Shared Decision Making ein Praxisbeispiel. Esther Kraft, FMH Abteilung DDQ / SAQM Maya Zumstein-Shaha, BFH Gesundheit
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- Karoline Schmitz
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1 Shared Decision Making ein Praxisbeispiel Esther Kraft, FMH Abteilung DDQ / SAQM Maya Zumstein-Shaha, BFH Gesundheit
2 Shared Decision Making ein Praxisbeispiel am Krankheitsbild Kolorektalkarzinom Das Pilotprojekt sektorenübergreifender Behandlungspfad Kolorektalkarzinom als Grundlage / Hilfestellung für die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen PatientInnen und Leistungserbringer. 2
3 Inzidenz, Mortalität und Prävalenz Schweiz Menschen pro Jahr erkranken neu an Krebs Menschen sterben an einer Krebserkrankung Menschen, die irgendwann im Leben die Diagnose Krebs erhalten haben Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in der Schweiz Quelle: Krebs in der Schweiz eine Übersicht, Krebsliga Schweiz 3
4 Inzidenz, Mortalität und Prävalenz Schweiz Quelle: Krebs in der Schweiz eine Übersicht, Krebsliga Schweiz 4
5 Inzidenz, Mortalität und Prävalenz Schweiz Menschen pro Jahr erkranken neu an Dickdarmkrebs 11% aller Krebsneuerkrankungen sind Dickdarmkrebs Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebs-Todesursache Menschen sterben jährlich an Dickdarmkrebs Quelle: Krebs in der Schweiz eine Übersicht, Krebsliga Schweiz 5
6 Risikofaktoren Nicht-beinflussbare Faktoren Alter Geschlecht Genetische Veranlagung Beinflussbare Faktoren Tabak-/ Alkoholkonsum Ernährung / Übergewicht Bewegungsmangel UV-/ Ionische Strahlungen Weitere Umweltrisiken 6
7 Bedeutung für den Patienten? Grundlegende Veränderung des Leben mit unterschiedlichen Auswirkungen. Ziel ist es, den Lebensfaden oder Sinn wiederfinden sowie Wohlbefinden (Beech, Arber, & Faithfull, 2012; Burden, Stamataki, Hill, Molasiotis, & Todd, 2015; Haller, 1994, 2000; Ramfelt, Severinsson, & Lützén, 2002). Beeinträchtigte Lebensqualität und Alltag aufgrund von der Krankheit und den Symptomen (Hermosillo-Rodriguez et al., 2013; Neuman, Park, Fuzesi, & Temple, 2012; Zhang et al., 2015). Über Behandlungen informieren, positives Umdeuten, Normalität aufrechterhalten, Religion und Spiritualität sowie die Unterstützung der Familie werden als hilfreich empfunden (Asiedu, Eustace, Eton, & Radecki Breitkopf, 2014; Leyk et al., 2014; McCaughan, Prue, Parahoo, McIlfatrick, & McKenna, 2011). 7
8 Behandlungspfad als Entscheidungshilfe für die Leistungserbringer für die PatientInnen und für die GEMEINSAME Entscheidungsfindung 8
9 Pilotprojekt Sektorenübergreifender Behandlungspfad Kolorektalkarzinom Projektidee von der SGAIM und SGMO. Behandlungspfade werden seitens Politik gefordert. FMH / SAQM initiierte 2013 das Pilotprojekt und erarbeitete zusammen mit 20 Organisationen (10-ärztliche und 10 nichtärztliche) den vorliegenden sektorenübergreifenden Behandlungspfad Kolorektalkarziom. Dank Spezialisierung und Fortschritte immer mehr Fachleute in die Abklärungs- und Behandlungskette eingebunden. PatientInnen werden sequenziell oder parallel von verschiedenen medizinischen und anderen Fachpersonen behandelt. 9
10 Pilotprojekt Sektorenübergreifender Behandlungspfad Kolorektalkarzinom Die 20 involvierte Berufsgruppen: 10
11 Ziel des Behandlungspfads Bereitstellen von Grundlagen, die gewährleisten, dass ein an einem Kolonkarzinom erkrankter Patient unabhängig von seinem Wohnort eine qualitativ hochstehende, standardisierte und optimal koordinierte, auf anerkannten (inter-) nationalen Guidelines basierende Behandlung erhält. Erfahrungen sammeln bezüglich Mehrwert und Aufwand der Erstellung von sektorenübergreifenden Behandlungspfaden mit vielen Schnittstellen sowie der damit einhergehenden berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit. Einbezug der Patienteninformationsmaterialien und der gemeinsamen Entscheidungsfindung in den Behandlungspfad. 11
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15 Methode Das Projekt verfolgt einen multidisziplinären, strukturierten bottom-up-ansatz. Entscheidungen im Projektteam mit den 20 Organisationen erfolgen im Konsens. Projektteammitglieder sind von den Organisationen delegiert. Lead/Koordination durch die FMH/SAQM gewährleistet. Projektmanagement unterliegt einer kontinuierlichen Planung, da die SAQM und die 20 Organisationen mit diesem Projekt in der Schweiz und auch im internationalen Vergleich Neuland betreten. 15
