Country factsheet - Juni Singapur
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- Bernd Dunkle
- vor 8 Jahren
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1 Country factsheet - Juni 2014 Singapur
2 Seine Fläche beträgt gerade einmal 700 km² und die Bevölkerung übersteigt kaum die 5 Millionen, doch was Wettbewerbsfähigkeit und Modernität betrifft, kann Singapur sogar einige große Nationen in den Schatten stellen: Ein positives Wachstum in Krisenzeiten (1,5 % 2012). Die Computer- und Telekommunikationsbranche mit einem Umsatz von 26 Milliarden EUR sowie die Elektronikbranche, die ein Ergebnis von 34 Milliarden EUR (Zahlen aus 2012) erzielt hat. 97 % der Haushalte haben eine Breitband-Internetverbindung. Der E-Commerce-Markt, der um 15 % wächst und für den 2015 um die 2,6 Milliarden EUR Umsatz vorausgesagt werden. Das Online-Shopping genießt dort eine Penetrationsrate von 89 % der Bevölkerung. Und die Penetrationsrate der Mobiltelefone erreicht dort 130 %. Daraus lässt sich leicht ersehen, dass dieser Markt die besten Voraussetzungen dafür bietet, dass die Online-Industrie in Singapur eine äußerst erfolgreiche Entwicklung erfährt. 55 % der in Singapur erfolgten E-Commerce- Transaktionen sind Cross-Border-Verkäufe. 1. Der Verbraucher Die Bevölkerung in Singapur setzt sich aus 38 % dauerhaft dort lebender Ausländer (Arbeiter oder Studenten) zusammen; 23 % der Einwohner Singapurs sind im Ausland geboren. Das mag zu einem Gutteil auch der Grund dafür sein, dass 55 % der E-Commerce-Transaktionen grenzüberschreitende Geschäfte sind. Umso mehr, als Englisch zu den offiziellen Sprachen in diesem Stadtstaat gehört und am zweitmeisten, d.h. von nahezu 30 % der Bevölkerung gesprochen wird. Der E-Shopper in Singapur gibt durchschnittlich 871 im Jahr aus, doch womit verdient er das Geld für seine Online-Ausgaben? Die Vorlieben des E-Shoppers aus Singapur Die Mode ist dort noch erfolgreicher als anderswo, denn in Singapur kaufen 65 % der E-Shopper Kleidung, Schuhe und Accessoires online ein (gegenüber 49 % im weltweiten Durchschnitt), gefolgt von Reisen (56 %) und Elektronikprodukten (54 %). Doch noch ist das Online-Shopping nicht überall angekommen, daher nachfolgend die Schalter, die es umzulegen gilt, um auch die zurückhaltenden Verbraucher in Singapur zu erobern: 1. Produkte berühren können. 2. Von den Ratschlägen eines Verkäufers profitieren. 3. Gekaufte Artikel schnell erhalten. Doch einmal von diesen Skeptikern abgesehen ist die Nachfrage nach E-Commerce auf jeden Fall vorhanden, und sollte ein Retailer keine Online-Präsenz besitzen, führt dies innerhalb Singapurs ganz schnell zu Frustration. Einigen asiatischen Meinungsstudien zufolge sind sogar mehr als die Hälfte der Befragten deswegen enttäuscht. 01
3 61 % der Singapurer machen sich keine besonderen Gedanken wegen möglicher Betrugsversuche. E-Commerce in schlechten, aber vor allem in guten Zeiten! Die E-Shopper in Singapur vertrauen mehr auf die Meinungen von Netz-Usern mit ähnlichen Interessen, als auf die von Experten. Dennoch trägt die Erfahrung dazu bei, dass sie mit der Zeit immer weniger von negativen Kommentaren beeinflussbar sind. Im Allgemeinen teilen sie sowohl ihre negativen als auch ihre positiven Erfahrungen mit und fühlen sich nicht dazu gedrängt, nur ihre schlechten Erfahrungen hervorzuheben. Was negative Erfahrungen angeht, so machen sich nur wenige Singapurer wegen Betrügereien Sorgen. 