Gemeinsam werden. Integriertes Ländliches EntwicklungsKonzept 2014 bis 2020

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Gemeinsam werden. Integriertes Ländliches EntwicklungsKonzept 2014 bis 2020"

Transkript

1 Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. Integriertes Ländliches EntwicklungsKonzept 2014 bis 2020

2 Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Wittlager Land für die Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln Impressum Auftraggeber: Gemeinde Bad Essen Gemeinde Bohmte Gemeinde Ostercappeln Auftragnehmer: Projektbüro pro-t-in GmbH Schwedenschanze Lingen (Ems) Bearbeitungszeitraum: Juli 2014 Januar 2015

3

4 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ABBILDUNGSVERZEICHNIS... V TABELLENVERZEICHNIS... VI QUELLENVERZEICHNIS... VII ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... VIII ANHANGSVERZEICHNIS... I EINLEITENDE WORTE UND ZUSAMMENFASSUNG REGIONSABGRENZUNG AUSGANGSLAGE Daten und Fakten Übergeordnete und regionale Planungen und Strukturen Natur und Landschaft Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur Infrastruktur und Versorgung Wirtschaft und Arbeitsmarkt Land- und Forstwirtschaft Tourismus und Kultur Bildung und Soziales Kurzevaluation der Förderperiode Der Erarbeitungsprozess im Jahr Mehr als ein monetärer Gewinn Maßnahmen, Zielerreichung und Handlungsbedarf SWOT-ANALYSE Wesentliche Stärken und Potenziale im Wittlager Land Wesentliche Schwächen und zentrale Herausforderungen im Wittlager Land ENTWICKLUNGSSTRATEGIE WITTLAGER LAND Neuausrichtung und Gewichtung der Handlungsfelder Gender Mainstreaming Abstimmung mit bestehenden Planungen Berücksichtigung der Pflichtthemen Berücksichtigung der Handlungsstrategie Weser-Ems Motto und strategischer Ansatz Handlungsfelder Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Klimaschutz, Natur und Umwelt Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Tourismus Wohnen und Versorgung DER ILEK-PROZESS BETEILIGUNGSVERFAHREN LENKUNGSGRUPPE: ANFORDERUNG UND ARBEITSWEISE Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe Arbeitsweise und -struktur...90 III

5 Inhalt Regionale Lenkungsgruppe Steuerungsgremium Projektgruppen Bürgerforum Wittlager Land Regionalmanagement PROJEKTAUSWAHLKRITERIEN PRIORITÄRE MAßNAHMEN IM WITTLAGER LAND KOFINANZIERUNG DER EU-MITTEL MONITORING UND EVALUATION KOOPERATIONEN ANHANG IV

6 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die Region Wittlager Land...11 Abbildung 2: Auszug aus der naturräumliche Gliederung des Landkreises Osnabrück14 Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Wittlager Landes...16 Abbildung 4: Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Wittlager Land auf Gemeindeebene...16 Abbildung 5: Wanderungssaldo nach Altersgruppen auf Gemeindeebene...18 Abbildung 6: Altersstruktur im Wittlager Land auf Gemeindeebene (Zeitraum sowie Prognosedaten)...20 Abbildung 7: Leerstandsrisiko im Wittlager Land im Vergleich 2009 & Abbildung 8: Entwicklung der Wohnbaulandreserve in ha...23 Abbildung 9: Verkehrsinfrastruktur im Wittlager Land...24 Abbildung 10: Liniennetz im Wittlager Land und in der Umgebung...25 Abbildung 11: Breitbandversorgung im Wittlager Land ( 50Mbit/s)...26 Abbildung 12: Haushaltskaufkraft der Gemeinden im Wittlager Land...28 Abbildung 13: Pendlersaldo in absoluten Zahlen auf Gemeindeebene...28 Abbildung 14: SVP-Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen auf Gemeindeebene...29 Abbildung 15: Landwirtschaftliche Nutzfläche auf Gemeindeebene (in Prozent)...30 Abbildung 16: Landwirtschaftliche Betriebstypen im Wittlager Land auf Gemeindeebene (2010)...31 Abbildung 17: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und die durchschnittliche Betriebsgröße...31 Abbildung 18: Anzahl der Betriebe mit Viehhaltung auf Gemeindeebene (2007/2010) 32 Abbildung 19: Gästeübernachtungen im Wittlager Land auf Gemeindeebene...33 Abbildung 20: Handlungsfelder im Wittlager Land...51 Abbildung 21: Handlungsfelder im Wittlager Land und Pflichthemen...54 Abbildung 22: Aufbau der Entwicklungsstrategie schematisch...57 Abbildung 23: ILEK-Staffellauf Wittlager Land...84 Abbildung 24: Plenum der Auftaktveranstaltung...85 Abbildung 25: Beispielhaft: Ergebnisse des Bürgerabends Wohnen und Versorgung...85 Abbildung 26: Arbeitskreise Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr sowie Tourismus 86 Abbildung 27: Beteiligungsprozess...87 Abbildung 28: Plenum beim zweiten Kommunalen Wirtschaftsforum...88 Abbildung 29: Struktur und Arbeitsweise der Gremien in der Region...92 Abbildung 30: Vorgehen bei der Projektauswahl...93 Abbildung 31: Monitoring und Evaluationsansatz V

