Biographieforschung in Südamazonien. Charlotte Schumann, Freie Universität Berlin
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1 Biographieforschung in Südamazonien, Freie Universität Berlin
2 Die BR Quellen: Coy, Klingler 2008,
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12 Kontext: Ausbau der Fernstraße BR-163 Erschließungskorridor Landnutzungswandel Soziale Transformationsprozesse, Offene Konflikte über natürliche wie soziale, ökonomische und kulturelle Ressourcen Quelle: Coy/Klingler 12
13 CarBioCial Carbon sequestration, biodiversity and social structures in Southern Amazonia: Models and Implementation of carbon-optimized land management strategies 11 deutsche, 1 französische, 1 österreichische Universität 2 brasilianische Partneruniversitäten, zahlreiche Partnerinstitutionen in Brasilien Projektlaufzeit Förderung BMBF FONA Call sustainable landmanagement 13
14 Carbiocial in FONA 14
15 CarBioCial ein multidisziplinäres Projekt 15 Graphik: Korbinian Hartberger
16 Subprojekt 14 SP 14: Analysis of challenges and chances of social transformation for GHG-optimized land and natural resource management strategies Projektleistungen: Stakeholder Analysis, Identification of Change Agents & Innovative Knowledge Technologies 2 PhDs Projektmodul Landmanagement und Klimawandel am Lateinamerika Institut FU Berlin SS12 Erarbeitung eines holistischen Verständnisses der gesellschaftlichen Prozesse in der Forschungsregion Gemeinsames Projekt Biographie-Forschung 16
17 Biographieforschung in Carbiocial Ziel Erarbeitung einer multiperspektivischen Sicht auf Konflikte um Land und Ressourcen an der BR 163 Unterstützung für multidisziplinäre Szenario-Konstruktion (akteursbasierte Zukunftsszenarien) Identifizierung von biographischen Leitmotiven für Optionen zur Landnutzung Methode Sampling & Analyse Biographien von Bewohnern der BR 163 & Menschen, die das Leben (und die Landnutzung) dort maßgeblich prägen (thematischer und geographischer Bezug) Kreuzperspektivische Auswahl von Interviewpartnern Identifikation von Leitmotiven & biographischen Brüchen 17
18 Etappen und Potentiale des biographischen Interviews in Carbiocial - Durchführung 1. Interview Lebensgeschichte ohne Vorgaben Bedeutungs- und Relevanzstrukturen Phase der historischen und persönlichen Kontextualisierung/ Recherche Erfassung der jeweiligen aktuellen Lebensumstände zum besseren Verständnis der Wertungen Verständnis von geschichtlichen Umfeldern: Besiedlungs-, - Wirtschafts-, - Konfliktgeschichten 2. Interview Nachfragen Führen eines dritten u. abschließenden Gesprächs: Präsentation des aufgearbeiteten Interviews; dann. Bitte um den Blick in die Zukunft (nach Christian Geffray ) 18
19 Ergebnisse- Beispiel 1 Bürgermeister von Novo Progresso Hauptthemen, Leitmotive Die Pioniere: Unabhängige Selfmade-Men, die sich ihr Leben selber bauen OHNE Regierungsunterstützung Pioniere vs. illegale Landspekulanten -> Wir wollen bleiben Leben an der Peripherie Schwache/korrupte Institutionen, rechtliche Willkür Brutalität Gesetzlosigkeit Wachstum: Wir hier an der Agrargrenze, wir sind ein regionales Zentrum geworden (Grenze zieht weiter) Neue Situation knapper Ressourcen führt zu Umdenken in Bezug auf Landnutzung (Intensivierung, Regenerierung etc.) -> Zukunftsperspektive! 19
20 Ergebnisse Beispiel 2 3 indigene Bewohner der BR 163 Anpassung der Interviewsituation an kulturelle Gewohnheiten Leitmotive: geringe Bedeutung von Jahren/Tagen (-> externe Konzepte ) lange Zeit stärkere Beziehung zu Städten weiter südlich von Novo Progresso in Mato Grosso grosser Wert von acostumar com algo für Lebensläufe und Handlungsentscheidungen Indigene NGO Kabu als Doorkeeper immer wichtiger mit BR-Ausbau Enge Beziehung zu Umwelt in Lebensläufen, Gefühl von Verantwortlichkeit -> Zukunftsperspektive! 20
21 Fazit Wichtige Leitmotive für Biographien an der BR 163: Integration konträrer Perspektiven auf Zukunft der BR 163 ergibt vielschichtiges Bild Leitmotive u.a. als Leitplanken für akteursbasierte Zukunftsszenarien z.b. Wir wollen bleiben Reflektion der Methode: Dimensionen einer Biographie und Bedeutungsstrukturen in erster, ungelenkter Erzählung sehr gut erfahrbar Anpassung der Methode nötig an Erzähltraditionen, Gender- Aspekte bzw. Gewöhnung an Interviewsituation Problem schlechte Erfahrung mit Medien/ Journalisten/ NGOs Misstrauen abbauen durch sehr große Transparenz im Forschungsprozess 21
22 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! 22
23 Kontakt/ Informationen: 23
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