I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, Dipl.-Ing. Gernot Brandtner, Geschäftsführer ASFINAG Bau Management GmbH Dipl.-Ing. Günter Watzinger, Projektleiter ASFINAG Bau Management GmbH und Franz Wolfsgruber, Obmann der Fachgruppe OÖ für das Güterbeförderungsgewerbe und Obmann-Stv. dieser Branchenvertretung auf Bundesebene am 18. Februar 2009 zum Thema "A 8 Innkreisautobahn" Start für Generalerneuerung Pichl - Meggenhofen

2 A 8 Innkreisautobahn: Sicherheitsausbau auf 12,50 m Der Abschnitt Pichl Meggenhofen auf der A 8 Innkreis Autobahn wurde vor 20 Jahren mit einem sogenannten Sparquerschnitt mit 9,50 m Fahrbahnbreite errichtet (Verkehrsfreigabe: 23. Oktober 1987). Im Zuge der nunmehrigen Generalerneuerung erfolgt ein Sicherheitsausbau auf 12,50 m. Das bedeutet eine Verbreiterung des Pannenstreifens von derzeit 2,00 m auf künftig 3,50 m sowie des ersten und zweiten Fahrstreifens von bislang jeweils 3,50 m auf künftig 3, 75 m. Diese Verbreiterung ist angesichts des gestiegenen Verkehrsaufkommens unumgänglich. So befahren in Spitzenzeiten bis zu Kfz / 24 Stunden diese Strecke und das bei einem Lkw-Anteil von rd. 40 Prozent! Die A 8 ist damit einer der wichtigsten Infrastrukturträger in Oberösterreich. Dipl.-Ing Gernot Brandtner, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH: Die ASFINAG sieht die Reduzierung des Unfallrisikos und der Unfallfolgen als gesellschaftliche Verpflichtung eines modernen kundenorientierten Infrastrukturbetreibers. Die Verbreiterung der A 8 vom derzeitigen Sparquerschnitt auf künftig 12,50 m ist angesichts des gestiegenen Verkehrsaufkommens unumgänglich. So befahren in Spitzenzeiten bis zu Kfz / 24 Stunden diese Strecke und das bei einem Lkw-Anteil von rd. 40 Prozent! Der Sicherheitsausbau der A 8 ist damit ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit vor allem im Hinblick auf den hohen Schwerverkehrsanteil. Der sukzessive Sicherheitsausbau der A 8 zwischen Pichl und Ried (Gesamtfertigstellung Ende 2016) erfolgt in enger Abstimmung mit dem Land Oberösterreich. Landeshauptmann- Stellvertreter Franz Hiesl: Oberösterreich hat immer die rasche Sanierung der A 8 Innkreis Autobahn gefordert, insbesondere den bestmöglichen Schutz der Anrainer vor dem Verkehrslärm. Nun werden alleine im Abschnitt Pichl- Meggenhofen rund m² Lärmschutzmaßnahmen errichtet und ein lärmmindernder Fahrbahnbelag eingebaut. Darüber hinaus muss aber auch die Einhaltung der erlaubten Geschwindigkeiten, insbesondere bei den Lkw, rigoros überprüft werden, fordert Hiesl. Baumaßnahmen im Detail Das gegenständliche rd. elf Kilometer lange Baulos liegt zwischen den Anschlussstellen Pichl und Meggenhofen und umfasst neben dem Sicherheitsausbau die Sanierung der Fahrbahn, umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen sowie die Anpassung der Entwässerung an den Stand der Technik. Die ersten, bauvorbereitenden Maßnahmen (Start: 4. November 2008) umfassten örtliche Fahrbahnverbreiterungen und Rohrpressungen unter der Autobahn. Außerdem wurden für die Zeit der Generalerneuerung ca. alle 3 km provisorische Pannenbuchten hergestellt. Ab Anfang März beginnt die eigentliche Generalerneuerung und Verbreiterung der A 8, womit es baustellenbedingt zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Dipl.-Ing. Günter Watzinger, Projektleiter ASFINAG Bau Management GmbH: Besonders kritisch werden die ersten fünf Nächte, in denen in der Zeit von 19:00 abends bis 05:00 Früh auf der Richtungsfahrbahn Voralpenkreuz der Gegenverkehrsbereich eingerichtet wird (Aufstellen von Betonleitwänden). Es steht daher in diesem Nachtzeitraum auf beiden Richtungsfahrbahnen nur EIN Fahrstreifen zur Verfügung. Diese heiße Phase beginnt frühestens ab 2. März. Sobald der Gegenverkehrsbereich eingerichtet ist, stehen dem Verkehr in Richtungsfahrbahn Voralpenkreuz drei Fahrstreifen (3,25+2,75 Richtung VAK;

3 2,75 für PKW Richtung Suben) und in Richtungsfahrbahn Suben ein Fahrstreifen (4m für LKW) zur Verfügung. Verkehrsführung ab März 2009 GRUNDRISS: QUERSCHNITT: 3

