Aktuelle Entwicklungen in der Krankenhaushygiene wie geht es weiter?
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- Daniel Albrecht
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1 Aktuelle Entwicklungen in der Krankenhaushygiene wie geht es weiter? Eisenach, 31. Mai 2016 Walter Popp Seite 1 1
2 Herausforderungen MRE und Ausbrüche Personalzahlen Reinigung und Privatisierung Aufbereitung Medizinprodukte Valide Infektionsdaten Infektionsreduktion Null Infektionen Politik Überwachung und Fazit Seite 4 2
3 Seite 6 3
4 Seite 7 MRSA MRGN stationär 1 2 % > 1 % Bevölkerung < 0,5 % > 3-10 % Sanierung %? 50 % neg. nach Mon. Seite 8 4
5 FDA approval of new antimicrobial substances 5
6 Ausbruch Universitätsklinik Leipzig Carbapenemase-bildende Klebsiella pneumoniae Erster Fall aus Griechenland Patienten, über 40 Todesfälle. Screening ab Ausbruch 2013 beendet. 11 Indikator, wie gut die Hygiene ist! Aus Ausbrüchen gelernt Erkennung auf drei Kontroll-Ebenen: Labor-Ausgang (Ergebnis-Validierung) Befunddurchsicht auf Station Ggfs. Kontrolle über Krankenhaushygiene 3fache Sicherheit sollte funktionieren! Ursachen: meist multikausal, selten monokausal: Händehygiene, bauliche Defizite, Personalzahlen, Reinigung und Desinfektion, zu späte Erkennung, zu spät ergriffene Maßnahmen 6
7 Personal-Patienten-Relation - Bremen Auswertung RKI für Monate Juli bis Oktober 2011 und für Station 4027 und 4028: 1:4,4 bzw. 1:4,6 In einzelnen Schichten 1:6 Zusätzlich Transport der Neonaten und Versorgung im Kreissaal. 2011: Aufstockung der Station 4028 von 12 auf 16 Betten ohne Personalzuwachs G-BA (Juni 2013): Perinatalzentren: mindestens eine Pflegekraft je intensivtherapiepflichtigem und eine je zwei intensivüberwachungspflichtigem Frühgeborenen. Umsetzung bis Ende Gesetz zur Durchführung der Internationalen Gesundheitsvorschriften und zur Änderung weiterer Gesetze (Februar 2013): Meldepflichtige Erkrankungen müssen künftig innerhalb von 24 Stunden gemeldet und weiter gemeldet werden. (Erfahrung aus EHEC und Bremen) Seite 14 7
8 Hand hygiene opportunities Opportunities for hand hygiene on a surgical ICU: 188 per patients day 63 per shift 30 minutes in a shift per patient Opportunities for hand hygiene on a pedriatric ICU: 321 per patients day 107 per shift 54 minutes in a shift per patient Scheithauer, Am J Infect Control 2009, 37, 835 Scheithauer, Am J Infect Control 2011, 732 8
9 Seite 17 Seite 18 9
10 Forderungen von Verdi an der Charite 2015: Gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung. Pflege-Patienten-Relation: Intensiv 1 : 2 Überwachung 1 : 4 Normalstation 1 : 5 Nachtdienst immer 2 Seite 19 Cleaning in hospitals A survey of DGKH in answers Only 20 % own cleaning staff No routine cleaning on Sunday and Saturday and Wednesday During night, if you need some cleaning staff, how long will it take until she/he will come: over 6 hours 44 % 10
11 Example: own cleaning staff service company Patient room: 150 qm/h 200 qm/h Toilets: 65 qm/h 126 qm/h Seite 22 11
12 12
13 Erfolge sind möglich Medizinprodukte-Betreiber-VO Überwachung z.b. NRW: Übergang der Überwachung auf die Bezirksregierungen Mehr Personal Seitdem regelmässige Begehungen 13
14 Seite 27 Mit der Qualität nehmen auch die Fragen zu Da Vinci TEE- / intrakavitäre US-Sonden Hypothermiegeräte HNO-Behandlungseinheiten Endoskope 14
15 Seite 30 15