16 Von der Linearität zum Behandlungspfad Früherkennung Diagnose / Staging Behandlung Rehabilitation Nachsorge/ survivorship Palliative / Terminal Care 16
17 x 17
18 Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe für die Leistungserbringer für die PatientInnen und für die GEMEINSAME Reflexion und Entscheidungsfindung 18
19 Behandlungspfad mit Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe Die folgenden Inhalte / Resultate sind vom Institut Dialog Ethik im Auftrag der FMH/SAQM und in Zusammenarbeit mit einer interprofessionellen Arbeitsgruppe erarbeitet worden. 19
20 Behandlungspfad mit Informations-, Beratungsund Entscheidungshilfe Projektschritt 1: Begriffsdefinition Patienteninformationsmaterialen Patienteninformationsmaterialien helfen die Patienten über eine Krankheit aufklären, über Nutzen und Risiken von diagnostischen und therapeutischen Massnahmen informieren, Klarheit über die Behandlungsziele schaffen, den Austausch von Informationen zwischen Leistungserbringer und Patienten fördern sowie die gemeinsame Entscheidungsfindung im Sinne des «Shared Decision Making» unterstützen. 20
21 Patienteninformationsmaterial (PIM) - Definition Patienteninformationsmaterialien (PIM) sind an Patienten und Angehörige gerichtete Informationsträger, deren Inhalt krankheitsund gelegentlich auch gesundheitsbezogen ist. Sie beschreiben allgemein verständlich die möglichen Krankheitsverläufe und die Interventionsmöglichkeiten (Screening, Diagnostik, Therapie, sekundäre Prävention, Betreuung und Nachsorge) gemäss dem medizinischen State of the Art. Sie beinhalten auch den Hinweis, auf medizinische Massnahmen verzichten zu können. Die PIM können unabhängig vom theoretischen Referenzmodell, mit dem die Betreuungsbeziehung gestaltet ist, verwendet werden. Das Referenzmodell kann dabei die Form einer reinen Informationsvermittlung bis hin zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung haben. 21
22 Patienteninformationsmaterial (PIM) - PIM sind in den verschiedenen Arzt-Patienten- Beziehungs- Modellen (Referenzmodellen) anwendbar 22
23 Qualitätskriterien für Patienteninformationsmaterialien (PIM) Projektschritt 2: Qualitätskriterien 1. Prozedurale Kriterien Einbezug der Betroffenen und Angehörigen Beteiligte Organisationen, Qualitätssicherung 2. Ethisch-rechtliche Kriterien 3. Formale Kriterien Verständlichkeit (Zielgruppenorientierung, Darstellung Zahlen etc.) Formal-strukturelle Aspekte (Adressaten, Quellen etc.) 4. Inhaltliche Kriterien Informationen zur Krankheit und Diagnostik (Inzidenz, Mortalität etc.) Informationen zum Screening (Methode, Nutzen, Risiken etc.) Informationen zur Behandlung (Ziel, Optionen, Evidenz, Risiken etc.) 23
24 Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe für die Leistungserbringer für die PatientInnen und für die GEMEINSAME Reflexion und Entscheidungsfindung 24
25 Leitfaden als Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe Projektschritt 3: Erarbeitung Leitfaden als Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe in den verschiedenen Arzt-Patienten-Beziehungsmodellen Entwicklung je einer Informations-, Beratungs- und Entscheidungshilfe für Leistungserbringer / PatientInnen Rolle der PIM in verschiedenen Formen der Leistungserbringer-PatientInnen-Beziehung Entwicklung eines Informations-, Beratungs-, und Entscheidungsleitfadens zur Anwendung in vers. Leistungserbringer-PatientInnen-Beziehungsmodellen 25
26 Stärken und Schwächen + Relevante Leistungserbringer sind commitmed und gemeinsame Entscheidungsfindung einbezogen. + Organisatorischer und administrativer Lead SAQM. + Breite Abstützung/Konsens und erfolgreiche Vernehmlassung. + Ziel klar definiert, abgesteckt und mit praktischen Bezug. + Kultur des gegenseitigen Vertrauens und der Transparenz. + Ein Krankheitsbild im Zentrum. -/+ Projektentwicklung. -/+ Keine Verbindlichkeit. - /+ Konsens bedingt Zeit. - Die Evaluierung des Mehrwerts ist in Planung 26
27 Ausblick - Implementierung des Behandlungspfad mit einer wissenschaftlichen Begleitforschung. - Einbezug der Patienteninformationsmaterialien in den Behandlungspfad und der gemeinsamen Entscheidungsfindung. - Entwicklung eines generisches Behandlungspfadmodells und allenfalls Erweiterung des Behandlungspfades auf weitere Erkrankungen. - Politische Überlegungen / Finanzierungsfrage sind zu klären. 27
28 Fragen? 28
29 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: - Maya Zumstein-Shaha, maya.zumsteinshaha@bfh.ch / Esther Kraft, esther.kraft@fmh.ch /
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