Aktuelle Entwicklungen in der Automobilindustrie und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung in Deutschland
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- Susanne Giese
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1 IGM Fachkonferenz zukunftmobil, Nürnberg, 02. Juli 2015 Aktuelle Entwicklungen in der Automobilindustrie und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung in Deutschland Florian Herrmann, M.Sc. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 1
2 Das Competence Center»Mobility Innovation«am Fraunhofer IAO Antrieb und Fahrzeug Technologie, Innovation, Beschäftigung und Wertschöpfung Mobilitätssystem Automatisiertes Fahren und innovative Mobilitätslösungen ambient mobility Ladetechnik und Fuhrpark Betreibermodell, Mehrwertdienste, Fuhrparkanalyse Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 2
3 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BW e mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 3
4 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 4
5 Mobilität der Zukunft Eigenschaften und Anforderungen Neu Technologien und Kompetenzen Vernetzt Regulierungskonform Emissionsfrei / Elektrifiziert Neue Betreiber- und Geschäftsmodelle Emotional Unfallfrei Serviceorientiert Neue Kooperationen und Marktstrukturen Effizient Barrierefrei Autonom Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 5
6 Mobilität der Zukunft Eigenschaften und Anforderungen Neu Technologien und Kompetenzen Vernetzt Regulierungskonform Emissionsfrei / Elektrifiziert Neue Betreiber- und Geschäftsmodelle Emotional Unfallfrei Serviceorientiert Neue Kooperationen und Marktstrukturen Effizient Barrierefrei Autonom Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 6
7 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 7
8 Elektromobilität und Beschäftigung Wirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung Auszug der Ergebnisse Projektlaufzeit 08/ /2012 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
9 Fragestellungen des Forschungsprojekts ELAB Wirkungsanalyse alternativer Antriebskonzepte am Beispiel einer idealtypischen Antriebsstrangproduktion Zentrale Fragestellung: Welche Arbeitsplatzeffekte resultieren aus der Elektrifizierung des Antriebsstrangs? Wie viel Beschäftigung ist mit der Produktion der einzelnen Antriebskonzepte verbunden? Quantitative Beschäftigungswirkungen Wie wirkt sich der Wandel im Antriebsstrang auf Arbeitsinhalte und Qualifikationsbedarfe aus? Qualitative Beschäftigungswirkungen Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
10 ELAB-Bauteilanalyse Auszug und Übersicht neuer/ modifizierter Systeme bis 2030 Komponenten Fahrzeugkonzepte ICE Mild-HEV HEV REX BEV FCV Veränderungen der Systeme bis 2030 Verbrennungsmotor Starter & Lichtmaschine Abgasanlage Kraftstoffversorgung Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert Entfällt Entfällt Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert Entfällt Entfällt Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert Entfällt Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert Entfällt Modifiziert Getriebe Modifiziert Modifiziert Modifiziert Modifiziert/ Entfällt Modifiziert/ Entfällt Modifiziert/ Entfällt Elektrische Maschine Batterie-System Leistungselektronik Brennstoffzellen-System n.v. Neu Neu Neu Neu Neu n.v. Neu Neu Neu Neu Neu n.v. Neu Neu Neu Neu Neu n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. Neu Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
