KEEP LIFE FLOWING Blutplasma, Basis lebenswichtiger Medikamente
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- Nikolas Brauer
- vor 8 Jahren
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1 KEEP LIFE FLOWING Blutplasma, Basis lebenswichtiger Medikamente LIEBE LESERINNEN & LESER Das neue Jahr hat bei IMADEC mit dem Besuch einer Gruppe junger MBA- Studenten von Prof. Dr. Kiymaz, vom Rollins College aus Orlando, begonnen. Neben Fachvorträgen aus unterschiedlichen Branchen standen diverse Exkursionen auf dem Programm. Unsere Interviewserie eröffnet Frau Dr. Anette Klinger, MBA, die uns als Commercial Director von Kedrion International interessante Einblicke in die Welt der auf Plasma basierenden Pharmaindustrie gegeben hat. Einen guten Start ins Neue Jahr und viel Vergnügen beim Lesen! Dr. Anette Klinger, MBA Commercial Director bei Kedrion International Dr. Christian Joksch, MBA
2 Frau Dr. Annette Klinger, MBA, ist Doktor der Naturwissenschaften, Spezialisierung Molekularbiologie und seit über 20 Jahren in der Pharmaindustrie tätig. Seit April 2009 ist die gebürtige Berlinerin als Commercial Director bei dem italienischen Pharmaunternehmen Kedrion Biopharma tätig und für den Vertrieb im Mittleren Osten und Asien zuständig. Wir haben mit ihr über ihren Werdegang, den Markt der Blutplasmaprodukte und die Spezifika der asiatischen Märkte gesprochen. Frau Dr. Klinger, was war Ihre Motivation für die Spezialisierung Molekularbiologie? Es war ein ziemlich holpriger Weg zum Ziel. Mich haben die Naturwissenschaften immer schon interessiert. Ich war/ bin neugierig warum etwas passiert, welche Gesetzmäßigkeiten dahinter stecken. Als die Entscheidung für die Wahl eines bestimmten Studiums anstand, steckte die Molekularbiologie quasi noch in den Kinderschuhen und ein Studium dazu gab es noch nicht. Ich hätte in Deutschland mit Mikrobiologie starten können, einen Studienplatz dafür hatte ich schon, doch meine Abenteuerlust war größer und so begann ich in Russland zu studieren. Es war zwar zunächst Allgemeinbiologie, aber nach einem Jahr wechselte ich in die Mikrobiologie. Dort kam ich mit Studenten aus 56 Ländern in Kontakt, was mein weiteres Leben sehr beeinflusst hat. Nach Abschluss dieses Studiums habe ich meine Dissertation an der Akademie der Wissenschaften dem heutigen Max Plank Institut in Berlin abgeschlossen, in der damals sehr jungen, interessanten HIV Forschung. Dabei beschäftigte ich mich mit der Expression vom HIV-Oberflächenantigenen in Hefen. Warum sind Sie nicht in der Forschung geblieben? Ich habe sehr schnell erkannt, dass ich nicht die typische Forscherpersönlichkeit bin. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mein ganzes Berufsleben in einem Labor zuzubringen, Geldmitteln aufzutreiben und schnellstmöglich so viel wie möglich zu publizieren. Aufgrund meiner Ausbildung und Interessen gab es nach dem Doktorat zwei Optionen: die Pharmaindustrie oder die Wissenschaftsfotografie. Ich entschied mich für die Pharmabranche. Es war gerade die Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands, Neues wurde aufgebaut, ausprobiert, umstrukturiert. Begonnen habe ich bei der Firma Lilly im Außendienst und war für das gesamte Gebiet der ehemaligen DDR zuständig. Es war eine hochinteressante, spannende Aufbauarbeit, in der ich viel gelernt habe. Nach zwei Jahren kam ich nach Österreich, wo Lilly die Zentrale für Osteuropa hatte. Hier war ich für den Aufbau des Marketings für die Therapiegebiete Diabetes und Infektiologie in Russland zuständig. Nach weiteren Stationen bei St. Jude Medical und Arzneimittel Schwabe International haben Sie es 2001 mit einer eigenen Firma probiert, um dann wieder in die Pharmaindustrie zurückzukehren? Ja, ich wollte mir den Traum der Selbständigkeit verwirklichen - einerseits mit Consulting für pharmazeutische Unternehmen und andererseits Seite 2
