Tätigkeitsbericht und. Finanzbericht

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1 Tätigkeitsbericht und Finanzbericht 2017 JAHRE Bundesverband Tierschutz e.v.

2 JAHRE Tätigkeitsbericht und Finanzbericht 2017 Bundesverband Tierschutz e.v. Geschäftsstelle Moers Karlstraße 23 Telefon Telefax Der Tätigkeits- und Finanzbericht des Bundesverband Tierschutz umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember

3 Inhalt A. Tätigkeitsbericht Seite Der Bundesverband Tierschutz e.v. (BVT) stellt sich vor 6 1. Struktur des BVT 8 2. Mitarbeit in politischen Gremien 9 3. Die tierschutzpolitische Arbeit 3.1 Verbandsklagerecht Tierschutzverbandsklage in NRW vor dem Aus? Tierversuche BVT mit Infostand auf zweitem Tierschutzfestival in Berlin Neues Institut zur Erforschung von Alternativmethoden Tiere in der Landwirtschaft BVT lobt haehnlein-konzept aus Gänsehaltungen mit BVT-Gütesiegel Die Ringelschwanzkampagne des BVT Wir haben es satt Großdemo in Berlin Tierschutzorganisationen im Dialog mit der Politik Tierschutzpolitische Podiumsdiskussion vor der Bundestagswahl Kernforderungen des Bündnis für Tierschutzpolitik an die neue Regierungskoalition Tierschutz und Religion Betäubungsloses Schächten ist Tierquälerei BVT begrüßt Schächtverbot in belgischen Regionen BVT im Dialog mit Zentralrat der Muslime BVT thematisiert Thema Schächten auf Kirchentag in Berlin Heimtiere BVT für bundesweite Katzenschutzverordnung BVT-Tierheim fordert Kastrationspflicht für Katzen im Kreis Wesel BVT fordert Verbot von privater Exotenhaltung Nein zu Pferdekutschen in Berlin Zirkustiere Wildtiere gehören nicht in den Zirkus Zootiere Zur Elefantenpräsentation im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe Tiermärkte BVT kontrolliert Pferdemarkt in Havelberg Die praktische Tierschutzarbeit 4.1 Das BVT-Tierheim in Wesel Steigende Zahl der Katzen das Thema 2017 für BVT-Tierheim Tag der Offenen Tür und andere Veranstaltungen Tierschutztelefon in der BVT-Geschäftsstelle in Moers Auslandstierschutz 5.1 Unterstützung für das Tierheim Loulé (Portugal) BVT finanziert Kastrationseinsätze in Spanien Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 6.1 Zwei größere BVT-Veranstaltungen in Die BVT-Publikationen Arbeitsschwerpunkte für

4 Inhalt aerhsrthdtzjrtzuiktzuilhuoö B. Finanzbericht Seite 1. Anforderungen des Deutschen Spendenrates Jahresabschluss BVT Geschäftsstelle Moers Jahresabschluss BVT Tierheim Wesel Erläuterungen wesentlicher Aufwands- und Ertragsarten 4.1 BVT Geschäftsstelle Moers BVT Tierheim Wesel Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen 61 Darstellung der Mehr-Sparten-Rechnung des BVT Provisions- bzw. Erfolgsbeteiligungen Projekt- und zweckgebundene Spenden Weiterleitung von Spenden Darstellung der Personalstruktur Wiedergabe des Prüfungsergebnisses aus dem Prüfungsbericht der Kassenprüfer und/ oder des externen Steuerberaters/ Wirtschaftsprüfers 64 Anlagen Bericht über die Rechnungsprüfung 65 Selbstverpflichtungserklärung 66 Jährliche Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.v. 68 Bildnachweise: S. 11 picture alliance / Friso Gentsch/dpa; S. 15 Welttierschutzgesellschaft; S. 16 Mschalke, Fotoagentur; S. 17 Deanpictures, Fotoagentur; S. 19 u. 20 Pixabay; S. 23 Glacyer, Fotoagentur; S. 25 u. 30 Pixabay; sonst Bundesverband Tierschutz e.v., Tierheim Wesel und Tierheim Loulé (Portugal) 5

5 A. Tätigkeitsbericht Der Bundesverband Tierschutz e.v. (BVT) stellt sich vor Der Bundesverband Tierschutz e.v. wurde 1962 gegründet und zählt zu den großen Tierschutz-Dachorganisationen in Deutschland. Der BVT ist Mitglied im Deutschen Naturschutzring (DNR) und arbeitet darüber hinaus eng mit anderen Tierschutzorganisationen zusammen. Der BVT ist in vielen Gremien beratend tätig: So in der Bundestierschutzkommission des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und in den Tierschutzbeiräten der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Außerdem arbeitet der BVT in der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen mit. Der BVT unterhält ein vereinseigenes Tierheim in Wesel. Der Verband finanziert neben dem Tierheim in Wesel geretteten und nicht mehr vermittelbaren Tieren den Unterhalt. In Notfällen leistet der Verband Unterstützung, indem er die Aufnahme der Tiere ermöglicht oder sonstige Hilfsmaßnahmen einleitet. Bundesverband Tierschutz e.v. Wir sind für Tiere da! Hierfür setzt sich der Bundesverband Tierschutz ein: Artgerechte Haltung für landwirtschaftliche Tiere Abschaffung der tierquälerischen Massentierhaltung und Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft Verbot von Qualzuchten in der Landwirtschaft und in der Heimtierhaltung Reduzierung der Tiertransportzeiten auf maximal vier Stunden bzw. Transport bis zum nächst gelegenen Schlachthof Ersatz von Tierversuchen durch Alternativmethoden Einführung eines Verbandsklagerechts für anerkannte Tierschutzorganisationen. Die Satzung des BVT wurde 2017 überarbeitet. Die Satzungsänderungen wurden am 14. Mai 2018 beim Amtsgericht Kleve eingetragen. Die neue Satzung ist auf der Internetseite abrufbar. Gleichfalls finden Sie dort den aktuellen Freistellungsbescheid vom 14. Juli Auf der Mitgliederversammlung am 30. September 2017 wurde die Satzung dahingehend erweitert, dass neben den stimmberechtigten Mitgliedsvereinen nunmehr auch die Einzelmitglieder Stimmrecht haben fanden drei Vorstandssitzungen statt. Alle Sitzungen wurden ordnungsgemäß protokolliert. In der diesjährigen Mitgliederversammlung (30. September in Moers) wurde darüber hinaus der Vorstand nachgewählt. Vor der Wahl erklärten die bisherigen Vorstandsmitglieder Dr. Jörg Styrie und Gabi Wettläufer ihren Rücktritt. Sie sind jetzt nicht mehr stimmberechtigt, werden an den Vorstandssitzungen aufgrund ihrer Funktion im Bundesverband Tierschutz e.v. aber weiterhin teilnehmen. Als neue Beisitzer wurden Karl-Heinz Heller, Peter Hiob und Günther Leuerer gewählt. Alle Funktionsträger im Verband finden Sie nebenstehend. 6

6 A. Tätigkeitsbericht aerhsrthdtzjrtzuiktzuilhuoö Die Funktionsträger des Verbandes (Stand 9/2017) 1. Vorsitzender: Dr. Gerd Gies Dr. Gerd Gies, ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, ist seit 2012 im Vorstand tätig. Er wurde im April 2014 zum Vorsitzenden des Verbandes gewählt und zwei Jahre später von der Mitgliederversammlung in seinem Amt bestätigt. 2. Vorsitzender und Schatzmeister: Dr. Rolf Lenzen Dr. Rolf Lenzen ist für den BVT in einer Doppelfunktion tätig: Neben seiner über zwölfjährigen Funktion als Vizepräsent wurde ihm 2016 auch das Amt des Schatzmeisters übertragen. Der Fachanwalt für Steuerrecht ist außerdem der Ansprechpartner, wenn Tierfreunde den Verband testamentarisch bedenken möchten. Weiteres Vorstandsmitglied: Jürgen Rogowski Jürgen Rogowski war bis 2016 der Schatzmeister des BVT. Nach Ablauf der Amtsperiode stellte er sich nicht mehr zur Wiederwahl, unterstützt den Bundesverband Tierschutz aber weiter als Beisitzer. Weiteres Vorstandsmitglied: Dr. Uwe Boffin Dr. Uwe Boffin ist seit über vier Jahren für die medizinische Versorgung der Tiere im Tierheim Wesel verantwortlich. Der Tierarzt, mit eigener Praxis in Hünxe, ist seit 2016 Beisitzer. Weiteres Vorstandsmitglied: Karl-Heinz Heller Karl-Heinz Heller (Dipl.-Ing.agr. Ökonom) ist Geschäftsführer der Dithmarscher Geflügel GmbH & Co.KG. Mit Dr. Styrie kontrolliert er seit Jahren die Gänse-haltenden Betriebe, die das BVT-Gütesiegel tragen (s. Seite 14). Der Diplom-Agraringenieur wurde auf der Mitgliederversammlung 2017 zum neuen Beisitzer gewählt. Weiteres Vorstandsmitglied: Peter Hiob Peter Hiob arbeitet als Elektroniker in Waldmünchen. Der aktive Tierschützer gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Waldmünchener Tierfreunde e.v. Der Verein ist der jüngste Mitgliedsverein des Bundesverband Tierschutz e.v. Peter Hiob freut sich über seine diesjährige Berufung als Beisitzer und erhofft sich Synergieeffekte für beide Verbände. Weiteres Vorstandsmitglied: Günther Leuerer Günter Leuerer wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung zum Beisitzer gewählt. Nach 20 Jahren Leitungsfunktionen in internationalen Industriekonzernen war er weitere zwei Jahrzehnte in der Geschäfts- und Verlagsleitung einer mittelständischen Mediengruppe tätig. Günther Leuerer ist 1. Vorsitzender des Tierschutzvereines Wermelskirchen und Umgebung e.v. Tierheimleiterin: Gabi Wettläufer Gabi Wettläufer leitet seit 2011 das BVT-Tierheim in Wesel. Zuvor war sie 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Voerde-Dinslaken und Umgebung e.v. Von 2012 bis 2017 unterstützte sie den Vorstand als Beisitzerin. Geschäftsführer: Dr. Jörg Styrie Dr. Jörg Styrie ist seit 2011 Geschäftsführer des Bundesverband Tierschutz e.v. Der promovierte Agraringenieur leitete vorher als Bundesvorsitzender den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.v. Neben der Geschäftsführung vertritt Dr. Jörg Styrie den BVT im Tierschutzbeirat in Nordrhein-Westfalen und in der Bundestierschutzkommission. Geschäftsstellenleiterin in Moers: Annette Liesegang Annette Liesegang ist seit 25 Jahren Mitarbeiterin der BVT-Geschäftsstelle in Moers (Nordrhein-Westfalen). Neben der Mitgliederbetreuung ist sie u.a. für die Ausstellung von Spendenbescheinigungen, den allgemeinen Zahlungsverkehr und für die Kontakte zu den Bußgeldstellen der Gerichte zuständig. Verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeit: Claudia Lotz Claudia Lotz arbeitet seit März 2016 in der Pressestelle des BVT. Die Redakteurin hat im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 21 Jahre für den bmt gearbeitet. Sie ist u.a. die verantwortliche Redakteurin für die neue Zeitung Der Tierschutz des BVT. 7

7 A. Tätigkeitsbericht 1. Struktur des Bundesverband Tierschutz e.v. Der Bundesverband Tierschutz e.v. gehört als Dachverband mit seinen angeschlossenen Tierschutzvereinen und mehreren Tausend Mitgliedern und Förderern zu den großen, anerkannten und seriösen Tierschutzorganisationen in Deutschland. Der Verein unterhält ein Tierheim in Wesel wurde der Verband gegründet und die Geschäftsführung in Moers angesiedelt. Von hier betreut die Geschäftsstelle die Mitglieder, wickelt ordnungsgemäß die Finanz- und Personalbuchhaltung ab und unterstützt administrativ den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand hat der BVT ein Hauptstadtbüro in Berlin eröffnet eine Entscheidung, die sich sehr positiv ausgewirkt hat. Das Büro wird von Dr. Jörg Styrie geleitet, der seit nunmehr sechs Jahren für den BVT als Geschäftsführer tätig ist. Seine Hauptaufgaben bestehen in Berlin darin, politische Lobbyarbeit für die Tiere und den Tierschutz zu betreiben und in zahlreichen politischen Gremien mitzuarbeiten. Alle zwei Monate, jeweils am ersten Mittwoch des Monats, trifft sich auf Anregung von Dr. Styrie ein Tierschutzstammtisch, bei dem sich Unterstützer des Verbandes über das weitere Vorgehen austauschen. Wer Lust hat, aktiv mitzuarbeiten, ist herzlich willkommen. Termine auf und auf unserer Facebook-Seite. Der Geschäftsführer unterstützt neben seiner politischen Arbeit in Berlin außerdem die Geschäftsstelle in Moers, das vereinseigene Tierheim in Wesel und den Vorstand in allen Fragen des praktischen und politischen Tierschutzes hat der Bundesverband Tierschutz besonders die Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen intensiviert und die Waldmünchner Tierfreunde als neuen Mitgliedsverein aufgenommen. Zeitgleich wurde auch die Modernisierung der Webseite des Gesamtverbandes und die des Tierheims abgeschlossen. Ende 2016/ Anfang 2017 ging die erste Tierschutz-Zeitung des BVT an Mitglieder, Förderer und weitere Unterstützerkreise. Die Zeitung erscheint viermal jährlich und greift damit auf eine Tradition des Verbandes zurück. Bis 2010 gab der BVT das Mitgliedsmagazin Der Tierschutz heraus. Im Jahr 2017 beschäftigte der Bundesverband Tierschutz, einschließlich der Mitarbeiter des Tierheims Wesel, sieben Vollzeitmitarbeiter, eine Halbtagskraft, zwei Auszubildende und 3 Hilfskräfte. Das Tierheim Wesel wird darüber hinaus von vielen ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die sich vor allem in der Tierbetreuung engagieren. Neues Spendenzertifikat für den BVT Am 30. Mai 2017 verlieh der Deutsche Spendenrat 15 seiner Mitgliedsvereine ein neues Spendenzertifikat. Der Bundesverband Tierschutz e.v. war einer der ersten, der mit dem Zertifikat ausgelobt wurde. Bei diesem in Deutschland einzigartigen Prüfverfahren übernehmen unabhängige Wirtschaftsprüfer die Qualitätskontrolle. Wie Wolfgang Stückemann, Vorsitzender des Deutschen Spendenrates erläuterte, machte die Verleihung des Spendenzertifikats deutlich, dass die gemeinnützigen Organisationen mit den Geldern verantwortungsvoll und transparent im Sinne ihrer selbst bestimmten gemeinnützigen und wohltätigen Ziele umgehen. Das Spendenzertifikat ist drei Jahre gültig. In zwei Stufen wird die Qualitätssicherung vorgenommen: 1. Die gemeinnützigen Organisationen legen dem Deutschen Spendenrat e.v. und der Öffentlichkeit jährlich ihre Tätigkeiten, Projekte und Finanzen offen dar. Dabei sind sie verpflichtet, die Einnahmen und Ausgaben von Rechnungs- und Wirtschaftsprüfern kontrollieren zu lassen und das Ergebnis in einem Tätigkeitsbericht zu veröffentlichen. 2. Neu ist nun dieses Prüfungsverfahren, bei dem mindestens zwei unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften die zweckgerichtete, wirtschaftliche und sparsame Mittelverwendung der finanziellen Zuwendungen überprüfen und bestätigen, dass die gemeinnützigen Organisationen die Grundsätze des Deutschen Spendenrates eingehalten haben. Mehr Infos unter 8

8 A. Tätigkeitsbericht 2. Mitarbeit in politischen Gremien Der Bundesverband Tierschutz arbeitet in mehreren Gremien auf Bundes- und Landesebene mit. Einfluss auf die rechtlichen Bestimmungen zur Haltung von Tieren zu nehmen, ist nur auf politischem Wege möglich und umso erfolgversprechender, je enger die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ist, die dieselben Ziele im Tierschutz verfolgen. Bundestierschutzkommission Seit November 2011 arbeitet der Geschäftsführer des BVT, Dr. Jörg Styrie, in der Bundestierschutzkommission mit. Die Kommission hat die Aufgabe, das Ministerium in Fragen des Tierschutzes zu beraten und ist vor dem Erlass von Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften nach dem Tierschutzgesetz anzuhören. Der Bundesverband Tierschutz ist seit der Einrichtung der Kommission 1986 ständiges Mitglied und 2017 tagte die Kommission je zweimal. Tierschutzbeiräte Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg Gleichfalls arbeitet der Bundesverband Tierschutz seit Jahren in den Tierschutzbeiräten mehrerer Bundesländer (Nordrhein- Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg) mit. Die Beiräte haben sich das Ziel gesetzt, die jeweiligen Landesregierungen in ihren Tierschutzvorhaben zu beraten und Initiativen für mehr Tierschutz anzustoßen. Diese Gremienarbeit findet drei bis viermal jährlich statt. Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (kurz: set) Hinter der umständlichen Formulierung verbirgt sich interdisziplinäre Tierschutzarbeit. Im Bemühen Tierversuche durch Alternativmethoden zu ersetzen hat sich eine ungewöhnliche Konstellation aus Tierschutz und Industrie zusammengefunden: Neben dem Bundesverband Tierschutz und dem Deutschen Tierschutzbund sind dies von Industrieseite der Verband der Chemischen Industrie, der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller, der Industrieverband Agrar und der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Deutscher Naturschutzring Tier- und Naturschutz überschneiden sich häufig in ihren Zielsetzungen. Aus diesem Grund ist der Bundesverband Tierschutz seit vielen Jahren Mitglied im Deutschen Naturschutzring (DNR). Wiederholt bezogen die im DNR vertretenen Tierund Artenschutzorganisationen Stellung zur Tierschutzpolitik der Bundesregierung. Den politischen Verlautbarungen, so der Tenor, müssten nun endlich Taten folgen. Das Bündnis für Tierschutzpolitik Die Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzverbänden ist dem BVT sehr wichtig. Gemeinsam sind tierschutzpolitische Ziele eher zu erreichen, als wenn jede Organisation für sich alleine für Verbesserungen im Tierschutz kämpft. Die Kampagnenarbeit wird partnerschaftlich abgestimmt und Positionen, für die ein Konsens besteht, an die politisch Verantwortlichen herangetragen. So haben sich seit 2015 die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, der Bundesverband Tierschutz e.v., der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.v., PROVIEH e.v. sowie VIER PFOTEN Stiftung für Tierschutz zum Bündnis für Tierschutzpolitik in Berlin zusammengeschlossen. Landesbüro Verbandsklagerecht anerkannter Tierschutzverbände in NRW Im Februar 2015 gründeten sieben in Nordrhein-Westfalen anerkannte Tierschutzverbände, unter ihnen der Bundesverband Tierschutz e.v., eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die GbR ist Träger des Landesbüros Verbandsklagerecht anerkannter Tierschutzverbände in NRW mit Sitz in Düsseldorf. Die sieben Tierschutzverbände nehmen mit dem Inkrafttreten des Verbandsklagegesetzes in NRW 2013 seither ihre Mitwirkungsrechte gemeinsam wahr. Im Jahr 2016 hatte der Bundesverband Tierschutz den Vorsitz inne. 9

9 A. Tätigkeitsbericht 3. Die tierschutzpolitische Arbeit 3.1 Das Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzorganisationen steht in NRW nach der Landtagswahl wohl zur Disposition Die Tierschutz-Verbandsklage gehört seit jeher zu den zentralen Forderungen des Bundesverband Tierschutz e.v. Sie ermöglicht anerkannten Verbänden tierschutzrelevante Entscheidungen von Behörden gerichtlich überprüfen zu lassen. Tierschutzorganisationen können zwar Verstöße gegen das Tierschutzrecht bei der Staatsanwaltschaft anzeigen, doch diese entscheidet allein, ob sie Anklage erhebt oder die Ermittlungen einstellt, wie es bedauerlicher Weise sehr häufig geschieht. Mit der Tierschutzverbandsklage erhalten anerkannte Tierschutzorganisationen das Recht, in Anwaltsfunktion für die Tiere einzutreten. Die Tierschutz-Verbandsklage kann somit die rechtliche Schieflage zwischen Tiernutzern und den Rechten der Tiere ausgleichen. Nachdem 2013 das Verbandsklagegesetz mit seinen Mitwirkungsrechten für Tierschutzvereine in Nordrhein-Westfalen verabschiedet wurde, gründeten sieben der neun in NRW anerkannten Tierschutzverbände 2015 eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts). Sie eröffneten ein Landesbüro in Düsseldorf, um die Interessen der Tiere im Rahmen der neuen gesetzlichen Möglichkeiten vereint wahrnehmen zu können. Vor der Landtagswahl am 14. Mai 2017 hatte die CDU deutlich gemacht, die Tierschutz-Verbandsklage in Nordrhein-Westfalen kippen zu wollen, würde sie Regierungsverantwortung bekommen. Ein entsprechender Gesetzentwurf im Vorfeld der Wahl wurde jedoch am 8. März 2017 im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz von SPD, Grünen und Piraten zurückgewiesen. Mit Petitionen und Protestaktionen hatten Tierschutzorganisationen in Düsseldorf, unter ihnen der Bundesverband Tierschutz, auf die Bedeutung des Weiterbestandes des Verbandsklagerechts in NRW hingewiesen. Zudem befragten die im Landesbüro vertretenen sieben Tierschutzorganisationen die zur Wahl antretenden Parteien zu ihrer Position zur Tierschutzverbandsklage und veröffentlichten die Ergebnisse in einer gemeinsamen Pressemitteilung im Mai. Hier eine kurze Zusammenfassung: Grüne, SPD und Piraten, die das Klagerecht eingeführt hatten, gaben in ihren Antworten an, in der Verbandsklage einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Staatsziels Tierschutz zu sehen. Sie hätten in der nächsten Legislatur den Erhalt von Mitwirkungs- und Klagerecht im Tierschutz fortgesetzt. Sie waren bereit, die Mitwirkung der anerkannten Tierschutzvereine strukturell zu unterstützen und wollten sich darüber hinaus für ein Verbandsklagerecht auf Bundesebene einsetzen. Anders die CDU und FDP. Beide Parteien sprachen sich vehement gegen das Klagerecht im Tierschutz aus und gaben an, es im Falle eines Wahlsieges in NRW abzuschaffen. Für eine Einführung auf Bundesebene sahen Christsoziale und Freie Demokraten ebenfalls keine Notwendigkeit. Für den Tierschutz ist bei diesen Landtagwahlen die Tierschutz-Verbandsklage die Gretchenfrage, wurde Dr. Gerd Gies in einer BVT-Pressemitteilung zitiert. Eine Partei, die sich gegen das Klagerecht stellt, blockiert Fortschritte im Tierschutzrecht und ist damit für Tierfreunde nicht wählbar, kritisierte der BVT-Vorsitzende. Mit der Landtagswahl in NRW am 14. Mai 2017 haben sich nun die politischen Rahmenbedingungen verändert: Die rotgrüne Koalition wurde abgewählt jetzt regieren CDU und FDP das Land. Schlechte Aussichten für den Weiterbestand des Tierschutzverbandsklagerechtes, befürchtet das Landesbüro. In diesen acht Ländern gibt es inzwischen das Gesetz über Mitwirkungs- und Klagerechte von Tierschutzorganisationen, zuletzt wurde es am 5. April dieses Jahres in Niedersachsen eingeführt: in Baden-Württemberg (seit 2015) in Bremen (seit 2007) in Hamburg (seit 2013) in Nordrhein-Westfalen (seit 2013) in Niedersachsen (seit 2017) im Saarland (seit 2013) in Rheinland-Pfalz (seit 2014) in Schleswig-Holstein (seit 2014). 10