7 Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Siedlungsstrukturdaten Wittlager Land Tabelle 2: Planungen, Konzepte und Strukturen im Wittlager Land Tabelle 3: Übersicht über NSG- und FFH-Gebiete sowie Moorschutzprogramme im Wittlager Land Tabelle 4: Gemeinden / Ortschaften im Wittlager Land und Bevölkerungszahlen Tabelle 5: Anzahl der freien Baugrundstücke in den Gemeinden des Wittlager Landes Tabelle 6: Übersicht Grundversorgung auf Ortsteilebene Tabelle 7: Frauenbeschäftigungsquote und Arbeitslosenanteil, Stand Tabelle 8: Waldflächenanteile der Gemeinden im Wittlager Land Tabelle 9: Ausgewählte touristische Strukturdaten im Wittlager Land (2013) Tabelle 10: Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in den Gemeinden des Wittlager Landes Tabelle 11: Beteiligte im Fortschreibungsprozess Tabelle 12: Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe Tabelle 13: ILEK-Steuerungsgremium Wittlager Land Tabelle 14: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst Tabelle 15: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Klimaschutz, Natur und Um-welt für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst Tabelle 16: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst Tabelle 17: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Tourismus für die ILEK- Umsetzungsphase ab Herbst Tabelle 18: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Wohnen und Versorgung für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst VI

8 Quellenverzeichnis Quellenverzeichnis BERTELSMANN STIFTUNG (2014): Wegweiser Kommune. BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR UND DIGITALE INFRASTRUKTUR (2014): Breitbandatlas. Verfügbar unter: [abgerufen am: ]. DATEN DER GEMEINDEN (2014): Schriftliche Abfrage von Daten an die Kommunen des Wittlager Landes (August 2014). DESTATIS / STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER (2014): Bruttoinlandsprodukt/Bruttowertschöpfung (WZ 2008). Verfügbar unter: 82DFBDCC7E4DC?Menu=Willkommen [abgerufen am ]. LANDKREIS OSNABRÜCK (1993): Landschaftsrahmenplan. LSKN / LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDER- SACHSEN (2008): Agrarstrukturerhebung LSKN / LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDER- SACHSEN (2009): Agrarstrukturerhebung LSKN / LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDER- SACHSEN (2012): Landwirtschaftszählung LSN / LANDESAMT FÜR STATISTIK NIEDERSACHSEN (2014): Online-Abfrage unterschiedlicher Daten. Verfügbar unter: d=40 [abgerufen am: ]. NBANK (2013): Daten der Wohnungsmarktbeobachtung. NLWKN / NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZ (2014): Interaktive Umweltkarte. Verfügbar unter: [abgerufen am: ]. NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE UND KLIMASCHUTZ (2014): Niedersächsische Umweltkarte. Verfügbar unter: [abgerufen am: ]. PRO-T-IN (2014): Fotodokumentation des Prozesses durch das beauftragte Büro. VARUSREGION (2014): Allgemeine Informationen. Verfügbar unter: [abgerufen am: ]. VOS OSNABRÜCK (2011): Liniennetzplan-Netz VOS-NordOst. Verfügbar unter: [abgerufen am: ]. VII

