Wettbewerb: Realisierungswettbewerb St. Mauritius-Hospital in Medebach. Auslober: Leisten'sche Stiftung, Medebach...
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1 Wettbewerb: Realisierungswettbewerb St. Mauritius-Hospital in Medebach Auslober: Leisten'sche Stiftung, Medebach... Niederschrift über die Sitzung des Preisgerichts am in Medebach 1.1 Das Preisgericht tritt um 10:00 Uhr zusammen. Für die Ausloberin begrüßen Frau Köster und Herr Hellwig die anwesenden Preisrichter/innen, Herr Borghoff stellt deren Anwesenheit namentlich fest. 1.2 Es sind erschienen: als Preisrichter/innen: Prof. Dipl.-Ing. Sibylle Käppel-Klieber Dr. Peter Ruhnau (Herr Dr. Ruhnau muss die Sitzung um 16:00 Uhr verlassen) Dipl.-Ing. Gerhart Ulrich Franz Koch (als stellvertretender Preisrichter nachgerückt für Rita Tölle) Peter Thedieck Hubert Weddemann als stellvertretende Preisrichter/innen: Herbert Schreiber Dipl.-Ing. Martin Vollmer (ab 16:00 Uhr Preisrichter für Herrn Dr. Ruhnau) als Sachverständige: Beate Frankenberg Annette Müser Hildegard Köster Dipl.-Ing. Peter Neumann als Vorprüfer/innen: Prof. Dipl.-Ing. Bernd Borghoff Dipl.-Ing. Henning Saal weitere zugelassene Anwesende: Karina Herweg Ulrike Berkenkopf Berthold Clement
2 2 1.3 Aus dem Kreis der Preisrichter/innen wird gemäß 6 (6) RAW 2004 Frau Prof. Dipl.-Ing. Käppel-Klieber einstimmig zur Vorsitzenden des Preisgerichtes gewählt. Die Vorsitzende benennt als Protokollführer Dipl.-Ing. Henning Saal 1.4 Alle zu den Sitzungen des Preisgerichtes zugelassenen Personen geben die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der Beratungen. Sie erklären weiter, dass sie bis zum Tage des Preisgerichts weder Kenntnis von einzelnen Wettbewerbsarbeiten erhalten noch mit Wettbewerbsteilnehmern einen Meinungsaustausch über die Aufgabe geführt haben. 1.5 Die Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, bis zur Entscheidung des Preisgerichtes alle Äußerungen über vermutliche Verfasser zu unterlassen. Sie versichert der Ausloberin, den Teilnehmern/innen und der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisgerichtes nach den Regeln für die Auslobung von Wettbewerben (RAW 2004). 2.1 Das Preisgericht beginnt seine Beratungen mit der Besprechung der Wettbewerbsaufgabe. 2.2 Die Vorsitzende erläutert das in der Preisrichtervorbesprechung erarbeitete Wertungsverfahren als Beurteilungshilfe. Das Preisgericht beschließt, die Kriterienliste in der vorgelegten Form anzuwenden. 2.3 Der allgemeine Bericht der Vorprüfung lautet: Siehe Vorprüfbericht S. 4-5 Das detaillierte Ergebnis wird jeder Preisrichterin und jedem Preisrichter und den Sachverständigen schriftlich zur Verfügung gestellt. Das Preisgericht stellt auf der Grundlage des Vorprüfungsberichtes die wettbewerbsfähigen Arbeiten fest mit dem folgenden Ergebnis: Alle eingereichten Arbeiten sind wettbewerbsfähig. 2.4 Die wettbewerbsfähigen Arbeiten werden in einem Informationsrundgang ausführlich und wertfrei erläutert. Dabei gewinnt das Preisgericht folgende Eindrücke: Einige Arbeiten sind baurechtlich problematisch
3 3 2.5 Die Information wird ergänzt durch eine Besichtigung des Gebäudes. Die Diskussion hat folgende für die Beurteilung wesentliche Ergebnisse: Die in einigen Lösungen vorgeschlagene Angleichung der Geschosshöhe im 1.OG ist wegen fehlende Raumhöhen und zu niedriger Brüstungshöhen nicht möglich. 3.1 Der erste Arbeitsgang (11:45-12:15) beginnt mit einer kritischen Beurteilung der Arbeiten und Feststellung von grundsätzlichen und schwerwiegenden Mängeln. Es wird aufgrund einstimmiger Beschlussfassung ausgeschieden der Entwurf: Nr.: 101 wegen städtebaulicher und funktionaler Mängel 3.2 Im zweiten Arbeitsgang (12:15-13:15 und 13:45-15:15) werden die verbliebenen Arbeiten strenger auf ihre besonderen Vorzüge untersucht und gemeinsam besprochen, um die herausragenden Arbeiten zu ermitteln. Anschließend werden die Entwürfe in einem dritten Arbeitsgang (15:15-16:00) ausführlich besprochen und schriftlich beurteilt. (Beurteilungen in der Anlage) Die schriftlichen Beurteilungen werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt. Mängel in einzelnen Prüfbereichen führen zum Ausscheiden des Entwurfs: Nr.: 104 (Abstimmung 5:1) Wegen städtebaulichen Mängeln und zu erwartender hoher Baukosten 3.3 Es verbleiben 3 Arbeiten in der engeren Wahl: Nr.: 102, 103, Das Preisgericht beschließt mehrheitlich die Rangfolge der Entwürfe der engeren Wahl nach der Qualität der Arbeiten. Die Verteilung der Preise wird somit festgelegt: 1. Preis Nr.: 102 (Abstimmung 5:1) 2. Preis Nr.: 105 (Abstimmung 6:0) 3. Preis Nr.: 103 (Abstimmung 6:0) 3.5 Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin mehrheitlich (Abstimmung 5:1), die Arbeit mit dem ersten Preis zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu wählen.