10 A. Tätigkeitsbericht 3.2 Tierversuche Zweites Tierschutzfestival in der Kulturbrauerei Über Begeisterte hatten das erste Tierschutzfestival in der Berliner Kulturbrauerei besucht. Nach dem großen Erfolg wurden am 5. Mai 2017 noch mehr Gäste erwartet. Der Bundesverband Tierschutz war wieder mit einem Infostand vertreten, der von vielen Besuchern frequentiert wurde. Aus dem Programm: Neben Musikern und Bands wie Elif Fetsum, Astrid North, Lea und dem Berliner Kneipenchor präsentierten über 50 Stände vegetarische und vegane Snacks, Kleidung und vieles mehr. Außerdem konnten sich die Besucher bei Anbietern von Tierfutter und tierischen Accessoires Anregungen für die Ernährung ihrer Haustiere holen. Auf zwei Bühnen wurden im Wechsel musikalische Unterhaltung und Diskussionsrunden zu Tierschutzthemen angeboten Berliner Senat kündigt Abkehr von Tierversuchen an Neues Institut für die Erforschung von Alternativmethoden in Planung Im Juni 2017 meldeten die Hauptstadtmedien, dass der Senat die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch in Berlin vorantreiben wolle. Die Pläne für das neue Institut sollten ein eigenständiger Teil des turnusmäßigen Vertrages sein, der zwischen der Landesregierung und der Charité geschlossen wird. Der Bundesverband Tierschutz begrüßte die Ankündigungen mit einer Pressemeldung und nahm wie folgt Stellung: Wir fordern seit langem ein Umdenken, weg vom Tierversuch und hin zur Erforschung von Ersatzmethoden, sagte Dr. Gerd Gies, Vorsitzender des Verbandes. Der BVT gehört zu den Gründungsmitgliedern von set (Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen) und hat stets die Unverhältnismäßigkeit der Mittel, die Berlin für Tierversuche und in nur marginalem Umfang für die Erforschung von Ersatzmethoden bereitstellt, kritisiert. In Berlin finden ca. 10% aller Tierversuche statt, die in Deutschland durchgeführt werden, so Dr. Gies. In über 100 Laboren werden praktisch vor den Augen von der Berliner Millionen Tiere für Versuche herangezogen, die in den meisten Fällen keinen Aufschluss geben. Es wird Zeit, dass sich Berlin zu seiner Verantwortung bekennt und die Weichen für mehr Tierschutz in unserer Gesellschaft stellt. Die Abkehr vom Tierversuch, grausam, unethisch und wissenschaftlich fragwürdig, ist zwingend, sagte der BVT-Vorsitzende. Darüber hinaus ließe sich die Erforschung von Alternativmethoden nach Darstellung von Dr. Gerd Gies so finanzieren: Für jedes Tier, das im Tierversuch verbraucht wird, solle ein fester Betrag zweckgebunden in die Erforschung von Alternativ-methoden fließen. Diesen Betrag könne die Behörde bei jeder Genehmigung eines Tierversuches zweckgebunden erheben, um damit die Entwicklung von Ersatzmethoden weiter zu fördern. 11

11 A. Tätigkeitsbericht 3.3 Tiere in der Landwirtschaft Es zeigt sich immer deutlicher, dass die industrielle Massentierhaltung in die Sackgasse führt. Der Bundesverband Tierschutz kritisiert seit langem die Fehlentwicklung in der Landwirtschaft und fordert nachhaltige Korrekturen. Mit folgenden Projekten zeigt der BVT, dass die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern auch tierschonend geschehen und den Verbrauchern das Vertrauen in eine Erzeugung zurückgegeben kann, die Mensch, Tier und Umwelt gerecht wird Damit keine männlichen Eintagsküken mehr sterben müssen BVT geht Kooperation mit der Bio-Initiative ein und zeichnet haehnlein-eier mit seinem Siegel vom Tierschutz bestätigt aus Während bundesweit noch männliche Eintagsküken getötet werden, machen Bio-Landwirte mit eigenen Initiativen vor, wie es geht: Sie legen die Aufzucht der kleinen Hähne auf den Eierpreis um. Ein zukunftsweisender Weg, sagt der Bundesverband Tierschutz und lobt seit Dezember 2017 haehnlein-eier vom Bio-Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof in Finkenthal (Mecklenburg-Vorpommern) aus. Der BVT-Vertragspartner ist nicht Fürstenhof, sondern die Bio-Initiative, eine gemeinnützige Gesellschaft. Dieser Verband ist Standardgeber für Bio-Produkte nach strengen Maßgaben. Fürsten-hof ist seit diesem Jahr ein teilnehmender Betrieb und muss die Vorgaben der Bio-Initiative ein dreistufiges Kontrollverfahren, das sich aus betrieblicher Eigenkontrolle, Kontrolle durch eine neutrale Zertifizierungsstelle und Kontrolle der Kontrolle zusammensetzt erfüllen. von links: Dr. Jörg Styrie, Claudia Lotz, Dr. Gerd Gies Die Zusammenarbeit bezieht sich auf die sogenannten haehnlein-produkte, Eier und Fleisch. Bei dem haehnlein-konzept werden männliche Küken aufgezogen und die Kosten auf den Eierpreis umgelegt. Auf den Eierkartons wird künftig das BVT-Siegel vom Tierschutz bestätigt stehen. Mit seinem haehnlein-konzept setzt Fürstenhof eine Forderung um, die der BVT seit langem erhebt. Die Tötung von Tieren, nur weil sie das falsche Geschlecht haben, ist ethisch verwerflich und nicht akzeptabel. Das Engagement der Erzeugergemeinschaft in diesem Bereich hat uns beeindruckt und findet unsere Anerkennung, begründete Dr. Jörg Styrie die Zusammenarbeit. Auf den Partnerbetrieben von Fürstenhof in Mecklenburg Vorpommern werden haehnlein-küken unter artgerechten, ökologischen Bedingungen aufgezogen. Die Tiere haben Platz im Stall, Auslauf auf der Wiese, und das hochwertige Bio-Futter kommt aus der eigenen Mühle. Im Rahmen der Auslobung vom Tierschutz bestätigt finden gemeinsame Kontrollen des BVT mit den Zertifizierungsstellen in den haehnlein-betrieben statt. Außerdem ist vertraglich geregelt, dass der Bundesverband Tierschutz jederzeit unangemeldete Eigenkontrollen durchführen und Einsicht in alle prüfungsrelevanten Unterlagen nehmen kann. In einem Interview mit der BVT-Zeitung Der Tierschutz (Nr. 3/2017) erklärte der BVT-Geschäftsführer, warum der Verband die Zusammenarbeit mit Fürstenhof, einem Großplayer der Branche, der pro Jahr ca. 80 Millionen Eier produziert, gesucht hat. Dr. Styrie: Uns geht es darum, artgerechte Tierhaltung und das Aufziehen der männlichen Küken in der Breite zu erreichen. Hier ist die Kooperation mit großen Playern notwendig und unabdingbar. Schaffen wir es, die großen Produzenten davon zu überzeugen, das Töten der Eintagsküken aufzugeben, sie nicht mehr wie Abfall zu entsorgen, dann verhindern wir den hundertausendfachen sinnlosen Mord an wehrlosen Mitgeschöpfen. Und auf die Unterstützung aus Politik brauchen wir nicht zu warten. Sie setzt mit der Geschlechtererkennung im Ei auf einen Weg, den wir nicht mitgehen können und wollen. 12

12 A. Tätigkeitsbericht Ob und in welchem Umfang die Aufzucht der männlichen Küken das Töten der Eintagsküken verhindern kann, hängt jetzt von den Verbrauchern ab. Die Aufzucht der Hähne ist teuer, weil sie nur wenig Gewicht pro Tag ansetzen und die Mast mit ca. 120 Tagen fast vier Mal so lang dauert wie bei herkömmlichen Masthähnchen. Finanziert wird der Mehraufwand über eine Umlage auf den Eierpreis der weiblichen Geschwister. Die Konsumenten müssen bereit sein, die Aufzucht der männ-lichen Küken durch den höheren Preis von Fleisch und Eiern mitzufinanzieren. Wir sehen hierin einen positiven Effekt: Fleisch erhält wieder eine Wertigkeit, die in der Vergangenheit verloren gegangen ist, appellierte Dr. Jörg Styrie in Der Tierschutz an die Verbraucher. Zum Hintergrund Bis zu 50 Millionen Eintagsküken werden noch immer direkt nach dem Schlupf getötet, weil sie das falsche Geschlecht haben. Männliche Küken der Legehennenrassen legen naturgemäß keine Eier und setzen so langsam Fleisch an, dass sich ihre Aufzucht unter wirtschaftlichen Aspekten nicht lohnt. Bundesverband Tierschutz e.v. Und so werden die Hähnchen mit maschineller Präzision vergast oder geschreddert eine so ungeheure Vernichtung von Leben über Jahrzehnte hinweg, wie sie endlich auch die Politik nicht länger hinnehmen konnte. Seit vielen Jahren kritisieren Tierschutzorganisationen das millionenfache Töten von männlichen Eintagsküken als zutiefst unethisch. Die Vernichtung von Leben sei Ausdruck eines in die Sackgasse laufenden landwirtschaftlichen Systems, hatte der BVT wiederholt geäußert. Jedoch kam ein Verbot des Kükentötens für den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht in Frage: Er befürchtete das Abwandern der Geflügellobby in das Ausland und unterstützte daher mit Millionenbeträgen die Entwicklung eines Verfahrens, das die frühe Geschlechtererkennung im Ei ermöglichen und damit die grausame Praxis so schnell wie möglich beenden sollte. Eintagsküken Wir sind geboren, um zu leben! Eintagsküken sind ein Thema der neuen Infokartenreihe des BVT (s. Seite 37) Doch die Spektroskopie-Technologie, an der federführend Wissenschaftler aus Dresden und Leipzig arbeiten, wird nach Aussage von Experten vermutlich erst zwei Jahre später, Ende 2019, zur Marktreife gelangen können. Bei diesem Verfahren soll mit Hilfe eines Lasers das Geschlecht des Embryos festgestellt werden und die Eier, in denen männlichen Küken heranwachsen würden, dann aussortiert und weiterverwertet werden. Wir sind mit dieser Lösung schließlich geht es auch bei diesem Verfahren um die in unseren Augen unethische Differenzierung zwischen lebenswert und nicht-lebenswert nicht glücklich, hatte Dr. Jörg Styrie das Verfahren stets kommentiert. Unter diesem Namen werden die Eier vermarktet, für die männliche Küken aufwachsen Aus ökologischem Landbau haehnlein-eier: Bundesweit u.a. in Denns-Biomärkten, Alnatura-Märkten, Edeka, Rewe, Real, Globus und Tegut-Märkten Bruderhahn-Initiative Deutschland (BID): Die Eier kommen von Demeter- und Biolandbetrieben und werden bundesweit in Bio-Märkten angeboten basic-bruderherz-initiative: Bundesweit in Basic-Biomärkten Bruder-Ei: In den SuperBioMärkten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Bruderküken-Initiative: Bundesweit in Alnatura-Märkten In Berlin und Brandenburg bieten regionale Bio-Läden Eier mit dem Namen Ei-Care an. Die Eier stammen von Zweinutzungshühnern, in diesem Fall der französischen Rasse Les Bleues. Die Hennen legen im Schnitt 200 Eier im Jahr (Hochleistungsrassen um 300), die Hähne brauchen über 80 Tage, um auf das Gewicht zu kommen, das Turbohähnchen in weniger als 35 Tagen erreichen. Aus konventioneller Landwirtschaft Pilotprojekt Spitz&Bube der Rewe Group aus Freilandhaltung; Hennen wird nicht der Schnabel gekürzt (Spitz) und Hähne werden aufgezogen (Bube) Penny bietet Herzbube-Eier aus Bodenhaltung an, Vorgaben sonst wie bei Rewe Aldi Nord und Süd bieten Bruderhahn-Eier an Edeka Rosenthaler Hahnglück. 13

13 A. Tätigkeitsbericht Gänsehaltung mit BVT-Gütesiegel Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet der Bundesverband Tierschutz mit Erzeugern zusammen, die sich bereit erklären, die Tiere besonders artgerecht zu halten, sie schonend zu transportieren und tierschutz-gerecht zu schlachten. Dafür werden die Tiere mit dem BVT-Gütesiegel ausgezeichnet. Eine enge Zusammenarbeit besteht dabei mit der Firma Eskildsen, die Gänse in bäuerlicher Freilandhaltung unter dem Label Dithmarscher Gans aufzieht (s. hierzu auch die Erweiterung des Vorstandes um Herrn Karl-Heinz Heller auf Seite 5) wurde die Firma Eskildsen mit ihrer Saxen-Gans in Sachsen in die Auslobung mit aufgenommen. Zuvor hatte der BVT den Betrieb mehrfach besucht und die Haltung zertifiziert. Auch die Federn der Saxen-Gans werden mit dem Gütesiegel des Tierschutzes ausgelobt, weil sie ausschließlich im Rahmen der Schlachtung gewonnen werden. Andere Daunenanbieter praktizieren dagegen weiterhin das schmerzhafte und von Tierschutzseite abzulehnende Lebendrupfverfahren. Der BVT-Geschäftsführer und diplomierte Agrarwirt Dr. Jörg Styrie kontrolliert mit der Firma Eskildsen die teilnehmenden Betriebe wurden Gänsehalter in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen besucht. Grundsätzlich gilt: Wer die vereinbarten Tierschutzkriterien verletzt bzw. nicht einhalten kann, wird aus dem Programm ausgeschlossen. Und dies sind die Anforderungen, die der BVT und Dithmarschen an die tiergerechte Gänsehaltung und die Betriebe stellen: Die Betriebe müssen durchgängig nachweisen können, wo die Gänse herkommen, in welcher Brüterei sie geschlüpft sind, wie viel Küken eingestallt wurden, wie sie gefüttert und schließlich geschlachtet wurden Die Mast der Gänse erfolgt ausschließlich in der Haltungsform bäuerliche Freilandhaltung mit einem Auslauf von 15 m2 pro Tier. Dem artgerechten Verhalten der Gänse wird Sorge getragen, in dem sie gemeinschaftlich in Herden zusammenleben. Auf den Wiesen stehen ihnen Komfort-Bereiche wie zum Beispiel Ruhezonen, Schattenflächen und Äsungszonen zur Verfügung Es müssen mehrere Auslaufflächen im Wechsel genutzt werden können, damit die Nährstoffversorgung der Gänse zu jedem Zeitpunkt gesichert bleibt Alle Gänse müssen einen ständigen und uneingeschränkten Zugang zum Futter und Wasser haben. Dabei sind die Tränken und Futterplätze so einzurichten, dass deren Verschmutzung auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird. Es müssen so viele Futter- und Tränkestellen zur Verfügung gestellt werden, dass es in der Herde keine Auseinandersetzungen gibt Die Tränken müssen den Gänsen die Möglichkeit bieten, ihren Kopf eintauchen und das Gefieder benetzen zu können Die Fütterung muss artgerecht sein und mindestens zu 70% aus Getreide und einem ca. 30%-gen Anteil Grünfutters bestehen Die Verladung der Gänse zum Schlachthof muss so schonend wie möglich erfolgen, gleiches gilt für den Transport. Die Tiere sollen ausschließlich in den späten Abend- und Nachtstunden durch geschultes Personal verladen werden Zum Schlachtvorgang: Das Mindestschlachtalter für eine Gans soll 20 Wochen betragen, für eine junge Gans 16 Wochen. Die Tiere werden kontrolliert betäubt und getötet Verboten sind: Lebendrupf, Zwangsfütterung (Stopfen), der Einsatz von Leistungsförderern und prophylaktischen Medikamentengaben Alle Vertragslandwirte müssen regelmäßig geschult werden Die Gänse stammen aus einer Zucht, die den Schwerpunkt auf vitale und bewegungsfreudige (weidefähige) Tiere legt. Extremzuchten werden so vermieden. 14

14 A. Tätigkeitsbericht Der Ringelschwanz gehört mir! Die BVT-Kampagne für ein Verbot des Schwanzkupierens bei Ferkeln Auf der BVT-Webseite können Interessierte die noch bis Ende 2018 laufende Petition an die Bundeslandwirtschaftsministerin unterzeichnen. Hierin wird Julia Klöckner (vorm. Minister a.d. Christian Schmidt) aufgefordert, das Schwanzkupieren bundesweit zu verbieten und keine Ausnahmeregelungen zuzulassen. Die Zeit des Kampagnenstarts war deswegen günstig, weil mehrere Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Vorstöße unternommen hatten, die tierschutzwidrige Praxis zumindest auf Landesebene zu unterbinden. Zum Hintergrund der Kampagne: Die wenigsten Verbraucher wissen, dass Ferkeln kurz nach der Geburt der Ringelschwanz entfernt wird. Das betäubungslose Kupieren wird nicht ausnahmsweise praktiziert, sondern in der gesamten konventionellen Schweinehaltung in Deutschland und Europa. Das Entfernen des Schwanzes stellt einen Verstoß gegen geltendes EU-Recht und das deutsche Tierschutzgesetz dar. Über seine Kampagne möchte der BVT erreichen, dass die Öffentlichkeit über diesen fortgesetzten Rechtsverstoß informiert wird und erfährt, welche Schmerzen schon wenige Tage alte Ferkel erleiden müssen. Die Landwirte kupieren die Schwänze der Tiere, weil die durch die Bedingungen in der Massentierhaltung gestressten Schweine Kannibalismus entwickeln und sich an den Schwänzen und Ohren ihrer Artgenossen verbeißen. Aus diesem Grund werden die Ringelschwänze vorsorglich abgeschnitten, um das aggressive Verhalten der Tiere zu unterbinden. Alle Infos auf Für eine Agrarwende Großdemo in Berlin Wie wichtig den Berlinern und Brandenburgern ein Umdenken in der Agrarpolitik ist, zeigt sich Jahr für Jahr an den steigenden Teilnehmerzahlen der Großdemonstration Wir haben es satt. Zeitgleich zur Grünen Woche finden sich die Gegner einer Landwirtschaft zusammen, die immer stärker zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt geht. Ca Teilnehmer, unter ihnen Verbände aus Tier-, Natur- und Artenschutz sowie öko-logische Erzeuger, zogen unter dem Motto Statt Masse fordern wir Klasse mit über 120 Traktoren am 21. Januar 2017 durch die Berliner Innenstadt. Die Position des BVT: Die wiederkehrenden Skandale in der Tierhaltung zeigen, dass es kein weiter wie bisher geben darf. Statt Megaställe mit Tausenden von Tieren zu unterhalten, muss die Landwirtschaft zu vertretbaren Größenordnungen zurückfinden, in denen das Wohlbefinden der Tiere vordringlich ist. Der Bundesverband Tierschutz steht für eine grundlegende Reform der Agrarpolitik, in der die Agrarzahlungen nach ökologischen-, sozialen- und Tierschutzkriterien ausgerichtet werden müssen. Grundsätzlich fordert der Verband eine artgerechte Tierhaltung und den Erhalt bäuerlicher Strukturen. 15