9 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ArL BauGB BIP e.v. FFH-Gebiet FGE-Maßnahmen ha ILEK KMU KomWoB LGLN LK LSG LTE-Netz NBank NLWKN NRW NSG ÖPNV RAVELOS RHS RROP SPNV SVP-Beschäftigte SWOT-Analyse TOL UHV VLO WiSo-Partner ZILE-Richtlinie Amt für Regionale Landesentwicklung Baugesetzbuch Bruttoinlandsprodukt Eingetragener Verein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Fließgewässerentwickungsmaßnahmen Hektar Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept kleine und mittelständische Unternehmern Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen Landkreis Landschaftsschutzgebiet Long-Term-Evolution-Netz (mobiles Highspeed-Netz) Investitions- und Förderbank Niedersachsen Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenund Naturschutz Nordrhein-Westfalen Naturschutzgebiet Öffentlicher Personennahverkehr Radverkehrsleitsystem Osnabrücker Land Regionale Handlungsstrategie Regionales Raumordnungsprogramm Schienenpersonennahverkehr Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren)-Analyse Tourismusverband Osnabrücker Land Unterhaltungsverband Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück Wirtschafts- und Sozialpartner Richtlinie über die Gewährung von Zuwendung zur Integrierten ländlichen Entwicklung VIII

10 Anhangsverzeichnis Anhangsverzeichnis Im Konzept: Tabelle: Abgleich der Operativen Ziele und Maßnahmen der RHS Weser-Ems mit den Teilzielen des es Pressespiegel des Beteiligungsprozesses zur Fortschreibung Letter of Intent Wittlager Land zur Sicherstellung der Kofinanzierung Letter of Intent ILE-Regionen im Osnabrücker Land und dem Natur- und Geopark TERRA.vita Letter of Intent zwischen dem Landkreis Osnabrück und den ILE-Regionen im Landkreis zum Thema Klimaschutz Letter of Intent Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen dem Diepholzer Land und dem Wittlager Land Letter of Intent Zusammenarbeit und Abstimmung zur Mobilität zwischen der LEADER-Region Mühlenkreis Minden-Lübbeke und dem Wittlager Land Karte der Region Wittlager Land im Maßstab 1: Auf CD: Evaluationsbericht der ILEK-Förderphase Projektideenbogen Wittlager Land Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. als pdf-datei I

11 Einleitende Worte und Zusammenfassung Einleitende Worte und Zusammenfassung Die Region Wittlager Land, ein auf langjähriger Zusammenarbeit und historischen Gemeinsamkeiten beruhender Zusammenschluss der drei Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln, liegt im Landkreis Osnabrück. Die ländlich geprägte Region mit etwa Einwohnern hat sich bereits im Rahmen der vergangenen Förderperiode dazu entschlossen, die Potenziale der Region im Rahmen eines gemeinsamen Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) zusammenzuführen. Um die Zusammenarbeit der Region auch zukünftig in einem strategischen Rahmen zu bündeln, haben sich die Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln unter großen Zuspruch der Bevölkerung entschlossen, das ILEK fortzuschreiben. Die ILEK-Fortschreibung findet auch deshalb unter dem Dach des Titels und des Mottos Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. statt, weil die Maxime den Ist-Zustand der Region treffend beschreibt: Nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern in vielen Bereichen des sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Wittlager Landes eng verbunden 1. Die Gemeinsamkeiten bedingen eine besondere regionale Gestaltungskraft, die bereits in der vergangenen Förderperiode sichtbar geworden ist. Zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Region, angestoßen aus kommunaler genauso wie aus privater Initiative, konnten umgesetzt werden. Der Fortschreibungs-Leitspruch Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. war deshalb auch treffender Titel und Grundlage des entsprechenden Bürgerbeteiligungsprozesses. Gemeinsam mit interessierten Bewohnern der Region und Akteuren aus Politik und Wirtschaft wurden Themen und Handlungsfelder identifiziert sowie Entwicklungsziele benannt, die in öffentlichen Arbeitskreisen diskutiert und formuliert wurden. Auf der Basis einer ausführlichen SWOT-Analyse zum Zustand der Region bilden diese Entwicklungsziele die Grundlage der einzelnen Handlungsfelder der Entwicklungsstrategie. Unter Beachtung der strategischen überregionalen Ausrichtung, definiert in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems, ist die Entwicklungsstrategie das Fundament der zukünftigen regionalen Entwicklung. Die vom Land vorgegebenen Pflichtthemen sind als Querschnittsthemen in das ILEK eingeflossen. Die Themenbandbreite spiegelt viele Facetten des sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens im Wittlager Land wider. Die Umsetzung des ILEK aber ist ein dynamischer Prozess die Themen müssen in den kommenden Jahren immer wieder angepasst, in Teilen konkretisiert und fortwährend kreativ weiterentwickelt werden. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben sich die Verfasser des vorliegenden ILEK dazu entschlossen, für personenbezogene Nomen das generische Maskulinum zu nutzen. Entsprechende Zuschreibungen sind nicht geschlechtsdiskriminierend, sondern meinen sowohl weibliche als auch männliche Personen. Selbstverständlich wurden in der Ausgangslage, in der SWOT-Analyse und in der Entwicklungsstrategie eventuell geschlechtsdifferente Bedarfe gleichermaßen berücksichtigt (vgl. auch Kapitel 4.2, Gender Mainstreaming). 10

