Dipl.-Ing. (FH) Manfred Tschöpe,
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- Marie Rothbauer
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1 Dipl.-Ing. (FH) Manfred Tschöpe, seit 1984 Schwerpunkt Unterhaltungsrahmenplanung, fachgutachterliche Beiträge für Unterhaltungs- und Wasser- und Bodenverbände Schulung/ Qualifizierung von Gewässerunterhaltern zur Umsetzung der ökologischen Anforderungen aus der EG-WRRL Copyright: alle Rechte vorbehalten. Nachdruck + Vervielfältigung einschließlich Speicherung + Nutzung auf optischen + elektronischen Datenträgern nur mit Zustimmung von Manfred Tschöpe. Keine Reproduktion oder weitere Verarbeitung, Vervielfältigung oder Verbreitung. Warum? Warum unterhalten wir? - Abfluss sicherstellen - Hochwasserschutz (Schutz vor Überschwemmungen) - Drainagen freilaufen lassen - Urbanisierung und Sicherung der Ernährung ging einher mit der Intensivierung von Agrarlandschaften - Aber: Anforderungen haben sich geändert 1
2 Warum? Die neuen Anforderungen Der wirtschaftliche Schaden durch die globale Umweltzerstörung und den damit verbundenen Artenverlust beläuft sich auf ca. 2-4,5 Billionen USD (TEEB-Studie 2010) eine Billion hat Millionen ( ) Insekten leisten einen Beitrag durch Bestäubung zur landwirtschaftlichen Erzeugung von ca. 190 Milliarden USD pro Jahr. Schwund der Artenvielfalt hat Auswirkungen auf Kosten, Preise und Renditen (PricewaterhouseCoopers 2010) Globale Umweltprobleme und planetarische Grenzen Über den Wert der Natur für den Menschen Source: Rockström et al. (2009). 2
3 Ökologische Aspekte zur Gewässerentwicklung und -unterhaltung Ökologische Aspekte zur Gewässerentwicklung und -unterhaltung Warum sich um Pflanzen und Tiere kümmern? weil sie Ausdruck sind für Naturleistungen weil sie uns Dienstleistungen erbringen/ ÖDL weil sie wesentliches Naturkapital darstellen TEEB-Studie Naturkapital Deutschland/ TEEB DE weil wir sie brauchen zur Zukunftssicherung Biodiversität als Risikomanagement Blaupausen der Natur Ephemera danica als größte heimische Eintagsfliege Ökologische Aspekte zur Gewässerentwicklung und -unterhaltung Status: Begegnung zweier Welten (Quantität versus Qualität) Deutschland: Arten nachgewiesen davon Tierarten Pflanzen Pilze Gefährdungssituation: 6% ausgestorben oder verschollen 8% extrem selten 30% bestandsgefährdet 4% Vorwarnliste (Bestände rückläufig) 37% ungefährdet 15% Daten ungenügend Quelle: Artenschutz-Report 2015 BfN, Mai 2015 Slow food in slow motion: vom Leckerbissen zur Igitt-Schnecke Mobil // Fax 040 / // Manfred.Tschoepe@googl .com 3
4 Bewertung von Naturleistungen Biodiversität als Risikomanagement am Beispiel der Bionik der Bach als Quelle von Innovationen? Zahnoberflächen von Eintagsfliegenlarven als Patentgeber für Lösungen zum Aquaplaning: Quetschwasser muss zum Kauen der abgeweideten Algen abgeführt werden. Drei Zahnprofile: Leistentyp, Noppentyp, Gitterrosttyp Quelle: D. Beisel (et. al. ), 1991: Bionik. Patente der Natur. Hrsg. WWF + Pro Natura Mobil // Fax 040 / // Manfred.Tschoepe@googl .com Warum? Biodiversität als Zukunftssicherung: Wo, wenn nicht hier? Insekten leisten einen Beitrag durch Bestäubung zur landwirtschaftlichen Erzeugung von ca. 190 Milliarden USD pro Jahr. Wo sollen [und können] sie leben, wenn wir [glauben] sie gerade nicht [zu] benötigen? Sich heute vorbereiten auf dass, was morgen kommt - TEEB Deutschland 4
