Verwaltungskosten in der Finanzplanung
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- Justus Lorenz
- vor 8 Jahren
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1 Verwaltungskosten in der Finanzplanung Ein Grundlagenseminar von HypoVereinsbank Private Banking zum Deutschen StiftungsTag Dr. Stefan Fritz Hamburg, 22. Mai 2014
2 Agenda TYPISCHE KOSTEN DER VERMÖGENSANLAGE VERWALTUNGKOSTEN IM STIFTUNGSFINANZPLAN 2
3 Verwaltungsgrundsatz Sparsamkeitsgebot Bedeutung: Grundsätzlich: Nicht zwangsläufig die kostengünstigste Lösung, sondern das beste Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Ausgangspunkt: Eigene Expertise und Kapazitäten des Stiftungsvorstands (z.b. bei Entscheidung zwischen aktiv gemanagten und Indexfonds) Vergleich bei Finanzanlagen (z.b. Auswahl des Vermögensverwalters): Summe der Leistungen einschließlich Erfahrung bei der Verwaltung von Stiftungsvermögen ist einzubeziehen. Sorgfaltsmaßstab: "Ordentlicher Kaufmann" Relevanz für Rechnungslegung Kosten sind grundsätzlich gegen Erträge zu buchen, nicht gegen Vermögen Kosten sind bei der Berechnung der freien Rücklage gem. 62 Abs.1 Nr.3 AO abzuziehen ( ein Drittel des Überschusses aus der Vermögensverwaltung ) 3
4 Übersicht Kosten verschiedener Anlageformen Anlage Mögl. Kosten der Anlage Mögl. Kosten bei Stiftung Aktien/Renten Investmentfonds Zertifikate Vermögensverwaltung Sachwerte (Beteiligungen) Immobilien Depotgebühren (e*) Transaktionskosten (e*) Depotgebühren (e*) Kaufprovision (e*) Bestandsvergütung (i*) Spread (Diff. Geld- /Briefkurs) (e*) Einbehaltene Ausschüttungen (i*) Depotgebühren (e*) Management Fee (e*) Transaktionskosten (e*) Retrozessionen ("Kick-back") (i*) Kaufprovision ( Agio ) (e*) Weiche Kosten (i*) Hausverwaltung (e*) Gebäudemanagemnt. (e*) Informationskosten Performancemessung Internes Reporting Rechnungslegung/ Jahresabschluss Anlagebeirat Steuer 4 * e=explizit; i=implizit
5 Übersicht Kostenstruktur aktiv gemanagter Investmentfonds Ggf. Kaufprovision Ausgabeaufschlag (einmalig) Durchschnittswerte nominal*: Rentenfonds: 2-4 % Aktienfonds: 4-6 % Bestandsvergütung (jährlich) Bestandteile Total Expense Ratio (TER): Managementkosten Prüfungs- und Anwaltskosten Verwaltungskosten Prospektkosten Durchschnittswerte*: Rentenfonds: 0,9 % Aktienfonds: 1,2 % Evtl. weitere Kosten: Performanceabhängige Vergütungen Transaktionskosten Explizite Kosten: werden separat vergütet treiben Verwaltungskosten punktuell führen zu Depotstarre Implizite Kosten: Via Entnahme aus Fondsvermögen Bleiben bei Quotenrechnung meist außen vor 5 * Quelle: Handelsblatt, Mit TER die Kosten im Griff,
6 Übersicht Kosten bei Vermögensverwaltungsmandaten Gebührenmodelle Transaktionsabhängig Erfolgsabhängig Pauschalpreis ("All-in Fee") in Prozent vom Anlagevolumen i.d.r. für Stiftungen am besten geeignet Preisbildung All-in Fee Welche Leistungen sind umfasst (Portfoliomanagement, Administration, Depot, Handel)? Wie hoch ist der Rentenanteil (je höher, desto geringer die Gebühr)? Wie hoch ist der Anteil von Investmentfonds (aktiv/passiv, (je höher, desto geringer die Gebühr)? Werden bezogene Innenprovisionen von der Bank an den Anleger weitergegeben? Welche Sonderleistungen, z.b. Nachhaltigkeit sind enthalten? Ist das Reporting stiftungsgeeignet? Volumensabhängig, bei Stiftungen selten höher als 1,2 % 6
7 Agenda TYPISCHE KOSTEN DER VERMÖGENSANLAGE VERWALTUNGKOSTEN IM STIFTUNGSFINANZPLAN 7
8 Berechnung der Verwaltungskostenquote Einschließlich Kosten der Vermögensverwaltung Beschreibung Einh Saldo Liquidität EUR 0 Einnahmen EUR Spenden EUR 0 Zustiftungen EUR 0 Mieterträge (brutto) EUR 0 Wertpapiererträge (brutto) 4,0% EUR Zinsen und ähnliche Erträge EUR 0 Erträge aus Beteiligungen EUR 0 Ausgaben EUR Satzungsmäßige Leistungen EUR Allg. Verwaltungskosten EUR Kosten Vermögensverwaltung EUR davon Immobilien EUR 0 davon Beteiligungen EUR 0 davon Wertpapiere EUR Zins und Tilgung EUR 0 Sonstige Aufwände EUR 0 Zuführung Freie Rücklage 33,0% EUR Neuanlage EUR 0 Kennzahlen Ausschüttungsrendite brutto % 4,0% Verwaltungskostenquote % 13,1% Zweckeffizienz der Erträge % 55,1% Zweckeffizienz des Vermögens % 2,2% Allg. VK: ,- + Kosten VV: 6.000,- = ,- /Einnahmen: ,- Argumente: Kosten der Vermögensverwaltung bleiben sichtbar Alle Kostenarten lassen sich gleich gut erfassen 8
