Aus meinem Leben als (Winzling)

Transkript

1 Aus meinem Leben als (Winzling) Strukturengebendes Zeichnen mit Tusche Jahrgangsstufe 7 Lernbereich LB 1 Zeitrahmen Material ca. vier Unterrichtsstunden Unterrichtsmaterial: Objekttisch mit Gegenständen mit unterschiedlichen Texturen und Strukturen (Baumrinde, Schwamm, Holz, Stoff, Stein etc.) sowie Postkartenmotiven mit Waldboden etc. Sonnenblumenkörner in der Schale oder Ähnliches Arbeitsblatt (als PDF beigefügt) Reflexionskarten (als PDF beigefügt) Arbeitsmaterial: Bleistift(e), Kugelschreiber, Zeichenfeder, Federhalter, Zeichenkarton Hinweise zum Unterricht Im Vorfeld haben die Schülerinnen und Schüler zu Punkt, Linie und Fläche in Zusammenhang mit Handhabung und bildnerischen Möglichkeiten des Zeichenmaterials Feder und Tusche experimentiert. In diesem Zusammenhang hat sich auch das zeichnerische Auseinandersetzen mit verschiedenen Oberflächen ergeben. In der folgenden Aufgabe geht es für die Schülerinnen und Schüler (S) zunächst darum, sich in die Lage eines aus menschlicher Sicht winzig kleinen Wesens zu versetzen und aus dessen Perspektive einen Ausschnitt der Welt zu betrachten, zu erfassen, um ihn schließlich bildnerisch festzuhalten. Im Rahmen des Themas sind also Strukturen/Texturen von Oberflächen so zu erfassen und zeichnerisch umzusetzen, dass der Betrachter anhand der Zeichnung auf die dargestellten Gegenstände rückschließen kann. So entwickeln S die Voraussetzungen dafür, Stofflichkeit verschiedenster Materialien bildnerisch darzustellen. Seite 1 von 7

2 Unterrichtsverlauf Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode/Medien Einstieg Praxisphase 1 Frottieren, Kritzeln Um die Fantasie der Schülerinnen und Schüler (S) anzuregen, liest L einen Ausschnitt aus einer Geschichte vor, in der die Hauptfiguren winzig klein ist oder wird (ggf. für Folgestunden von Anfang an in Fortsetzungen konzipiert). Jede/r S erhält einen Sonnenblumenkern (mit Schale), um sich die Größe des Wesens, in das er sich versetzen soll, besser vorstellen zu können. S finden und sammeln Strukturen/Texturen von Gegenständen, die in einer imaginierten Welt vorkommen (könnten), in der der Hauptakteur winzig klein ist. Nacheinander greift sich jede/r S drei Gegenstände heraus, die in ihrer/seiner imaginierten Welt vorkommen sollen. Mit einem weichen Bleistift werden ihre Oberflächen zunächst frottiert (linke Spalte auf der Titelseite des AB). Für die zeichnerische Umsetzung benutzen die S als ihnen bekanntes Arbeitsmittel den Bleistift, mit dessen Hilfe sie die Frottage zeichnerisch erfassen. Darüber hinaus dürfen die S selbst geeignete Gegenstände/Oberflächen finden und deren Struktur/Textur mit den Mitteln der Zeichnung darzustellen versuchen. Ein Wechsel zum Kugelschreiber als Zeichenmittel ist erwünscht, jedoch, im Zuge einer Differenzierungsmöglichkeit, nicht verpflichtend. Wird mit Kugelschreiber gezeichnet, gilt Folgendes: Während des Zeichenvorganges soll der Kugelschreiber stets in Papierkontakt bleiben. Der Druck aufs Papier variiert und damit auch Linienstärke und Dunkelheit. Schließlich Feder und Tusche um ein für viele S neues Zeichenmaterial zu erkunden. Lehrervortrag (LV), gezielt ausgewählte Erzählausschnitte, z. B. aus Sabine Ludwig: Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft oder Axel Hacke: Der kleine König Dezember Sonnenblumenkörner (o. Ä.) AB (als PDF beigefügt) oder Kunsttagebuch oder Heft Materialtisch mit vorbereiteter Sammlung von Gegenständen / Materialien, die mit der imaginierten Welt in Zusammenhang stehen könn(t)en (z. B. Rindenstücke, Holzstöckchen, Blattwerk (als Kunstpostkarte oder Fotografie ) Bleistift, Kugelschreiber, Zeichenfeder u. Tusche L-Demonstration an der Dokumentenkamera zur Zeichentechnik Individuelle Betreuung durch L Unterrichtsgespräch (UG) Seite 2 von 7

