Mensch Mammut Malerei

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1 Mensch Mammut Malerei Höhlenmalerei - Bildbetrachtung und experimentelles Malen Jahrgangsstufe 5 Lernbereich LB 2 / LB 1 Stand: Zeitrahmen Material ca. sechs Unterrichtsstunden (mit Bau der Höhlenpanorama: acht) Unterrichtsmaterial: Präsentation oder Bildmaterial, Arbeitsblatt für Gruppenarbeit, Arbeitsschritte für ein Höhlenpanorama (Tischanweisung), Reflexionsbogen (Alle Materialien beigelegt als PPT bzw. PDF) Arbeitsmaterial: Holzkohle, Pigmente (Rebschwarz, Siena natur und gebrannt, Ocker, weiße Kreide), Eier (Bindemittel), Muscheln (Gefäße), Binsenstängel, Stöcke, Unterlagebretter, gr. Steine oder Hammer, Packpapier ggf. Materialien für den Bau des Höhlenpanoramas: siehe Tischanweisung Hinweise zum Unterricht Die Unterrichtssequenz umfasst sowohl die Bildbetrachtung wie das praktische Gestalten zum Thema Höhlenmalerei. Dabei wird auf das hohe Alter der Höhlenmalereien und deren geschichtlicher Wert verdeutlicht, der Zeugnis von dem Leben der Steinzeitmenschen gibt. Die Schülerinnen und Schüler erfahren das Geheimnisvolle der Malereien und werden angeregt, Vermutungen über die Bedeutung auch wissenschaftlich noch nicht entschlüsselter Rätsel der Motive der Höhlenmalerei zu äußern. Dabei wird auch auf die Lebensumstände der Steinzeitmenschen eingegangen und auf die Erstellung der Malerei übertragen. In der Praxisphase werden die gewonnenen Erkenntnisse zu den Bildbeispielen, zu den Gestaltungsmerkmalen und zur Herstellung von Malwerkzeug und Farben praktisch in eigenen Motiven umgesetzt. Seite 1 von 9

2 Unterrichtsverlauf Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Einstieg Impuls durch den Schriftzug Anfänge der Kunst im abgedunkelten Klassenzimmer. Ein Bildbeispiel erscheint schrittweise. S äußern Vermutungen. Der Begriff Höhlenmalerei wird erarbeitet. (Alternativ können Bilder präsentiert werden, die nur kurz im Taschenlampenkegel aufscheinen.) PPT (beigefügt) Abbildungen von Höhlenmalerei Unterrichts-gespräch (UG) Bildbetrachtung Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation Praxisphase 1 Verschiedene Bildbeispiele werden gezeigt. S stellen Vermutungen an, was abgebildet ist. L erklärt, dass die Höhlenmalerei uns noch viele Rätsel aufgibt und nicht alles erklärt werden kann, was abgebildet ist. L erläutert Fundorte und geht auf die S-Aussagen ein. Auch die Gestaltungsmerkmale sollen genannt werden (Umrisslinien, verwendete Farben ) Auf dem AB Seite 1 wird gemeinsam der Begriff Höhlenmalerei und im Zeitstrahl unsere Zeit und das Alter der ältesten Höhlenmalereien eingetragen. Arbeitsteilige Gruppen werden eingeteilt. Jeder S füllt die Antworten auf dem AB mit Bleistift aus. Die Lehrkraft gibt den Hinweis, dass sich in der Zeichnung in der Mitte des AB einige Antworten herauslesen lassen! Beim Präsentieren und Eintragen der Gruppenergebnisse wird Fehlendes (ggf. durch Kontrollgruppen) ergänzt. S versetzen sich in das schwierige Leben der Steinzeitmenschen und entwerfen eigene Szenen. Präsentation (PPT beigefügt) UG Gruppenarbeit Gruppeneinteilung arbeitsteilig (PPT Folie 9) AB Seite1 (beigefügt mit Lösung) Präsentation AB Seite 2: Entwurfsblatt, Holzkohle Reflexion S betrachten gemeinsam die Entwürfe. Sie raten, was der Höhlenmaler erlebt hat, bzw. darstellen will. UG Seite 2 von 9

