Windpark Hartenfelser Kopf Verbandsgemeinde Selters Fachgutachten Fledermäuse

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Windpark Hartenfelser Kopf Verbandsgemeinde Selters Fachgutachten Fledermäuse"

Transkript

1 Windpark Hartenfelser Kopf Verbandsgemeinde Selters Stand: August 2017 Büroanschrift Telefon Telefax Website Friedrichstr. 8 (0641) (0641) info@planungsbuerohager.de Heuchelheim Seite 1

2 Auftraggeber: Auftragnehmer: Projektleitung: Bearbeitung: Titelbild: Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Im Bangert Villmar-Weyer Tel / Fax / Büro für ökologische Fachplanungen, BöFa Dipl.-Ing. Andrea Hager Friedrichstr Heuchelheim Tel Fax info@planungsbuero-hager.de Dipl.-Ing. Andrea Hager Sebastian Berg, M.Sc. Biologie Dipl.-Biol. Volker Erdelen Dipl.-Landsch.-ökol. Florian Iser David Braun (GIS) Projektgebiet aus südwestlicher Richtung Merz docx Seite 2

3 Inhaltsverzeichnis 1 Anlass 5 2 Untersuchungsgebiet 6 3 Methodik Akustische Erfassung Detektorerfassung Automatische akustische Erfassung Statistische Auswertung Netzfang Quartiersuche durch Telemetrie 17 4 Ergebnisse Artenspektrum Potentiell vorkommende Arten Methodenbezogene Ergebnisse Detektorbegehungen Automatische akustische Erfassung Netzfänge Telemetrie und Quartiernachweise Beschreibung der vorkommenden Fledermausarten Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) Große Bartfledermaus (Myotis brandtii) Teichfledermaus (Myotis dasycneme) Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) Großes Mausohr (Myotis myotis) Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri) Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) Braunes Langohr (Plecotus auritus) Graues Langohr (Plecotus austriacus) 51 5 Bewertung der Ergebnisse 53 6 Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Fledermäuse Allgemeine Wirkfaktoren des Vorhabens Baubedingte Auswirkungen Anlagenbedingte Auswirkungen Betriebsbedingte Auswirkungen Projektspezifische Wirkfaktoren des Vorhabens 58 7 Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung der zu erwartenden Beeinträchtigungen sowie zum Ausgleich Vermeidungsmaßnahmen Schutz und Erhalt von Altbäumen Waldrodung außerhalb der Aktivitätsphasen und Baumhöhlenkontrolle 60 Seite 3

4 7.2 Fledermauskundliches Monitoring Ausgleichsmaßnahmen /Funktionserhaltende Maßnahmen (CEF) Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald Gegenüberstellung von Konflikten und Maßnahmen 62 8 Zusammenfassende Beurteilung 63 9 Literatur 64 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Termine und Wetterlage der Detektorbegehungen 9 Tabelle 2: Übersicht über die Netzfangtermine an den verschiedenen Netzfangstandorten 9 Tabelle 3: Übersicht über die Horchboxtermine 10 Tabelle 4: Schutzstatus und Nachweismethode der festgestellten Fledermausarten 18 Tabelle 5: Potentielle Arten im Untersuchungsgebiet nach ARTeFAKT 19 Tabelle 6: Häufigkeiten der nachgewiesenen Fledermausarten bei den Detektorbegehungen 20 Tabelle 7: Aktivitäten der mittels Batcorder im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten 25 Tabelle 8: Statistische Auswertung der Fledermausaktivität an den verschiedenen Batcorder-Standorten 27 Tabelle 9: Ergebnisse der statistischen Tests zu jahreszeitlichen Unterschieden (Batcorder-Daten) 27 Tabelle 10: Statistische Auswertung der Rufaktivität im Jahresverlauf (Batcorder-Daten) 28 Tabelle 11: Übersicht über die an den Netzfangstandorten gefangenen Fledermäuse 32 Tabelle 12: Beobachtungen und Einstufung der identifizierten Quartiere 35 Tabelle 13: Übersicht des Höhenmonitorings 61 Tabelle 14: Gegenüberstellung von Konflikten und Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich 62 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Untersuchungsraum neues Aufstellungskonzept 7 Abbildung 2: Übersicht der Erfassungsstandorte 8 Abbildung 3: Aufstellungsbeispiel eines Batcorders 12 Abbildung 4: Beispiel eines Boxplots 14 Abbildung 5: Beispiel einer gefangenen Fledermaus kurz vor dem Freilassen 14 Abbildung 6: Leitstruktur im Übergang zu jungem Stangenwald am Netzfangstandort 1 16 Abbildung 7: Zu feuchter Bodenmulde führende Schneise in jungen Stangenwald am Netzfangstandort 2 16 Abbildung 8: Forstschneise zwischen älterem strukturreichem Laubbestand und Fichtenbestand 16 Abbildung 9: Strukturreicher Übergangsbereich zwischen älterem Buchenbestand und Schneise 17 Abbildung 10: Fledermausaktivität je Ruf-Gruppe und Gesamtaktivitäten nach Begehungstermin 21 Abbildung 11: Fledermausaktivität je Rufgruppe und Variabilität der Gesamtaktivität 22 Abbildung 12: Fledermausaktivität an den verschiedenen Batcorder-Standorten 26 Abbildung 13: Aktivitäten der verschiedenen Ruf-Gruppen im jahreszeitlichen Verlauf (Batcorder-Daten) 28 Abbildung 14: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf an den Standorten Abbildung 15: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf an den Standorten Abbildung 16: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf am Standort 9 32 Abbildung 17: Astabbruch am Quartierbaum des Braunen Langohrs 35 Abbildung 18: Giebelbereich im Dachstuhl im Vogelsang 3 am Quartier der Großen Bartfledermaus 36 Abbildung 19: Giebelbereich im Dachstuhl in der Essener Straße 5 am Quartier der Großen Bartfledermaus 36 Abbildung 20: Lichtung im Fichtenbestand an der geplanten WEA 1 55 Abbildung 21: Fichtenbestand an der geplanten WEA 2 55 Karten Karte 1: Detektorbegehungen, Ergebnisse 2015, Maßstab 1: Karte 2: Batcorder und Netzfänge, Ergebnisse 2015, Maßstab 1: Seite 4

5 1 Anlass Die Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH beabsichtigt im Waldgebiet zwischen den Ortschaften Steinebach an der Wied und Mündersbach in der Verbandsgemeinde Selters die Errichtung von zwei Windenergieanlangen (WEA). Eine WEA (WEA 1) vom Typ Nordex N131 mit einer Nabenhöhe von 164 m, einem Rotordurchmesser von 131 m und einer Gesamthöhe von rd. 229,5 m sowie einer weiteren WEA (WEA 2) vom Typ Enercon E-141 mit einer Nabenhöhe von rd. 159 m, einem Rotordurchmesser von 141 m und einer Gesamthöhe von rd. 229,5 m. Dabei werden Wald- und Sukzessionsflächen in dem beschriebenen Gebiet für das Vorhaben genutzt. Nördlich der geplanten WEA Standorte wurden bereits 26 Windenergieanlagen errichtet. Zur Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Fledermausfauna wurde das Büro für ökologische Fachplanungen (BöFa) im Frühjahr 2015 mit der Erstellung eines Fledermausgutachtens beauftragt. Fledermäuse sind aufgrund ihrer Listung in Anhang IV der FFH-Richtlinie gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 7 streng geschützt. Es gelten die Zugriffsverbote nach 44 BNatSchG. Deren Einschlägigkeit muss anhand der Ergebnisse eines faunistischen Gutachtens bewertbar sein. Der vorliegende Bericht enthält eine ausführliche Beschreibung der Untersuchungsmethodik, die Ergebnisse der durchgeführten Erhebungen sowie deren faunistische Bewertung. Des Weiteren werden mögliche artenschutzrechtliche Konflikte aufgezeigt sowie Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen empfohlen. Seite 5

6 2 Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet (UG) befindet sich naturräumlich im Westerwald in der Teileinheit Dreifelder Weiherland (323.2, (LUWG 2011)). Das UG umfasst Waldgebiete mit teilweise alten Buchenwäldern, verschiedenen Mischwäldern und Nadelforstbeständen sowie Windwurfflächen. Im Umfeld des Waldbestandes befindet sich landwirtschaftlich genutztes Offenland mit verschieden ausgeprägten Feldgehölzstrukturen. Im Norden des Untersuchungsgebietes fließt die Wied, die das Untersuchungsgebiet in nördlicher Richtung durchfließt, im Gebietszentrum befinden sich mit dem Schimmelsbach und dem Viehbach zwei weitere Fließgewässer. Im Osten des Waldgebietes fließt der Hartenbach. Die zwei geplanten WEA-Standorte befinden sich in Nadelwaldbeständen unterschiedlicher Alterklassen, die im Falle der WEA 1 an Sukzessionsflächen grenzen. Die höchste Erhebung ist mit rund 478,5 m ü. NN. der Hartenfelser Kopf nördlich der geplanten Anlagen-Standorte. Entlang der Wied im Nordosten des Untersuchungsgebietes befindet sich das NSG Oberes Wiedtal (NSG ). Im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes liegen das NSG Schimmelsbachtal (NSG ) nordöstlich von Herschbach, sowie das NSG Holzbachtal (NSG ) südöstlich von Herschbach. Von Herschbach im Südwesten des Untersuchungsgebietes bis nach Höchstenbach im Norden erstreckt sich das FFH-Gebiet Unterwesterwald bei Herschbach (FFH ). Der südliche Teil des FFH-Gebietes ist zudem Teil des Vogelschutzgebietes Westerwald (VSG ). Zum Zeitpunkt der Beauftragung wurde auf Basis eines anderen Aufstellungskonzeptes das Untersuchungsgebiet und der Untersuchungsumfang festgelegt. Das alte abgegrenzte Untersuchungsgebiet deckt ein größeres Gebiet ab, als dies für das neue und aktuelle Aufstellungskonzept (Juli 2017) erforderlich gewesen wäre. Da eine Reduktion des Gebietes nicht notwendig ist, wurden die ursprünglichen Abgrenzungen des UG beibehalten. In dem neuen Aufstellungskonzept entfiel die nordwestliche Anlage und die Anlage 2 wurde nach Nordwesten verschoben. Die Bezeichnung Untersuchungsgebiet bezieht sich daher immer auf das UG des ursprünglichen Aufstellungskonzepts. Seite 6

7 Abbildung 1: Untersuchungsraum neues Aufstellungskonzept, unmaßstäblich, genordet Seite 7

8 3 Methodik Wälder können für alle einheimischen Fledermausarten, je nach Qualität, eine hohe Lebensraumfunktion besitzen und bedürfen daher besonderer Aufmerksamkeit hinsichtlich potentieller Fledermausvorkommen. Die im Rahmen dieser Untersuchung angewandte Methodenkombination aus systematischen Detektorbegehungen, automatischer akustischer Erfassung und Netzfängen mit anschließender Quartiersuche durch Telemetrie entspricht den aktuellen fachlichen Empfehlungen (RODRIGUES et al. 2006, BRINKMANN et al. 2011) sowie dem naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung in Rheinland-Pfalz (VSW & LUWG 2012). Für das vorliegende Gutachten erfolgten 32 Detektorbegehungen (siehe Tabelle 1) mit einer Gesamtdauer von 144 Stunden, 309 ganznächtliche automatische akustische Erfassungen mit Hilfe von Batcordern und einer Gesamtaufnahmedauer von rund Stunden (siehe Tabelle 3) sowie zehn Netzfänge (siehe Tabelle 2). Auf eine Detektorbegehung Ende März wurde aufgrund der Witterung und des Eintreffens des Orkans Niklas in diesem Zeitraum aus Sicherheitsgründen verzichtet. Der Zeitraum wurde mit Hilfe der eingesetzten automatischen akustischen Erfassungen abgedeckt. Vorlaufende Erfassungen im Rahmen der durchgeführten Eulenkartierungen (BÖFA 2017b) im Untersuchungsgebiet und im Rahmen weiterer vorlaufender Untersuchungen in räumlicher Nähe erbrachten keine Aktivitätsnachweise von Fledermäusen im März. Abbildung 2: Übersicht der Erfassungsstandorte Seite 8

9 Tabelle 1: Termine und Wetterlage der Detektorbegehungen Datum 2015 Begin n Dauer [h] Temp. [ C] Beginn/Ende Wind [bft] Beginn/Ende Anmerkung Wetter Runde Bearbeiter :00 4 7/3 0-1/0-1 I Berg : /6 1-2/1-2 A Berg : /8 2/2 I Berg : /9 0-1/0 A Berg : /14 1-2/3 Vereinzelt Regen I Berg : /10 1/0 A Berg : /11 3/1-2 I Berg : /8 0/0 A Berg : /12 1-2/2-3 I Berg : /9 3/1 A Berg : /6 1/1 I Berg : /11 0/0 A Berg : /14 0/0 I Berg : /4 0/0-1 A Berg : /11 0-1/0-1 I Erdelen : /17 0-1/0 Kurzer Schauer A Berg : /17 0/1-2 I Berg : /9 0-1/1 A Berg : /18 1-2/1 I Berg : /18 0/1 A Berg : /11 0/0-1 I Berg : /12 0/0 A Berg : /13 0/0 I Berg : /12 1-2/1 A Berg : /20 0/1-2 I Berg : /11 0-1/0 A Berg : /10 0-1/1 Leichter Niesel I Berg : /11 0-1/1 A Berg : /9 0-1/0 I Berg : /9 0/2-3 A Berg : /12 1-2/2-3 Leichter Niesel I Berg : /12 1/1-2 A Berg Frühjahrsmigration Wochenstubenzeit Herbstmigration Tabelle 2: Übersicht über die Netzfangtermine an den verschiedenen Netzfangstandorten Datum 2015 Netzfangstandort Temperatur [ C] Beginn/Ende Windstärke [bft] Beginn/Ende Bearbeiter/in / / 0 Berg / Iser / 7 0 / 0 Berg / Erdelen / 11 0 / 0 Berg / Erdelen / 14 0 / 0 Berg / Erdelen / 21 1 / 1 Berg / Erdelen / 23 0 / 0 Berg / Hager / 16 0 / 0 Berg / Erdelen / 19 0 / 0 Berg / Erdelen / 12 1 / 1-2 Berg / Erdelen / / 1 Berg / Erdelen Seite 9

10 Tabelle 3: Übersicht über die Horchboxtermine Datum Gerätenächte /Standort Aufnahmedauer/ Gesamt Gerät und Nacht Dauer h 156h h 192h h 220h * 11h 275h * h 150h h 162h h 270h ,5h 171h h 240h h 176h ,5h 184h ,5h 225h h 234h h 234h ,5h 243h h 252h Summe h 309 * = Geräteausfall Frühjahrsmigration Wochenstubenzeit Herbstmigration Seite 10

11 3.1 Akustische Erfassung Fledermäuse nutzen Ultraschalllaute, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren und ihre Beute zu lokalisieren. Da diese Rufe artspezifisch sind, können verschiedene Fledermausarten anhand ihrer Ultraschallrufe identifiziert werden. Die Bestimmung dieser Rufe erfolgt unter Berücksichtigung der Werke von RUSSO & JONES (2002), OBRIST et al. (2004), PFALZER (2002) und SKIBA (2009). Die Rufe der Großen und der Kleinen Bartfledermaus (Myotis brandtii / mystacinus) sowie des Braunen und des Grauen Langohrs (Plecotus auritus / austriacus) lassen sich nicht voneinander unterscheiden. Rufe dieser Arten wurden daher als Myotis brandtii/mystacinus und Plecotus spec. zusammengefasst. Auch die Unterscheidung der Rufe anderer Myotis-Arten und der Gattungen Nyctalus, Eptesicus und Vespertilio ist nicht immer zweifelsfrei möglich. In diesen Fällen werden die Rufe als Myotis spec. bzw. Nyctalus spec. dokumentiert. Weiterhin weisen die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), die Bartfledermäuse (Myotis brandtii / mystacinus) sowie die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) einen großen akustischen Überschneidungsbereich auf. Eine Unterscheidung der Arten in diesem Überschneidungsbereich ist aufnahmequalitätsabhängig nicht immer möglich, die Rufe lassen sich aber meist von den anderen Vertretern der Gattung Myotis unterscheiden. In diesem Fall werden die Arten als Myotis, klein/mittel dokumentiert. Im Rahmen der Abfrage von potentiell vorkommenden Fledermausarten (LUWG 2015a) wurden Vorkommen von Teichfledermäusen in den Messtischdatenblättern des Untersuchungsgebietes ermittelt. Einige aufgezeichnete Rufe deuten auf das Vorkommen der Teichfledermaus hin, lassen sich aber nicht mit abschließender Sicherheit von den Rufen der Wasserfledermaus unterscheiden. Daher wurden diese Rufe als Myotis, T/W klassifiziert. Vereinzelt können Rufe keiner Art oder Gruppe zugewiesen werden. Diese werden als Chiroptera protokolliert Detektorerfassung Die Ultraschallrufe von Fledermäusen lassen sich mit Hilfe von sogenannten Frequenzteilungs-, Mischer- oder Heterodyn-Detektoren in den für Menschen hörbaren Bereich übertragen. Unterschiede in der Höhe, dem Rhythmus und der Klangqualität der Rufe erlauben eine Bestimmung verschiedener Fledermausarten anhand dieser Merkmale. Bei den Begehungen wurden zwei verschiedene Geräte verwendet: Der Fledermausdetektor 240x der Firma Pettersson funktioniert wahlweise nach dem Mischer- oder nach dem Zeitdehnungsverfahren. Der Detektor EM3+ der Firma Wildlife Acoustics lässt sich im Frequenzteilungs- oder im Zeitdehnungsverfahren betreiben. Zusätzlich stellt dieses Gerät die Fledermausrufe als Sonagramme dar. Dadurch ist eine Bestimmung anhand der Anfangs- und Endfrequenzen sowie der Frequenzverläufe bereits im Feld möglich. Der EM3+ bietet zudem die Möglichkeit, Fledermausrufe aufzuzeichnen und am PC nachzubestimmen. Die Bestimmung im Feld erfolgte nach Hauptfrequenz, Klangqualität, Dauer und Pulsrate der Fledermausrufe, Anfangs- und Endfrequenz sowie Frequenzverlauf dargestellt als Sonagramm, Größe und Flugverhalten der Fledermaus. Die Detektorbegehungen erfolgten nach der Punkt-Stopp-Methode. Dabei wurde eine ausgewählte Strecke (Transekt) im Bereich der geplanten Anlagenstandorte und in einem Umkreis von bis zu m um die geplanten Anlagenstandorte begangen. An vorher festgelegten Horchpunkten erfolgten Daueraufnahmen über jeweils 10 Minuten, bei denen jeder aufgenommene Fledermausruf notiert wurde. Neben der Art wurden ggf. Informationen zu Flugverhalten oder der Anzahl der Tiere Seite 11

12 sowie das Auftreten von Soziallauten vermerkt. Auch Rufe zwischen den Horchpunkten wurden dokumentiert. Um Aktivitäten möglichst zu unterschiedlichen Nachtzeiten an den verschiedenen Horchpunkten zu erfassen, erfolgte eine zufällige Rotation des Startpunkts sowie der Begehungsrichtung zwischen den verschiedenen Begehungsterminen. Die Lage der Horchpunkte und die Streckenführung des Transektes sind der Ergebniskarte 1 und in Abbildung 2 zu entnehmen. Aufgrund der Größe des ursprünglichen Untersuchungsraums wurde das Gebiet in zwei Strecken unterteilt und die Erfassungen an zwei möglichst aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Alle Begehungen fanden jeweils von Beginn der Abenddämmerung bis in die zweite Nachthälfte, bzw. bis zum Ende der Nacht statt. Um zu verhindern, dass einzelne Tiere überrepräsentiert wurden, wurde maximal ein Ruf einer Art pro Minute notiert. Trotzdem ist davon auszugehen, dass einzelne Tiere mehrfach erfasst wurden. Die Anzahl der Rufe spiegelt also nicht die Anzahl der tatsächlich anwesenden Individuen wider. In der Auswertung wird daher von Aktivitäten und nicht von Fledermauskontakten gesprochen. Zusätzlich wurden starke Handscheinwerfer verwendet, um Tiere während des Fluges zu beobachten und die Ergebnisse der Detektoren zu validieren und zu ergänzen. Im Rahmen der Sichtbeobachtung kann daher eine eventuell höhere Anzahl an Tieren ermittelt werden als mit den Detektoren. Die Handscheinwerfer wurden jedoch sparsam eingesetzt, um mögliche Attraktions- oder Meidungsreaktionen zu vermeiden. Methodenbedingt ermöglichen Detektorbegehung in erster Linie eine Erfassung des vorhandenen Artspektrums sowie die Identifizierung von Aktivitätsschwerpunkten im UG. Eine umfangreiche quantitative Aktivitätsermittlung sowie deren Variabilität im jahreszeitlichen Verlauf für das UG sind jedoch nur durch die automatische akustische Erfassung möglich Automatische akustische Erfassung Die automatische akustische Erfassung von Fledermäusen wurde mit Batcordern (Firma Ecoobs) durchgeführt. Diese bioakustischen Messgeräte sind mit einem Ultraschallmikrofon ausgestattet. Außerdem besitzen die Geräte einen Vorverstärker, einen Bandpassfilter, der Frequenzen unterhalb von 15 khz und oberhalb von 170 khz eliminiert und einen Verstärker, der die gefilterten Rufe nochmals verstärkt. Die Rufsequenzen wurden mit einer Endspannung von ca. 2,5 V und hoher Qualität (500 khz und 16 bit) auf einer Speicherkarte gespeichert. Jedes Fledermausrufähnliche Signal wurde zusammen mit dem exakten Aufnahmezeitpunkt (Datum, Uhrzeit) gespeichert. Abbildung 3: Aufstellungsbeispiel eines Batcorders Der qualitative Schwellenwert für die Datenaufnahme wurde mit -36 db eingestellt. Um gute Aufnahmen zu gewährleisten, wurde der Batcorder in etwa 3,5 Metern Höhe über dem Erdboden Seite 12

13 installiert. Dichte Vegetation oder echo-reflektierende Flächen im näheren Umkreis wurden gemieden. Auf diese Weise konnte die Omnidirektionalität des Mikrofons optimal ausgenutzt werden. Aufgrund von artspezifischen Unterschieden im Rufverhalten schwankt die Erfassungsreichweite des Batcorders für die einzelnen Fledermausarten. So ist davon auszugehen, dass die Rufe von sehr leise rufenden Arten wie z. B. der Bechsteinfledermaus oder dem Braunen Langohr nur dann aufgezeichnet werden, wenn sich die Tiere in unmittelbarer Nähe zum Batcorder aufhalten, während die Rufe von laut rufenden Arten wie dem Großen oder dem Kleinen Abendsegler auch über große Entfernungen zu empfangen sind. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass die Anzahl der aufgezeichneten Rufe nicht mit der Anzahl tatsächlich anwesender Fledermäuse in Beziehung zu setzen ist. Eine auf sehr kleinem Raum jagende, einzelne Fledermaus kann unter Umständen mit deutlich mehr Rufen auf den Aufnahmen vertreten sein, als mehrere Fledermäuse, die den Gerätestandort überfliegen und daher nur mit wenigen Rufen repräsentiert sind. In der Auswertung wurden daher alle Sequenzen einer Art, die innerhalb einer Minute aufgenommen wurden, zu einer Aktivität zusammengefasst. Die Aufnahmezeiten wurden den jeweiligen Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten angepasst. Die Bestimmung der Fledermausrufe erfolgte mithilfe der Programme bcadmin 3.5.6, bcanalyze 3 (beide Firma Ecoobs) und der Freeware batident 1.5. Das Programm bcadmin ist für die Auswertung von Batcorder-Aufnahmen entwickelt worden und erlaubt mithilfe des Open Source Programmes batident eine automatische Bestimmung der Fledermausrufe. Dadurch können das Artenspektrum und die Fledermausaktivität für einen Standort ermittelt werden. Die Bestimmungssicherheit wird für jeden Ruf in Prozent angegeben. Um Falschbestimmungen und das Übersehen von Rufen durch die automatische Identifizierung zu verhindern, werden alle Rufe manuell mit Hilfe der Nachbestimmungsmöglichkeiten von BcAdmin oder der Rufanalyse-Software BcAnalyze überprüft Statistische Auswertung Die bei Detektorbegehungen und der automatischen akustischen Erfassung erhobenen Daten wurden mit dem Statistikprogramm R (R CORE TEAM 2016) ausgewertet und dargestellt. Untersucht wurden Unterschiede zwischen den Arten, Aktivitätsunterschiede zwischen den Batcorder-Standorten sowie Unterschiede der Fledermausaktivität im jahreszeitlichen Verlauf. Dazu wurden die Daten aus den drei Untersuchungseinheiten Frühjahrsmigration, Wochenstubenzeit und Herbstmigration gegeneinander getestet, um mögliche Unterschiede festzustellen. Zur Auswahl der passenden statistischen Tests wurden die Datensätze zunächst mit dem Shapiro- Wilk-Test auf Normalverteilung getestet. Normalverteilte Daten wurden daraufhin durch eine Varianzanalyse (ANOVA) getestet, bei nicht normalverteilten Daten kam der Kruskal-Wallis- Rangsummen-Test zum Einsatz. Außerdem wurden die jeweiligen Untersuchungseinheiten paarweise gegeneinander getestet. Für normalverteilte Daten wurde hierfür der t-test, für nicht normalverteilte Daten der Wilcoxon-Test verwendet. Für die Auswertung der Gesamtaktivität und der jahreszeitlichen Aktivitätsverläufe bei den Detektorbegehungen wurden sowohl die Aktivitäten an den Transektstandorten als auch die Aktivitäten zwischen den Standorten herangezogen. Signifikante Ergebnisse werden durch den p-wert angegeben. Liegt er unter 0,05 sind die Unterschiede zwischen den getesteten Datensätzen signifikant. Seite 13

