GGSC-Infoseminar am in Berlin. Peter Kurth Präsident
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- Anneliese Winter
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1 GGSC-Infoseminar am in Berlin Vorstellungen des BDE zu Wertstofftonne/Wertstoffgesetz nach der Novelle des KrWG Peter Kurth Präsident
2 Situation in Deutschland Sekundärrohstoffwirtschaft ist in den letzten 20 Jahren ein industrieller Sektor geworden: Weltweite Vermarktungswege Hochtechnologische Produktion Sondersituation Erfassung Gesamtinvestitionen: 15 Mrd. Euro 90 % der Sortier- und Recyclinganlagen im Besitz privater Unternehmen (Quelle: Prognos AG) Erklärtes Ziel der Branche: 100 % der recyclingfähigen Materialien aus Abfällen sollen stofflich verwertet werden. Seite 2
3 Situation in Deutschland Herausforderung: Einstieg in Recycling von wichtigen Metallen für Elektroindustrie und Recycling von Seltenen Erden. Recyclingquoten für Seltene Erden und Silizium: unter 1 % Ursache: Recycling Seltener Erden ist zwar technologisch beherrschbar, derzeit aber wirtschaftlich nicht selbsttragend. Seltenmetall-Recycling ist unverzichtbar, strategische Weichenstellung für die künftige Rohstoffversorgung. Yttrium Dysprosium Antimon Gallium Seite 3
4 Situation in Deutschland Daher muss auch in der Sekundärrohstoffwirtschaft Paradigmenwechsel vollzogen werden. Wiedergewinnung der eingesetzten Rohstoffe gehört mit in Verantwortungsbereich des Produzenten. 100 % Recycling werthaltiger Abfälle kann Primärrohstoffimporte in Höhe von 90 Mrd. /Jahr überflüssig machen. Einführung ressourcenschonender Verfahren quer durch alle Industrien Einsparungspotenzial für deutsche Unternehmen: 100 Mrd. /Jahr. Cer Iridium Gallium Scandium Seite 4
5 Wertstofftonne in der Praxis Seit 2004 diverse Modelle in verschiedenen Regionen umgesetzt. Derzeit wird für rund 15 Mio. Bürger in Deutschland der Anschluss an die Wertstofftonne realisiert. Zahlreiche Pilotprojekte werden auf Grundlage der VerpackV realisiert in unterschiedlicher Trägerschaft. Bürger nehmen Wertstofftonne an Mülltrennung ist für viele der persönliche Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Seite 5
6 Einführung der Wertstofftonne in Deutschland Ausgewählte Orte/Regionen, in denen die Wertstofftonne bereits eingeführt ist: Aurich Hannover Dortmund Bochum Köln Rhein-Sieg-Kreis Hamburg Berlin Leipzig Gera/LK Ostthüringen Rhein-Neckar-Kreis Karlsruhe Seite 6
7 Praxisbeispiel Klimatonne in Berlin Öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger (BSR) bleibt zuständig für die Erfassung, Sortierung und Verwertung von stoffgleichen Nichtverpackungen. Duale Systembetreiber sind zuständig für die Erfassung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen. In Rahmen des Anteils der stoffgleichen Nichtverpackungen des Gebietes führt die BSR die Sammlung und Behältergestellung durch. Die Erfassung von Verkaufsverpackungen nimmt der Gewinner der LVP-Ausschreibung vor (Sammlung und Behältergestellung). Seite 7
8 Praxisbeispiel Hamburger Wertstofftonne Start: Mai 2011 Erfassung Direkte Beauftragung der Wert GmbH (100 % Tochtergesellschaft der Stadtreinigung Hamburg SRH) zur Erfassung von LVP-Verkaufsverpackungen durch die dualen Systeme. Bilateraler Vertrag der SRH mit dem beauftragten Erfasser Wert GmbH für den snvp-anteil (Ausgleich Mehraufwand). Sortierung Europaweite Ausschreibung des snvp-anteils. Sortierung der snvp in die Stofffraktionen der Dualen Systeme. Direkte Abrechnung der dualen Systeme mit dem beauftragten Sortierer. Direkte Abrechnung der SRH mit dem beauftragten Sortierer für den SRH-Anteil. Seite 8
