Sonderflughafen Oberpfaffenhofen. Vom Werksflughafen zum Business Airport?

Transkript

1 Sonderflughafen Oberpfaffenhofen Vom Werksflughafen zum Business Airport?

2 Aus dem EDMO Antrag

3 Was sind Air Taxis? Im Prinzip Taxis mit Flügeln Ad hoc Charter (Bedarfsflug) Point-to-Point relativ geringe Reichweite 4 bis 8 Sitzplätze keine Wartezeiten, kein Check-In kein Sicherheits-Check Zollkontrollen?

4 Was sagen Sie zu dieser Auflistung? London Paris Zürich Mailand Oberpfaffenhofen?

5 Für JetBird schon Fakt! JetBirds wesentliche Hubs innerhalb der europäischen Banane (Achse London- Rom) Hinter Munich verbirgt sich Oberpfaffenhofen! EDMO/OBF soll eine wesentliche Basis für JetBird werden! Quelle Bild: JetBird

6 Oberpfaffenhofen als JetBird Hub Mitinitiator: Conrado Dornier

7 Wer ist JetBird? Ein Tocherunternehmen von Claret Capital, einem irischen Investmentunternehmen, 2005 gegründet von Domhnal Slattery Eine von mehr als 12 Start-Up-Gesellschaften, die ab 2008/2009 europaweit Lufttaxi-Dienste anbieten wollen

8 Wer ist Claret Capital? Hinter Jet Bird steht eine Gruppe von vermögenden Iren, die im Family Office Claret Capital zusammengeschlossen sind. Claret Capital hat sich verpflichtet, 20 bis 25% des auf insgesamt 290 Mio. Dollar veranschlagten Kapitalsbedarfs zu decken. Die restlichen Mittel sollen durch Bankkredite beschafft werden.

9 Das JetBird Business-Modell Weitestgehende Orientierung am Billig-Flieger (Low-Cost-Carrier) RyanAir (Zitat JetBird!) Kostengünstige Flugzeuge: Very-Light-Jets Möglichst wenig Personal, kein Service/Catering Passagiere zahlen dafür pro Sitzplatz und Flugstunde nur 500 bis 600 Euro, rund die Hälfte konventioneller Geschäftsreiseflieger Nutzung so genannter secondary airports, wie z.b. Oberpfaffenhofen

10 Revolution im Geschäftsreiseflugverkehr Der erst 28-jährige Managing Director von JetBird, Paul Gearny, sagte in einem Interview, das einzigartige Business Modell werde den Geschäftsreiseflugverkehr "revolutionieren", mit ähnlichen Auswirkungen wie jenen, die die Billigflieger auf den kommerziellen Linienflugverkehr gehabt haben.

11 Weiterer Auftrieb durch VLJ Bernd Gans, Vorsitzender des deutschen Verbands für Geschäftsreiseflugverkehr (GBAA), sieht durch die Very Light Jets eine kleine Revolution am Himmel herannahen (Zitat aus der FTD v )

12 Was sind Very-Light-Jets (VLJ)? Neue Technologie Jets für 1,8 Mio EUR ca. 600 km/h schnell MTOM typ. unter 5 Tonnen sparsam => weniger CO Sitzplätze 1 bis 2 Piloten keine Kollisionswarnsysteme! kein Flugbegleiter darf VFR und IFR fliegen!

13 Bedeutung der VLJ für den Luftverkehr Luftfahrtexperten prophezeien den VLJ ein enormes Potenzial: Weltweit, so schätzen die US-Luftfahrtbehörden, dürften in den kommenden zehn Jahren über 5000 Jets mit besonders leichter Bauart und Strahlantrieb gebaut werden. "Wir schätzen, dass allein in Europa bis 2015 etwa 100 Maschinen pro Jahr hinzukommen", sagt Alex Hendriks von der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol. Doch nicht alle sind von dieser Prognose begeistert. Vor allem die Fluglotsen nicht. Denn bereits 2010 werden die Minijets in Europa schätzungsweise 400 zusätzliche Flüge pro Tag verursachen. Die kleinen Flugzeuge könnten die ohnehin stark belasteten Luftstraßen der großen Jets verstopfen. Denn trotz ihrer geringen Größe fliegen sie auf gleicher Höhe - allerdings mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 600 Stundenkilometern, also 30 Prozent langsamer als die großen Maschinen. Eine Arbeitsgruppe bei Eurocontrol prüft derzeit, wie sich dieses Problem im komplexen europäischen Luftverkehr lösen lässt. Quelle: SZ, Easyjet für Reiche, Ann-Kathrin Eckardt

14 Bedeutung der VLJ für den Luftverkehr Die Europäische Flugsicherung Eurocontrol schätzt, dass je VLJ-Taxi mit mindestens 2 bis 3 Starts und Landungen (also 4 bis 6 Flugbewegungen) pro Tag zu rechnen ist. Sollten bis 2011 nur sechs der 100 JetBird-Maschinen in Oberpfaffenhofen stationiert werden, würde dies ein Mehr an Flugbewegungen von über pro Jahr bedeuten. Zusammen mit den von der EDMO GmbH prognostizierten (auf das Jahr 2011 interpoliert) ergäben sich somit für 2011 bereits mehr als Flugbewegungen. Bis 2016 könnte JetBird schon 16 Jets in Oberpfaffenhofen haben, dann wären mehr als Flugbewegungen zu erwarten, als mehr als doppelt so viel wie die prognostizierten Dabei wurden andere Air Taxi Anbieter noch gar nicht berücksichtigt!