15 A. Tätigkeitsbericht Tierschutzorganisationen im Dialog mit der Politik Zu mehr Tierschutz in den Ställen wird das staatliche Tierwohl-Label nicht beitragen Die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk bestätigten in ihren Berichten im April 2017, was der Bundesverband Tierschutz befürchtet hatte: Das auf Freiwilligkeit basierende Tierwohl-Label von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hält nicht, was es verspricht. So werden Medienberichten zufolge zum Beispiel für die Haltungsbedingungen von Schweinen Kriterien in der Einstiegsstufe gelten, die gerade die gesetzlichen Mindeststandards erfüllen. Wie Dr. Jörg Styrie, BVT-Geschäftsführer (links im Bild), bereits in der BVT-Zeitung des Verbandes ( Der Tierschutz Nr.1/2017) ausführte, erwarten Tierschutzorganisationen von einem Tierwohl-Label Kriterien, die über die bisherigen Mindeststandards hinausgehen. Wir brauchen kein Label, so der diplomierte Agrarwirt Styrie, das die Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung unberührt lässt und sich damit als Kniefall vor der Agrarlobby präsentiert. Es geht u.a. um eingepferchte Sauen in Kastenständen, Ferkel, denen die Schwänze abgeschnitten werden und erwachsene Tiere, die ohne Beschäftigung auf Vollspaltenböden stehen. Ein Tierwohl-Label, das diese Zustände toleriert, verdient seinen Namen nicht, betonte Dr. Jörg Styrie. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen 0,75 m2 dürfen Mastschweine so will es das Label künftig auf einem Quadratmeter stehen. Eine ebenso marginale Verbesserung ist bei der Beschäftigung von Schweinen geplant. Ein Stück Holz als Spielzeug und ständiger Zugang zu Rauhfutter diese, im Übrigen längst in der nationalen Nutztierhaltungsverordnung bzw. EU-Richtlinie niedergelegten, Kriterien reichen nicht aus, um das Tierwohl in der Landwirtschaft wirklich voran zu bringen, kritisierte der Geschäftsführer des Bundesverband Tierschutz e.v. Wir erwarten, dass die Kriterien zur Haltung von landwirtschaftlichen Tieren über den Bestimmungen des nationalen und europäischen Rechts liegen. Weiter erwartet der BVT und mit ihm das Bündnis für Tierschutzpolitik (BVT, Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt, Vier Pfoten-Stiftung für Tierschutz, PROVIEH e.v., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.v.), dass alle tierischen Produkte für die Verbraucher nachvollziehbar gekennzeichnet werden. Damit die Kunden sofort sehen können, unter welchen Haltungsbedingungen die Tiere gelebt haben, fordern wir die Kennzeichnung, wie sie mit dem Eier-Code bereits etabliert ist, so Dr. Styrie abschließend Tierschutzpolitische Podiumsveranstaltung vor der Bundestagswahl Was werden die Parteien für tierschutzpolitische Ziele umsetzen, wenn sie tatsächlich die Mehrheit im Bundestag erhalten? Um Tierfreunden die Chance zu geben, eben jene Politiker zu wählen, die sich nach dem Votum der Wähler tatsächlich für Tiere ein- und ihre Versprechen umsetzen, hat das Bündnis für Tierschutzpolitik Ende Juni 2017 eine Podiumsdiskussion in Berlins Mitte mit Vertretern der Parteien und der Parlamentarischen Staatsekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert. Bei der Podiumsdiskussion Wir haben die Wahl Tiere nicht. Tierschutzpolitik nach der Bundestagswahl 2017 stellten sich die tierschutzpolitischen Sprecherinnen den Fragen der Tierschutzorganisationen. Für die SPD-Fraktion war Christina Jantz- Herrmann gekommen, für die Partei Die LINKE Birgit Menz, für das Bündnis 90/Die Grünen Nicole Maisch sowie der milchpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Kees de Vries. Hier die Zusammenfassung der verschiedenen Positionen: Neben den Haltungsbedingungen von Tieren in der Landwirtschaft, Tierzucht und Verbrauchertransparenz ging es dabei auch um Heimtiere, Qualzuchten, Wildtiere im Zirkus, Tierversuche und ein Verbot der privaten Exotenhaltung (s. hierzu auch Seite 22). Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth gab einleitend einen Rückblick auf die vergangenen vier Jahre Tierschutzpolitik des BMEL. Sie wies darauf hin, dass die gewandelten Erwartungen der Gesellschaften mehr Berücksichtigung finden müssten. 16

16 A. Tätigkeitsbericht v.l.n.r.: Prof. Dr. Harald Grethe, Prof. Dr. agr. habil. Bernhard Hörning, Dr. Tanja Busse, Kees de Vries (CDU/CSU), Christina Jantz-Herrman (SPD), Nicole Maisch (Bündnis90/Die Grünen), Birgit Menz (Die LINKE) Jedoch wolle man auch zukünftig auf freiwillige Vereinbarungen mit der Wirtschaft setzen, um eine Abwanderung der landwirtschaftlichen Produktion in die Nachbarländer zu verhindern. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die LINKE kritisierten das BMEL. So bemängelte Frau Jantz-Herrmann (SPD) die fehlende Substanz hinter vielen Aktivitäten des BMEL. Beispielsweise sei die Geschlechtsbestimmung im Ei aus ethischer Sicht mehr als fragwürdig und könne eigentlich nur als Brückentechnologie angesehen werden. Frau Maisch (Bündnis 90/Die Grünen) wies daraufhin, dass das aktuell vom BMEL geplante Tierschutz-Label nur als inhaltsleeres Emblem existiere. Hingegen schätzte der milchpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Kees de Vries den Tierschutz in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau ein. Generell sehen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die LINKE noch Handlungsbedarf in vielen Tierschutz-Bereichen. Ordnungsrechtlich würden sie sich nach der Wahl für eine Haltungsverordnung für Milchkühe und ein mittelfristiges Verbot von Kastenständen in der Sauenhaltung eingesetzen. Frau Maisch (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, kein Geschäftsmodell, das auf Tierquälerei beruhe, dürfe eine Zukunft haben. Was den Tierschutz von Heimtieren angeht, so waren sich SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die LINKE ebenfalls einig: Es müsse eine Positivliste für Tiere in privaten Haushalten geben, verbunden mit besseren Kenntnissen über die Bedürfnisse der jeweiligen Tiere. Für ein Verbot von Tierversuchen bedarf es nach Ansicht der tierschutzpolitischen Sprecherinnen ein dringend nötiges Ausstiegskonzept, eine valide Prüfung von Alternativmethoden sowie bessere rechtliche Möglichkeiten, Forschungsanträge abzulehnen, die gegen das Tierwohl verstoßen. Die CDU/CSU werde hingegen weiter auf freiwillige Vereinbarungen bei Tieren in der Landwirtschaft setzen, lediglich über eine Verkürzung der Verweildauer von Sauen in Kastenständen könne man nach ihrem Wahlsieg reden. Auch gegen eine Regelung für Heimtiere sprach sich Kees der Vries aus, da die meisten Halter ihre Tiere lieben würden. Ein Wildtierverbot für Zirkusse sei eventuell mit einem Bestandsschutz für ältere Tiere möglich. Das Bündnis für Tierschutzpolitik fordert strengere gesetzliche Regelungen, um Tiere vor unnötigen Schmerzen und Leiden zu bewahren, und begrüßte das hohe Interesse der Wählerinnen und Wähler an der Podiumsdiskussion, die sich auf diese Weise einen umfassenderen Überblick über mögliche Tierschutzthemen in der nächsten Legislaturperiode verschaffen konnten. Gemeinsam werden sich die Tierschutzorganisationen weiterhin auf politischer Ebene für Verbesserungen im Tierschutz einsetzen. Mit Blick auf die nächste Legislaturperiode formulierte Dr. Styrie, Geschäftsführer des Bundesverband Tierschutz e.v., als Mitausrichter der Veranstaltung die Strategie des Verbandes: Unabhängig, wer in der nächsten Bundesregierung für den Tierschutz zuständig sein wird, ist für uns eines klar wir werden nicht nachlassen, uns für die Schutzbedürftigkeit der Tiere einzusetzen und rechtliche Verbesserungen für die Heimtiere, die Wildtiere und für die sogenannten Nutztiere einzufordern. 17

17 A. Tätigkeitsbericht Nach der Bundestagswahl formulierte das Bündnis für Tierschutzpolitik seine Kernforderungen an die Regierungskoalition Das Bündnis für Tierschutzpolitik forderte unmittelbar nach der Wahl einen Paradigmenwechsel in der Tierschutzpolitik ein, besonders aber in den Bereichen landwirtschaftliche Tierhaltung und Tierversuche. Das Staatsziel Tierschutz endlich politisch und rechtlich verbindlich umsetzen, Maßnahmen realisieren und nicht zugunsten wirtschaftlicher Interessen hintenanstellen das ist der Tenor des Arbeitsauftrages an die neue Bundesregierung, der den Parteien in einem umfangreichen Papier übermittelt wurde. Hier stellen wir Ihnen eine Kurzzusammenfassung vor: Das routinemäßige Kürzen der Schnäbel von Legehennen, Puten und Enten muss verboten werden ebenso das Kupieren der Ringelschwänze von Ferkeln und das Enthornen der Rinder. Bis zur Umsetzung müssen Maßnahmen, die die Schmerzausschaltung bei nicht-kurativen Eingriffen gewährleisten, bindend vorgeschrieben werden Die Haltung von Muttersauen in Kastenständen muss verboten werden gleichfalls die Anbindehaltung für Milchkühe Es muss ein umfassendes Förderpaket für Tierschutzleistungen geben, das nicht nur die Mehrkosten ausgleicht, sondern auch Anreize für noch mehr Landwirte schafft, Zusatzleistungen zum Wohl ihrer Tiere zu erbringen Das Verbot von Qualzuchten, das im Tierschutz steht, wird in der Praxis kaum umgesetzt. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung und in der Heimtierhaltung finden sich zahlreiche Beispiele für Qualzuchten. So liegen durch die Zucht auf schnellen Fleischansatz Puten und Masthähnchen am Ende der Mast nahezu bewegungsunfähig am Boden, Legehennen sind durch die Hochleistungszucht auf Legeleistung völlig ausgemergelt, Möpse können durch die platt gezüchtete Nase nicht ungehindert atmen, komplett haarlos gezüchtete Hunde und Katzen frieren und vieles mehr Exotische Tiere stellen so hohe Anforderungen an Haltung, Fütterung, Klimagestaltung und Vergesellschaftung, dass eine artgerechte Haltung in Privathand nicht möglich ist. Um das oft lebenslange Leiden von Exoten zu verhindern, muss eine Positivliste verbindlich werden, die die Haltung bestimmter Tierarten komplett untersagt und nur die Tierarten aufführt, deren Haltung in Privathand zu verantworten ist Deutschland ist eines der letzten Länder in der EU ohne Wildtierverbot für Zirkusse das ist ein Armutszeugnis für die bisherigen Bundesregierungen und wird im Übrigen von der Mehrheit der deutschen Bürger gefordert Es muss ein nationaler Tierschutzplan erarbeitet werden, der unabhängig von den Legislaturperioden bzw. den aktuell gewählten Parteien langfristig ein verbindliches Leitbild für mehr Tierschutz bieten soll Die Nutzung von Tieren etwa zu Konsumzwecken oder für Tierversuche muss stärker als bislang in Frage gestellt werden. Bestehende Alternativen dazu müssen genutzt und die Entwicklung und Etablierung weiterer Alternativen deutlich vorangetrieben werden. Der Tierschutzplan in Niedersachen zeigt, wie mit einer konkreten Zielsetzung und durch Förderung und Beratung Verbesserungen für die Tiere erzielt werden können. Tiere brauchen für ihr Wohlbefinden mehr Platz, Licht und Luft. Ein Großteil der landwirtschaftlich genutzten Tiere wird bis zum Schlachttag in geschlossenen abgedunkelten und engen Ställen gehalten. Das muss sich endlich ändern! 18

18 A. Tätigkeitsbericht 3.4 Tierschutz und Religion BVT vertritt eine klare Haltung: Betäubungsloses Schlachten ist Tierquälerei! Der Bundesverband Tierschutz lehnt das betäubungslose Schächten von Tieren als Tierquälerei ab. Er fordert die künftige Bundesregierung auf, das Tierschutzgesetz entsprechend zu ändern und das rituelle Schächten grundsätzlich zu verbieten. Ausnahmen dürfen selbst aus religiösen Gründen nicht mehr möglich sein. Überfällig ist nach Ansicht des Bundesverband Tierschutz e.v. die Kennzeichnung von Fleisch und seinen Nebenprodukten aus ritueller Schächtung. Verbraucher müssen erkennen können, aus welcher Produktion das Lebensmittel stammt, das sie kaufen. Nichtdeklariertes Fleisch von betäubungslos geschächteten Tieren darf es im Sinne eines Verbraucherschutzes nicht geben. Den umfassenden BVT-Flyer zum Thema: Betäubungsloses Schächten Tierrechte vor Religionsfreiheit finden interessierte Leser auf unserer Internetseite: BVT zum Schächtverbot in belgischen Regionen Respekt vor Mitgeschöpfen leben und nicht nur behaupten Der Bundesverband Tierschutz e.v. begrüßt das Schächtverbot in den belgischen Regionen Wallonien und Flandern und kritisierte in einer Pressemeldung die Positionierung der evangelischen und katholischen Kirche scharf. Wie die Katholische Presseagentur Österreichs am 18. Mai 2017 berichtete, ist das belgische Regionalparlament Wallonien dem Vorbild Flanderns gefolgt und hat ein Schächtverbot beschlossen. Ausnahmen für Religionsgemeinschaften sollen nur noch bis zum 1. September 2019 möglich sein, in Flandern hingegen ist das Schächten ohne Betäubung bereits ab Januar 2019 untersagt. Mit Verweis auf die Religionsfreiheit sprachen sich Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche gegen diesen Schritt aus. Für Dr. Gerd Gies, Vorsitzender des Bundesverband Tierschutz, eine völlig unverständliche Haltung im 21. Jahrhundert. In schon erwähnter Pressemeldung sagte er im Hinblick auf das Lutherjahr: Luther hat uns vor 500 Jahren gezeigt, dass Religionen und ihre Strukturen durchaus reformierbar sind. Die Regeln im Islam und Judentum gehen auf den Erkenntnisstand der Lebensmittelhygiene vor 500 bis 1500 Jahren zurück. Das rituelle Schächten findet ohne Betäubung statt und soll das rückstandslose Ausbluten des Tieres sicherstellen. Der Verzehr von Blut ist in beiden monotheistischen Religionen verboten. Während streng gläubige Muslime und Juden am betäubungslosen Schächten festhalten und argumentieren, dass nach korrekter Ausführung des Schächtschnittes durch die Kehle das Tier schnell das Bewusstsein verliert, zeigen Video-Aufnahmen geschächteter Tiere im Gegenteil einen quälend langen Todeskampf der am Blut erstickenden Tiere. Der Bundesverband Tierschutz hält, ebenso wie die Bundestierärztekammer in Berlin, das betäubungslose Schächten unter Berufung auf wissenschaftliche Untersuchungen für ein Höchstmaß an Tierquälerei. Im Licht der heutigen Wissenschaft sollten sich die Theologen der betroffenen Religionen ernsthaft mit den alten Regeln auseinandersetzen, appellierte Dr. Gerd Gies an Muslime, Juden und Christen gleichermaßen. Alle drei Abrahamitischen Religionen erkennen die Tiere als Geschöpfe Gottes an; es wäre hohe Zeit, den entsprechenden Respekt vor unseren Mitgeschöpfen nicht nur zu behaupten, sondern zu leben und die grausame Marter der Tiere im Namen Gottes zu beenden. 19

19 A. Tätigkeitsbericht BVT sucht Dialog mit Zentralrat der Muslime in Berlin Nach mehreren vergeblichen Anfragen um einen Termin hatte der Zentralrat der Muslime in Berlin den Bundesverband Tierschutz mit Dr. Gerd Gies und Dr. Jörg Styrie am 29. März 2017 zu einem informellen Gespräch geladen. Das Gespräch verlief in gegenseitiger Achtung vor den verschiedenen Religionen. Strittig blieb allerdings die Bewertung des betäubungslosen Schlachtens von Tieren. Während der Bundesverband Tierschutz eine Schlachtung von Tieren ohne Betäubung grundsätzlich ablehnt, weil die Tiere, wie viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dabei erhebliche Schmerzen erleiden, vertreten einige Mitglieder des Zentralrats die Auffassung, dass die vor über 1400 Jahren beschriebenen Schächtregeln des Propheten auch heute noch gültig seien. Der Prophet stellte nach damaliger Sicht es gab noch keine Verfahren, Tiere zu betäuben hohe Anforderungen an den humanen Umgang mit Tieren sowie deren Tötung. So besagen die Schächtregeln u.a., dass Tiere nicht in Anwesenheit von Artgenossen getötet werden dürfen, die Atmosphäre beruhigend sein soll und ihnen Zuspruch gewährt werden muss. Demzufolge würden die Anforderungen, die bis heute an eine fachgerechte Durchführung des betäubungslosen Schlachtens gestellt würden, ebenfalls sehr hoch angesetzt, so die Argumentation von Mitgliedern des Zentralrats. Doch gerade diese Voraussetzungen sieht der BVT-Vorsitzende nicht als erfüllt an. In vielen Ländern wird industriell geschächtet, erklärte Dr. Gerd Gies. Unter diesen Bedingungen ist weder die Einzeltötung eines Tieres möglich noch eine beruhigende, angstnehmende Atmosphäre zu erwarten. Im Gegenteil erleben die Tiere in Todespanik und bei vollem Bewusstsein den Schnitt in die Kehle. Der BVT-Vorsitzende regte mit Blick auf die moslemischen Geistlichen an, das Anliegen des Propheten, den Umgang mit Tieren so human wie möglich zu gestalten, nach jetzigen Erkenntnissen weiter zu entwickeln. Der Zentralrat zeigte sich offen, diese hochsensible Thematik auch in seinen Gremien weiter zu diskutieren. Notwendig sei ebenfalls die Heranführung der muslimischen Jugend an den Tierschutzgedanken BVT auf Kirchentag Mit Thema Schächten auf dem Markt der Möglichkeiten in Berlin Der Evangelische Kirchentag fand vom 25. bis 28. Mai 2017 statt. Erstmalig war der Bundesverband Tierschutz mit einem Stand vertreten und informierte die Besucher beim Markt der Möglichkeiten auf dem Messegelände in Berlin über seine Tierschutzarbeit. Das Motto des Kirchentages Du siehst mich hatte der BVT in eine rhetorische Frage verkehrt. Siehst Du mich? sollte die Besucher aufrütteln, die Tierschutzprobleme in unserer Gesellschaft nicht länger zu ignorieren, sondern wahrzunehmen und entsprechend aktiv zu werden. Ein Schwerpunkt der Präsentation war das Schächten von Tieren, ein Thema, das auch viele Kirchentagsbesucher sehr bewegte. Sie suchten das Gespräch mit Dr. Gerd Gies, der in der verbandseigenen Zeitung einen ganzseitigen Kommentar zu dem hochsensiblen Thema geschrieben hatte. Für den BVT-Vorsitzenden verträgt sich der im Grundgesetz verankerte Tierschutz (Artikel 20a GG) nicht mit der Glaubensfreiheit (Artikel 4 Abs. 1 GG). Die Ausgabe der BVT-Zeitung Der Tierschutz (Nr. 2/2017) widmete sich zugeschnitten auf den Kirchentag mit Gastbeiträgen dem ethischen Spannungsverhältnis zwischen Menschen und Tieren. Interessierte können diese Ausgabe mit Dr. Gies Kommentar Betäubungsloses Schächten ist für mich religiös legitimierte Tierquälerei in der BVT-Geschäftsstelle Moers gerne nachbestellen. Neben der Zeitung präsentierte sich der Bundesverband Tierschutz mit seinen neuen Info-Postkarten. Handlich, prägnant und übersichtlich sollen die Doppelpostkarten zu sieben Tierschutzthemen besonders Schüler und Lehrer erreichen (siehe auch Seite 37). 20

20 A. Tätigkeitsbericht 3.5 Heimtiere BVT für bundesweite Katzenschutzverordnung Seit Jahren machen Tierschutzverbände und Tierheime auf das Problem einer stetig wachsenden Katzenpopulation in Deutschland aufmerksam und weisen auf die Notwendigkeit einer bundesweiten Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen hin. Doch während sich immer mehr Städte und Gemeinden dem sogenannten Paderborner Modell anschließen und Kastrationsgebote erlassen Paderborn hatte 2008 als erste Stadt in Deutschland eine Kastrationsverordnung für Katzen mit Freigang beschlossen zögert die Hauptstadt diesen mehr als überfälligen Schritt weiter hinaus. Dabei ist das Katzenelend in Berlin, Brandenburg und den weiteren Bundesländern so groß, dass Tier- und Katzenschutz-vereine sowie private Initiativen von Katzenfreunden längst an ihre Grenzen stoßen. Mehrfach im Jahr bringen Katzen Nachwuchs zur Welt, der sich wiederum mit Erreichen der Geschlechtsreife ungehindert vermehrt. Durch unkastrierte Katzen, die von ihren Besitzern Freigang erhalten, erhöht sich die Katzenpopulation auf der Straße weiter. Die Tiere, ständig auf der Suche nach Nahrung, verelenden. Mangelernährte, verletzte und kranke Katzen aller Altersgruppen müssen aufwändig von den Tierheimen wieder gesund gepflegt und mühevoll vermittelt werden. Der BVT hatte sich schon früh für eine gesetzliche Regelung auf Bundesebene stark gemacht. Die Kastration von Freigängerkatzen sei der einzige Weg, der Überpopulation entgegenzuwirken, empfiehlt auch die Bundestierärztekammer und unterstützt damit die langjährige Forderung der Tierschutzverbände BVT-Tierheim fordert Katzenschutzverordnung für Kreis Wesel Während Tierschutzorganisationen von der künftigen Bundesregierung entsprechende Schritte fordern, ging es 2017 nun auch im Kreis Wesel um die steigende Population von Katzen. In Wesel unterhält der BVT sein Tierheim. In mehreren Pressemeldungen, die unter anderem vom WDR aufgegriffen und zu einem Fernsehbeitrag erweitert wurden, hatte das Tierheim Wesel Alarm geschlagen: In keinem Jahr zuvor mussten so vielen Katzen, darunter besonders viele Babys und Jungtiere, aufgenommen werden. Die meisten von ihnen waren krank, geschwächt und hatten sich mit verschiedenen Erregern, wie dem gefürchteten Augenherpes, infiziert. Wenn die Zahl der Notfälle noch weiter ansteigt, hatte Tierheimleiterin Gabi Wettläufer prognostiziert, werde das Tierheim nicht weiter helfen können. Mit über 70 Katzenbabys, von denen die jüngsten alle zwei Stunden gefüttert werden mussten, stieß das Tierheim räumlich, personell und nicht zuletzt auch finanziell an seine Grenzen. Die Behandlung der kleinen Patienten, die notwendigen Medikamente und Operationen, waren gerade 2017 besonders kostenintensiv. Der Bundesverband Tierschutz e.v. hatte beim Tag der Offenen Tür in seinem Tierheim in Wesel im Juni 2017 die Dringlichkeit einer Katzenschutzverordnung für Wesel mit der Bürgermeisterin diskutiert. 21