9 Praxisbeispiel Rhein-Sieg-Kreis Seit Herbst 2011 läuft Aufstellung von Wertstofftonnen im Rhein-Sieg-Kreis, der mit Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Landkreise ist. Remondis ging als Gewinner der LVP- Ausschreibung für die Jahre hervor. Kommunale RSAG und Remondis haben kombinierte Mitbenutzung vereinbart. Das bedeutet: RSAG fährt 30 Prozent des Kreisgebietes als Subunternehmer LVP für Remondis ab. RSAG beauftragt im Gegenzug Remondis mit Erfassung stoffgleicher Nichtverpackungen. Seite 9
10 Zwischenbilanz der Pilotprojekte Hohe Akzeptanz beim Bürger und großes Interesse bei Kommunen. Mengenprognose von ca. 7 kg/ew wird bestätigt. VerpackV bietet ausreichende Regelungsgrundlage für eine Einführung der Wertstofftonne. Wirtschaftlich sinnvolle Kooperation zwischen öre und Privatwirtschaft möglich. Seite 10
11 BDE-Vorstellungen für Wertstofftonne Zügige Einführung der Wertstofftonne unbürokratisch, verbraucher- und wirtschaftsfreundlich. Wertstofftonne als Weiterentwicklung des Systemgeschäfts. Keine generelle Übertragung der Sammlung an Kommunen. Wertschöpfungsketten dürfen nicht auseinandergerissen werden. Einführung einer zentralen Stelle. Ausdehnung der Produktverantwortung grundsätzlich sinnvoll. Seite 11
12 BDE-Vorstellungen für Wertstofftonne Inverkehrbringer Neue Stelle Entsorger Vergabesystematik Produktverantwortung bleibt bestehen Effiziente privatwirtschaftlich organisierte haushaltsnahe Kreislaufwirtschaft zur Sicherung von Rohstoffen mittels getrennter Erfassung Beliehene staatliche Stelle; Verantwortlich für die Kontrolle und Sanktionierung aller Mengenszenarien bei Inverkehrbringern und Dualen Systemen Duale Systeme Lizenzeinnahmen Vergütung der Entsorger auf Basis der von der örs definierten Marktanteile Ausschreibung der Erfassungsleistung Entsorger können von der Kommune die Überlassung der stoffgleichen Nichtverpackungen (SGNV) verlangen, aber auch die Kommunen können von den Entsorgern die Entsorgung SGNV verlangen Nur regional beauftragter Entsorger erhält Besitz und Eigentum der zur Sortierung angelieferten Wertstoffe Vergabe der Sammlung, Sortierung und Verwertung durch Duale Systeme an Dritte im Wettbewerb unter Beachtung der Abfallhierarchie Mischfinanzierung Lizenzentgelte SGNV-Entgelte über Gebühren bei privaten Haushalten bei reduzierter Restmüllgebühr Wertstofferlöse Voraussetzung: hohe Verwertungsquoten, hohe Qualitätsstandards Zahlungsfluss Nachweis Verwertungsquote Information/Kontrolle Seite 12
13 Schwächen der VerpackV VerpackV hat diverse Schwachstellen, die abgestellt werden müssen: Branchenlösungen Eigenrücknahmen (Point of sale) Vollzugsproblematik Lizenzierte Mengen In Verkehr gebrachte Menge Menge Gemeinsame Stelle Mengen (gerundet) Systemkosten (Annahme) Kosten pro t LVP t 850 Mio t 850 Mio. 739 Bei vollständiger Lizenzierung könnten die Lizenzgebühren pro Tonne LVP um 43 % reduziert werden! Seite 13
14 BDE-Zertifikat stärkt Rechtssicherheit und korrekte Mengenmeldung Permanente Überprüfung durch unabhängige Dritte (gemeinsame Wirtschaftsprüfergesellschaft) insbesondere der zu meldenden Planund Ist-Mengen sowie weiterer Zertifikatsinhalte. Bildung eines Fachprüferausschusses zur Unterstützung der Wirtschaftsprüfer. Vertragsstrafe bei Zertifikatsverstößen. Initiative und Stützung durch die Mehrheit der Dualen Systeme. Seite 14
15 Fazit BDE ist für zügige und umfangreiche Einführung der Wertstofftonne. VerpackV bietet ungeachtet ihrer Mängel rechtliche Grundlage für zeitnahe Einführung der Wertstofftonne. Bisherige Pilotprojekte beweisen, dass auch Interessenausgleich zwischen Privatwirtschaft und Kommunen möglich ist. Wachsende Bedeutung der Sekundärrohstoffwirtschaft wird zu industriellen Strukturen führen. Kein Aktionismus durch Wertstoffgesetz. Seite 15
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