3 dem Verkauf von medizintechnischen Geräten. Es war eine tolle Erfahrung. Die Wichtigste war wohl, dass der österreichische Markt sehr klein und spezifisch ist, ich aber das internationale Umfeld mit all seinen Herausforderungen brauche beendete ich dieses Experiment und begann als Exportmanagerin bei Heraeus Kulzer für Dentalprodukte wieder einem Aufbaujob in Osteuropa. Seit April 2009 sind Sie nun für Kedrion tätig. Was genau ist Ihre Aufgabe als Commercial Direktor? Dabei geht es um die Koordinierung sämtlicher Vertriebsaktivitäten mit dem Ziel Marktanteile und Umsatz zu steigern. Dazu gehören der Aufund Ausbau der Vertriebspartnerschaften und - kanäle. Unsere Produktstrategien müssen implementiert und gezieltes Marketing dazu geplant und durchgeführt werden. Da wir in fast allen Ländern mit Businesspartnern zusammenarbeiten, die neben unseren Produkten viele andere Arzneipräparate verkaufen, müssen diese Aktivitäten sehr genau geplant, koordiniert und abgestimmt werden. Dazu gehört ebenso die Selektion neuer Märkte als auch die Definition der Schlüsselländer in dieser großen Region. Die Strategie der Firma muss mit viel Know-how and Kreativität an die Spezifika der einzelnen Länder angepasst werden. In dieser Tätigkeit reisen Sie sehr viel. Was gefällt Ihnen daran? Ich empfinde es als großes Plus, international tätig zu sein. Ich komme mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen in Kontakt. Viele Orte kannte ich nur aus der Literatur oder Erzählungen. Reisen gibt uns die Möglichkeit uns daran zu erinnern, wie außergewöhnlich viele Dinge sind, wenn sie alltäglich geworden sind. Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt, wie schnell man von einer Stadt/ Kultur in eine andere eintauchen kann. Man erkennt dabei, was man alles nicht weiß und dass die Welt größer, geheimnisvoller und aufregender ist, als es scheinen mag. Das finde ich das Besondere an meiner Position. Können Sie uns das Unternehmen kurz vorstellen? Kedrion ist ein international tätiges Unternehmen, das Blutplasma beschafft und verarbeitet. Aus dem Plasma werden Medikamente hergestellt, die zur Behandlung seltener Erkrankungen wie zum Beispiel bei Hämophilie oder Immunschwäche eingesetzt werden. Dadurch wird es Menschen mit seltenen Krankheiten ermöglicht, eine lebensnotwendige Therapie zu erhalten und damit ein besseres Leben mit einer höheren Lebensqualität zu führen. Mit Blick auf eine umfassende Versorgung betroffener Menschen erwarb Kedrion auch die Rechte an wichtigen Medikamenten, wie beispielsweise RhoGAM. Der Einsatz dieses Arzneimittels kann im Falle einer Rhesus- Unverträglichkeit von Mutter und Kind schwere Folgeschäden und/oder den Tod des Kindes verhindern. Seite 3
4 Gegründet wurde Kedrion 2001 in Italien, mit einem wunderschönen Hauptsitz in der Toskana, in Castelveccio. Doch die Wurzeln des Unternehmens reichen einige Jahrzehnte zurück erwirtschaftete die Kedrion Gruppe in 90 Ländern weltweit mit mehr als Mitarbeitern einen Umsatz von rund Euro 425 Millionen. Dieses Ergebnis war einerseits durch internationales Wachstum und andererseits durch die Festigung der Führungsposition des Heimatmarktes Italien möglich. Kedrion International, mit Hauptsitz in Wien, ist ein 100%iges Tochterunternehmen und für den Vertrieb und Marketing in Europa, Mittlerer Osten, Asien sowie Russland