14 Die Ergebnisse wurden zum Teil in sogenannten Boxplots (siehe Beispiel in Abbildung 4) dargestellt. 50 % aller Datenpunkte (z.b. Aktivitäten pro Nacht oder Horchpunkt) liegen innerhalb des dargestellten Rechtecks. Die vertikale Linie innerhalb des Rechtecks stellt den Abbildung 4: Beispiel eines Boxplots Median dar. Der Median unterteilt den Datensatz. 50 % aller Werte liegen oberhalb, die restlichen 50 % unterhalb des Medians. Er ist dadurch weniger empfindlich gegenüber statistischen Ausreißern und deshalb zur Darstellung von nicht normal verteilten Daten besser geeignet als der Mittelwert. Die 25 % der Datenpunkte, die über bzw. unter dem Median liegen, werden als 75 %- bzw. 25 %-Quartil bezeichnet. Sie werden durch die obere bzw. durch die untere horizontale Linie des Rechtecks begrenzt. Die Länge des dargestellten Rechtecks bildet den Interquartilabstand. Legt man das 1,5 fache des Interquartilabstands an den Median an, so erhält man den unteren bzw. oberen Whisker. Datenpunkte, die außerhalb der Whisker liegen, werden als Ausreißer bezeichnet. So stellt beispielsweise eine einzelne Nacht mit einer sehr hohen Fledermausaktivität an einem Standort mit sonst geringer bis keiner Aktivität einen statistischen Ausreißer dar. Die Verwendung von Boxplots bietet, im Gegensatz zu der Verwendung von Summen, weiterhin den Vorteil, dass sie unempfindlicher gegenüber der Verwendung einer unterschiedlichen Anzahl von Begehungsterminen oder Gerätenächten in einer Phase oder an einem Standort sind. Die Auswertung wurde sowohl mit den Daten aller Fledermauskontakte als auch für die Lauttypen Pipistrellus, Nyctalus und Myotis gesondert vorgenommen. 3.2 Netzfang Netzfänge sind notwendig, um akustisch nicht immer zweifelsfrei bestimmbare Arten wie Langohrfledermäuse oder Bartfledermäuse zu erfassen und um das Geschlecht und den Reproduktionsstatus der gefangenen Tiere zu bestimmen. Die Netzfänge wurden mit Japannetzen und mit feineren Puppenhaarnetzen verschiedener Längen und Höhen durchgeführt. Die Japannetze bestehen aus schwarzem Nylon mit einer Fadenstärke von 75 denier und einer Maschenweite von 16 Millimetern. Die Fäden der zusätzlich eingesetzten Puppenhaarnetze sind deutlich feiner und versprechen damit einen höheren Abbildung 5: Beispiel einer gefangenen Fangerfolg, da sie von den Fledermäusen schlechter Fledermaus kurz vor dem Freilassen wahrgenommen werden. Pro Fangnacht und standort wurde mit einer Gesamtlänge bis zu 90 Metern gearbeitet. Die Höhe der Netze betrug je nach der Beschaffenheit der Netzfangstandorte zwischen 2,5 und 6 Meter. Die Standorte befanden sich in den bevorzugten Jagdhabitaten oder auf Transferrouten der Fledermäuse (z.b. in älteren Eichen- oder Buchenbeständen, an Waldwegen oder an Gewässern). Außerdem wurden Leitstrukturen und sogenannte Zwangspassagen (tiefhängende Äste über Transferrouten) ausgenutzt, um den Fangerfolg zu erhöhen. Die erhobenen Daten umfassen Art, Geschlecht, Alter (adult oder juvenil) sowie Seite 14

15 Reproduktionsstatus der gefangenen Fledermäuse. Um doppelte Registrierungen auszuschließen, wurde eine temporäre farbige Markierung an der Fußzehenkralle vorgenommen. Jeder Netzstandort wurde durchgehend von mindestens zwei erfahrenen Mitarbeitern betreut, so dass gefangene Tiere sofort aus den Netzen befreit werden konnten. Eine Netzfangnacht dauerte von Einbruch der Dunkelheit bis in die frühen Morgenstunden. Die Lage der Netzfangstandorte bzw. die Beprobungstermine können in Abbildung 2, der Ergebniskarte 2 bzw. Tabelle 2 entnommen werden. Standort 1: Wegekreuzung zwischen verschieden alten strukturierten Laubwaldbeständen (BHD: 5-40 cm) mit diversen Leitstrukturen und Zwangspassagen sowie einer kleineren Suhle in ca. 750 m Entfernung zur geplanten WEA 1 (siehe Abbildung 6). Standort 2: Wegekreuzung zwischen jungen Laubstangenwald (BHD: <15 cm), Fichtenbeständen (BHD: cm) und heterogen strukturierten mittelaltem Buchenwald (BHD: cm) mit mehreren Zwangspassage und angrenzender feuchter Bodenmulde, in ca. 445 m Entfernung zur geplanten WEA 2 (siehe Abbildung 7). Standort 3: Grenzbereich im Übergang zwischen mittelaltem strukturreichen Mischwald zu lichtem mittelaltem Buchenbestand mit starkem Unterwuchs mit verschiedenen Zwangspassagen und Leitstrukturen in ca. 490 m Entfernung zu den geplanten WEA 2 (siehe Abbildung 8). Standort 4: Senke mit älterem strukturreichem Buchenbestand mit umgebenden jüngeren Laubbeständen mit Leitstrukturen und Zwangspassagen und beginnendem Bachlauf in ca. 700 m Entfernung zur geplanten WEA 1 (siehe Abbildung 9). Seite 15

16 Abbildung 6: Leitstruktur im Übergang zu jungem Stangenwald am Netzfangstandort 1 Abbildung 7: Zu feuchter Bodenmulde führende Schneise in jungen Stangenwald am Netzfangstandort 2 Abbildung 8: Forstschneise zwischen älterem strukturreichem Laubbestand und Fichtenbestand Seite 16

17 Abbildung 9: Strukturreicher Übergangsbereich zwischen älterem Buchenbestand und Schneise 3.3 Quartiersuche durch Telemetrie Bei der Telemetrie wurde den Fledermäusen ein Minisender (Typ V1, Firma Telemetrie-Service, Hans- Joachim Vogl, Dessau) mit medizinischem Hautkleber (Firma Sauer GmbH, Lobbach) unterhalb der Schulterblätter ins Rückenfell geklebt. Der Sender hat ein Gesamtgewicht von 0,35 g und liegt damit unter 5 % der Körpermaße der besenderten Tiere. Die Besenderung stellt damit keine übermäßige Belastung für die Fledermaus dar (ALDRIDGE & BRIGHAM 1988). Die ausgesendeten Signale können mit einem Empfänger (Typ Yaesu Firma Wagener, Köln sowie Typ IC-R20, Firma Icom (Europe) GmbH, Bad Soden am Taunus) und verschiedenen Antennen (H- Antenne Typ Yagi HB9CV, Firma Wagener, Köln; H-Antenne Typ A144S5R, Firma Diamond Antenna, San Marcos sowie Autoantenne Typ MR77B, Firma Diamond Antenna, San Marcos) empfangen werden. Die Quartiersuche erfolgte nach der sogenannten Homing-in Methode (WHITE & GARROTT 1990). Sobald das Signal des Senders empfangen wird, folgt der Beobachter der Richtung, aus der das Signal am stärksten ist. Unterschiede in der Signalstärke können über die Lautstärke und über die Anzeige auf einem Display erkannt werden. Nach Annäherung an das Quartier kann die Genauigkeit der Peilung durch Abschwächen eines geräteinternen Vorverstärkers erhöht werden. In unmittelbarer Nähe zum Quartier lässt sich das Signal durch einen Attenuator weiter abschwächen und die Peilgenauigkeit damit erhöhen. Seite 17

18 Erhaltungszustand FFH RL D RL RP Detektor Akustisch Netzfang Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH 4 Ergebnisse 4.1 Artenspektrum Durch Netzfänge, Detektorbegehungen und automatische akustische Erfassung konnten im Jahr 2015 mindestens sechszehn Fledermausarten nachgewiesen werden. Tabelle 4: Schutzstatus und Nachweismethode der festgestellten Fledermausarten Schutzstatus Nachweis Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus U1 IV G 1 Myotis brandtii/ mystacinus Bartfledermaus unbestimmt* U1 IV V n.a. G IV V 2 Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus U1 II, IV 2 2 Myotis brandtii Große Bartfledermaus U1 IV V n.a. / Myotis dasycneme Teichfledermaus U1 II, IV D II ( ) Myotis daubentonii Wasserfledermaus G IV n 3 Myotis emarginatus Wimperfledermaus U1 II, IV 2 1 ( ) Myotis myotis Großes Mausohr G II, IV V 2 Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus G IV V 2 Myotis nattereri Fransenfledermaus G IV n 1 Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler U1 IV D 2 Nyctalus noctula Großer Abendsegler U1 IV V 3 Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus U1 IV n 2 Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus G IV n 3 Pipistrellus pygmaeus Mückenfledermaus U1 IV D n.a. Plecotus auritus/ austriacus Langohrfledermaus unbestimmt* G IV IV V Plecotus auritus Braunes Langohr G IV V 2 / Plecotus austriacus Graues Langohr U1 IV 2 2 * = eine akustische Unterscheidung der Arten ist nicht möglich = Nachweis ( ) = potentieller Nachweis = Quartiernachweis U1 Der Erhaltungszustand der Arten gilt für kontinentale Regionen: G = günstig, U1 = unzureichend, U2=schlecht, xx = unbekannt (BFN 2013). FFH = Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhänge II & IV (EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT 1992). Kategorien der Roten Listen: 0 ausgestorben oder verschollen 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark gefährdet, 3 - gefährdet, G - Gefährdung anzunehmen, D - Daten defizitär, V - Vorwarnliste, n - derzeit nicht gefährdet, II=Durchzügler, n.a. nicht aufgeführt. Angaben für Rheinland Pfalz nach LUWG (1987), für Deutschland nach MEINIG et al. (2009). Seite 18

19 4.2 Potentiell vorkommende Arten Das erfasste Gebiet liegt in den Messtischblättern MTBI Hachenburg und 5412 Selters (TK25). Für das Messtischblatt sind folgende Fledermausarten gemeldet (ARTeFAKT, abgefragt am ): Tabelle 5: Potentielle Arten im Untersuchungsgebiet nach ARTeFAKT Deutscher Name Mopsfledermaus Bechsteinfledermaus Große Bartfledermaus Großes Mausohr Fransenfledermaus Wasserfledermaus Großer Abendsegler Braunes Langohr Zwergfledermaus Zweifarbfledermaus Wissenschaftlicher Name Barbastella barbastellus Myotis bechsteinii Myotis brandtii Myotis myotis Myotis nattereri Myotis daubentonii Nyctalus noctula Plecotus auritus Pipistrellus pipistrellus Vespertilio murinus Im Rahmen der durchgeführten Erfassungen konnte ein Großteil der nach ARTeFAKT potentiell vorkommenden Arten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Seite 19

20 4.3 Methodenbezogene Ergebnisse Detektorbegehungen Tabelle 6: Häufigkeiten der nachgewiesenen Fledermausarten bei den Detektorbegehungen Standort Art Eptesicus serotinus Myotis bechsteinii Myotis brandtii/ mystacinus Myotis daubentonii Myotis myotis Myotis nattereri Myotis spec. Nyctalus noctula Nyctalus spec. Plecotus sp. Pipistrellus nathusii Pipistrellus pipistrellus Sonstige Anteil [%] 0,14 3,13 2,99 0,23 0,97 0,78 4,46 1,24 0,14 0,41 0,32 85,20 100,00 Stetigkeit Während der Begehungen wurden insgesamt Fledermausaktivitäten registriert. Dies entspricht durchschnittlich rund 15 Fledermausaktivitäten pro Stunde. Es konnten mindestens zehn verschiedene Fledermausarten durch die Detektorbegehungen festgestellt werden. Die Artenzahl schwankt dabei zwischen einer und sechs Arten pro Begehung. Seite 20

21 Abbildung 10: Fledermausaktivität je Ruf-Gruppe und Gesamtaktivitäten nach Begehungstermin Mit rd. 85,2 % war die Zwergfledermaus die Art, die am häufigsten erfasst wurde. Sie konnte bei allen Begehungen nachgewiesen werden. Vertreter der Gattung Myotis konnten an 31 von 32 Terminen registriert werden, ihr Anteil an der Gesamtaktivität lag bei rund 12,5 %. Für die einzelnen Myotis- Arten lag der Anteil der Rufe bei 0,23 % bis 3,1 %. Die am häufigsten erfasste Myotis-Art war die Bechsteinfledermaus. Sie konnte bei 16 Begehungen registriert werden. Die akustisch nicht unterscheidbaren Bartfledermausarten konnten mit einem Anteil von rund 3 % an 21 von 32 Terminen erfasst werden. Vertreter des Lauttyps Nyctaloid konnten an 14 Terminen nachgewiesen werden, ihr Anteil an der Gesamtaktivität liegt bei knapp 1,6 % (siehe Tabelle 6). Abbildung 10 stellt die Fledermausaktivitätsvariabilität zwischen den Horchpunkten sowie die Gruppenaktivität der Gruppen Myotis, Nyctaloid und Pipistrelloid an den einzelnen Detektorbegehungsterminen dar. Während des ersten Begehungstermins konnten nur wenige Fledermäuse erfasst werden. Es ist zu erkennen, dass ein Großteil der Aktivitäten an den verschiedenen Begehungsterminen durch Pipistrelloide verantwortet wird. Diese waren über die gesamte Erfassungsperiode aktiv, Aktivitätsschwerpunkte liegen in der Frühjahrsmigrationsphase sowie zu Beginn der Herbstmigrationsphase. Bei den hohen Aktivitäten an den Terminen 6 und 7 ist zu beachten, dass es sich bei den Terminen um Ganznachterfassungen handelt und so die absoluten Gesamtzahlen Seite 21

22 entsprechend höher ausfallen Höhere Aktivitäten der Myotis-Arten waren während der Wochenstubenphase festzustellen. Während der Frühjahrsmigration und der Wochenstubenphase war die Aktivität jedoch geringer. Auch bei den Myotis-Arten ist zu beachten, dass die Termine 6 und 8 Ganznachterfassungen darstellen. Aktivitätsschwerpunkte der Nyctaloide lagen hingegen hauptsächlich in der Frühjahrsmigrationsphase. Es ist jedoch festzustellen, dass lediglich 33 Aktivitäten der Nyctaloiden erfasst wurden, so dass es sich bei den erfassten Aktivitäten eher um Einzelereignisse handeln dürfe, als um reale Aktivitätsschwerpunkte. Methodisch bedingt ist eine statistische Auswertung der jahreszeitlichen Aktivitätsschwankungen, wie sie bei der automatischen akustischen Erfassung durchgeführt wird, nicht möglich. Abbildung 11: Fledermausaktivität je Rufgruppe und Variabilität der Gesamtaktivität In Ergänzung zur Abbildung 10 stellt Abbildung 11 die Gruppenaktivitäten sowie die Variabilität der Aktivitäten an den verschiedenen Horchpunkten dar. Die Variabilität der Rufaktivität sowie die Gesamtaktivität an den verschiedenen Horchpunkten zeigte, dass die Aktivität nicht gleichmäßig im Untersuchungsgebiet verteilt war (Kruskal-Wallis-Test: p=<0,1). Aktivitätsschwerpunkte liegen an den Standorten 8, 11 bis 14, 21 bis 23 und 28. Die Bereiche rund um diese Standorte stellen für Seite 22

23 Fledermäuse attraktive Areale dar, wohingegen die höher gelegenen Areale des Untersuchungsgebiets an den Punkten 1 bis 7 oder 29 bis 33 weniger attraktiv waren. Wieder waren die Pipistrelloide die Gruppe mit der höchsten Aktivität. Bei den Myotis-Arten zeigen sich ähnliche Aktivitätsschwerpunkte. Insbesondere im Bereich zwischen den Horchpunkten 8 und 12 sowie 27 und 28 ist eine erhöhte Aktivität zu verzeichnen. In diesen Bereichen finden sich Leitstrukturen, an denen verschiedene Myotis-Arten bei Jagd- und Transferflügen beobachtet werden konnten. Ebenso befinden sich in den Arealen verschiedenartige Strukturen, die viele Myotis-Arten als Habitat bevorzugen. Bei den Nyctaloiden lagen die Aktivitätsschwerpunkte an den Standorten 7, 20 bis 24, 26 und 36. Diese Standorte verfügen über offene Vegetationsstrukturen oder liegen im Offenland, so dass eine Erfassung der hoch fliegenden Nyctaloiden erleichtert wird. Auffällig ist jedoch, dass an anderen geeigneten Standorten wie z.b. 17, 18 oder 35 keinerlei Aktivitäten der Nyctaloide verzeichnet wurden. Auch hier ist zu beachten, dass die im Rahmen der Detektorbegehungen erfassten Aktivitäten der Nyctaloiden nur sehr vereinzelt auftraten. Bei den Horchpunkten Horchpunkte 5, 6 und 30 konnte eine im Vergleich zu anderen Horchpunkten niedrige Fledermausaktivität erfasst werden, die zu einem sehr großen Anteil von der Zwergfledermaus stammt. Vertretern der beiden anderen Gruppen konnten vereinzelt verzeichnet werden. Auch am Horchpunkt 4, der in unmittelbarer Nähe zur geplanten WEA 1 liegt, wurden nur geringe Fledermausaktivitäten verzeichnet. Wiederum war die Zwergfledermaus die aktivste Art am diesem Horchpunkt. Der Horchpunkt 16 in räumlicher Nähe zur geplanten WEA 2 weist eine mittlere gebietsspezifische Aktivität auf. Wie auch an den anderen Horchpunkten, war die Zwergfledermaus die dominierende Art, aber auch Nachweise verschiedener Myotis-Arten und der Langohrfledermäuse wurden an diesem Horchpunkt verhört Automatische akustische Erfassung Die Beprobung erfolgte vom 30. März bis zum 22. Oktober Die Termine sowie die Anzahl der Untersuchungsnächte an den jeweiligen Standorten sind in Tabelle 3 dargestellt. Alle Batcorder- Standorte sind im Übersichtslageplan eingezeichnet. Insgesamt wurden durch die Batcorder Fledermausaktivitäten aufgezeichnet. Dies entspricht rund 5,1 Aktivitäten pro Aufnahmestunde bei einer Gesamtaufnahmedauer von rund Stunden. Die quantitative Auswertung der Batcorder-Aufnahmen ergab folgende Ergebnisse für die nachgewiesenen Arten. Mit rund 67 % aller registrierten Aktivitäten war die Zwergfledermaus auch bei der automatischen akustischen Erfassung die dominierende Fledermausart. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der nicht näher bestimmten Pipistrelloiden-Arten der Zwergfledermaus zuzuordnen ist. Mit rund 7,4 % aller verzeichneten Fledermausaktivitäten war die Rauhautfledermaus die am zweithäufigsten nachgewiesene Fledermausart. Ein Anteil der nicht näher bestimmten Pipistrelloiden-Arten ist auch der Rauhautfledermaus zuzuordnen. Mit lediglich 8 Aktivitäten konnte auch die Mückenfledermaus im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Der Gesamtanteil der Pipistrellus-Arten lag bei über 76 %. Seite 23

24 Rund 20 % der Aktivitäten entfielen auf die Gruppe der Myotis. Rund 5 % der Aktivitäten entfallen auf Vertreter der Schwesternarten Große / Kleine Bartfledermaus. Aktivitäten anderer Fledermausarten sind deutlich seltener. Potentielle Nachweise der Teichfledermaus und der Wimperfledermaus lassen auf ein mögliches Vorkommen der beiden Arten im Untersuchungsgebiet schließen. Vertreter der Nyctaloide erreichten einen Aktivitätsanteil von rund 4 %. Neben den beiden Abendseglerarten gelang auch der Nachweis der Breitflügelfledermaus im Untersuchungsgebiet. Weiterhin wurden an fast allen Batcorder-Standorten vereinzelte Nachweise der Langohrfledermäuse verzeichnet. Aufgrund der leisen Rufe dieser Art ist mit einer höheren Aktivität der Arten im Untersuchungsgebiet zu rechnen. Seite 24

25 Tabelle 7: Aktivitäten der mittels Batcorder im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten; = Summe der Aktivitäten; Ø = Mittlere Aktivität pro Nacht, Median = Median der Aktivität pro Nacht; Max = maximale Aktivität pro Nacht; % = Anteil an der Gesamtaktivität Fledermausart / Gattung / Gruppe Batcorder-Standorte Ø Median Max % Eptesicus serotinus , ,47 Myotis brandtii / mystacinus , ,28 Myotis bechsteinii , ,16 Myotis T/W , ,36 Myotis daubentonii , ,36 Myotis emarginatus , ,04 Myotis klein/mittel , ,09 Myotis myotis , ,83 Myotis nattereri , ,51 Myotis spec , ,04 Nyctalus leisleri , ,3 Nyctalus noctula , ,47 Nyctaloid , ,77 Plecotus sp , ,14 Pipistrelloid , ,81 Pipistrellus nathusii , ,4 Pipistrellus pipistrellus ,22 17, ,91 Pipistrellus pygmaeus , ,05 Chiroptera , Seite 25