3 Erarbeitung des Themas Praxisphase 2 Praxisphase 3 ggf. auf der Grundlage von Reflexionskärtchen Gallerywalk Schlussbesprechung Aus meinem Leben als (Winzling) abgeleitet von Bildbetrachtungen: gemeinsames Festsetzen der Kriterien für die Bearbeitung und spätere Beurteilung, Festlegen des Formats Fortsetzung oder neuer Ansatz einer Fantasiegeschichte (siehe auch Verknüpfung mit anderen Fächern) Motivfindung Anknüpfen an mögliche Motive durch Verweis auf die eingangs formulierten Sätze zur Umgebung aus der Sicht eines Winzlings. Erinnerung an die bereits zeichnerisch erprobten Oberflächen Anregungen durch Bild- und sonstige Materialien (siehe Objekttisch) Erste Ideen werden in Skizzengröße festgehalten: Motivfindung, je zwei bis drei Vorschläge (EA) Auswahl einer Komposition und Begründung (Pair) einige Ergebnisse an der Dokumentenkamera vorgestellt und gemeinsam besprochen. Erläuterndes Vorstellen des Ergebnisses (Share) Sicherung: Gemeinsames Wiederholen der Punkte, auf die es bei der Ausarbeitung ankommt (vgl. Bewertungskriterien) Umsetzen der jeweils ausgewählten Komposition in der Größe es vereinbarten Formats unter individueller Betreuung der Lehrkraft. Zwischenbesprechungen. Abschließend stellen die S ihre Werke vor: Bildbeispiele (ev. als Bildschirmpräsentation), in Form von geeigneten Märchenillustrationen, in denen es um Riesen und/oder Zwerge (Winzlinge) geht, Pinsel- und Rohrfederzeichnungen von van Gogh u. A. Bildbeispiele wie oben Reflexionskärtchen Think-Pair-Share EA Individualbetreuung durch L Plenum, ggf. Reflexionskärtchen Unterrichtsgespräch(e), Jede(r) S wählt ein Werk aus und stellt es den Anderen vor. Als Kontrollinstanz fungiert der Urheber des ggf. auf der Grundlage von Reflexionskärtchen Werkes, der so eine Rückmeldung, ob seine Arbeit die Inhalte transportiert, die er beabsichtigt hat. So kann allgemein festgestellt werden, inwieweit ein Werk in seiner Aussage der ursprünglichen Absicht entspricht. Seite 3 von 7

4 Kriterien der Bewertung Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Überzeugende Gestaltungsweise: Originalität der Bildidee Variabilität und Oberflächenvielfalt Spannungsreicher Bildaufbau durch Anordnung der Einzelmotive (Gruppierung, Streuung) Gegensätze wie z. B. lang kurz, eckig rund, viel wenig ) Einbeziehen räumlicher Elemente (Überschneidung, Parallelperspektive, angedeutete Plastizität) Differenziertes und zielgerichtetes Einsetzen des Zeichenmaterials Bildnerischer Gesamteindruck (konsequentes und sorgfältiges Durchgestalten) Arbeitsweise (selbstständig, sicher, ) Kompetenzorientierte Arbeitsaufträge (Formulierungsvorschläge) Besprecht in der Gruppe die Skizzen jedes Einzelnen nach folgendem Muster: Tauscht euch darüber aus, welche der Skizzen sich am besten für eine weitere Bearbeitung eignen würde und warum. Bezieht in eure Überlegungen auch die Aufgabenstellung sowie die Bewertungskriterien mit ein. Nehmt Reflexionskärtchen zu Hilfe. Prozessbezogene Kompetenzen der Aufgabe Prozessbezogene Kompetenzen wahrnehmen imaginieren analysieren deuten Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler... nehmen ihre Lebenswelt (besondere Ereignisse, Persönliches, Objekte im Raum u. a.) und Bilder bewusst und differenziert unter ästhetischen Gesichtspunkten wahr. Sie beschreiben sie unter Verwendung von Fachbegriffen. erfinden eigenständige, persönlich geprägte innere Bilder (z. B. zu Ideen, Wünschen, Träumen) und erkennen, wie die Imaginationskraft Gestaltungsvorhaben und Vorstellungen zum eigenen Leben beeinflussen und bereichern kann. untersuchen in Bildern (Bildwerke des Mittelalters bis zur Gegenwart) einzelne Aspekte der Bildanalyse (Form, Farbe, Raum), erkennen Ähnlichkeiten und Unterschiede im Vergleich und beschreiben diese mit Fachbegriffen. deuten Bilder im Hinblick auf Absicht, Gestaltungsprozess und Wirkung und beziehen dabei den Entstehungshintergrund mit ein. Seite 4 von 7