11 Methodik ELAB-Marktszenarien Auf Basis einer umfassenden Metaanalyse wurden ein Referenzszenario sowie drei Sensitivitätsszenarien definiert Metaanalyse Referenzszenario Alternativ- Szenarien Analyse unterschiedlicher veröffentlichter Szenarien Politik Forschungseinrichtungen Industrie Internationale Ausrichtung Basiert auf Zusammenfassung der untersuchten Studien Für ELAB relevanter Zeitraum: 2030 Es wurden 6 Arten von Antriebssträngen untersucht Definition von 3 what-if - Szenarien 1. Konservativ: ICE 2. Progressiv: BEV 3. Progressiv: FCV Extremszenarien zur Ableitung von Konsequenzen Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
12 ELAB-Referenzszenario Das ELAB-Referenzszenario basiert auf einer Zusammenfassung der untersuchten Studien Marktanteile ELAB-Referenzszenario [%] (PKW-Neufahrzeugmarkt, weltweit) 100 % ICE Mild 2030 [%] 80 HEV ICE 40 Mild REX HEV 20 REX BEV FCV BEV FCV Für ELAB relevanter Zeitraum Quelle: DLR-Analyse; Legende Fahrzeugkategorien ICE: Verbrenner; Mild: Mild-Hybride; HEV: Vollhybride, inkl. Netzanschluss; REX: Range-extender; BEV: Batterie; FCV: Brennstoffzelle Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
13 ELAB-Alternativszenarien Die drei what-if -Szenarien dienen zur Abschätzung von Konsequenzen und spiegeln extreme zukünftige Entwicklungen wider ICE FCV BEV Referenz ICE Mild HEV REX BEV FCV Das Szenario stellt als Zusammenfassung der untersuchten Studien ein best-guess -Szenario dar Die angenommene Entwicklung erfüllt die politischen Ziele und ist realistisch denkbar Das erste Extremszenario unterstellt eine Dominanz BEVs Unter drastisch verschärften Randbedingungen, insbesondere des Ölpreises und der CO 2 -Gesetzgebung ist dieses Szenario vorstellbar Die Dominanz von FCV bildet einen Extremfall ab, der nur unter sehr speziellen Bedingungen denkbar ist Insbesondere die H 2 -Infrastruktur sowie die hohen Fahrzeugkosten stellen derzeit ein Hemmnis dar Das ICE-Szenario stellt den konservativen Extremfall dar Derzeit kann nicht davon ausgegangen werden, dass bis 2030 keine voll-elektrischen Fahrzeuge in den Markt eintreten werden Quelle: DLR-Analyse Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
14 Summe VKM Summe Getriebe (außer hybrid) Summe Hybrid-Getriebe Summe Hochleistungs-Batteriesystem Summe Hochenergie-Batteriesystem Summe Elektromotor Traktion Summe Elektromotor Generator Summe Elektromotor Hybrid Summe Leistungselektronik Summe Brennstoffzellen-System Summe H2-Tank Ermittlung des Gesamtpersonalbedarfs Annahme: Fixe Produktionskapazität von Antriebssträngen Es werden die Komponenten der definierten Referenz-Antriebsstränge betrachtet Das Produktionsvolumen der Komponenten ist abhängig von zugrunde gelegten Diffusionsszenarien Die Produktion einer Antriebsstrangkomponente ist mit einem Personalbedarf hinterlegt Die Summe der für die Produktion der Komponenten benötigten Mitarbeiter ergibt den Gesamt-Personalbedarf Gesamt- Personalbedarf Produktion: 1 Mio. Antriebsstränge Komponenten Produktionszahlen Stück Jahr Personalbedarf pro Komponente Personalbedarf Komponente Komponente Jahr Personalbedarf Jahr 100 kw VKM 8-Gang Automatikgetriebe 8-Gang Hybridgetriebe 5kWh Hochleistungs- Batteriesystem 20kWh Hochenergie- Batteriesystem Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
15 Personalbedarf der Summe VKM und Getriebe in der idealtypischen Antriebsstrangproduktion im Referenzszenario Personalbedarf Einzelne Komponenten im Referenzszenario Jahr Summe VKM und Getriebe (außer Hybrid) Getriebe (außer Hybrid) VKM Hybridgetriebe Hochleistungs- Batteriesystem Hochenergie- Batteriesystem Elektromotor und elektrischer Generator Elektromotor Hybrid Leistungselektronik Brennstoffzellen-System H 2 -Tank Die Komponenten VKM und Getriebe (außer Hybrid) weisen im Referenzszenario insgesamt einen abnehmenden Personalbedarf auf Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