26 Räumliche Verteilung der Fledermausaktivitäten Ein Vergleich der aufgezeichneten Fledermausaktivitäten zwischen den verschiedenen Horchboxstandorten zeigte, dass die Fledermausaktivität zwischen den Batcorder-Standorten signifikanten Unterschiede aufwiesen (Kruskal-Wallis-Test: p < 0,01). Insbesondere an den Standorten 6 und 9 konnte eine hohe gebietsspezifische Aktivität ermittelt werden. Wobei berücksichtigt werden muss, dass am Standort 6 eine relativ gleichmäßige Aktivität zu beobachten war, wohingegen am Standort 9 die Aktivität durch einzelne Nächte geprägt wird. Zu erkennen ist dies am Verhältnis zwischen dem Median und dem Mittelwert an den beiden Standorten. Wie zu erwarten waren die Pipistrelloiden die dominante Gruppe. Aktivitäten der Myotis-Arten konzentrieren sich insbesondere auf die Standorte 4 und 6, aber auch an allen anderen Standorten konnten Myotis-Arten erfasst werden. Aktivitäten der Nyctaloiden konnten ebenfalls an allen Batcorder-Standorten erfasst werden. Besonders auffällig ist die hohe Aktivität dieser Artengruppe an den Standorten 1 und 4. Diese Standorte befinden sich in der Nähe von älteren, teils lichten Buchenbeständen am Südostrand des Untersuchungsgebietes im Übergang zu Offenland und dem Lauf des Schimmelsbachs. Auch bei den Detektorbegehungen konnten in diesem Bereich Aktivitäten der Nyctaloiden erfasst werden. Es ist davon auszugehen, dass dieses Areal von den Nyctaloiden als Nahrungshabitat genutzt wird. Aufgrund des Kronenschlusses an den beiden Batcorder-Standorten ist auch eine Nutzung des Buchenbestands als Nahrungs- oder Quartierhabitat nicht auszuschließen. Bei der Betrachtung der Gesamtaktivität sind die Unterschiede in der Anzahl der Gerätenächte zwischen den verschiedenen Batcorder-Standorten (siehe Tabelle 3) zu berücksichtigen. Abbildung 12: Fledermausaktivität an den verschiedenen Batcorder-Standorten Seite 26

27 Tabelle 8: Statistische Auswertung der Fledermausaktivität an den verschiedenen Batcorder-Standorten Minimum 25% Quartil Median Mittelwert 75% Quartil Maximum Standort , Standort 2 0 1, ,37 69,5 288 Standort 3 0 6,25 25,5 33,65 48, Standort ,31 58,5 201 Standort 5 0 3,25 17,5 23,21 31, Standort , Standort , , Standort 8 0 9, ,23 52,5 399 Standort 9 0 2, , Rufaktivität im Jahresverlauf Durch Auswertung der Daten aus der automatischen akustischen Erfassung wurden signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Aktivitätsphasen ermittelt. Dabei sind bei der Betrachtung der Gesamtarten, der Pipistrelloiden und der Myotis-Arten zwischen allen Phasen signifikante Unterschiede zu erkennen oder zumindest als starker Trend zu erkennen. Auch bei den Nyctaloiden Arten sind die Unterschiede zwischen den Phasen zumeist signifikant. Lediglich zwischen der Wochenstubenzeit und der Herbstmigration wurden keine signifikanten Unterschiede ermittelt. Betrachtet man die Unterschiede, so sind die Aktivitäten während der Wochenstubenphase bei allen betrachteten Gruppen am höchsten. Bei den Pipistrelloiden und den Myotis-Arten folgt dann die Frühjahrsmigrationsphase und abschließend die Herbstmigrationsphase. Bei den Nyctaloiden ist hingegen die Aktivität während der Herbstmigrationsphase höher als während der Frühjahrsmigrationsphase. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass sich im Untersuchungsgebiet oder im näheren Umkreis Wochenstubenquartiere der Pipistrelloiden und der Myotis-Arten befinden, die das Untersuchungsgebiet während der Migrationsphase als Nahrungs- und/oder Wochenstubenquartier nutzen. Bei der Betrachtung der Nyctaloiden ist die Herbstmigrationsphase stark durch Einzelaktivitäten geprägt, wohingegen die Aktivitäten während der Wochenstubenphase gleichmäßiger verteilt sind (vgl. Mittelwerte, Median und Maximum in Tabelle 10). Tabelle 9: Ergebnisse der statistischen Tests zu jahreszeitlichen Unterschieden (Batcorder-Daten) Varianzanalyse* Frühjahr vs. Wochenstubenzeit Frühjahrsmigration Wochenstubenzeit vs. Herbstmigration vs. Herbstmigration Alle Arten <0,01 <0,02 <0,01 <0,01 Pipistrelloide <0,01 0,07 <0,01 <0,01 Myotis <0,01 <0,01 <0,01 0,08 Nyctaloide <0,01 <0,01 0,52 <0,01 *Die Varianzanalyse wird mit dem Kruskal-Wallis Test durchgeführt und testet auf Unterschiede zwischen den Untersuchungsphasen. Die paarweisen Vergleiche werden mit dem Wilcoxon-Test durchgeführt und testen die einzelnen Untersuchungsphasen gegeneinander. Dargestellt sind die p-werte als Maß für Signifikanz. Werte unter 0,05 bezeichnen einen signifikanten Unterschied, Werte unter 0,01 einen hochsignifikanten Unterschied. Seite 27

28 Abbildung 13: Aktivitäten der verschiedenen Ruf-Gruppen im jahreszeitlichen Verlauf (Batcorder-Daten) Tabelle 10: Statistische Auswertung der Rufaktivität im Jahresverlauf (Batcorder-Daten) Minimum 25% Quartil Median Mittelwert 75% Quartil Maximum Auswertung aller Arten Frühjahrsmigration , Wochenstubenzeit 7 32, ,1 137,5 288 Herbstmigration ,29 46, Auswertung Pipistrelloide Frühjahrsmigration , Wochenstubenzeit 3 20, ,46 100,5 276 Herbstmigration 0 1 7,5 26,45 26, Auswertung Myotis Frühjahrsmigration , Wochenstubenzeit 0 6, , Herbstmigration , Auswertung Nyctaloide Frühjahrsmigration , Wochenstubenzeit , Herbstmigration , Seite 28

29 Aktivitäten an den einzelnen Batcorder-Standorten Die Abbildungen 14 bis 16 stellen die Aktivität der drei Rufgruppen an den einzelnen Batcorder- Standorten im jahreszeitlichen Verlauf dar. Dabei ist zu beachten, dass Nächte ohne Aktivitäten an den einzelnen Standorten entweder durch Nächte ohne Aktivität (z.b. Erfassungen Ende März oder Ende Oktober) oder durch eine Phase ohne Erfassungen an diesem Standort zu Stande kommen können (siehe Tabelle 3 für die genauen Horchboxtermine). In den Abbildungen werden nur Phasen dargestellt, an denen Erfassungen im Untersuchungsgebiet durchgeführt worden sind. Auf eine Darstellung der dazwischen liegenden Nächte wurde verzichtet. In der Gesamtbetrachtung der Aktivitätsverläufe an den beprobten Standorten ist zu erkennen, dass die beobachteten jahreszeitlichen Schwankungen zwischen den Aktivitätsphasen (siehe Abbildung 13) nicht durch eine gleichmäßige Ab- oder Zunahme der Aktivität über alle Standorte hinweg zu Stande kommt, sondern durch unterschiedlich stark ausgeprägte Aktivitätsschwankungen an den einzelnen Standorten. So ist die Aktivität im Jahresverlauf am Standort 3 recht gleichmäßig wohingegen am Standort 8 in der Frühjahrs- und Wochenstubenphase fast keine Aktivität aufgezeichnet werden konnte, in der Herbstmigration jedoch eine kurzzeitig sehr hohe Aktivität verzeichnet wurde. Am Standort 9 liegen hingegen Aktivitätsschwerpunkte in der Frühjahrs- und Wochenstubenphase, wohingegen eine extrem niedrige Aktivität in der Herbstmigration zu beobachten war. Bei den Nyctaloiden ist zu erkennen, dass ein deutlicher Aktivitätsschwerpunkt Anfang Oktober an den Standorten 1 und 4 zu verzeichnen ist. Aber auch an den Standorten 7, 8 und 9 wurden zu diesem Zeitpunkt Aktivitäten verzeichnet. Dies weist auf ein mögliches Migrationsereignis zu diesem Zeitpunkt hin. Die hohen Aktivitäten der Pipistrelloiden zwischen Mai und Juli an den Standorten 6, 7 und 9 können im Zusammenhang mit der bekannten Wochenstube in der Nähe der drei Batcorder-Standorte sein. Seite 29

30 Abbildung 14: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf an den Standorten 1-4 Seite 30

31 Abbildung 15: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf an den Standorten 5-8 Seite 31

32 Geschlecht Alter/ Status* Gewicht [g] Unterarmlänge [mm] Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Abbildung 16: Fledermausaktivität nach Standorten im jahreszeitlichen Verlauf am Standort Netzfänge Es wurden zehn Netzfänge an vier verschiedenen Standorten durchgeführt. Dabei konnten insgesamt 51 Tiere gefangen und mindestens acht Fledermausarten nachgewiesen werden. Ein Besenderung und Telemetrie eines weiblichen Braunen Langohrs führte zur Ermittlung eines Quartieres im Untersuchungsgebiet. Durch die Telemetrie von zwei weiblichen Großen Bartfledermäusen konnten zwei Wochenstubenquartiere außerhalb des Untersuchungsgebietes erfasst werden. Die Ergebnisse der Netzfänge sind in Tabelle 11 aufgeführt. Die Lage der Quartiere ist im Übersichtslageplan gekennzeichnet. Tabelle 11: Übersicht über die an den Netzfangstandorten gefangenen Fledermäuse Netzfangstandort Datum 2015 Deutscher Name Bemerkungen Zwergfledermaus adult / G 5, Fransenfledermaus adult 6, Großes Mausohr adult 27, Bechsteinfledermaus adult 10, Graues Langohr adult / G 11,1 42 hochschwanger Braunes Langohr adult 8, Große Bartfledermaus adult / L 7 36 Sendertier Große Bartfledermaus adult 7,85 37 Sendertier Großes Mausohr adult / L 22, Braunes Langohr adult / L 9,95 39 Sendertier Zwergfledermaus juvenil 4, Kleine Bartfledermaus entflogen Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus entflogen Zwergfledermaus entflogen Zwergfledermaus adult / 0 4, Zwergfledermaus 6,7 37 entflogen Bechsteinfledermaus adult 6, Großes Mausohr adult / G 30, Großes Mausohr entflogen Seite 32

33 Geschlecht Alter/ Status* Gewicht [g] Unterarmlänge [mm] Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Netzfangstandort Datum 2015 Deutscher Name Bemerkungen Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus entflogen Große Bartfledermaus adult 6, Zwergfledermaus adult / G 6, Großes Mausohr adult 26, Zwergfledermaus adult / G 5, Zwergfledermaus adult / 0 5, Zwergfledermaus adult 4, Zwergfledermaus adult 4, Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus adult / G 5, Zwergfledermaus adult / G 5, Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus adult / G 6, Zwergfledermaus adult / G 5, Zwergfledermaus entflogen Kleine Bartfledermaus adult 5, Zwergfledermaus adult 5, Zwergfledermaus adult 5, Fransenfledermaus adult 8, Zwergfledermaus adult 5, Großes Mausohr entflogen Großes Mausohr adult 28, Großes Mausohr adult 29, Zwergfledermaus adult / L 5, Zwergfledermaus juvenil 5, Bechsteinfledermaus juvenil 9, Bechsteinfledermaus entflogen Zwergfledermaus juvenil 5, Zwergfledermaus adult / L 5,35 31 *Bei Weibchen werden die Kategorien gravide (G), laktierend (L), postlaktierend (P) oder nicht reproduzierend (0) unterschieden. Seite 33

34 4.3.4 Telemetrie und Quartiernachweise Am 03. Juli 2015 konnten am Netzfangstandort 1 zwei weibliche Große Bartfledermäuse sowie ein weibliches Braunes Langohr gefangen und besendert werden. Am 06. Juli 2015 konnte das Signal des Brauen Langohrweibchens südlich des Netzfangstandortes in einer vitalen alten Eiche (BHD: ~70 cm) empfangen werden (siehe Abbildung 17). Der Quartierbaum liegt rund m vom geplanten WEA-Standort 1. Die Eiche befindet sich in einem strukturreichen Mischwald mit einem überwiegenden Anteil an Buchen und Eichen verschiedener Altersklassen. Eine genauere Lokalisierung des Quartiers im Baum war nicht möglich, da es verschiedene Astabbrüche und Spalten in m Höhe gab, die als mögliche Quartiere in Frage kämen. Erneute Telemetrien des Tieres gelangen am 07. Juli, am 09. Juli, am 15. Juli und am 16. Juli Zur Bestimmung der Besatzgröße des Quartieres wurde am 15. Juli 2015 eine Ausflugszählung durchgeführt. Dabei flogen zwischen 21:37 und 21:49 mindestens drei Tiere aus dem Quartier aus. Das Telemetrietier verließ um 21:40 das Quartier. Aufgrund der schlechten Einsehbarkeit möglicher Ausflugslöcher und den leisen Rufen des Braunen Langohrs ist davon auszugehen, dass die Wochenstube größer ist, als im Rahmen der Ausflugszählung ermittelt. Basierend auf dem Reproduktionsstatus des gefangenen Tieres und des Ausflugs von mehreren Tieren aus dem Quartier ist das Quartier als Wochenstube einzustufen. Ebenfalls am 06. Juli 2015 wurde das Signal beider Großen Bartfledermäuse empfangen. Beide Tiere wurden in Gebäudequartieren in der Ortschaft Herschbach südwestlich des Untersuchungsgebietes lokalisiert. Das erste Weibchen hatte ihr Quartier Im Vogelsang 3 (siehe Abbildung 18). Das Haus verfügt über ein Dach mit umlaufender Holzverkleidung und mehrerer Ausflugmöglichkeiten. Nach Rücksprache mit dem Hausbesitzer konnte das Signal im zentralen Giebelbereich des Hauses lokalisiert werden. Laut dem Hausbesitzer wird der Giebel bereits über einen längeren Zeitraum als Quartier genutzt. Abends seien regelmäßig mehrere Fledermäuse nach Sonnenuntergang im Garten des Hauses zu beobachten. Das Quartier der zweiten Großen Bartfledermaus befand sich in der Essener Straße 5. Auch hier war das Signal im Giebelbereich des Hauses am stärksten (Abbildung 19). Das Haus schien unbewohnt zu sein, auf Kontaktversuche an verschiedenen Tagen erfolgte keine Reaktion. Beide Große Bartfledermäuse wurden am 07. Juli, 09. Juli und 16. Juli erneut in Ihren Quartieren telemetriert werden. Bei einer nächtlichen Kontrolle am 15. Juli waren beide Tiere nicht in ihren Quartieren anzutreffen, so dass ein mögliches Abfallen des Senders ausgeschlossen werden kann. Aufgrund der unklaren Einflugsituation in die Quartiere sowie der Ortslage beider Quartiere auf Privatgeländen wurde auf eine Ausflugszählung verzichtet. Große Bartfledermäuse bevorzugen in der Regel Quartiere in Baumhöhlen oder vergleichbaren Strukturen im Wald. Gebäudestrukturen werden insbesondere dann genutzt, wenn diese nahe an Wäldern oder Gehölzzügen liegen (DIETZ et al. 2007). Beide Quartiere liegen in großer räumlicher Nähe zu solchen Strukturen. Beide Quartiere liegen respektive m von der geplanten WEA 1 entfernt. Seite 34

35 Übersicht über die Quartiere Tabelle 12: Beobachtungen und Einstufung der identifizierten Quartiere Datum der Telemetrie 6. Juli Braunes Langohr / Juli Große Bartfledermaus / Fledermausart R/H-Wert Beobachtungen Einstufung 6. Juli Große Bartfledermaus / Vitale alte Eiche in Mischwald Gebäudequartier im Vogelsang 3, Herschbach Gebäudequartier in der Essener Straße 5, Herschbach Wochenstubenquartier Wochenstubenquartier Wochenstubenquartier Abbildung 17: Astabbruch am Quartierbaum des Braunen Langohrs Seite 35

36 Abbildung 18: Giebelbereich im Dachstuhl im Vogelsang 3 am Quartier der Großen Bartfledermaus Abbildung 19: Giebelbereich im Dachstuhl in der Essener Straße 5 am Quartier der Großen Bartfledermaus Seite 36

37 4.4 Beschreibung der vorkommenden Fledermausarten Im Folgenden werden die im Untersuchungsgebiet eindeutig nachgewiesenen Arten beschrieben. Neben der Beschreibung der Lebensweise umfasst die Darstellung Informationen zur Verbreitung in Rheinland-Pfalz, zum Erhaltungszustand, zum Schutzstatus sowie zur allgemeinen Gefährdung und der Gefährdung durch Windenergieanlagen. FFH-RL= Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhänge II & IV (Europäische Gemeinschaft 1992). Kategorien der Roten Listen: 0 ausgestorben oder verschollen 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark gefährdet, 3 - gefährdet, G - Gefährdung anzunehmen, D - Daten defizitär, V - Vorwarnliste, n - derzeit nicht gefährdet. Angaben für Rheinland-Pfalz nach LWUG RP (2006), für Deutschland nach MEINIG et al. (2009) Erhaltungszustand für kontinentale Regionen gemäß BFN (2013). Nachweisungsmethoden: A = Automatische Erfassung, D = Detektor, N = Netzfang, T = Telemetrie Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Anh. IV FFH-RL RLD: G; RLRP: 1 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D Die Breitflügelfledermaus gilt als Kulturfolger. Die höchste Dichte von jagenden Breitflügelfledermäusen findet sich über Viehweiden, Streuobstwiesen, an Einzelbäumen in Parks, über Streuobstwiesen und an Gewässern. In Wäldern ist die Art fast ausschließlich in Schneisen und entlang von Wegen anzutreffen. Grundsätzlich besiedeln Breitflügelfledermäuse jedoch alle Habitattypen und sind auch in Städten und Großstädten zu finden (DIETZ et al. 2007). Während sich einzelne männliche Tiere oft ein Quartier mit anderen Fledermausarten teilen, sind die Wochenstuben der Weibchen meist getrennt von anderen Arten. Die Wochenstuben umfassen meist zehn bis 60 adulte Weibchen, werden ab Anfang Mai bezogen und bleiben bis August bestehen. Ab Mitte Mai gebären die Weibchen meist ein Junges, das nach etwa sechs Wochen flügge wird (ROSENAU & BOYE 2004). Wochenstuben befinden sich ausschließlich an Gebäuden (ROSENAU & BOYE 2004), in Spalträumen ungenutzter Dachstühle, in großräumigen Hohlräumen hinter Fassadenverkleidungen, in Zwischendächern, Lüftungsschächten oder Fertigungsfugen von Hochhäusern. Einzeltiere beziehen auch Quartiere in Baumhöhlen, Fledermauskästen oder kleineren Hohlräumen an Gebäuden (DIETZ et al. 2007). Auch die Winterquartiere befinden sich meistens in Gebäuden, aber auch an Felsen und seltener in Höhlen. Breitflügelfledermäuse sind relativ ortstreu und legen zwischen Sommer-und Winterquartier selten mehr als 50 km zurück. Jedoch sind auch deutlich weitere Wanderungen von bis zu 330 km dokumentiert (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Während der Jagd umkreist die Breitflügelfledermaus in schnellem und wendigem Flug Einzelbäume oder Straßenlaternen. Oft bleibt die Fledermaus dabei über längere Zeit an einer Straßenlaterne. Suchflüge erfolgen auf gleichmäßigen Bahnen von denen das Tier ausbricht, wenn es Beute entdeckt hat. Breitflügelfledermäuse erbeuten neben Fluginsekten auch nicht fliegende Insekten, z. B. Maulwurfsgrillen oder frisch geschlüpfte Mai- und Junikäfer, die direkt vom Boden abgesammelt werden (DIETZ et al. 2007). Zwischen Quartier und Jagdgebiet legen Breitflügelfledermäuse auch während der Wochenstubenzeit Entfernungen bis zu 10 Kilometern zurück. Die Weibchen jagen jedoch meistens innerhalb eines 4,5 Kilometer-Radius vom Quartier. Jagdgebiete sind im Mittel 4,6 km² groß und bestehen aus zwei Seite 37

38 bis zehn Teiljagdgebieten Diese stehen meistens über Leitstrukturen wie Hecken, Gewässer oder Wege miteinander in Verbindung. Transferflüge sind schnell und erfolgen in zehn bis 15 m Höhe. Die Art ist in Deutschland nicht selten, kommt jedoch häufiger im Tiefland vor als in Mittelgebirgen. Ihr Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in Nordwestdeutschland (ROSENAU & BOYE 2004). In Rheinland-Pfalz wurde die Breitflügelfledermaus 220 Mal nachgewiesen. Verbreitungsschwerpunkte der Art liegen im Gutland sowie in den südlichen Landesteilen, weitere Vorkommen befinden sich im Mittelrheingebiet (LUWG 2015a). Das Kollisionsrisiko für Breitflügelfledermäuse ist geringer als bei wandernden Arten mit Flug im freien Luftraum, auch wenn die Art deutlich häufiger unter WKA gefunden wird, als Große Mausohren. Das Konfliktpotential durch den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ist gering, da sich Wochenstuben im Siedlungsbereich befinden (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Breitflügelfledermaus konnte im Rahmen der Detektorbegehungen nur 3 Mal erfasst werden. Im Rahmen der automatischen Erfassungen war die Art insbesondere an den Batcorder-Standorten 1 und 4 während der Herbstmigration aktiv. Daher lässt sich auf eine Nutzung des Untersuchungsgebiets als Migrationsroute schließen. Einzelaktivitäten der Breitflügelfledermaus während der restlichen Phasen weisen auf eine vereinzelte Nutzung als Nahrungshabitat hin. Trotz der geringen Aktivität während der Wochenstubenphase lassen sich Wochenstubenquartiere in den umliegenden Ortschaften aufgrund der großen Home-Range der Art nicht ausschließen. Ein Fang der Art gelang nicht. Ein Reproduktionsnachweis konnte ebenfalls nicht erbracht werden Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) Anh. II & IV FFH-RL RLD: 2; RLRP: 2 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A, D, N Die Bechsteinfledermaus ist eine der heimischen Fledermausarten, die am stärksten an alte Laubwälder gebunden ist. Sowohl die Nahrungsräume als auch die Quartiergebiete der Art sind überwiegend in naturnahen Wäldern zu finden (BRINKMANN et al. 2007, DIETZ & PIR 2009). Während die Männchen meist solitär leben, schließen sich die Weibchen während der Jungenaufzucht zu Wochenstubenverbänden von 10 bis 50 Individuen zusammen (BOYE & DIETZ 2004). Diese Wochenstubenverbände besiedeln Baumhöhlen, vorzugsweise Spechthöhlen in alten Eichen (DIETZ et al. 2007, DIETZ & PIR 2009, BRINKMANN et al. 2007). Quartiere werden regelmäßig gewechselt (ITN 2012). Die Kolonien spalten sich dabei oft in kleinere Subpopulationen auf (KERTH & KONIG 1999). Eine Kolonie nutzt dadurch einen Quartierkomplex von bis zu 50 Standorten (MEINIG et al. 2004). Die Art ist relativ ortstreu und kehrt oft über mehrere Jahre in dieselben Quartierbäume oder in die Nähe ehemaliger Quartiere zurück (SCHLAPP 1990). Als Winterquartiere werden frostfreie Quartiere in Höhlen, Stollen oder Kellern genutzt (DIETZ & SIMON 2006a). Die Entfernung zwischen Sommerlebensraum und Winterquartier beträgt in der Regel weniger als 40 Kilometer (MEINIG et al. 2004). Die Bechsteinfledermaus jagt ausschließlich im Wald (BRINKMANN et al. 2007) und bevorzugt alte, häufig von Eichen geprägte Wälder (BRINKMANN et al. 2007, SCHLAPP 1990). Die Art jagt ebenso in reich strukturierten Wäldern mit ausgeprägter Strauchschicht wie in Hallenwäldern mit geschlossener Krone Seite 38

