Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna
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- Fabian Hofmeister
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1 CSD INGENIEURE AG Fidesstrasse 6 Postfach 357 CH-9006 St. Gallen t f e st.gallen@csd.ch 30 NIEDERLASSUNGEN IN DER SCHWEIZ DEUTSCHLAND, ITALIEN, BELGIEN, LITAUEN ZERTIFIZIERT ISO 9001 UND Emch+Berger AG Bern Hr. Philipp Mattle Schlösslistrasse Bern OS6279 St. Gallen, den 16. Juni 2014 Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna Sehr geehrter Herr Mattle Wie besprochen senden wir Ihnen beiliegend die Kurzbeurteilung Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna. Freundliche Grüsse CSD INGENIEURE AG ppa. Martina Schmucki Schubiger Natalie Messner
2 1. Ausgangslage Auf dem Gemeindegebiet von Wattwil, nordwestlich von Krinau, ist ein Windpark mit etwa drei Turbinenanlagen geplant. Der geplante Perimeter ist untenstehend ersichtlich (Quelle: Emch+Berger AG). Im Rahmen der Phase Machbarkeitsstudie wurde die CSD INGENIEURE AG beauftragt, eine erste Einschätzung des Perimeters bezüglich Flora und Fauna (exkl. Fledermäuse) zu erstellen. In diesem Zusammenhang wurde am 12. Juni 2014 von CSD INGENIEURE AG eine Vorortbegehung durchgeführt. Abbildung 1-1 geplanter Projektperimeter für den Windpark Wattwil CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
3 2. Ergebnisse 2.1 Geoportal St. Gallen Um den Perimeter bzgl. Flora Fauna einschätzen und beurteilen zu können, wurde als erster Schritt das Geoportal St. Gallen konsultiert. Mit den daraus erlangten Erkenntnissen wurde die Situation vor Ort begutachtet und folglich beurteilt. Die Ergebnisse bezüglich Geoportal St. Gallen sind wie folgt: Laut Schutzverordnung der Gemeinde Wattwil und Richtplan des Kantons St. Gallen (siehe Abbildung 2-1 und Abbildung 2-2) liegt der gesamte Projektperimeter auf dem Lebensraumkerngebiet LRK1 (Lebensraum bedrohter Arten), ein Teil auf dem Landschaftsschutzgebiet LS1 und im Nordosten grenzt der Projektperimeter an das Geotopschutzgebiet GeoS1 Urstromtal (Nr. 27). Weiter befinden sich innerhalb des Perimeters geschützte Magerweiden und wiesen, eine geschützte Baumgruppe und ein Bergahorn, welcher unter die geschützten Naturobjekte fällt. Nach Absprache mit dem Kanton sind innerhalb des Lebensraumkerngebietes z.b. folgende Arten zu erwarten: Auerhühner Birkhühner Schützenswerte Wildtiere geschützte Pflanzenarten CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
4 Abbildung 2-1 Komm. Schutzverordnung (GeoPortal ) CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
5 Abbildung 2-2 Richtplan Kanton St. Gallen (GeoPortal ) 2.2 Ortsbegehung Bei der Ortsbesichtigung vom 12. Juni 2014 durch die CSD INGENIEURE AG wurde der Projektperimeter aus verschiedenen Blickwinkeln fotografiert. Die Fotodokumentation ist im Anhang A eingefügt. Das Projektgebiet liegt auf ca Höhenmeter, sehr ruhig und relativ exponiert oberhalb der Ortschaft Krinau und wird grossteils durch die ansässigen Landwirte bewirtschaftet. Es handelt sich um ein naturnahes Gebiet mit einem strukturreichen Lebensraum, worin Wald und offene Flur stark verzahnt sind. Der Projektperimeter ist sehr naturnah und wird abwechslungsreich, sowohl intensiv als auch extensiv, bewirtschaftet. Dadurch hat sich eine abwechslungsreiche Vegetation angesiedelt. Die Ortsbegehung bestätigte eine hohe Biodiversität, welche aufgrund der ausgeschiedenen Schutzzonen zu erwarten ist. CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
