Das Ganztagsmodell wird im Schuljahr 2018/2019 in einem Modellversuch an der Grundschule am Pfanzeltplatz erprobt.

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1 Eckpunkte für das Mdell Kperative Ganztagsbildung Vrbemerkung Freistaat und Landeshauptstadt München entwickeln unter dem Arbeitstitel Kperative Ganztagsbildung gemeinsam ein neues Ganztagsmdell für Grundschulkinder in der Landeshauptstadt München. Die flgenden Eckpunkte dienen der Infrmatin und haben vrläufigen Charakter. Die Akteure der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebte in München (u. a. Schulen, Kinder- und Jugendhilfe, Mittagsbetreuungen, Eltern) sind ausdrücklich aufgefrdert, Ideen und Vrschläge in die weitere Ausarbeitung des Knzepts einzubringen. Das Ganztagsmdell wird im Schuljahr 2018/2019 in einem Mdellversuch an der Grundschule am Pfanzeltplatz erprbt. 1. Leitideen der Kperativen Ganztagsbildung Die Kperative Ganztagsbildung durch Kinder- und Jugendhilfe und Schule basiert auf einer staatlich-kmmunalen Verantwrtungsgemeinschaft (pädaggisch, rganisatrisch, finanziell) wird durch einen Ganztagskperatinspartner und die Schulleitung partnerschaftlich umgesetzt geht vn einem gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsauftrag vn Schule und Jugendhilfe (auf Basis des BayKiBiG) aus; wird am jeweiligen Schulstandrt auf Basis eines individuell auf den Standrt zugeschnittenen pädaggischen Knzepts für den ganzen Tag umgesetzt, erflgt durch eine rganisatrische und persnelle Verzahnung vn Schule und Jugendhilfe, der Ganztag wird im Tagesverlauf durch den Wechsel vn Schule und Jugendhilfe rganisiert; 1

2 vereint die Vrteile der bisherigen Ganztagsbetreuungsfrmen (z.b. die Flexibilität einer Mittagsbetreuung, den Fachkräfteeinsatz und die zeitlich umfassende Betreuung eines Tagesheims der Hrtes, die Förderangebte der Ganztagsschule); sieht die Einbeziehung des szialräumlichen Umfelds der Schule und ihrer vielfältigen Akteure vr; ist Anknüpfungspunkt für individuelle Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe (z.b. Hilfen zur Erziehung, Jugendarbeit, Jugendszialarbeit an Schulen) der der Schulszialarbeit. 2. Ganztagsplatzgarantie als Ziel der Kperativen Ganztagsbildung Ziel der Kperativen Ganztagsbildung ist eine Ganztagsplatzgarantie für Kinder an der jeweiligen Sprengelgrundschule: Es wird ein unbürkratisches und unkmpliziertes Aufnahmeverfahren angestrebt: Es gibt einen einheitlichen Anmeldezeitpunkt und einheitliches Anmeldeverfahren: Am Tag der Schuleinschreibung melden sich die Eltern verbindlich an und erhalten zu Schuljahresbeginn einen bedarfsgerechten Ganztagsplatz am Schulstandrt. In der Mdellphase wird die Kperative Ganztagsbildung sukzessive an der Schule eingerichtet, beginnend mit Eingangsklassen eines Jahrgangs. Die Anmeldung eines Kindes ist freiwillig; alternativ können Kinder auch bei außerschulischen Angebten (z. B. bei einem Hrt der einer Eltern-Kind- Initiative) im Umfeld der Schule angemeldet werden. 3. Pädaggische Knzeptin der Kperativen Ganztagsbildung Die hhe Qualität der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebte wird vn Lehrkräften und szialpädaggischen Fachkräften gemeinsam verantwrtet. Diese arbeiten Hand in Hand. Beide Bereiche spielen ihre Stärken aus. Sie rganisieren und mderieren die angestrebten Bildungsprzesse. 2