39 und wenig Unterwuchs (BRINKMANN et al. 2007, SCHLAPP 1990, DIETZ & PIR 2009). Da die Weibchen während der Jungenaufzucht mehrmals pro Nacht in ihr Quartier zurückkehren müssen, sind die Aktionsräume der Individuen insbesondere während der Wochenstubenzeit relativ klein (etwa 3 ha, (BRINKMANN et al. 2007). Die Kernjagdgebiete der Art befinden sich meist innerhalb eines Radius von 500 bis Metern um das Quartier (MEINIG et al. 2004). Für die Bechsteinfledermaus liegen insgesamt 666 Meldungen aus allen Landesteilen vor (LUWG 2015a). In Eifel und Hunsrück scheint sie häufiger vorzukommen. Hier sind mehrere Wochenstuben- Kolonien bekannt (LUWG 2015d). Die Schlaggefährdung ist aufgrund der geringen Aktionsradien der Art als niedrig einzustufen (VSW & LUWG 2012). Eine bau- und anlagenbedingte Gefährdung der Bechsteinfledermaus im Untersuchungsgebiet kann durch die Zerstörung von Quartierbäumen vorliegen. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Bechsteinfledermaus konnte im Rahmen der Detektorbegehungen in weiten Teilen des Untersuchungsgebietes vereinzelt nachgewiesen werden. Nachweise aus den Bereichen nördlich der Bunkeranlagen fehlen. Ein Schwerpunktareal befindet sich am Horchpunkt 12. Bei der automatischen akustischen Erfassungen waren Aktivitäten an allen Batcorder-Standorten zu verzeichnen. Aktivitätsschwerpunkt war der Batcorder-Standort 6 in räumlicher Nähe zum Horchpunkt 12. Jahreszeitliche Nachweisschwerpunkt liegen zwischen Ende April und Mitte Mai, sowie Anfang Juli vor. Bei den Netzfängen im Untersuchungsgebiet wurde an den Netzfang-Standorten 1 und 2 jeweils eine männliche Bechsteinfledermaus gefangen. Am Netzfangstandort 4 konnten zwei weitere Tiere gefangen werden. Bei einem handelte es sich um ein juveniles Weibchen. Aufgrund der geringen Home-Range der Art ist daher davon auszugehen, dass sich um Umkreis um den Netzfangstandort 4 ein Wochenstubenquartier der Art befindet. Ausgehend von den Habitatstrukturen ist das Quartier möglicherweise in westlich des Netzfangstandorts lokalisierten Buchenaltbeständen gelegen Große Bartfledermaus (Myotis brandtii) Anh. IV FFH-RL RLD: V; RLRP: n.a. Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A, D, N, T Die Große Bartfledermaus ist stark an Wälder und Gewässer gebunden und kommt meistens in Auund Bruchwäldern, Moor- und Feuchtgebieten vor. Auch Hecken und Feldgehölze werden als Jagdgebiete genutzt (DIETZ et al. 2007). Der Jagdflug erfolgt meist in Höhen von 1 bis 15 Metern, selten im Kronenbereich (ITN 2012). Während einer Nacht kann eine Große Bartfledermaus mehrere Jagdgebiete aufsuchen und legt zwischen Quartier und Jagdgebiet bis zu 10 Kilometer zurück. Die einzelnen Jagdgebiete sind mit 1 bis 4 ha relativ klein (DIETZ et al. 2007). Die Jungenaufzucht erfolgt in Wochenstubenkolonien von etwa 20 bis 60 Weibchen. Kurz nach dem Flüggewerden der Jungtiere, etwa Ende Juli, lösen sich die Wochenstuben auf. Die Sommerquartiere befinden sich in Baumhöhlen, Stammanrissen, hinter abstehender Rinde oder in Fledermauskästen. Auch Quartiere in Spalten an Gebäuden sind bekannt, diese befinden sich normalerweise sehr nahe an Waldrändern und stehen mit angrenzenden Baumquartieren in Austausch (DIETZ et al. 2007). Ab Anfang August suchen vor allem die Männchen Schwärmquartiere auf. Winterquartiere befinden sich in Höhlen, Kellern oder Stollen, wo die Tiere frei hängen oder sich in Spalten verkriechen (DIETZ et al. Seite 39

40 2007, ITN 2012). Die Distanzen zwischen Sommerlebensraum und Winterquartier liegen meist unter 40 Kilometern, es sind aber auch Wanderungen von bis zu 800 Kilometern bekannt (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Derzeit liegen insgesamt 264 Meldungen über Vorkommen der Großen Bartfledermaus in Rheinland- Pfalz vor. Die Art ist in weiten Teilen des Bundeslands verbreitet, Verbreitungslücken liegen insbesondere im Südosten sowie im Westen (LUWG 2015a). Aufgrund des Flugverhaltens im offenen Luftraum ist die Art mit der Zwergfledermaus vergleichbar. Eine Kollisionsgefährdung ist anzunehmen (VSW & LUWG 2012). Neben der betriebsbedingten Gefährdung besteht für die Große Bartfledermaus im Untersuchungsgebiet auch eine Gefährdung durch die bau- und anlagenbedingte Zerstörung von Nahrungs- und Quartierräumen. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Rufe der akustisch nicht unterscheidbaren Schwesterarten Große/Kleine Bartfledermaus wurden an allen Batcorderstandorten sowie an einem Großteil der Horchpunkte dokumentiert. Da sich die beiden Arten nicht unterscheiden lassen, ist das Benennen von Aktivitätsschwerpunkten nicht möglich. Bei den durchgeführten Netzfängen wurde das Vorkommen der Großen Bartfledermaus im Untersuchungsgebiet bestätigt. Durch die Telemetrie von zwei graviden Weibchen konnten zwei Wochenstubenquartiere in Wohngebäuden in Herschbach südwestlich des Untersuchungsgebietes festgestellt werden. Beide Wochenstubenquartiere befinden sich über m entfernt von der nächstgelegenen WEA. Weitere Wochenstubenquartiere im Umkreis um die nachgewiesenen Quartiere sowie im Untersuchungsgebiet selbst sind nicht auszuschließen Teichfledermaus (Myotis dasycneme) Anh. II & IV FFH-RL RLD: D; RLRP: II Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: D Die Teichfledermaus bevorzugt halboffene Landschaften, die reich an stehenden oder langsam fließenden Gewässern sind. Zusätzlich werden auch Waldränder und Wiesen aufgesucht (DIETZ et al. 2007). Das Jagdverhalten ähnelt der Wasserfledermaus. Beutetiere werden knapp über oder auf Wasseroberflächen erbeutet, daher besteht die Hauptnahrung aus Zuckmücken und Köcherfliegen. Eher seltener werden Käfer und Nachtfalter bei Jagdflügen über Wiesen erbeutet. Zwischen Jagdgebieten und dem Quartier können bis zu 15 km liegen (DIETZ et al. 2007, LUWG 2015b). Wochenstubenquartiere der Teichfledermaus können zwischen Tiere umfassen. Männchenquartiere umfassen nur bis zu 40 Tiere. Als Quartierstandorte werden bevorzugt Gebäudequartiere, vorzugsweise in Kirchtürmen oder Dachstühlen genutzt. Wochenstuben in Baumhöhlen werden jedoch vermutet (DIETZ et al. 2007). Wochenstubenquartiere werden regelmäßig gewechselt und werden auch mit anderen Fledermausarten, wie Fransenfledermaus oder Zwergfledermaus, gemeinsam genutzt. Die Wochenstuben werden zwischen Ende März und Mitte April bezogen, die Jungtiere kommen dann je nach Witterungslage in der ersten Juniwoche zur Welt. Ende August bis Mitte September suchen Teichfledermäuse Schwarmquartiere auf, die Winterquartiere werden bis spätestens Dezember aufgesucht. Die Winterquartiere befinden sich hauptsächlich in Höhlen, Stollen, Kellern oder alten Bunkern. Zwischen Wochenstuben- und Winterquartier legen Teichfledermäuse bis zu 350 km zurück, je nach Lage der Quartiere können Teichfledermäuse aber Seite 40

41 auch standorttreu sein. Anzumerken ist, dass die Teichfledermaus eine an kühles und feuchtes Klima angepasste Art ist, die auch bei Regen und Temperaturen bis 0 C aktiv sein kann (LUWG 2015b). In Rheinland-Pfalz sind Nachweise hauptsächlich aus der Eifel, der mittleren Mosel und dem Hunsrück bekannt. Dabei handelt es sich um seltenere Sommerbeobachtungen sowie regelmäßige Winternachweise. Wochenstuben sind derzeit nicht bekannt. In ARTeFAKT liegen derzeit 74 Meldungen von Vorkommen der Teichfledermaus in Rheinland-Pfalz vor (LUWG 2015a). Die betriebsbedingte Gefährdung ist aufgrund des Flugverhaltens dicht über der Wasseroberfläche oder entlang von Vegetationsstrukturen gering (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Im Rahmen der Untersuchungen konnten an fast allen Batcorderstandorten Rufe aufgezeichnet werden, die der Rufgruppe Myotis T/W zugeordnet worden sind. Die Rufe ließen sich nicht abschließend der Wasserfledermaus oder der Teichfledermaus zuordnen. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Rufe der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Wasserfledermaus zuzuordnen ist. Jedoch ist ein Vorkommen der Teichfledermaus aufgrund der Vorinformationen aus ARTeFAKT sowie der gegebenen Habitatstrukturen nicht auszuschließen, es ist daher von einem potentiellen Vorkommen der Art im Untersuchungsgebiet auszugehen. Da die Teichfledermaus Gebäudequartiere bevorzugt, sind Wochenstubenquartiere im Untersuchungsgebiet auszuschließen. Eine Nutzung des Untersuchungsgebietes als Nahrungshabitat oder Migrationsroute ist potentiell möglich Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) Anh. IV FFH-RL RLD: n; RLRP: 3 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D Wasserfledermäuse jagen überwiegend über Gewässern oder in Gewässernähe. Einzelne Jagdgebiete können aber auch in Parks, Wäldern oder Streuobstwiesen liegen. Die Jagdflüge erfolgen meist wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche. Die Größe der Jagdgebiete hängt von der Größe und der Struktur der Gewässer ab und variiert zwischen 100 m² und m²; der durchschnittliche Aktionsradius der Tiere beträgt etwa 49 ha (DIETZ & BOYE 2004). Um zum Jagdgebiet zu gelangen, nutzen die Tiere traditionelle Flugstraßen, auf denen abends hunderte Tiere innerhalb kurzer Zeit fliegen. Diese Strecken orientieren sich an Leitstrukturen wie Hecken, Waldrändern oder Wasserläufen und sind im Mittel zwei bis vier Kilometer lang (DIETZ et al. 2007). Sommerquartiere befinden sich vor allem in ausgefaulten Spechthöhlen oder Fledermauskästen, seltener auch in Dehnungsfugen von Brücken oder Gewölbespalten (DIETZ et al. 2007, DIETZ & BOYE 2004). Die Weibchen schließen sich im Sommer zu Wochenstuben von 20 bis 50 Tieren zusammen und wechseln ihre Baumquartiere häufig. Etwa Mitte August lösen sich die Wochenstuben auf. Auch die Männchen bilden Kolonien von bis zu 20 Tieren und besiedeln Spalträume von Brücken, Baumhöhlen oder unterirdische Kanäle. Ab Anfang August, mit einem Höhepunkt zwischen Ende August und Mitte September schwärmen Wasserfledermäuse an ihren Winterquartieren (DIETZ & BOYE 2004). Ein großer Teil der schwärmenden Tiere sind Jungtiere. Ab Mitte September geht die Schwärmphase in die Überwinterungsphase über. Die Winterquartiere befinden sich meist in frostfreien Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen oder Kellern mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit (DIETZ & BOYE Seite 41

42 2004). Viele Tiere überwintern wahrscheinlich auch in Baumhöhlen oder Felsspalten. Zwischen Sommer- und Winterquartier liegen meist Entfernungen von bis zu 150 Kilometern (DIETZ et al. 2007). Die Wasserfledermaus kommt in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz vor. Verbreitungslücken befinden sich in hauptsächlich im östlichen Landesteil. Insgesamt liegen 611 Meldungen der Wasserfledermaus vor (LUWG 2015a). Die betriebsbedingte Gefährdung ist aufgrund des Flugverhaltens dicht über der Wasseroberfläche oder entlang von Vegetationsstrukturen gering (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Aktivitäten der Wasserfledermaus konnten an den Horchpunkten 9, 10, 25, 29 und 32 sowie an allen Batcorderstandorten aufgezeichnet werden. Aktivitätsschwerpunkte lagen an den Batcorder- Standorten 4, 6 und 9. Nachweise im Rahmen der Netzfänge gelangen nicht. Aufgrund der insgesamt niedrigen Aktivität der Art ist ein Vorkommen von Wochenstubenquartieren der Wasserfledermaus im Untersuchungsgebiet nicht anzunehmen, da jedoch geeignete Habitatstrukturen im Untersuchungsgebiet befinden, kann das Vorhandensein von Reproduktionsquartieren nicht ausgeschlossen werden. Das Untersuchungsgebiet wird als Nahrungshabitat von der Wasserfledermaus genutzt Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) Anh. II & IV FFH-RL RLD: 2; RLRP: 1 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A Wimperfledermäuse bevorzugen halboffene kleinstrukturierte Landschaften wie z.b. Obstwiesen, Parks oder naturnahe Gärten, aber auch entsprechende Laubwaldbestände. Für die Jagd werden auch Viehställe oder andere landwirtschaftliche Betriebsgebäude aufgesucht, die dann intensiv bejagt werden (DIETZ et al. 2007). Weiterhin werden Vegetationsränder und Kronenbereiche als Jagdhabitate genutzt. Beutetiere werden direkt von Blättern abgefangen. Jagdhabitate weisen eine Größe von bis zu 70 ha auf und liegen in bis zu 12,5 km Entfernung zum Quartier (DIETZ et al. 2007). Wochenstubenquartiere umfassen zwischen 20 und 500 Weibchen und einzelne Männchen. Die Quartiere werden langfristig über Jahrzehnte aufgesucht (DIETZ et al. 2007). Dabei werden in Deutschland vor allem Gebäudequartiere aufgesucht. Winterquartiere befinden sich häufig unterirdisch in Höhlen, Stollen oder Kellern. Zwischen den Sommer- und Winterquartieren werden lediglich geringe Distanzen von bis zu 40 km zurückgelegt. Die Sommerquartiere werden erst Anfang Mai bezogen. Die Jungtiere kommen zwischen Mitte Juni und Mitte Juli zur Welt. Die Wochenstuben lösen sich bereits kurz nach Flüggewerden der Jungen Ende Juli auf. Winterquartiere werden bereits im Oktober aufgesucht (LUWG 2015c). Derzeit liegen 93 Meldungen der Wimperfledermaus in Rheinland-Pfalz vor (LUWG 2015a), die sich auf das Gutland, den Hunsrück, das Saar-Nahe-Bergland und die Südpfalz erstrecken. Der Pfälzerwald scheint ein hohe Bedeutung als Überwinterungsgebiet der Wimperfledermaus in Deutschland zu haben (LUWG 2015c). Seite 42

43 Der Naturschutzfachliche Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung in Rheinland-Pfalz (VSW & LUWG 2012) führt die Wimperfledermaus nicht. Aufgrund der Jagdpräferenzen, der geringen Migrationsstrecken und der Quartierauswahl ist jedoch von einem geringen Konfliktrisiko auszugehen. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Im Rahmen der automatischen akustischen Erfassungen konnten an den Batcorderstandorten 5 bis 8 Rufe aufgezeichnet werden, die auf Aktivitäten der Wimperfledermaus hindeuten. Aufgrund der einzelnen Nachweise sowie möglicher Verwechslungen mit anderen Arten wird die Wimperfledermaus als potentiell vorkommend im Untersuchungsgebiet gewertet. Da die Wimperfledermaus Gebäudequartiere bevorzugt, sind Wochenstubenquartiere im Untersuchungsgebiet auszuschließen. Eine Nutzung des Untersuchungsgebietes als Nahrungshabitat oder Migrationsroute ist potentiell möglich Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) Anh. IV FFH-RL RLD: V; RLRP: 2 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D, N Die Kleine Bartfledermaus nutzt vielfältige Jagdhabitate, bevorzugt in Mitteleuropa jedoch offene oder halboffene Landschaften mit einzelnen Gehölzen oder Hecken (DIETZ et al. 2007). Auch in Dörfern, Streuobstwiesen und Gärten, Feuchtgebieten und reich strukturierten, kleinräumigen Landschaften kommt sie häufig vor (DIETZ et al. 2007). In Hessen jagt die Art anscheinend vorwiegend in Wäldern (DIETZ & SIMON 2006a, ITN 2012). Der Jagdflug erfolgt meist in einer Höhe von 1 bis 6 Metern, gelegentlich aber auch bis in die Baumkronen. Kleine Bartfledermäuse jagen bevorzugt entlang von Hecken oder Waldrändern und über Fließgewässern (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Zwischen Jagdgebiet und Quartier legen die Tiere bis zu 650 Meter zurück, der Aktionsraum pro Tier beträgt etwa 20 ha. Die Jungenaufzucht erfolgt in Wochenstubenkolonien von 20 bis 60 Weibchen. Diese werden spätestens im Mai bezogen und bleiben bis Mitte August bestehen. Die Männchen verbringen den Sommer meist einzeln. Von September bis Anfang November finden sich beide Geschlechter zur Paarung an Paarungs- und Winterquartieren ein (BOYE 2004, DIETZ et al. 2007). Sommerquartiere können häufig in Gebäudespalten, z.b. hinter Fensterläden oder Wandverkleidungen, aber auch in Spalten hinter abstehender Baumrinde oder an Hochsitzen gefunden werden (BOYE 2004, DIETZ et al. 2007). Baumhöhlen werden nur selten genutzt. Im Winter nutzen Kleine Bartfledermäuse frostfreie Höhlen, Stollen oder Keller, die sich normalerweise weniger als 50 Kilometer vom Sommerquartier befinden (BOYE 2004). Derzeit liegen insgesamt 466 Meldungen über Vorkommen der Kleinen Bartfledermaus in Rheinland- Pfalz vor. Die Art ist in weiten Teilen des Bundeslands verbreitet, Verbreitungslücken befinden sich hauptsächlich im Nordosten und Südosten (LUWG 2015a). Da die Art Wochenstubenquartiere in Gebäuden bevorzugt, sind Wochenstuben im Waldgebiet unwahrscheinlich jedoch nicht auszuschließen. Die Kleine Bartfledermaus ist in ihrem Flugverhalten mit der Zwergfledermaus vergleichbar. Sie ist daher betriebsbedingt gefährdet. Die Gefahr durch den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ist im Untersuchungsgebiet nicht auszuschließen (VSW & LUWG 2012). Seite 43

44 Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Rufe der akustisch nicht unterscheidbaren Schwesterarten Große/Kleine Bartfledermaus wurden an allen Batcorderstandorten sowie an einem Großteil der Horchpunkte dokumentiert. Da sich die beiden Arten nicht unterscheiden lassen, ist das Benennen von Aktivitätsschwerpunkten nicht möglich. Im Rahmen der Netzfänge an den Netzfang-Standorten 1 und 4 konnte das Vorkommen der Kleinen Bartfledermaus im Untersuchungsgebiet bestätigt werden. Ein Reproduktionsnachweis gelang nicht. Da die Art auch Baumhabitate als Wochenstubenquartiere nutzt, kann das Vorkommen einer Wochenstube im Untersuchungsgebiet nicht ausgeschlossen werden. Das Untersuchungsgebiet weist eine Bedeutung als Nahrungshabitat auf Großes Mausohr (Myotis myotis) Anh. II & IV FFH-RL RLD: V; RLH: 2 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D, N Das Große Mausohr bevorzugt Jagdgebiete in alten Laub- und Laubmischwäldern mit schwach ausgeprägter Krautschicht, weitgehend fehlender Strauchschicht und Baumabständen von über fünf Metern (ITN 2012). Gelegentlich werden auch frisch gemähte bzw. geerntete Wiesen und Äcker als Jagdgebiete genutzt. Die Jagdflüge erfolgen meist dicht über dem Boden. Das Jagdgebiet eines Individuums ist 30 bis 35 ha groß und überlappt kaum mit Jagdgebieten anderer Großer Mausohrfledermäuse (SIMON & BOYE 2004). Zwischen Jagdgebiet und Quartier legen die Tiere Strecken von bis zu 20 Kilometern zurück (DIETZ et al. 2007, SIMON & BOYE 2004). Die Wochenstubenkolonien des Großen Mausohrs bestehen aus 50 bis Weibchen und befinden sich fast ausschließlich in größeren Dachräumen (DIETZ et al. 2007). Sie werden zwischen März und Mai bezogen und lösen sich zwischen Ende Juli und September auf (DIETZ et al. 2007, SIMON & BOYE 2004). Die Männchen leben solitär, auch sie nutzen Gebäudequartiere oder gelegentlich Baumhöhlen als Hangplatz. Sowohl die Weibchen als auch die Männchen nutzen ihre Quartiere über mehrere Jahre hinweg. Winterquartiere befinden sich in Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen und Bergkellern (DIETZ et al. 2007). Ab Mitte August schwärmen Große Mausohrfledermäuse an Höhlen, der Großteil der Paarungen findet jedoch in der Nähe der Wochenstuben oder der Männchenquartiere statt (DIETZ et al. 2007). Schwarmquartiere können bis zu 50 Kilometer, Winterquartiere bis zu 200 Kilometer vom Sommerhabitat entfernt sein (SIMON & BOYE 2004). Derzeit liegen insgesamt 812 Meldungen über Vorkommen des Großen Mausohrs in Rheinland-Pfalz vor. Die Art ist in allen Teilen des Bundeslands verbreitet (LUWG 2015a). Bekannte Sommer- und Winterquartiervorkommen liegen im Gutland, in der Eifel, im Hunsrück sowie im Moseltal und im Mittelrheingebiet. Zahlreiche große Sommerquartiere liegen in den Flusstälern von Mosel, Rhein und Lahn (LUWG 2015b). Große Mausohren sind sowohl anlage- als auch bau- und betriebsbedingt nur wenig gefährdet (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Das Große Mausohr konnte an allen Batcorder-Standorten, an den einzelnen Horchpunkten im gesamten Untersuchungsgebiet sowie an allen Netzfangstandorten ermittelt werden. Im Rahmen der Netzfänge wurde ein gravides Weibchen des Großen Mausohrs gefangen. Es ist daher davon Seite 44

45 auszugehen, dass sich eine Wochenstube der Art in den umliegenden Gemeinden befindet. Aufgrund der niedrigen Aktivitäten rund um die zentralgelegenen Bunkeranlagen, ist nicht mit einem Reproduktionsquartier in diesem Areal zu rechnen. Aufgrund der flächigen Nachweise ist von einer Nutzung des Untersuchungsgebiets als Nahrungshabitat durch das Große Mausohr auszugehen Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Anh. IV FFH-RL RLD: n; RLRP: 1 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D, N Fransenfledermäuse nutzen verschiedenste Habitate. Waldhabitate können sich sowohl in Buchen- und Fichtenwäldern als auch in reinen Nadelwäldern befinden, besonders im Frühjahr kommt die Art aber auch in Parks oder auf Obstwiesen und in Gewässernähe vor. In der Nähe von Wäldern oder Obstwiesen oder über frisch gemähten Wiesen wird auch Offenland zur Jagd genutzt (ARLETTAZ 1996). Jagdflüge erfolgen in niedriger Höhe und die Beute wird von der Vegetation, von Baumstämmen oder vom Boden abgesammelt (DIETZ et al. 2007). Die Weibchen schließen sich kurz vor der Geburt der Jungen in einer großen Wochenstube zusammen. Nach der Geburt teilen sie sich in mehrere kleinere Wochenstuben von 20 bis 50 Tieren auf (TOPAL 2001, DIETZ et al. 2007). Die Quartiere werden alle zwei bis fünf Tage gewechselt, dabei variiert die Gruppengröße (DIETZ et al. 2007). Nach dem Flüggewerden der Jungtiere im Juli lösen sich die Wochenstuben schnell auf (DIETZ et al. 2007). Auch die Männchen bilden Gruppen von bis zu 25 Tieren (SWIFT 1997). Einzelne Männchen sind oft auch in Wochenstuben zu finden (DIETZ et al. 2007). Quartiere können sich in Baumhöhlen oder Spalten, aber auch in Nistkästen oder im Siedlungsbereich in Mauerspalten oder Dachstühlen befinden. Die Entfernung zwischen Jagdgebiet und Quartier beträgt bis zu drei Kilometer, Kernjagdgebiete befinden sich jedoch meist innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern zum Quartier. Winterquartiere befinden sich in Höhlen oder Stollen, aber auch in überirdischen Quartieren Außerdem scheint die Art im Frühjahr und im Herbst Durchzugsquartiere zu nutzen (TRAPPMANN & BOYE 2004). Die Distanz zwischen Sommer- und Winterlebensraum beträgt normalerweise weniger als 80 Kilometer (TRAPPMANN & BOYE 2004). Für die Fransenfledermaus konnten bislang 455 Nachweise erbracht werden. Abgesehen von einigen Verbreitungslücken kommt die Art in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz vor (LUWG 2015a). Die Gefahr durch den Betrieb von Windenergieanlagen ist gering, da die Art strukturgebunden jagt und kleine nächtliche und saisonale Aktionsräume nutzt (VSW & LUWG 2012, ITN 2012). Im Untersuchungsgebiet besteht die Gefahr des Verlustes von Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Fransenfledermaus konnte mit geringer Aktivität an allen Batcorder-Standorten sowie an Horchpunkten 8, 10, 11, 13, 21, 28 und 29 ermittelt werden. Bei den Netzfängen wurden männliche Tiere an den Standorten 1 und 4 gefangen. Ein Reproduktionsnachweis der Art liegt nicht vor. Durch die Nachweise der Art ist davon auszugehen, dass die Fransenfledermaus das Untersuchungsgebiet als Nahrungshabitat nutzt. Basierend auf der insgesamt geringen Aktivität der Art im Untersuchungsgebiet ist das Vorkommen einer Wochenstuben nicht anzunehmen, kann aber aufgrund geeigneter Habitatstrukturen im Untersuchungsgebiet nicht ausgeschlossen werden. Seite 45