21 A. Tätigkeitsbericht Private Exotenhaltung in Deutschland verbieten und eine Positivliste erlassen diese Forderung geht nun an die neue Bundesregierung Unvorstellbar, aber Realität in Deutschland: Die Haltung von exotischen Tieren, der ausufernde Handel mit ihnen und die Einfuhr von Wildfängen, die der Natur entrissen wurden, ist in Deutschland nicht bundesweit geregelt. Und so kommt es zu der paradox anmutenden Situation, dass u.a. in Baden-Württemberg völlig legal Geparden in Privathaltung leben, Pumas aus illegalen Zuchten an Privat verkauft werden und nicht nur Hunde und Katzen aus schlechten Haltungen beschlagnahmt werden müssen, sondern selbst Wüstenluchse und viele Wildtiere mehr. An der Situation hat sich bis heute nichts geändert und so ist ein Verbot der Exotenhaltung in Privathand (verbunden mit einer Positivliste) eine der sechs Kernforderungen des Bündnis für Tierschutzpolitik, an die neue Bundesregierung (siehe dazu auch Seite 18). Bislang haben neun Bundesländer eine Gefahrtierregelung in dem Versuch erlassen, die private Haltung von Wildtieren wenigstens innerhalb ihrer Landesgrenzen stärker zu reglementieren bzw. zu verbieten. Nordrhein-Westfalen hatte 2014 die Eckpunkte für sein neues Gefahrtiergesetz vorgestellt, nach dem die Haltung besonders gefährlicher und tödlich giftiger Tiere verboten wird. Dies betrifft u.a. giftige Skorpione, Spinnen, Fische und Schneckenarten sowie Schlagen mit Giftzähnen. Aber es gilt auch für große und starke Tiere wie Krokodile, Alligatoren, große Bären, Raubkatzen, Wölfe, Primaten, Elefanten und Nashörner. Gefährliche Tiere, unter ihnen Vogelspinnen, Würgeschlangen, Riesensalamander oder kleine Echsen, müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden, damit diese sich einen Überblick machen können, welche Tiere, wo und von wem gehalten werden. Bei allen landesweiten Vorstößen geht es neben der Gefahrenabwehr für die Bevölkerung durch ausgesetzte oder entlaufene Wildtiere auch um den Aspekt der Artgerechtigkeit. Dass private Halter exotischen Tieren, selbst wenn sie nicht gefährlich oder giftig sind, nicht annähernd ein Umfeld schaffen können, das ihren besonderen Ansprüchen entgegenkommt, steht für Tier- und Arten-schutzverbände außer Frage. Doch leider setzt sich der Trend, sich über den Besitz ausgefallener Tiere zu definieren, ungebrochen fort. Seit das Internet den anonymen, unproblematischen Kauf von nahezu allen Tierarten ermöglicht, steigt die Zahl der Exotenliebhaber weiter an. Und sie wären nicht einmal verpflichtet, ihren exotischen Hausgenossen bei der Behörde anzumelden, wenn sie in Baden-Württemberg oder einem der sechs anderen Bundesländer ohne Gefahrtierregelung leben. 22

22 A. Tätigkeitsbericht Derzeit sind das Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Meldepflichtig wäre ihr Wildtier nur dann, wenn es unter das Washingtoner Artenschutzüberkommen (CITES) fiele, das den weltweiten Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen regelt. Die privaten Wildtierhalter können sich durch nicht vorhandene Gesetze der Kontrolle der Behörden entziehen. Zwar begrüßen Tierschutzorganisationen wie der Bundesverband Tierschutz die Bemühungen einzelner Bundesländer mittels Gefahrtiergesetzen die unhaltbare Situation für exotische Tiere in Privathand zu begrenzen, doch reicht es nicht aus, dass die Länder eigene Regelungen erlassen. Hier ist die zukünftige Bundesregierung ganz dringend gefordert, sagt Dr. Jörg Styrie. Wir brauchen einheitliche Regelungen für die Zucht, den Handel und die Haltung von Wildtieren sowie ein Verbot für die Einfuhr von wild gefangenen Tieren und darüber hinaus von Tierbörsen. Der BVT lehnt die Haltung von exotischen Tieren in Privathand strikt ab. Ob gefährlich, giftig oder nicht, Wildtiere haben nichts in privaten Haltungen verloren, so der Geschäftsführer des BVT. Es zeige sich immer wieder, dass die Haltungsansprüche der Tiere, ihre Lebenserwartung und ihre Größe krass unterschätzt würden. Die Folge: Die Wildtiere vegetieren in ihren mangelhaften, meist viel zu kleinen, ungeeigneten Gehegen dahin, werden krank, weiterverkauft oder ausgesetzt. Immer mehr Tierheime beherbergen Exoten, auf deren Unterbringung sie nicht eingerichtet sind und immer öfter muss die Feuerwehr in aufwändigen Einsätzen ausrücken, um entflohene Wildtiere wieder einzufangen. Wir unterstützen die Einführung einer Positivliste, stellt Dr. Styrie noch einmal klar. Eine Positivliste würde festlegen, welche Tierarten in Deutschland gehalten werden dürfen und welche nicht. In Belgien und den Niederlanden sind Positivlisten in Kraft, die als Vorbilder gelten könnten. Belgien gestattet nur noch die Haltung von 42 Tierarten, für alle nicht auf der Liste geführten Tiere müssen die Halter Ausnahmegenehmigungen beim Ministerium beantragen und u.a. den Beweis führen, dass sie das Tier adäquat halten können, ohne ihm zu schaden Weiter aktuell: Pferdekutschen in Berlin müssen verboten werden Das Thema Kutschpferde in Berlin gehört ebenfalls zu den drängenden Tierschutzproblemen. Immer wieder hatten Tierschutzorganisationen, unter ihnen der BVT, auf die unhaltbare Situation für die eingesetzten Pferde aufmerksam gemacht. Überforderung durch zu lange Einsätze, das Laufen auf Asphalt inmitten des Verkehrstrubels mit seinem belastenden Lärm und Abgasen, langes Stehen in der Sonne, mangelhaftes Tränken und Füttern, Wunden und Scheuerstellen durch das Geschirr auch die vom Senat 2009 erlassenen Leitlinien für die derzeit 20 Kutschenbetriebe konnten nicht zu einer Verbesserung der Arbeits- und Haltungsbedingungen der Berliner Droschkenpferde beitragen. Dr. Jörg Styrie, Geschäftsführer des BVT, hält ein Verbot der Kutschen für überfällig. So habe es immer wieder Fälle gegeben, in denen erteilte Auflagen von den Fuhrwerksbetreibern nicht eingehalten worden seien. Besonders im Sommer, so Dr. Styrie, sind die Anforderungen an die Pferde gewaltig. Sie stehen mehrere Stunden hintereinander in praller Sonne, weil die Kutscher keine Schattenplätze aufsuchen. Das in Behältern mitgeführte Wasser zum Tränken der Tiere ist schal und lauwarm. Doch die größte Belastung, so der BVT-Geschäftsführer weiter, sei das Stehen und Laufen auf hartem Asphalt. Zu dieser Strapaze für den gesamten Bewegungsapparat kämen erschwerend die Arbeitsbedingungen für Kutschpferde in überfüllten Innenstädten wie der Hauptstadt hinzu. Die Pferde bewegen sich durch den dichten Verkehr, laufen an den fahrenden Autos vorbei, atmen unmittelbar die Abgase ein und werden von dem hohen Geräuschpegel irritiert nicht umsonst kommt es weltweit zu schweren oder sogar tödlichen Unfällen mit durchgegangen oder gestürzten Pferden. Im Juli 2017 wurden dem Justizsenator Dirk Behrendt weit über Unterschriften überreicht. Die Unterzeichner der Petition forderten ein Kutschenverbot Berlin, das der Justizsenator in den Medien begrüßte. Es gäbe die Möglichkeit über die Straßenverkehrsordnung, die ein Kutsche-Verboten-Schild (Nr. 250 in Verbindung mit Gespannfuhrwerken) für den Bezirk Mitte vorsehe, die Droschken vom Pariser Platz fern zu halten. Er wolle einen juristisch sauberen Weg beschreiten, sagte Dirk Behrendt der BZ im Sommer Zu dem Zeitpunkt waren gerade Pferdekutschen am Brandenburger Tor von Amtsveterinären kontrolliert und abermals beanstandet worden. Dieses Mal ging es um die Hufe und die Beschläge der Pferde. 23

23 A. Tätigkeitsbericht 3.6 Zirkustiere Wildtiere gehören nicht in den Zirkus das Verbot ist überfällig Der BVT fordert mit seinen Partnern im Bündnis für Tierschutzpolitik die künftige Bundesregierung auf, das vom Bundesrat mehrfach empfohlene Verbot von Wildtieren im Zirkus in der Legislaturperiode nun endlich in die Tat umzusetzen hatte Hessen seine erste Bundesratsinitiative für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus gestartet. Acht Jahre später folgte der zweite Vorstoß aus Hamburg, dem sich die meisten Bundesländer anschlossen. Doch die Aufforderung an die Bundesregierung läuft bis heute ins Leere. Nun startete Hessen über seine zweite Bundesratsinitiative im Februar 2016 einen neuen Versuch, bestimmte Wildtierarten im Zirkus bundesweit verbieten zu lassen. Weil die damalige Regierungskoalition dem Bundesratsbeschluss der Länder in der Vergangenheit nicht nachkam, gehen die Kommunen und Städte längst eigene Wege: Sie verweigern den Zirkusunternehmen die Auftritts-Genehmigung in ihrem Zuständigkeitsbereich. Derzeit haben sich weit über 60 Städte, unter ihnen Berlin (vier Bezirke), Potsdam, Düsseldorf, München, Stuttgart, dazu entschlossen. Hintergrund zum Thema: In jedem Frühjahr endet für die Zirkusunternehmen ihr Aufenthalt im Winterquartier. Sie gehen wieder auf Tournee und präsentieren ihre mitgeführten Wildtiere in der Manege. Obwohl jedem Menschen klar sein dürfte, dass hinter den Kunststücken von Elefant, Löwe, Tiger & Co weniger Freiwilligkeit denn eine brutale Dressur steckt, sind diese unwürdigen und artfremden Zurschaustellungen gängiger Alltag. Elefanten, Bären, Großkatzen, Menschenaffen, Giraffen, Robben, Flusspferde, aber auch Lamas, Kamele, Dromedare sowie Pferde stellen Ansprüche an Haltung, Pflege oder Transport, die unter den reisenden Bedingungen eines Zirkus nicht erfüllt werden können. Um die Tiere gemäß 2 Tierschutzgesetz ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend zu ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen, bedarf es großer, strukturierter Freigehege mit Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten, Wasserbecken zum Schwimmen und Tauchen und ausreichend Platz. Im Zirkusalltag leben die meisten Tiere in einfachen Transportwagen mit kleinen vergitterten Veranden und Wasserbecken, die ihnen weder ein Umdrehen noch ein Untertauchen erlauben. Einzelhaltung für hoch soziale Tiere, Ketten- und Anbindehaltung für bewegungsfreudige Arten sind an der Tagesordnung. Wissenschaftliche Gutachten belegen seit langem, dass die Haltung exotischer Wildtiere in Zirkusunternehmen niemals artgerecht sein kann. Unterbringung, Fütterung, Haltungsstrukturen und Versorgung widersprechen so eklatant den natürlichen Bedürfnissen der Tiere, dass viele von ihnen frühzeitig verenden. Viele europäische Länder haben daher aus gutem Grund die Haltung von Wildtieren im Zirkus verboten. Warum schafft Deutschland nicht, was in anderen Ländern möglich ist? Deutschland stellt sich hinsichtlich eines Wildtierverbots im Zirkus noch immer als trauriges Schlusslicht in der EU dar: In den meisten Mitgliedsstaaten wurden generelle Wildtierverbote erlassen (u.a. Belgien, Bulgarien, Niederlande, Österreich). 24

24 A. Tätigkeitsbericht In anderen Ländern, wie zum Beispiel Griechenland und Zypern, ist das Mitführen aller Tierarten untersagt. Portugal hat ein Fortpflanzungsverbot für bestimmte Tierarten (Affen, Bären, Wale etc.) ausgesprochen und Polen und Ungarn die Haltung von Tieren untersagt, die in freier Wildbahn geboren wurden. Die meisten südamerikanischen Länder haben Verbote für alle Tierarten im Zirkus (Honduras, Bolivien etc.) erlassen oder explizit für Wildtiere. Panama lässt keine Zirkusunternehmen, die Wildtiere dabei haben, ins Land reisen und im Iran gilt seit März 2016 ebenfalls das Wildtierverbot. Umfragen zufolge lehnt ein Großteil der Bevölkerung die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen ab. Das zeigt, sagt Dr. Jörg Styrie, dass die Bürger bei diesem Tierschutzproblem viel konsequenter denken als die bisherigen Bundesregierungen. Und bis die Politiker in Berlin vielleicht doch eines Tages die gesetzliche Grundlage für ein Wildtierverbot in Zirkusunternehmen realisieren, ist jeder Einzelne gefragt. Besuchen Sie keinen Zirkus, der mit Tieren reist, und wirken Sie auf Ihren Bezirk ein, Zirkussen mit Wildtieren keine Flächen zu vermieten. Gleiches gilt für die Schule Ihrer Kinder: Lehnen Sie Projekte und Freikarten ab, die Zirkusse den Schulen anbieten, rät der BVT-Geschäftsführer. Hier können Sie die Petition mitzeichnen: Zootiere Elf Verbände kritisieren die Präsentation von Elefanten im Karlsruher Zoologischen Stadtgarten Im August 2017 erhielt die Tierschutzbeauftragte Baden-Württembergs einen Brandbrief von elf Verbänden, die sich für Tier-, Natur- und Artenschutz einsetzen. Auch der Bundesverband Tierschutz gehört zu den Unterzeichnern. In dem Brief geht es um die aus Sicht der Verbände kritikwürdige Präsentation von Elefanten im Karlsruher Zoologischen Stadtgarten. Im Fokus steht die nicht mehr zeitgemäße, auf Unterordnung basierende Interaktion zwischen Mensch und Wildtier, die u.a. mit ehemaligen Zirkuselefanten praktiziert wird. So werbe der Zoologische Stadtgarten in den Medien und sozialen Netzwerken zum Beispiel mit Elefanten-Spaziergängen und verlose Begegnungen mit Seelöwen. Diese, rein dem kommerziellen Interesse dienenden, Aktionen seien die falschen Ansätze, Besuchern den Tier- und Artenschutzgedanken nahe zu bringen. Darüber hinaus könne bei derartigen Interaktionen weder das Tierwohl noch der Sicherheitsaspekt ausreichend beachtet werden. Der Karlsruher Zoologische Stadtgarten nimmt ehemalige Zirkuselefanten auf, was die Verbände grundsätzlich sehr begrüßen. Die Haltungsbedingungen in Zoos seien für Wildtiere nicht tragbar, Dressuren, Vorführungen und Präsentation der Tiere im Sinne des Tier- und Artenschutzes strikt abzulehnen. Das gelte auch für die herbeigeführten Kontakte mit Besuchern (Füttern, Anfassen, Reiten, Fotografieren etc.). Doch greift nach Einschätzung der Verbände der Zoologische Stadtgarten bei der Präsentation der Elefanten auf dieselben Mittel unwürdige Tierdarstellung und Interaktion mit Besuchern wie ein Zirkus zurück. Zu einer zeitgemäßen Elefantenhaltung gehört der geschützte Kontakt zwischen Mensch und Tier, den immer mehr Zoos in Deutschland praktizieren ganz offensichtlich jedoch nicht der Zoologische Stadtgarten in Karlsruhe. 25

25 A. Tätigkeitsbericht 3.8 Tiermärkte BVT kontrolliert Pferdemarkt in Havelberg (Landkreis Stendal) Auch 2017 hat er Bundesverband Tierschutz mit seinen Aktiven den Pferdemarkt in Havelberg (Sachsen-Anhalt) kontrolliert. Zum Hintergrund: Im August 2016 bekam der BVT einen Hinweis auf tierschutzwidrige Zustände auf besagtem Pferdemarkt. Er findet seit dem 11. Jahrhundert statt und ist in ganz Sachsen-Anhalt als Attraktion bekannt. Verkauft werden auf dem vier Tage stattfindenden Pferdemarkt nicht nur Pferde, Ponys und Esel, sondern auch Lamas, Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und Ziervögel. Erschwerend kommt bei dem Havelberger Markt hinzu, dass die meisten Aussteller schon Tage zuvor anreisen und häufig insgesamt eine volle Woche auf dem Gelände verbringen. Für die mitgeführten Tiere eine Tortur: Denn sie verlassen während dieser Zeit ihre kleinen Käfige und Kleinstgehege nicht einzig, um Käufern vorgeführt zu werden. Nachdem wir unsere Beobachtungen 2016 an das Veterinäramt in Stendal weitergeleitet hatten, wurde dem BVT Ende Oktober desselben Jahres ein Gesprächstermin angeboten, zu dem mehrere Sachverständige hinzugezogen wurden. Für den Bundesverband Tierschutz nahmen Dr. Gies, Dr. Styrie und der ehemalige Berliner Tierarzt, Dr. Werner Schaffrath, teil. Das Ergebnis: Die für den Pferdemarkt geltenden Börsenrichtlinien sollten strenger gefasst werden und den Ausstellern vor der nächsten Veranstaltung 2017 zugehen. Gleichfalls sollte es gemeinsame Kontrollgänge während des Pferdemarktes im kommenden Jahr geben. Die Situation auf dem Pferdemarkt 2017 In diesem Jahr fand der Pferdemarkt vom 31. August bis 3. September statt. Unsere Beobachtungen, die wir Ihnen im Folgenden schildern, haben wir abermals an die Verantwortlichen in Stendal und Havelberg weitergeleitet. Wir zitieren aus unserem Schreiben, das wir mit entsprechenden Bildern belegt haben: Grundsätzlich scheinen die verschärften Bestimmungen zu greifen. Im Vergleich zum letzten Jahr wurden die Tiere tiergerechter präsentiert (dreiseitige Zeltvorrichtungen, Käfige nicht am Boden, Schutz vor Sonne etc.). Dennoch bleibt festzuhalten: Wir haben mehrere Käfige mit Tauben und anderen Vögeln gesehen, die kein Wasser hatten. Außerdem sind die Käfige sowohl für Vögel als auch für Kleintiere extrem überbelegt. In einigen Zelten standen, weitestgehend unsichtbar für Vorbeigehende, doch Käfige mit Tieren auf dem Boden. Ein Kaninchen wurde in praller Sonne in einem Plastikgehäuse ausgestellt. Es wäre zu überdenken, ob sich der Markt nicht grundsätzlich von der Präsentation von Kleintieren, Vögeln und Hunde- und Katzenwelpen verabschieden sollte, weil die Umstände (Transport, Präsentation, Haltung auf engstem Raum für mehrere Tage, ständiges Anfassen und Herausheben) zu belastend sind. Wir halten das Ponykarussell auf dem angrenzenden Jahrmarkt für eine Höchstbelastung; die eingesetzten Ponys müssen auf kleinem Hufschlag laufen, gegenüber der Autoscooter, Lärm, Gedränge etc. Viele Kommunen folgen inzwischen den Tierschützern und lassen keine Ponykarussells mehr zu. Dazu gibt es eine Stellungnahme der TVT (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz, Merkblatt 116) zur Belastung von eingesetzten Ponys auf Ponyreitbahnen. Das wäre unsere dringende Bitte an Sie: Verzichten Sie im Angesicht des sehr gut besuchten Jahrmarktes auf diese Attraktion. Der BVT würde gerne noch einmal zu einem Gespräch zu Ihnen kommen (...). 26

26 A. Tätigkeitsbericht Konstruktives Gespräch in Stendal Am 23. Oktober 2017 gab es ein erneutes Gespräch mit dem Veterinäramt Stendal, der Stadt Havelberg, zwei auf dem Pferdemarkt eingesetzten Tierärzten, der Stabsstelle Tierschutz des MULE, den Tierschutzorganisationen Animals Angels e.v., dem jüngst gegründeten Tierschutzverein Nördliches Sachsen-Anhalt und dem Bundesverband Tierschutz. Das Gespräch wurde von allen Beteiligten als sehr konstruktiv empfunden. Alle Aspekte, die den Beobachtern in diesem Jahr noch negativ aufgefallen waren, sollen im kommenden Jahr, u.a. durch die auf dem Pferdemarkt durchgehend anwesenden Tierärzte, verschärft kontrolliert werden. Wer als Händler von Kleintieren mit zu kleinen Käfigen anreist, soll künftig die Möglichkeit erhalten, bei den Veranstaltern größere Gehege zu mieten, damit die Kaninchen zumindest in der Nacht Bewegungsfreiheit erhalten. Es seien nur einige Händler, die sich den erstmals 2017 verschärften Veterinärbestimmungen, entzogen hätten, so die Aussage der Marktverantwortlichen. Diese Anbieter sollen künftig schärfer reglementiert und im Ernstfall vom Pferdemarkt ausgeschlossen werden können. Wie ein Sonnenschutz für die Pferde, Ponys, Esel und Lamas, die im Eingangsbereich zum Verkauf an Stangen gebunden stehen, realisiert werden können, wurde lange in der Runde diskutiert. Da die Veterinärbestimmungen aber bereits darauf hinweisen, die zum Verkauf angebotenen Tiere nicht über längere Zeit der prallen Sonne auszusetzen, sollten die Händler im Vorfeld darauf hingewiesen werden, einen geeigneten Witterungsschutz für ihre Tiere mitzubringen und ihn auf der zugewiesenen Fläche zu installieren. Das Ponykarussell werde von älteren Eigentümern betrieben und wohl nicht mehr lange weitergeführt, wurde in der Gesprächsrunde geäußert. Bis dahin könnte angedacht werden, dem BVT-Vorschlag zu folgen und das Karussell auf das Areal des ruhigeren Pferdemarktes zu verlegen. Hier könnte ein sehr viel größerer Hufschlag errichtet werden, so dass die Ponys nicht gezwungen wären, auf kleinstem Durchmesser zu laufen. Und ebenfalls könnten der vorgeschriebene Handwechsel, die Pausen und der Austausch der Ponys auf dem weitläufigem Gelände besser gehandhabt werden als auf dem Jahrmarkt, auf dem sich Tausende Besucher drängen. Für den Pferdemarkt 2018 soll am ersten Tag eine Begehung der Bereiche stattfinden, auf denen die Händler ihre Tiere ausstellen. Hier ist der Bundesverband Tierschutz mit den anderen Tierschutzorganisationen eingeladen, die Stände mit der Stadt Havelberg, dem Veterinäramt Stendal und den auf dem Markt anwesenden Tierärzten zu kontrollieren. Die drei Tierschutzorganisationen haben zugesagt. 27