und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten verantwortlich. Wie ist die Plasmagewinnung organisiert? Plasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes, der unsere Blutzellen im Körper verteilt und unter anderem Antikörper, Gerinnungseiweiße, Hormone und Enzyme transportiert. Es bringt Nährstoffe wie Zucker, Fette, Minerale etc. zu unseren Körperzellen. Plasma kann nicht künstlich hergestellt werden. Es kann nur von gesunden Menschen gewonnen werden, die es spenden, um anderen Menschen zu helfen. Die meisten Menschen kennen die Blutspende, ein Verfahren bei dem sogenanntes Vollblut gespendet wird. Es ist aber auch möglich nur Blutplasma zu spenden. Dabei wird das Blut in einer sogenannten Plasmapherese in Blutplasma und -zellen getrennt. Das gespendete Plasma wird von Kedrion Biopharma zu Plasma-Medikamenten verarbeitet. So trägt jede Plasma-Spende dazu bei, dass das Leben im Fluss bleibt. Wie sieht es mit der weiteren Entwicklung auf diesem Sektor aus? Wie Jan Bult, Präsident und CEO bei der PPTA- Plasma Protein Organisation im Oktober 2014 anlässlich eines Pharmig Meetings "50 Jahre Plasmapherese in Österreich" erklärte, wird der klinische Bedarf von Arzneimitteln aus Plasma in Zukunft weltweit zunehmen. Erklärtes Ziel ist eine globale Versorgung. Angesichts dieser zu erwartenden Entwicklung werden wir vermehrt Plasma benötigen, um die Patientinnen und Patienten auch in Zukunft mit Arzneimitteln aus Blutplasma versorgen zu können. Weltweit wird an der Entwicklung neuer Präparate aus Plasma, der Weiterentwicklung der Herstellungsprozesse bestehender Produkte gearbeitet, ebenso wie am Einsatz dieser Medikamente bei seltenen Krankheiten, sogenannte Orphan drugs. Auch an der Entwicklung von weiteren rekombinanten Produkten wird geforscht. Wie sieht die wirtschaftliche Entwicklung im Bereich der Plasmamedikamente aus? Die größte Herausforderung ist die Sicherstellung des benötigten Rohstoffes Plasma, um damit die flächendeckende Versorgung der Patienten mit den benötigten Medikamenten sicherzustellen. Es gibt weltweit nur wenige Hersteller mit begrenzter Produktionskapazität. Große Regionen wie der Mittlere Osten, Afrika und die Seite 4
5 meisten Länder Lateinamerikas haben zur Zeit keine eigenen Produktionen. Der Bedarf an diesen Medikamenten wird aber aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung und des Bevölkerungswachstums weiter steigen. Die Produktionskapazität muss daher auch in den angesprochenen Regionen auf- bzw. ausgebaut werden. Wie unterscheiden sich die asiatischen Märkte? In Asien gibt es nur wenige Länder, die sich mit Plasmaprodukten selbst versorgen können. Eine Eigenversorgung ist in Japan, China (mit Ausnahme Albumin) und Südkorea der Fall. Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, ist noch weit davon entfernt und vom Import abhängig. In den meisten Ländern spürt man eine Art die Aufbruchsstimmung. Asien hat ein riesiges Potential und große Wachstumschancen. Viele Krankheiten werden in Asien auch heute nicht routinemäßig diagnostiziert, erkannt und demzufolge nicht behandelt. Dazu kommt, dass viele Patienten in Asien ihre Behandlung/ Medikamente selbst bezahlen müssen. Das können wir uns in Europa gar nicht vorstellen. Entscheidend für meine Tätigkeit und den Aufbau dieser Länder für Kedrion ist die Auswahl der richtigen lokalen Businesspartner. Wir benötigen dafür gut ausgebildete Leute, die die zu wählenden Marketing-, Vertriebsstrategien und prozesse an die lokalen kulturellen- und ökonomischen Bedingungen anpassen. Unsere Kunden sind Krankenhäuser und deren Ärzte, sowie Pharmazeuten und Ordinationsärzte. Würden Sie die Pharmaindustrie als frauenfreundliche Branche bezeichnen? Generell sind Frauen in dieser Industrie in vielen Positionen zahlreich vertreten, leider immer noch zu wenig in Top Führungspositionen. Die Aufstiegschancen für Frauen sind in der Pharmaindustrie durchaus besser als in anderen Branchen. Zum Abschluss noch eine private Frage: Fehlt Ihnen manchmal Ihre Heimatstadt Berlin? Ich fühle mich sehr wohl in Österreich, aber Berlin fehlt mir noch immer. Ein bis zweimal im Jahr muss ich einfach nach Berlin. