Risiken infolge des Klimawandels und daraus abgeleitete notwendige Vorsorgemaßnahmen
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- Cornelia Geiger
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1 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. Risiken infolge des Klimawandels und daraus abgeleitete notwendige Vorsorgemaßnahmen Thüringer Klimakongress Andreas Hahn Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Erfurt, 12. Mai 2014
2 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Versicherer und Klimawandel Die finanziellen Folgen nahezu aller Unwetterereignisse trägt die Versicherungswirtschaft für ihre Kunden. Die Menschen profitieren vom Versicherungsschutz für ihr Hab und Gut. Sie bekommen ihre Schäden ersetzt, wenn Bäume auf Häuser stürzen oder Keller überfluten. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Allerdings haben die letzten Jahre gezeigt, dass Naturgefahren immer häufiger und heftiger zuschlagen. Die Folge: Milliardenschäden für Hausbesitzer, Städte und Gemeinden, Versicherer. Es stellt sich die Frage, wie sich der Klimawandel in der Zukunft in Deutschland konkret auswirken wird.
3 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Schadenbilanz 2013
4 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Versicherte Schäden durch Naturgefahren 2013 Ereignis Schadenaufwand Sach in Mio. EUR Summe Flutkatastrophe 05-06/2013 Hagelereignisse 07-08/2013 Stürme Herbst ,5 Mrd. EUR Sach + 1,5 Mrd. EUR Kraftfahrt Zum Vergleich: Sturm Kyrill Flutkatastrophe Orkan Lothar Münchener Hagel
5 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Übersicht Flutschäden 2013 Sachsen stark betroffen Verteilung des Schadenaufwandes Junihochwasser 2013 Rund 85 % der Schäden sind außerhalb der ZÜRS Zone 4 (HQ 10) aufgetreten 15,2% 17,9 % 13,3% 7,9 % 50,1 % 18,3% 53,3% ZÜRS-Zone 1 ZÜRS-Zone 2 ZÜRS-Zone 3 ZÜRS-Zone 4 4,9 % 15,6 % Selbst in ZÜRS Zone 1 betrug der Durchschnittsschaden mehr als 6.000,- EUR ZÜRS-Zone 4 ZÜRS-Zone ZÜRS-Zone ZÜRS-Zone
6 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Ausmaß und Verteilung der Flutschäden - Länderübergreifend 8 Mrd. Paket der öffentlichen Hand 1,5 Mrd. EUR Schäden an Infrastruktur Bund 6,5 Mrd. EUR für die Bundesländer Davon fließen rd. 2/3 in den Wiederaufbau landeseigener bzw. kommunaler Infrastruktur sowie Landwirtschaft und Straßen. Lediglich 1/3 verbleiben für andere Hilfen Offiziell sind 600 Mio. EUR für Privatpersonen und Gewerbetreibende vorgesehen 1,8 Mrd. EUR *Abschätzung 03/2014 alle BL: Anträge mit einem Schadenvolumen von durchschnittlich ,- EUR 160 Mio. EUR Hilfen für Privatpersonen und Gewerbetreibende aus dem 8 Mrd. Hilfspaket* = 2 Prozent des Hilfspaketes Leistungen der Versicherungswirtschaft aufgrund Elementarschadenversicherung
7 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Was kann versichert werden?
8 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Elementarschadenversicherung ist mehr als Hochwasserdeckung Versicherte Naturgefahren: Sturm (WohngebäudeV) Hagel (WohngebäudeV) Überschwemmung Rückstau Starkregen Lawinen Schneedruck Erdbeben Vulkanausbruch Erdsenkung Erdrutsch
9 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Elementarschadenversicherung ist mehr als Hochwasserdeckung Versicherte Naturgefahren: Sturm (WohngebäudeV) Hagel (WohngebäudeV) Überschwemmung Rückstau Starkregen Lawinen Schneedruck Erdbeben Vulkanausbruch Erdsenkung Erdrutsch
10 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Wer ist versichert?
