204: Herm. Ad. Landwehr: Ueber die Beden~ung des thierischen Gummis.
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- Innozenz Koenig
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1 204: Herm. Ad. Landwehr: Ueber die Beden~ung des thierischen Gummis. die ftir Gummi charakteristische Kupierhydroxydreaction zeigt% als auch naeh Koehen mit S~uren reducirte. Dass die eigentliehen Proteinstoffe keine Zuekerartgruppe, also auch kein Gummi enthalten, wie dies auch schon yon allen physiologischen Chemikern tibereinstimmend angenommen wurde, ist neuerdings wieder durch die sehsnen Untersuchungen von Tollens und Wehmer 1) nachgewiescn worden. Sic konnten weder aus Casein und Fibrin noch aus leimgebender und elastiseher Substanz (Naekenband) --und beiliiufig bemerkt auch nicbt aus Inosit, das also keine Zuckerart ist -- Laevulins~mre gewinnen. Sic stel ten dagegen deutliche Mengen Laevulins~ure aus Chondrin dar. Wie schon oben bemerkt, habe ich aus den tibrigen Muttersubstanzen des thierisehen Gummis (Mucin und Metalbumin) das Baryum-, Calcium- und Silbersalz der Laevulinsiiurc erhalten. In einem zweiten Aufsatze werde ieh bald tiber den Ursprung und die physiolologische und pathologiscbe Bedeutung des thierischen Gummis beriehten. (Aus dem physikalischen Institut der Universitgt Rostock.) Ueber den physikalisch-optischen Ban des Auges der Cetaceen und der Fische. (Fortsetzung.) Von Prof. Dr. Ludwig Matthiessen. Hierzu ein Holzszhnitt. 1u Das Auge yore Wels. (SiIurus glanis.) Ein hicr ziemlieh seltener Wels, yon 40 Kilo Gewieht und 11/2 Meter Liinge, wurde in der Oberwarnow gefangen und am 7. Juni Morgens 8 Uhr getsdtet. Indem der Kopf ftir das hiesige zoologisch-zootomische Institut erworben worden war, sind mir 1) 1. c.
2 p L. Matthiessen: Ueber den physikaliseh-optischen Bau etc. 205 dureh die Gtite des Directors, Herrn Professor G Stte, die beiden bulbi zweeks ophthalmometriseher Untersuchungen tibergeben, welche etwa 8 Stunden post mortem vorgenommen wurden und zwar in der gewshnlichen Weise, dass dcr Bulbus I nach Messung der Hornhautkrtimmung sofort in eine Kiiltemisehung wahrend 11/4 Stunden zum Gefrieren gebracht, dann axial g'espalten und an den beiden Hiilften die Dimensionen des inneren Auges gemessen wurden. An dem Bulbus li wurden wiihrend derselben Zeit die Messungen der Hornhautkrtimmung wiederholt und aus demselben zwecks Messung der physikalisehen Constanten die Krystalllinse herausgenommen. S~immtliche mit msgliehster Sorgfalt ang'estellten Messungen, wobei ein Abbe'sches Refractometer benutzt wurde, fiihrten zu folgenden Resultaten, welche die Mittelwerthe mehrerer Einzelmessungen darstellen: Geometrische und physikalische Constanten I nlffl II $nlq] Axe und Dicke des Bulbus Kriimmungsradius der Hornhaufi Wahrer Durchmesser der Puloille Basis der ttornhaut Ort der vorderen Linsenfl~che ab-~ d I Axe der KrystalIlinse bd ~-d Durchmesser der Krystalllinse hi Abstand d~r Retina yon der hinteren Linsenfl~che d/~,,,,,,,,,, vorderen,, b/~ GrSsster innerer Querdurchmesser des Auges zwisehen dem Kerncentrum und der hinteren Linsenfl~che Abstand der Retina vom Kerneentrum kr... Kriimmungsradius der Retina Ort der Retina a/~ oder SIR (uus 7 Combinationen). m 6,25 1,0 3,0 8,0 10,5 5,5 5,5 9,00 13~0 6,75 4,0 t0,0 Brechungsindex n~ des dest. Wassers bei 16,50 /~.,, d. i~uss. Linsenschicht, 2,25 mm Kerndistanz,,,, mi~tleren Schicht, 1,75,,,,,,7,~,, 1,5,,,,,,,,,, 1,25,,,,,,,,,, 0,75,,,,,,,,,,,, 0,5,,, 1,3338 1,4125 1,4717 1,4892 1,5005 1,5170 1,5132 1,5319
3 206 L. Mat~hlessen: Die Indites der Augenfltissigkeiten, sowie der subcapsularen Corticalis wurden nicht gemessen, da sic erfahrungsmiissig constante GrSssen sind. Deshalb wurden ftir die fitissig'en Augenmedien n~)= 1~3360, ftir die dtinnste subcapsulare Corticalis nd ~-1,3850 angcnommenl). Da der Index des wahren Kerneentrums schwer messb~r ist und den Maximatwerth besitzt, so ist derselbe indirect zu bestimmen dutch den Mittelwerth yon ~ der iibrigen gemessenen Schichten. Dutch Zugrundelegung" der Formcl rl 2 -- ye ~, n=1, ~ r~ ; worin r 1 den Werth 2,5 mm hat, findet man fo]g'ende Einzelwerthe: Y mm 0~5 0~ ,75 0, ,0 0, ,25 0~ ~5 0~ ,75 0, ,25 0~ Mittel: 0,11166 Meridionalschnit~ des A~ges yon Silurus glunis in zweif~cher Vergr5sserlmg. Demgemitss ist nun der variabele Index der Linsenschichten n=1,3850(1 +0, '52-Y2) -2,52 Wir stellen die hicrnach berechneten Werthe mit den gcmesscnen in einer Tabelle zusammen. 1) Dies Archiv XXXVI. S. 99; XXXVIII. S In dieser letzteren Abhandlung muss es S. 521 Z. 6 v. u. heissen 4/3 ~ start 3/~ ~; ferner S. 528 Z. 19 v. o. Hyperot)ie st. Myopic.
