Wege aus der Hungerkrise im Spannungsfeld von bäuerlicher und industrieller Landwirtschaft Erkenntnisse und Folgen des Weltagrarberichts
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- Arwed Melsbach
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1 Wege aus der Hungerkrise im Spannungsfeld von bäuerlicher und industrieller Landwirtschaft Erkenntnisse und Folgen des Weltagrarberichts Benedikt Haerlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft
2 Internationale Bestandsaufnahme von landwirtschaftlichem Wissen, Forschung und Technologie für die Entwicklung
3 Wie können wir durch die Schaffung, Verbreitung und Nutzung von landwirtschaftlichem Wissen, Forschung und Technologie Hunger und Armut verringern, ländliche Existenzen verbessern, gerechte, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung befördern?
4 Die Herausforderungen der kommenden 40 Jahre sind mit den Methoden der letzten 40 Jahre nicht zu bewältigen Business as usual is not an option Weiter wie bisher ist keine Option
5 Steigerung der globalen Agrarproduktion Entwicklung der Ernte-Mengen (Milliarden Tonnen) 3,0 2,5 Entwicklungsländer 2,0 Industrie-Länder 1,5 1,0 0,5 *Getreide, Wurzel-, Knollen-, Hülsenfrüchte, und Ölsaaten Quelle: FAO, Save and Grow, 2011
6 Intensivierung der Welt-Landwirtschaft Entwicklung von Intensivierungs-Indikatoren 1961 (= 100%) bis % 400% Mineraldünger- Verbrauch Getreide- Produktion 300% Ertrag 200% Bewässerte Landfläche 100% Anbaufläche Quelle: FAO, Save and Grow, 2011
7 Cultivated Planet Willkommen im Anthropozän! Rockstroem et. al. Nature Vol September 2009 Der sichere Betriebsbereich der Menschheit
8 10 Chemische Verschmutzung 9 Aerosole in der Atmosphäre 8 Verlust an Artenvielfalt 1 Klimawandel 10 kritische globale Stoffkreisläufe?? für die Stabilität des Holozäns 7 Veränderte Landnutzung 6 Süsswassernutzung 2 Versauerung der Ozeane 3 Ozonloch 4 Stickstoff- Kreislauf 5 Phosphor- Kreislauf
9 Die Rolle der Landwirtschaft als Ökosystem-Dienstleister wird für eine global nachhaltige Entwicklung an Bedeutung gewinnen und für das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten eine zentrale Rolle spielen. Global Report S.15/16
10 Zentrale Botschaften 1) Keine Patentrezepte! Ernährungssouveränität Problemorientiert statt technikfixiert wird als 2) Landwirtschaft das Recht ist von multifunktional Menschen und 3) Es souveränen kommt auf die Kleinbauern Staaten definiert, an 4) Frauen machen den Unterschied auf demokratische Weise 5) Hunger ist nur vor Ort zu überwinden 6) Agrarökologische ihre eigene Revolution Agrar- und 7) Ernährungspolitik Mehr öffentliche Forschung zu bestimmen. und Innovation mit den Bäuerinnen und Bauern und ihrem Wissen 8) Ernährungs-Souveränität
11 805 Millionen Hungernde weltweit 70% auf dem Lande 50% Kleinbauern Mehr Frauen als Männer Rund zwei Drittel in Indien, China, Indonesien, Pakistan, Bangladesch, DR Kongo, Äthiopien Quelle: FAO, The State of Food Insecurity in the World September 2014 Industrie-Staaten 15 Nordafrika 13 Asien 526 Latein-Amerika 37 Sub-Sahara Afrika 214
12 Statistische Entwicklungen Normaler Lebensstil Bewegungsarmer Lebensstil FAO Berechnung 2013 FAO Berechnung 2010 SOFI 2014: 805
13
14 2 Milliarden Übergewichtige
15 2 Milliarden Versteckter Hunger
16 Welthandel gegen Hunger und Armut? Entwicklung der Agrarimporte und exporte der 60 ärmsten Länder der Welt (LDC) In Milliarden US $
17 Quelle:
18 FAO Lebensmittelpreis-Index Inflationsbereinigt in % von Quelle: FAO Food Outlook, 2014
19 Nutzung der weltweiten Getreideernte 2,5 Mrd. Tonnen Mais, Reis, Weizen, Gerste (zusammen 90%) Sonstige 20% Lebensmittel 45% Tierfutter 35% Quelle: FAO Food Outlook, 2014
20 Wieviel Ackerfläche für Lebensmittel? Quelle: Jonathan Foley et.al., Solutions for a cultivated planet, Nature 2011 Lebensmittelkalorie pro produzierter Kalorie
21 Eine Frage der Balance