15 Das JetBird Management Domhnal Slattery, President, früherer Asset Finance Chief bei der Royal Bank of Scotland Paul Geaney, Director Dr. Hans Jörg Hunziker, Vice-President, ehemaliger Chef der Swissair-Tochter Flightlease Patrick Raftery, Director Operations, vorher im Management von British Airways, später bei Warren Buffets NetJets im operativen Geschäft tätig Stefan Vilner, CEO, Chairman bei ELFAA, dem Komitee für Low Cost Airlines Carsten Dettmar, CFO, bis Jan Finanzchef bei Low-Cost-Flieger Air-Berlin

16 Die Rolle Conrado Dorniers Vermutlich (Mit-)Besitzer des Sonderflughafens Erwarb im Oktober 2006 (nach dem EDMO Antrag am und kurz nachdem das LEP 2006 am in Kraft trat) eine Minderheitsbeteiligung an JetBird in Höhe von 1 Mio. Dollar Dornier ist angeblich selbst an einem Business Airport in Oberpfaffenhofen interessiert Das Engagement Dorniers wird von JetBird nicht wegen seiner verhältnismässig geringen Beteiligungssumme bejubelt, sondern deswegen, wie es unverhohlen im Klartext heisst, weil diese Beteiligung das Tor zu einem für JetBird wichtigen Hub öffnet, nämlich Oberpfaffenhofen bei München, und wegen der weitreichenden Kontakte Dorniers, sogar in ganz Deutschland.

17 JetBirds Pläne Beginn im April VLJs Embraer Phenom 100 fest bestellt Option auf 47 weitere Jets abgeschlossen Flottenausbau auf 100 Jets bis in 2013 Jeder Jet soll 1000 Stunden / Jahr fliegen JetBird will Europas grösster Anbieter von Air-Taxi-Services werden

18 Auch andere Air Taxi Betreiber wollen OBF anfliegen: Beispiel BLINK (brit.)

19 Kompromiss-Vorschläge Kompromiss-Vorschläge von CSU-Politikern: Geschäftsreiseflugverkehr ja Wochenendflugverkehr nein Zahlenmässige Begrenzung der Flugbewegungen Dem widerspricht der EDMO-Antrag, dem ja gerade am Wochenendflugverkehr gelegen ist ( unverzichtbar ) die Vorstellung der RUAG AG, die angeblich nicht konkurrenzfähig zu anderen Anbietern ist ohne Anund Abliefermöglichkeit zu wartender Flugzeuge an den Wochenenden Eine Deckelung ist nicht realistisch

20 Entwicklung des Luftverkehrs Trends Airliners immer grösser (A380, Dreamliner) Air-Taxis (kleine, leichte Jets) Probleme Wirbelschleppen der schweren Maschinen! Slot-Verbrauch wegen Sicherheitsabständen und zunehmender GA, BA, VLJ an grossen Flughäfen wie München II problematisch Ergo GA, BA, VLJ müssen Zweitflughäfen bekommen Für München ist Oberpfaffenhofen ausgewählt

21 Business Aviation boomt Die Branche boomt. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren wuchs der Markt um 12 Prozent und damit deutlich schneller als der Rest der Luftfahrtbranche. Wer heute in einen Businessjet steigt, kann allein in Europa mehr als 1000 Ziele erreichen. Es ist vor allem diese Vielzahl an Punktzu-Punkt-Flügen, die den Privatjet für Manager und Firmenchefs so attraktiv macht. (Quelle: FTD , Schnäppchentour im Privatjet )

22 Konkurrenzsituation der Wirtschaftsstandorte München und Frankfurt/Main Beide Grossflughäfen (Drehscheiben) liegen seit Jahren im Konkurrenzkampf, wollen sich gegenseitig den Rang ablaufen Nunmehr beginnt offenbar das gleiche Wettrennen bei den Geschäftsreiseflughäfen: Oberpfaffenhofen soll ausgebaut werden In Egelsbach werden über 120 Mio Euro in Aus- und Umbauten investiert

23 Was bedeutet das alles? Offenbar wurden die wahren Gründe für den EDMO-Antrag verschwiegen. Stattdessen wurde mit angeblich wirtschaftlicher Notwendigkeit, Arbeitsplätzen usw. argumentiert. In der prognostizierten Zahl von Flugbewegungen p.a. sind die Air-Taxis nicht enthalten, d.h. diese Prognose ist definitiv falsch!

24 Ziel Der Sonderflughafen Oberpfaffenhofen soll zum Business Airport für den Wirtschaftsraum München werden. Der Business Airport soll vor allem dem so genannten Taxiluftverkehr offen stehen.

25 Symbiotisches Zusammenwirken der Beteiligten Grundstückseigentümer: will optimale Vermarktung erreichen Staatsregierung: muss GA/BA-Problem lösen (tw. Trennung von Airliner- Drehscheibe München II) Service-Anbieter: will Umsatz und Gewinn steigern Investoren: wollen Profit erwirtschaften, benötigen einen Zweitflughafen