12 Regionsabgrenzung 1 Regionsabgrenzung Die Region Wittlager Land besteht aus den Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln und liegt im Osten des Landkreises Osnabrück. Die Stadt Osnabrück, als nächstgelegenes Oberzentrum, ist etwa 25 Kilometer entfernt. Nachbarregionen sind der Landkreis Vechta im Norden, der Landkreis Diepholz im Osten und der nordrheinwestfälischen Landkreis Minden-Lübbecke im Südosten. Nach dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osnabrück aus dem Jahre 1993 liegt das Wittlager Land in den Landschaftseinheiten Bramscher und Bohmter Sandgebiet, Lübbecker Lössvorland und dem Wiehengebirge, das dem Osnabrücker Hügelland zugeordnet wird. Die Lage des Wittlager Landes ist in Abbildung 1 dargestellt. Abbildung 1: Die Region Wittlager Land Ostercappeln Bohmte Bad Essen Quelle: LK Osnabrück 2014 Die Region Wittlager Land hat in gleicher Zusammenstellung bereits an dem ILEK- Prozess teilgenommen und verfolgt unter der Federführung der Gemeinde Ostercappeln den erfolgreichen Prozess der interkommunalen Kooperation weiter. So bewerben sich die Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln in der Förderperiode erneut als ILEK-Region Wittlager Land. Der Zusammenschluss des Wittlager Landes zu einer ILE-Region in dem gewählten Zuschnitt ist durch die langjährige Zusammenarbeit begründet, die unter anderem auf die gemeinsame Historie der Region zurückzuführen ist. Im Jahre 1885 wurde der Landkreis Wittlage aus dem Amt Wittlage des Königreiches Hannover gebildet. Mit der Gemeindereform im Jahr 1972 wurde der Landkreis Wittlage mit den damaligen Landkreisen Bersenbrück, Melle und Osnabrück zum Landkreis Osnabrück vereinigt. Bis heute verbindet die gemeinsame Geschichte; zudem haben sich unzählige funktionale 11

