Was wünschen sich Epilepsiepatienten von ihrem sozialen Umfeld?
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- Vincent Vogt
- vor 5 Jahren
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1 Was wünschen sich Epilepsiepatienten von ihrem sozialen Umfeld?
2 Wunschliste..
3 Patienten 17 Patienten aus dem Universitätsklinikum Tübingen 11 weiblich, 6 männlich Durchschnittliches Alter: 37,8 Jahre (Männer und Frauen gleich alt) Epilepsiedauer im Durchschnitt 19,3 Jahre (min. 2, max. 5 Jahre) 46,2 % hatten eine Depression 66,7 % gaben eine Einschränkung in ihrer Lebensqualität an
4 3 Wünsche frei Weniger Aufregung nach den Anfällen, mehr Freiheiten im Alltag Zuhören, mehr Verständnis für die Situation, mentale Unterstützung Der psychologische Aspekt - Verständnis und Zuwendung Der soziale Aspekt - praktische Hilfe im Alltag Der Freiheits- und Unabhängigkeitsaspekt Ständige Begleitung, finanzielle Unterstützung, Hilfe bei alltäglichen Dingen, Vorsichtsmaßnahmen
5 ,5 76,5 76,5 52,9 52,9 52,9 41,2 35,3 76,5 76,5 Freiheiten im Alltag Wunschhäufigkeit generell Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Häufigkeit (in %)
6 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1,5 2,88 Wertigkeit der Wünsche generell 3,71 2,82 2,41 2,24 2,12 2,12 1,82 1,94 2,94 Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag Verständnis für die Situation Intensität der Wünsche (max. 5)
7 Häufigkeiten der Wünsche an die Familie (Ehepartner, Partner, Kinder, Eltern) 9 82, ,8 5 41,2 41,2 41,2 4 35,3 3 29,4 29,4 23, ,7 Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag Häufigkeit (in %)
8 Häufigkeiten der Wünsche an den Arbeitsplatz und die Kollegen ,1 29,4 29,4 Häufigkeit (in %) 23,5 2 17,6 17,6 1 11,8 11,8 Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag
9 Häufigkeiten der Wünsche an Freunde und Bekannte ,3 35,3 29,4 29,4 Häufigkeit (in %) 23,5 2 17,6 1 11,8 11,8 11,8 Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag
10 Häufigkeiten der Wünsche an die Nachbarschaft ,5 23,5 2 17,6 11,8 11,8 1 5,9 5,9 5,9 5,9 Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag Häufigkeit (in %)
11 Vergleich zwischen den einzelnen Umfeldgruppen Die häufigsten Wünsche werden an die Familie gestellt, die wenigsten an die Nachbarschaft von der Familie wünschen sich Epilepsiepatienten am häufigsten weniger Aufregung nach den Anfällen und mehr Freiheit, dann erst psychologische Unterstützung Vom Arbeitsplatz (Kollegen und Vorgesetzten) und vom Freundeskreis wünschen sich Epilepsiepatienten am häufigsten den psychologischen Aspekt (Verständnis für die Situation, mentale Unterstützung) Von der Nachbarschaft wird weniger Aufregung und mehr Verständnis für die Situation erwartet materielle bzw. finanzielle Hilfestellung wird von allen Umfeldgruppen selten gewünscht
12 Unterschiede zwischen Frauen und Männern 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 weiblich männlich Intensität der Wünsche (max. 5),5 Verständnis für die Situation Mentale Unterstützung Zuhören Ständige Begleitung Finanzielle Unterstützung Hilfe bei alltäglichen Dingen Vorsichtsmaßnahmen Fürsorglichkeit Weniger Aufregung Freiheiten im Alltag => Wünsche der männlichen Patienten sind tendenziell stärker (statistisch aber nicht bedeutsam)
13 Welche Faktoren tragen zu den Wünschen der Epilepsiepatienten bei? Je stärker eine Depression ausgeprägt ist, desto größer der Wunsch nach Verständnis mentaler Unterstützung Zuhören Fürsorglichkeit Je geringer die Lebensqualität, desto größer der Wunsch nach Verständnis Zuhören Je älter die Patienten, desto größer der Wunsch nach Fürsorglichkeit Fazit: Geschlecht, Dauer der Epilepsie und Anfallshäufigkeit hängen nicht mit dem Wunschverhalten der Patienten zusammen Depression und reduzierte Lebensqualität beeinflussen das Wunschverhalten der Patienten
14 Besondere Wünsche... dass ich gleichberechtigt behandelt werde dass man mit mir direkt über Probleme meiner Krankheit spricht dass Epilepsie als ganz normale Krankheit betrachtet wird ohne Mitleid/Belächelung ganzheitliche Aufklärung zu dieser Krankheit durch Medien soll mehr Wissen um die Krankheit vermittelt werden wenn ich aus dem Haus gehe, dass man nicht so besorgt ist, z. B. bei Freizeitaktivitäten keine Anfälle mehr Motorrad fahren einen neuen Partner
15 Eindrücke aus dem klinischen Alltag Jugendliche wünschen sich weniger Aufregung und Ängste von den Eltern (z. B. beim Weggehen) Berufstätige Patienten wünschen sich mehr Verständnis vom Vorgesetzten und von den Kollegen (z. B. dass sie später kommen dürfen, wenn sich ein Anfall ereignet hat) Arbeitsuchende Patienten wünschen sich Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt Ehepaare wünschen sich mehr Verständnis vom Partner (z. B. für nächtliche Anfälle im Schlafzimmer) Generell wünschen sich Epilepsiepatienten, dass Epilepsie als normale Erkrankung angesehen wird und dass die Bevölkerung aufgeklärt wird
16 Was wünschen sich Epilepsiepatienten von ihrem sozialen Umfeld wirklich?
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