neue Freunde hatte ich das große Glück diese Woche in Florida zu verbringen. Wir haben in einer großen Freundesgruppe bei den Eltern einer amerikanischen Freundin gewohnt. Nach Semesterende bin ich teils alleine, teil mit einer Freundin durch Amerika gereist. Von San Francisco nach Las Vegas, über Chicago, an die Niagara Fälle und nach Boston und New York. Sehr positiv aufgefallen ist mir, dass sich die Amerikaner gegenüber ausländischen Gästen sehr freundlich und hilfsbereit zeigen. Ich würde jederzeit erneut ein Auslandssemester an der Ohio State University machen.

6 Blick aufs Oval aus der Thompson Library Blick aufs South Oval aus der Thompson Library mit dem Mirror Lake und Downtown im Hintergrund

7 Mein Kurs aus dem Bereich Interior Design

8 Hayes Hall im Oval; das Department of Design Downtown

9 Das berühmte O-H-I-O Zeichen am Strand in Florida. Das Oval zum Frühlingsanfang