46 Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Anh. IV FFH-RL RLD: V; RLRP: 3 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A, D Obwohl der Große Abendsegler als Waldfledermaus gilt, die sowohl ihre Quartier- als auch ihre Nahrungsräume in Waldgebieten sucht (DIETZ & SIMON 2003), werden unterschiedlichste Habitate bis hin zu städtischen Siedlungen besiedelt. Jagdgebiete finden sich in nahezu allen Landschaftstypen, sofern diese hohe Insektenverfügbarkeit und hindernisfreien Flugraum bieten (BOYE & DIETZ 2004). Große Wasserflächen, Talwiesen, abgeerntete Felder und lichte Wälder werden bevorzugt. Nadelwälder werden eher selten genutzt (DIETZ et al. 2007, BOYE & DIETZ 2004) Jagd-und Transferflüge erfolgen in großer Höhe im freien Luftraum über den Baumkronen. Zwischen Quartier und Jagdgebiet legen Große Abendsegler in der Regel Entfernungen von sechs bis zehn Kilometern zurück (DIETZ et al. 2007, BOYE & DIETZ 2004). Sowohl männliche als auch weibliche Tiere verbringen den Sommer in Gruppen, wobei die Wochenstubenkolonien der Weibchen mit 20 bis 60 Tieren größer sind als Männchengruppen, die bis zu 20 Tiere umfassen. Quartiere befinden sich meistens in Spechthöhlen in Laubbäumen und werden regelmäßig gewechselt. Die Weibchen gebären ab Mitte Juni ein bis zwei Junge, die drei bis vier Wochen nach der Geburt flügge werden (DIETZ et al. 2007, BOYE & DIETZ 2004). Ab Mitte August beziehen die Männchen Paarungsquartiere, die sie gegen andere geschlechtsreife Männchen verteidigen (DIETZ et al. 2007) In diese Quartiere locken die Männchen durch Balzgesänge meist vier bis fünf, seltener bis zu 20 Weibchen. Zur gleichen Zeit kommt es zu intensiver Schwärmaktivität vor wichtigen Winterquartieren (BOYE & DIETZ 2004). In Paarungsrevieren ist in den Monaten August und September oft eine auffällig hohe Abendseglerdichte zu beobachten. Der Einflug in die Winterquartiere beginnt Anfang bis Mitte November. Auch diese befinden sich in dickwandigen Baumhöhlen, in Spalten an Gebäuden und Brücken, Felsspalten oder in Deckenspalten in Höhlen (DIETZ et al. 2007). Als ausgesprochene Weitwanderer legen Große Abendsegler zwischen Sommer- und Winterquartier oft Strecken von über Kilometern zurück. Dadurch können während der Zugzeiten in Gebieten, in denen im Sommer nur wenige Abendsegler vorkommen, zeitweise große Ansammlungen der Tiere auftreten. Dies ist besonders in Tälern großer Flüsse und Seen zu beobachten, da diese Gebiete während der Zugzeit wichtige Nahrungsräume für die Großen Abendsegler darstellen. In Rheinland-Pfalz kommt der Große Abendsegler in großen Landteilen vor. Einige Verbreitungslücken befinden sind im Westerwald, der Eifel sowie dem Hunsrück. Momentan sind 451 Nachweise für die Art bekannt (LUWG 2015a). Große Abendsegler sind durch ihr Flugverhalten in erhöhtem Maße durch Kollisionen an WEA gefährdet (VSW & LUWG 2012). Während des Spätsommers sind deshalb Kollisionsereignisse möglich, somit liegt eine betriebsbedingte Gefährdung für den Großen Abendsegler vor. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Der Große Abendsegler konnte an allen Batcorder-Standorten sowie an Horchpunkten 7, 20 bis 23,26 und 36 ermittelt werden. Der Aktivitätsschwerpunkt bei der automatischen akustischen Erfassung lag an den Batcorder-Standorten 1 und 4. Im jahreszeitlichen Verlauf lag der Aktivitätsschwerpunkt während der Herbstmigrationsphase. Es ist daher davon auszugehen, dass der Große Abendsegler das Untersuchungsgebiet hauptsächlich als Migrationsroute nutzt. Vereinzelte Nachweise der Art während Seite 46

47 den restlichen Aktivitätsphasen deuten auf eine Nutzung des Untersuchungsgebietes als Nahrungshabitat hin. Ein Fang der Art gelang nicht. Aufgrund der guten Nachweisbarkeit der Art sowie der Aktivitätsschwerpunkte ist nicht mit dem Vorkommen einer Wochenstube im Untersuchungsgebiet zu rechnen, es ist aber nicht abschließend auszuschließen Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri) Anh. IV FFH-RL RLD: D; RLRP: 2 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A Als typische Waldfledermaus kommt der Kleine Abendsegler vor allem in Laubwäldern vor, in Mitteleuropa bevorzugt er alte Buchenmischwälder. Die Tiere jagen dicht über oder auch unter den Baumkronen, entlang von Waldwegen, Schneisen oder Waldrändern, über größeren Gewässern und an Straßenlaternen. Jagdflüge sind sehr schnell und geradlinig (DIETZ et al. 2007). Zwischen Jagdgebiet und Quartier liegen Entfernungen von bis zu 4,2 Kilometern. Die Tiere jagen großräumig (Jagdgebietsgrößen von bis zu 18,4 km²), nur sehr ergiebige Jagdgebiete werden kleinräumig bejagt. Sowohl Männchen als auch Weibchen bilden Kolonien von bis zu zwölf bzw. 20 bis 50 Tieren. Quartiere finden sich meist in Fäulnishöhlen, aber auch in Astlöchern, Spalten oder Spechthöhlen. Auch Fledermauskästen werden gerne angenommen. Oft befinden sich Quartierbäume knapp unterhalb der Oberkante von Hängen. Die Weibchen gebären ab Ende Juni meist zwei Jungtiere. Ab Ende Juli locken die Männchen bis zu zehn Weibchen durch Singflüge in Paarungsquartiere, die meist auf Bergkuppen liegen und ein freies Umfeld aufweisen (SCHORCHT & BOYE 2004). Hier finden bis in den September hinein die Paarungen statt (DIETZ et al. 2007). Während des Sommers wechseln die Kolonien ihre Quartiere manchmal täglich. Eine Kolonie kann dadurch einen Quartierkomplex von bis zu 50 Bäumen nutzen (SCHORCHT & BOYE 2004, DIETZ et al. 2007). Die verschiedenen Quartiere befinden sich oft in räumlicher Nähe (bis 1,7 Kilometer) zueinander. Auch die Winterquartiere befinden sich in Baumhöhlen oder an Gebäuden. Zwischen Sommer- und Winterlebensraum legen die Tiere Strecken von mindestens 400 Kilometern zurück (DIETZ et al. 2007, SCHORCHT & BOYE 2004). In Rheinland-Pfalz wurde der Kleine Abendsegler 225 Mal nachgewiesen. Verbreitungsschwerpunkte der Art liegen im Gutland sowie in den südlichen Landesteilen, weitere Einzelnachweise des Kleinen Abendseglers sind in allen Landteilen zu finden (LUWG 2015a). Kleine Abendsegler nutzen den freien Luftraum und fliegen oft in Höhen zwischen 30 m und 100 m. Somit sind sie in erhöhtem Maße kollisionsgefährdet (ITN 2012). In der Nähe von Wochenstuben und während der Migrationsphase ist mit erhöhter Schlagopferzahl zu rechnen (ITN 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Der Kleine Abendsegler konnte an fast allen Batcorder-Standorten mit vereinzelten Aktivitäten protokolliert werden. Ein Reproduktionsnachweis konnte nicht erbracht werden. Mit lediglich 52 erfassten Aktivitäten sowie einem Aktivitätsschwerpunkt während der Herbstmigrationsphase, ist das Vorhandensein einer Wochenstube des Kleinen Abendseglers im UG nicht wahrscheinlich. Da jedoch geeignete Habitatstrukturen in den älteren Buchenbeständen im UG vorhanden sind, kann ein Wochenstubenquartier im UG nicht abschließend ausgeschlossen werden. Seite 47

48 Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Anh. IV FFH-RL RLD: n; RLRP: 2 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A, D Die Rauhautfledermaus besiedelt naturnahe reich strukturierte Waldhabitate. Sie nutzt ein weites Spektrum von Lebensräumen, von Laubmischwäldern über Auwälder und Nadelwälder bis hin zu Parklandschaften. Jagdgebiete liegen häufig in Wäldern und an Waldrändern oder an Gewässern. Vor allem während der Zugzeit jagen Rauhautfledermäuse auch in Siedlungen (DIETZ et al. 2007). Die Distanz zwischen Jagdgebiet und Quartier beträgt bis zu 6,5 Kilometer. Jagdgebiete können eine Fläche von bis zu 20 km² umfassen, innerhalb derer jedoch vier bis elf kleinere Teiljagdgebiete genutzt werden (DIETZ et al. 2007). Der Aktionsraum für eine Kolonie wird auf etwa 80 km² geschätzt. (BOYE & MEYER-CORDS 2004). Jagdflüge erfolgen in Höhen von 4 bis 15 Metern. Dabei orientieren die Tiere sich an Leitstrukturen, wie Waldrändern, Hecken oder Schneisen, es können aber auch Freiflächen überflogen werden (BOYE & MEYER-CORDS 2004). Die Weibchen finden sich Ende April bis Anfang Mai in den Wochenstubenquartieren ein. Die Kolonien bestehen meistens aus rund 20 gelegentlich auch bis zu 200 Weibchen, die im Juni meist zwei, in Ausnahmefällen drei Jungtiere gebären. Nach dem Flüggewerden der Jungen Ende Juli bis Anfang August lösen sich die Wochenstuben auf. Männliche und weibliche Tiere finden sich dann in Paarungsquartieren ein. Diese befinden sich oft in der Nähe der Wochenstuben, aber auch entlang der Zugrouten zwischen Sommer- und Winterquartier (DIETZ et al. 2007, BOYE & MEYER-CORDS 2004). Paarungen erfolgen von Ende August bis Anfang November (DIETZ et al. 2007, BOYE & MEYER-CORDS 2004). Sommerquartiere befinden sich meistens im Wald oder an Waldrändern in Rindenspalten und Baumhöhlen bzw. Vogel- oder Fledermauskästen (DIETZ et al. 2007, BOYE & MEYER-CORDS 2004). Gelegentlich werden auch Wochenstubenkolonien in Scheunen, Häusern oder Holzkirchen gefunden. Die Paarungsquartiere liegen überwiegend in Auwäldern an größeren Fließgewässern, die ziehenden Tieren vermutlich als Leitstrukturen dienen (BOYE & MEYER-CORDS 2004). Die Winterquartiere befinden sich in der Regel in Spalten an Gebäuden und in Holzstapeln (BOYE & MEYER-CORDS 2004). Zwischen Sommer- und Winterquartier legen Rauhautfledermäuse Entfernungen von bis Kilometern zurück (DIETZ et al. 2007). Trotz dieser enormen Distanzen sind die Tiere ortstreu und kehren regelmäßig in ihre Wochenstuben- bzw. Paarungsgebiete zurück (BOYE & MEYER-CORDS 2004). In Rheinland-Pfalz gibt es bisher 165 Meldungen der Rauhautfledermaus. Die Art ist nicht flächendeckend verbreitet. Große Verbreitungslücken befinden sich insbesondere im Westerwald, der Eifel sowie dem Hunsrück (LUWG 2015a). Aufgrund des Flugverhaltens, das dem der Zwergfledermaus ähnelt, ist eine betriebsbedingte Gefährdung der Art gegeben. Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Rauhautfledermaus konnte an allen Batcorder-Standorten sowie an den Horchpunkten 12, 15, 31 und 32 nachgewiesen werden. Schwerpunkt der automatischen Erfassung lag an den Batcorder- Standorten 9, wohingegen bei den Detektorbegehungen nur vereinzelte Nachweise an den Horchpunkten gelangen. Die Nachweise gelangen über alle Aktivitätsphasen hinweg, Aktivitätsschwerpunkte lagen jedoch während der Wochenstubenphase. Ein Teil der als Pipistrelloid klassifizierten Rufe sind ebenfalls der Rauhautfledermaus zuzurechnen. Ein Reproduktionsnachweis Seite 48

49 der Art konnte nicht erbracht werden. Aufgrund der insbesondere während der Wochenstubenphase aufgezeichneten Aktivitäten ist ein Wochenstubenquartier im Untersuchungsgebiet oder im räumlichen Umkreis anzunehmen Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Anh. IV FFH-RL RLD: n; RLH: 3 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: A, D, N Zwergfledermäuse besiedeln nahezu alle Lebensräume von Innenstädten bis hin zu ländlichen Siedlungen. Wälder und Gewässer werden jedoch bevorzugt (DIETZ et al. 2007). Die Tiere jagen meist in geringer bis mittlerer Höhe (2 m bis Baumkronenhöhe) entlang von Grenzstrukturen wie Waldrändern oder Hecken, an Gewässern oder um Straßenlaternen (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Die Jagdgebiete sind klein und liegen meist innerhalb eines 2-km-Radius vom Quartier. Je nach Nahrungsangebot kann der Aktionsraum allerdings eine Fläche von über 50 ha umfassen. Als vorwiegende Kulturfolger besiedeln Zwergfledermäuse Sommerquartiere in Spalträumen von Gebäuden. Baumquartiere werden nur vereinzelt genutzt (DIETZ et al. 2007, MEINIG & BOYE 2004). Die Wochenstuben umfassen 50 bis 100 Weibchen und lösen sich Ende Juli auf. Quartiere werden regelmäßig gewechselt. Auch die Winterquartiere befinden sich in Gebäuden, aber auch in Felsspalten, unterirdischen Kellern, Tunneln und Höhlen. An großen Winterquartieren schwärmen die Zwergfledermäuse zwischen Mai und September, ein Schwerpunkt des Schwarmverhaltens ist im August zu beobachten (DIETZ et al. 2007). Die Entfernung zwischen Sommer und Winterlebensraum beträgt meist zwischen 20 und 40 Kilometern (ITN 2012), es sind aber auch Wanderungen von bis zu 770 Kilometern belegt (MEINIG & BOYE 2004). Die Zwergfledermaus kommt in Rheinland-Pfalz flächendeckend vor, Nachweise wurden in allen Landesteilen erbracht. In ARTeFAKT liegen derzeit 690 Meldungen vor (LUWG 2015a). Die Zwergfledermaus ist aufgrund ihres Flugverhaltens im offenen Luftraum und ihres ausgeprägten Erkundungsverhaltens betriebsbedingt gefährdet LWUG (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Zwergfledermaus konnte an allen Batcorder-Standorten und Horchpunkten sowie an allen Netzfangstandorten als häufigste Art ermittelt werden. Bei den Netzfängen konnten mehrfach adulte gravide oder laktierende Weibchen gefangen werden. Aus Vorinformationen aus dem Untersuchungsgebiet (BFL 2013) ist ein Wochenstubenquartier der Zwergfledermaus in einer Trafostation auf dem zentralgelegenen Bunkergelände bekannt. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass in den Ortschaften um das UG Wochenstubenquartiere der Zwergfledermaus zu finden sind Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) Anh. IV FFH-RL RLD: D; RLRP: n.a. Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: D Erst seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass es sich bei der Mückenfledermaus um eine eigene Art handelt. Davor wurden die Tiere für hoch rufende Zwergfledermäuse gehalten. Erkenntnisse über die Art sind dementsprechend lückenhaft. In Europa wurde die Art bislang meist in naturnahen Auwäldern Seite 49

50 oder Laubwäldern in der Nähe von Teichen festgestellt. Besonders während der Wochenstubenzeit werden Gewässer und deren Randbereiche intensiv bejagt. Nach der Jungenaufzucht nutzt die Mückenfledermaus ein breiteres Habitatspektrum und jagt auch entlang von Vegetationskanten. Landwirtschaftlich genutzte Flächen und Grünland werden gemieden (DIETZ et al. 2007). Auch über die Fortpflanzung der Art ist noch sehr wenig bekannt. Die Weibchen gebären wahrscheinlich im Juni meist zwei Jungtiere (DIETZ & SIMON 2006b, DIETZ et al. 2007). Adulte Männchen besiedeln bereits ab Ende Juni Balz- und Paarungsquartiere in exponierten Baumhöhlen, Fledermauskästen und Gebäuden, zum Beispiel Beobachtungstürmen. Die Paarungen erfolgen ab August bis in den Oktober hinein (DIETZ et al. 2007). Wochenstubenkolonien besiedeln sowohl Gebäudequartiere in Außenverkleidungen von Häusern, Zwischendächern oder in Jagdkanzeln, als auch Baumhöhlen oder Fledermauskästen. Bisher gibt es nur wenige Winternachweise, die meisten Tiere überwintern jedoch vermutlich in Baumhöhlen. In Hessen ist die Überwinterung in einem Sommerquartier belegt (DIETZ & SIMON 2006b) Zwischen Jagdgebieten und Quartier legen Mückenfledermäuse im Durchschnitt 1,7 Kilometer zurück. Über saisonale Migrationen ist wenig bekannt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Art weitere Wanderungen zurücklegt als die nahverwandte Zwergfledermaus (DIETZ & SIMON 2006b, DIETZ et al. 2007). In Rheinland-Pfalz sind derzeit 151 Meldungen bekannt. Aktivitätsschwerpunkte scheinen insbesondere die südlichen und westlichen Landesteile zu sein. Nachweislücken liegen insbesondere im nördlichen Hunsrück sowie im Westerwald (LUWG 2015a). Das Kollisionsrisiko der Mückenfledermaus ist mit dem der Zwergfledermaus zu vergleichen. Sie wird allerdings deutlich seltener unter Windenergieanlagen gefunden, was mit ihrer geringeren Häufigkeit zusammen hängt. Im Wald ist die Gefahr der Zerstörung von Fortpflanzungs-und Ruhestätten gegeben, die Art kommt jedoch schwerpunktmäßig im Tiefland vor (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Mückenfledermaus konnte vereinzelt mit insgesamt 8 Aktivitäten an den Batcorder-Standorten 1, 4 sowie 7 bis 9 erfasst werden. Nachweise im Rahmen der Detektorbegehungen sowie der Netzfänge gelangen nicht. Basierend auf den sehr geringen Aktivitäten der Art im Untersuchungsgebiet ist nicht mit Wochenstubenquartieren der Art im Untersuchungsgebiet zu rechnen Braunes Langohr (Plecotus auritus) Anh. IV FFH-RL RLD: V; RLRP: 2 Erhaltungszustand: günstig Nachweismethoden: D, A, N, T Das Braune Langohr gilt als typische Waldfledermaus (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Seine Nahrungsräume befinden sich vorzugsweise in Laubwäldern (ENTWISTLE et al. 1996). Es werden aber auch andere Waldarten wie boreale Nadelmischwälder oder Fichtenwälder genutzt (ENTWISTLE et al. 1996, DIETZ et al. 2007). Gelegentlich jagen Braune Langohren auch an einzelnen Bäumen in Parks und Gärten (ENTWISTLE et al. 1996, DIETZ et al. 2007). Dabei entfernen sich die Tiere selten weiter als 1,5 Kilometer von ihrem Quartier und jagen die meiste Zeit in Entfernungen bis 500 Meter vom Quartierbaum (ENTWISTLE et al. 1996). Ihre Beute sammeln die Braunen Langohrfledermäuse von Seite 50

51 Blättern oder vom Boden ab. Jagdflüge erfolgen daher in geringer Höhe, nahe der Vegetation (SCHOBER & GRIMMBERGER 1987). Die Weibchen verbringen den Sommer in Wochenstubenverbänden. Diese Gruppen umfassen zwischen fünf und 50 Tieren und bleiben von April bis in den September hinein stabil. Die Männchen sind in der Regel solitär, gelegentlich werden einzelne Männchen aber auch in Wochenstuben gefunden (DIETZ et al. 2007). Als Sommerquartiere werden sowohl Baumhöhlen als auch Gebäude genutzt (DIETZ et al. 2007). Baumquartiere befinden sich häufig in geringer Höhe in Spalten oder Spechthöhlen unterständiger Bäume (ITN 2012) und werden alle ein bis fünf Tage gewechselt. Die Quartierbäume sind meist nur wenige 100 Meter voneinander entfernt (DIETZ et al. 2007). In Gebäuden werden oft Dachböden oder Hohlräume an den Außenwänden (z. B. hinter Holzverkleidungen oder Klappläden) als Quartier genutzt (DIETZ et al. 2007). Die Weibchen einer Wochenstube nutzen den Quartierraum oft über Jahrzehnte hinweg (HORACEK & DULIC 2004). Im Winter bevorzugt die Art unterirdische Quartiere in Stollen, Höhlen und Kellern aber auch in Baumhöhlen (DIETZ et al. 2007). Die Winterquartiere befinden sich in großer räumlicher Nähe zum Sommerlebensraum (ITN 2012). Das Braune Langohr kommt flächendeckend in Rheinland-Pfalz vor. Kleinere Verbreitungslücken liegen im Großraum Mainz. Insgesamt liegen 638 Meldungen für das Braune Langohr vor (LUWG 2015a). Die Schlaggefährdung ist aufgrund der geringen Aktionsradien der Art niedrig einzustufen. Eine Gefährdung des Braunen Langohrs besteht im Untersuchungsgebiet vor allem durch die bau- und anlagebedingte Zerstörung von Quartierstandorten und Nahrungsräumen (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Rufe der Schwesterarten Braunes / Graues Langohr konnten vereinzelt an verschiedenen Horchpunkten sowie an fast allen Batcorderstandorten nachgewiesen werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Art durch ihre leisen Rufe nur selten durch akustische Erfassungssysteme zu ermitteln ist. Die Aktivität der Art liegt somit vermutlich über den im Rahmen der Untersuchung nachgewiesenen Aktivitäten. Durch die Netzfänge konnten am Standort 1 Individuen des Braunen Langohrs gefangen werden. Durch Telemetrie eines weiblichen Tieres konnte ein Wochenstubenquartier am Südrand des Untersuchungsgebietes in rund m Entfernung zur nächsten geplanten WEA ermittelt werden. Somit wird das UG sowohl als Wochenstubenhabitat als auch als Nahrungshabitat genutzt Graues Langohr (Plecotus austriacus) Anh. IV FFH-RL RLD: 2; RLRP: 2 Erhaltungszustand: unzureichend Nachweismethoden: A, D, N Das graue Langohr gilt als typische Dorffledermaus (DIETZ et al. 2007, ITN 2012). Die Nahrungsräume befinden sich meist in warmen Tallagen, menschlichen Siedlungen und über Agrarflächen (DIETZ et al. 2007). Größere Waldgebiete werden kaum genutzt, eine Nutzung erfolgt nur im Verbund mit Offenland (DIETZ et al. 2007). Die Teiljagdgebiete des grauen Langohrs sind sehr kleinräumig, liegen allerdings bis zu 5,5 km vom Quartier entfernt. Häufig werden die kleinräumigen Teiljagdgebiete bis zu zehn Mal pro Nacht gewechselt, wodurch sich Gesamtgrößen von bis zu 75 ha ergeben (DIETZ et al. 2007). Die Beute wird hauptsächlich im Flug erbeutet. Jagdflüge erfolgen in geringer Höhe bis maximal 10 m (DIETZ et al. 2007). Seite 51