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass Berlin eine der schönsten und interessantesten Städte, zumindest in Europa, ist. In Berlin findet man viel Geschichte, pralle Kultur, schräge Events diese Stadt ist in ständigem Wandel und hat ihren sehr eigenen Charme. Mir wurde einmal erklärt, Berlin ist ein Konglomerat aus allem, man liebt es, oder nicht. Dem kann ich nur zustimmen. Berlin, ick liebe Dir! Danke für das interessante Gespräch! Seite 5
6 NEWS Rollins MBA-Studenten in Wien Anfang des Jahres hostete IMADEC eine Gruppe von 15 jungen MBA-Studenten vom Rollins College, Crummer Graduate School of Business, aus Orlando/Florida. Prof. Dr. Halil Kiymaz, den einige unserer Absolventen aus ihrem Executive MBA- Studium kennen, initiierte die Studienreise nach Wien. Ziel des obligatorischen einwöchigen Aufenthalts war es, den Studenten im Rahmen ihres Vollzeitstudiums, die Unterschiede zwischen europäischer und amerikanischer Managementkultur näher zu bringen. Neben Firmenexkursionen standen Expertenvorträge mit unterschiedlichen Aspekten von Wirtschaft und Politik auf der Tagesordnung. Der Besuch der PanEuropa Universität in Bratislava/Slowakei, bot eine Gelegenheit Einblicke in Themen der Europäischen Union und die Besonderheiten von ehemaligen Kommunistischen Systemen zu erhalten. Der Montagmorgen startete mit einer Busreise nach Pitten in Niederösterreich zur W. Hamburger Containerboard. Hamburger Containerboard - ein Unternehmen der Prinzhorn Gruppe - zählt mit 1,6 Millionen Tonnen zu den führenden Erzeugern von hochwertigen Wellpappenrohpapieren in Europa. Zuerst gab es einen Einführungsvortrag über die Gruppe, die Papierproduktion und die Produkte vom Produktionsleiter DI Gerald Steiner. Nach einer kurzen Sicherheits- instruktion ging s ab ins Werk. Von der Sammelstelle vom Altpapier, über die Trennung von Fremdmaterialien, hin zur Produktion, Qualitätskontrolle und Lagerhaltung, konnten sich die Studenten ein genaues Bild von der Papierproduktion aus Altpapier machen. Führung durch das Hamburger Containerboard Werk in Pitten (NÖ) mit Produktionsleiter DI Gerald Steiner Der Dreikönigstag wurde für drei Vorträge aus den unterschiedlichsten Wirtschaftssektoren genutzt. Den Beginn machte Mag. Martin Platzer, MBA, MLE, LL.M. mit der Präsentation Taking care for elder people a thriving business, wobei er die Herausforderungen im Altenpflegebereich am Beispiel seines ehemaligen Unternehmens Senecura beleuchtete. Senecura ist mit 84 Heimen und Mitarbeitern der größte private Anbieter im Bereich der Altenpflege in Österreich. Vor kurzen veräußerte Platzer seine Anteile an ein schweizer Unternehmen. Seite 6