3 Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Erarbeitung für Praxisphase 2 Im UG wird gemeinsam überlegt, wie aus dem Packpapier eine gesteinsartige Malfläche entstehen kann: Durch das Zusammenknüllen des Malpapiers erhält es Struktur. Eine Lehrerdemonstration mit Schülerbeteiligung zur anzuwendenden Technik folgt: - Pinsel lassen sich durch das Klopfen von großen Steinen auf z. B. Binsenstängel erzeugen. Die ausgefransten Faserenden können noch durch Umwickeln mit einer Schnur (oder Bast) in die gewünschte Form gebracht werden. - Die angebotenen Pigmente werden mit der Eiermasse aus aufgeschlagenen Eiern in großen Muscheln vermischt (etwas Wasser zugeben). Die Lehrkraft weist darauf hin, dass immer zwei Schülerinnen und Schüler sich die Farbmuscheln teilen können. - Auf dem Packpapier wird die Zeichnung mit Holzkohle vorgezeichnet und dann mit der selbst angerührten Konturfarbe nachgezogen. Die Flächen können mit anderen Farben gefüllt werden. (Falls zu viele S an der Materialtheke anstehen, kann erst vorgezeichnet werden! Bzw. Gruppeneinteilung durch den Lehrer) Lehrerdemonstration mit Schülerbeteiligung Verschiedene Arbeitsstationen zur Pinselherstellung und Farbherstellung (Materialtheke) Packpapier von der Rolle gerissen Holzkohle, Pigmente (Rebschwarz, Siena natur und gebrannt, Ocker, weiße Kreide), Eier (Bindemittel), Muscheln (Gefäße), Binsen, Stöcke, Unterlagebretter, gr. Steine (oder Hammer), Packpapier Praxisphase 2 Vorzeichnen mit Holzkohle auf dem geknitterten Packpapier unter Einbeziehung der Zufallsstrukturen, Herstellen der Pinsel, Malen mit selbst hergestellten Pigmentfarben Einzelarbeit Material: s.o. Visualisierte Arbeitsaufträge (beigefügt: PPT Folie 11) Seite 3 von 9

4 Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Reflexion/ Schlussbetrachtung ggf. Praxisphase 3 Sie reflektieren ihre Arbeit, indem sie die Fragen des Reflexionsbogens beantworten. Die Schüler betrachten gemeinsam die Werke, sie berichten über ihre eigenen Malerfahrungen und stellen Vermutungen zu den Motiven der Mitschüler und Mitschülerinnen an. Einrichten von Panoramakästen S stellen sich vor, welche Beschäftigungen es für die Steinzeitmenschen in den Höhlen gab und formen Figuren aus Salzteig. Diese werden nach der Trocknung bemalt und ggf. mit Stoff-, Woll- und Lederresten ausgestaltet. Die Panoramakästen werden aus großen Kartons gestaltet, in die die zuvor erstellten Höhlenmalereien eingeklebt werden. Danach wird gemeinsam eingerichtet. Die Höhlen werden durch Lichterketten illuminiert: Birnchen werden von außen durch den Kartonboden und die -wände gesteckt und als Lagerfeuer, Wandfackeln dekoriert. Reflexions-AB (beigefügt) Gruppenarbeit Tischvorlage mit Arbeitsanweisungen und Materialliste (beigelegt als PDF) Gemeinsame Ausstellung Die Ausstellung wird gemeinsam aufgebaut. Panoramakästen in verdunkeltem Raum oder eine Höhlenwand im Schulhaus mit den entstandenen Werken Kriterien der Bewertung Motiv passend zu dem historischen Kontext Originalität Berücksichtigen der Gestaltungsmerkmale der Höhlenmalerei Nutzen der Fläche unter Einbeziehung der Strukturen Arbeitsweise (Selbsteinschätzungsbogen) Seite 4 von 9

5 Kompetenzorientierte Arbeitsaufträge (Formulierungsvorschläge) Die Wände und Decken der Höhlen zeigen viele verschiedene Lebewesen. Beschreibe, was dargestellt ist. Die Menschen der Steinzeit waren Jäger und Sammler. Beschreibe dieses Leben mit seinen Schwierigkeiten und überlege, welche Rolle die Höhlenmalerei für den Menschen spielte. Die Bilder der Felswände wirken geheimnisvoll und rätselhaft. Es gibt verschiedene Vermutungen, wozu sie gemalt oder geritzt wurden. Überlege, was die junge Frau (in der Zeichnung) dazu bewegen könnte, zu malen. Die Menschen der Steinzeit mischten sich die Farben aus Materialien, die sie vorfanden. Beschreibe, wie sie die Farbe selbst herstellten und auftrugen. Versetze dich in die Lage der Steinzeitmenschen: Was könntest du heute erlebt haben? Skizziere auf diesem Blatt einige Szenen. Jede Gruppe stellt gemeinsam Farben und Pinsel her: Für die Pinsel nimmt jeder einen Binsenstängel, legt ihn auf ein Holzbrett und klopft das Ende zu Fasern. Umwickle die Fasern mit Einer Schnur, sodass sie gebündelt werden. Für die Farbe schlagt ihr ein Ei (pro Gruppe) über einem Glas auf. Mischt etwas Wasser dazu! Jeder nimmt sich eine Muschel. Gebt eine Löffelspitze eines Farbpulvers hinein. Dazu wird etwas von der Ei/Wassermischung gegeben und verrührt. Jetzt kann jeder mit der Höhlenmalerei anfangen: Suche dir eine Szene von deinem Skizzenblatt aus, die von den Höhlenmenschen stammen könnte und male sie auf das Packpapier, das du vorher zerknittert hast. Das Blatt soll ausgefüllt werden du musst also nun größer malen! Wende verschiedene Techniken an, wie die Farbe von den Höhlenmalern aufgetragen werden konnte. Nutze auch die natürlichen Formen, die einer Felswand ähneln. An der Farbstation können noch weitere Farben gemischt werden. Tauscht die Farben untereinander! Prozessbezogene Kompetenzen Prozessbezogene Kompetenzen wahrnehmen imaginieren analysieren deuten Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler untersuchen Motive der Höhlenmalerei. versetzen sich in die Lebensumstände der Steinzeitmenschen. erkennen Gestaltungsmerkmale der Höhlenmalerei. stellen Vermutungen zur Entstehung der Höhlenmalerei an. Seite 5 von 9