52 Wochenstuben sind meist zwischen 5 und 30 Tieren stark und liegen in Mitteleuropa hauptsächlich in Gebäuden. Einzelne Wochenstuben können bis zu 100 Tiere umfassen (DIETZ et al. 2007). Männchen nutzen als Sommerquartiere eine Vielzahl an Strukturen, wie Gebäude, Dehnungsfugen an Brücken oder Vogel- und Fledermauskästen. Das Sommerquartier wird regelmäßig gewechselt. Der Wechsel beschränkt sich bei Quartieren in Dachböden allerdings meist auf einen Standortwechsel innerhalb des Dachbodens (DIETZ et al. 2007). Im Winter werden sehr kalte Quartiere wie Höhlen, Kellern und Felsspalten, oft nahe am Eingang, genutzt. Teilweise überwintern die Tiere auch in ihren Sommerquartieren (DIETZ et al. 2007). Wanderbewegungen sind in der Regel mit wenigen Kilometern sehr gering, die maximale bekannte Wanderbewegung liegt bei 62 km (DIETZ et al. 2007). Für das Graue Langohr liegen insgesamt 356 Meldungen vor. Die Art ist in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz verbreitet. Größere Verbreitungslücken liegen in der Eifel, dem Westerwald, dem Hunsrück und dem Haardtgebirge (LUWG 2015a). Aufgrund der geringen Aktionsräume sowie der geringen Flughöhe entlang von Strukturen wird das Graue Langohr nicht als schlaggefährdet eingestuft. Die Gefahr des Quartierverlustes ist durch die Gebäudegebundenheit ebenfalls gering (VSW & LUWG 2012). Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Rufe der Schwesterarten Braunes / Graues Langohr konnten vereinzelt an verschiedenen Horchpunkten sowie an fast allen Batcorderstandorten nachgewiesen werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Art durch ihre leisen Rufe nur selten durch akustische Erfassungssysteme zu ermitteln ist. Die Aktivität der Art liegt somit vermutlich über den im Rahmen der Untersuchung nachgewiesenen Aktivitäten. Am Netzfang-Standort 1 konnte ein gravides Weibchen des Grauen Langohrs gefangen werden. Es ist daher mit Wochenstubenquartieren im Umfeld des Untersuchungsgebietes zu rechnen. Aufgrund der Nutzung von Gebäudequartieren ist ein Vorkommen von Wochenstubenquartieren nicht zu rechnen. Seite 52

53 5 Bewertung der Ergebnisse Mit durch Batcorder registrierten Aktivitäten (durchschnittlich 5,1 Aktivitäten/h) und Fledermausaktivitäten bei den Detektorbegehung (durchschnittlich 15 Aktivitäten/h) wird das Untersuchungsgebiet durchschnittlich durch Fledermäuse frequentiert. Mit mindestens sechszehn nachgewiesen Fledermausarten ist die Artendiversität innerhalb des UG als sehr hoch einzustufen. Die besonders schlaggefährdeten Abendseglerartigen konnten insgesamt 697 Mal registriert werden. Deren Aktivitätsschwerpunkt lag dabei an den Batcorder-Standorten 1 und 4 und war über weite Teile des Untersuchungszeitraums zu protokollieren. Aktivitätsschwerpunkte während der Herbstmigrationsphase deuten auf Migrationswanderungen durch das Untersuchungsgebiet hin. Die ebenfalls besonders schlaggefährdete Rauhautfledermaus konnte Mal erfasst werden. Ihr Aktivitätsschwerpunkt lag am Batcorder-Standort 9. Die schlaggefährdete Zwergfledermaus war die am häufigsten nachgewiesene Fledermausart im UG. Auch ihre Aktivität zeigte einen jahreszeitlichen Höhepunkt während der Wochenstubenphase. Für diese Arten besitzt das UG eine Bedeutung als Jagdhabitat und Migrationskorridor. Für einzelne Arten wie die Zwergfledermaus ist auch die Nutzung als Wochenstubenhabitat von Bedeutung bzw. im Falle der Zwergfledermaus bekannt. Die Fledermausaktivitäten der Myotis-Arten zeigten im jahreszeitlichen Verlauf eine erhöhte Aktivität während der Wochenstubenphase. Nachweise von Wochenstuben der Großen Bartfledermaus sowie von einer juvenilen Bechsteinfledermaus weisen auf eine Bedeutung des Untersuchungsgebietes als Wochenstubenhabitat für baumbewohnende Myotis-Arten hin. Insbesondere die älteren Buchenbestände im UG weisen eine Funktion als Quartierhabitat für mögliche Wochenstuben als auch für Tagesquartiere auf. Für alle nachgewiesenen Myotis-Arten weist das UG eine Bedeutung als Nahrungshabitat auf. Aktivitätsschwerpunkte liegen dabei am Südwestrand des Untersuchungsgebietes im Bereich der dortigen älteren Buchenbestände und im Schimmelsbachtal, sowie im Areal südöstlich der geplanten WEA 2. Für das Braune Langohr sind die alten Buchenbestände ideale Nahrungs- und Habitatquartiere, wie der Fund eines Wochenstubenquartiers dieser Art belegt. Zusammenfassend sind die Offenlandflächen und Windwurfflächen und insbesondere die alten Buchenbestände für die nachgewiesenen Fledermäuse von Bedeutung. Differenzierte Bewertung der geplanten WEA-Standorte Der Gefahrenbereich der Anlagen wird als direktes Umfeld der Anlagen definiert und weist mindestens den Radius des doppelten Rotordurchmessers auf. Im vorliegenden Fall wird daher ein Bereich von rd. 300 m um die geplanten Anlagen betrachtet. WEA 1: Fichtenbestand mit Lichtung (siehe Abbildung 20) Die geplante WEA 1 soll in einem älteren Fichtenbestand (BHD > 40 cm), teilweise auch mit stärkeren älteren Fichten (BHD ~55 cm) errichtet werden. Innerhalb des Gefahrenbereichs befinden sich neben dem Fichtenbestand mehrere kleinere Lichtungen. Südöstlich des Standortes schließt in sich in rund 200 m Entfernung ein stark aufgelichteter Buchenaltbestand mit dichtem Unterwuchs an. Am räumlich naheliegenden Horchpunkt 4 konnte eine geringe Gesamtaktivität verhört werden, die fast ausschließlich durch Pipistrelloide ausgelöst wird. Während der automatischen akustischen Erfassungen war der Batcorder-Standort 3 in rund 115 m Entfernung lokalisiert. An diesem Standort Seite 53

54 wurde ebenfalls eine im Verhältnis zum restlichen Untersuchungsgebiet niedrige Gesamtaktivität verzeichnet. Die betroffenen Areale um die geplante WEA weisen eine geringe Bedeutung als Nahrungshabitat für Fledermäuse auf. Mit Quartieren ist in dem Bereich voraussichtlich nicht zu rechnen, allerdings befinden sich in räumlicher Nähe Habitatbäume H02 und H03 (siehe Karte 1 Brutvogelbestand) Es handelt sich um Totholzbäume z.t mit Höhlen, so dass eine Quartiernutzung für Fledermäuse in der Umgebung der Anlagen nicht auszuschließen ist. Aufgrund der Nachweise von schlaggefährdeten Fledermausarten am Batcorder-Standort 3 ist mit einem erhöhten Schlagrisiko zu rechnen. WEA 2: Fichtenbestand (siehe Abbildung 21) Die Errichtung der WEA 2 ist in einem großen Jungfichtenbestand (BHD < 38 cm) geplant. Der Fichtenbestand ist durch Schneisen gegliedert; unmittelbar angrenzend befindet sich ein wasserführender Quellbach. Südlich des Standortes befindet sich ein junger Laubwaldbestand (BHD < 15 cm), der durch einen breiten Waldweg mit begleitenden Säumen von dem betroffenen Fichtenbestand getrennt ist. An den jungen Laubwaldbestand schließt sich südlich ein Laubwaldbestand mit älteren Buchen (BHD: > 38 cm) und teils dichter Strauchschicht an. Am nahegelegenen Horchpunkt 16 wurde eine mittlere Gesamtaktivität verzeichnet. Am 270 m entfernten Batcorder-Standort 6 wurde die höchste gebietsspezifische Aktivität während der automatischen akustischen Erfassungen aufgezeichnet. Der rund 245 m entfernte Batcorderstandort 7 verzeichnete eine durchschnittliche bis hohe Aktivität. Aufgrund der mittleren bis hohen Aktivität in der Umgebung der geplanten WEA ist von einer mittleren bis hohen Bedeutung als Nahrungsraumfläche auszugehen. Mit Quartierhabitaten ist in dem betroffenen Bereich allerdings nicht zu rechnen. Die älteren Laubbestände haben eine hohe Funktion als Nahrungs- und Quartierhabitat, wie die Ergebnisse der automatischen akustischen Erfassungen in diesem Bereich zeigen. Der südlich des WEA-Standortes gelegene Waldweg weist eine Funktion als Flugroute der lokalen Fledermauspopulationen auf. Aufgrund der Nachweise von schlaggefährdeten Fledermausarten an den Batcorder-Standorten 6 und 7 ist mit einem erhöhten Schlagrisiko zu rechnen. Seite 54

55 Abbildung 20: Lichtung im Fichtenbestand an der geplanten WEA 1 Abbildung 21: Fichtenbestand an der geplanten WEA 2 Seite 55

56 6 Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Fledermäuse 6.1 Allgemeine Wirkfaktoren des Vorhabens Bei der Beurteilung der Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Fledermäuse werden Wirkungen in drei Kategorien zugrunde gelegt und nachfolgend näher erläutert: baubedingte Auswirkungen, anlagebedingte Auswirkungen, betriebsbedingte Auswirkungen. Nachfolgend werden die Parameter dieser Wirkfaktoren präzisiert und deren Auswirkungen auf das vorliegende Vorhaben besprochen. 6.2 Baubedingte Auswirkungen Lebensraum- und Flächenverlust: Beim Bau von Windkraftanlagen treten in der Regel temporäre Flächenverluste auf, die sich pro Anlage in aller Regel im unteren einstelligen Hektarbereich bewegen. Für die Fledermäuse sind hierbei die im Wald realisierten Flächenverluste durch Baustraßen und Baueinrichtungsflächen relevant, da sie zu irreversiblen Verlusten von Habitatflächen für Fledermäuse führen. Artenschutzrechtlich relevant ist dies dann, wenn die betroffenen Flächen als essentieller Nahrungsraum dienen oder von Fledermäusen genutzte Höhlenbäume von den Fällungen betroffen sind. Störwirkungen: Lichtkegel von Bauscheinwerfern und Baumaschinenlärm führen zu einem Meidungsverhalten u.a. der genannten Arten. Bei fortgesetzter Störwirkung durch Licht- und Lärmemissionen können die betroffenen Waldflächen gemieden werden und damit als Nahrungsraum zeitweise verloren gehen. Erheblich wird eine solche Störwirkung dann, wenn essentielle Nahrungsräume während der Wochenstubenperiode dauerhaft oder regelmäßig betroffen sind. 6.3 Anlagenbedingte Auswirkungen Anlagenbedingte Auswirkungen sind solche, die auf das Vorhandensein des Bauobjektes an sich zurückzuführen sind. Die wesentliche Auswirkung auf Fledermäuse ist der direkte Verlust von Habitatflächen, v.a. Quartierbäumen und Nahrungsräumen oder stark beflogene Leitstrukturen. Lebensraum- und Flächenverlust: Die anlagebedingten Flächenverluste pro WEA sind von der WEA selbst und den für den Wegeneubau benötigten Flächen abhängig und bewegen sich in aller Regel im unteren einstelligen Hektarbereich. Sind Kernlebensräume betroffen, wie z. B. Wochenstubenzentren von Fledermäusen, können bereits geringe Habitatverluste erhebliche Auswirkungen auf die lokale Population haben. Insbesondere ist bei einer Mehrzahl von Anlagen von ungünstigen Summationswirkungen auszugehen. Der Verlust von reinen Nahrungshabitaten durch die Überbauung ist eine Beeinträchtigung, die allerdings aufgrund der vergleichsweise geringen Flächeninanspruchnahme pro Standort bei Arten mit großen Aktionsräumen oder Arten mit günstigem Erhaltungszustand nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung führt, sofern Ausweichhabitate zu Verfügung stehen oder zeitnah entwickelt werden. Seite 56

57 6.4 Betriebsbedingte Auswirkungen Betriebsbedingte Auswirkungen des Projektes sind solche, die durch den Betrieb der Windenergieanlagen (Rotorbewegung, Beleuchtung) ausgelöst werden und zu nachteiligen Auswirkungen auf die Fledermäuse führen können. Kollisionstod von Fledermäusen: Für den Kollisionstod von Fledermäusen ist die Rotorbewegung von Relevanz. Nachteilige Schallemissionen im Ultraschallbereich, die ein Meideverhalten verursachen oder Schall, der zur akustischen Maskierung von Beutetieren führt, sind nicht vorhanden. Betriebsbedingte Lichtquellen, die ein Meideverhalten verursachen oder eine Lockwirkung erzielen, sind ebenfalls für Fledermäuse nicht relevant. Bis heute wurden in Europa 23 Fledermausarten im Bereich von Windkraftanlagen tot aufgefunden. Unter den Schlagopfern waren sowohl Langstrecken- als auch Mittelstreckenwanderer sowie nicht migrierende Arten (ITN 2012). Seit 1999 existiert eine zentrale Fundpunktdatei des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (DÜRR 2017). Für Deutschland liegen in dieser Datei aktuell Totfunde vor. Am häufigsten wurden Große Abendsegler (n=963) aufgefunden, gefolgt von Rauhautfledermäusen (n=773), Zwergfledermäusen (n=540) und Kleiner Abendsegler (n=137). Insgesamt stellen diese vier Arten rund 86 % der nachgewiesenen Schlagopfer dar. Auch Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) und Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) werden immer wieder im Bereich von WEA gefunden. Langohren, Myotis-Arten, Alpenfledermaus (Hypsugo savii) und Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) wurden bislang nur vereinzelt unter WEA gefunden. Nach den aktuellen Ergebnissen des bundesweiten Forschungsprojekts zu Onshore-Anlagen sind aufgrund der Häufigkeit der Schadensereignisse die Arten der Gattungen Pipistrellus, Nyctalus, Eptesicus und Vespertilio relevant (BRINKMANN et al. 2011). Die Anzahl von verunfallten Fledermäusen variiert deutlich zwischen den einzelnen Bundesländern. Dennoch ist bisher kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Anzahl vorhandener Windenergie- Anlagen und den dokumentierten Schlagopferzahlen herzustellen, da die Anzahl der Nachweise vor allem mit der Untersuchungsintensität und dem Vorhandensein einer Funddaten-Koordinationsstelle zusammenhängt (ITN 2012). In Rheinland-Pfalz liegen aktuell Totfunde des Kleinen und Großen Abendseglers, der Zweifarbfledermaus, der Zwergfledermaus und der Rauhautfledermaus vor (DÜRR 2017). Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Anzahl der Kollisionsopfer in Rheinland-Pfalz deutlich höher ist, diese Daten jedoch nicht entsprechend erhoben oder verfügbar sind (Vergleich Schlagopfer in anderen Bundesländern). Ein Kollisionsrisiko besteht sowohl während der Nahrungssuchflüge als auch auf kleinräumigen Transferflügen zwischen Quartier und Nahrungsraum, insbesondere aber während den großräumigen Migrationsflügen. Die Auswertung der Funddaten zeigte, dass Fledermäuse während der gesamten Aktivitätsphase von März bis November kollisionsgefährdet sind. Die höchsten Schlagopferzahlen wurden während der Herbstmigration zwischen Ende Juli und Ende September festgestellt (ITN 2012). Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass Unfälle während der Wochenstubenzeit schwerwiegendere Auswirkungen auf die ansässige Fledermauspopulation haben können, da sich Individuenverluste in der Zeit der Jungenaufzucht stärker auswirken als während der Migrationsphase (ITN 2012). Abschließende Ergebnisse des aktuellen F+E-Vorhabens zum Einfluss von Windenergieanlagen auf Fledermäuse an Onshore-Anlagen im Hinblick auf erhöhte Schlagopferzahlen an Waldstandorten zeigen, dass vor allem Faktoren wie Jahreszeit, Windgeschwindigkeit, Temperatur Seite 57

58 und Niederschlag das Kollisionsrisiko bestimmen. Weitere einflussgebende Parameter sind der Abstand zu Gehölzen und die Anlagenhöhe, die jeweils negativ korreliert sind (BRINKMANN et al. 2011). BRINKMANN et al. (2006) stellten fest, dass an Anlagen im Wald deutlich häufiger verunfallte Fledermäuse gefunden wurden als an Anlagen im Offenland. Möglicherweise sind waldbewohnende bzw. waldgebundene Fledermäuse stärker von WEA beeinträchtigt als bisher durch die registrierten Totfunde angenommen wird. Grundsätzlich bestehen noch große Erkenntnislücken hinsichtlich der Auswirkungen von WEA auf waldbewohnende und den Wald nutzende Arten. Auch über die Region über den Baumkronen als Lebensraum ist bislang noch wenig bekannt. Zum einen wurden die meisten Studien bisher an WEA im Offenland durchgeführt, zum anderen sind Nachsuchen im Wald deutlich schwieriger als im Offenland (ITN 2012). 6.5 Projektspezifische Wirkfaktoren des Vorhabens Im Waldgebiet zwischen Schenkelberg und Mündersbach ist die Errichtung eines Windparks mit zwei Windenergieanlagen, eine des Typs Nordex N131 und eine des Typs Enercon E-141 vorgesehen. Zur Beschreibung der projektbezogenen Auswirkungsprognosen wird im Falle der N131 von einer Gesamthöhe von 229,5 m, einer Nabenhöhe von 164 m und einem Rotordurchmesser von 131 m ausgegangen sowie im Falle der E-141 von einer Gesamthöhe von 229,5 m, einer Nabenhöhe von 159 m und einem Rotordurchmesser von 141 m ausgegangen. Die Bewertung der projektspezifischen Wirkfaktoren des Vorhabens beruht auf der vorliegenden technischen Planung (Stand Juli 2017) der Standorte sowie der Zuwegung. Grundsätzlich wird bei beiden Anlagen Waldfläche in Anspruch genommen, so dass für die in den Waldflächen nachgewiesenen Fledermausarten ein Lebensraumverlust (temporär und dauerhaft) in Größen von 2,9 ha entsteht. Dieser umfasst funktionale Nahrungsräume sowie im Falle von älteren Waldbeständen (> 80 Jahre) auch ebenso potentielle Quartiergebiete (bei Fichten: abgestorbene Bäume oder ältere Fichten mit Buntspechthöhlen. Werden ältere Waldbestände in Anspruch genommen, kann die Rodung von Höhlenbäumen zum einen den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten bedeuten. Die Inanspruchnahme von älteren Waldbeständen ist daher von artenschutzrechtlicher Relevanz. Neben der Vermeidungsmaßnahme zur Verhinderung der Tötung von Tieren im Zuge des Lebensstättenverlustes werden ebenfalls vorlaufende Maßnahmen zur Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald erforderlich. Der Verlust von Nahrungsraumflächen ist eine allgemeine Beeinträchtigung des Lebensraumes, die vorliegend dann artenschutzrechtlich relevant sein könnte, wenn essentielle Nahrungsräume von Wochenstubenkolonien kleinräumig aktiver Arten wie bspw. der Bechsteinfledermaus oder des Braunen Langohrs betroffen wären. Eine Inanspruchnahme von potentiellen Quartierbäumen lässt sich nicht völlig ausschließen, so dass vorlaufenden Maßnahmen zur Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald vorgeschlagen werden. Betriebsbedingt wird aufgrund der Vorkommen von schlaggefährdeten Arten (Abendsegler, Breitflügel-, Rauhaut-, Zwerg- und Bartfledermaus) ein erhöhtes Kollisionsrisiko prognostiziert. An der geplanten WEA 1 ist nicht mit erheblichen bau- und anlagebedingten Beeinträchtigungen in Bezug auf die Nahrungsraumfunktion zu rechnen. Aufgrund der sehr alten Fichtenbäume kann eine Inanspruchnahme von Habitatbäumen nicht völlig ausgeschlossen werden, so dass vorlaufenden Maßnahmen zur Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald vorgeschlagen werden. Eine Seite 58

59 Beanspruchung des südöstlich des Anlagenstandortes liegenden Buchenbestandes stellt sich nicht dar. Betriebsbedingt ist ein erhöhtes Kollisionsrisiko zu erwarten, da u. a. Nachweise des Großen Abendseglers vom nahegelegenen Batcorder-Standort 3 vorliegen. Bei der WEA 2 wirkt sich der anlage- und baubedingte Lebensraumverlust vermutlich nicht negativ auf die Nahrungsraumfunktion aus. Mit einer Inanspruchnahme von Quartierhabitaten ist nicht zu rechnen. Eine Beeinträchtigung der südlich des Forstweges lokalisierten Buchenbestände ist nicht gegeben. Aufgrund des Vorkommens verschiedener schlaggefährdeter Fledermausarten an den Batcorder-Standorten 6 und 7 mit einem erhöhten Kollisionsrisiko betriebsbedingt zu rechnen. Seite 59

60 7 Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung der zu erwartenden Beeinträchtigungen sowie zum Ausgleich Auf Grundlage der im vorherigen Kapitel genannten projektspezifischen Auswirkungen des Vorhabens werden im Folgenden Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Konflikten mit dem Artenschutz vorgeschlagen, um Verstöße im Sinne des 44 BNatSchG zu vermeiden. 7.1 Vermeidungsmaßnahmen Um die Auswirkungen durch das Vorhaben zu minimieren, sind verschiedene artspezifische Vermeidungsmaßnahmen vorzusehen. Vermeidungsmaßnahmen sind Vorkehrungen, durch die mögliche Beeinträchtigungen auf die Fledermäuse dauerhaft ganz oder teilweise (Minderung) vermieden werden können Schutz und Erhalt von Altbäumen Im Rahmen der im Vorfeld durchgeführten Standortoptimierung wurde die Lage der geplanten WEA bereits an die örtlichen Gegebenheiten angepasst, um den Verlust von Quartierhabitaten zu vermindern. Zur weiteren Verlustminimierung sind randlich im Baufeld befindliche Altbäume vor einer Beschädigung zu schützen, sofern dies technisch möglich ist Waldrodung außerhalb der Aktivitätsphasen und Baumhöhlenkontrolle Zur Verhinderung von baubedingten Tötungen von Tieren ist die Waldrodung, sofern sie unvermeidbar ist, außerhalb der Aktivitätsphasen von Fledermäusen im Schwerpunkt der vegetationsfreien Zeit von November bis Ende Februar (Stichtag ) durchzuführen. Sind unvermeidbar potentielle Höhlenbaumstandorte betroffen, muss vor der Rodung in jedem Fall eine Kontrolle der Höhlen mit Hilfe einer Endoskopkamera erfolgen. Unbesetzte Höhlenbäume sind unmittelbar zu roden oder durch Verschluss vor einer Besiedlung zu sichern. Sollten sich Fledermäuse in den Baumhöhlen befinden, muss sich die Rodung verzögern, bis der Ausflug stattgefunden hat. Die Maßnahme ist durch eine Fachkraft für Fledermauskunde zu begleiten. 7.2 Fledermauskundliches Monitoring Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen in 2015 weisen auf eine betriebsbedingte Schlaggefährdung von Zwerg-, Breitflügel- und Rauhautfledermäusen, beiden Bartfledermausarten sowie den Abendseglerartigen bei allen geplanten WEA hin. Die Zwergfledermaus wurde während der gesamten Aktivitätsphase mit hoher Dichte im Untersuchungsgebiet nachgewiesen, die Rauhautfledermaus war ebenfalls im Untersuchungsgebiet aktiv. Der Aktivitätsschwerpunkt der Pipistrelloide lag in der Wochenstubenphase. Ein bekanntes Wochenstubenquartier der Zwergfledermaus befindet sich in der Nähe zu den geplanten WEA-Standorten. Die Abendseglerartigen wiesen ebenfalls einen Aktivitätsschwerpunkt in der Wochenstubenphase auf, Aktivitätsspitzen während der Herbstmigrationsphase deuten auf Migrationsereignisse der Abendseglerartigen hin. Beide Bartfledermausarten wurden im Untersuchungsgebiet nachgewiesen, Wochenstubenquartiernachweise der Großen Bartfledermaus wurden im Rahmen der Untersuchungen erbracht. Das betriebsbedingte Gefährdungspotential wird insgesamt betrachtet als erhöht eingestuft, so dass artenschutzrechtliche Vorsorgemaßnahmen in Form eines Höhenmonitorings in Verbindung mit anlagenspezifischen Betriebsalgorithmen erforderlich werden (vgl. Anlage 6 VSW & LUWG (2012)). Seite 60