4 I Ueber den physikalisch-optischei} Bau des Auges der Cetaceen etc. 207 y n mm gem. ber. z/ 0,00 0,25 0,50 0,75 1~00 1~25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 1,5319 1,5132 1,5170 1~5005 1~4892 1,4717 1,4125 1,5396 1~5381 1,5334 l~5257 1~5149 1,5010 1~4840 1,4639 1,44:06 1~4144 1, , , , , , ,0019 Der Kernindex ist also N,,~ ~-- NI(1 + 0 ~ 1,5396 und der Totalindex der Krystalllinse N---- 1,7183. Die brechende Wirkung des Auges beschr~nkt sicb im Wesentlichen auf die der Linse, indem diejenige der ttornhaut ausser Betracht gr werden kann, wie folgende Betrachtung crgiebt. Die Hornhaut ist naeh ihrer Basis hin ein wenig verdiekt und zwar nahezu von 0,5 mm auf 0,75 mm; ihr Breehungsindex betriigt 1,3770, der des Stisswassers 1,3335 und der des Kammerwassers 1,3360. Sie wirkt demnaeh theils dispersiv, theils collectiv; ihr i~usserer Krtimmnngsradius wurde im Mittel zu to- 6,5ram gemessen und man kann als angen~iherten Werth ftir den inneren annehmen,% ~ 5,5 mm. Bereehnet man die Brennweite ftir das dioptrisehe System no-~1,3335, ro: +6,5, nl~ 1,3770, do~--0,5, Qo~+ 5,5, ne =- 1,3360, so findet man die hintere Brennweite q~ mm. Die Hornhaut wirkt demnaeh dispersiv, abet so wenig, dass ihr Breehwerth 1 -- gegen die der Krystalllinse vernaehliissigt werden kann, da q~ 1 dieser ungefi~hr ~- betragen muss. Wit berechnen die diop- trischen Elemente und die Cardinalpunkte des Welsauges, wie folgt. Das Linsensystem. Die Linse ist kugelfsrmig; die Brennweiten der Kernlinse (Krystalllinse in Cortiealsubstanz) ergeben sich aus den gemessenen Constanten rl ~ r2 ~ 2,5 mm, ~ =-= 0,11166.
5 208 L. Matthiessen: Ueber den physikalisch-optischen Bau etc. Man erh~it daraus -f-- ~-- ~ 1 + % ~ + 8/~5 ~ = ~,448 ram, ~ = o,ooo. ~) Combination mit Kammerwasser. Der relative Index der subkapsularen Cortiealsubstanz ist n 2 --= 1,0367 und die dioptrisehen Elemente sind fl =- 68,12, % = 70,62, --f2 = ~ ----= 6,443, D ,5. Daraus bereehnet man f--= -- 5,886, rp ~--- 6,102, ,9.84, a 2 = 0,216, e = 0,000. fl) Combination mit GlaskSrper. Die dioptrisehen Ele-. mente sind fl = -- 5,886, % = 6,102, r = -- 70,62, rf2 = 68,12, D~ = 1)1 + ~1 ~ 2,716. Daraus findet man die ltauptbrennweiten des tuges und die Itauptpunktsdistanzen yon den Linsenfl~tehen folglieh -- f= qo = 5,617, a 8=-0,216, %=2,500; 51 + q3 : 5~1' : -- 2,500, C~ a 2' : 2,500, e : 0,000. Der Ort des hinteren ttauptbrennpunkts des Wclsauges bez~iglich des vorderen Hornhantschcitels ist demnach Slq)= 9,117 mm wahrcnd der Ort der Retina in guter Uebereinstimmung gemcssen wurde S1R.~- 9,00 ram. Die beiden Hauptpunkte der kugelfsrmigen Fischlinse, folgeweise des ganzen Fischauges coincidiren immer mit dem Kerncentrum. Da die Retinaschale mit diesem concentrisch gewslbt ist, so sind diese Umst~nde der Periskopie durchaus gunstig; umsomehr als die Hornhautbasis verhfiltnissmfissig gross und die Pupille weir ist.
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