Wie man einen Wald in Natura 2000 plant
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- Robert Fürst
- vor 3 Jahren
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1 Infoveranstaltung Managementplanung Pflege- und Entwicklungsplanung mit integrierter NATURA 2000-Managementplanung Felix Glaser (Projektleiter Planungsgemeinschaft), Silke Oldorff (Naturparkverwaltung), Mario Schrumpf (Naturparkverwaltung) Potsdam, den 19. Mai 2017
2 Lage in Deutschland
3
4 Zwei Planungsphasen: 1. Erstellung der Managementpläne für NATURA Gebiete (FFH- und SPA-Gebiete) 2. Integration der MP im Pflege- und Entwicklungsplanung
5 Natura 2000 MP - Gebietskulisse 23 FFH-Gebiete (EU FFH-RL) Hektar FFH-Gebiete (ca. 22,5 % der Naturparkfläche) 2 SPA-Gebiete (EU V-RL) ( Hektar, ca. 11,3%) Bearbeitungszeitraum (PEP inkl. MP) Oktober 2009 März 2015
6 Natura 2000 Auftrag und Verpflichtung Natura 2000 FFH-Richtlinie Ziel Erhalt bzw. Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes (EHZ) für Lebensraumtypen (LRT) und Arten im Natura 2000-Gebiet -> FFH-Gebiete EU-Vogelschutzrichtline -> SPA-Gebiete EU-Wasserrahmenrichtlinie (GEK) Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt Bundes und Landesgesetze Richtlinien und Verordnungen Grüner Ordner, NSG-VO Ziele der Landschaftsplanung LRP, Regionalpläne, FNP, ILEK, Behandlungsrichtlinien Vorgaben des LfU BBK-Methodik, MP-Handbuch
7 Gesetzlicher Auftrag BbgNatSchAG, 32 Verwaltung der Großschutzgebiete Das Landesamt für Umwelt als Fachbehörde für Naturschutz und Landschaftspflege verwaltet die Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate. Es hat die Aufgabe, Maßnahmen für deren Entwicklung und Pflege zu koordinieren und durchzuführen sowie diese Gebiete zu betreuen und die Einhaltung der jeweils geltenden Schutzbestimmungen zu überwachen. Die Fachbehörde für Naturschutz und Landschaftspflege stellt für die pflege- und entwicklungsbedürftigen Bereiche dieser Gebiete Pflege- und Entwicklungspläne auf und schreibt sie fort. Die Pflege- und Entwicklungspläne können in Natura 2000-Gebieten die Funktion von Bewirtschaftungsplänen im Sinne von 32 Absatz 5 des Bundesnaturschutzgesetzes übernehmen.
8 Wichtige Hilfsmittel
9 Methodischer und inhaltlicher Aufbau eines MP 1. Bestandserfassung und Beurteilung der Erhaltungszustände 2. Gesetzliche - (EU- Recht, deutsches Recht, Landesrecht) und fachliche Zielvorgaben 3. Defizitanalyse auf der Grundlage der gesetzlichen und naturschutzfachlichen Zielvorgaben 4. Planung Erhaltungs- und Entwicklungsziele für das gesamte Schutzgebiet Maßnahmenplanung für LRT und geschützte Biotope Maßnahmenplanung für Anhang II und IV und für weitere wertgebende Arten Maßnahmenplanung für Vogelarten nach Anhang I und weitere wertgebende Vogelarten
10 Natura 2000 Managementplanung im NP Stechlin-Ruppiner Land Beteiligung Öffentlichkeit und Akteure Kuratorium und Kleiner Naturschutztag (allgemeines Informationsforum) Fachbeirat (themen- und gebietsbezogene Abstimmung) Einladung durch die Naturparkverwaltung Abstimmung Themen- und gebietsbezogen mit Behörden, Nutzern, Verbänden gezielte Termine zur Vorklärung FFH-Gebiet Ruppiner Schweiz Komplex (4 FFH-Gebiete) Luftbild Brandenburg Planer + Ingenieure
11 Stand der Natura 2000-Managementplanung Vorbesprechung zum FFH-Gebiet Stechlin Kreisverwaltung OPR am Luftbild Brandenburg Planer + Ingenieure IAG
12 Stand der Natura 2000-Managementplanung Abstimmung mit anderen Fachplanungen (GEK Rhin I, am ) Luftbild Brandenburg Planer + Ingenieure IAG