6 Prozessbezogene Kompetenzen werten gestalten/entwerfen durch Bilder kommunizieren Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler nehmen unter Anwendung transparent gemachter Kriterien wertschätzend Stellung zu eigenen Arbeiten und denen der Mitschüler. treffen bewusst unterschiedliche bildnerische Entscheidungen (Motivwahl) vor dem Hintergrund der genannten Kriterien, stellen Malwerkzeug und Farbe selbst her und wenden sie im experimentellen Farbauftrag an. setzen einen gedanklichen Streifzug durch das Leben der Steinzeitmenschen bildnerisch um und verbalisieren ggf. die Botschaft und Wirkung der entstandenen Bilder. Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler... beschreiben subjektive Bildempfindungen, die bei der Betrachtung von Bildern, insbesondere Werken der Bildenden Kunst entstehen (u. a. in Ausstellungen, bei Atelierbesuchen), um einen persönlichen Zugang zu diesen aufzubauen. (LB 2) bestimmen wichtige Gestaltungselemente und -prinzipien von Bildern (z. B. Höhlenmalerei) mit einfachen Fachbegriffen und entwickeln Fragestellungen dazu. (LB 2) stellen einen Zusammenhang her zwischen den Gestaltungsprinzipien und -techniken, erproben diese experimentell und nutzen sie für eigene Gestaltungsvorhaben. (LB 2) beschreiben mit einfachen Fachbegriffen die Gestaltung und die Bildwirkung von selbst erstellten Arbeiten und von Ergebnissen der Mitschülerinnen und Mitschüler und äußern sich wertschätzend. (LB 1) FÜZ: Interkulturelle Bildung, Kulturelle Bildung, Sprachliche Bildung Inhalt LB 2: Gegenstand: frühe Formen von Kunst, Kult und Kultur (z. B. Höhlenmalerei und außereuropäische Kulturen) Gestaltungselemente und -prinzipien: Farbe: Farbherstellung (Pigment, Bindemittel, Lösungsmittel), Farbauftrag, ggf. Farbkontraste, Farbwirkung, subjektive und an der Realität orientierte Farbgebung Form: Kontur, naturnah, vereinfacht LB 1: Techniken und Verfahren: Grafik, Malerei Werkzeuge und Materialien: Werkzeuge und Materialien: Pinsel oder selbst gebaute Malwerkzeuge, verschiedene Malgründe (z. B. auf farbigem Grund, Karton, Holz), Bleistift, Kohle, ggf. Schere, Klebstoff Seite 6 von 9

7 Differenzierung/Transfer/Übung Alternative Bearbeitung: Die Herstellung der Pinsel und Farben erfordert einen gewissen Materialaufwand, der im pädagogischen Ermessen vereinfacht werden kann. Zusammenarbeit mit anderen Fächern: Geografie Differenzierungsmöglichkeiten: Die Unterrichtssequenz kann sowohl in der Gestaltung einer Höhlenwand durch die Schülerarbeiten münden, als auch in einer Ausstellung von selbst gebauten Höhlenpanoramen. Quellen- und Literaturangaben Abbildungen der Schülerarbeiten/ Illustrationen in der Aufgabe und im Arbeitsblatt: Sabine Gruchmann-Schneider (ISB-Arbeitskreis) Abbildungen im Material: Quellenangaben im Anhang des Materials Seite 7 von 9

8 Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler Seite 8 von 9

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