16 Gesamtpersonalbedarf über alle Komponenten in der idealtypischen Antriebsstrangproduktion im Referenzszenario Personalbedarf Referenzszenario H 2 -Tank Brennstoffzellen-System Leistungselektronik Elektromotor Hybrid Elektromotor und elektr. Generator Hochenergie-Batteriesystem Hochleistungs-Batteriesystem Hybridgetriebe Getriebe (außer Hybrid) VKM Jahr Aufsummiert weisen die Personalbedarfe aller Komponenten der idealtypischen Antriebsstrangproduktion einen steigenden Gesamtpersonalbedarf auf Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
17 Kernaussagen: Gesamtpersonalbedarf im Referenzszenario Personalbedarf Referenzszenario Jahr Beim Referenzszenario führen in Summe die alten und neuen Komponenten zu einem Anstieg des Personalbedarfs in der idealtypischen Antriebstrangproduktion In diesem Szenario steigt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern H 2 -Tank Brennstoffzellen-System Leistungselektronik Elektromotor Hybrid E-motor u. elektr. Generator Hochenergie-Batteriesystem Hochleistungs-Batteriesystem Hybridgetriebe Getriebe (außer Hybrid) VKM In diesem Szenario liegt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern zwischen und Im Referenzszenario sind drei Zeitphasen erkennbar: Die erste Phase (2010 bis 2015) zeigt einen starken Anstieg des Gesamtbedarfs gekennzeichnet. Die Bedarfe der konv. Komponenten Getriebe (außer Hybrid) und VKM steigen leicht, während neue Komponenten hinzukommen. Die Steigerung des Personalbedarfs entsteht dadurch, dass die Produktionszahlen für ICE, Mild und HEV um die VKM für REX sowie um das Getriebe für REX und BEV ergänzt werden. Hierzu werden neue Linien aufgebaut. Daher steigt der Personalbedarf trotz des sehr kleinen Marktanteils der Konzepte BEV und REX (zusammen 3% in 2015). Von 2015 bis 2020 steigen die Bedarfe der neuen Komponenten weiter an, jedoch kommt es zu einer Abnahme bei den konventionellen Komponenten (außer Hybridgetriebe). Der Gesamtbedarf fällt leicht. In der dritten Phase (2020 bis 2030) erfährt die Komponente Hybridgetriebe eine Steigerung, die den Wegfall beim Automatikgetriebe kompensiert. Die sonstigen neuen Komponenten steigen alle leicht stärker. Dies führt zu einer leichten Steigerung des Gesamtpersonalbedarfs. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
18 Kernaussagen: Gesamtpersonalbedarf im BEV-Szenario Personalbedarf BEV-Szenario Jahr H 2 -Tank Im BEV-Szenario sinkt der Personalbedarf in einer idealtypischen Antriebsstrangproduktion nach einem deutlichen Anstieg wieder auf den Ausgangsstand In diesem Szenario stagniert der Gesamtbedarf an Mitarbeitern Brennstoffzellen-System Leistungselektronik Elektromotor Hybrid E-motor u. elektr. Generator Hochenergie-Batteriesystem Hochleistungs-Batteriesystem Hybridgetriebe Getriebe (außer Hybrid) VKM In diesem Szenario liegt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern zwischen und Im BEV-Szenario wird ein drastischer Rückgang des Antriebsstrangkonzepts ICE erwartet. Zwei Phasen sind erkennbar: Von 2010 bis 2020 steigt der Gesamtpersonalbedarf an, da die Komponente Hybridgetriebe und die neuen Komponenten den Rückgang der Komponente Getriebe (außer Hybrid) überkompensieren. Bis 2020 fällt die Komponente Verbrennungskraftmaschine dagegen nur leicht. Ab 2020 fällt auch der Bedarf der Komponente Hybridgetriebe, da die Anteile der Antriebsstrangkonzepte mit Hybridantrieb (Mild und HEV) zugunsten des Konzepts BEV abnehmen. Überdies fällt der Bedarf der Komponente Verbrennungskraftmaschine stärker als zuvor. Der Gesamtpersonalbedarf nimmt aus diesen Gründen ab, was auch nicht durch den Umstand kompensiert wird, dass der Personalbedarf für alle neuen Komponenten außer Hochleistungs-Batteriesystem und Elektromotor Hybrid steigt. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