3 Die Bildung, Erziehung und Betreuung der Schulkinder erflgt auf Grundlage der Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung vn Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit bzw. auf Grundlage des bayerischen Lehrplans für die Grundschule (Unterricht in der rhythmisierten Variante). Diese werden unter Berücksichtigung des Mdellversuchs weiterentwickelt, aktualisiert und knkretisiert. Schulleitung und Ganztagskperatinspartner verantwrten gemeinsam die Erarbeitung und Umsetzung des pädaggischen Knzepts vr Ort. Besnders wird Wert gelegt auf eine erflgreiche Inklusin und Integratinsarbeit swie die Entwicklung einer Partizipatinskultur. Hetergenität wird als Chance verstanden. Kinder werden zuverlässig bei der Erledigung der Hausaufgaben unterstützt und begleitet. Zusätzliche Förderangebte gerade auch für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern werden angebten, z. B. durch zusätzliche, über den gebundenen Ganztag in die Kperative Ganztagsbildung eingebrachte Lehrerwchenstunden. Weitere Förderangebte können im Rahmen der Jugendszialarbeit für Schulen erflgen. Basis für die Bildungs- und Erziehungsarbeit ist eine enge Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Weitere wichtige Bildungspartner sind insbesndere Einrichtungen der Kinderund Jugendarbeit, Musik- und Kunstschulen der Sprtvereine. Eine entsprechende Vernetzungsarbeit ist Teil des pädaggischen Knzepts. Der Gestaltung und dem erflgreichen Verlauf des Übergangs vm Kindergarten der Haus für Kinder wird besndere Aufmerksamkeit geschenkt. Sziale Netzwerksarbeit ist wesentlich. Früherkennung und Präventin werden ggf. durch externe Partner sichergestellt, z. B. in Zusammenarbeit mit einer Elternberatungsstelle. Im Rahmen ihrer Schulbauffensive wertet die Landeshauptstadt die Münchner Grundschulen zu attraktiven Lern-, Lebens- und Erfahrungsräumen mit der für den Ganztag nötigen Infrastruktur auf. Schulgebäude und Schulgelände bilden damit den räumlichen Mittelpunkt der Kperativen Ganztagsbildung. 3

4 4. Struktur und Organisatin der Kperativen Ganztagsbildung a) Die Verantwrtungsbereiche werden in einer Rahmenkperatinsvereinbarung für die Grundschulen in der LH München einheitlich geregelt. Schulleitung und Ganztagskperatinspartner wirken partnerschaftlich zusammen. Der Ganztagskperatinspartner verantwrtet die Umsetzung der Bildung, Erziehung und Betreuung in den außerschulischen Zeiten (gesetzliche Grundlage BayKiBiG, AVBayKiBiG ivm. Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan), die Schulleitung die Umsetzung des schulischen Angebts (gesetzliche Grundlage: BayEUG). Der Ganztagskperatinspartner benennt eine Leitung bzw. ein Leitungsteam, das die Kperative Ganztagsbildung in enger Abstimmung mit der Schulleitung umsetzt. Die Schule erhält abhängig vn der Struktur des Angebts Verwaltungsstunden. Schule und Ganztagskperatinspartner betrachten das Schulgelände als gemeinsam genutzten Bildungscampus. Dppelnutzungen vn Klassenzimmern, Fachräumen und Sprthallen ermöglichen die Umsetzung eines vielseitigen Angebts. Grundsätze der Raumnutzung werden in der Rahmenkperatinsvereinbarung für alle Grundschulen einheitlich geregelt. Das Hausrecht liegt bei der Schulleitung. Die Schulleitung wird für außerunterrichtliche Zeiten die Ausübung des Hausrechts an den Ganztagskperatinspartner delegieren. b) Die Kperative Ganztagsbildung erflgt bedarfsgerecht in einer rhythmisierten und einer flexiblen Variante. Die rhythmisierte und die flexible Variante werden grundsätzlich an jeder Grundschule angebten: rhythmisierte Variante: entspricht der gebundenen Ganztagsklasse wird bei entsprechender Nachfrage durch die Eltern eingerichtet Verschränkung vn flexiblem Angebt und rhythmisiertem Angebt möglich Kinder aus rhythmisiertem Angebt wechseln bei Bedarf nach 16 Uhr, an Freitagen und in den Ferien in die flexiblen Gruppen 4