9 Berechnung der Verwaltungskostenquote Gewinnbasierte Quotenberechnung Beschreibung Einh Saldo Liquidität EUR 0 Einnahmen EUR Spenden EUR 0 Zustiftungen EUR 0 Mieterträge (brutto) EUR 0 Wertpapiererträge (brutto) 4,0% EUR Zinsen und ähnliche Erträge EUR 0 Erträge aus Beteiligungen EUR 0 Ausgaben EUR Satzungsmäßige Leistungen EUR Allg. Verwaltungskosten EUR Kosten Vermögensverwaltung EUR davon Immobilien EUR 0 davon Beteiligungen EUR 0 davon Wertpapiere EUR Zins und Tilgung EUR 0 Sonstige Aufwände EUR 0 Zuführung Freie Rücklage 33,0% EUR Neuanlage EUR 0 Kennzahlen Ausschüttungsrendite brutto % 4,0% Verwaltungskostenquote % 9,7% Zweckeffizienz der Erträge % 55,1% Zweckeffizienz des Vermögens % 2,2% Allg. Verwaltungsk.: ,- /Gewinn aus VV ,- (WP-Erträge./. Kosten VV) , ,- Argument: AEAO Ziff. 17 zu Zu 55 Abs. 1 Nr. 1 AO: Die Verwaltungsausgaben einschließlich Spendenwerbung sind bei der Ermittlung der Anteile ins Verhältnis zu den gesamten vereinnahmten Mitteln (Spenden, Mitgliedsbeiträge, Zuschüsse, Gewinne aus wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben usw.) zu setzen. 9
10 Beispiel Verwaltungskostenquote und Niedrigzinsen Annahmen: Grundstock: 4 Mio. Euro Anlage: 100 % Renten ØZinsen: 2014: 4 %; 2015: 3 %; 2016 ff.: 1,5 % Verwaltungskosten: Euro zuzügl. 0,15 % Depotgebühr Einnahmen Verwaltungskosten 25,0% 33,0% 10
11 Beispiel Verwaltungskostenquote und Thesaurierung (1) Annahmen: Grundstock: 4 Mio. Euro Anlage: 100 % Renten, Vollausschüttung ØZinsen: 2,5 % Verwaltungskosten: Euro zuzügl. 0,15 % Depotgebühr Datenreihen1 Datenreihen2 25,0% 33,0% 11
12 Beispiel Verwaltungskostenquote und Thesaurierung (2) Annahmen: Grundstock: 4 Mio. Euro Anlage: 70 % Renten, 30 % Aktien ØZinsen: 2,5 %; ØAktienrendite: 4 %, davon 3 % Kurs-, 1 % Dividendenrendite Verwaltungskosten: wie im vorigen Beispiel Einnahmen Verwaltungskosten 25,0% 33,0% 12
13 Beispiel Verwaltungskostenquote und Kaufprovisionen Annahmen: Grundstock: 4 Mio. Euro Umschichtungen: 2015: 25 % in einen Aktienfonds (Kaufprov.: 2,5 %, Rendite nach Kosten: 4 %) 2017: EUR von einem in einen anderen Aktienfonds (Kaufprov./Rendite wie vor) Zinsen und sonstige Verwaltungskosten: wie im vorigen Beispiel Einnahmen Verwaltungskosten 25,0% 33,0% 13
14 Beispiel Glättung der Verwaltungskosten durch Pauschalpreismodel Beispiel HVB Depot Global für Stiftungen: Die Leistungen: Depotführung. Keine Kauf- und Verkaufsprovision bei Börsentransaktionen. Ausgenommen sind Auslagen, die der Bank von Dritten in Rechnung gestellt werden (z.b. Clearinggebühren und Maklercourtage). Keine Kaufprovision in Höhe des Ausgabeaufschlages bei Investmentfonds. Zeichnungen von Anleihen und Zertifikaten zum Nominalbetrag je Stückelung. Platzierungsprovisionen sind ausgenommen. Rückerstattung der von Kontrahenten gezahlten Bestandsprovisionen aus Fonds und Zertifikaten (halbjährliche Auszahlung). 14
15 Fazit Verwaltungskosten sollten im Eigeninteresse der Stiftung Bestandteil jeder Stiftungsfinanzplanung sein. Verwaltungskostenquoten können nur Anhaltspunkte liefern, nie ein absoluter Maßstab sein, da sie externen und internen Einflüssen unterliegen. Daher sollten hohe Verwaltungskosten stets begründet werden. Die Berechnung der Quoten ist uneinheitlich und sollte mit Stiftungsaufsicht und Finanzamt abgestimmt werden. Besonders sensibel sind folgende Kosten: Vergütung der Gremienmitglieder Vermögensverwaltungsgebühren, wenn die Bank selbst in Stiftungsgremien vertreten ist. 15
16 Wir freuen uns auf Sie. Dr. Stefan Fritz Leiter Stiftungsmanagement Kardinal-Faulhaber-Straße München Tel.: +49 (0) 89/ Mobil: +49 (0) 172 / Fax: +49 (0) 89/ stefan.fritz@unicredit.de Unsere nächsten Schritte: Stiftungsfinanzplan? Kostenanalyse? 16
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