Die Hungernden leben zu 98 Prozent in den sogenannten Entwicklungsländern / Ländern des Globalen Südens!
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- Bernd Wagner
- vor 7 Jahren
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1 Bis heute hungert eine riesige Anzahl von Menschen auf der Welt: Zwischen 2010 und 2012 hatten mehr als 900 Millionen Menschen weltweit nicht genügend zu essen. Die Hungernden leben zu 98 Prozent in den sogenannten Entwicklungsländern / Ländern des Globalen Südens! 1 2 Drei von vier Hungernden leben auf dem Land. Also dort, wo eigentlich die meisten Lebensmittel produziert werden. Hunger ist damit vor allem ein ländliches Problem Das Drama der Ernährungskrise besteht darin, dass die weltweite Lebensmittelproduktion eigentlich ausreichen würde, um alle Menschen zu ernähren. Erzeugung einer nie zuvor gekannten Menge an Lebensmitteln. Hunger und Ernährungsunsicherheit werden jedoch zementiert. Bei der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Agrarprodukten/Nahrungsmitteln sind die Fragen wer, was, für wen und unter welchen Bedingungen zentral. 3 4
2 Beispiel Fleisch: Fleischkonsum in Deutschland Männer essen jede Woche im Schnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch und Wurstwaren; Frauen knapp 600 Gramm. Der tatsächliche Fleischverzehr liegt damit bei ungefähr 45 Kilogramm pro BundesbürgerIn. Der Bundesverband der Deutschen Fleischindustrie e.v. und das Statistische Bundesamt berechnen auf Basis des Angebots von Fleisch und Wurstwaren einen durchschnittlichen Fleischverzehr von über 60 Kilogramm. Der Fleischverbrauch liegtbeicirca89kilogramm. 5 6 Fleischverbrauch in Kg (im Schnitt pro BundesbürgerIn) Fleischart Rind und Kalbfleisch 12,3 12,5 12,8 13,1 Schweinefleisch 54,4 53,9 54,8 54,0 Schaf und Ziegenfleisch 1,0 0,9 0,9 1,0 Innereien 0,6 0,6 0,7 0,6 Geflügelfleisch 18,3 18,8 18,7 18,9 sonstiges Fleisch 1,9 1,8 1,6 1,5 Fleisch insgesamt 88,5 88,4 89,5 89,2 7 8
3 In Deutschland ist der Sonntagsbraten ein Alltagsbraten geworden. Der EU Report Ernährung und Gesundheit spricht von einer exzessiven Versorgung und Verfügbarkeit. Was hat eine deutsche Bratwurst mit der Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes zu tun? Auf einem Drittel des weltweit kultivierten Landes wachsen Futtermittel (wie z.b. Soja). Brasilien ist mit Abstand größter Exporteur von Soja für die Europäische Union Warum ist der Sojaanbau gerade in Brasilien so lukrativ? 1. Gigantische Landflächen stehen zur Verfügung. 2. Die klimatischen Verhältnisse sind günstig: Es kann das ganze Jahr produziert werden. Da ein großer Teil des angebauten Sojas als Tierfutter exportiert wird, stehen die Folgen des intensiven Sojaanbaus in direkten Zusammenhang mit der Fleischproduktion in den Industrieländern und unserem hohen Fleischkonsum
4 Weltweite Folgen unseres hohen Fleischkonsums sind: Nutzung von riesigen Mengen Wasser und Getreide ( Nahrungsveredelung ) Zunehmende Nahrungs und Flächenkonkurrenz; steigende Lebensmittelpreis Regenwaldabholzung und Vertreibung von Kleinbauern z.b. in Südamerika auf Grund von Tierfutterplantagen Schäden für Wasser und Boden durch Pestizide und Kunstdünger sowie klimaschädliche Treibhausgase Schlechte Lebensqualität der Tiere Foto: Cover Fleischatlas, Heinrich Böll Stiftung Nachhaltige Ernährung in Rheinland Pfalz Wir leben in einer globalisierten Welt. Viele Entscheidungen, die wir im Alltag treffen, haben weltweite Auswirkungen! Was und wie wir kaufen und konsumieren, macht einen Unterschied! Essen ist nicht nur lebensnotwendig, sondern besitzt auch eine politische und ethische Dimension! Veggieday Rheinland Pfalz für einen fleischfreien Tag in der Woche: Als Beitrag für unsere Gesundheit, den Klima und Umweltschutz, den Tierschutz und die globale Ernährungssicherheit 15 16
5 Nachhaltige Ernährung in Rheinland Pfalz Nachhaltige Ernährung in Rheinland Pfalz Ein Kooperationsprojekt von Gemeinschaftsverpflegung Bildungsmodule Wir essen in Deutschland pro Kopf im Jahr zu viel Fleisch! Schon wenn jeder von uns seine Essgewohnheiten nur ein klein wenig ändert, können wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Ernährung leisten! Handlungsempfehlungen regional.ökologisch.fair: Mehr Obst und Gemüse essen und auf die Herkunft der Produkte achten; Stichworte: Bio & Fair. artgerecht und saisonal: Fleisch aus Massentierhaltung vermeiden. Gemüse zur jeweiligen Erntezeit vom Bauern vor Ort schützt das Klima. Lust auf das Unbekannte: Vegetarische Gerichte testen, nicht immer auf das Altbekannte zurückgreifen. Es macht einen Unterschied, was wir essen! Veggieday Rheinland Pfalz Frauenlobstr Mainz rlp.de Julian Schroeder (Projektteil Bildungsarbeit) Julia Burkei (Projektteil Gemeinschaftsverpflegung) rlp.de 19 20
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