5 flexible Variante: Betreuung in jahrgangs- und klassenübergreifenden Gruppen, flexible Abhlzeiten; Schulfamilie kann aber Kernzeiten vereinbaren umfasst zeitlich auch die Tagesrandzeit bis 18 Uhr (einschließlich Freitag) und die Ferienbetreuung c) Die Kperative Ganztagsbildung sieht im Endausbau die Zusammenarbeit nur mit einem Träger (Ganztagskperatinspartner) pr Schule vr. Die Bündelung der Ganztagsbedarfe eines Schulstandrtes bei einem Ganztagskperatinspartner ermöglicht diesem auf der Basis einer sinnvll gestaltbaren Persnaleinsatzplanung die Ausprägung stabiler und pädaggisch wertiger Angebte. Darüber hinaus sinkt der Abstimmungsaufwand der Schulleitungen (derzeit z. T. 4-5 Akteure pr Schule). Ganztagskperatinspartner kann ein freigemeinnütziger Träger der Jugendhilfe, die Landeshauptstadt München der ein snstiger Träger sein (Art. 3 Abs. 4 BayKiBiG). Als snstiger Träger können beispielsweise auch Elterninitiativen, privatwirtschaftliche Initiativen, nichtrechtsfähige Vereine und damit auch die Mittagsbetreuungen die Aufgaben des Ganztagskperatinspartners übernehmen. Die Entscheidung über die Wahl des Ganztagskperatinspartners trifft die Schulleitung im Benehmen mit der Landeshauptstadt München. d) Mittagsverpflegung: Mit der Ganztagsbetreuung für Schulkinder ist eine Mittagsverpflegung erfrderlich. Die Mittagsverpflegung ist Teil des pädaggischen Angebts. Die Organisatin der Mittagsverpflegung ist Aufgabe des Ganztagskperatinspartners. 5. Persnalausstattung und Finanzierung der Kperativen Ganztagsbildung a) Grundsätze Die Finanzierung des rhythmisierten Ganztags erflgt nach der entsprechenden Kultusministeriellen Bekanntmachung. Das gemäß Kultusministerieller Bekanntmachung vrgesehene finanzielle Budget wird beibehalten. 5

6 Die Finanzierung der Kperativen Ganztagsbildung außerhalb vn Unterrichtszeiten erflgt auf Basis der kindbezgenen Förderung nach Maßgabe des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKiBiG). Damit kmmen in der kperativen Ganztagsbildung die Gewichtungsfaktren des BayKiBiG zum Tragen, die für behinderte der vn Behinderung bedrhte Kinder der für Kinder mit Migratinshintergrund eine erhöhte Förderung ermöglichen. Die Experimentierklausel nach Artikel 29 BayKiBiG ermöglicht im Mdellversuch eine pauschalierte Förderung. Die Kperative Ganztagsbildung erhält eine Betriebserlaubnis nach 45 SGB VIII. Der gesetzliche Unfallversicherungsschutz ist damit umfassend gewährleistet. Die Mehrfachnutzung vn Räumlichkeiten für Unterricht/Jugendhilfeangebt ist grundsätzlich möglich. b) Persnalbedarf Die Qualität der Bildungs- und Erziehungsarbeit wird über den Anstellungsschlüssel ( 17 AVBayKiBiG) gesteuert. Zumindest für die Zeit des Fachkräftemangels können in die Fachkraftqute auch Zeiten vn Lehrkräften eingerechnet werden. Pädaggisches Betreuungspersnal, welches bereits im Rahmen der Mittagsbetreuung der der Ganztagsschule eingesetzt ist, sll berufsbegleitend mit vertretbarem und bereits erprbtem Aufwand zu Ergänzungskräften für den Bereich der Schülerbetreuung nachqualifiziert werden. Unter Berücksichtigung der bereits erlangten Qualifikatinen sllen entsprechende Weiterqualifizierungsmöglichkeiten erarbeitet werden. c) Elternentgelt Für den Besuch der Kperativen Ganztagsbildung fallen Elternentgelte an. Ein System szialgestaffelter Elternentgelte bis hin zur Kstenfreiheit wird angestrebt. Der Besuch des Unterrichts im rhythmisierten Angebt ist wie bisher kstenfrei. Für Kinder aus einkmmensschwachen Familien sllen keine Zugangshindernisse bestehen. Die wirtschaftliche Jugendhilfe ersetzt daher ggf. Elternentgelte. 6