11 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Entwicklung seit 2010: Versicherungsdichte steigt stärker an Alle Bundesländer Hinweis: Versicherungsdichte Sturm / Hagel 93%
12 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Elementarversicherungsdichte bundesweit weiter gestiegen + 2 % + 3 % 17 % 16 % 22 % + 1 % + 2 % 13 % 24 % + 3 % + 2 % 15 % 29 % + 1 % + 2 % 33 % 40 % + 2 % + 2 % + 2 % 22 % 21 % 42 % + 2 % 44 % + 2 % + 2 % 14 % 23 % + 2 % +/- 0 % 95 % Stand: März 2014
13 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Die Gefahr Ausuferung
14 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hochwasser Text: Überschwemmung ist die Überflutung des Grund und Bodens des Versicherungsgrundstücks mit erheblichen Mengen von Oberflächenwasser durch aa) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden) Gewässern; bb) Witterungsniederschläge Quelle: VGB 2010
15 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hochwasser August 2010 August 2002 Juni 2013
16 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hochwasser Heute: ZÜRS Geo: GK 4, hohe Gefährdung: HW statistisch mindestens 1mal in 10 Jahren (1,3%) GK 3, mittlere Gefährdung: HW statistisch mindestens 1mal in Jahren (0,9%) GK 2, geringere Gefährdung: HW statistisch mindestens 1mal in Jahren (und Risiken hinterm Deich) (9,2%) GK 1, sehr geringe Gefährdung: HW statistisch seltener als 1mal in 200 Jahren (88,4%)
17 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hochwasser Morgen: Hinweise Unterstellung, zukünftig unveränderte Empfindlichkeit wie heute: Deiche und Retentionsflächen unverändert Unveränderte ZÜRS-Zonen Unveränderte Verteilung der Risiken auf die ZÜRS-Zonen Unveränderte Bauweise (z.b. Frage Schadengrad) Unveränderte Bestandsverteilung Auch durch zukünftige Änderungen in der Flächennutzung und der Bauweise kann das Risiko sinken (Freihaltung von Flächen, Technik nicht im Keller) aber auch steigen (Bauen in Überschwemmungsgebieten, Ausbau Keller)
18 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Die Gefahren Starkregen und Rückstau
19 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Starkregen Text: Überschwemmung ist die Überflutung des Grund und Bodens des Versicherungsgrundstücks mit erheblichen Mengen von Oberflächenwasser durch aa) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden) Gewässern; bb) Witterungsniederschläge Quelle: VGB 2010
20 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Starkregen Bild: Starkregen Dortmund 26. Juli 2008 Quelle: AXA
21 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Die Gefahr Sturm
22 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Sturm Text: Sturm ist eine wetterbedingte Luftbewegung von mindestens Windstärke 8 nach Beaufort (Windgeschwindigkeit mindestens 62 km/stunde). Ist die Windstärke für den Schadenort nicht feststellbar, so wird Windstärke 8 unterstellt, wenn der Versicherungsnehmer nachweist, dass aa) die Luftbewegung in der Umgebung des Versicherungsgrundstücks Schäden an Gebäuden in einwandfreiem Zustand oder an ebenso widerstandsfähigen anderen Sachen angerichtet hat, oder dass bb) der Schaden wegen des einwandfreien Zustandes des versicherten Gebäudes oder des Gebäudes, in dem sich die versicherten Sachen befunden haben, oder mit diesem Gebäude baulich verbundenen Gebäuden, nur durch Sturm entstanden sein kann. Quelle: VGB 2010
23 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Sturm Kyrill 18. / 19. Januar 2007
24 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Sturm Morgen: Hinweise Unterstellung, zukünftig unveränderte Empfindlichkeit bzgl. Sturm und Hagel Auch durch zukünftige Änderungen in der Bauweise kann das Risiko sinken (bessere Dachbefestigungen) aber auch steigen (hagelempfindliche Baustoffe)
25 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Die Gefahr Hagel
26 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hagel Bild: Bert 26. August 2011 Quelle: Provinzial Rheinland