19 Kernaussagen: Gesamtpersonalbedarf im FCV-Szenario Personalbedarf FCV-Szenario H 2 -Tank 0 VKM Jahr Brennstoffzellen-System Leistungselektronik Elektromotor Hybrid E-motor u. elektr. Generator Hochenergie-Batteriesystem Hochleistungs-Batteriesystem Hybridgetriebe Getriebe (außer Hybrid) Im FCV-Szenario steigt der Personalbedarf in einer idealtypischen Antriebsstrangproduktion deutlich über den Ausgangsstand In diesem Szenario schwankt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern zwischen und Im FCV-Szenario sind drei Phasen erkennbar. Von 2010 bis 2015 steigt der Gesamtpersonalbedarf, da der Rückgang bei der Komponente Getriebe (außer Hybrid) durch eine Steigerung bei der Komponente Hybridgetriebe ausgeglichen wird (vergleiche Produktionszahlen der Fahrzeugkonzepte in den ELAB-Szenarien). Insbesondere die Anstiege der Komponenten Leistungselektronik und Hochleistungs-Batteriesystem führen zu einer Erhöhung des Gesamtpersonalbedarfs. Von 2015 bis 2020 nimmt der Gesamtpersonalbedarf ab, da die Bedarfe der Komponenten Hybridgetriebe und Leistungselektronik nun abnehmen. Ab 2020 steigen die Bedarfe der Komponenten Brennstoffzellen-System und Wasserstofftank merklich stärker als zuvor, was die sonstigen Abnahmen überwiegt. In diesem Szenario schwankt aber steigt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern stark Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
20 Kernaussagen: Gesamtpersonalbedarf im ICE-Szenario Personalbedarf ICE-Szenario Jahr Leistungselektronik Elektromotor Hybrid Hochleistungs-Batteriesystem Hybridgetriebe Getriebe (außer Hybrid) VKM Im ICE-Szenario steigt der Personalbedarf in einer idealtypischen Antriebsstrangproduktion leicht über den Ausgangsstand In diesem Szenario liegt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern zwischen und Das ICE-Szenario zeigt einen steten Anstieg des Gesamtmitarbeiterbedarfs, da hier den Fahrzeugkonzepten BEV, REX und FCV wenig Relevanz zugesprochen wird und Hybridfahrzeuge einen leichten Anstieg zu Lasten des ICE-Konzepts erfahren. Dennoch sind zwei Phasen zu unterscheiden: Von 2010 bis 2015 ist kaum eine Veränderung bei den Bedarfen zu erkennen. Ab 2015 tritt eine stärkere Hybridisierung ein, was zu einem Anstieg des Bedarfs der Komponente Hybridgetriebe führt. Dieser wiegt den Rückgang bei der Komponente Getriebe (außer Hybrid) auf. Die Bedarfe der neuen Komponenten steigen leicht und mit ihnen der Gesamtpersonalbedarf. In diesem Szenario steigt der Gesamtbedarf an Mitarbeitern langsam aber kontinuierlich Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
21 Kernaussagen: Vergleich der 4 Szenarios Personalbedarf Gesamtpersonalbedarfe der vier ELAB-Szenarios Jahr FCV-Szenario Referenzszenario BEV-Szenario ICE-Szenario Rangfolge nach Gesamtpersonalbedarf FCV-Szenario Referenzszenario ICE-Szenario BEV-Szenario Der Mix an Antriebsstrangvarianten führt über alle Szenarien bis 2030 zu einem steigenden Personalbedarf Das personalintensivste Szenario ist das FCV-Szenario, während das BEV-Szenario perspektivisch am wenigsten personalintensiv ist Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