7 6. Inklusin Inklusin kann in der kperativen Ganztagsbildung gut umgesetzt werden: Im Kntext Schule kmmen im Rahmen der Kperativen Ganztagsbildung die vielfältigen schulischen Förderangebte für Kinder mit snderpädaggischem Förderbedarf zum Tragen (z.b. Inklusin einzelner Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung durch die Mbilen Snderpädaggischen Dienste, ggf. auch Kperatinsklassen, Partnerklassen der Förderzentren an Grundschulen). Zusätzliche Unterstützung auf szialrechtlicher Basis ist ergänzend je nach Hilfebedarf im Wege der Eingliederungshilfe der vn anderen Rehabilitatinsträgern möglich (vgl. Schulbegleitung; heilpädaggische und pflegerische Unterstützung für eine Gruppe vn Kindern; ggf. Kperatin mit einer heilpädaggischen Tagesstätte). Die inklusive Arbeit im Rahmen der kindbezgenen Förderung mit seinem Gewichtungsfaktr 4,5 für behinderte der vn wesentlicher Behinderung bedrhte Kinder unterstützt. Vraussetzung ist ein durch Bescheid festgestellter Anspruch auf Eingliederungshilfe und entsprechende Leistungen des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe bzw. des Bezirks. Therapieangebte sind nicht Teil der Kperativen Ganztagsbildung, können aber am Ort Schule rganisiert und vn den Kindern während der Betreuungszeit besucht werden. 7. Lernende Organisatin, Begleitung und Auswertung der Mdellphase a) Bei Einführung der Kperativen Ganztagsbildung wird sich das bisherige Ganztagsangebt am Schulstandrt verändern. Die Kperative Ganztagsbildung versteht sich dabei als lernende Organisatin. Eine Schlüsselrlle kmmt dabei den Leitungen zu. Impulse werden über Kmmunikatin und Partizipatin und ständiger Selbstreflexin gesetzt, Bewährtes wird übernmmen, Neues gemeinschaftlich entwickelt. Vraussetzung sind Kreativität, Innvatinsfähigkeit, Mut für Neues und Teamfähigkeit. In den Przess sll vn Anfang an die gesamte Schulfamilie gerade auch die Schulkinder partizipativ einbezgen werden. Besnders gilt es, für Mittagsbetreuungen am Schulstandrt gute Lösungen zu finden. 7

8 Ihre Ideen, Kmpetenzen und Knzepte sllen in vielfältiger Weise Eingang finden in die Kperative Ganztagsbildung : Die Träger können z.b. selbst Ganztagskperatinspartner werden, sich neu ausrichten der das Persnal vm neuen Ganztagskperatinspartner übernmmen werden. Mittagsbetreuungen sllen bei der Entscheidungsfindung und Neuausrichtung durch einen erfahrenen Beratungs- und Frtbildungsträger begleitet werden. b) Supervisin, Caching, Fachberatung und gemeinsame pädaggische Klausurtage werden bei Bedarf angebten. c) Die Mdellphase dient der Ermittlung der Ressurcenbedarfe und der Analyse der Verteilung der Kstenlasten. Die Mdelle tragen erheblich bei zur Weiterentwicklung der inhaltlichen Arbeit der Ganztagsbetreuung. d) Aufgrund des Mdellcharakters wird das Prjekt wissenschaftlich durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsfrschung (ISB), das Staatsinstitut für Frühpädaggik (IFP) swie das Pädaggische Institut (PI) der Landeshauptstadt München begleitet. Zudem sll ein Austausch mit den an der Schulkindbetreuung in der LH München beteiligten Akteuren über die Entwicklungen und Frtschritte der Mdellphase erflgen. Stand: 14. März