61 Das Höhenmonitoring erfolgt mittels Batcordern (vgl. BEHR et al. 2011c) oder vergleichbar hochwertigen Geräten im Gondelbereich und ist an beiden WEA durchzuführen.. Die Maßnahme soll mit der Inbetriebnahme der Anlagen beginnen. Im ersten Jahr soll eine Betriebszeitenkorrektur für alle geplanten WEA auf Grundlage der Prognose des Gutachtens erfolgen (siehe Tabelle 13). Auf die vorläufige Betriebszeitenkorrektur kann verzichtet werden, wenn stattdessen im Falle von Fledermausaktivität eine sofortige, durch Fledermausrufe induzierte, automatische Abschaltung der Anlagen erfolgt. Die automatisierte Überwachung sollte über zwei Jahre, durchgehend vom 1. April bis zum 31. Oktober, durchgeführt werden. Durch die kontinuierliche Auswertung der erhobenen Daten können Aktivitäten von Fledermäusen im Gondelbereich erfasst werden. Auf Grundlage dieser Höhendaten wird die vorläufige Betriebszeitenkorrektur anpasst. Tabelle 13: Übersicht des Höhenmonitorings Zeitraum Maßnahme 1. Jahr Einrichtung Höhenmonitoring im Gondelbereich Laufzeit der Erfassung vom 1. April bis 31. Oktober Vorläufige Abschaltung auf Grundlage der Prognose des Gutachtens (nur im 1. Jahr): Zeitraum: 01. April 31. Oktober Tageszeit: : 1h vor Sonnenuntergang bis -aufgang : 3h vor Sonnenuntergang bis -aufgang Windgeschwindigkeit: 6 m/s Temperatur: 10 C Alternativ zur vorläufigen Abschaltung kann eine durch Fledermausrufe induzierte, situationsgerechte Abschaltung der Anlagen erfolgen Kontinuierliche Auswertung der Daten und Festlegung des Algorithmus bis Ende des ersten Jahres auf Grundlage der Daten des Höhenmonitorings Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde 2. Jahr Betriebszeiten nach dem festgelegten Algorithmus aus dem Höhenmonitoring des 1. Jahres Kontinuierliche Auswertung der Daten. Anpassung des Algorithmus auf Grundlage der beiden Untersuchungsjahre des Höhenmonitorings Ab 3. Jahr Betriebszeiten der Anlagen nach dem neu festgelegten Algorithmus Seite 61

62 7.3 Ausgleichsmaßnahmen /Funktionserhaltende Maßnahmen (CEF) Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald Fledermauspopulationen profitieren von Extensivierungsmaßnahmen im Wald, so dass entsprechend über Schutzmaßnahmen im Wald populationsstärkende Wirkungen erreicht werden können. Zur Realisierung der Maßnahme steht eine Waldfläche mit einer Größe von rd. 4 ha zur Verfügung. Eine genaue Beschreibung der Waldfläche und deren Lage ist dem parallel erstellen Fachbeitrag Naturschutz (BÖFA 2017a) zu entnehmen. Zur kurzfristigen Erhöhung des Quartierangebots innerhalb von Maßnahmenflächen wird empfohlen, pro WEA mindestens 10 Fledermauskästen unterschiedlichen Typs auszubringen. 1/3 der Kästen sollten als Überwinterungshöhlen geeignet sein. Die Fledermauskästen sind über die gesamte Betriebszeit zu überprüfen und zu warten. Die genauen Hangorte sind von einem fachkundigen Gutachter in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Forstamt auszuwählen. Dabei ist nach den Empfehlungen von MESCHEDE et al. (2002) vorzugehen. 7.1 Gegenüberstellung von Konflikten und Maßnahmen Zusammenfassend findet eine Gegenüberstellung der Konflikte und Maßnahmen statt. Tabelle 14: Gegenüberstellung von Konflikten und Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich Konflikte Baubedingte Tötung von Tieren Anlage- und baubedingte Teilverluste von Lebensräumen im Wald im Bereich der Anlagen und der Zuwegungen, die als Fortpflanzungs- und Ruhestätten fungieren Betriebsbedingt erhöhtes Kollisionsrisiko während der Migrations- und Wochenstubenphasen Inanspruchnahme von Waldflächen mit allgemeiner Lebensraumfunktion (Nahrungsraumfunktion) für Fledermäuse Maßnahmen Baufeldräumung und Waldrodung außerhalb der Aktivitätsphase zwischen Oktober und Ende Februar (Stichtag 28.2.) Baumhöhlenkontrolle Schutz und Erhalt von Altbäumen Bei WEA 1 Konflikt nicht ausschließbar, daher Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald; Vorläufige Abschaltzeiten und Fledermauskundliches Höhenmonitoring zur Festlegung von Betriebszeitenalgorithmen Verbesserung von Lebensraumstrukturen im Wald; Einschränkung des Forstbetriebs (z.b. Stilllegungsflächen im Wald), Anbringen von Fledermauskästen Seite 62

63 8 Zusammenfassende Beurteilung Das vorliegende Gutachten hat die Beeinträchtigungen, die sich durch die geplante Neuerrichtung eines Windparks am Hartenfelser Kopf in der Verbandsgemeinde Selters auf Fledermäuse ergeben, aufgezeigt und analysiert. Im Rahmen der Errichtung von WEA werden überwiegend Nadelwaldbestände in Anspruch genommen. Eine allgemeine Lebensraumbeeinträchtigung für Fledermäuse durch Verlust von sowie artenschutzrechtlich relevante Verluste von Quartierbäumen kann durch vereinzelte Inanspruchnahme von potentiellen Habitatbäumen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und nach derzeitigem wissenschaftlichem Erkenntnisstand ist der artenschutzrechtliche Tatbestand nach 44 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG (Tötung) durch Kollision von Fledermäusen mit den Rotoren der WEA nicht auszuschließen. Das prognostizierte Kollisionsrisiko kann durch die Anpassung der Betriebszeiten vermindert werden. Zur Ermittlung eines standortspezifischen Betriebsalgorithmus sollte ein zweijähriges automatisiertes Monitoring in Gondelhöhe an zwei der geplanten Anlagen durchgeführt werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob im Rotorbereich erhöhte Aktivitäten der festgestellten kollisionsgefährdeten Arten vorliegen. Vorsorglich wird im 1. Jahr auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse ein Betriebsalgorithmus vorgeschlagen. Durch das neue Aufstellungskonzept, welches den Wegfall einer WEA sowie die Verschiebung einer weiteren beinhaltet, ändert sich das Ergebnis der Untersuchung und Bewertung nicht. Das empfohlene Vorgehen entspricht dem Naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergie in Rheinland-Pfalz (VSW & LUWG 2012). Zusammenfassend beschränken sich die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände gemäß 44 BNatSchG auf den angenommenen Verlust von potentiellen Quartieren und die Annahme von Schlagopfern. Diese können durch geeignete Maßnahmen vermieden werden. Für die eingriffsrelevanten verbleibenden Beeinträchtigungen (Verlust von Nahrungsraum) werden fledermausspezifische Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagen. Heuchelheim, den (Dipl.-Ing. Andrea Hager) Seite 63

Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse.

Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse. Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse. Wieser D., Mixanig H., Krainer K., Bruckner A., Reiter G. Foto: Wieser Fledermäuse und Felswände v Felswände sind primäre bzw. natürliche

Mehr

Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau:

Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau: Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau: 13 Fledermausarten im Rheingau (Beispiele): Bartfledermaus (Myotis mystacinus/brandtii) Großes Mausohr (Myotis myotis) Fledermausarten im

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014

ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014 ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014 ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG NACH 44 BNATSCHG WINDPARK OPPENAU / LAUTENBACH GEMEINDEN OPPENAU & LAUTENBACH ORTENAUKREIS AUFTRAGGEBER:

Mehr

Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen. Dr. Markus Dietz

Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen. Dr. Markus Dietz Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen Dr. Markus Dietz Gliederung Kenntnisstand Leitfaden Artenschutzrechtliche Fragen Methoden Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Mehr

Fledermäuse. Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen. Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus

Fledermäuse. Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen. Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus Fledermäuse Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus Verein für Naturkunde in Osthessen e.v. in Kooperation mit dem Biosphärenreservat

Mehr

Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth

Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth Bericht August 2014 Auftraggeber: Richter + Kaup Berliner Straße 21, 02826

Mehr

Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013

Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013 Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013 - Kurzbericht - AK Fledermausschutz der LBV-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen

Mehr

Kernbereiche der städtischen Biodiversität

Kernbereiche der städtischen Biodiversität Kernbereiche der städtischen Biodiversität Fledermäuse im Hamburger Siedlungsbereich Dipl.-Biol. Holger Reimers StadtNatur Bedeutung und Perspektiven der städtischen Biodiversität Einführung Heimische

Mehr

Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse

Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse Simon & Widdig GbR Büro für Landschaftsökologie November 2012 Im Auftrag von Kortemeier Brokmann, Herford Auftraggeber: Kortemeier Brokmann

Mehr

Tagung Fledermäuse und Windenergie am 6. November Dipl.- .-Biol. Ulf Rahmel

Tagung Fledermäuse und Windenergie am 6. November Dipl.- .-Biol. Ulf Rahmel Methodische Grundlagen für die Berücksichtigung von Fledermäusen in der Regional- und Flächennutzungsplanung sowie in der Bebauungsplanung und im immissionsschutzrechtlichen Zulassungsverfahren Tagung

Mehr

Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach

Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen  Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen www.bach-freilandforschung.de Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach Düsseldorf, 10.11.2012 Übersicht Problemdarstellung betroffene Arten Zeiträume

Mehr

Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse:

Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse: Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse: Verbotstatbestand Zerstörung von Ruhe-/Fortpflanzungsstätten: (Verluste an Quartieren für Fledermäuse,

Mehr

A98 Zwischenstand der Kartierung Juli Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse. Treffen der ökologischen Begleitgruppe

A98 Zwischenstand der Kartierung Juli Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse. Treffen der ökologischen Begleitgruppe A98 Zwischenstand der Kartierung Juli 2014 Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse Treffen der ökologischen Begleitgruppe 16.07.2014 Fledermäuse Bisherige Standorte 2014 Legende %2 Batcorder Netzfänge Untersuchungsraum

Mehr

Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern und Städten

Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern und Städten fl Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 76 Matthias Simon, Sandra Hüttenbügel und Janna Smit-Viergutz unter Mitarbeit von Peter Boye Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern

Mehr

Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz

Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz ANHANG IV Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz (Dipl.-Biol. Alexandra Bös) I. Erfassungsmethoden

Mehr

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Moosgatter" Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum:

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan Moosgatter Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum: Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Moosgatter" Büro Sieber, Lindau (B) Datum: 14.11.2016 Artenschutzrechtlicher Kurzbericht 1. Allgemeines 1.1 Die Gemeinde Horgenzell beabsichtigt für den Bereich "Moosgatter"

Mehr

Untersuchung des Vorkommens der Mopsfledermaus in ausgewählten potenziellen Windenergievorranggebieten in Hessen

Untersuchung des Vorkommens der Mopsfledermaus in ausgewählten potenziellen Windenergievorranggebieten in Hessen Untersuchung des Vorkommens der Mopsfledermaus in ausgewählten potenziellen Windenergievorranggebieten in Hessen WEA-VRG 3231 und 3232 westlich Ernsthausen -Abschlussbericht - Dr. Mathias Herrmann, BSc

Mehr

Fledermauskundliches Gutachten zum geplanten Windpark Mengeringhausen

Fledermauskundliches Gutachten zum geplanten Windpark Mengeringhausen Fledermauskundliches Gutachten zum geplanten Windpark Mengeringhausen Auftraggeber wpd onshore GmbH & Co. KG Auftragnehmer Dezember 2011 Auftraggeber: wpd onshore GmbH & Co. KG Franz-Lenz-Straße 4 49084

Mehr

Abschlussbericht FledermÄuse im Einschnitt im Hau der Bahnlinie Calw-Weil der Stadt vom Seite 1

Abschlussbericht FledermÄuse im Einschnitt im Hau der Bahnlinie Calw-Weil der Stadt vom Seite 1 22.02.2011 Seite 1 Dr. Alfred Nagel, Lange StraÑe 62, 72525 MÖnsingen - Apfelstetten. Dr. Alfred Nagel Lange StraÑe 62 D-72525 MÖnsingen - Apfelstetten den 22. Februar, 2011 Tel: 07383/949031 e-mail: Dr.Alfred.Nagel@t-online.de

Mehr

Fledermäuse und Windkraft in Deutschland. aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten

Fledermäuse und Windkraft in Deutschland. aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten Fledermäuse und Windkraft in Deutschland aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten Dr. Robert Brinkmann, Hannover / Freiburg i. Brsg. Totfunde von Fledermäusen in Deutschland Totunden

Mehr

Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen

Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Dr. Andreas Zahn Andreas.Zahn@iiv.de Mit Bildern von Matthias Hammer und Andreas Zahn 1 A: Ohren

Mehr

WASSERFLEDERMAUS (Myotis daubentonii)

WASSERFLEDERMAUS (Myotis daubentonii) Nill KLEINE HUFEISENNASE (Rhinolophus hipposideros) Kleine, wärmeliebende und im Bayerischen Wald am seltensten vorkommende Art. Die Kleine Hufeisennase hat oberseits ein hellbraunes Fell. Die Unterseite

Mehr

Faunistische Untersuchungen für den Windpark Weiskirchen

Faunistische Untersuchungen für den Windpark Weiskirchen Faunistische Untersuchungen für den Windpark Weiskirchen Projektbeschreibung Die Gemeinde Weiskirchen und juwi haben die Errichtung von vier Windenergieanlagen der 7,5 MW-Klasse im Bereich Schimmelkopf

Mehr

Artenschutzrechtliche Prüfung (ASP 2) zum geplanten Abbruch des Hauses Theodor-Heuß-Ring 16, Bocholt

Artenschutzrechtliche Prüfung (ASP 2) zum geplanten Abbruch des Hauses Theodor-Heuß-Ring 16, Bocholt Artenschutzrechtliche Prüfung (ASP 2) zum geplanten Abbruch des Hauses Theodor-Heuß-Ring 16, 46397 Bocholt Auftraggeber: Schmeing Bau GmbH z. Hd. Josef Schmölzl Telingskamp 10 46395 Bocholt Bearbeitet

Mehr

Rote Liste der in Österreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia)

Rote Liste der in Österreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia) Rote Liste der in sterreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia) Von Kurt Bauer und Friederike Spitzenberger Naturhistorisches Museum, Wien SÄUGETIERE: 43 von 82 Arten sind gefährdet (= 52%) A.O Gefährdungskategorien

Mehr

Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH

Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH Auftraggeber: Erfurter Teigwaren GmbH Eugen-Richter-Straße 27 99085 Erfurt Generalplaner: SIGMA PLAN Weimar

Mehr

FENA Servicestelle für Forsteinrichtung und Naturschutz

FENA Servicestelle für Forsteinrichtung und Naturschutz HESSEN-FORST Artgutachten 2006 Gutachten zur Datenverdichtung zum Vorkommen von Fledermäusen der Anhänge II und IV in den Naturräumen D18, D36, D38, D39, D40, D41, D44 und D55 FENA Servicestelle für Forsteinrichtung

Mehr

Windpark Grüntal Nord (Landkreis Barnim) Faunistisches Gutachten Fledermäuse (Chiroptera) bearbeitet durch:

Windpark Grüntal Nord (Landkreis Barnim) Faunistisches Gutachten Fledermäuse (Chiroptera) bearbeitet durch: Windpark Grüntal Nord (Landkreis Barnim) Faunistisches Gutachten Fledermäuse (Chiroptera) bearbeitet durch: Windpark Grüntal Nord (Landkreis Barnim) Faunistisches Gutachten Fledermäuse (Chiroptera) Auftraggeber:

Mehr

Windenergie im Tagebau Jänschwalde Windkraftanlagen

Windenergie im Tagebau Jänschwalde Windkraftanlagen Windenergie im Tagebau Jänschwalde Windkraftanlagen Windkraftanlagen Anzahl 5 Anlagen Anlagenhersteller Senvion Nabenhöhe 139 Meter Rotordurchmesser 122 Meter Gesamthöhe 200 Meter Nennleistung 3,2 Megawatt

Mehr

Teilflächennutzungsplan Windenergie 2022 der Verwaltungsgemeinschaft Heidenheim Nattheim. Voruntersuchungen zum Artenschutz

Teilflächennutzungsplan Windenergie 2022 der Verwaltungsgemeinschaft Heidenheim Nattheim. Voruntersuchungen zum Artenschutz Projekt-Nr. Ausfertigungs-Nr. Datum 2122082 Gesamt: 3 11.02.2013 Auftraggeber Stadt Heidenheim Anzahl der Seiten: 37 HPC AG Tel. 7321/9394-0, Fax 7321/9394-19 Am Jagdschlößle 13 Internet: www.hpc.ag 89520

Mehr

Artenschutzprüfung (ASP 1) Bebauungsplan K15. Alter Ostwall. Bocholt

Artenschutzprüfung (ASP 1) Bebauungsplan K15. Alter Ostwall. Bocholt Artenschutzprüfung (ASP 1) Bebauungsplan K15 Alter Ostwall Bocholt Auftraggeber: Architekturbüro Dipl.-Ing. Heinz Fischer Alfred-Flender-Str. 112 46395 Bocholt Bearbeitet durch: Graevendal GbR Moelscherweg

Mehr

Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern. Fledermausbestimmung

Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern. Fledermausbestimmung Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Fledermausbestimmung Ausgabe 2012 1 Bestimmungsschlüssel für die Fledermäuse Bayerns In Anlehnung an: O. v. Helversen (2004): Bestimmungsschlüssel für

Mehr

Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse

Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse Eva Kriner Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Kirchplatz 6 82211 Herrsching Email: eva.kriner@t-online.de Zwergfledermaus (Pipistrellus

Mehr

Fledermauskundliche Untersuchung

Fledermauskundliche Untersuchung Fledermauskundliche Untersuchung für das Erschließungsgebiet BBP Nr. 15/1 Werner-Areal Albrecht-Dürer-Strasse 63 Stadt Oberasbach Bericht Untersuchungszeitungszeitraum: 25.05. 14.08.2015 Dipl.-Biologin

Mehr

Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg)

Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg) Dipl.-Biol. Björn Leupolt Bestandserfassungen, Gutachten und Monitoring Kakenhaner Weg 7 97 Hamburg Tel.: 0151065595 e-mail: b.leupolt@fledermaus-gutachten.de Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes

Mehr

Untersuchung zur Fledermausfauna anlässlich der Errichtung von Windkraftanlagen in Coesfeld, Flamschen (Konzentrationszone VI) (PN 199)

Untersuchung zur Fledermausfauna anlässlich der Errichtung von Windkraftanlagen in Coesfeld, Flamschen (Konzentrationszone VI) (PN 199) Untersuchung zur Fledermausfauna anlässlich der Errichtung von Windkraftanlagen in Coesfeld, Flamschen (Konzentrationszone VI) (PN 199) Endbericht Im Auftrag von: Bürgerwindpark Flamschen Projekt-Entwicklungs

Mehr

Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus

Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus Dr. Markus Dietz Foto Schlagofer Foto: ITN Foto: ITN Foto: Thomas Stephan Konfliktanalyse in Hessen (ITN 2012) Aus: ITN 2012 Foto:

Mehr

Fledermäuse im Rombachtäli

Fledermäuse im Rombachtäli Fledermäuse im Rombachtäli (Küttigen-Aarau-Erlinsbach) Aufnahmen im Mai 2018 Juni 2018 Peter Jean-Richard, Aarau Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Standorte 3 3 Aufnahmezeiten 3 4 Ausrüstung 3 5 Auswertung

Mehr

Lebensraumeignung für Fledermäuse auf Windvorrangflächen der Gemeinde Stemwede

Lebensraumeignung für Fledermäuse auf Windvorrangflächen der Gemeinde Stemwede Lebensraumeignung für Fledermäuse auf Windvorrangflächen der Gemeinde Stemwede BIO-CONSULT Belm Erstellt für: Kortemeier & Brokmann Herford November 2013 Auftraggeber: Kortemeier & Brokmann Landschaftsarchitekten

Mehr

K u r z f a s s u n g

K u r z f a s s u n g K u r z f a s s u n g Veranstaltung: "Eingriffsplanungen und Managementpläne für Fledermäuse" Referent: Dipl. Bio. Volker Runkel Thema: Möglichkeiten der akustischen Erfassung von Fledermäusen 31. Jänner

Mehr

Fledermausuntersuchung zum Raumordnungsverfahren

Fledermausuntersuchung zum Raumordnungsverfahren Dipl. Biol. Susanne Morgenroth Patersdorf den 17.11.2015 Holzhaus 2 94265 Patersdorf Fledermausuntersuchung zum Raumordnungsverfahren Burghotel Rotkot 1. Veranlassung An dem Berg Rotkot nördlich von Zwiesel

Mehr

Landeshauptstadt München Verlängerung der Stäblistr. Detektoruntersuchung zur Fledermausfauna

Landeshauptstadt München Verlängerung der Stäblistr. Detektoruntersuchung zur Fledermausfauna Landeshauptstadt München Verlängerung der Stäblistr Detektoruntersuchung zur Fledermausfauna Auftraggeber: Büro Dr. H. M. Schober Büro für Landschaftsarchitektur Obere Hauptstraße 45 85354 Freising Auftragnehmer:

Mehr

HGE HALLER BEBAUUNGSPLAN LANGENFELDER ZIEGELHÜTTE, SCHWÄBISCH HALL UNTERSUCHUNG DER FLEDERMÄUSE GRUNDSTÜCKS- UND ERSCHLIEßUNGSGESELLSCHAFT MBH

HGE HALLER BEBAUUNGSPLAN LANGENFELDER ZIEGELHÜTTE, SCHWÄBISCH HALL UNTERSUCHUNG DER FLEDERMÄUSE GRUNDSTÜCKS- UND ERSCHLIEßUNGSGESELLSCHAFT MBH HGE HALLER GRUNDSTÜCKS- UND ERSCHLIEßUNGSGESELLSCHAFT MBH BEBAUUNGSPLAN LANGENFELDER ZIEGELHÜTTE, SCHWÄBISCH HALL UNTERSUCHUNG DER FLEDERMÄUSE IM HINBLICK AUF AKTUELLE VERÄNDERUNGEN DES LEBENS- RAUMES

Mehr

Gutachten zur Datenverdichtung zum Vorkommen von Fledermäusen der Anhänge II und IV in den Naturräumen D46, D47 und D53

Gutachten zur Datenverdichtung zum Vorkommen von Fledermäusen der Anhänge II und IV in den Naturräumen D46, D47 und D53 HESSEN-FORST Artgutachten 2005 Gutachten zur Datenverdichtung zum Vorkommen von Fledermäusen der Anhänge II und IV in den Naturräumen D46, D47 und D53 FENA Servicestelle für Forsteinrichtung und Naturschutz

Mehr

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap)

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap) Vorlage 005/0045/2017 Anlage 11 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap) Gehölz am Eichenhain im Rahmen des Bebauungsplanentwurfs AM 129 Am Eichenhain Auftraggeber: Stadt Amberg Referat für Stadtentwicklung

Mehr

Gleiberger Fledermausnacht

Gleiberger Fledermausnacht Naturschutzbund Wettenberg e. V. und Verein zur Förderung des Natur- und Vogelschutzes Wettenberg e.v. Sonderausgabe Gleiberger Fledermausnacht im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht Gemeinschaftsveranstaltung

Mehr

Fledermäuse im Nationalpark Thayatal

Fledermäuse im Nationalpark Thayatal Fledermäuse im Nationalpark Thayatal Endbericht erstellt von Ulrich Hüttmeir & Mag. Dr. Guido Reiter Wien und Alkoven, 30.12.2010 INHALT 1 EINLEITUNG...5 1.1 Projektziele... 5 1.2 Fragestellungen... 5

Mehr

Sachlicher Flächennutzungsplan Windenergie der Gemeinde Wald-Michelbach

Sachlicher Flächennutzungsplan Windenergie der Gemeinde Wald-Michelbach Sachlicher Flächennutzungsplan Windenergie der Gemeinde Wald-Michelbach Ersterhebung Fledermäuse, vorläufige Bewertung des Konfliktpotenzials hinsichtlich einer möglichen Windkraftnutzung am Kleinen Meisenberg

Mehr

Windenergie-Potenzialanalyse Hellenthal-Hollerath, Eignungsraum Zwischenbericht zur Fledermausuntersuchung Stand: 17.