22 ELAB: Zusammenfassung Basierend auf den Marktszenarien ist im Jahr 2030 mit einem Mix verschiedener Antriebskonzepte zu rechnen. Die Hers tellung elektrifizierter Antriebs s trangkomponenten erfordert Kompetenzen bislang im Automobilbau nicht eingesetzter Fertigungsverfahren. Die Antriebsstrang-Hersteller können ihren Pers onalbedarf halten oder sogar steigern, sofern sie zusätzlich zu den konventionellen auch Komponenten für den elektrifizierten Antriebsstrang produzieren. Innerhalb der Wertschöpfungskette kann es zu massiven Verschiebungen, vor allem bei Zulieferunternehmen, kommen. Mit der Elektromobilität ist ein Wandel in der Arbeitswelt verbunden, mit sich verändernden Kompetenzanforderungen und Qualifikationen der Beschäftigten. Erforderlich wird eine Anpassung der beruflichen Aus - und Weiterbildung sowie eine Standardisierung von Qualifizierungsinhalten und -abschlüssen. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
23 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 23
24 Ausgangslage und Zielsetzung Umfassende Betrachtung der Elektromobilität in Baden-Württemberg Ausgangslage Sichtbare Verbreitung der Elektromobilität in den letzten Jahren Förderung von Akteuren durch mehrere Programme (u.a. LivingLab, Spitzencluster) Weitere Anstrengungen zur Etablierung der Elektromobilität nötig Zielsetzung Aktuelle und zukünftige Entwicklungen (Technologie, Markt) Wertschöpfungs- und Beschäftigungsveränderungen Einschätzungen und Erfahrungen beteiligter Akteure Chancen und Risiken für das Land Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 24
25 Struktur der Automobilindustrie in Baden-Württemberg Zur Wertschöpfung tragen sehr viele unterschiedliche Akteure bei Zahlen von 2013 Eigene Darstellung auf Basis von [Statistisches Landesamt (2014a); Statistisches Landesamt (2014b)] Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 25
26 Konventionelle und elektromobile Antriebe im Vergleich Vielfalt der Antriebskonzepte Entwicklungen bei elektromobilen Antriebskonzepten führen zu Effizienzsteigerungen und damit zur (Teil-)Elektrifizierung des konventionellen Antriebsstrangs Quelle: Strukturstudie e-mobil BW 2015 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 26
27 Globale Marktentwicklung der Antriebssysteme Antriebsverteilung im Referenzszenario Antriebsverteilung im Jahr ,6 % ICE (inklusive optimierten Verbrennern ICEopt.) 9,6 % HEV 9,6 % PHEV und REEV 7,7 % BEV Antriebsverteilung im Jahr ,5 % ICE (inklusive optimierten Verbrennern ICEopt.) 14,4 % HEV 14,1 % PHEV und REEV 15 % BEV zusammen. 2025: gut ¼ der Fahrzeuge sind Hybride und rein elektrische Konzepte 2030: nahezu die Hälfte sind Hybride und rein elektrische Konzepte, ein weiteres Viertel nimmt der optimierte Verbrenner ein Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 27
28 Strukturstudie BW e mobil 2015 Zuwachs des globalen Marktvolumens gegenüber 2013 Angaben in Milliarden Euro Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 28
29 Strukturstudie BW e mobil 2015 Wertschöpfung im Bereich Batteriesystem Ein wesentlicher Anteil des Wertschöpfungspotenzials in Zusammenhang mit Modul-/Packmontage entfällt auf die Herstellung erforderlicher Anlagen und Betriebsmittel Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 29
30 Marktpotenziale relevanter Fahrzeugkomponenten Der Markt für konventionelle und neue Fahrzeugkomponenten wächst, jedoch ist eine vollständige Ausschöpfung der Potenziale nicht zu erwarten Die Ermittlung der Marktpotenziale für Baden-Württemberg basiert auf der Annahme, dass die badenwürttembergischen Unternehmen der Automobilindustrie auch im Jahr 2025 einen Anteil am weltweiten Umsatz von rund 6 % besitzen. Veränderung des Marktvolumens in Baden-Württemberg im Jahr 2025 gegenüber 2013 in Milliarden Euro Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 30