13 Regionsabgrenzung Verflechtungen und Kooperationen ergeben, die eine Fortführung des ILE-Prozesses in dem bekannten Gebietszuschnitt begründen. Insgesamt hat das Wittlager Land Einwohner (Daten der Gemeinden, Stand ) und eine Fläche von 314 km² (LSN, Stand ). Daraus ergibt sich eine Einwohnerdichte von 121,76 Einwohner/km². Die Gesamtfläche der Region verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die drei Gemeinden, die Bevölkerungsdichte je Gemeinde unterscheidet sich jedoch deutlich (vgl. Tabelle 1). Tabelle 1: Siedlungsstrukturdaten Wittlager Land Fläche in km² (LSN, Stand ) Einwohner (Gemeindedaten, Stand ) Berechnete Einwohnerdichte Bad Essen 103,3 km² ,62 EW/km² Bohmte 110,75 km² ,56 EW/km² Ostercappeln 100,19 km² ,23 EW/km² Wittlager Land 314,24 km² ,67 EW/km² Landkreis Osnabrück Niedersachsen 2.121,57 km² ,78 km² (LSN, Stand ) (LSN, Stand ) 165,32 EW/km² 163,65 EW/km² Quelle: Eigene Darstellung nach Daten der Gemeinden & LSN 2014 Die Gemeinden des Wittlager Landes werden im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Osnabrück aus dem Jahre 2004 als Grundzentren ausgewiesen. Somit werden zentrale Einrichtungen zur Deckung des allgemeinen täglichen Bedarfs bereit gestellt. Der Gemeinde Bohmte wird im RROP aufgrund der besonderen Standortvorteile ein Schwerpunkt für die Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten zugeschrieben. Die Gemeinde Bad Essen ist als Standort mit der Entwicklungsaufgabe Fremdenverkehr ausgewiesen. Ostercappeln weist einen regional bedeutsamen Erholungsschwerpunkt den Kronensee auf, wodurch im RROP Ostercappeln als Standort mit der Entwicklungsaufgabe Erholung definiert wird. Im Wittlager Land besteht eine homogene, vor allem durch produzierendes Gewerbe geprägte Unternehmenslandschaft. Zu den wichtigsten Arbeitgebern gehören kleinund mittelständische Betriebe, die fast ausschließlich inhabergeführt sind. Die familiengeführten Unternehmen sind fest in der Region verwurzelt; Angestellte und Geschäftsführung identifizieren sich mit dem Wittlager Land und engagieren sich gemeinsam: Das kommunale Wirtschaftsforum oder das Netzwerk Schule-Wirtschaft sind nur zwei Beispiele des unternehmerischen Engagements für nachhaltige regionale Entwicklung. Vereinzelt gibt es in der Region große Arbeitgeber, die sehr gut in die Region integriert und aufgrund der hohen Anzahl der Arbeitsplätze wichtig für die Regionalentwicklung sind, zum Beispiel die metallverarbeitende Unternehmensgruppe Kesseböhmer in Bad Essen. 12

14 Ausgangslage Zusammenfassend betrachtet ist das Wittlager Land eine ländlich geprägte Region, welche bereits in der Vergangenheit eine sehr gute Kooperationsgemeinschaft gebildet hat. Die Identifikation der Bevölkerung mit der Region ist stark ausgeprägt, dies zeigt sich unter anderem durch eine Vielzahl überregionaler Vereine und Verbände. Der kulturräumliche Zusammenhalt definiert sich über die gemeinsame Tradition und Geschichte der Region. 2 Ausgangslage 2.1 Daten und Fakten Übergeordnete und regionale Planungen und Strukturen Neben dem aus dem Jahre 2008 bestehen weitere Planungen und Programme in der Region beziehungsweise in den einzelnen Gemeinden. Die folgende Tabelle 2 gibt einen Überblick über diese. Sie sind bei der Fortschreibung des ILEK, besonders bei der Aufstellung der zukünftigen Entwicklungsstrategie für das Wittlager Land berücksichtigt worden. Tabelle 2: Planungen, Konzepte und Strukturen im Wittlager Land Region / Gemeinde Jahr Konzept Übergeordnete Planungen und Konzepte Regionale ( Wittlager Land ) Konzepte / Planungen Bad Essen Nahverkehrsplan Landkreis Osnabrück 2011 Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreis Osnabrück 2004 Regionales Raumordnungsprogramm 1993 Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osnabrück 2013 / 2014 Januar 2013 Juli / Fortschreibung Kommunaler Wohnungsmarktbericht Wittlager Land: Perspektiven der regionalen Verkehrsentwicklung Tourismus im Wittlager Land Kommunaler Wohnungsmarktbericht Dorfverbunderneuerung Hördinghausen, Dahlinghausen, Wimmer Dorfverbunderneuerung Brockhausen, Rabber 1977 Flächennutzungsplan Bohmte 2014 Dorferneuerung Hunteburg Ostercappeln 1997 Flächennutzungsplan aktuell Antrag als Dorfregion zur Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm 2014 Flächennutzungsplan 2012 Leitbild für die Gemeinde Ostercappeln Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben der Gemeinden