16 SSI Land/System Infektionsrate (%) Appendektomie KISS - laparoskopisch 0,64 KISS - offen 4,46 Swissnoso 3,8 Laparoskopisch: 3,6 Offen: 4,8 Cholezystektomie KISS 1,3 Swissnoso 3,0 Hernien-OP KISS - laparoskopisch 0,16 KISS - offen 0,47 Swissnoso 1,2 Colonchirurgie KISS 8,8 Swissnoso 12,8 Sectio caesarea KISS 0,5 Swissnoso 1,8 Herzchirurgie KISS / Aqua-G-BA 2,9 / 0,34 Swissnoso 5,4 Hüftgelenksprothesen KISS / Aqua-G-BA 1,1 / 0,42 Swissnoso 1,6 Kniegelenksprothesen KISS / Aqua-G-BA 0,7 / 0,26 Swissnoso 2,0 13 Jahre Erfassung von Wundinfektionen in der Schweiz Eingriff Anteil Wundinfektionen mit Erfassung nach Entlassung Appendektomie 66 % Cholezystektomie 60 % Colectomy 21 % Hüft-TEP 78 % Knie-TEP 94 % Staszewicz et al, J Hosp Infect 2014, 88, 40 16
17 Sepsis: Dramatische Reduktion möglich Pronovost-Studie: 108 Intensivstationen in Michigan, USA ( ) Bundle: Händehygiene Schutzkleidung beim Legen Hautdesinfektion mit Chlorhexidin Kein Femoralkatheter Unnötige Katheter entfernen Pronovost et al: N Engl J Med 2006, 355,
18 Reviews about device associted infections and bundle effects Urinary tract infectioins Articles Reduktion Meddings et al % Meddings et al % Rebmann and Greene % Pneumonias Hospitals Reduktion Berenholtz et al % Berenholtz et al % Lambert et al % Resar et al %% Sepsis: Dramatische Reduktion möglich Zusätzlich: Implementation Pronovost-Studie: of a daily goals sheet to improve clinician-to-clinician communication Intervention 108 Intensivstationen to reduce the incidence Michigan, of VAP USA ( ) Comprehensive unit-based safety program One Bundle: physician and one nurse as team leader Team leaders Händehygiene were instructed Weekly conference call with team leaders Schutzkleidung beim Legen Coaching by research staff of team leaders Statewide Hautdesinfektion meetings of team leaders mit Chlorhexidin twice a year Central line Kein cartfemoralkatheter with necessary supplies was created Checklist to Unnötige ensure adherence Katheter entfernen to infection-control practices Providers were stopped if these practices were not followed Removal Pronovost of catheters al: was N Engl discussed J Med at 2006, daily rounds 355,
19 SSI 18 % Hospital rates varying from 4 to 25 % 19
20 Seite 39 Seite 40 20
21 Seite 41 Vielleicht sollte man Chefärzten und Führungskräften und ihren Familien ähnliches im Gesundheitswesen vorschreiben? Seite 42 21
22 DGUV: Wir reden mithin nicht darüber, wie wir in zehn Jahren die Zahlen der Todesfälle um zwanzig Prozent senken können, sondern wir orientieren unsere Präventionsstrategie klar an der Vision Zero. Das Leben ist nicht verhandelbar. 50er Jahre 60er Jahre 70er Jahre Maßnahmen TÜV Innerorts Limit 50 km/h Fällen von Alleebäumen Verbandkasten Pflicht 0,8 Promille Mitnahmeverbot von Kindern auf Vordersitzen Anschnallpflicht auf Vordersitzen Antiblockiersystem ABS, ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), Reifendruckkontrolle, Bremsassistent, Abstandsregelung, Kurvenlicht, Spurassistent, Nachtsichtgerät, Navi-Systeme, Einparkhilfen, Airbag, Kopfstützen auf allen Sitzen. Geschwindigkeitsbegrenzungen. 22
23 Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR): Ziel Null! 23
24 24
25 2001 Infektionsschutzgesetz IfSG 2011 Novellierung IfSG, vor allem 23: Landeshygiene-Verordnungen Mehr Hygienepersonal KRINKO verbindlich Verantwortung der Leitungen Bewertung Folgerungen Hygiene-Förderprogramm, verlängert bis 2019 Neue Meldepflichten 2016: Insbesondere 4MRGN Seite 50 25