27 A. Tätigkeitsbericht 4. Die praktische Tierschutzarbeit 4.1 Das BVT-Tierheim Wesel Nachdem die Stadt Wesel dem Bundesverband Tierschutz das städtische Tierheim 2006 übereignete, ist es für viele Tiere zu einem Ort der Zuflucht und des Neubeginns geworden. Das Tierheimteam um die Leiterin Gabi Wettläufer kümmert sich liebevoll und sachkundig um die aufgenommenen Tiere. Pro Jahr werden durchschnittlich über 500 Tiere aufgenommen. Die meisten Hunde, Katzen und Kleintiere finden schnell wieder ein neues Zuhause. Für die schwer vermittelbaren Tiere, wie u.a. einige ältere, kranke oder traumatisierte Hunde, können Tierfreunde Patenschaften übernehmen, die dem Tierheim helfen, die Versorgung der Dauersitzer zu finanzieren. Scheue Katzen, die ebenfalls kaum Vermittlungschancen haben, leben frei auf einem Areal, das innerhalb des Tierheimgeländes liegt. Die Katzen können sich hier völlig frei bewegen, werden an Futterplätzen versorgt und haben Schutzhütten, in die sie sich zum Schlafen und Ruhen zurückziehen können. Zu den schon im Tierheim lebenden Hängebauschweinen kam 2017 ein weiteres weibliches Tier als Notfall dazu (s. Bild). Das Hängebauchschwein war schwer verängstigt in Wesel aufgefunden und ins Tierheim gebracht worden. Trotz mehrfacher Aufrufe in den Medien und eingehender Nachforschungen konnten keine Besitzer ausfindig gemacht werden. Um die Finanzierung der drei Sauen auch in Zukunft sicherstellen zu können, bittet das Tierheim um Patenschaften. 4.2 Schwerpunktthema 2017 Tierheim Wesel aufgrund vieler Katzen-Notfälle kurz vor Aufnahmestopp Anlässlich des Weltkatzentages am 8. August 2017 hatte Gabi Wettläufer, die Leiterin des BVT-Tierheims Wesel, inständig an den Kreis Wesel appelliert. Wir brauchen dringend eine Katzenschutzverordnung, um endlich dem Leid der herrenlosen Katzen effektiv begegnen zu können. Ca. 70 Katzenbabys wurden in Spitzenzeiten in diesem Jahr im Tierheim versorgt, daneben zahlreiche erwachsene Tiere. Das Problem dabei: Wenn die Welpen oft erst wenige Tage alt ins Tierheim kommen, sind sie in der Regel lebensgefährlich geschwächt. Erkrankungen, wie Katzenschnupfen oder Augenherpes, können sich dann rasend schnell unter den instabilen Katzenbabys verbreiten. Im Tierheim Wesel litten im August zeitgleich 15 Kleine unter dem gefürchteten Augenherpes, neun zeigten bereits erste Anzeichen der viralen Infektion. Einem Kätzchen musste aufgrund des schwerwiegenden Krankheitsverlaufes bereits ein Auge entfernt werden, eine weitere OP stand an. Wenn sich unkastrierte Freigängerkatzen im Kreis Wesel weiter ungehindert vermehren und Nachkommen in die Welt setzen, werden wir nicht nur eine stetig steigende Katzenpopulation bekommen, sondern auch eine zunehmend kränkere, sagte die Tierheimleiterin damals. Denn je mehr Katzen in einem Gebiet um das Überleben kämpfen müssen, desto geringer wird das Nahrungsangebot für die Tiere. Die unternährten, geschwächten Katzen werden anfällig für Erkrankungen, pflanzen sich jedoch trotz ihres elendes Zustandes weiter fort. Eine Katze wirft im Schnitt zwei Mal pro Jahr drei bis sechs Nachkommen. 28

28 A. Tätigkeitsbericht Fast jede Katze, die wir im Tierheim aufnehmen, ist gesundheitlich angeschlagen, einige sogar schwer krank, beschrieb Gabi Wettläufer in mehreren Zeitungsberichten den unhaltbaren Zustand. Die tiermedizinische Versorgung sei dann meistens sehr aufwändig und teuer. Auf diesen Kosten bleibe das Tierheim sitzen und habe gleichzeitig in den vergangenen Jahren Ausbauten vornehmen müssen, um der ständig steigenden Zahl von Katzennotfällen gerecht werden zu können. Zu diesem Zeitpunkt plante das Tierheim ein neues Katzenfreigehe und bat dafür um finanzielle Unterstützung von Tierfreunden. Wir brauchen eine Katzenschutzverordnung für Wesel, die den Katzenhaltern bindend vorschreibt, ihre Tiere nur kastriert, gechippt und registriert auf die Straße zu lassen, sagte die Tierheimleiterin und appellierte an Tierfreunde, gesunden Katzen ein gutes Zuhause zu schenken, damit wieder Platz für Neuzugänge entstehen könne. Im Augenblick sind wir so überbelegt, dass wir nur noch sehr ernste Notfälle aufnehmen können, sagte Gabi Wettläufer damals. Nach diesem Hilferuf im August, der mit nahezu 50 zu versorgenden Katzenbabys für das Tierheim belastend genug war, wurden im September noch einmal an zwei Folgetagen 21 junge Katzen ausgesetzt aufgefunden. Über diesen Vorfall berichtete der WDR, der im Tierheim drehte. Auch bei diesem aufsehenerregenden Fall fühlten die Bürger aus Wesel und Umgebung mit und unterstützten das Tierheim mit Futter und weiteren Spenden. 4.3 Tag der Offenen Tür und weitere Veranstaltungen Der Tag der Offenen Tür fand am 11. Juni 2017 im Tierheim statt. Bei schon hochsommerlichen Temperaturen wurde das Straßenfest an der Lackfabrik mit Hunderten Besuchern abgehalten. Im Tierheim Wesel konnten sich die zahlreichen Besucher die Tiere anschauen, an Ständen mit Zubehör für Heimtiere und anderen interessanten Produkten stöbern und sich an den kulinarischen Angeboten erfreuen. Der BVT eröffnete den Tag mit einer Podiumsdiskussion, die in einem Zelt auf dem Tierheimgelände stattfand. Geladen war auch Frau Westkamp, die Bürgermeisterin aus Wesel, und Vertreter des Veterinäramtes. Bei dem öffentlichen Gespräch ging es vornehmlich um eine Katzenschutzverordnung, die das Tierheim Wesel bis heute für dringend erforderlich hält, leider jedoch bislang keine politische Mehrheit fand. Höhepunkt der Veranstaltung war die Tierheim-Tombola, für die Unternehmen aus der Region Preise gestiftet hatten. Darunter hochwertige und liebevoll ausgesuchte Preise, die deutlich machen, dass den Firmen und Geschäften ihr Tierheim sehr am Herzen liegt. Am 7. Oktober 2017 öffnete das Rheinbad Wesel zum dritten Mal in Folge seine Tore für schwimmbegeisterte Hunde und ihre Besitzer. Das Tierheim Wesel versorgte wie die beiden Jahre zuvor die Gäste mit Kuchen und freute sich einige Zeit später über die großzügige Spende des Initiators des Dog Nose Days, des Futtermittelherstellers Dr. Clauder. Der Spezialist für Tiernahrung aus Hamminkeln hatte den Erlös aus Eintrittsgeldern und Verkäufen auf Euro für das Tierheim Wesel aufgestockt. Schon zum siebten Mal in Folge wird in diesem Jahr das Lichterfest im Tierheim ausgerichtet. Es findet am 3. Adventswochenende statt und bietet Besuchern die Möglichkeit, kleine weihnachtliche Accessoires zu erwerben und damit die Tierschutzarbeit des Tierheims zu unterstützen. Ebenfalls mit selbstgebastelten Weihnachtsgestecken und Kränzen präsentiert sich das Tierheim jedes Jahr auf dem Adventsmarkt am Willibrordi Dom in Wesel. Der Betrieb des Tierheims Wesel ist mit enormen Kosten verbunden. Zwar hat der BVT mit den umliegenden Städten und Gemeinden Verträge für die Betreuung der Fundtiere abgeschlossen, die gezahlten Gelder decken aber bei weitem nicht die Kosten. Grundsätzlich möchten wir hervorheben, dass ohne die finanzielle und ehrenamtliche Unterstützung von Tierfreunden der Tierheimbetrieb nicht aufrecht zu erhalten wäre. Auch dafür bedanken wir uns von ganzem Herzen! 29

29 A. Tätigkeitsbericht 4.4 Die BVT-Geschäftsstelle in Moers JAHRE Die Geschäftsstelle des Bundesverband Tierschutz e.v. befindet sich in Moers, dem Gründungsort des Verbandes. Seit nunmehr 55 Jahren werden von hier aus alle Anliegen der Mitglieder und der Behörden bearbeitet. Darüber hinaus ist die Geschäftsstellenleiterin, Annette Liesegang, die erste Ansprechpartnerin für Anrufer, die Missstände beobachtet haben oder weitere Belange rund um den Tierschutz haben. Anfragen von Journalisten werden an das BVT-Hauptstadtbüro weitergeleitet sowie die Vorgehensweise bei tierschutzrelevanten Meldungen mit den übrigen BVT-Kollegen abgesprochen. Einige Beispiele aus der täglichen Arbeit der Geschäftsstelle in Moers, die zeigen, wie vielschichtig und zahlreich die Tierschutzprobleme sind und wie wichtig die fachkundige Beratung ist: Eine Anruferin schildert das tierschutzwidrige Vorgehen von Jägern bei einer Wildschweinjagd in Mecklenburg-Vorpommern. Aus einem Auto sei auf einen Frischling geschossen worden, der nicht gleich verstarb und von dem betreffenden Jäger auf der Straße vor Augen der Hundebesitzern mit einem Messer getötet worden sei. Die Dame hat keine Fotos gemacht und auch kein Internet; ihr wird mit allen relevanten Adressen geholfen, die sie zu einer Anzeige benötigt, außerdem Verbände benannt, die sich ausschließlich um jagdrelevante Themen kümmern. In Moers liegt ein junger Hund dauerhaft auf einem mit Mauer umstandenen Grundstück an einer Laufleine. Die Laufleine verhake sich, so dass der Hund seine Schutzhütte nicht erreichen könne. Außerdem habe der Hund offenbar kaum Kontakte zu Menschen oder zu Artgenossen. Als der Besitzer kontaktiert wird, stellt er seinen Schutzhund erst für Geld ins Netz, dann bietet er ihn kostenlos an. Das zuständige Veterinäramt bezeichnete die Haltungsbedingungen als nicht optimal, aber nicht zu beanstanden. Eine Tierfreundin beobachtet Jahr für Jahr, wie kurz vor muslimischen Festen bei einem Landwirt tote Schafe in Privat-Autos verladen werden. Sie vermutet, dass die Tiere möglicherweise betäubungslos geschächtet wurden und der Landwirt u.u. keine Genehmigung zum Schlachten vorweisen könne. Auch sie hat keine Fotos oder unterstützende Zeugenaussagen gesammelt. Das eingeschaltete Veterinäramt in Viersen erklärt anschließend die Rechtmäßigkeit der Vorgänge. Eine junge Frau hat ein Praktikum bei einer renommierten Pferdezüchterfamilie gemacht. Die Zuchttiere sind nach ihren Beobachtungen zum Teil sehr abgemagert und haben kaum Auslauf/Bewegungsfreiheit in ihren Haltungen. Es findet eine Kontrolle durch das Veterinäramt mit der Bitte statt, weitere Beobachtungen mit Fotos an die Behörde zu schicken. Eine Mutter berichtet schockiert von einem sogenannten Kinder-Bauernhof, der sich explizit an Familien mit Kleinkindern richtet. Es seien nur ganz junge Tiere zu sehen gewesen, die ohne personelle Anleitung von allen Kindern angefasst, hochgenommen und fortgetragen werden konnten. Alle kleinen Gäste konnten mit Go-Carts ungehindert bis in die Ställe fahren und alle noch so lauten und heftigen Spiele inmitten der Katzenkinder, Kaninchenbabys, jungen Zicklein und weiteren Tieren durchführen. Die Betreuung der Ponys und ihren kleinen Reitern oblag einem sehr jungen Mädchen, das im Ernstfall kaum hätte eingreifen können, wenn ein Pony gescheut hätte oder durchgegangen wäre. Bei letzterem Fall wurde innerhalb des BVT verabredet, dem Hof im Kreis Coesfeld in Kürze einen Besuch mit Kindern abzustatten, um die Verhältnisse zu überprüfen und die Beobachtungen mit Fotos an die entsprechende Behörde weiterzuleiten. Auf seiner Webseite hat der Bundesverband Tierschutz das Vorgehen bei tierschutzrelevanten Beobachtungen und Missständen beschrieben und bietet darüber hinaus Hilfe an, wenn die Anrufer anonym bleiben wollen oder die Anzeige aus verschiedenen Gründen nicht vornehmen können. 30

30 A. Tätigkeitsbericht 5. Auslandstierschutz 5.1 Unterstützung für das Tierheim Loulé in Portugal Seit 2007 unterstützt der Bundesverband Tierschutz das Tierheim Loulé in Portugal, indem er Tierfreunde um projektbezogene Spenden bittet und das Geld direkt an das Partnertierheim weiterleitet. Weil die Not in allen ost- und südeuropäischen Tierheimen groß ist, stellt sich die Frage, warum der BVT gerade dieses ausgewählte Tierheim an der Algarve unterstützt? Das wollen wir Ihnen hier darlegen: Zum 1983 gegründeten Tierheim Loulé besteht ein persönlicher Kontakt des BVT zu einer deutschen Tierfreundin, die den größten Teil des Jahres in Portugal lebt. Sie ist dem Tierheim eng verbunden und weiß um die verzweifelte Situation vieler Heimtiere. Doch nicht nur Straßenhunde und -katzen führen in Portugal ein elendes Dasein, auch in Privatbesitz gehaltene Hunde, Pferde, Esel etc. werden oft sehr schlecht behandelt, gequält, auf der Straße ausgesetzt und landen dann im Canil (Tierheim). Wie viele Tierheime in südlichen Ländern wird auch das Canil de São Francisco de Assis in Loulé kaum mit öffentlichen Geldern gefördert, so dass alle Kosten, die der Tierheimbetrieb mit sich bringt, von den engagierten Kräften im Tierheim und seinen Förderern getragen werden müssen. Diese Aufwendungen setzen sich zusammen aus Kosten für Futter, Tierarzt, Medikamente, Wasser, Strom, Müllabfuhr, Sozialabgaben, Unterhalt des Tierheimautos und den Gehältern. Im Tierheim werden durchschnittlich Hunde, darunter viele auf der Straße gefundene Welpen, trächtige Katzen oder Katzenmütter mit ihren Würfen, und sogar im Notfall Pferde, Esel und andere Huftiere versorgt. Ein Großteil der Tiere kommt krank, verletzt oder eben tragend ins Tierheim und muss auch tierärztlich versorgt werden. Inzwischen verfügt das vor drei Jahren neu errichtete Tierheim über einen kleinen Hospitalbereich und jeweils ein Behandlungszimmer für Hunde und Katzen. Das alte Tierheim war mit seinen maroden Gebäuden, Dächern, Zwingern und der defekten Stromversorgung ohne Gefahr für Menschen und Tiere nicht mehr zu betreiben. Und so musste das Tierheim mit Hilfe seiner Förderer wieder aufgebaut werden. Doch viele Maßnahmen konnten aus Kostengründen bislang nicht realisiert werden. Zwar gibt es nun die dringend benötigte Krankenstation, Futterküche und trockene Wasch- und Lagerräume, aber einigen Gehegen fehlen notwendige bessere Zäune, Witterungsschutz, Hundehütten, erhöhte Liegeplätze und vieles mehr. In den zum Teil ungeschützten, nicht isolierten Gehegen überstehen oft kranke Tiere die Winter nicht. Gleiches gilt für schwache Hunde, die ihren Artgenossen bei Auseinandersetzungen in den Zwingern unterlegen sind. Die Vermittlungszahlen, zumindest für erwachsene Hunde, sind so gering, dass ohne die Ausfuhr nach Deutschland das Tierheim in Kürze an seine maximale Belastungsgrenze stieße. Wenn auch Sie spenden möchten, dann bitte auf das BVT-Konto mit dem Stichwort Loulé konnten wir zweckgebundene Spenden an das Tierheim überweisen. Vielleicht möchten Sie das Tierheim besuchen oder in Ihren Ferien dort helfen? Dann wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle in Moers; wir stellen Ihnen den Kontakt zum deutschsprachigen Tierheim her. Und so finden Sie das Tierheim: Associação dos Amigos dos Animais Abandonados Canil São Francisco de Assis Lieselotte Clauberg-Kranendonk Campina de Baixo 8100 Loulé/ Portugal Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung! 31

31 A. Tätigkeitsbericht 5.2 BVT finanziert Kastrationseinsätze in Los Barrios/ Spanien Mit jeweils Euro hat der Bundesverband Tierschutz im Mai und Oktober 2017 Kastrationseinsätze in einem spanischen Tierheim unterstützt. Das Team um Dr. Fred Willitzkat, Gründer von Tierärzte im Notdienst in Berlin, engagiert sich als Tierarzt seit Jahren ehrenamtlich im Ausland. Bei dem ersten vom BVT finanzierten Einsatz in Los Barrios kastrierten die Tierärzte 137 Hunde und 37 Katzen. Außerdem wurden Wunden und Bissverletzungen behandelt, Nabelbrüche operiert und größere Tumor- Operationen durchgeführt. Auch der zweite Einsatz im Herbst verlief ähnlich erfolgreich. Dr. Willitzkat und sein Team besuchten auf dem Rückweg zum Flughafen das Tierheim Loule, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen. Eigentlich war der gerade erfolgte tiermedizinische Einsatz hier vorgesehen, doch die kommunale Behörde verweigerte den deutschen Tierärzten die Hilfe mit der Begründung, sie nähmen einheimischen Tiermedizinern die Arbeit fort. Für das Frühjahr 2018 soll nun der Versuch unternommen werden, die Behörden um ehrenamtliche Unterstützung portugiesischer Tierärzte für Kastrationen im Tierheim Loulé zu bitten. Finden sich dafür keine kostenlos arbeitenden Tierärzte im Land, kann das Tierheim auf seine deutschen Partner verweisen, die eben solche Einsätze, die im Sinne des Tierschutzes sinnvoll und dringend notwendig sind, ermöglichen. Dr. Willitzkat hat in der BVT-Zeitung Der Tierschutz 3/2017 den Mitgliedern in einer Reportage dargelegt, wie ein Kastrationseinsatz abläuft und was die Arbeit, gerade auch im Hinblick auf die minimalen Hygienestandards in den meisten süd- und osteuropäischen Tierheimen, ungleich schwer macht. 32