13 Natura 2000 MP - Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Beteiligungsverfahren für die Maßnahmenplanung im FFH-MP Naturschutzfachliches Konzept der Planer und NP-Verwaltung Vor der Planung - Abstimmung (bilaterale Gespräche) 1. Gemeinsamer Entwurf Planer und NP-Verwaltung TÖB Stellungnahmen / öffentliche Auslegung 2. Überarbeiteter Entwurf Regionale AG Ergänzungen, Änderungen, verbleibende Konflikte Endfassung
14 Natura 2000 MP - Ablauf rag Termin 1. Gebietskulisse 2. Methodik bei der Erstellung des Managementplans 3. Kernaussagen der Maßnahmenplanung/ Stellungnahmen und offene Fragen 4. Offene Fragen - Diskussion Ist kein Kompromiss möglich, wird die Meinung des Akteurs im Protokoll festgehalten (Bestandteil der Anlagen des MP) lösungsorientierte Moderation, Vorbereitung mit VB Luftbild Brandenburg Planer + Ingenieure IAG
15 Natura 2000 MP - Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Regionale Arbeitsgruppe Stellungnahmen, Diskussion, Kompromisse und ungelöste Fragen rag Ruppiner Schweiz rag FFH-Stechlin rag FFH-Stechlin rag Wummsee-Twernseen Luftbild Brandenburg Planer + Ingenieure IAG
16 Natura 2000 MP - Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Planung mit Beteiligung oder im stillen Kämmerlein? Abstimmung mit den Landesforstbehörden und Privatwaldbesitzern, Naturwacht und Kreisverwaltungen Geländetermin Buchheide,
17 Natura 2000 MP - Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Planung mit Beteiligung oder im stillen Kämmerlein? Datenaustausch und Abstimmung mit dem Naturschutzfonds und der Naturwacht Brandenburg Jahresplanung mit der Naturwacht, Naturschutzfonds 2010 BBK-Kartierung Geländetermin
18 Abschluss der Natura 2000 MP Schutzgüter Erfassung FFH-LRT, LRT-Entwicklungsflächen und geschützte Biotope In den FFH - Gebieten Biotoptypen erfasst bzw. bewertet (BBK-Verfahren) davon FFH-LRT und FFH-LRT- Entwicklungsflächen entspricht Hektar oder 45% der Fläche der FFH-Gebiete bzw. über 10 % der Fläche des Naturparks Zusätzlich 745 auf Hektar geschützte Biotope nach 30 BNatSchG i.v.m. 18 BbgNatSchAG, die keine FFH-LRT sind
19 Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Wurde doppelt und dreifach geplant? Abstimmung mit vorhandenen und laufenden Planungen ist Pflichtvorgabe EU Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) - GEK Rhin 1 parallel EU-Life Maßnahmenumsetzung Vorbereitung EU-Life Feuchtwälder Nahtlose Integration aller Informationen in die digitalen Daten des Naturparks und die zentralen Daten des LfU Pflege- und Entwicklungsplan OSIRIS
20 Abschluss der Natura 2000 MP Schutzgüter Erfassung Geschützter Tier- und Pflanzenarten nach FFH-RL und EU-VL und weitere wertgebende geschützte Arten Tierarten (FFH-RL) 39 davon: 17 Säugetierarten 4 Amphibienarten 2 Reptilienarten 4 Fischarten 12 Insektenarten Vogelarten (VRL I) 25 Vogelarten Foto: Uwe Lehmann
21 Grundlage für die Bewertung von Vorhaben - Beispiel: Änderung FNP Rheinsberg, Teilbereich KKW - bisher: 18 ha Rückbau zur grünen Wiese (Wald) - neu: 18 ha Sondergebiet Wissenschaft und Technik (Nachnutzung) - MP: Einbeziehung der Fläche ins NSG, FFH- und EU- Vogelschutzgebiet Stechlin nach Rückbau des KKW - Grundlage für TÖB-Stellungnahme LfU
22 Grundlage für Einwerbung von Drittmitteln zur Maßnahmeumsetzung - Beispiel: Stationäre Amphibienleiteinrichtung B 122 Dierberg - Antragsteller: Gewässerunterhaltungsverband Rhin/Temnitz - Finanzvolumen: ca %-Förderung ILE/LEADER-RL, Maßnahmeteil F: Natürliches Erbe - Grundlage: Kartierung der Amphibienhindernisse im Naturpark durch Naturwacht im Rahmen PEP - temporäre Leiteinrichtung (bis zu 4.000Tiere/a) - Arten: Moorfrosch, Grasfrosch, Teich- und Kammmolch, Rotbauchunke