5 Warum? Der neue Blick Investitionen in Ökosysteme bringen extrem hohe Erlöse (Pavan Sukhdev, Leiter TEEB [The Economics of Ecosystems and Biodiversity], = die Wirtschaftlichkeit von Ökosystemen und biologischer Vielfalt, Zwischenbericht 9/2009) Der Artenverlust erzeugt bereits heute einen wirtschaftlichen Schaden von ca. 2-4,5 Billionen USD Die Pflanzung von Mangroven in Vietnam hat 1,1 Mio. USD gekostet, aber 7,3 Mio. USD bei der Erhaltung von Deichen gespart (Rendite 40%) Wiederherstellung einer Flusslandschaft erbringt Kapitalrendite von 27% Der ökonomische Wert der Auenflächen für die Verbesserung der Wasserqualität für die Elbe beträgt ca. 54 Mio. (TU Berlin 2012) Renaturierungskosten Mahoning River, Ohio: ca. 100 Mio. US$; ÖSL ca. 30 Mio. USD/Jahr Fazit: neues Ernst nehmen, ohne das Alte aus dem Blick zu nehmen Ökosystemdienstleistung Wasserqualität: Stickstoffüberschuss Überschreitung der Trinkwasssergrenzwerte für Nitrat in Deutschland bei über 50% der Messstellen (Berichtszeitraum , UBA) Aktuell = Zunahme an 40% der Messstellen (Bericht zur Umsetzung der Nitratrichtlinie 10/2013, EU-Kommission) Stickstoffreduzierung im Trinkwasser ist teuer! Gewässerunterhaltung kann die Reinigungsleistung der Gräben stärken Potenzial erkennen Hauptabzugsgraben 5 (Flurbereinigung Ramelsloh, LK WL) - Pflanzen im Profil belassen - Biologische Selbstreinigung stärken Ökologische Aspekte zur Gewässerentwicklung und -unterhaltung Anteile der Eintragspfade an den N- Gesamteinträgen in die Vorfluter (2007) Insgesamt: rund t N, davon diffuse Einträge > 90% Quelle: AGRUM Niedersachsen, verändert durch NLWKN, Nährstoffsymposium Hannover, de Vries, Melzer, Schuster (Monitoring Nitrat - Die Situation der Gewässer in Niedersachsen 5
6 Ökosystemdienstleistung Wasserqualität: Beobachtendes Zulassen ermöglicht Aufbau von Schleppkraft und Entwicklung von Fließgewässerpotenzial (u.a. bessere Sauerstoffversorgung) 4 m breit und weitgehend vegetationsfrei; bei 200 m Länge und 3 m Vegetationsbreite ergeben sich 600 m² zusätzlicher Reinigungsleistung (der kostenlose Schönungsteich) Selbstreinigung als Kostenminimierer Biologische Selbstreinigung durch Optimierung der Leistungsfähigkeit der Gewässercharakteristik ersetzt die (unbezahlbare) technische Aufarbeitung Beispiel Moorwettern Hamburg-Harburg Gewässerunterhaltung kann die Reinigungsleistung der Gräben stärken Aktive Gewässerentwicklung erfordert den Blick auf das Ganze Unterhaltung fängt bereits beim Niederschlag im Einzugsgebiet an 6
7 Das Pilotprojekt der Region Hannover zur Gewässerunterhaltung 3. Ordnung Vorstellung und Erfahrungen WBV Edder & Flöth: Röhricht ganzjährig als Schutz vor Einträgen. Hoher Nährstoffdruck. Im Profil relativ starker Schattendruck Aktive Gewässerentwicklung erfordert: Ausprobieren, was geht bei mir 7
8 Aktive Gewässerentwicklung erfordert - einen ganzheitlichen Ansatz - eine integrative Bewirtschaftung - Handeln zwischen Statik und Dynamik Gewässerunterhaltung ist der Schlüssel dazu! Schulungen über den WVT in
Dipl.-Ing. (FH) Manfred Tschöpe,
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