4 4 4.1 Nach der Öffnung der Umschläge durch die Vorprüfer werden die Namen der Verfasser/innen festgestellt. 1. Preis (Nr. 102): Architekturbüro Susanne Kreitschmann, Dortmund 2. Preis (Nr. 105): Heinrich, Wörner und Ramsfjell Architekten, Dortmund 3. Preis (Nr. 103): Kruse Architekten und Stadtplaner, Bielefeld 2. Rundgang (Nr. 104): Robert Hülsmann, Architekt, Münster 1. Rundgang (Nr. 101): Helga Köster-Saure, Architektin, Medebach 4.2 Es wird vereinbart, die Ausstellung der Arbeiten am um 17:00 Uhr im St. Mauritius-Hospital in Medebach zu eröffnen.( Ausstellungsdauer 14 Tage ) 4.3 Die Vorsitzende entlastet die Vorprüfung und bedankt sich für die sorgfältige Vorbereitung der Sitzung. Sie dankt der Ausloberin für die sehr gute Zusammenarbeit. 4.4 Die wird Sitzung um 17:00 Uhr geschlossen. Das Preisgericht gibt seine Zustimmung, dass die Vorsitzende des Preisgerichtes nach redaktioneller Überarbeitung das Protokoll im Namen des Preisgerichtes unterschreibt Unterschrift der Vorsitzenden des Preisgerichtes:
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6 6 Anlage Schriftliche Beurteilungen der Arbeiten Arbeit 102 Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über den Prozessionsweg mit neu geschaffenem Eingangsbauwerk. Ein L-förmiger Neubau lagert sich an den bestehenden Erweiterungsbau an, so dass ein geschützter Innenhof geschaffen wird. Das Gebäude orientiert sich zur Stadt und gibt dem St. Mauritius-Haus eine neue Adresse. Der Neubau fügt sich harmonisch in die vorgefundene Situation ein, der alte Baumbestand bleibt erhalten. Der für den Altbau KH konzipierte separate Zugang (alt) wird als separate Erschließung des Wohnbereiches 'betreutes Wohnen' reaktiviert. Im Altbau und im angrenzenden südwestlichen Erweiterungsbau ist das betreute Wohnen untergebracht. Das vorhandene Treppenhaus im Gelenk dieser Bauten wird abgebrochen. Der südwestliche Erweiterungsbau muss einen zweiten baulichen Fluchtweg erhalten, ebenso der Altbau. Überdies hinaus sind keine baurechtlichen Probleme zu erwarten. Im neu entstandenen bzw. umgestalteten Hofgebäude, ist der stationäre Pflegebereich auf drei Etagen zu je 2 Pflegegruppen untergebracht. Gut gelöst sind hier die Überschaubarkeit für Bewohner, Besucher und Personal sowie der geschützte Innenhofbereich für demente Bewohner. Der Hof ist aus dem Neubaubereich von allen Seiten zugänglich und einsehbar. Der Wohnwert wird hoch eingeschätzt. Die erdgeschossig angeordnete Verwaltungsfläche erscheint knapp bemessen. Die Versorgung des Speisesaals ist über den vorhandenen Flur gut gelöst. Die Planwerte lassen ein förderfähiges Investitionsvolumen erwarten. Die zu erwartenden Baukosten erscheinen durch die gewählte Konstruktion und Gestaltung angemessen, dies gilt auch für die Folgekosten. Insgesamt ein interessanter und gut gelöster Beitrag.
