Leben slange S olidar ität?

Transkript

1 Lebenslauf - Alter - Generation Herausgegeben von Martin Kohli Band 2 Marc Szvdlik Leben slange S olidar ität? Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern Leske + Budrich, Opladen 2000

2 Inhalt Gedruckt auf säurefreiem uod alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich ISBN 2000 Leske + Budrich, Opladen Das Wc.k einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zlstirnrnung des Verlages uüulässig und stralbar. Das gilt insbesondere für Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikoverfilmungen und dig Einspeich rung und Veralbeitung in lekronischen Syst men. Druck Druck Partner Rübelmann, Hemsbach P.inted in Germany 2.1, Generationenkonzepte Was sind Generationen?, oder: Farniliale, politische, kulturelle und ökonomische Generationen Verbindungen zwischen familialen und gesellschaftlichen Generationen Familiale Generationensolidarität I Solidarität und Ambivalenz Ein theoretisches Modell familialer Generationensolidarität Familiale Generationensolidarität in der DDR? Frauenerwerbstätigkeit, Familienstand, Fertilität Ceneration und Fami ie Ceneration und Gesellschafl Kurzfazil... t9 19 l öj 94 lu) 111 llf, 5

3 Intergenerationale Transfers zu Lebzeiten und danach Einleitung Monetäre Transfers zu I-ebzeiten I Verbreitung und Umfang Begünstigte und Benachteiligte Erben in 'Germoney' Verbleitung und Umfang Begünstigte und Benachteiligte Kurzfazit Die Enge der Generationenbeziehungen 117 1l'1 119 t r Einieirung Kin*eeper utjl.d, Intergenerational Stake t' 'l 5.3 Bedingungen der Beziehungsenge Ost- und Westdeutsche im Vergleich Sozialisation und ihre Folgen l9't 5.6 Kurzfazit Ubersichten. Grafiken und Tabellen Ubersichten Dimensionen familialer Generationensolidarität Ein heuristisches Modell familialer Genentionensolidarität Argumente zur Generationensolidaritlit in der DDR Grafiken 2.1 Wohnentfemungen kulz nach dem Fall der Mauer MehJgenerationenfamilien Wohnentfernungen Koresidenz Intergenerationale Transfers und HiIfeleistungen Beziehungsenge Kontakthäufigkeit Eine Beziehungstypologie Monetäre private Transfers Intergenerationale private Transfers Transferhöhen Anteile pdvater Generationenhansfers Erbschaftshöhen: Erben...,,,,,, Erbschaftshöhen: Alle Personen Anteile bisheriger und zukünftiger Erbschaften I Mindestens ense Generationenbeziehunsen t Anteile mit sehr engen Beziehungen Mindestens enge Beziehungenach Verwandtschaftsgmd Anteile mit sehr engen Eltern-Kindbzw. Kind-Eltern-Beziehungen Mindestens enge Beziehungen nach Familienformen...,.,,,,... 20L 6.1 Mindestens enge Generationenbeziehungen 1991 und Anteile mit flüchtigeren, stabilen und engeren Beziehunget