61 % geben an, dass sie nur selten beziehungsweise überhaupt nicht daran denken. Die Kreditkarte ist dort das beliebteste Zahlungsmittel und ihr Einsatz hat durch die Implementierung des 3D Secure-Protokolls, das das Vertrauen der Online- Shopper deutlich gestärkt hat, ein enormes Wachstum erfahren. 2. Der Markt Was die Marktakteure angeht, so machen sich internationale Big Player und asiatische Marktriesen gegenseitig den Platz streitig. Doch bei den Trends werden wir sehen, dass es in Singapur auch eine Ausnahmekategorie gibt: die Blogshops. Google-Rangliste der Online-Shops, die 2012 am meisten von Singapur aus besucht wurden: 1. ASOS 2. Zalora 3. Reebonz 4. Love Bonito 5. Etsy 6. Urban Outfitters 7. Agneselle 8. Rakuten 9. Hollyhoque 10. Dressabelle Eine attraktive Logistik-Infrastruktur Trotz der Verteilung auf über 60 Inseln, besitzt Singapur eine günstige Infrastruktur mit 190 km Küste, an der es natürliche Tiefseehäfen gibt. Die Insel liegt an wichtigen Seerouten Südostasiens und der Hafen von Singapur ist zudem der Hafen, mit dem weltweit größten Warenangebot: Das Land betreibt einen regen Warenimport, exportiert aber auch beständig nach China, Hong Kong, Indonesien, Japan, Südkorea, Malaysia, Saudi -Arabien und den Vereinigten Staaten. 02
4 Singapur dnimmt beim Quervergleich des Logistikleistungsindex der Weltbank, bezogen auf den Zeitraum 2007 bis 2014, den 2. Platz ein. In Sachen Logistik platziert die Weltbank den Stadtstaat an 5. Stelle. Damit nimmt er im Ranking von 2014 den ersten Platz unter den asiatischen Ländern ein, rutscht aber im durchschnittlichen Ranking der letzten vier Jahre (2007, 2010, 2012 und 2014) mit seinem Index auf den zweiten Platz. Cross-border das liegt schon in den Genen Abgesehen vom Logistikbereich wusste sich auch die Wirtschaft in Singapur in den Augen ausländischer Investoren immer attraktiv zu verkaufen. Große internationale Namen wie Microsoft, Apple und IBM besitzen dort Niederlassungen, ebenso Pure Players wie Groupon, Facebook oder auch Google. Die Regierung Singapurs hat wirklich Maßnahmen ergriffen, die innovative Unternehmen anziehen und mit Hilfe des Techno logy Incubation Scheme» (TIS) die Gründung von Startups erleichtern können. Das TIS gehört als Technologieförderprogramm zur National Research Foundation (NRF), einer 2006 gegründeten Regierungsbehörde, die sich um Forschung und Entwicklung in Singapur kümmert. Und während die Welt ihre Augen auf Singapur richtet, richten Singapurer ihre Augen auf die Welt. Es scheint, als stünden bei ihnen amerikanische Websites besonders hoch im Kurs, denn Amazon und Apple gehören zu den am meisten besuchten Seiten. Die 5 Hauptgründe weshalb Singapurs Einwohner auf ausländischen Websites kaufen: Waren regional nicht verfügbar 58% größere Auswahl 48% günstiger bessere Preisnachlässe 42% 44% ein starker Singapur-Dollar 35% Auch die Regierung in Singapur steht der Globalisierung und dem freien Warenaustausch positiv gegenüber, denn die Importgebühren sind niedrig, beziehungsweise gar nicht vorhanden. Natürlich schlafen auch die großen chinesischen Unternehmen nicht und so hat 2014 der Branchenriese Alibaba ebenfalls beträchtlich in Singapur investiert. Von der Präsenz vor Ort erhofft sich der chinesische Pure Player eine Reduzierung der Lieferkosten sowie der Lieferzeiten. Eine Win-Win-Maßnahme, die es den lokalen Akteuren ermöglicht, aus dem Fachwissen Alibabas in Sachen E-Commerce Nutzen zu ziehen. 03 4