27 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Hagel Morgen: Statistisches Schadenmodell Sturm/-Hagel des PIK Räumliche Verteilung der Schadensätze und deren Änderungen im A1B-Szenario gegenüber ; Mittelwerte des 30-jährigen Zeitraums Ø: 15 % Ø: 47 % Quelle: PIK
28 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Künftige Naturgewalten - Zusammenfassung Auswirkungen eines A1B-Szenarios auf die Schadensituation in der deutschen Versicherungswirtschaft Winterstürme Verkürzung der Wiederkehrperioden: Aus einem 50-jährlichen Ereignis kann künftig ein 10-jährliches Ereignis werden Intensivierung einzelner außergewöhnlich heftiger Stürme bei sonst nicht wesentlich verändertem Schadengeschehen Sturmschäden könnten bis 2100 um über 50% zunehmen Hochwasser Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen werden zunehmen Aus einem 50-jährlichen Ereignis kann künftig ein 25-jährliches Ereignis werden Überschwemmungsschäden könnten sich bis 2100 verdoppeln oder gar verdreifachen
29 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Möglichkeiten der Prävention
30 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Möglichkeiten der Prävention Vom Wissen :
31 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Künftige Naturgewalten Bleiben die Folgen des Klimawandels versicherbar? Die Antwort ist: Ja, trotz stark steigender Schäden. Deutschland bleibt versicherbar.
32 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Künftige Naturgewalten Aber: Versicherungsschutz wird perspektivisch teurer. Dabei gilt: Erst steigen die Schäden, dann die Prämien Wie viel teurer, das haben wir noch in der Hand. Wenn wir jetzt entschlossen handeln, werden Schäden und Kosten kontrollierbar bleiben. Alle gesellschaftlichen Gruppen sind aufgefordert, durch vorausschauendes Verhalten die Folgen des Klimawandels abzumildern. Nur gemeinsam lassen sich Anpassungsmaßnahmen umsetzen und künftige Schäden wirtschaftlich beherrschen.
33 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Bund und Länder müssen ihren Aufgaben beim Schutz gegen Naturgefahren mehr als bisher gerecht werden. Dabei müssen Gesetze und Vorschriften an den künftigen Entwicklungen ausgerichtet und deren Inhalt und Umsetzung regelmäßig überprüft werden. Intensivierung der Forschungen zu Extremwetterereignissen
34 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Landespolitik Flächennutzungsplanung muss vorhandene Risikogebiete berücksichtigen Maßnahmen länderübergreifend abstimmen und umsetzen Städte und Gemeinden Kein Ausweisen von Bauland in gefährdeten Gebieten Entwässerungssysteme bereits für künftige Starkregenereignisse auslegen
35 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Bauplaner und Architekten Konstruktionen an zukünftigen Sturm- und Hagelereignissen ausrichten Gebäudeöffnungen gegen Starkregen und Oberflächenwasser schützen Wirtschaft Versicherungswirtschaft frühzeitig in technologische Entwicklung einbeziehen Expertise der Versicherer zur Risikominimierung nutzen Hausbesitzer Bauvorhaben vorausschauend und naturgefahrenresistent durchführen Präventionsmaßnahmen nachrüsten und Eigenvorsorge betreiben Angepasste Nutzung von Räumen auf oder unter Erdgleiche
36 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Möglichkeiten der Prävention zum Handeln? Prävention angesichts des heutigen Klimas!? Prävention angesichts geänderter Gefährdung durch Klimawandel? Quelle: Sparkassenversicherung Sachsen
37 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v
38 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v Möglichkeiten der Prävention zum Handeln? Prävention angesichts des heutigen Klimas!? Prävention angesichts geänderter Gefährdung durch Klimawandel? Quelle: Provinzial Rheinland
39 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v
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