5 Prozessbezogene Kompetenzen werten gestalten/entwerfen durch Bilder kommunizieren Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler... bewerten eigene und fremde Bilder in Hinblick auf bekannte Kriterien aus der Gestaltungslehre, indem sie sich wertschätzend und konstruktiv äußern. Sie begründen ihre Aussagen und verwenden dabei die erarbeiteten Fachbegriffe. bewältigen Gestaltungsaufgaben und erzielen eine gewünschte Bildwirkung. Dabei nutzen sie ihre Kenntnisse für Bildlösungen im Bereich Farbe, Form und Raum. Durch genaues Beobachten, Erfassen und Beschreiben stellen sie einfache Objekte wirklichkeitsnah dar. Sie entwickeln unter Anleitung ein gemeinsames Konzept für eine Dokumentation mit Präsentation (z. B. zur Erkundung eines Bauwerks). begreifen anhand von eigenem und fremdem Bildmaterial das Bild als Mittel der Kommunikation, welches sie verantwortungsbewusst und strukturiert nutzen. übertragen Form, Plastizität und Oberflächeneigenschaft verschiedener Objekte in grafische Darstellungsmittel (z. B. Schraffur, Textur), um eine möglichst naturgetreue Abbildung der Wirklichkeit zu erreichen. (LB1) wenden einfache Kompositionsprinzipien an, um Objekte bildwirksam anzuordnen. (LB1) beschreiben und vergleichen wertschätzend und mithilfe von Fachbegriffen eigene und fremde bildnerische Arbeiten in Bezug auf Bildidee und gestalterische Verfahren. (LB1) FÜZ: Alltagskompetenz und Lebensökonomie, Kulturelle Bildung, Soziales Lernen, Sprachliche Bildung, Werteerziehung Inhalt Gegenstand: besondere Ereignisse, Persönliches (z. B. Freizeiterlebnisse, Lebenskreis, Ideen, Wünsche, Träume), wirklichkeitsnahe Darstellung von einfachen Objekten, der Objektoberfläche und der Farbgebung Gestaltungselemente und -prinzipien: wirklichkeitsnahes Abbilden: Form, Proportionen, Modellierung nach Licht und Schatten, Stofflichkeit Komposition: z. B. Gruppierung, Streuung, Symmetrie/Asymmetrie Form: Struktur, Textur, Schraffur, Formlinie Raum: Größenkontrast, Überschneidung, Staffelung, Parallelperspektive Techniken und Verfahren: Grafik (Skizze, Studie, Zeichnung) Werkzeuge und Materialien: Stifte (z. B. Farb-, Blei- und Faserstifte, Kugelschreiber), Feder und Tusche Seite 5 von 7

6 Differenzierung/Transfer/Übung Alternative Bearbeitung: Als alternativer Einstieg bietet sich ein Bilder-Rätsel an, für das Oberflächen/Gegenstände aus der Perspektive eines winzigen Lebewesens die Motive geben (z. B. siehe MATERIAL 1: Nach und nach werden weitere Teile des Puzzles aufgedeckt. Je früher das Motiv anhand der bereits erschienen Teile (Richtwert: 7 Teile) erkannt wird, desto mehr Punkte erhält der Kandidat / das Team. Zusammenarbeit mit anderen Fächern: Möglichkeit der Verknüpfung mit D: Verfassen einer (Fantasie-)Geschichte, etwa in Form einer Ballade, die in diesem Zusammenhang zeichnerisch illustriert wird. Differenzierungsmöglichkeiten: Praxisphase 1: Je nach Vorkenntnissen der Schüler: Allmähliche oder schnelle Annäherung an das Zeichenmaterial Feder und Tusche. ggf. über Zwischenschaltung des Kugelschreibers. Praxisphase 3: S, die schneller arbeiten als ihre Mitschülerinnen und -schüler, können ihr Werk noch durch das Einzeichnen entsprechender winziger Lebewesen bereichern. Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler Theresa Schoder Sophia Heigl Seite 6 von 7

7 Minh Trinh Nguyen Huu Phu Nguyen Antonia Imm Inka Hammer Seite 7 von 7