Unternehmensbewertung: Grundlagen und Einflussfaktoren. - Vortrag von Guido Bruch ( ) -
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1 Unternehmensbewertung: Grundlagen und Einflussfaktoren - Vortrag von Guido Bruch ( ) -
2 Derjenige, der ein Unternehmen kaufen will, ist wirtschaftlich an nichts anderem interessiert als daran, was eine Unternehmung ihm in der Zukunft erbringen wird. (Schmalenbach) 2
3 I. VORSTELLUNG Guido Bruch: *1966 in Duisburg, verheiratet, 2 Kinder Studium der Wirtschaftswissenschaften in Duisburg/ St. Gallen Seit 1991 Unternehmensberater in München Förderfähig nach Bafa/ KfW-Beraterbörse Geschäftsführer der Equity Advice GmbH 3
4 I. VORSTELLUNG Equity Advice: Unternehmensberatung mit Sitz in München i.d.r. empfohlen von Sparkassen sowie Steuerberatern/ WP Umsatz der Kunden bis 300 Mio Equity Advice Kein Branchenschwerpunkt Business Angel Finanzierung Controlling/ Pricing Mensch-Roboter- Kollaboration M&A/ Nachfolge M&A/ Nachfolge Investitionen 4
5 Was fällt Ihnen bei den Milchpreisen auf?
6 II. VERFAHREN DER UNTERNEHMENSBEWERTUNG Unternehmensbewertung Sustanzwert -verfahren Multiplikatorenmethode Ertragswert Discounted Cash flow 6
7 Substanzverfahren Das Ergebnis ist ohne Relevanz. Die Zukunft spielt fast keine Rolle. Bilanz +/- Auf- und Abwertungen Aufwertung: Z.B. Stille Reserven Immobilien Abwertung: Z.B. Lager, Forderungen, Pensionen (Rückstellungen!) i.d.r. höhere Bewertung als bei der Liquidation (Stichwort Abfindungen) Interessant zur Plausibilisierung (z.b. Immobiliengesellschaft) Differenz zwischen anderen Verfahren und Substanzwert ergibt den Aufpreis auf die Zukunft 7
8 Multiplikatorenverfahren 1/2 Angelehnt an den Kapitalmarkt (Börse) Kennzahl wird in Bezug zu Multiplikator gesetzt Schnelles Verfahren Interessant zur Plausibilisierung Gut geeignet am Anfang des Prozesses und für statische, eher kleinere Unternehmen Basis ist i.d.r. das EBIT, manchmal auch der Umsatz oder das EBITDA 8
9 Datengrundlage Multiplikatoren 1/2 DUB für Unternehmen < 20 Mio Umsatz Basis sind Umfragen (Interessenskonflikte?) Nur EBIT wird bei DUB berücksichtigt 9
10 Datengrundlage Multiplikatoren 2/2 Finance Magazin für Unternehmen > 20 Mio Umsatz Basis sind Umfragen (Interessenskonflikte?) Mid-Cap 10
11 Datengrundlage Multiplikatoren 3/3 11
12 EBIT-Multiple Beispiele 1/2 EBIT 1,0 Mio, Multiple 5,5 = 5,5 Mio Unternehmenswert EBIT 1,0 Mio, Multiple 5,5 = -5,5 Mio Unternehmenswert? 12
13 EBIT-Multiple Beispiele 2/2 13
14 EBITDA-Multiple Beispiele Interessant für Targets mit geringerem Investitionsbedarf 14
15 Umsatz-Multiple Bei Umsatz-Multiples ist die genaue Datenbasis und Definition besonders wichtig (z.b. Handel) Umsatz 6,0 Mio, Multiple 0,9 = 5,4 Mio Unternehmenswert Vergleich der Multiples Unterschiede bei der Bewertung mit EBIT- und Umsatz-Multiples sind gewöhnlich Unterschiede sollten interpretiert werden und können Schwächen offenlegen Käufer argumentieren gewöhnlich mit dem niedrigeren Wert, Verkäufer mit dem höheren Tendenziell sollte das EBIT-Multiple höher gewichtet werden 15
16 Unternehmenswert Eigenkapitalwert Bezahlt wird i.d.r. der Eigenkapitalwert (Finanzierung!) Unternehmenswert ist um die Netto-Finanzverbindlichkeiten zu korrigieren Netto-Finanzverbindlichkeiten = Saldo aus Guthaben und zu verzinsendes Fremdkapital Bei Working Capital sind Auffälligkeiten/ Besonderheiten zu beachten (Factoring/ Saisonverlauf?) Gibt es versteckte Finanzschulden? Unternehmenswert Bankverbindlichkeiten Bayern Mezzanine Gesellschafterdarlehen Pensionsrückstellungen -450 = Eigenkapitalwert