31 Beschäftigungspotenziale in Baden-Württemberg (2025) Das größte Potenzial bieten Effizienztechnologien und neue Komponenten Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 31
32 Strukturstudie BW e mobil 2015 Kernergebnisse und Implikationen I Die Elektrifizierung ist der Weg in die Zukunft EU-Grenzwert für neue PKW von durchschnittlich 95 Gramm CO 2 -Ausstoß pro Kilometer ab 2020 Effizienzsteigerungen durch Optimierung des verbrennungsmotorischen Teils des Antriebsstrangs sowie durch Elektrifizierung des Antriebsstrangs und des Gesamtfahrzeugs nötig Konventionelle Antriebe verlieren ihre Stellung Neuzulassungen in 2030 nur noch zu einem Viertel mit konventionellem verbrennungsmotorischem Antrieb, zu einem weiteren Viertel mit elektrifizierten Komponenten (Optimierung) und zur Hälfte mit elektrifiziertem Antriebsstrang mit relevanter elektrischer Reichweite Elektrische Komponenten bringen Milliarden Steigerung des globalen Marktvolumens bei von Elektrifizierung betroffenen Komponenten um 216,78 Mrd. Euro (2025) bzw. 341,25 Mrd. Euro (2030) gegenüber 2013; Zuwachs entfällt 2025 zu 50 % und 2030 zu 60 % auf rein elektrische Komponenten (elektr. Maschine, Batteriesystem etc.) Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 32
33 Strukturstudie BW e mobil 2015 Kernergebnisse und Implikationen II Effizienztechnologien sind ein Jobmotor Gesamtbeschäftigungspotenzial im Automobil-sektor in 2025 gegenüber 2013 in Baden-Württemberg von ca Beschäftigten; davon ca für konventionelle Komponenten, ca für Effizienztechnologien und (Elektrifizierung der) Nebenaggregate und ca für Komponenten des elektrifizierten Antriebsstrangs Forschung bringt die Spitzenposition Forschungsaktivitäten wie im Spitzencluster Elektromobilität Süd- West oder im Schaufenster LivingLab BW e mobil sind auch weiterhin wichtig und notwendig zur Senkung von Kosten und Schaffung eines attraktiven Marktportfolios Entscheider setzen auf Elektromobilität Befragte Experten aus Wirtschaft und Politik stimmen überein, dass sich das Thema Elektromobilität als fester Bestandteil in den Technologie-Roadmaps und F&E-Strategien der Unternehmen etabliert hat Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 33
34 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 34
35 Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Industriepolitische Schlussfolgerungen STUDIE IM AUFTRAG DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE (BMWi) Kurzübersicht zum Projekt Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
36 Fragestellungen des Forschungsprojekts Zentrale Fragestellungen: Welche technologische Reife hat hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen? Welche Markt- und Wertschöpfungspotenziale können sich für den Standort Deutschland ergeben? Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit sich Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter für hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen entwickeln kann? Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 36
37 Projektstruktur Beteiligte und Kerninhalte Auftraggeber Forschungspartner Welche Auswirkungen Zeitplan besitzt das Thema HAF für den Standort Deutschland? Technologie Projektstart 01/2015 Recht Akteure und Geschäftsmodelle Workshop 06/2015 Markt und Wertschöpfung Fertigstellung Studie 07/2015 Industriepolitik Veröffentlichung 08/2015 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 37
