Arbeitszeitflexibilisierung für Betriebe oder Zeitsouveränität für Beschäftigte? Fair statt Prekär
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- Benjamin Franke
- vor 8 Jahren
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1 Arbeitszeitflexibilisierung für Betriebe oder Zeitsouveränität für Beschäftigte?
2 Agenda Problemstellung Was sind flexible Arbeitszeiten? Verbreitung, Strukturen Funktionen Vorteile für Unternehmen Vorteile für Beschäftigte Zeitkonflikte Fazit 2
3 Was sind flexible Arbeitszeiten? Als flexibel kann die Arbeitszeit bezeichnet werden, wenn Dauer und Lage veränderbar sind durch die Beschäftigten, den Arbeitgeber oder beidseitige Arrangements. Formen: Tarifliche Korridorregelungen Arbeitszeitkonten Vertrauensarbeitszeit 3
4 Tarifliche Korridorregelungen Arbeitszeit Max. Abweichungen Wochenarbeitszeit Tarifliche Wochenarbeitszeit ,5 38 4
5 Varianten Arbeitszeitkonten Kurzzeitkonten (Ausgleichszeitraum bis 1 Jahr) Gleitzeit Überstunden Ausgleichskonto Langzeitkonto Langzeitkonto Zeitwertkonto Lernzeitkonto 5
6 Verbreitung Arbeitszeitkonten Arbeitszeitkonten (47% Beschäftigte) Langzeitkonten (ca. 6% - 8% Beschäftigte) Vertrauensarbeitszeit (9% Betriebe; überwiegend Angestellte im AT-Bereich) 6
7 Beschäftigte in Arbeitszeitkonten 2007 nach Betriebsgröße und Wirtschaftsbereichen 7
8 Ansparseite Regelungsparameter Zeitquellen (Überstunden/Gleitzeit/Korridorregelungen Höchstgrenzen (Zeitguthaben/ -schulden) Ausgleichszeiträume Entnahmeseite Verwendungszweck (Freie Zeit / Weiterbildung / Ruhestand / Pflege usw.) Zeitvolumina (ganze Tage/Zeitblöcke) Verfahrensmodus (Vorgesetzte/Auftragslage/Abstimmung/autonom) 8
9 Eckdaten AZ-Konten 2007 Grenze Plusstunden: Ø = 103 Stunden Grenze Minusstunden: Ø = 63 Stunden Variationsspielraum: Ø = 166 Std. = ca. 10% Jahresarbeitszeit Ausgleichszeitraum: Ø = 38 Wochen 9
10 Funktionen: Unternehmensperspektive Engere Synchronisation Arbeitseinsatz mit schwankender Nachfrage, um Überstundenzuschläge, Leerzeiten und Lagerkosten zu verringern, Firmenspezifische Qualifikationen zu sichern, Teamproduktivität zu erhalten, Entlassungs- und Einstellungskosten zu vermeiden = Kosten senken, flexibel reagieren = Ökonomisierung der Zeit 10
11 Funktionen: Beschäftigtenperspektive Zeitautonomie (work life balance) Alltäglicher Zeitbedarf/ kleine Zeitfreiheiten Lebensarbeitszeitgestaltung Sicherung Arbeitsplatz Vorzeitige Beendigung Erwerbsleben Weiterbildung 11
12 Beschäftigungssicherung Krise 2008/ Arbeitsstunden je Beschäftigten DE Euro q1 2008q4 2009q3 2010q2 1 Index Konjunkturhöhepunkt = 100; saisonal und kalenderbereinigt AT = Österreich, DE = Deutschland, Euro-16 = Eurozone, ES = Spanien, FR = Frankreich. Quelle: Statistisches Bundesamt; Eurostat; eigene Berechnungen. ES AT FR 12
13 Dr. Hartmut Seifert Beschäftigungssicherung Krise 2008/ AT Beschäftigung ES q1 2008q4 2009q3 2010q2 DE Euro-16 1 Index Konjunkturhöhepunkt = 100; saisonal und kalenderbereinigt. AT = Österreich, DE = Deutschland, Euro-16 = Eurozone, ES = Spanien, FR = Frankreich. Quelle: Statistisches Bundesamt; Eurostat; eigene Berechnungen. FR 13
14 Änderungen der Arbeitszeit (je Beschäftigten) 14
15 Zeitkonten: Differenzierte Anspar- u. Nutzungsmöglichkeiten Beschäftigte mit Vertrauensarbeitszeit Teilzeitbeschäftigte Befristet Beschäftigte Leiharbeiter Schichtarbeiter Frauen 15
16 Bewertung Zeitkonten Arbeitnehmer Verstetigte Einkommen (keine Einbußen) Keine verminderte Bezugsbasis für Alg. Geringer Anpassungsspielraum (i. Vergleich zu KUG, Korridorregelungen) Keine Transferleistungen wie bei KUG Begrenzung durch Ausgleichszeitraum Folgen für Langzeitkonten Nutzung für Qualifizierungszeiten? 16
17 Bewertung Zeitkonten Arbeitgeber Kostenneutral Unbürokratisch verfügbar Geringer Anpassungsspielraum Begrenzung durch Ausgleichszeitraum Abhängig von Zeitsparneigung/Zeitguthaben der Arbeitnehmer (Selektivitätsproblem) Zeitschulden keine Kostenreduktion 17
18 Verwendungskonkurrenzen Zeitkonten Beschäftigungssicherung Schwankende Auftragslage/Kapazitätssteuerung Qualifizierungszeiten Zeitsouveränität Lebenszyklusgerechte Verwendung Sabbaticalzeiten Vorzeitige Beendigung Erwerbsleben 18
19 Fazit Zunahme flexibler Arbeitszeiten Ökonomisierung der Arbeitszeit nicht ungebrochen Regulierte Flexibilität Zeitkonflikte Notwendigkeit von Prioritäten 19
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