Betriebserfolg und Lebensqualität in der Berglandwirtschaft: ein Widerspruch?
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- Martha Voss
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1 Betriebserfolg und Lebensqualität in der Berglandwirtschaft: ein Widerspruch? Leopold KIRNER Institut für Unternehmensführung, Forschung und Innovation Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wintertagung 2016, Fachtag Berg & Wirtschaft, 11. Februar 2016
2 Zur Rolle von Betriebserfolg und Lebensqualität
3 Betriebserfolg hat viele Facetten Betriebserfolg Rentabilität Stabilität Liquidität
4 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft Buchführungsergebnisse Ø Quelle: Kirner 2016 nach BMLFUW
5 Gesamteinkommen und Überdeckung des Verbrauchs (Ø ) Quelle: Kirner 2016 nach BMLFUW
6 Lebensqualität hat auch viele Facetten OECD Well-Being Framework (OECD 2013) Lebensqualität Gesundheit Work-Life-Balance Bildung Soziale Beziehungen Zivilengagement Umwelt Sicherheit Lebenszufriedenheit Materielle Lebensbedingungen Einkommen Beschäftigung Wohnverhältnisse Monitoring Quality of Life in Europe (siehe zb Eurofound 2003) Lebensqualität in der Schweizer Landwirtschaft (siehe BLW ab 2000)
7 Vergleich von Indikatoren zur Lebensqualität Indikator Kriminalität, Gewalt, Vandal. in der Wohngegend Eigene Gesundheitswahrnehmung Body-Mass-Index GV- körperliche Aktivität Freizeit GV - körperliche Aktivität insgesamt GV - Raucherstatus Äquivalisiertes Haushaltseinkommen Land/forstw. Bevölkerung Übrige Bevölkerung Keine Unterschiede bei: Quote der Armutsgefährdung Zeitwohlstand (Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Freizeit) Arbeitszufriedenheit Zufriedenheit mit Wohnsituation Quelle: Egartner und Weber 2015: Lebensqualität der land-und forstw. Bevölkerung in Österreich
8 Relevanz der Lebensqualität in der Landwirtschaft (Kirner et al. 2015, Kirner und Krammer 2008) Studie zur Bildung und Beratung in der Unternehmensführung 2015 Für 68 % der Befragten wichtig oder sehr wichtig 2. Platz von 17 Themen Studie zur österr. Landwirtschaft Platz von 5 Zielen
9 Zusammenhang von Betriebserfolg und Lebensqualität
10 Zusammenhang von Betriebsgröße (Stück Milchkühe) und subjektive Lebensqualität (Skala von 1-5) n=31 Korrelation nach Pearson: 0,031 Signifikanz: 0,867 Quelle: L. Kirner 2013, Projekt Nachhaltige Milch zus. mit BOKU und FIBL
11 Zusammenhang von Kalkulatorischem Gewinn (Cent je kg ECM) und subjektive Lebensqualität (Skala von 1-5) n=31 Guter Betriebserfolg undhohe Lebensqualität Quelle: L. Kirner 2013, Projekt Nachhaltige Milch zus. mit BOKU und FIBL Korrelation nach Pearson: 0,225 Signifikanz: 0,224
12 Wege für mehr Betriebserfolg und Lebensqualität
13 Den eigenen Handlungsspielraum nutzen (nach M. Weiss 2011, TRIGON) Anregen und zulassen, dass der Handlungsspielraum ausgenutzt wird! Der persönliche Handlungsspielraum ist oft viel kleiner! Formale Grenzen und kulturelle Normen setzen Rahmen Fragen: werden Rollen im Betrieb verhandelt? Wird auf Vertrauen oder Zwang gebaut? Kenne ich die Wertvorstellungen der anderen? Wird das Potenzial junger Menschen, EhepartnerInnen genutzt?
14 Internet-Deckungsbeitrag IDB Berechnen Sie Ihren DB je Milchkuh Milchkuhhaltung konventionell Einstieg unter Milchkuhhaltung biologisch
15 Wann ist eine Maßnahme sinnvoll? - Wollen + Lernen, Hilfe Los geht s! von Außen?! Nutze die Hände weg! Ressourcen für Anderes! - Können + Quelle: L. Kirner 2013
16 Welche Strategie passt für Ihren Bergbetrieb? Spezialisierung, Wachstum in der Milch durch zb Wachstum mit Technik, Partner, Angestellten Wertschöpfung in Milch Bsp. Biomilch, Direktvermarktung, Kostenoptimierung Bsp. UaB, Photovoltaik, Biogas, Forst, Gewerbe Quelle: nach Dorfner 2015 (LfL München) Diversifizierung, Einkommenskombination
17 Welche Strategie für Bergbetriebe? Quelle: Kirner 2015
18 Die richtigen Maßnahmen zur rechten Zeit Hochphasen nützen! Puffer für schlechte Zeiten ansparen! Was wollen wir beibehalten? Was wollen wir verändern? => Was lassen wir weg? => was kommt neu hinzu? Liquidität sicherstellen Investitionen aufschieben Längerfristige Strategie beibehalten Quelle: Kirner 2016 nach LBG und IFCN
19 Betriebserfolg und Lebensqualität: Welche Fragen sollen wir uns stellen? Was können wir gut, was wollen wir (Ziele)? Was sind unsere Werte und Einstellungen? Kennen und nutzen wir unsere Handlungsspielräume? Nützen wir die guten Zeiten für den Aufbau von Reserven? Wie sichern wir Wertschöpfung in der Zukunft?
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