15 Ausgangslage Natur und Landschaft Das Wittlager Land weist unterschiedlichste Landschaftselemente auf. Im Norden grenzt die Gemeinde Bohmte an den Dümmer, Ostercappeln und Bad Essen sind im Süden durch Mittelgebirgslandschaften geprägt. Abbildung 2 zeigt die Landschaftseinheiten nach dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osnabrück. Hiernach sind in der Region das Bramscher und Bohmter Sandgebiet, das Lübbecker Lößvorland, das Wiehengebirge, das Osnabrücker sowie das Ravensberger Hügelland vertreten. Abbildung 2: Auszug aus der naturräumliche Gliederung des Landkreises Osnabrück Quelle: Landkreis Osnabrück 1993 Die gesamte Region liegt im Natur- und Geopark TERRA.vita und ist hier dem Gebiet Wiehengebirge zugeordnet. Außerdem liegen Teile des Gemeindegebietes Bohmte im Naturpark Dümmer. Darüber hinaus sind im Gebiet des Wittlager Landes insgesamt zwei Landschaftsschutzgebiete verortet: - LSG Wiehengebirge - LSG Osnabrücker Hügelland Weiterhin gibt es auf kommunaler Ebene verschiedene Naturschutz- sowie FFH- Gebiete und Moorschutzprogramme. Die Tabelle 3 gibt eine Übersicht über die jeweiligen Schutzgebiete. 14

16 Ausgangslage Tabelle 3: Übersicht über NSG- und FFH-Gebiete sowie Moorschutzprogramme im Wittlager Land Kommune Naturschutzgebiet FFH-Gebiet Moorschutzprogramm Bad Essen Daschfeld Obere Hunte Obere Hunte Bohmte Dievenmoor Hunte bei Bohmte Streithorst Westliche Dümmerniederung tlw. in der Gemeinde Bohmte Grenzkanal Dümmer Ostercappeln Venner Moor Mausohr- Jagdgebiet Belm Campemoor Campemoor Venner Moor Quelle: NLWKN Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur Bevölkerungsstruktur Es zeigen sich relativ konstante Bevölkerungszahlen in den Gemeinden des Wittlager Landes mit minimalen Rückgängen bis Erst die Prognosedaten der NBank 2 für die Jahre 2020 und 2030 zeigen einen deutlichen Rückgang der Gesamtbevölkerung in der Region (vgl. Abbildung 3). Bad Essen und Bohmte haben im Jahr 2014 den Bevölkerungstiefstand aus dem Jahre 2000 minimal unterschritten. In Ostercappeln zeigt sich der Bevölkerungsrückgang nicht ganz so stark. 2 Im Folgenden werden häufig die Daten der NBank verwendet, da diese aufgrund des aktuellen Kommunalen Wohnungsmarktberichtes Wittlager Land vorliegen. Diese Daten beziehen sich auf die Statistiken des Landesamt für Statistik Niedersachsen 15

17 Bevölkerung Ausgangslage Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Wittlager Landes Bevölkerungsentwicklung Bad Essen Bohmte Ostercappeln *Prognosedaten Quelle: Eigene Darstellung 2014 nach Daten der Gemeinden & NBank Die Abbildung 4 zeigt die natürliche Bevölkerungsentwicklung auf Gemeindeebene im Wittlager Land. Hier fällt auf, dass diese seit dem Jahr 2008 im negativen Bereich liegt, sodass eine Bevölkerungsabnahme im Wittlager Land nur durch Zuwanderung von außerhalb zu verhindern ist. Abbildung 4: Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Wittlager Land auf Gemeindeebene absolute Entwicklung 60 Natürliche Bevölkerungsentwicklung (absolut) Jahr Bad Essen Bohmte Ostercappeln 16 Quelle: Eigene Darstellung 2014 nach Daten der NBank Vor allem die Zu- und Fortzüge in den jeweiligen Gemeinden bedingen die Bevölkerungsentwicklung. Um die zukünftige Bevölkerungsentwicklung einzuschätzen, ist vor allem das Wanderungssaldo (Differenz der Zu- und Fortzüge) nach Altersklassen von Interesse, wobei es hier teilweise zu Korrelationen zwischen den Altersgruppen kommt (vgl. Abbildung 5). So kann bei der Altersgruppe 0-17 Jahre angenommen werden, dass es sich bei den dargestellten Wanderungen um familiäre Wohnortwechsel und