6 Dabei wurden freie Wiesen, welche von Tieren schutzbietenden Wald umgeben sind und ab und an freistehende Einzelbäumen aufweisen, angetroffen. Besonders die Magerwiesen und weiden (siehe Abbildung 2-3) weisen eine sehr heterogene und zum Teil auch schützenswerte Artenvielfalt auf, so z.b verschiedene Knabenkrautarten, unter anderem auch das gefleckte Knabenkraut Dactylorhiza maculata, welches in der Schweiz vom Aussterben bedroht ist und somit auch auf der roten Liste für gefährdete Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz steht. Abbildung 2-3 Magerwiese innerhalb des Projektperimeters Abbildung 2-4 geflecktes Knabenkraut Dactylorhiza maculata, weitere Knabenkrautarten CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
7 Die reich strukturierte Landschaft bildet auch einen idealen Lebensraum für Reptilien. So stellen z.b. die trockenwarmen Weiden an den sonnigen Hanglagen für eine Vielzahl einheimischer Reptilienarten einen beliebten Lebensraum dar. 3. Schlussfolgerungen 3.1 Beurteilung Flora Die Auswirkungen der WKA auf Pflanzen sind vernachlässigbar, soweit keine geschützten Arten oder Biotope durch den Bau der WKA direkt betroffen sind. Der Standort der Anlagen inklusive der Messanlage (z.b. Windmessmast) und Erschliessungen sind entsprechend ausserhalb geschützter Magerwiesen oder ähnlicher Schutzgebiete zu planen. Fauna Das geplante Projekt kann Auswirkungen auf die lokale Fauna haben, so können beispielsweise Brutvögel aus der näheren Umgebung, nahrungssuchende Vögel sowie Zugvögel mit den Rotorblättern und dem Mast einer WKA kollidieren. Im Rahmen der Weiterverfolgung des Projekts schlagen wir deshalb eine ornithologische Kartierung sowie Aufnahme geschützter Arten vor. Schutzgebiete Indirekt jedoch stehen Flora und Fauna auch im Zusammenhang mit dem Lebensraumkerngebiet bedrohter Arten. Laut der Schutzverordnung der Gemeinde Wattwil ( , Teil Krinau ) wird mit dem Ausscheiden von Lebensraumgebieten bezweckt, die in diesen Rückzugsgebieten lebenden störungsanfälligen Tier- und Pflanzenarten (Wild, Rauhfusshühner, gefährdete Pflanzenarten usw.) zu erhalten und sie vor Störungen zu schützen. Die Lebensraum-Kerngebiete sind in ihrer Unberührtheit zu erhalten. Tätigkeiten, die den Schutzgegenstand beseitigen oder beeinträchtigen, sind nicht zulässig. Untersagt ist unter anderen die Erstellung von Bauten und Anlagen. Insbesondere der letzte Satz wird auch auf die geplanten WKA zutreffen. Hier ist deshalb im Rahmen des weiteren Projektverlaufs eine Interessensabwägung durchzuführen. 3.2 Nächste Schritte Zusammenfassend empfehlen wir folgende nächste Schritte (nur Fachgebiet Flora/Fauna, ohne Fledermäuse): Planung konkreter Anlagen ausserhalb von Kerngebieten / geschützter Magerwiesen Kartierung geschützter Arten Kartierung der Vögel Interessensabwägung bezüglich Schutzgebiete Kontaktaufnahme (oder, wenn bereits erfolgt, Kontaktpflege) mit Stakeholdern (z.b. Interessensverbänden, Kanton, Gemeinde) CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
8 ANHANG A FOTODOKUMENTATION CSD INGENIEURE AG Fachplanung des natürlichen Lebensraumes mit Flora und Fauna_ Juni
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