4 In der ersten Bauphase von März bis ca. Mitte November 2009 wird die Richtungsfahrbahn Suben erneuert. Anschließend bis Mitte Dezember 2010 jene in Fahrtrichtung Wels. Der angesetzte Zeitrahmen für die Generalerneuerung der A 8 in diesem Abschnitt ist äußerst sportlich, betont DI Watzinger. Wir müssen die Autobahn ja nicht nur sanieren, sondern auch verbreitern, und dies unter Aufrechterhaltung des Verkehrs, so Watzinger. Die umfangreichen Maßnahmen umfassen im Wesentlichen: Rodungsarbeiten und Baufeldfreimachungen Abtrag von Straßenausrüstungen Abtrag und Neubau von Lärmschutzwänden Abtragen von bituminösen Schichten und Neuaufbringung einer lärmmindernden Deckschicht Erdarbeiten (Abtragsarbeiten, Damm- und Einschnittskorrekturen, Böschungssicherungen) Entwässerungsarbeiten (Herstellung der neuen Autobahnentwässerung in den Außenbereichen und Erhaltung der bestehenden Entwässerung im Mittelstreifen) Herstellung von 14 neuen Gewässerschutzanlagen und Begleitwegen, Nebenanlagen und Wildschutzzäunen Bepflanzungen Beschilderungs- und Markierungsarbeiten Die im Ausbaubereich liegenden beiden Anschlussstellen Pichl und Meggenhofen bleiben während der gesamten Sanierungszeit für den Verkehr befahrbar. Gesamtfertigstellung: Mitte Dezember 2010 Gesamtkosten: netto ca. 41,4 Mio Euro. Verkehrsinformationssystem / Stauwarnung Um Staus möglichst entgegen zu wirken, wurde seitens der ASFINAG ein umfangreiches Verkehrsinformations und Stauwarnsystem ausgearbeitet. Dieses umfasst Videokameras bereits kilometerweit vor sowie im Baustellenbereich und Infotafeln (teils mobil, teils im Bestand. DI Gernot Brandtner: Über die Videokameras werden Staus erfasst und über Mobilfunk in die rund um die Uhr besetzte Überwachungszentrale Wels übertragen. Im Sinne einer Echtzeitinformation spielt der Operator in der Überwachungszentrale etwaige Stauwarnungen auf die Infotafeln ein. Dies ermöglicht ein selbständiges Ausweichen der Autofahrer auf Alternativrouten im hochrangigen Autobahnnetz. 4

5 m² Lärmschutzwände und Lärmmindernder Splitt-Mastix- Belag Im Zuge der Generalerneuerung der A 8 zwischen Pichl und Meggenhofen werden auch die bestehenden Lärmschutzanlagen adaptiert. DI Brandtner: Für einen bestmöglichen Schutz der Bevölkerung werden umfangreiche zusätzliche Lärmschutzeinrichtungen hergestellt. Dabei wird der Lärmschutz von derzeit ca m 2 auf ca m 2 erweitert, also beinahe verdreifacht. Üblicherweise dürfen Lärmschutzwände gemäß der Dienstanweisung für Lärmschutz des BMVIT nur das Dreifache im Vergleich zu den Kosten für erforderliche Lärmschutzfenster betragen. Für Gebäude mit einer Grenzwertüberschreitung von mehr als zehn Dezibel wird jedoch im Bereich Pichl Meggenhofen das erhöhte Wirtschaftlichkeitskriterium von 1 : 6 angewandt. Und bei Objekten in topografisch ungünstigen Lagen werden die Lärmschutzwände bis zu einer maximalen Höhe von 5,50 m errichtet. Damit haben wir hier alles ausgereizt, was gesetzlich möglich ist, betont Brandtner. Dazu kommt noch ein neuer, lärmmindernder Splitt-Mastix-Belag, der eine weitere Verbesserung der Lärmbelastung mit sich bringt. Gewässerschutzanlagen Die Entwässerungsanlagen werden dem Stand der Technik gemäß neu errichtet. Dabei werden alle gesammelten Fahrbahnwässer über insgesamt 14 Gewässerschutzanlagen abgeleitet. Diese bestehen aus einem Absetzbecken und einem Retentionsbecken mit Bodenkörperfilter und gewährleisten einen optimalen Schutz der öffentlichen Gewässer. 5