5 3. Die Trends Kundenanpassung und Innovation Mit Kundenanpassung, Zeitgewinn und Innovation wird der E-Commerce den traditionellen Handel in Singapur schlagen. Der Markt in Singapur ist seinen asiatischen Nachbarn in Sachen elektronischer Zahlung deutlich voraus, und auch die Bezahlung über das Smartphone hat sich bereits gut etabliert. Unter den innovativsten Akteuren ist die OCBC Bank zu nennen, die eine komplette Neuorganisation ihres Onlinebanking-Systems vorgenommen hat und neuerdings Geldtransfer über Facebook, und SMS ermöglicht. Außerdem können E-Tailer dort eine Fülle von Informationen sammeln und damit ihre Angebote und Dienstleistungen noch weiter personalisieren und verfeinern, um ihren Kunden das Leben noch leichter zu machen. Eine Philosophie in Sachen Kaufkomfort, die bereits gut umgesetzt wurde, denn in Singapur haben Kunden schon längst die Möglichkeit, Shopping-Anweisungen zu erteilen, ohne ihre Einkäufe tatsächlich durchführen zu müssen. Der Kunde muss sich um nichts kümmern und hat damit sogar die Möglichkeit, Produkte von ausländischen Anbietern zu erhalten, die normalerweise die Zahlung per Kreditkarte nicht akzeptieren würden. Die Lieferung innerhalb 24 Stunden wird ebenfalls zum Normalfall werden, um den Erwartungen der E-Shopper zu entsprechen; dieser Lieferservice wird bereits ausgebaut bis hin zu Lieferzeiten von 3 Stunden. Die Blogshops in Singapur generieren monatlich 4,7 Millionen Euro. Blogshops - E-Commerce made in Singapur Sie sind in Singapur äußerst beliebt, man zählt an die und täglich tauchen neue im Netz auf. Man schätzt, dass sie monatlich über 4,7 Millionen EUR erwirtschaften die sogenannten Blogshops. Es handelt sich um kleine, ganz auf den Konsumenten ausgerichtete Einzelhandelsplattformen, in Form von Blogs, die Produkte anbieten, die ursprünglich handgemacht oder weniger oft, aus zweiter Hand waren, die sich nun aber weiterentwickelt haben: Man findet dort Artikel, die auch in traditionellen Geschäften verkauft werden. Die Gründe für deren Erfolg sind die folgenden: Sehr einfach einzurichten. Das Starten der Seite ist nicht teuer, in manchen Fällen sogar kostenlos. Die Kunden, die auf solchen Seiten einkaufen, zahlen per Geldtransfer über PayPal oder ATM; so werden Zahlungsunannehmlichkeiten bei der Lieferung vermieden. Wie können diese Blogshops in einem derart umkämpften Marktbereich überhaupt überleben? Diese Art des E-Commerce bietet einige Vorteile, wie z.b., dass Kunden mit gezielten Produkteinführungen und einem begrenzten Angebot angelockt werden können. Zu Beginn verfuhr man so aus naheliegenden Gründen, wie der Lagerung, inzwischen hat es sich aber als ein Alleinstellungsmerkmal erwiesen. Die Besucher eines Blogshops möchten schnell alle Neuheiten kennenlernen, und das Gefühl der Exklusivität verstärkt ihren Kaufwunsch. Dennoch muss man diesen Erfolg im richtigen Verhältnis betrachten, denn wenn dieses Phänomen auch insgesamt eine ziemliche Tragweite erreicht haben mag, sodass inzwischen bereits große Gruppen hinter Blogshops stecken, so bleibt der Erfolg für die kleinen, unabhängigen Blogshops selbst relativ klein, da sie im Durchschnitt gerade mal 8 Transaktionen pro Monat tätigen. 04 5
6 Sources : sia V.H.: Dave Mays, Muntcentrum, 1000 Brüssel, Belgien sales@landmarkglobal.com
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