32 A. Tätigkeitsbericht 6. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 2017 nahm die Öffentlichkeitsarbeit einen breiten Raum ein. Täglich erreichten den Bundesverband Tierschutz Anfragen von Tierfreunden und den Medien zu verschiedenen Tierschutzthemen. Dabei hat sich der BVT immer wieder als kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen des Tierschutzes erwiesen und sich klar und öffentlich zu Tierschutz-Forderungen positioniert. Die Medien griffen häufig Themen auf, mit denen sich das Tierheim Wesel über Pressemeldungen an die Öffentlichkeit gewendet hatte. Der WDR drehte im Tierheim über ausgesetzte Jungkatzen und stellte die Forderung von Leiterin Gabi Wettläufer nach einer Katzenschutzverordnung für den Kreis Wesel in den Vordergrund und RTL 2 fragte in Berlin nach Interviewpartnern zu den Themen Tierdarstellungen auf Instagram aus Tierschutzsicht und zu falsch verstandenen Schönheitsidealen in der Tierzucht. Die Interviews mit BVT-Mitarbeiterin Claudia Lotz wurden im Oktober 2017 ausgestrahlt gingen die neuen Webseiten des BVT und seines Tierheims in Wesel an den Start, die nun den gestiegenen Anforderungen im digitalen Zeltalter gerecht werden. Sie sind 1:1 auf dem Smartphon und anderen digitalen Endgeräten abruf- und darstellbar. Das sind die BVT-Webseiten: Ausgabe 1/2017 Bundesverband Tierschutz e.v. Der Tierschutz... Wir wollen keine Sauen in Kastenständen mehr sehen, keine Ferkel, denen die Schwänze kupiert, keine Hühner, denen die Schnäbel abgeschnitten werden, keine Kühe mit Eutern bis zum Boden kurz: Wir wollen, dass Tiere nicht länger in agrarindustriellen Haltungssystemen leiden müssen. Für bessere Lebensbedingungen in deutschen Ställen soll nun das Tierwohllabel sorgen, das Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf der Internationalen Grünen Woche im Januar in Berlin vorgestellt hat. Freiwillig soll die Agrarlobby den Tieren mehr Platz verschaffen und für eine Umgebung sorgen, in der sie ihre natürlichen Bedürfnisse stärker ausleben können als bisher. Freiwillig? Glauben Sie daran? Wir nicht! Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass für die gesamte Wertschöpfungskette, wie Minister Schmidt gerne sagt, Tiere weniger Lebewesen denn Objekte zur Gewinnmaximierung sind. Zwar auf vier Beinen, aber eben doch eingebunden in den Produktionsprozess, der für Tiere auch ohne frische Luft, den Himmel über und der Erde unter sich auskommt. Warum das neue Tierwohllabel aus Sicht der großen Tierschutzverbände nicht zu Ende gedacht ist, lesen Sie im Interview mit Dr. Jörg Styrie. "Wir brauchen gesetzliche Vorschriften, dass Rind, Schwein, Huhn & Co artgerecht zu halten sind", sagt der Geschäftsführer des BVT. Dr. Jörg Styrie vertritt den Verband in der Bundestierschutzkommission und in dem Tierschutzbeirat von Nordrhein-Westfalen. Seite 3 Freiwillig zum Tierwohl? 55 Tierschutz-Zeitung des Bundesverband Tierschutz e.v. "In den vergangenen Jahrzehnten habe ich die aufwendige, nachdrückliche Arbeit Ihrer Arbeitsgemeinschaft zum Besten der Tiere verfolgt und war immer wieder davon beeindruckt (...)", schrieb Bernhard Grzimek im Februar 1987 an die BVT-Präsidentin Anneliese zum Kolk. Wie sich der Bundesverband Tierschutz aus der 1962 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierschutzverbände (ADT) entwickelte und welche Ziele sie mit dem berühmten Zoologen verband, lesen Sie auf den Seiten 4-5 Vor 34 Jahren baute die deutsche Tierschützerin Lilo Clauberg-Kranendonk (r. im Bild) das Tierheim Loulé auf. Auf der Straße entsorgte Hunde, Welpen in Mülltonnen, zusammengebrochene Lastentiere auf der Straße, Esel zum Sterben in praller Sonne angebunden in Portugal haben Tierschützer viel zu tun. Obwohl das Tierschutzgesetz seit 2014 das Aussetzen, Misshandeln und Töten von Tieren unter Strafe stellt, wird kaum ein Vergehen geahndet. Der BVT unterstützt die Arbeit der ambitionierten Tierschützer mit Spenden. Erst vor drei Jahren musste das marode Tierheim nahezu komplett wieder errichtet werden und verfügt jetzt sogar über einen eigenen Tierarztraum. Die halbtags arbeitende Tierärztin wird aus einer Stiftung bezahlt. Ohne Unterstützung aus dem Ausland könnte das Tierheim seine Schutz- und Rettungsmaßnahmen für die vielen bedürftigen Tiere jedoch nicht fortsetzen. Mit der Aufnahme eines Vierbeiners oder einer Spende für die so notwendige Isolation der Hundegehege können Sie in Loulé helfen. Seite 8-9 Leider noch ein Bild mit Seltenheitswert: Artgerechte Haltung im Potsdamer SauenHain Jahre aktiver Tierschutz die Geschichte des BVT Portugals Tiere brauchen unsere Hilfe Glücklich mit Tieren im Alter Seit über 40 Jahren gibt es den "Freundeskreis betagter Tierhalter" im BVT. Der Grundgedanke: Älteren Menschen die Sicherheit geben, dass in einem Ernstfall ihr geliebtes Tier nicht unversorgt zurückbleibt, sondern unverzüglich vom Bundesverband Tierschutz aufgenommen wird. Die Tiere werden entweder in Pflegestellen oder kurzfristig in Tierheimen betreut, bis sich neue Besitzer gefunden haben. Doch tatsächlich ist das Konzept auch für jüngere Tierhalter überzeugend. Immer öfter treten junge Menschen in den Freundeskreis ein, weil sie der Eventualität vorbeugen und die Zukunft ihres Tieres absichern möchten. Nun erwägt der BVT ein Netzwerk der gegenseitigen Hilfe innerhalb der Freundeskreis-Mitglieder aufzubauen. Vielleicht gibt es Tierfreunde, die gerne bereit wären, ein verwaistes Tier bei sich aufzunehmen? Seite 2 Bundesverband Tierschutz e.v. Behördlich als gemeinnützig und förderungswürdig anerkannt Zwei größere BVT-Veranstaltungen in 2017 Neben der Teilnahme am viertägigen Kirchentag mit einem eigenen Messestand (s. Seite 20) war die Jubiläumsfeier des Bundesverband Tierschutz e.v. die zweite größere Präsentation vor, für und mit Publikum. In diesem Jahr besteht der BVT 55 Jahre und wollte diesen Geburtstag mit seinen Freunden, Förderern, Mitgliedern und Mitgliedsverbänden feiern. Das Jubiläum wurde am 30. September in Moers begangen, weil der Verband bis heute seinen Sitz in der nordrhein-westfälischen Stadt hat. Zu der als Benefizveranstaltung beworbenen Feier traten die Künstler Markus und Michael Grimm auf und lasen Märchen ihrer Vorfahren, der Gebrüder Grimm. Die Veranstaltung wurde u.a. von der Sparkasse am Niederrhein unterstützt. Zu den Ehrengästen zählte Dr. Martin Bongartz zum Kolk. Nach dem musikalischen Märchenprogramm folgten Redebeiträge zur Historie des BVT und seinen heutigen Schwerpunkten in der praktischen und politischen Tierschutzarbeit. Auch der Bürgermeister von Moers, Christoph Fleischhauer, gratulierte dem Bundesverband Tierschutz persönlich zu seinem Jubiläum. Anschließend wurden aktive BVT-Mitglieder geehrt und ihnen für die Unterstützung des BVT und seines Tierheims in Wesel gedankt. Danach gab es ein feines vegetarisches Buffet, das für alle Gäste offen war. Das Regionalradio Bürgerradio KW brachte einen Beitrag und außerdem ein Interview mit Dr. Gerd Gies, dem 1. Vorsitzenden des Verbandes, zur Schächtproblematik. 33

33 A. Tätigkeitsbericht 6.2 Die BVT-Publikationen Der Bundesverband Tierschutz e.v. gibt eine eigene Zeitung heraus. Der Tierschutz erscheint viermal jährlich und ist für Mitglieder, Förderer und Tierfreunde, die ein Tier aus unserem Tierheim Wesel aufnehmen, kostenlos. Im Tierheim Wesel werden Besuchern und Tierempfängern Informationsbroschüren rund um den Tierschutz zur Verfügung gestellt und können auch in höherer Stückzahl in der BVT-Geschäftsstelle in Moers bestellt werden. Gleichfalls stehen die Flyer auf der Webseite zum Herunterladen zur Verfügung. Und das sind die Titel: Tierliebe mit Köpfchen. Der Bundesverband Tierschutz e.v. stellt sich vor Tierschutz mit Herz und Verstand. Das Tierheim Wesel im Bundesverband Tierschutz Mein Hund kommt aus dem Tierheim Wesel Meine Katze kommt aus dem Tierheim Wesel Mein Kaninchen kommt aus dem Tierheim Wesel Patenschaften. Verantwortung übernehmen und Tieren helfen Betäubungsloses Schächten. Tierrechte vor Religionsfreiheit Über das Leben hinaus Gutes tun / Nachlassbroschüre wurden die Materialien anlässlich des Kirchentages in Berlin um eine Info-Karten-Reihe erweitert. Auf Doppelpostkarten werden sieben tierschutzrelevante Themen dargestellt. Die Informationen sind kurz und prägnant aufbereitet und sollen gerade Schülern und Lehrern die Möglichkeit bieten, mit den Themenkomplexen im Unterricht zu arbeiten. Eintagsküken: Wir sind geboren, um zu leben Legehennen: Wir sind keine Legebatterien Milchkühe: Wir sind keine Zapfanlagen Puten: Wir wollen artgerecht leben Schweine: Wir haben ein Recht auf ein besseres Leben Pelztiere : Mein Pelz gehört mir Straßenkatzen: Wir brauchen euren Schutz. 7. Arbeitsschwerpunkte für 2018 Der Bundesverband Tierschutz wird seine Arbeit auch 2018 konsequent fortsetzen. Verbot des Schächtens Maßnahmen zur Einhaltung der rechtlich vorgegebenen Tierschutzvorschriften zum Betäuben und Schlachten von Tieren Verringerung von Tierversuchen Einführung der bundesweiten Tierschutzverbandsklage Verbesserung der Haltungsbedingungen der landwirtschaftlichen Tiere im Rahmen der Überarbeitung der Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnungen Einführung einer Katzenschutzverordnung Kooperationen mit Landwirten, die ihre Tiere artgerecht halten. 34

34 B. Finanzbericht 1. Anforderungen des Deutschen Spendenrates Der BUNDESVERBAND TIERSCHUTZ e.v. ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e.v. Der Deutsche Spendenrat e. V. setzt auf freiwillige Selbstkontrolle seiner Mitglieder. Zur Erreichung größerer Transparenz und damit zur Gewährleistung einer erhöhten Sicherheit beim Spenden verpflichten sich die Mitglieder zur Einhaltung des geltenden Rechts und darüber hinaus zur Beachtung der in der Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrates e.v. benannten Regeln. Dazu gehören u. a. die Vermeidung von Werbung, die gegen die guten Sitten verstößt, und der Verkauf von Spendenadressen. Ferner ist festgelegt, in welcher Form und bis wann dem Verein ein Jahresbericht vorzulegen ist. Bei der Selbstverpflichtungserklärung handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal. Durch sie betonen die Mitglieder des Deutschen Spendenrats ihre Intention, mehr Vertrauen ins Spendenwesen zu schaffen. Der Bundesverband Tierschutz ist im Berichtzeitraum in der Klassifizierung der Mitgliedsorganisation im Deutschen Spendenrat als kleine Organisation einzustufen. Kleine Organisationen sind solche, deren Mittelzufluss im Geschäftsjahr ohne steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ,00 nicht übersteigt. Entsprechend der Klassifizierung als kleine Organisation sind folgende Anforderungen an die Rechnungslegung zu erfüllen. Die Einnahmen-/Ausgaben und Vermögensrechnung bzw. die Einnahmen-Überschussrechnung mit Vermögensaufstellung sind mit folgenden Erläuterungen darzustellen: Rechtliche Verhältnisse und wesentliche vertraglichen Verbindungen mit Dritten (u.a. Mutter und Tochterorganisationen, ausgegliederter wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb, Verhältnis zu Partnerorganisationen) Behandlung projekt- bzw. zweckgebundener Spenden und Spendenweiterleitungen Darstellung der Personalstruktur sowie Provisionszahlungen und Er-folgsbeteiligungen Erläuterung wesentlicher Abweichungen zum Vorjahr Wiedergabe des Prüfungsergebnisses aus dem Prüfungsbericht der Kassenprüfer und/oder des externen Steuerberaters/ Wirtschaftsprüfers Darstellung der Mehr-Sparten-Rechnung des Deutschen Spendenrates e.v. Angabe des Datums des letzten Freistellungsbescheids. Prüfung: Als kleine Organisation mit einem Mittelzufluss bis ,00 entfällt für den Bundesverband Tierschutz e.v. die Verpflichtung zur Prüfung durch einen externen Wirtschaftsprüfer/Steuerberater. Die Rechnungslegung genügt aber bestimmten Standards gemäß den Vorgaben des Deutschen Spendenrates e.v. Die Rechnungslegung wird vom Leitungsgremium der Organisation unterschrieben und durch organisationsinterne Kassenprüfer/Revisoren geprüft. Das Ergebnis der Prüfung wird in einem Prüfbericht festgehalten. Der Vorstand des Deutschen Spendenrates e.v. kann unter begründeten Rahmenbedingungen und bei fehlenden organisationsinternen Kassenprüfer/ Revisoren auch eine externe Prüfung einfordern und dabei seine Unterstützung für diese externe Kassenprüfung anbieten. Der Prüfungsauftrag an den organisationsinternen Kassenprüfer/Revisor wird um die Prüfung der Vorgaben des Deutschen Spendenrates e.v. gemäß Anlage 2a Mehr-Sparten-Rechnung und Anlage 3 Prüfungskatalog für Kassenprüfer/Steuerberater/Wirtschaftsprüfer zur erweiterten Prüfung und Bericht-erstattung über die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. er-weitert. Die Mehr-Sparten-Rechnung und das Prüfungsergebnis aus dem vorgenannten Prüfungskatalog sind auf der Homepage/ im Geschäfts- oder Jahresbericht zu veröffentlichen. 35

35 B. Finanzbericht B. Finanzbericht Diplom-Kauffrau Fasanenstraße 1 Anette Köhler Moers Steuerberaterin JAHRESABSCHLUSS zum 31. Dezember 2017 Bundesverband Tierschutz e.v. Karlstraße Moers Finanzamt: Moers Steuer-Nr: 119/5746/

36 B. Finanzbericht Bescheinigung des Steuerberaters über die Erstellung Ich habe auftragsgemäß den nachstehenden Jahresabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung des Vereins Bundesverband Tierschutz e.v. für das Geschäftsjahr vom bis unter Beachtung der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und der ergänzenden Bestimmungen der Satzung erstellt. Grundlage für die Erstellung waren die von mir geführten Bücher und die mir darüber hinaus vorgelegten Belege und Bestandsnachweise, die ich auftragsgemäß nicht geprüft habe, sowie die mir erteilten Auskünfte. Die Buchführung sowie die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Ich habe meinen Auftrag unter Beachtung der Verlautbarung der Bundessteuerberaterkammer zu den Grundsätzen für die Erstellung von Jahresabschlüssen durchgeführt. Dieser umfasst die Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie der Vorgaben zu den anzuwendenden Bilanzierungsund Bewertungsmethoden. Moers, den 16. Juli 2018 Diplom-Kauffrau Anette Köhler Steuerberaterin 37

37 B. Finanzbericht BILANZ zum 31. Dezember 2017 Bundesverband Tierschutz e.v. Moers AKTIVA EUR EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1,00 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.515, ,50 III. Finanzanlagen 1. Wertpapiere des Anlagevermögens ,54 B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. sonstige Vermögensgegenstände ,73 II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks , ,66 38

38 B. Finanzbericht BILANZ zum 31. Dezember 2017 Bundesverband Tierschutz e.v. Moers PASSIVA EUR EUR A. Eigenkapital I. Jahresfehlbetrag ,14- II. Vortrag auf neue Rechnung ,99 B. Verbindlichkeiten 1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen ,70 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR ,70 2. sonstige Verbindlichkeiten 4.322, ,81 - davon aus Steuern EUR 2.126,44 - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 789,53 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.322, ,66 39

39 B. Finanzbericht GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers EUR EUR 1. Umsatzerlöse ,62 2. sonstige betriebliche Erträge 8,70 3. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.637,48 4. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter ,21 b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung , ,31 5. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 506,34 6. sonstige betriebliche Aufwendungen ,77 7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.194,66 8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 200,68-9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 272, Ergebnis nach Steuern , Jahresfehlbetrag ,14 40

40 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur Bilanz zum Bundesverband Tierschutz e.v. Moers AKTIVA Konto Bezeichnung EUR EUR entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 27 EDV-Software 1,00 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 50 Grundstücke,grndst.Rechte und Bauten 1,00 andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 410 Geschäftsausstattung 1.210, Büroeinrichtung 305, Wirtschaftsgüter Sammelposten 0, ,50 Wertpapiere des Anlagevermögens 525 Wertpapiere des Anlagevermögens ,54 sonstige Vermögensgegenstände 1500 Sonstige Vermögensgegenstände 560, Kautionen 360, USt-Forderungen 1.232, Durchlaufende Posten 30, Verrechnungskonto Tierheim Wesel , ,73 Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1000 Kasse 22, Kasse Berlin 29, Sparkasse am Niederrhein Kto , Sparkasse am Niederrhein Kto , Volksbank Niederrhein eg Kto , Volksbank Niederrhein eg Kto , Spk. a. Niederrhein Kto , Commerzbank Magdeburg Kto , ,89 Summe Aktiva ,66 41

41 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur Bilanz zum Bundesverband Tierschutz e.v. Moers PASSIVA Konto Bezeichnung EUR EUR Jahresfehlbetrag Jahresfehlbetrag ,14- Vortrag auf neue Rechnung 869 Vortrag auf neue Rechnung (Bilanz) ,99 erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1710 Legate ,70 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR , Legate sonstige Verbindlichkeiten 1571 Abziehbare Vorsteuer 7% 165, Abziehbare Vorsteuer 19% 788, Sonstige Verbindlichkeiten 661, Sonstige Verbindlichkeiten (bis 1 J) 745, Verbindlichk. Lohn- und Kirchensteuer 1.951, Verbindlichkeiten soziale Sicherheit 789, Umsatzsteuer 19% 1.611, Umsatzsteuervorauszahlungen 222, Umsatzsteuervorauszahlungen 1/11 706, ,11 davon aus Steuern EUR 2.126, Abziehbare Vorsteuer 7% 1576 Abziehbare Vorsteuer 19% 1741 Verbindlichk. Lohn- und Kirchensteuer 1776 Umsatzsteuer 19% 1780 Umsatzsteuervorauszahlungen 1781 Umsatzsteuervorauszahlungen 1/11 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 789, Verbindlichkeiten soziale Sicherheit davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.322, Abziehbare Vorsteuer 7% 1576 Abziehbare Vorsteuer 19% 1700 Sonstige Verbindlichkeiten 1701 Sonstige Verbindlichkeiten (bis 1 J) 1741 Verbindlichk. Lohn- und Kirchensteuer 1742 Verbindlichkeiten soziale Sicherheit 1776 Umsatzsteuer 19% 1780 Umsatzsteuervorauszahlungen Übertrag ,66 42

42 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur Bilanz zum Bundesverband Tierschutz e.v. Moers PASSIVA Konto Bezeichnung EUR EUR Übertrag ,66 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.322, Umsatzsteuervorauszahlungen 1/11 Summe Passiva ,66 43

43 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur G. u. V. vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung EUR EUR Umsatzerlöse 8200 Erlöse Beiträge , Erlöse Spenden , Erlöse Bußgelder , Erlöse Beiträge/Vereine 111, Erlöse Erbschaften , Erlöse Patenschaften 137, Erlöse Spenden Portugal Loulé 8.935, Erlöse Freundeskreis betagter Tierhalte 77, Erlöse 19% USt 284, Erlöse Lizenzen 19% USt 8.140, Erlöse Kalender 19% USt 58, ,62 sonstige betriebliche Erträge 2700 Sonstige Erträge betriebs/periodenfremd 8,70 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 3301 Wareneingang 7% Vorsteuer 1.556, Wareneingang 19% Vorsteuer 81, ,48- Löhne und Gehälter 4120 Gehälter , Krankengeldzuschüsse 1.275, Vermögenswirksame Leistungen 319, Aushilfslöhne 450, Pauschale Steuer für Aushilfen 9, ,21- soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4130 Gesetzliche Sozialaufwendungen , Beiträge zur Berufsgenossenschaft 484, ,10- Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4830 Abschreibungen auf Sachanlagen 506,34- sonstige betriebliche Aufwendungen 2170 Nicht abziehbare Vorsteuer , Miete, unbewegliche Wirtschaftsgüter 7.035, Gas, Strom, Wasser 176,93- Übertrag , ,19 44

44 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur G. u. V. vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung EUR EUR Übertrag , ,19 sonstige betriebliche Aufwendungen 4250 Reinigung 0, Versicherungen 376, Beiträge 2.299, Sonstige Abgaben 209, Werbekosten , Geschenke abzugsfähig ohne 37b EStG 77, Bewirtungskosten 1.131, Aufmerksamkeiten 90, Nicht abzugsfähige Bewirtungskosten 484, Reisekosten Arbeitnehmer, Fahrtkosten 5.975, Reisekosten AN Verpfleg.mehraufwand 16, Reisekosten AN Übernachtungsaufwand 1.407, Ausgangsfrachten 1.261, Wartungskosten für Hard- und Software 535, Sonstige betriebliche Aufwendungen , Pferde BVT 3, Aufwand Portugal Loulé 8.965, Porto 7.234, Telefon 1.570, Internet 268, Bürobedarf 1.081, Zeitschriften, Bücher (Fachliteratur) 53, Rechts- und Beratungskosten 4.643, Buchführungskosten 4.090, Abschluss- und Prüfungskosten 3.151, Mieten für Einrichtungen bewegliche WG 887, Nebenkosten des Geldverkehrs 552, Sonstiger Betriebsbedarf 269, ,77- sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2650 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 41, Zinsähnliche Erträge 2.152, ,66 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2140 Zinsähnliche Aufwendungen 200,68 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2213 Kapitalertragsteuer 25% 258, SolZ auf Kapitalertragsteuer 25% 14,20-272,90- Jahresfehlbetrag Jahresfehlbetrag ,14-45

45 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Moers Konto Bezeichnung Entwicklung Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum der Abgang- Zuschreibung EUR EUR EUR EUR EUR 0027 EDV-Software Ansch-/Herst-K 1.319, ,95 Abschreibung 1.318, ,95 Buchwerte 1,00 1, Grundstücke,grndst. Ansch-/Herst-K 1,00 1,00 Rechte und Bauten Abschreibung 0,00 0,00 Buchwerte 1,00 1, Geschäftsausstattung Ansch-/Herst-K 1.271, ,34 Abschreibung 61,34 61,34 Buchwerte 1.271,34 61, , Büroeinrichtung Ansch-/Herst-K 2.028, ,82 Abschreibung 1.278,82 445, ,82 Buchwerte 750,00 445,00 305, Geringwertige Wirtschaftsgüter Ansch-/Herst-K 1.975, ,87 Abschreibung 1.975, ,87 Buchwerte 0,00 0, Wirtschaftsgüter Ansch-/Herst-K 319,21 319,21 Sammelposten Abschreibung 318,71 318,71 Buchwerte 0,50 0, Wertpapiere des Ansch-/Herst-K ,86 200, ,54 Anlagevermögens Abschreibung 0,00 0,00 Buchwerte ,86 200, ,54 Summe Ansch-/Herst-K , , ,73 Abschreibung 4.892,35 506, ,69 Buchwerte , ,02 506, ,04 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0027 EDV-Software Realtime Software, AHK 1.319, ,95 Vereinssoftware Maxima + Inst. Linear Absch 1.318, ,95 3/00 33,33 BW 1,00 1,00 Summe EDV-Software Ansch-/Herst-K 1.319, ,95 Abschreibung 1.318, ,95 Buchwerte 1,00 1,00 46