6 WK informiert ausländische LKW-Lenker in deren Landessprache Speziell bei der Zwischensanierung der A 8 Innkreis Autobahn im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, dass klassische Informationen über Verkehrsbehinderungen via heimischer Printund Rundfunkmeldungen vor allem die Lenker ausländischer und hier besonders osteuropäischer Lkw nur ungenügend erreichen. Dem wollen das Land OÖ und die ASFINAG diesmal mit einem Pilotversuch in Kooperation mit der WK-Organisation abhelfen. Die österreichische Wirtschaftsvertretung unterhält ja das weltumspannende und weltweit zweitgrößte Außenhandelsstellen-Netz. Eine Kombination von österreichischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Personal aus dem jeweiligen Staat hilft den österreichischen Unternehmen vor Ort beim Kontakt mit Geschäftspartnern und mit Behörden und ist vor allem auch in der Lage, die Sprachbarrieren zu überwinden. Genau dieses Know-How der Außenhandelsstellen der österreichischen WK- Organisation bezüglich Sprachkenntnis und Kontakte zu den jeweiligen Landesorganisationen und Behörden wird jetzt auch zur Vorbeugung gegen Verkehrsbehinderungen durch ausländische Fahrzeuglenker bei der Generalerneuerung der A 8 Innkreis Autobahn genutzt: Mehrere Tage bevor konkrete Verkehrsbehinderungen zu erwarten sind, also speziell rechtzeitig vor dem Beginn der verkehrsbehindernden Arbeiten am Montag, 2. März 2009, werden die Verkehrsinformationen der ASFINAG über die WK-Organisation an die maßgeblichen Außenhandelsstellen vor allem in Südosteuropa, aber auch in Westeuropa, weitergeleitet. Diese übersetzen sie in die jeweilige Landessprache und leiten sie an Transportunternehmen und andere Wirtschaftsvertretungsorganisationen weiter. Zusätzlich werden sie auf den jeweiligen Landesprachen-Websites veröffentlicht, welche die Außenhandelsstellen betreiben. Über die Unternehmen sollen die Informationen dann bis zu den Lenkern durchdringen, welche die A 8 Innkreisautobahn benutzen. Hauptbestandteil der Information werden Verhaltensempfehlungen an die Lenker sein, wie insbesondere rechtzeitig vor dem Baustellenbereich die Ruhezeiten zu absolvieren, um nicht im Baustellenbereich, etwa im Falle eines Staus, an das Ende der gesetzlich zulässigen Lenkzeit zu geraten. Weiters werden wir empfehlen, ebenfalls rechtzeitig vor dem Baustellenbereich, noch eine Sichtkontrolle des Fahrzeuges und vor allem der Reifen durchzuführen, um Pannen im Baustellenbereich vorzubeugen, die ja gerade in der ersten Phase der Generalerneuerung der A 8 Innkreisautobahn wegen der beiden getrennten Fahrstreifen in Fahrtrichtung Nordwesten ohne Ausweich- oder Abstellmöglichkeit zu besonders massiven Behinderungen führen würden. In einer ersten Stufe werden die Außenhandelsstellen der WK-Organisation in folgenden Staaten in diesen Informationsfluss einbezogen: Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Türkei; in Westeuropa: Deutschland, Belgien und die Niederlande. Da die Lkw-Lenker der jeweiligen Staaten erfahrungsgemäß untereinander sehr gut und intensiv kommunizieren, erhoffen wir im Sinne einer Schneeball-Kommunikation eine weitgehende Durchdringung und eine effiziente Vorwarnung der ausländischen Lkw-Lenker. Natürlich werden auch die heimischen Unternehmen und Lenker in diesen Informationsfluss einbezogen. Hier hat sich in der Vergangenheit das Informationsnetzwerk der WK- 6

7 Organisation bereits wiederholt bestens bewährt. Diese positiven Erfahrungen im Inland haben uns letztlich dazu animiert, es jetzt erstmals auch über die Grenzen Österreichs hinaus unter Nutzung des Außenhandelsstellennetzes der WK-Organisation zu versuchen. Technische Daten Bauloslänge: 11,6 km Straßenbau: Lärmmindernder Fahrbahnbelag ca m² Dammschüttungen ca m³ Offener Abtrag ca m³ Gewässerschutzanlagen neu 14 Stk. Lärmschutzmaßnahmen ca m² Lichtwellenleiterschutz bzw. -verlegung ca m Ausbauquerschnitt zwei Fahrstreifen + Pannenstreifen je RFB Pannenstreifen-Breite 3,50 m (bislang 2,00 m) 1. Fahrstreifen-Breite 3,75 m (bislang 3,50 m) 2. Fahrstreifen-Breite 3,75 m (bislang 3,50 m) Brückenbau: Sanierungen, geringfügige Adaptierungen: 26 Objekte Bauzeit Richtungsfahrbahn Suben: März Mitte November 2009 Bauzeit Richtungsfahrbahn Wels: Mitte November 2009 Mitte Dezember 2010 Weiterer Projektablaufplan Generalerneuerung A 8 bis Ried Meggenhofen - Haag am Hausruck - Ried: Rückfragehinweis: Mag. Anita Oberholzer Pressesprecherin ASFINAG Bau Management GmbH Mobil: ( ) anita.oberholzer@asfinag.at Ing. Karl Jachs / WKO OÖ Leiter des Referates Verkehrspolitik Abteilung Wirtschaftspolitik und Außenhandel Tel. : (+43 5) vp@wkooe.at 7