7 7 Arbeit 103 In städtebaulich- architektonischer Hinsicht versucht der Verfasser eine neue Einheit herzustellen, indem er den Erweiterungsbau abreißt und durch einen Neubau ersetzt. Der Haupteingang verbleibt auf der nördlichen Seite des Altbaus, wird allerdings verschoben und scheint beliebig platziert. Er erschließt sich in der Ansicht zu wenig. Die Wegführung vom Eingang zu den Treppen und Aufzug ist verwinkelt und unübersichtlich. Der Innenhof ist in den Hang hineingerückt, es entsteht ein schachtartiger Eindruck. Der Sinnesgarten liegt geschützt, ist aber für einen Teil der Bewohner etwas umständlich zu erreichen. Positiv zu werten ist die konsequente Ausrichtung der Bewohnerzimmer zum Licht. Ebenfalls positiv ist die konsequente Ausbildung der Wohngruppen im Pflegebereich. Der Flur in den Gruppen erscheint z.t. zu eng und schlecht belichtet. Unter pflegeorganisatorischen Gesichtspunkten sind die kurzen Wege und günstigen Lagen der Dienstzimmer und Gruppenräume positiv zu sehen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist der Raumbedarf mit etwa 67qm je Pflegeplatz (inkl. Zentraler Einrichtungen und Technik) zu hoch. Die Gruppenwohnungen im Altbau, bestehend aus Appartements und Gemeinschaftsraum mit Wintergarten, erscheinen gut gelungen. Bei der Realisierung des Wintergartens im 2.OG muss die Kapelle verlegt und an anderer Stelle eingeplant werden. Die Wohnungen für betreutes Wohnen planerisch ebenfalls gelungen. Die teilweise unterirdische Anbindung an das Hauptgebäude ist architektonisch, technisch und wirtschaftlich problematisch. Zusammenfassend: Die architektonische Erscheinung bleibt heterogen, allerdings bietet die Planung funktional positive Ansätze. Arbeit 104 Die Verfasser ergänzen die bauliche Anlage durch eine durch einen rechteckigen 3- geschossigen Baukörper nach Norden zum Prozessionsweg. Dieser nimmt auf seiner westlichen Seite den neuen Haupteingang auf. Die geforderten Nutzungsbereiche sind dabei klar gegliedert und den einzelnen Gebäudekörpern zugeordnet. Das Raumprogramm ist erfüllt, die funktionalen Anforderungen werden eingehalten.
8 8 Die bauordnungsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich der Abstandflächen werden eingehalten, der großvolumige Baukörper wirkt jedoch in kleinmaßstäblichen Umgebung eher großstädtisch als regionalbezogen. Die Fügung der Neubauten an den Bestand lässt gewünschte Zäsuren und damit eine eindeutige Ablesbarkeit der einzelnen Baukörper vermissen. Die Gebäudesubstanz wird weitgehend erhalten und umgebaut, wobei die statisch konstruktive Weiternutzung des östlichen Anbaus problematisch erscheint. Die Verkehrsflächen und die Gemeinschaftsbereiche im Pflegebereich sind vergleichsweise sehr groß geraten, die Anordnung und Nutzung von zwei separaten Cafeteria-/ Speisesaalzonen wird vom Preisgericht kritisch beurteilt. Eine Doppel- bzw. Fremdnutzung ist nicht praktikabel und wirtschaftlich nicht umsetzbar. Das Verhältnis Flächenverbrauch pro Pflegeplatz liegt im unwirtschaftlichen Bereich. Der Versuch, über das Fassadenmaterial Ton eine einheitliche Gesamtgestaltung zu erreichen, wird positiv gewürdigt. Die Außenräume sind klar gegliedert, der Demenzgarten wird jedoch eher im räumlich gefassten Atrium erwartet. Der Baumbestand entlang des Prozessionswegs ist durch die vorgeschlagene Planung gefährdet. Arbeit 105 (In der Beurteilung wird Bezug genommen auf die Beurteilungskriterien in der Auslobung) Erfüllung des Raumprogramms: Ist gegeben. Erfüllung der funktionalen Anforderungen: Die Organisation auf den einzelnen Etagen ist gut. Mangelhaft ist die Verteilung der Pflegeräume auf 4 Ebenen in mit 2x26 und 2x13 Einheiten. Diese Lösung lässt eine wirtschaftliche Organisation nicht zu. Einhaltung der planungs- und bauordnungsrechtlichen Vorschriften: Im Großen und Ganzen gegeben. Am Westende des Altbaus fehlt ein Fluchttreppenhaus (durch Wegnahme des bestehenden Treppenhauses) Qualität der Baumassengliederung, Einbindung in die Umgebung: Die große Qualität dieses Entwurfes liegt in der städtebaulichen und räumlichen Einbindung der Baukörper in die Umgebung.
9 9 Dies wird dadurch unterstützt, dass die einzelnen Baukörper durch 'Freistellen' wieder aufgewertet werden. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der Freiräume. Qualität der innenräumlichen Organisation und der Erschließungssysteme: Durch wechselnde Anordnung der Verkehrswege (Zweibund, Einbund, Steg) entstehen erlebnisreiche Bereichs- und Blickverbindungen zwischen Innen und Außen. Die einzelnen Gruppenräume sind gut zu den Freiräumen orientiert. baulicher Aufwand für Baukonstruktion und betriebstechnische Einrichtungen, Investitionsvolumen: Nach den Kennwerten liegt der Entwurf im wirtschaftlichen Bereich (etwas unterhalb des Durchschitts) voraussichtliche Höhe der Unterhaltungs- und Betriebskosten: Konstruktion und Anordnung der Baukörper lassen durchschnittliche Unterhaltungs- und Betriebskosten erwarten.
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