46 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0050 Grundstücke,grndst. Rechte und Bauten Tierheim Wesel AHK 1,00 1,00 Keine AfA Absch 0,00 0,00 0,00 BW 1,00 1,00 Summe Grundstücke,grndst. Ansch-/Herst-K 1,00 1,00 Rechte und Bauten Abschreibung 0,00 0,00 Buchwerte 1,00 1,00 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers AHK 1.271, ,34 Linear Absch 61,34 61,34 7/00 14,29 BW 1.271,34 61, ,00 Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0410 Geschäftsausstattung Leistenschneider, Kamera Canon EOS 80 D Summe Geschäftsausstattung Ansch-/Herst-K 1.271, ,34 Abschreibung 61,34 61,34 Buchwerte 1.271,34 61, ,00 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0420 Büroeinrichtung Medion, PC Medion Akoya P A-E Computer, PC Terra Business Medion, PC Medion Akoya E4074D inkl. Keyboard u. Monitor AHK 565,95 565,95 Linear Absch 564,95 564,95 3/00 33,33 BW 1,00 1, AHK 499,00 499,00 Linear Absch 374,00 124,00 498,00 3/00 33,33 BW 125,00 124,00 1, AHK 544,54 544,54 Linear Absch 257,54 181,00 438,54 3/00 33,33 BW 287,00 181,00 106, Media Markt, Lenovo IPad AHK 419,33 419,33 Linear Absch 82,33 140,00 222,33 3/00 33,33 BW 337,00 140,00 197,00 Summe Büroeinrichtung Ansch-/Herst-K 2.028, ,82 Abschreibung 1.278,82 445, ,82 Buchwerte 750,00 445,00 305,00 47

47 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0480 Geringwertige Wirtschaftsgüter Praktiker,Edelstahlbriefkasten AHK 34,99 34,99 GWG/voll Absch 34,99 34,99 1/ BW 0,00 0, Amazon,Brother MFC-5890.Fax,Scanner,Druck er,kopierer Styrie Amazon,Brother MFC-5890CNFax,Scanner,Dru cker,kopierer Styrie Medion, Notebook Medion Akoya E4017 Styrie AHK 91,37 91,37 GWG/voll Absch 91,37 91,37 1/ BW 0,00 0, AHK 99,90 99,90 GWG/voll Absch 99,90 99,90 1/ BW 0,00 0, AHK 356,95 356,95 GWG/voll Absch 356,95 356,95 1/ BW 0,00 0, Medion, Netbook Styrie AHK 249,00 249,00 GWG/voll Absch 249,00 249,00 1/ BW 0,00 0, Media Markt, Computermaus Logitech MX PMI Trading, Brother Multifunktionsdrucker MFC-J470DW Saturn, Kaffeemaschine Rowenta CT AHK 67,22 67,22 GWG/voll Absch 67,22 67,22 1/ BW 0,00 0, AHK 96,63 96,63 GWG/voll Absch 96,63 96,63 1/ BW 0,00 0, AHK 63,01 63,01 GWG/voll Absch 63,01 63,01 1/ BW 0,00 0, Aldi, Drucker 4 in AHK 67,22 67,22 GWG/voll Absch 67,22 67,22 1/ BW 0,00 0, XXLShop, Bürostuhl AHK 50,34 50,34 GWG/voll Absch 50,34 50,34 1/ BW 0,00 0, Printus, Helit Wandprospekthalter AHK 202,25 202,25 GWG/voll Absch 202,25 202,25 1/ BW 0,00 0, XXLShop, Bürostuhl AHK 50,34 50,34 GWG/voll Absch 50,34 50,34 1/ BW 0,00 0, XXXLShop, 4 Schwingstühle AHK 204,66 204,66 GWG/voll Absch 204,66 204,66 1/ BW 0,00 0, XXXLShop, 1 Esstisch AHK 167,23 167,23 GWG/voll Absch 167,23 167,23 1/ BW 0,00 0, Bieker Lighting, Info Desk Case Tisch klappbar AHK 174,76 174,76 GWG/voll Absch 174,76 174,76 1/ BW 0,00 0,00 Summe Geringwertige Wirtschaftsgüter Ansch-/Herst-K 1.975, ,87 Abschreibung 1.975, ,87 Buchwerte 0,00 0,00 48

48 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0485 Wirtschaftsgüter Sammelposten Printus,Canon LaserMultif.ger AHK 319,21 319,21 GWG-Pool Absch 318,71 318,71 5/00 20,00 BW 0,50 0,50 Summe Wirtschaftsgüter Ansch-/Herst-K 319,21 319,21 Sammelposten Abschreibung 318,71 318,71 Buchwerte 0,50 0,50 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Bundesverband Tierschutz e.v. Moers 0525 Wertpapiere des Anlagevermögens WP-Kauf Hausinvest WPKNR WP-Kauf FDS-GSB-Renten WPKNR A1W2WG Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR AHK ,90 72,60- Z ,30 Keine AfA Absch 0,00 0,00 0,00 BW ,90 72,60- Z , AHK ,96 273, ,24 Keine AfA Absch 0,00 0,00 0,00 BW ,96 273, ,24 Summe Wertpapiere des Ansch-/Herst-K ,86 200, ,54 Anlagevermögens Abschreibung 0,00 0,00 Buchwerte ,86 200, ,54 49

49 B. Finanzbericht B. Finanzbericht Diplom-Kauffrau Fasanenstraße 1 Anette Köhler Moers Steuerberaterin JAHRESABSCHLUSS zum 31. Dezember 2017 Tierheim Wesel Tierheim Karlstraße Moers Finanzamt: Moers Steuer-Nr: 119/5746/

50 B. Finanzbericht Bescheinigung des Steuerberaters über die Erstellung Ich habe auftragsgemäß den nachstehenden Jahresabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung des Vereins Tierheim Wesel Tierheim für das Geschäftsjahr vom bis unter Beachtung der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und der ergänzenden Bestimmungen der Satzung erstellt. Grundlage für die Erstellung waren die von mir geführten Bücher und die mir darüber hinaus vorgelegten Belege und Bestandsnachweise, die ich auftragsgemäß nicht geprüft habe, sowie die mir erteilten Auskünfte. Die Buchführung sowie die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Ich habe meinen Auftrag unter Beachtung der Verlautbarung der Bundessteuerberaterkammer zu den Grundsätzen für die Erstellung von Jahresabschlüssen durchgeführt. Dieser umfasst die Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie der Vorgaben zu den anzuwendenden Bilanzierungsund Bewertungsmethoden. Moers, den 16. Juli 2018 Diplom-Kauffrau Anette Köhler Steuerberaterin 51

51 B. Finanzbericht BILANZ zum 31. Dezember 2017 Tierheim Wesel Tierheim, Moers AKTIVA A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 253,00 II. Sachanlagen 1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.198,00 B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. sonstige Vermögensgegenstände 27,55 II. Flüssige Mittel 1. Kassenbestand, Bundesbank- und Postbankguthaben 8.068,06 2. Guthaben bei Kreditinstituten , ,10 C. Kapital 1. Verlustvortrag ,06 2. Verlust , , ,48 BILANZ zum 31. Dezember 2017 Tierheim Wesel PASSIVA A. Verbindlichkeiten EUR EUR 1. sonstige Verbindlichkeiten ,60 2. Umsatzsteuerverbindlichkeit 427, , ,48 52

52 B. Finanzbericht GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG vom bis Tierheim Wesel Tierheim, Moers EUR EUR 1. Umsatzerlöse ,81 2. Gesamtleistung ,81 3. sonstige betriebliche Erträge 4.800,00 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2.666,84 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter ,82 b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung , ,86 6. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.202,40 7. sonstige betriebliche Aufwendungen ,79 8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,48 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8, Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit , sonstige Steuern 886, Verlust ,77 53

53 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur Bilanz zum Tierheim Wesel Tierheim, Moers AKTIVA Konto Bezeichnung EUR EUR Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 27 EDV-Software 253,00 andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 400 Betriebsausstattung 8.268, Geschäftsausstattung 930, ,00 sonstige Vermögensgegenstände 1590 Durchlaufende Posten 27,55 Kassenbestand, Bundesbank- und Postbankguthaben 1000 Kasse 8.068,06 Guthaben bei Kreditinstituten 1200 Verbands-Sparkasse Wesel Kto , Verbands-Sparkasse Wesel Kto , ,04 Verlustvortrag 869 Vortrag auf neue Rechnung (Bilanz) ,06 Verlust Verlust ,77 Summe Aktiva ,48 PASSIVA Konto Bezeichnung EUR EUR sonstige Verbindlichkeiten 1591 Verrechnungskonto BVT , Sonstige Verbindlichkeiten 575, Verbindlichk. Lohn- und Kirchensteuer 744, Sonstige Verrechnung 42, ,60 Umsatzsteuerverbindlichkeit 1571 Abziehbare Vorsteuer 7% 307, Abziehbare Vorsteuer 19% , Umsatzsteuer 7% 9.087, Umsatzsteuer 19% 2.290,25 427,88 Summe Passiva ,48 54

54 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur G. u. V. vom bis Tierheim Wesel Tierheim, Moers Konto Bezeichnung EUR EUR Umsatzerlöse 8200 Erlöse Beiträge 337, Erlöse Spenden , Erlöse Bußgelder 1.800, Erträge Patenschaften 2.148, Erlöse Aktionen 7% USt 1.890, Zuschüsse Stadt Wesel 7% USt , Zuschüsse andere Städte/Gemeinden 7% USt , Erlöse Vermittl.geb. b. Tierabg. 7% USt , Erlöse Fundtiere 7% USt 1.889, Erlöse v. Besitzer abgeg. Tiere 7% USt 4.063, Erlöse Verwahrtiere 19% USt 5.436, Erlöse Aktionen 19% USt 6.617, ,81 sonstige betriebliche Erträge 2750 Grundstückserträge 4.800,00 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 3200 Wareneingang 19, Wareneingang 7% Vorsteuer Aktione 1.312, Wareneingang 19% Vorsteuer Aktion 1.334, ,84- Löhne und Gehälter 4120 Gehälter , Krankengeldzuschüsse 2.493, Zuschüsse Agenturen für Arbeit 5.446, Aushilfslöhne , Pauschale Steuer für Aushilfen 237, ,82- soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 4130 Gesetzliche Sozialaufwendungen , Sonstige soziale Abgaben 175, ,04- Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4822 Abschreibung immaterielle VermG 97, Abschreibungen auf Sachanlagen 2.105, ,40- Übertrag ,71 55

55 B. Finanzbericht KONTENNACHWEIS zur G. u. V. vom bis Tierheim Wesel Tierheim, Moers Konto Bezeichnung EUR EUR Übertrag ,71 sonstige betriebliche Aufwendungen 2170 Nicht abziehbare Vorsteuer 213, Gas, Strom, Wasser 8.751, Reinigung 223, Instandhaltung betrieblicher Räume , Versicherungen 882, Sonstige Abgaben 149, Kfz-Versicherungen 948, Laufende Kfz-Betriebskosten 1.143, Werbekosten 35, Geschenke abzugsfähig ohne 37b EStG 25, Repräsentationskosten 189, Aufmerksamkeiten 96, Reisekosten Arbeitnehmer, Fahrtkosten 1.070, Reparatur/Instandh. Betriebs- u. Gesch. 537, Wartungskosten für Hard- und Software 91, Sonstige betriebliche Aufwendungen 256, Arbeitskleidung 37, Tierfutter 5.439, Tierarzt und Medikamente , Sonstige Pflegekosen 1.382, Porto 90, Telefon 513, Bürobedarf 117, Zeitschriften, Bücher (Fachliteratur) 33, Fortbildungskosten 393, Mieten für Einrichtungen bewegliche WG 390, Aufwand Abraum-/Abfallbeseitigung 3.863, Nebenkosten des Geldverkehrs 326, Sonstiger Betriebsbedarf 489, Werkzeuge und Kleingeräte 177, ,79- sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2650 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,48 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2103 Abzugsfäh. and. Nebenleist. zu Steuern 8,00- sonstige Steuern 2375 Grundsteuer 752, Kfz-Steuern 134,00-886,17- Verlust Verlust ,77-56

56 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Tierheim Wesel Moers Konto Bezeichnung Entwicklung Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum der Abgang- Zuschreibung EUR EUR EUR EUR EUR 0027 EDV-Software Ansch-/Herst-K 350,00 350,00 Abschreibung 97,00 97,00 Buchwerte 350,00 97,00 253, Betriebsausstattung Ansch-/Herst-K 9.853, , ,76 Abschreibung 1.233, , ,76 Buchwerte 8.620, , , , Geschäftsausstattung Ansch-/Herst-K 1.435, ,82 Abschreibung 260,82 245,00 505,82 Buchwerte 1.175,00 245,00 930, Geringwertige Wirtschaftsgüter Ansch-/Herst-K 3.357, ,04 Abschreibung 3.357, ,04 Buchwerte 0,00 0,00 Summe Ansch-/Herst-K , , ,62 Abschreibung 4.851, , ,62 Buchwerte 9.795, , , ,00 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Tierheim Wesel Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0027 EDV-Software Wächter, Software "Tierheim-Manager" AHK 350,00 350,00 Linear Absch 97,00 97,00 3/00 33,33 BW 350,00 97,00 253,00 Summe EDV-Software Ansch-/Herst-K 350,00 350,00 Abschreibung 97,00 97,00 Buchwerte 350,00 97,00 253,00 57

57 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Tierheim Wesel Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0400 Betriebsausstattung Weiß & Leu GbR, Luftfiltergerät Solair AHK 626,81 626,81 Linear Absch 147,81 63,00 210,81 10/00 10,00 BW 479,00 63,00 416, Toolport, Partyzelt 4x6 m PVC AHK 419,20 419,20 Linear Absch 152,20 140,00 292,20 3/00 33,33 BW 267,00 140,00 127, Pharmaz. Handelsges., Ultraschallgerät DP50VET Heix, Beschallungs-/Lautsprechersys tem Monacor komplett Fridriszik, Gewerbewaschmaschine Whirlpool WH.AWG AHK 6.500, ,70 Linear Absch 867, , ,70 5/00 20,00 BW 5.633, , , AHK 2.306, ,65 Linear Absch 65,65 256,00 321,65 9/00 11,11 BW 2.241,00 256, , AHK 1.508, ,40 Linear Absch 101,40 101,40 10/00 10,00 BW 1.508,40 101, ,00 Summe Betriebsausstattung Ansch-/Herst-K 9.853, , ,76 Abschreibung 1.233, , ,76 Buchwerte 8.620, , , ,00 Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Tierheim Wesel Moers Inwerk M. Ritter, Miniküche Metall AHK 427,50 427,50 Linear Absch 58,50 43,00 101,50 10/00 10,00 BW 369,00 43,00 326, AHK 1.008, ,32 Linear Absch 202,32 202,00 404,32 5/00 20,00 BW 806,00 202,00 604,00 Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0410 Geschäftsausstattung Spindmax, Garderobenschrank S3000 Evolo Summe Geschäftsausstattung Abschreibung 260,82 245,00 505,82 Ansch-/Herst-K 1.435, ,82 Buchwerte 1.175,00 245,00 930,00 58

58 B. Finanzbericht Entwicklung des Anlagevermögens vom bis Tierheim Wesel Moers Konto Bezeichnung Datum Entw. Stand zum Zugang Umbuchung Abschreibung Stand zum Inventar Inventarbezeichnung AfA-Art der Abgang- Zuschreibung ND % EUR EUR EUR EUR EUR 0480 Geringwertige Wirtschaftsgüter Börgers, HP PhotoSmart Drucker Medimax, Telefon Gigaset A400 A Trio Hellgrau Amazon, Digitalkamera Nikon Coolpix AHK 50,42 50,42 GWG/voll Absch 50,42 50,42 1/ BW 0,00 0, AHK 63,03 63,03 GWG/voll Absch 63,03 63,03 1/ BW 0,00 0, AHK 67,14 67,14 GWG/voll Absch 67,14 67,14 1/ BW 0,00 0, EGN, Schubkarre AHK 137,20 137,20 GWG/voll Absch 137,20 137,20 1/ BW 0,00 0, Toom, Werkstattschrank AHK 117,64 117,64 GWG/voll Absch 117,64 117,64 1/ BW 0,00 0, NR Service, Staubsauger Hitachi CV-T AHK 202,90 202,90 GWG/voll Absch 202,90 202,90 1/ BW 0,00 0, Würth, Akku-Bohrschrauber AHK 269,00 269,00 GWG/voll Absch 269,00 269,00 1/ BW 0,00 0, Das Futterhaus, Schermaschinen-Set Foto Ehlert, Digitalkamera Panasonic DMC-FZ AHK 116,81 116,81 GWG/voll Absch 116,81 116,81 1/ BW 0,00 0, AHK 365,34 365,34 GWG/voll Absch 365,34 365,34 1/ BW 0,00 0, Schultz, 3 Schränke AHK 997,00 997,00 GWG/voll Absch 997,00 997,00 1/ BW 0,00 0, AVW GmbH, Lagerregal AHK 250,00 250,00 GWG/voll Absch 250,00 250,00 1/ BW 0,00 0, Stewes, Exenterschleifer Metabo SXE Fressnapf, Schermaschine Moser Stewes, Mehrzwecktisch Multiset Stewes, 3 Gas-Terrassen-Heizstrahler Edelstahl AHK 105,13 105,13 GWG/voll Absch 105,13 105,13 1/ BW 0,00 0, AHK 142,85 142,85 GWG/voll Absch 142,85 142,85 1/ BW 0,00 0, AHK 177,74 177,74 GWG/voll Absch 177,74 177,74 1/ BW 0,00 0, AHK 294,84 294,84 GWG/voll Absch 294,84 294,84 1/ BW 0,00 0,00 Ansch-/Herst-K 3.357,04 Abschreibung 3.357, ,04 Buchwerte 0,00 0,00 Summe Geringwertige Wirtschaftsgüter 3.357,04 59

59 B. Finanzbericht 4. Erläuterung wesentlicher Aufwands- und Ertragsarten 4.1 Bundesverband Tierschutz Geschäftsstelle Moers Einnahmen Der Berichtszeitraum 2017 war in finanzieller Hinsicht für den Bundesverband Tierschutz e.v. ein schwieriges Jahr. Durchschlagend war der gesunkene Mittelzufluss aus Erbschaften. Lagen die Einnahmen aus Erbschaften im Jahr 2016 bei , konnten im Jahr 2017 nur verbucht werden. Der deutlich verringerte Mittelzufluss in Höhe von konnte auch durch die höheren Einnahmen im Bereich der Spenden ( ) und die gesteigerten Einnahmen bei den Bußgeldern ( ) nicht aufgefangen werden. Im Ergebnis schloss der Berichtszeitraum mit einer Unterdeckung in Höhe von ab. Dies verdeutlicht, wie abhängig der Bundesverband Tierschutz von den testamentarischen Zuwendungen von Tierfreunden ist. Das Spendenaufkommen für unser Partnertierheim in Loulé (Portugal) festigte sich nach einem Spendeneinbruch im Vorjahr wieder auf das Niveau aus dem Jahr Die Zuwendungen lagen bei 8.935, die zu 100% an das Tierheim in Portugal weitergeleitet wurden. Ausgaben Ein großer Posten bei den Ausgaben sind die Personalkosten der Geschäftsstelle. Der Bundesverband Tierschutz e.v. beschäftigte im Rahmen seiner Administration und seiner tierschutzpolitischen Aufgaben drei Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit. Insgesamt ist das Lohnniveau des BVT jedoch gering. Das Monatsgehalt des Geschäftsführers beträgt brutto. Mit diesem Gehalt liegt der Verband im unteren Bereich vergleichbarer Organisationen. Eine Erhöhung des Gehaltes fand seit Anstellungsbeginn (2011) nicht statt. Die Geschäftsstelle ist zu jeder Zeit bemüht, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten, ohne dabei die Qualität der satzungsgemäßen Aufgaben zu vernachlässigen. Notwendige Reisekosten erfolgen auf der Grundlage einer Reisekostenverordnung, nach der stets das preiswerteste Reisemittel zu wählen ist. Die für das Tierheim Loulé bestimmten Spenden wurden, wie oben aufgeführt, an die Einrichtung weitergeleitet. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Konto 4900) beinhalten u.a. die Übernahme von Tierarztkosten für Tierbesitzer, die sich finanziell außerstande sahen, die Rechnungen zu begleichen. Zum Wohle des Tieres übernehmen wir die Kosten nach genauer Prüfung der Sachlage. Die gegenüber dem Vorjahr um gestiegenen Werbekosten (Konto 4610) sind auf die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes zurückzuführen ( im Jahr 2017 gegenüber im Jahr 2016). Zur besseren Darstellung seiner Tierschutzarbeit versendet der BVT Quartalsweise eine eigene Tierschutzzeitung an Mitglieder und interessierte Tierfreunde. Darüber hinaus hat der Verband seine Aktivitäten auch im Onlinebereich verstärkt. Die Erstellung und Versendung von Newslettern, die Präsentation der Tierschutzarbeit in den sozialen Medien wie Facebook und die Begleitung von Kampagnen durch Online-Petitionen sind Elemente, auf die moderne NGO s nicht mehr verzichten können. Trotz sparsamer Mittelverwendung und geringem Personalaufwand lagen die Ausgaben um über den Einnahmen. Die Unterdeckung wurde den Rücklagen entnommen. Auch wenn noch keine Bestandsgefährdung des Bundesverbandes Tierschutz vorliegt, so sind sich Vorstand und Geschäftsführung der Problematik bewusst. Ziel muss es sein, die Einnahmen weiter zu steigern, um zukünftig zu einem ausgewogenen Haushalt zu kommen. 4.2 Bundesverband Tierschutz Tierheim Wesel Einnahmen Die Einnahmen des Tierheims bewegten sich überwiegend im gleichen Bereich das Vorjahrs. Ein wichtiger Faktor für die Einnahmen bleiben weiterhin die Zuwendungen durch die Kommunen im Rahmen der Fundtierbetreuung. Sie betragen etwa ein Drittel der Gesamteinnahmen des Tierheims Wesel. Da den kommunalen Einnahmen jedoch die Ausgaben für die Betreuung der Fundtiere gegenüber stehen, verzehren sich die Einnahmen wieder. Es entsteht sogar eine Unterdeckung, die dann durch vereinseigene Gelder geschlossen werden muss. 60