18 Ausgangslage eine direkte Verbindung zu den Altersgruppen und Jahren besteht. Insgesamt zeigen die folgenden Daten in Abbildung 5 in allen drei Gemeinden vor allem bei der jüngsten Altersgruppe extreme Schwankungen. Auffällig sind in Bohmte und Ostercappeln auch die Zuzüge seit Das Wanderungssaldo der Altersgruppen Jahre ist in allen drei Gemeinden negativ. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um die sogenannte Bildungswanderung handelt. Bei der Altersgruppe 25-29, es könnte sich hier um junge Familien handeln, zeigt das Wanderungssaldo in allen drei Gemeinden eine rückläufige Tendenz. Positiv, aber dennoch schwankend, ist das Wanderungssaldo der jährigen in allen drei Gemeinden. Diese Altersgruppe ist für den Bau und Erwerb individuellen Wohneigentums in Betracht zu ziehen, wenn sie nach ihrer Ausbildung zurück in die Heimatregion zieht. Das Wanderungssaldo der Altersgruppe ist in Bad Essen am höchsten, wobei auch Bohmte und Ostercappeln einen leichten Zuzug der Altersgruppe verzeichnen. Es ist anzunehmen, dass vor allem in Bad Essen viele ihren Alterswohnsitz im Ortskern suchen. Das Wanderungssaldo der 65-jährigen und Älteren zeigt ein fast identisches Bild. Auch in dieser Altersgruppe hat Bad Essen die meisten Zuzüge zu verzeichnen, in Bohmte und Ostercappeln wird seit 2011 eine Tendenz zum Fortzug deutlich, aber die Vergangenheit zeigt hier immer wieder extreme Schwankungen. 17

19 Ausgangslage Abbildung 5: Wanderungssaldo nach Altersgruppen auf Gemeindeebene Wanderungssaldo (absolut) Bad Essen Wanderungssaldo (absolut) 100 Altersgruppe 0 bis unter 18 Altersgruppe 18 bis unter 25 Altersgruppe 25 bis unter 30 Altersgruppe 30 bis unter 50 Altersgruppe 50 bis unter 65 Altersgruppe 65 und älter Bohmte Wanderungssaldo (absolut) Ostercappeln Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung 2014 nach NBank 18

20 Ausgangslage Die Altersstruktur der Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln stellt sich relativ homogen dar. Es manifestiert sich in der gesamten Region eine Alterung der Gesellschaft. In Abbildung 6 sind die Altersstruktur im Wittlager Land auf Gemeindeebene in dem Zeitraum sowie die Prognosedaten für die Jahre 2020 und 2030 dargestellt. In allen drei Gemeinden zeigt sich derzeit in den Altersgruppen bis 44 Jahre ein Rückgang. Ausnahme ist die Altersgruppe Jahre in Ostercappeln mit einer aktuell leicht positiven Entwicklung. Eine Verlagerung der Altersgruppe gibt es bei den jährigen: Bis 2011 zeigt sich noch eine Zunahme, in der Prognose für 2030 jedoch eine deutliche Abnahme. Deutlich wird in den Prognosedaten auch die Abnahme der Bevölkerungsgruppen 0-17 Jahre sowie Jahre. Die Altersgruppen Jahre sowie 75 und älter werden laut Prognose bis 2030 spürbar zunehmen. 19

21 Einwohner Altersgruppen Einwohner Altersgruppen Einwohner Altersgruppen Ausgangslage Abbildung 6: Altersstruktur im Wittlager Land auf Gemeindeebene (Zeitraum sowie Prognosedaten) Bad Essen Bohmte 75 und älter Jahre Jahre Jahre Jahre 0-17 Jahre Ostercappeln *Prognosedaten Quelle: Eigene Darstellung 2014 nach Daten der NBank 20