Windenergie-Potenzialanalyse Hellenthal-Hollerath, Eignungsraum Zwischenbericht zur Fledermausuntersuchung Stand: 17. Windenergie-Potenzialanalyse Hellenthal-Hollerath, Eignungsraum 1000.2 Zwischenbericht zur Fledermausuntersuchung Stand: 17. Dezember 2013 Vorbemerkungen Es ist zu beachten, dass es sich hier um einen

Mehr

Dirk Müller MGM Immobilien GmbH & Co. KG Carl-Zeiss-Straße Jena. Auftraggeber: Bearbeiter:

Dirk Müller MGM Immobilien GmbH & Co. KG Carl-Zeiss-Straße Jena. Auftraggeber: Bearbeiter: Erfassung der Fledermäusen im Vorfeld der Erarbeitung einer sap für die Aufstellung eines vorhabensbezogenen B- planes das Gelände am Saalbahnhof in der Stadt Jena Auftraggeber: Dirk Müller MGM Immobilien

Mehr

Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden)

Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden) Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden) Auftraggeber: Stadt Gehrden Rathaus Kirchstr. 1-3 30989 Gehrden Sterntalerstr. 29a D 31535 Neustadt 05032

Mehr

Untersuchung von zur Fällung vorgesehenen Bäumen. in Hinblick auf Fledermausquartiere

Untersuchung von zur Fällung vorgesehenen Bäumen. in Hinblick auf Fledermausquartiere Neubau des Verwaltungsgebäudes der Investitionsbank des Landes Brandenburg in der Babelsberger Straße, 14473 Potsdam Untersuchung von zur Fällung vorgesehenen Bäumen in Hinblick auf Fledermausquartiere

Mehr

Zwischenbericht zur Fledermausfauna als Fachbeitrag zum Bebauungsplan Nr. 92 / IV für den Bereich Bruchweg / Im Brauck

Zwischenbericht zur Fledermausfauna als Fachbeitrag zum Bebauungsplan Nr. 92 / IV für den Bereich Bruchweg / Im Brauck Anlage 2 STADT LOHNE Landkreis Vechta Zwischenbericht zur Fledermausfauna als Fachbeitrag zum Bebauungsplan Nr. 92 / IV für den Bereich Bruchweg / Im Brauck Stand: Juli 2017 STADT LOHNE Landkreis Vechta

Mehr

LACON. Fledermäuse und ihr Flugverhalten. Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting

LACON. Fledermäuse und ihr Flugverhalten. Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting Fledermäuse und ihr Flugverhalten Infrarotthermografie in der Fledermausforschung LACON Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting 1080 Wien, Lederergasse 22/8

Mehr

FFH#Verträglichkeitsstudie2Fledermäuse22 für2den2geplanten2windpark2differdange2#2obercorn2 (Kanton2Esch#sur#Alzette,2Luxemburg)22 2 Zwischenbericht2

FFH#Verträglichkeitsstudie2Fledermäuse22 für2den2geplanten2windpark2differdange2#2obercorn2 (Kanton2Esch#sur#Alzette,2Luxemburg)22 2 Zwischenbericht2 FFH#Verträglichkeitsstudie2Fledermäuse22 für2den2geplanten2windpark2differdange2#2obercorn2 (Kanton2Esch#sur#Alzette,2Luxemburg)22 2 Zwischenbericht2 2 Juni2016 GessnerLandschaftsökologie imauftragvon

Mehr

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag. zu den Brutvögeln und Fledermäusen. für das B-Plangebiet "Wilstedter Straße" in Tarmstedt.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag. zu den Brutvögeln und Fledermäusen. für das B-Plangebiet Wilstedter Straße in Tarmstedt. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu den Brutvögeln und Fledermäusen für das B-Plangebiet "Wilstedter Straße" in Tarmstedt Phase I Erstellt für die Gemeinde Tarmstedt durch MEYER Biologische Gutac & RAHMEL

Mehr

Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1)

Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1) Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1) Ewald Müller Eine erste Übersicht über die im Naturpark Schönbuch lebenden Fledermäuse gaben Kulzer et al. (1993). Zum damaligen Zeitpunkt war das Vorkommen

Mehr

Informationsveranstaltung 25./27. 09.2012

Informationsveranstaltung 25./27. 09.2012 Windkraft in Iserlohn 79. Änderung des Flächennutzungsplans Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergienutzung Informationsveranstaltung 25./27. 09.2012 Olaf Pestl Leiter Ressort Planen, Bauen,

Mehr

Erhebung der Fledermausfauna im Zuge des. Ersatzneubaus der Talbrücke Haiger-Sechshelden (BAB A 45) Abschlussbericht

Erhebung der Fledermausfauna im Zuge des. Ersatzneubaus der Talbrücke Haiger-Sechshelden (BAB A 45) Abschlussbericht Erhebung der Fledermausfauna im Zuge des Ersatzneubaus der Talbrücke Haiger-Sechshelden (BAB A 45) Abschlussbericht Auftraggeber Hessen Mobil - Straßen- und Verkehrsmanagement 35664 Dillenburg Auftragnehmer

Mehr

Dr. Michael Quest, ecoda UMWELTGUTACHTEN, Ruinenstraße 33, 44287 Dortmund

Dr. Michael Quest, ecoda UMWELTGUTACHTEN, Ruinenstraße 33, 44287 Dortmund Informationsveranstaltung Windenergie, 19. Dezember 2012 Dr. Michael Quest, ecoda UMWELTGUTACHTEN, Ruinenstraße 33, 44287 Dortmund Einsatz moderner Technik zur Untersuchung von Fledermäusen im Rahmen von

Mehr

Stadt Varel. Landkreis Friesland. Fledermauskundlicher Fachbeitrag für den Bereich der Sandkuhle Dangast und der Umgebung

Stadt Varel. Landkreis Friesland. Fledermauskundlicher Fachbeitrag für den Bereich der Sandkuhle Dangast und der Umgebung Stadt Varel Landkreis Friesland Fledermauskundlicher Fachbeitrag für den Bereich der Sandkuhle Dangast und der Umgebung Fachplanerische Erläuterungen Dezember 2013 Planungsbüro Diekmann & Mosebach Oldenburger

Mehr

Ein Fledermausruf und was bei uns ankommt

Ein Fledermausruf und was bei uns ankommt Ein Fledermausruf und was bei uns ankommt Tücken der Rufaufzeichnung und Analyse ecoobs Dr. Volker Runkel Akustische Erfassung Einfacher Nachweis von Aktivität automatische Rufaufzeichnung diverse Echtzeit-Systeme

Mehr

BIO. Repowering und Erweiterung Windpark Klettwitz / Kostebrau. Bestandserfassung der Fledermäuse in Bodennähe 1. Zwischenbericht

BIO. Repowering und Erweiterung Windpark Klettwitz / Kostebrau. Bestandserfassung der Fledermäuse in Bodennähe 1. Zwischenbericht BIO Repowering und Erweiterung Windpark Klettwitz / Kostebrau Landschaftsökologische Gutachten und biologische Studien Bestandserfassung der Fledermäuse in Bodennähe 1. Zwischenbericht Erstellt im Auftrag

Mehr

Fledermaus-Winterquartiere

Fledermaus-Winterquartiere Fledermaus-Winterquartiere Vorbesetzung Ausbau Arten Vol. m³ 1. Junkernhof Brunnenhaus N 88 Bl, Fr (02), Wa (05), Gl (10) 12 2. Radenbeck Stollensystem N 89 Bl Fr (05) Wa (08) Gl (10) 40 3. Hitzacker Faßkeller

Mehr

Fledermauserfassung auf dem ehemaligen Gelände der Electrolux Rothenburg GmbH.

Fledermauserfassung auf dem ehemaligen Gelände der Electrolux Rothenburg GmbH. Fledermauserfassung auf dem ehemaligen Gelände der Electrolux Rothenburg GmbH. September 2014 Auftraggeber: Dipl. Ing FH Manfred Jahnke Freier Landschaftsarchitekt Goethestraße 11 74629 Pfedelbach Büro

Mehr

Gutachten im Auftrag von Mix - Landschaftsplanung, Barnstedt

Gutachten im Auftrag von Mix - Landschaftsplanung, Barnstedt D i p l. - B i o l. K a r s t e n L u t z Bestandserfassungen, Recherchen und Gutachten Biodiversity & Wildlife Consulting Bebelallee 55 d D - 22297 Hamburg Tel.: 040 / 540 76 11 karsten.lutz@t-online.de

Mehr

Übersichtsbegehung Artenschutz mit Habitatpotenzialanalyse. Hohenstaufenstraße 6 (45-7)

Übersichtsbegehung Artenschutz mit Habitatpotenzialanalyse. Hohenstaufenstraße 6 (45-7) Übersichtsbegehung Artenschutz mit Habitatpotenzialanalyse zum Bebauungsplan Hohenstaufenstraße 6 (45-7) Stadtteil Stetten Auftraggeber: Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen Amt für Umwelt, Grünflächen

Mehr

Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg

Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg Potenzialabschätzung Artenschutz Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg 12. November 2014 Auftraggeber: Künster Architektur + Stadtplanung Bismarckstrasse 25 72764

Mehr

Fledermauspotenzialanalyse. im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg) im Auftrag des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung Hamburg-Nord

Fledermauspotenzialanalyse. im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg) im Auftrag des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung Hamburg-Nord Dipl.-Biol. Björn Leupolt Bestandserfassungen, Gutachten und Monitoring Kakenhaner Weg 72 22397 Hamburg Tel.: 015120635595 e-mail: b.leupolt@fledennaus-gutachteii.de Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen

Mehr

Fachgutachten zum Konfliktpotenzial Fledermäuse und Windenergie am geplanten WEA-Standort Häusern

Fachgutachten zum Konfliktpotenzial Fledermäuse und Windenergie am geplanten WEA-Standort Häusern Fachgutachten zum Konfliktpotenzial Fledermäuse und Windenergie am geplanten WEA-Standort Häusern (Landkreis Waldshut) erstellt vom BFL Büro für Faunistik und Landschaftsökologie im Auftrag der EnBW Windkraftprojekte

Mehr

Windkraft im Landkreis Starnberg

Windkraft im Landkreis Starnberg Windkraft im Landkreis Starnberg Faunistische Untersuchung Fledermäuse ausgewählter Standorte Bestandserfassung 2011 Fassung vom 15.12.2011 Verfasser: Bearbeitung: Dipl. Ing. (FH) D. Narr Dipl. Ing. (FH)

Mehr

Untersuchung und Bewertung. zum Vorkommen von Fledermausarten im Gebäudekomplex. Neuerbe 8 in Erfurt

Untersuchung und Bewertung. zum Vorkommen von Fledermausarten im Gebäudekomplex. Neuerbe 8 in Erfurt Untersuchung und Bewertung zum Vorkommen von Fledermausarten im Gebäudekomplex Neuerbe 8 in Erfurt Auftraggeber PGM Planungsgruppe Mitte GmbH & Co. KG Emminghausstrasse 03 99867 Gotha Bearbeitung Dipl.-Biol.

Mehr

Artenschutzrechtliche Beurteilung Fledermäuse (ASP I & II) Bebauungsplan Anholt BO3 Linders Feld. Stadt Isselburg (Entwurf)

Artenschutzrechtliche Beurteilung Fledermäuse (ASP I & II) Bebauungsplan Anholt BO3 Linders Feld. Stadt Isselburg (Entwurf) Artenschutzrechtliche Beurteilung Fledermäuse (ASP I & II) Bebauungsplan Anholt BO3 Linders Feld Stadt Isselburg (Entwurf) Auftraggeber: Voba Wohnbau GmbH Hinterm Engel 18 47574 Goch Bearbeitet durch:

Mehr

Standortuntersuchung Fledermäuse (Mammalia: Chiroptera):

Standortuntersuchung Fledermäuse (Mammalia: Chiroptera): Standortuntersuchung Fledermäuse (Mammalia: Chiroptera): Bauvorhaben Windpark Petkus Landkreis: Teltow-Fläming Bundesland: Brandenburg Auftraggeber: e-wikom GmbH Unter der Tränke 1 37281 Wanfried Auftragnehmer:

Mehr

NATURSCHUTZFACHLICHER BERICHT ÜBER UNTERSUCHUNGEN ZU FLEDERMAUSVORKOMMENAM BAHNHOF ALTONA

NATURSCHUTZFACHLICHER BERICHT ÜBER UNTERSUCHUNGEN ZU FLEDERMAUSVORKOMMENAM BAHNHOF ALTONA NATURSCHUTZFACHLICHER BERICHT ÜBER UNTERSUCHUNGEN ZU FLEDERMAUSVORKOMMENAM BAHNHOF ALTONA Auftraggeber: Amt für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung Abt. WSB 3 WSB 3 Wexstraße 7 20355 Hamburg Bearbeiter:

Mehr

Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden des Planungsverbandes Windenergie Hochschwarzwald

Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden des Planungsverbandes Windenergie Hochschwarzwald Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden des Planungsverbandes Windenergie Hochschwarzwald Teilflächennutzungsplan Windenergie Artenschutzrechtliche Prüfung Fledermäuse Auftraggeber: Planungsverband

Mehr

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu dem geplanten Windpark bei Fürstenau

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu dem geplanten Windpark bei Fürstenau www.buero-bioplan.de Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu dem geplanten Windpark bei Fürstenau Untersuchungsgebiet mit geplanten WEA Standorten Methoden Kartiertermine in Fürstenau 2013 Kartierungsart

Mehr

06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung

06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung 06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung zum Bebauungsplan samt örtlicher Bauvorschriften Löhl V, Legelshurst im beschleunigten Verfahren gem. 13a BauGB Fassung für die Offenlage 17.06.2016 Projekt: 1627 Bearbeiter:

Mehr

NSI. Naturschutzinstitut Region Leipzig e. V.

NSI. Naturschutzinstitut Region Leipzig e. V. NSI Naturschutzinstitut Region Leipzig e. V. Ergänzende Faunistische Sonderuntersuchungen zur Artengruppe Fledermäuse für Ersatzneubau Strombrückenzug Ergebnisbericht 2013 Naturschutzinstitut Region Leipzig

Mehr

Vertiefende Fledermausuntersuchungen im Raum Biebergemünd und Linsengericht mit Schwerpunkt Mopsfledermaus in 2015

Vertiefende Fledermausuntersuchungen im Raum Biebergemünd und Linsengericht mit Schwerpunkt Mopsfledermaus in 2015 Vertiefende Fledermausuntersuchungen im Raum Biebergemünd und Linsengericht mit Schwerpunkt Mopsfledermaus in 2015 Vorstellung der eigenen Untersuchungen der BI aus 2015 sowie Zusammenfassung und Bewertung

Mehr

Gutachten Im Rahmen des Genehmigungsverfahren nach Budesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) Im Auftrag von

Gutachten Im Rahmen des Genehmigungsverfahren nach Budesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) Im Auftrag von Fledermauskundliche Untersuchung im Rahmen der Erweiterung um eine Windenergieanlage (WEA) sowie das Repowering von einer WEA im Windpark Gronau, Lkr. Borken Gutachten Im Rahmen des Genehmigungsverfahren

Mehr

Bewertung und Konfliktanalyse. Landschaftsarchitekt Maaßenstr Berlin. Auftragnehmer:

Bewertung und Konfliktanalyse. Landschaftsarchitekt Maaßenstr Berlin. Auftragnehmer: LEBENSRAUMPOTENTIAL FÜR FLEDERMÄUSE AUF DER FLÄCHE DES BEBAUUNGSPLANS SCHWIELOWSEESTRASSE 70/72 IN DER GEMEINDE SCHWIELOWSEE, LANDKREIS POTSDAM MITTELMARK Bewertung und Konfliktanalyse Auftraggeber: Dr.-Ing.

Mehr

Anzahl Bauteil Details Schaltplanbezeichnung 1 Gehäuse 1 Batterieclip 1 Platine geätzt 1 Ein- Ausschalter 1 Potentiometer 100K Ohm 1 Lautsprecher 45

Anzahl Bauteil Details Schaltplanbezeichnung 1 Gehäuse 1 Batterieclip 1 Platine geätzt 1 Ein- Ausschalter 1 Potentiometer 100K Ohm 1 Lautsprecher 45 Projekt: Fledermaus Arbeitsplan Stückliste Anzahl Bauteil Details Schaltplanbezeichnung 1 Gehäuse 1 Batterieclip 1 Platine geätzt 1 Ein- Ausschalter 1 Potentiometer 100K Ohm 1 Lautsprecher 45 Ohm, 0,2

Mehr

Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse

Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse Während Vogelschlag und Störeinflüsse auf einzelne Vogelarten durch Windkraftanlagen bereits lange diskutiert und erforscht werden, sind Auswirkungen dieser

Mehr

Mittelwert, Standardabweichung, Median und Bereich für alle durchgeführten Messungen (in Prozent)

Mittelwert, Standardabweichung, Median und Bereich für alle durchgeführten Messungen (in Prozent) 3. Ergebnisse 3.1 Kennwerte, Boxplot Die Kennwerte der deskriptiven Statistik sind in der Tabelle 1 für alle Messungen, in der Tabelle 2 für die Messungen, bei denen mit der Referenzmethode eine festgestellt

Mehr

Neubau Aldi Kenzingen

Neubau Aldi Kenzingen Neubau Aldi Kenzingen Relevanzprüfung Fledermäuse Auftraggeber: faktorgruen Freie Landschaftsarchitekten bdla Merzhauser Straße 110 79100 Freiburg Auftragnehmer: Freiburger Institut für angewandte Tierökologie

Mehr

Neubau der A39 Lüneburg Wolfsburg mit nds. Teil der B 190n Abschnitt 7, nördl. Ehra (L289) Weyhausen (B188) Fledermauskartierung 2009 / 2010 / 2012

Neubau der A39 Lüneburg Wolfsburg mit nds. Teil der B 190n Abschnitt 7, nördl. Ehra (L289) Weyhausen (B188) Fledermauskartierung 2009 / 2010 / 2012 Unterlage 19.5.2 Neubau der A39 Lüneburg Wolfsburg mit nds. Teil der B 190n Abschnitt 7, nördl. Ehra (L289) Weyhausen (B188) Fledermauskartierung 2009 / 2010 / 2012 Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau

Mehr

Fledermäuse in Niederösterreich

Fledermäuse in Niederösterreich Fledermäuse in Niederösterreich 2012 2015 Erfassung, Evaluierung, Monitoring, Schutz und Öffentlichkeitsarbeit Endbericht erstellt von Maga. Katharina Bürger, Ulrich Hüttmeir BSc & Mag. Dr. Guido Reiter

Mehr

Fledermausuntersuchung im Wald um den Heißbachgrund

Fledermausuntersuchung im Wald um den Heißbachgrund Hessisches Forstamt Nidda Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Ortsverband Nidda u. Umgebung Fledermausuntersuchung im Wald um den Heißbachgrund in Zusammenarbeit zwischen Forstamt Nidda und SDW Nidda wurden

Mehr

Fledermäuse im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Fledermäuse im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Fledermäuse im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Geschichte, Vorkommen, Bestand, Schutz- und Hilfsmaßnahmen Autoren: Stefan Schürmann und Christian Strätz Herausgegeben vom Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Mehr

TELEMETRIE VON FLEDERMÄUSEN IN WISCHER/ARNEBURG LANDKREIS STENDAL

TELEMETRIE VON FLEDERMÄUSEN IN WISCHER/ARNEBURG LANDKREIS STENDAL Bericht zum Camp: TELEMETRIE VON FLEDERMÄUSEN IN WISCHER/ARNEBURG LANDKREIS STENDAL 12.07. - 15.07.2016 Gemeinschaftsprojekt der Landesreferenzstelle für Fledermausschutz Sachsen-Anhalt, dem Arbeitskreis

Mehr

Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die Aktivität von Fledermäusen. Lothar & Petra Bach

Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die Aktivität von Fledermäusen. Lothar & Petra Bach Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die Aktivität von Fledermäusen Lothar & Petra Bach Freilandforschung, zool.. Gutachten, Bremen lotharbach@aol.com www.bach-freilandforschung.de Photo: John Larsen Fledermäuse

Mehr

Erfahrungen mit Fledermäusen in der Planungsphase:

Erfahrungen mit Fledermäusen in der Planungsphase: Berücksichtigung von Fledermäusen bei der Straßenplanung Erfahrungen mit Fledermäusen in der Planungsphase: 1. Bestandsaufnahme Dipl.-Biol. Roland Heuser Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen

Mehr

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz - Spannweite 19 cm - Gewicht 4 Gramm - Farbe: Rücken schwarzbraun, Bauch etwas heller, Flughäute und Ohren schwärzlich, generell etwas heller als ihre Zwillingsart

Mehr

Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden Herbolzheim und Kenzingen

Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden Herbolzheim und Kenzingen Vorrangflächen für die Windkraftnutzung in den Gemeinden Herbolzheim und Kenzingen Änderung des Flächennutzungsplans Artenschutzrechtliche Prüfung Fledermäuse Überarbeitete Fassung 29.11.2012 Auftraggeber:

Mehr

Stellungnahme zur Nutzung, Einflugmöglichkeiten und Flugkorridoren des Fledermausquartieres im Brauereikeller Max-Planck-Straße Potsdam

Stellungnahme zur Nutzung, Einflugmöglichkeiten und Flugkorridoren des Fledermausquartieres im Brauereikeller Max-Planck-Straße Potsdam Stellungnahme zur Nutzung, Einflugmöglichkeiten und Flugkorridoren des Fledermausquartieres im Brauereikeller Max-Planck-Straße Potsdam - Dezember/Januar 2014 - Abb. 1 Eine der Einflüge ins Quartier, Max-Planck-Straße

Mehr

Liste der Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie

Liste der Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Fachprüfung enschutz Anlage 3 Liste der en des Anhangs IV der FFH-Richtlinie basierend auf die Liste der en nach den Anhängen II, IV und V der FFH-Richtlinie in Sachsen (www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/documents/liste_sn_ffh-en.pdf)

Mehr

Übersichtsbegehung Artenschutz und Habitatpotenzialanalyse mit ergänzender Erfassung ausgewählter Artengruppen

Übersichtsbegehung Artenschutz und Habitatpotenzialanalyse mit ergänzender Erfassung ausgewählter Artengruppen Anlage 9 zu TOP 2 AUT -ö- 12.07.2018 Übersichtsbegehung Artenschutz und Habitatpotenzialanalyse mit ergänzender Erfassung ausgewählter Artengruppen zum Bauvorhaben Neubau von 15 Wohneinheiten Affalterbacher

Mehr