60 B. Finanzbericht Leicht gesteigert werden konnten die Einnahmen im Bereich der Spenden. Lagen diese im Jahr 2016 bei , konnten im Jahr 2017 erfreuliche verzeichnet werden. Die Einnahmen bei den Tiervermittlungen lagen im Berichtszeitraum um unter denen des Vorjahres. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf verringerte Tiervermittlungen. Im Vorjahr profitierte da Tierheim finanziell von der Vermittlung von über 50 Hunden aus einer Beschlagnahmung einer tierschutzwidrigen Hundezucht. Ausgaben Um die Versorgung der Tierheimtiere grundsätzlich, aber auch an Wochenenden, Feiertagen und zu Urlaubszeiten, gewährleisten zu können, ist ein ausreichender Personalschlüssel erforderlich. Daher stellen die Personalkosten inklusive der gesetzlichen Sozialaufwendungen mit den größten Ausgabeposten dar. Sie liegen mit über der Größenordnung des Vorjahres. Die tierärztliche Versorgung folgt als zweitgrößter Posten mit Viele Tiere kommen in einem sehr schlechten Gesundheitszustand ins Tierheim und müssen kostenintensiv behandelt und häufig sogar operiert werden. Insbesondere Katzen sind durch die notwendigen Impfungen und die obligatorische Kastration eine sehr kostenintensive Tierart. Die Vermittlungsgebühren decken in der Regel die entstandenen Kosten nicht ab. Gegenüber dem Vorjahr lagen die Tierarztkosten im Berichtszeitraum auf annähernd gleichem Niveau. Im Berichtszeitraum wurden die baulichen Sanierungsarbeiten, die in den Vorjahren begonnen wurden, fortgeführt. Die Instandhaltung der betrieblichen Räume belief sich auf Darin enthalten sind die Materialkosten für die Umbaumaßnahmen. Wie in den Vorjahren erhielt das Tierheim auch im Berichtszeitraum zahlreiche Futterspenden. Dennoch musste Futter zugekauft werden. Es handelt sich zumeist um Spezialfutter, das bei bestimmten Erkrankungen (Nierenleiden, Diabetes etc.) indiziert ist. Mit lagen die Kosten zwar um über den des Vorjahres, erreichten aber damit das Niveau der Jahre 2014/2015. Weil das Tierheim nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist, müssen alle anfallenden Abwasser und Fäkalien abgefahren werden. Die Kosten sind nicht zu senken und lagen 2017 bei Trotz aller Bemühungen, so sparsam wie nur möglich hauszuhalten, ohne die Qualität in der Versorgung der Tiere zu verringern, konnte das Tierheim nicht kostendeckend geführt werden. Der Verlust belief sich im Berichtszeitraum auf ,77, der aus Rücklagen ausgeglichen wurde. 5. Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen Der Deutsche Spendenrat gibt seinen Mitgliedern eine Klassifizierung der Ausgaben nach unterschiedlichen Bereichen vor. Unterschieden werden Ausgaben und Aufwendungen wie folgt: Ausgaben: Sie dienen unmittelbar der Erreichung satzungsgemäßer Ziele. Beim Bundesverband Tierschutz e.v. sind dies die Förderung und Ausübung des Schutzes aller Tiere sowie die Bekämpfung des Missbrauchs von Tieren Aufwendungen: Sie dienen mittelbar dem Satzungszweck. Beim Bundesverband Tierschutz e.v. sind dies die Zusammenfassung von Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, deren Ziel der Schutz der Tiere ist, zu gemeinsamer Tierschutzarbeit sowie zur gegenseitigen Förderung und Unterstützung die Aufklärung und Beratung der Öffentlichkeit, insbesondere der Jugend, über den Sinn und Inhalt des Tierschutzgedankens, seine rechtlichen Grundlagen sowie deren praktische Anwendung die Zusammenarbeit mit und Einwirkung auf gesetzgebende Körperschaften, Behörden und öffentliche Stellen mit dem Ziel, den gesetzlichen und praktischen Schutz der Tiere zu verbessern. 61

61 B. Finanzbericht Name der Organisation Bundesverband B Tierschutz e.v. Geschäftsjahr 2017 Ort Moers lfd. Nr. (Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV) Tätigkeiten / Aktivitäten Erfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare Tätigkeiten EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR 1. Spenden und ähnliche Erträge , , , ,85 0, , ,00 davon Mitgliedsbeiträge / Förderbeiträge ,32 337, , ,32 0, ,32 2. Umsatzerlöse (Leistungsentgelte) ,58 0,00 0, , , ,06 Erhöhung / Verminderung des 3. Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen/ Leistungen 0,00 0,00 0,00 0,00 4. Aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 0,00 0,00 5. Zuschüsse zur Finanzierung laufender Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 6. Sonstige betriebliche Erträge 8,70 8,70 8,70 0,00 8,70 Zwischensumme Erträge , , , ,55 0,00 0,00 0, , , , ,06 Unmittelbare Aufwendungen für 7. satzungsmäßige Zwecke / Projektaufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 8. Materialaufwand 4.304,32 0,00 0,00 19,62 19, ,70 9. Personalaufwand , , , , , , ,17 Zwischensumme Aufwendungen ,49 0, , , ,13 0, , , ,79 0, , Zwischenergebnis , , , , ,13 0, , , , , , Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen Deutscher Spendenrat e.v. Postenbezeichnung Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen Erträge aus der Auflösung von Sonderposten / Verbindlichkeiten Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten / Verbindlichkeiten Abschreibungen immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Gewinn- und Verlustrechnung gesamt Unmittelbare ideelle Tätigkeiten / Projekte Vermögensverwaltung Satzungsmäßige Bildungs-/ Öffentlichkeitsarbeit Zwischensumme ideeller Bereich Geschäftsführung / Verwaltung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0, ,74 506,34 506,34 0, , , , , ,77 0, , , , Zwischenergebnis , ,11-316, , ,13 0, , , , , ,22 Spendenwerbung Zwischensumme mittelbare Tätigkeiten Zweckbetrieb(e) (einschl. Geschäftsführung) Summe satzungsmäßige Tätigkeiten Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb Mehrspartenrechnung GKV Deutscher Spendenrat e.v. / Stand 31.Mai

62 B. Finanzbericht Darstellung der Mehr-Sparten-Rechnung BVT 2017 lfd. Nr. Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen Deutscher Spendenrat e.v. (Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV) Tätigkeiten / Aktivitäten Erfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare Tätigkeiten Gewinn- und Verlustrechnung gesamt Unmittelbare ideelle Tätigkeiten / Projekte Vermögensverwaltung Satzungsmäßige Bildungs-/ Öffentlichkeitsarbeit Zwischensumme ideeller Bereich Geschäftsführung / Verwaltung Postenbezeichnung EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR 17. Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 Spendenwerbung Zwischensumme mittelbare Tätigkeiten Zweckbetrieb(e) (einschl. Geschäftsführung) Summe satzungsmäßige Tätigkeiten Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb Erträge aus anderen Wertpapieren 18. und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00 0,00 0, Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.395, , ,34 0,00 0, ,82 Abschreibungen auf Finanzanlagen 20. und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 0,00 0,00 0, Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8,00 0,00 0,00 8,00 8, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 272,90 272,90 272,90 0,00 272, Ergebnis nach Steuern , , , , ,13 0, , , , , , Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Jahresüberschuss / 25. Jahresfehlbetrag , , , , ,13 0, , , , , ,22 Erträge gesamt (EUR) , , , ,89 0,00 0,00 0, , , , ,06 Erträge (%) 100,00% 17,49% 43,15% 60,64% 0,00% 0,00% 0,00% 32,45% 93,09% 1,22% 5,69% Aufwendungen gesamt (EUR) ,86 0, , , ,13 0, , , ,02 0, ,84 Aufwendungen gesamt (%) 100,00% 0,00% 32,12% 32,12% 21,17% 0,00% 21,17% 44,57% 97,86% 0,00% 2,14% 63

63 B. Finanzbericht 6. Provisions- bzw. Erfolgsbeteiligungen Es fielen im Berichtszeitraum 2017 keinerlei Provisions- und Erfolgsbeteiligungen an. 7. Projekt- und zweckgebundene Spenden Für das Tierheim in Wesel gingen auf das Konto der Geschäftsstelle in Moers einige zweckgebundene Spenden ein. Diese wurden jeweils in voller Höhe auf das Konto des Tierheims Wesel weitergeleitet. 8. Weiterleitung von Spenden Zur Unterstützung des Tierheims in Loulé (Portugal) hat der Bundesverband Tierschutz e.v. ein Sonderkonto eingerichtet. Dieses wird von Tierfreunden genutzt, die sich dem Tierheim in Loulé besonders verbunden fühlen und für ihre Spende eine Spendenbescheinigung des Bundesverband Tierschutz erhalten möchten. Im Berichtsjahr 2017 gingen für das Tierheim Loulé auf unserem Konto ein, im gleichen Zeitraum wurde ein Betrag in Höhe von an das Tierheim in Portugal überwiesen. 9. Darstellung der Personalstruktur Der Bundesverband Tierschutz beschäftigte im Berichtszeitraum 12 Mitarbeiter. Diese gliedern sich wie folgt auf: einen Geschäftsführer, zeitgleich wissenschaftlicher Mitarbeiter eine Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eine Bürofachkraft eine Tierheimleiterin zwei Tierpflegerinnen zwei Auszubildende einen Hausmeister drei Hilfskräfte 10. Wiedergabe des Prüfungsergebnisses aus dem Prüfungsbericht der Kassenprüfer und/oder des externen Steuerberaters/ Wirtschaftsprüfers Der Prüfungsbericht der Kassenprüfung für den Berichtszeitraum 2017 ist als Anlage beigefügt. 64

64 B. Finanzbericht Anlage BERICHT über die Rechnungsprüfung des BUNDESVERBAND TIERSCHUTZ e.v. für das Jahr 2017 Da die Satzung des Bundesverband Tierschutz die Möglichkeit einräumt, die Rechnungsprüfung mit Zustimmung der Mitgliederversammlung einem Steuerberater oder einem Steuerbevollmächtigten zu übertragen und diese Zustimmung durch die Mitgliederversammlung erteilt wurde, bin ich gebeten worden, die Rechnungsprüfung für das Jahr 2017 zu übernehmen und hierüber einen Bericht zu verfassen. Seit Juni 2011 ist mein Steuerbüro für die Lohn- und Finanzbuchhaltung des Bundesverband Tierschutz mandatiert. Somit wurde auch die Lohn- und Finanzbuchhaltung für das Jahr 2017 von meinem Büro bearbeitet. Durch die Geschäftsstellenleiterin, Frau Annette Liesegang, wurden uns hierfür folgende Unterlagen zur Verfügung gestellt: 1. Monatliche Zusammenstellung der Bank- und Kassenbelege, geordnet nach Geschäftsstelle BVT und Tierheim Wesel 2. Alle notwendigen Informationen zum Personalbestend und den Veränderungen. Zudem stand Frau Liesegang uns jederzeit für weitere Auskünfte zur Verfügung. Die uns übergebenen Unterlagen waren übersichtlich geordnet und überwiegend vollständig. Vereinzelt fehlende Belege konnten kurzfristig nachgeliefert werden. Die Unterlagen ermöglichten uns eine ordnungsgemäße Buchführung. Auftragsgemäß wurden von uns die Monatsabschlüsse und der Jahresabschluss erstellt, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung. Die Ausweisung der Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ist auch ein Anforderungsprofil zur Nutzung des Spendensiegels des Deutschen Spendenrates e.v., dem der Bundesverband Tierschutz e.v. angehört. Eine detaillierte Überprüfung der vorgelegten Rechnungen auf Plausibilität konnte von uns wegen fehlender Detailkenntnisse nicht vorgenommen werden. Soweit es uns möglich ist, erachten wir die getätigten Ausgaben als in Übereinstimmung mit der Satzung. Anzumerken ist, dass im Berichtszeitraum 2017 die Ausgaben des Bundesverband Tierschutz und des vereinseigenen Tierheims Wesel allein durch die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden nicht gedeckt sind. Die Unterdeckung des Bundesverbandes in Höhe von ,14 und die Unterdeckung des Tierheims Wesel in Höhe von ,77 konnten aus den Rücklagen des Bundesverbandes Tierschutz ausgeglichen werden. Der Fehlbetrag ist auf die geringen Zuflüsse aus Vermächtnissen und Erbschaften im Berichtszeitraum zurück zu führen. Diese lagen mit ,65 deutlich unter den Zuflüssen de Jahres 2016 in Höhe von ,95. Dies zeigt, wie abhängig die Arbeit des Bundesverband Tierschutz und des vereinseigenen Tierheims in Wesel von diesen Zuflüssen sind. Ich empfehle daher eine sparsame Haushaltsführung. Insgesamt komme ich zu dem Ergebnis, dass die Finanzgebarung des Bundesverband Tierschutz e.v. im Hinblick auf die Rechnungslegung und die statutengemäße Verwendung der Mittel für das am endende Vereinsjahr nach meiner Bewertung ordnungsgemäß ist. Eine Bestandsgefährdung liegt auf Basis des Rechnungsabschlusses zum nicht vor. Ich beantrage, dem Vorstand des Bundesverband Tierschutz e.v. auf der Jahreshauptversammlung die Entlastung zu erteilen. Moers, den Anette Köhler 65

65 B. Finanzbericht Selbstverpflichtungserklärung Selbstverpflichtung der Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrates e.v. Deutscher Spendenrat e.v. Der Bundesverband Tierschutz e.v. ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e.v., der sich zum Ziel gesetzt hat, die ethischen Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland zu wahren und zu fördern und den ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit Spendengeldern durch freiwillige Selbstkontrolle sicherzustellen. Die Organisation bekennt sich zur Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes. 1. Gemeinnützigkeit Wir sind durch Bescheid des Finanzamtes Moers vom , Steuernummer 119/5746/0342 als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt mit gültigem Freistellungsbescheid nach 52 ff der Abgabenordnung, zuletzt vom Schweigepflichtentbindung gegenüber dem Finanzamt Wir haben unsere zuständige Finanzbehörde für den gemeinnützigen Bereich gegenüber dem Deutschen Spendenrat e.v. von der Verschwiegenheitspflicht befreit ( 30 Abs. 4 Nr. 3 AO). 3. Veröffentlichung a) Wir veröffentlichen spätestens bis zum 30. September des Folgejahres einen Geschäfts-/ Jahresbericht (Tätigkeits- und Projektbericht sowie Finanzbericht einschließlich Mehr-Sparten-Rechnung gemäß Anlage 2a der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v.) und stellen diesen auf unserer Homepage zur Verfügung bzw. versenden diesen auf Wunsch. Bei Abweichungen von den nachfolgenden Verpflichtungen erläutern wir diese. b) Wir veröffentlichen (auf unserer Homepage) das Ergebnis der Prüfung gem. Abschnitt V. der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. in Form der Wiedergabe der Bescheinigung oder des Bestätigungsvermerks einschließlich der Wiedergabe des Ergebnisses aus der Prüfung gemäß Anlage 3 der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. ( Prüfungskatalog ) c) Wir informieren laufend bzw. regelmäßig über (aktuelle) Entwicklungen auf unserer Internetseite bzw. durch unseren Newsletter bzw. durch auf Abruf verfügbare Printmedien. 4. Registerauszug Wir verpflichten uns, den aktuellen Registerauszug dem Deutschen Spendenrat e.v. zeitnah vorzulegen und die damit verbundenen Kernaussagen (z.b. Sitz der Organisation, vertretungsberechtigter Vorstand) auch im Rahmen des Jahresberichts darzustellen. 5. Geschäfts-/ Jahresbericht Über das abgelaufene Geschäftsjahr informieren wir wahrheitsgemäß, transparent, verständlich und umfassend in Form eines Geschäfts-/ Jahresberichts. a) Tätigkeits-/ Projektbericht Unser Tätigkeits-/ Projektbericht informiert über allgemeine Rahmenbedingungen, erbrachte Leistungen, Entwicklungen und Tendenzen im Aufgabengebiet der Organisation und der Organisation selbst. b) Rechnungslegung/ Prüfung Die Prüfung unseres Jahresabschlusses (ggf. einschließlich Anhang und Lagebericht) bzw. unserer Einnahmen-/ Ausgabenrechnung sowie der sogenannten Mehr-Sparten-Rechnung erfolgt nach Maßgabe von Abschnitt III. und V. der Grundsätze des Deutschen Spendenrats e.v., den jeweils gültigen Richtlinien des Institutes der Wirtschaftsprüfer (IDW) und den Grundsätzen des steuerlichen Gemeinnützigkeitsrechts. 6. Strukturen Unser Status der Gemeinnützigkeit bedingt klare und demokratische Strukturen (und Mitgliedschaftsverhältnisse). a) Die Satzung sowie andere wesentliche konstitutionelle Grundlagen unserer Organisation/Einrichtung werden zeitnah veröffentlicht; Name und Funktion von wesentlichen Leitungs- und Aufsichtspersonen werden bekannt gegeben. b) Wir haben Leitungs- und Aufsichtsorgane personell getrennt und verhindern Interessenkollisionen bei den verantwortlichen und handelnden Personen. 66

66 B. Finanzbericht c) Wir stellen unsere Aufbauorganisation und Personalstruktur transparent, entsprechend den Grundsätzen des Deutschen Spendenrats e.v., dar. d) Wesentliche vertragliche Grundlagen und gesellschaftsrechtliche Verflechtungen werden im Rahmen des Geschäfts-/ Jahresberichts veröffentlicht. 7. Werbung a) Werbung, die gegen die guten Sitten und anständige Gepflogenheiten verstößt, wird unterlassen. b) Wir werden keine Mitglieder- und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der Gewährung von sonstigen Vorteilen betreiben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Satzungszweck stehen oder unverhältnismäßig teuer sind. c) Wir unterlassen den Verkauf, die Vermietung oder den Tausch von Mitglieder- oder Spenderadressen und bieten oder zahlen keine Provisionen bzw. lediglich Provisionen im Rahmen der Festlegungen der Grundsätze des Deutschen Spendenrats e.v. für die Einwerbung von Zuwendungen. 8. Datenschutz Wir verpflichten uns, die aktuellen gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz, Richtlinien zum Verbraucherschutz sowie die allgemein zugänglichen Sperrlisten zu beachten. 9. Umgang mit Zuwendungen a) Wir beachten Zweckbindungen durch Spender. b) Wir erläutern den Umgang mit projektgebundenen Spenden. c) Wir leiten keine Spenden an andere Organisationen weiter bzw. wir weisen auf eine Weiterleitung von Spenden an andere Organisationen hin und informieren über deren Höhe. 10. Mitgliedschaft im Deutscher Spendenrat e.v. Wir veröffentlichen den Hinweis auf die Mitgliedschaft nebst Logo sowie die jährlich abzugebende Selbstverpflichtungserklärung des Deutschen Spendenrates e.v. (Anlage 4 der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v.) und den Hinweis auf deren Einhaltung an leicht zugänglicher Stelle auf unserer Homepage oder unserem Geschäfts- oder Jahresbericht. Soweit das Spendenzertifikat erteilt wurde, wurde auf dieses auf der Startseite unserer Homepage hingewiesen. Moers, Dr. Gerd Gies 1. Vorsitzender Bundesverband Tierschutz e.v. 67

67 B. Finanzbericht Anlage Jährliche Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.v Deutscher Spendenrat e.v. Die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. sehen in der Präambel eine jährliche Erklärung des Geschäftsführungsorgans zur Befolgung der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. vor. Der Vorstand/ die Geschäftsführung Bundesverband Tierschutz e.v. hat in seiner/ihrer Sitzung am die folgende Erklärung beschlossen. Bundesverband Tierschutz e.v. hat die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v. in der jeweils geltenden Fassung im Geschäftsjahr 2017 x befolgt mit Ausnahme der nachfolgenden Abweichungen befolgt: Dieser jährlichen Erklärung sind die anschließend aufgeführten, in den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.v. verlangten aktuellen Anlagen beigefügt: 1. x Geschäfts- oder Jahresbericht (Abschnitt IV.2. der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v.) 2. x Jahresabschluss (ggf. mit Anhang und Lagebericht)/ Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bzw. Einnahmen-Überschuss- Rechnung und ggf. Vermögensrechnung bzw. -aufstellung 3. x Der Größenklasse entsprechend ein Bestätigungsvermerk/ Bescheinigung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/ Wirtschaftsprüfer(in)/ Steuerberatungsgesellschaft/ Steuerberater(in) oder der eigenen Prüfungsorgane (Kassenprüfer) zu den Anlagen 2a Mehr-Sparten-Rechnung und 3 Prüfungskatalog inklusive Wiedergabe des Ergebnisses aus dem Prüfkatalog gemäß den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.v. Die Mehr-Sparten-Rechnung und das Ergebnis aus der Prüfung der Anlage 3 sind auf der Homepage bzw. im Geschäfts- oder Jahresbericht veröffentlicht. 4. x aktueller Freistellungsbescheid 5. x aktueller Registerauszug (des Amtsgerichts/ der Stiftungsaufsicht) 6. x Jährliche Selbstverpflichtungserklärung gegenüber dem Deutschen Spendenrat e.v. (Anlage 4 der Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.v.); der Hinweisauf deren Einhaltung ist an leicht zugänglicher Stelle auf unserer Homepage oder in unserem Geschäfts- oder Jahresbericht veröffentlicht. 7. x Aktuelle Schweigepflichtenentbindungserklärung gegenüber dem Finanzamt (nicht jährlich) liegt beim Deutschen Spendenrat e.v. bereits vor bzw. wird andernfalls hier beigefügt. Berlin, Dr. Gerd Gies, 1. Vorsitzender 68

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