26 SSI Land/System Infektionsrate (%) Appendektomie KISS - laparoskopisch 0,64 KISS - offen 4,46 Swissnoso 3,8 Laparoskopisch: 3,6 Offen: 4,8 Cholezystektomie KISS 1,3 Swissnoso 3,0 Hernien-OP KISS - laparoskopisch 0,16 KISS - offen 0,47 Swissnoso 1,2 Colonchirurgie KISS 8,8 Swissnoso 12,8 Sectio caesarea KISS 0,5 Swissnoso 1,8 Herzchirurgie KISS / Aqua-G-BA 2,9 / 0,34 Swissnoso 5,4 Hüftgelenksprothesen KISS / Aqua-G-BA 1,1 / 0,42 Swissnoso 1,6 Kniegelenksprothesen KISS / Aqua-G-BA 0,7 / 0,26 Swissnoso 2,0 Externe Qualitätssicherung (ehemals BQS-Daten) (2014): Eigenes Kapitel Nosokomiale Infektionen 52 26
27 Seite 53 Seite 54 27
28 Seite 55 Seite 56 28
29 Seite 57 Seite 58 29
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31 Seite 61 Seite 62 31
32 Seite 63 Seite 64 32
33 Seite 65 Seite 66 33
34 Seite Punkte-Plan des BMG zur Bekämpfung resistenter Keime März 2015 Konsequenter auf MRE screenen. Prästationäres Screening. Hygiene-Förderprogramm in Höhe von 365 Millionen Euro. Qualitätsberichte der Krankenhäuser mit Zusatzteil für Patienten zu den Hygienestandards im Krankenhaus. Meldepflichten für 4MRGN und Clostridium difficile. Verpflichtende Fortbildung von medizinischem Personal zu Antibiotika. Mehr Forschung zu nosokomialen Infektionen und Antibiotika-Resistenz. Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) aktualisieren. Pharmadialog: Hindernisse in der Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika. Lösungen zur Entwicklung neuer Wirkstoffe. Partnerländer unterstützen bezüglich Antibiotika-Resistenzen. Thema bei G7-Präsidentschaft. Seite 68 34
35 Darlegungs- und Beweislast bei Spritzenabszess nach Infektion durch eine Arzthelferin als Keimträgerin BGH, , AZ: VI ZR 158: Bei der Verwirklichung von Risiken, die nicht vorrangig aus den Eigenheiten des menschlichen Organismus erwachsen, sondern durch den Klinikbetrieb oder die Arztpraxis gesetzt und durch sachgerechte Organisation und Koordinierung des Behandlungsgeschehens objektiv voll beherrscht werden können, kommt der Rechtsgedanke des 282 BGB zur Anwendung, wonach die Darlegungs- und Beweislast für Verschuldensfreiheit bei der Behandlungsseite liegt. Hygiene zählt zu den voll beherrschbaren Risiken! Hygienefehler (auch unabhängig vom tatsächlichen Schaden) Beweislastumkehr! 70 35
36 Bericht der Bundesregierung über nosokomiale Infektionen und Erreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen Drucksache 18/ Abfrage des RKI (bezogen auf 2013) 383 Krankenhäuser in NRW 86 % der Krankenhäuser begangen 3 Bußgelder angedroht, 0 verhängt Überwachung MP: Überwachung führt zu Verbesserungen ÖGD MDK? AOK Bayern: Bundeszentralregister für Behandlungsfehler MDK: Meldung aller Entschädigungszahlungen (Gerichte, Versicherungen) Video im OP? NI: Ermittlungen wie bei Unfallversicherung? 36
37 Fazit Ausbrüche können früh erkannt werden. MRE: vielfältige Aktivitäten und neue Ansätze notwendig. Mehr Personal erforderlich. Reinigung verbessern. Privatisierung des Gesundheitswesens gesellschaftliche Diskussion notwendig. Ethik als zentrale Maxime! Aufbereitung Medizinprodukte verbessert neue kritische Fragestellungen. Entwicklung zu Reinraum-Aufbereitung. Neue Methoden der Infektionserfassung erforderlich. Kampagne Null Infektionen. Politik grundsätzlich auf gutem Weg. Druck von Patienten, Medien und Gerichten weiter notwendig. Mehr Überwachung notwendig diverse Möglichkeiten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Seite 74 37
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