7 Den Abschluss machte DI Andreas Eckel, MBA, MLE, LL.M., Teamleader R&D Projekts, mit seiner Präsentation über die TTTech Computertechnik AG, einem global agierenden österreichischen High-Tech-Unternehmen. Er gab Einblicke in die Welt moderner Datenkommunikationsprodukte und deren weltweiten Einsatzmöglichkeiten in der Flugzeug- und Raumfahrttechnik, der Automobilindustrie, in der Energiewirtschaft und im Off-Highway Bereich. Mag. Martin Platzer, MBA, MLE, LL.M. Danach folgte eine Präsentation von Christo Grozev, MBA, MLE, LL.M. über das Radio Business in Europa mit dem Titel Radio in Europe: 2015 investable or disposable?. Als Investor und Experte im Radio Business präsentierte er seine eigenen Researchergebnisse in den einzelnen Märkten und zeigte, wie man mit einer Nischenstrategie auch in gesättigten Märkten erfolgreich sein kann. DI Andreas Eckel, MBA, MLE, LL.M. Am Mittwoch stand der Besuch der Winzer Krems Sandgrube 13 am Programm. Die Gruppe aus Florida genoss nicht nur die Führung durch den Weinkeller inklusive Erläuterungen zur Weinproduktion, sondern auch die anschließende Weinverkostung der typischen Rebsorten wie Grüner Vetliner und Riesling. Christo Grozev, MBA, MLE, LL.M. Seite 7
8 Führung und Weinverkostung bei Winzer Krems Sandgrube 13 Anschließend ging es weiter mit dem Bus nach Herzogenburg zur Firma KABA. Dort wurden wir vom General Manager Ing. Dietmar Pfeiffer, MBA, MLE, LL.M. empfangen. Kaba ist weltweit aktiv und führende Anbieterin von innovativen Zutrittslösungen für ausgewählte Segmente der wachstumsstarken Sicherheitsindustrie. Der börsenkotierte Konzern beschäftigt rund Mitarbeitende in über 60 Ländern und erwirtschaftete über CHF 1 Milliarde Umsatz in Die Kaba GmbH Österreich wurde 1968 als Teil der Kaba Gruppe, gegründet. Nach der Firmenpräsentation konnten sich die Studenten bei einem Buffet für die folgende Führung durch die Produktionshallen stärken. Dort konnte man die komplette Herstellung von Schließzylindern, die dazugehörigen Schlüssel, sowie den Einbau und die Qualitätskontrolle, beobachten. Besuch der Firma KABA in Herzogenburg Am nächsten Tag sollten unsere Gäste etwas über die österreichische Politik erfahren und so ging es zu einer Führung ins Parlament. Die Studenten waren von der Pracht der Räumlichkeiten beeindruckt und rissen sich um ein Foto am Rednerpult oder am Stuhl des Vorsitzenden. Prof. Dr. Halil Kiymaz mit seinen MBA-Studenten vor dem Parlament Seite 8
9 Mit kurzem Zwischenstopp im Cafe Griensteidl am Michaelerplatz, bei Strudel und Kaffee, ging es zu Fuß weiter über die Tuchlauben zum alten Rathaus in der Wipplingerstraße, wo uns die Bezirksvorsteherin und ehemalige EU Abgeordnete Ursula Stenzel in ihrem Büro empfing. Sie gab einen kurzen Überblick über ihre Tätigkeit als Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks und die damit verbundenen Herausforderungen die Bedürfnisse und Anliegen Wirtschaftstreibender und Anrainer gleichermaßen zu berücksichtigen. In der anschließenden Diskussion bekamen die Studenten noch Einblicke in die Arbeit eines EU Abgeordneten. Serviceleistungen der US Handelskammer für US-Unternehmen vor. MBA-Studenten beim Vortrag im Hilton Empfang bei der Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel im alten Rathaus Am letzten Tag der Studienreise stand der Besuch der Paneuropa Universität in Bratislava am Programm. Dort wurden wir vom Kanzler und Direktor für International Affairs, Prof. Dr. Slavomir Rudenko, in Empfang genommen. Die Paneuropa Universität ist eine Privatuniversität und wurde 2004 gegründet. Zunächst wurden dort nur Rechtswissenschaften gelehrt wurden eine Fakultätsstruktur sowie das Studium der Wirtschaftswissenschaften eingeführt. Es folgten 2007 die Medienwissenschaften, 2008 die Informatik und 2012 Psychologie. Seit der Gründung ist die Paneuropa Universität die Alma Marta von Studenten. Im Eilschritt ging es über die Wollzeile ins Hilton, wo bereits der stellvertretende Leiter der Handelsabteilung der Botschaft der Vereinigten Staaten, Dr. Manfred Weinschenk, auf die Gruppe wartete. Er und seine Kollegin stellten die Seite 9