23 Grundlage für Einwerbung von Drittmitteln zur Maßnahmeumsetzung Beispiel: Neubau Wehr Dietrichsbrück im NSG Stechlin - Antragsteller: WBV UM-Havel - Finanzvolumen: %-Förderung ILE/LEADER-RL, Maßnahmeteil F: Natürliches Erbe - 15 ha Moorfläche wiedervernässt, 200 ha Landschaftswasserhaushalt gesichert
24 Grundlage für Maßnahmeumsetzung über HH-Mittel - Beispiel: Vertragsnaturschutz Finanzvolumen: ca (537, 681) (2013: ) - Maßnahmen: Pflege Orchideenwiesen (Liebeswiese Kunsterspring, Pfarrwiese Zechlinerhütte); Pflege Trockenrasen (Schöner Berg, Dollgow, Wallberg Menz); Entbuschung (Glawkemoor, Bikowwiese, Moor Beerenbusch); Beweidung mit Tieren (Kiesgrube Untermühle, Feldgrieben); extensive Grünlandbewirtschaftung - Grundlage: MP s, Fachbeitrag Flora PEP - Arten: Küchenschelle, Breitblättriges Knabenkraut, Steifblättriges Knabenkraut, Krebsschere, Geflecktes Knabenkraut
25 Abstimmung mit laufenden und geplanten Naturschutzgroßprojekten -Beispiel: EU-Life-Projekt Feuchtwälder -Antragsteller: NaturSchutzFonds Brandenburg -Laufzeit: Grundlage MP FFH-Gebiete Stechlin, Rheinsberger Rhin und Hellberge, Rheinsberger Rhin und Hellberge Ergänzung, Ruppiner Schweiz Ergänzung -prioritäre Lebensräume 91E0, 9101 und 9102 (Erlen-, Eschenund Weichholz-Auen-Wälder an Fließgewässern, Birkenwälder, Kiefernwälder)
26 2. Integration MP im PEP
27 FFH-Managementpläne: Gramzow-Seen, Polzowtal und Polzowtal Ergänzung Maßnahmenumsetzung / Abstimmung EU-Life Projekt Kalkmoore Brandenburgs ( ) Flachabtorfung Drögensche Wiese <Übersichtkarte> (Foto: A. Langer 09/2011) Foto: M. Zauft (08/2012)
28 Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Wofür und Wie wird die Natura MP verwendet? Verbindlichkeit - behördenverbindliche Naturschutzfachplanung - naturschutzfachliche Angebotsplanung für Privatpersonen/-unternehmen Maßnahmenumsetzung - Zustimmung der Eigentümer erforderlich - Ersetzt nicht die gesetzlich vorgesehenen Genehmigungsverfahren Der MP eines Natura 2000 Gebietes ist eine nach einheitlichen Prinzipien erarbeitete Arbeitsgrundlage für das Landesamt für Umwelt einschließlich der Naturparkverwaltung, sowie für andere Behörden, z.b. für die Landkreise und die Landesforstbehörden Flächenbezogene Vorgaben, Empfehlungen und Maßnahmenvorschläge (auch Pflege, Ver- und Gebote) zur Erhaltung bzw. Sicherung guter Erhaltungszustände der nach EU-Recht geschützten Lebensräume, Tier und Pflanzenarten Trägt zu Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen in der Abwägung mit anderen Belangen für die Bürger bei (Beitrag zur Planungssicherheit)
29 Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Akzeptanz von Naturschutz - Kommunikation ist entscheidend Zuhören vor 1. Entwurf Bilateral geht vor Durcheinander Natur nicht vor den Menschen schützen sondern für Motivation TÖB / Eigentümer / Pächter Kompromissbereit wo fachlich möglich Konsequent wo zwingend erforderlich Moderation der Gespräche vor allem der rag
30 Ein kleines Fazit - Anmerkungen aus der Sicht der Planer Wo kann ich die einzelnen Pläne einsehen? Homepage des LfU Naturparkverwaltung Verfahrensbeauftragte Frau Silke Oldorff Einsichtnahme, Auskunft Hinweise und Korrekturen Neue Fundnachweise usw. Aktualisierung und Fortführung
31 Naturparkplan im Internet
32 Resümee - PEP/MP ist eine wichtige Arbeitsgrundlage für die Naturparkverwaltung für die Bewertung von Vorhaben die Initiierung neuer Projekte die Einwerbung von Drittmitteln zur Maßnahmeumsetzung den effizienten Einsatz von HH-Mitteln zur Maßnahmeumsetzung
33 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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