17 Ertragswertverfahren Grundüberlegung: Kann der Kaufpreis in der Zukunft verdient werden? Eine mehrjährige abgestimmte Unternehmensplanung ist unerläßlich um einen Überblick über die potentiellen nachhaltigen Entnahmen zu erhalten. Vergangenheitsbetrachtung ist problematisch. Kapitalwertorientiertes Verfahren. Der Käufer gibt seinen Kapitalisierungszins vor. Die künftigen Erträge werden entsprechend abgezinst nachhaltiges Ergebnis 500 nach Steuern + Zinsen 10 jährige Staatsanleihen 0,40% Risiko 10,00% = Zinssatz 10,40% = Ertragswert Die Berechnung kann auf Jahresebene Sinn machen, wie die Erläuterung zeigt. Kalkulationszinsfuß 10,4% Jahr Zukunft Auschüttbarer Überschuß Ertragswert
18 Discounted Cash flow-verfahren (DCF) Künftige Cash flows werden diskontiert. Neben Plan-Ergebnisrechnungen sind daher Plan-Bilanzen erforderlich. Betrachtungszeitraum 3-5 Jahre, danach ewige Rente. Das Risiko objektiv und subjektiv wird berücksichtigt. Die gewichteten Kapitalkosten werden berücksichtigt. Nicht betriebsnotwendiges Kapital wird separat bewertet. Durch die stärkere Detailliertheit, regt das Verfahren zum Reflektieren an. 18
19 Beispiel Discounted Cash flow-verfahren (DCF) 1/3 Die Abzinsung wird durch den WACC (Weighted Average Cost of Capital) definiert und gibt die erwartete Mindestrendite an, damit das Investment attraktiver als eine alternative Anlage am Kapitalmarkt ist. WACC Berechnung Riskfree Rate 0,40% Equity Premium 5,00% Beta 1,50 Cost of Equity 7,9% Fremdkapitalkosten 3,00% Steuersatz 35,0% Cost of Debt (nach Steuern) 2,0% Gearing 14,22% Kapitallisierungszinsfuß vor persönl. Steuern 7,06% WACC 19
20 Beispiel Discounted Cash flow-verfahren (DCF) 2/ Jahr Res. Value Betriebsleistung EBITDA Zinsen Steuern Investitionen Cash flow Veränderungen Umlaufvermögen Veränderungen kf. Verbindlichkeiten Free Operating Cash Flow WACC Discount Factor 7,06% 0,934 0,872 0,815 0,761 diskontierter FOCF NPV - FOCF Residual Value Unternehmenswert (NPV) Stand Bankverbindlichkeiten Pensionsverpflichtung Gesellschafterdarlehen Cash -166 Σ Equity Value
21 Fazit 1/2 Unternehmensbewertung Sustanzwert -verfahren Multiplikatorenmethode Ertragswert Discounted Cash flow 21
22 Fazit 2/2 Die verschiedenen Bewertungsverfahren liefern für das gleiche Unternehmen unterschiedliche Ergebnisse. Die Abweichungen voneinander können signifikant sein. Der Grund der Abweichungen sollte hinterfragt werden, kann er doch wertvolle Hinweise geben. Mit der Größe des Unternehmens, der Dynamik der Branche, der Volatilität seines Marktes etc. ist der Aufwand der DCF-Methode umso gerechtfertigter. Dies kann auch für kleinere Betriebe gelten, z.b. Gastronomie. Der ermittelte Preis ist als Obergrenze zu sehen. Erfahrungsgemäß tritt nicht alles ein, was zuvor geplant war. Für bestimmte Bewertung sind weitere Faktoren zu berücksichtigen. 22
23 EINFLUSSFAKTOREN Allgemeine Faktoren Das Unternehmen selber (Profitabilität, Branche, Management, Kapitalbedarf, Patente ) Angebot und Nachfrage Vergleichspreise (gute Börse hohe Preise) Strategischer Fit Abwehr von Wettbewerbern Kapitalmarktzinsen Individuelles Risiko Steuersätze 23
24 EINFLUSSFAKTOREN Besonderheiten Problem höherer Preis als finanzierbar kann gelöst werden durch Gesellschafterdarlehen Nachschlag besondere Strukturierung 24
25 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. Oec. Guido Bruch Equity Advice GmbH Merzstrasse München Tel.:
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