4 Tabellen 3. 1 Generationenstrukturen Solidaritätsnonnen Hilfen zwischen (Schwieger)Eltern und erwachsenen Kindern Generationenkonflikte und Sorgen Transfergeber und -emp änger 4.2 Transferanen. 4.3 DeterminantenfürGenemtionentransfers (Logistische Regressionen; odds ratios) Erbschaften und Schenkungen: alle Personen und ihre (Ehe)Partner Erblasser Erbschaften und Schenk-ungen: beide Elternteile sind verstorben...,1.7 Deteminanten bisheriger Erbschaften von eigenen Eltern (Logistische Regressionen; odds ratios) Determinantenzukünftiger Erbschaften (Logistische Regressionen; odds ratios) Determinanten der Enge von Eltern-Kind-Beziehungen rceordnere Probir-Modelle Determinanten der Enge von Kind-Eltern-Beziehungen rgeordnere Prohir-Modeller Determinanten der Beziehungsenge von West- und Ostdeutscheu (Geordnete Probit Modelle)... Beziehungsenge und Familienform 5.5 Familienform als Determinante der Beziehungsenge (C(ordnete Probit Modellel Familienfbrm und l-ebenszeit (Geordnete Probit-Modelle) Aspekte familialer Generationenbeziehungel 6.2 Dynamik der Beziehungsenge 6.3 Determinanten der Generationendy nam ik (Logistische Regressionen; odds ratios) lo' r Vorwort Marc Szydlik greift mit diesem Buch ein Thema auf, das in der soziologischen Forschung lange Zeit zu Unrecht ein Schattendasein gefüht hat, nämlich die Beziehungen zwischen Eltem und Kindem jenseits des Zeitpunkts, in dem letztere erwachsen geworden sind. Solidadtät ist 'lebenslang': sie endet nicht mit dem Ende der Kernfamilie. Daß dieses Thema so lange vemachlässigt wurde, hat mit der Schwerpunktsetzung der klassischen Modemisierungstheorie zu hrn. Für Durkheim wie für Parsons bedeutete der Übergang in die Modeme eine Konzentration des familialen Generationsprozesses auf das Zusammenleben der Eltem mit ihren noch unmündigen Kindern und eine entsprechende Schwächung der Beziehungen zu den älteren Generationen; die Familie wurde zur Kem bzw. Gattenfamilie. Erste Korekturen an diesem Bild ergaben sich durch die gerontologische Forschung, die auf die nach wie vor erheblichen bistungen der Erwachsenen bei der Betreuung ihrer hilfebedürftigen alten Eltern hinweist. Eine umfassende Thematisierung moderner Familien als Gelerationssysteme ist jedoch erst im Entstehen. Hier setzt Marc Szydlik an. Er untersucht die familialen Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern in allen ihren wesentlichen Aspekten, von der Wohnentfernung und Kontaktdichte über die emotionale und nofinative Nähe oder Ferne bis zu den materiellen Ifishrngsströmen, und verbindet sie mit der Analyse gesellschaftlicher Generationen. Damit wid für die Bundesrepublik Deutschland fortgeführt und vertieft, was Alice und Peter Rossi.nit ihrer 1990 e$chienenen einflußreichen Studie über Eltern-Kind-Beziehungen ln den USA begonnnen haben. Das vorliegende Buch dokumentiert die erste umfassende Untersuchung dieses wichtigen, bisher vemachlässigten Feldes der familialen Generationenbeziehungen und setzt damit Maßstäbe, welche die deutsche Forschungsdiskussion in den kornnenden Jahren bestimmen werden. Im Kern familiensoziologisch, bietet das Buch zugleich neue Erkenntnisse für die lebenslauf-, die Ungleichheits-, die Sozialpolitik- und die Transformationsforschuns. Berlin, März 2000 Martin Kohli

5 Danksagung Mein erster Dank gilt Manin Kohli. Er hat mich zu der Studie angeregt, und er hat sie auch von Beginn an mit Rat und Tat begleitet. Es ist keine Floskel, wenn ich mich dafür bedanke, daß er stets ein interessierter und kritischer Gesprächspartner war. Ich habe auch davon profitiert, daß er sich zur selben Zeit ebenfalls intensiv mit dem Genemtionenthemauseinandergesetzt hat. Manche der hier präsentierten Gedankengänge basieren auf unseren Disl:ussionen, die wir in Hinblick auf gemeinsame Veröffentlichungen, Vorträge und l-ehrveranstaltunocn dcfiihrt hahan Neben Martin Kohli möchte ich einer Reihe weiterer Personen danken, auf deren Untersttitzung ich bei der Arbeit an diesem Buch zählen durfte und die mich mit kritischen Kommentaren zu diversen vorherigen Fassungen versorgt haben. Hierzu gehören die Teilnehmerlrxren an einer Reihe von Veranstaltungeü der Forschungsgruppe Altern und kbenslauf (FALL) der Freien Universität Berlin, der Sektionen 'Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse' und 'Familiensoziologie'der Deutschen Cesellschaft für Soziologie sowie der Längsschnittwerkstatt Berlin-Brandenburg (LWBB). Besonders danken möchte ich Harald Künemund und Andreas Motel, und zwar sowohl wegen ihres großen Engagements bei der Durchführung des Alters- Survey als auch aufgrund unserer erfolgreichen Zusammenarbeit bei gemeinsamen Arbeiten zum Generationenthema. Vor allem Kapitel 3 und 4.2 haben hiervon profitiert. Karl Ulrich Mayer und Jürgen Schupp bin ich schon seit langem zu Dank verpflichtet: auch zur vorliegerden Studie haben sie sehr hilfreiche Kommentare beigesteuert. Jürgen Schupp hat mir darüber hinaus tatkäftig beim Kapitel über die Dynamik von Generationenbeziehungen geholfen. Last, but not least danke ich herzlich Martin Diewald, Anne Foner, Helmut Kromrey, Kurt Lüscher, Walter Müller, Uli Pötter, Chdstiane Schlote und Michael Wagner. Schließlich möchte ich nicht die stimulierenden Diskussionen mit den Studierenden des Instituts fi.il Soziologie der Freien Universität Berlin vergessen, die im Rahmen des mit Martin Kohli und Jürgen Schupp durchgeftihrten mehrsemestdgen Projektseminars über Generationen stattgefunden haben. Berlin, März 2000 Marc Szydlik 10