38 Betrachtungsfeld Referenzsysteme Heute Morgen ADAPTIVE CRUISE CONTROL SPURHALTEASSISTENZ CONNECTIVITY HOCHAUTOMATISIERTES FAHREN FRONTKOLLISIONSSCHUTZ SPURWECHSELASSISTENZ NAVIGATION Stau-Chauffeur Autobahn-Chauffeur Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 38
39 Produkt- und Wertschöpfungsstrukturierung Generisches HAF-Referenzsystem Umfeldsensorik Aktorik Signalverarbeitung Fahrstrategie- Software 2x Kamera 5x Radar 1x Lidar Ansteuerung bestehender Systeme Embedded HW/SW Bussystem Zentrale Recheneinheit Datenfusion Computervision Learning Algorithmen Datenspeicher HMI Connectivity (on-board) Navigation Connectivity (Backend) Anzeigeelemente Innenraumsensorik Bedienelemente HMI-Software Sender/Empfänger Hardware Client SW GNSS-Empfänger Kartenmaterial Server HW/SW Mobilfunkservices Roadside-Units Kartenservices Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 39
40 Wertschöpfung Deutschland Impulse zur Diskussion Die Wertschöpfung der deutschen Automobilindustrie setzt sich aus einem hohen Entwicklungsanteil zusammen. Die Umsetzung / Realisierung des Automatisierten Fahrens erfordert sehr hohe Entwicklungsaufwände bei den beteiligten Akteuren. Auf die HAF-Thematik bezogen, ist der Wertschöpfungsanteil der deutschen Automobilindustrie am globalen Fahrzeugmarkt höher einzuschätzen als im Schnitt im Automobilsektor. Forschungsthese: Das Automatisierte Fahren ist mit höheren Fertigungstiefen und geringeren Importanteilen verbunden. Das Marktvolumen wird sich bis 2020 vervielfachen, der Beschäftigtenbedarf in Deutschland wird sich bis 2020 deutlich erhöhen. Frage: Kann der Standort Deutschland den erforderlichen Mitarbeiterbedarf in den relevanten Kompetenzfeldern zukünftig abdecken? Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 40
41 AGENDA Grundlagen und Entwicklungen Elektromobilität und Beschäftigung: Ergebnisse der ELAB-Studie Elektromobilität und Wertschöpfung: Ergebnisse der Strukturstudie BWe mobil 2015 Zukunftstrends: Automatisierung und Vernetzung Projekt: Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen Zusammenfassung und Ausblick Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 41
42 Zusammenfassung Zukunftsentwicklungen und ihre Implikationen Sowohl der Trend zur Elektrifizierung als auch die Entwicklungen im Bereich des Automatisierten und Vernetzen Fahrens bieten große Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit beiden Entwicklungen (Elektrifizierung und Automatisierung / Vernetzung) ist ein Wandel in der Arbeitswelt verbunden, mit sich verändernden Kompetenzanforderungen und Qualifikationen der Beschäftigten. Zur Abdeckung der erforderlichen Kompetenzen ist eine Anpassung der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie eine Standardisierung von Qualifizierungsinhalten und -abschlüssen erforderlich. Insbesondere das Themenfeld des Automatisierten und Vernetzten Fahrens stellt hohe Mitarbeiteranforderungen an die Bereiche der Software-, Sensor- und Elektroniksystem- Entwicklung. Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 42
43 Weitere Informationen Wertschöpfung und Beschäftigung Veröffentlichung im August 2015 Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 43
44 Kontakt Florian Herrmann, M.Sc. Leiter Competence Center Mobility Innovation Geschäftsfeld Mobilitäts- und Stadtsystem-Gestaltung Telefon Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Nobelstraße Stuttgart research and solutions for a sustainable world Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart Folie 44
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