22 Globale Ernährungs-Effizienz: 44 % 20 30% der indischen Produktion verrottet nach der Ernte Die Kalorien, die bei der Konversion von Getreide in Fleisch verloren gehen, könnten theoretisch 3,5 Milliarden Menschen ernähren 13% In den USA werden etwa 50%, in der EU 30% 40% der Lebensmittel weggeworfen 26% 17% Quelle: UNEP, The environmental food crisis, 2009
23 FAO-Prognose bis 2050: 70% mehr? future 70 Agricultural production Developing Developed World past future past future past Source: FAO (2009)
24
25
26 570 Millionen Höfe: Zahl, Größe, Anteile Quelle: FAO 2014, The State of Food and Agriculture
27 Feminisierung der Landwirtschaft Quelle: In den bevölkerungsreichsten Regionen der Welt tragen Frauen die Hauptlast der landwirtschaftlichen Arbeit
28 Klima, Ernährung & Landwirtschaft Transport 3% 14% 14% 24% 80 % 40 % Klimagas- Emissionen CO 2- Ernährung und Emissionen Landwirtschaft vermeiden 5% 18% 14% 8% Industrie Gebäude sonstige Energieformen Landnutzung (v.a. Entwaldung) Landwirtschaft Abfall Energie Quelle: International Panel on Climate Change, IPCC, eigene Berechnungen
29 Quelle: Weltbank 2010 world development report, Development and Climate Change Klimawandel und Agrar-Produktion 2050 Reis Mais Soja Raps Hirse Weizen Erbsen Erdnüsse Zuckerrüben Süsskartoffeln Sonnenblumen
30 Risiko Monokulturen Gerste Getreide Erdfrüchte Mais Weizen Kartoffeln Kartoffeln, Cassava, Süsskartoffeln Reis Mais, Reis, Weizen = 80% + Gerste = 90% Soja Palm-Öl Kokos Ölsaaten
31 Global Report S.478 >> Einige Saatgutunternehmen geben bereits weit 54% mehr top Geld 3 75% top 10 für Rechtsanwälte als für ihre Forschung aus. Globaler Saatgut-Markt Dieses Übergewicht der Rechtsüber die Forschungskosten, um sich durch das Patent-Dickicht zu kämpfen, mag öffentlichen Forschungsinstitutionen eine Warnung sein, dass kommerzielle Züchtungspraktiken zur Herstellung öffentlicher Güter ein suboptimaler Weg sind. <<
32 Paradigmenwechsel Was gut ist setzt sich durch
33 Komplexe Rückkoppelungen Ständiger Ausschuss für Agrarforschung der EU (SCAR) Interaktionen, besonders Rückkoppelungen Stickstoff/Phosphor Klimawandel können sich intensivieren, beschleunigen oder ihre Richtung Wasser ändern, wenn mehrere Faktoren Artenvielfalt zusammenspielen. Energie Fruchtbarer Boden Diese komplexen, mehrschichtigen Interaktionen Landwirt. Wissen Lebensmittelprod. sind entscheidend zur Voraussage der weltweiten Ernährungssicherheit Konsum aber unbekannt. Wirtschaftsentwicklung Verstädterung Regierungsversagen European Commission Standing Committee on Agricultural Research (SCAR), The 3rd SCAR Foresight Exercise: Sustainable food consumption and production in a resource-constrained world February 2011
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35 Zentrale Empfehlungen 2014 Abschlußbericht Olivier de Schutter UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung Paradigmenwechsel : Wohlstand, Widerstandsfähigkeit, Nachhaltigkeit Zugang zu Land statt landgrabbing Reform geistiger Eigentumsrechte (Saatgut) Unterstützung lokaler Ernährungssysteme Agrarökologische Anbaumethoden fördern UN-Charta der Kleinbauernrechte
36 Meine Landwirtschaft Unsere Wahl 40 Organisationen für eine gemeinsame Agrarpolitik
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39 Benny Härlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft
40 HILFSFOLIEN
41 FAO Lebensmittelpreis-Index Inflationsbereinigt in % von Quelle: FAO Food Outlook, 2014
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47 K 556 Kilo Soja Kilo Kartoffeln Kilo Avocado Kilo Tomaten Kilo Karotten Kilo Mais Kilo Weizen Kilo Bohnen Kilo Zwiebeln Kilo Auberginen 400 Kilo Oliven
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55 Der Kleine Weltacker an der Havel
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2000 Quadratmeter Ackerland
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