10 trittsverhandlungen mit der EU und die Vorund Nachteile als Mitgliedsstaat der EU. Abgerundet wurden Sipkos Ausführungen von einem Ph.D. Kandidaten der Rechtswissenschaften. Er elaborierte über das herrschende Rechtssystem in der Slowakei und die nach wie vor vorhandenen Unzulänglichkeiten in der Justiz. Prof. Dr. Juraj Sipko, Prof. Dr. Halil Kiymaz, Prof. Dr. Slavomir Rudenko und Dr. Christian Joksch, MBA mit den MBA-Studenten vor der Paneuropa Universität in Bratislava Der erste Vortragende, Prof. Dr. Juraj Sipko, ist ein wahrer Experte in Wirtschaftsfragen. Im Zuge seiner Tätigkeit als Director International Relations im Finanzministerium war er von für die Beitrittsverhandlungen mit der EU, OECD, WTO und dem IMF verantwortlich. Anschließend arbeitete er sechs Jahre als Berater für den Executive Director, Belgian Constituency, beim Internationalen Währungsfonds in Washington, D.C bis Anfang 2013 war er als Berater für den Gouverneur der Slowakischen Nationalbank tätig. Danach verschlug es ihn als Vize Direktor für Research und Internationale Relations an die Paneuropa Universität. Und seit Juli 2014 ist er Direktor des Instituts für Economic Research der slowakischen Akademie der Wissenschaften. Sipko gab einen Überblick über die Entwicklung der Slowakischen Wirtschaft seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, die Bei- Prof. Dr. Juraj Sipko, Direktor des Instituts für Economic Research der slowakischen Akademie der Wissenschaften Danach ging s zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Bratislava Flagship Restaurant mitten in der Altstadt von Bratislava. Einige der Studenten trauten sich über Brimsennockerln, die Nationalspeise der Slowakei. Anschließend erfolgte die Erkundung der Altstadt in Kleingruppen. Die Studienreise fand ihren Abschluss mit einem Closing Dinner im Rathauskeller. Prof. Dr. Kiymaz und seine Studenten waren sichtlich begeistert von der Woche in Wien und Bratislava. Und wir hoffen, dass unser Engagement zu einem besseren Verständnis der Unterschiede zwi- Seite 10
11 schen Kultur und Wirtschaft in Europa beitragen konnte. Prof. Dr. Halil Kiymaz mit seinen MBA-Studenten beim Closing Dinner im Rathauskeller An dieser Stelle möchte sich IMADEC noch einmal ganz herzlich bei allen Vortragenden für ihre Präsentationen, für die der Gastfreundschaft der Unternehmen und der Paneuropauniversität und die kurzfristige organisierte Einladung von Ursula Stenzel, bedanken. Sie alle waren maßgeblich für den Erfolg dieser gelungenen Woche für die 15 MBA Studenten vom Rollins College in Orlando. By the way: Der Wissens- und Erfahrungsaustausch funktioniert auch in die andere Richtung. IMADEC Absolventen und Studenten können bei Interesse eine Woche am Rollins College ihr Finanzwissen beim FinGame (Computersimulation) aufbessern und dabei die Sonne Floridas genießen. Bei Interesse einfach melden. Herausgeber und Medieninhaber: IMADEC Executive Education GmbH., Wiedner Hauptstraße 104, A-1050 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Dr. Christian Joksch, MBA Redaktion: Mag. Monika Fiala, MBA Offenlegung gem. 25 MedG: Eigentümer: IMADEC Executive Education GmbH, Wiedner Hauptstraße 104, A-1050 Wien Unternehmensgegenstand: Postgraduale Aus- und Weiterbildungsprogramme. Grundsätze und Ziele von THE EXECUTIVE: Information der Führungskräfte in Unternehmen und wirtschaftsnahen Institutionen über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften und Trends in der Wirtschaftspraxis. Seite 11
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