22 Ausgangslage Die Siedlungsstruktur kann weiterhin durch den Ausländeranteil geprägt sein. Es lässt sich feststellen, dass der Ausländeranteil im Jahr 2012 in der Region gering ist, nur Bad Essen liegt mit 6,8% über dem Durchschnitt des Landkreises Osnabrück mit 5,7%. Bohmte (4,1 %) und Ostercappeln (3,6 %) liegen deutlich unter dem Durchschnitt (Quelle: Bertelsmann Stiftung, 2014). Siedlungsstruktur Die Siedlungsstruktur im Wittlager Land ist abseits der drei Hauptorte eher ländlich geprägt. Es herrschen kleinere Siedlungen und Dörfer vor, die größtenteils land- und forstwirtschaftlich geprägt sind. Insgesamt umfassen die drei Gemeinden des Wittlager Landes heute 23 Ortschaften. Bei der genaueren Betrachtung der Gemeindestrukturen ist auffällig, dass die Untergliederung in die Ortschaften sowie die Bevölkerungszahlen sehr unterschiedlich ausfallen (vgl. Tabelle 4). Historisch bedingt teilen sich die ehemals selbstständigen Gemeinden heute Ortschaften in weitere kleine Dörfer, Ortsteile und Bauernschaften auf, welche in Streulage die Siedlungsstruktur im Wittlager Land bestimmen. Tabelle 4: Gemeinden / Ortschaften im Wittlager Land und Bevölkerungszahlen Ortsteil Einwohnerzahl (Stand ) Ortsteil Einwohnerzahl (Stand ) Bad Essen Bohmte Barkhausen 403 Herringhausen 1347 Brockhausen 345 Hunteburg 3902 Büscherheide 177 OT Bohmte 7112 Dahlinghausen 500 Stirpe-Oelingen 770 Eielstädt 1110 Harpenfeld 631 Heithöfen 208 Ostercappeln Hördinghausen 367 OT Ostercappeln 4450 Hüsede 718 Schwagstorf 2011 Linne 426 Venne 2980 Lintorf 1841 Lockhausen 768 OT Bad Essen 3022 Rabber 954 Wehrendorf 1552 Wimmer 1150 Wittlage 1490 Quelle: Eigene Darstellung 2014 nach Daten der Gemeinden Um die zukünftige Ortsentwicklung zu gestalten und aktuelle Veränderungen auf dem kommunalen Wohnungsmarkt im Auge zu behalten, haben die Gemeinden im Wittlager 21

23 Ausgangslage Land gemeinsam auf Grundlage der ersten ILEK-Periode beschlossen, eine Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung einzuführen. Für konkrete wohnungspolitische Entscheidungen auf kommunaler Ebene ist ein kleinteiliges Wohnungsmarkt-Monitoring notwendig, welches seit 2010 das ILE-Regionalmanagement übernimmt. Die Ergebnisse werden alle zwei Jahre im Wohnungsmarktbericht veröffentlicht. Mit dem regelmäßig erscheinenden kommunalen Wohnungsmarktbericht ist das Wittlager Land ein Pilotpartner der NBank. Im Zuge der Erarbeitung einer belastbaren Datengrundlage haben sich die Gemeinden im Wittlager Land gemeinsam dazu entschieden, das Baulücken- und Leerstandskataster des LGLN einzuführen. Somit lässt sich einerseits die Altersstruktur der Einwohner in jeder Ortschaft darstellen und andererseits ist eine Erfassung und Anzeige von Leerständen und Baulücken möglich. Aktuell fällt auf, dass bei der Betrachtung des Indikators Leerstandsrisiko 3, welcher von der NBank berechnet wird und den geschätzten Anteil des Leerstandes als Prognose für das Jahr 2025 angibt, sich dieser von 2009 bis 2011 verändert hat (vgl. Abbildung 7). Hatte Bad Essen 2009 noch einen Wert von 0,87, ist dieser 2011 auf unter null (-0,58) gesunken. Damit prognostiziert die NBank aktuell einen minimalen drohenden Wohnungsmangel für Bad Essen im Jahr In Bohmte hat sich der Wert von 6,09 im Jahr 2009 auf 7,95 im Jahr 2011 erhöht. Infolgedessen hat sich das Leerstandsrisiko für das Jahr 2025 weiter erhöht. Ostercappeln hatte im Jahr 2009 einen minimalen Wohnungsmangel für 2025 prognostiziert, welcher sich im Jahr 2011 aber auf über null (0,05) verändert hat. Abbildung 7: Leerstandsrisiko im Wittlager Land im Vergleich 2009 & Leerstandsrisiko 2009 / 2011 Leerstandsrisiko > 0 > drohender Wohnungsmangel (geschätzter Anteil am Wohnungsbestand 2025 in %) 7,95 6 6, , ,58-1, ,05-2 Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung nach NBank Ein Leerstandsrisiko bei Wohnimmobilien droht, wenn der geschätzte Anteil des Leerstandes im Jahr 2025 größer als 0 ist. Somit übersteigt das Wohnungsangebot dann die Nachfrage. Ein Wohnungsmangel droht hingegen, wenn der geschätzte Anteil des Leerstandes am Wohnungsbestand kleiner als 0 ist, die Nachfrage nach Wohnraum somit größer als das Angebot ist. 22

24 Baulandreserve in ha Ausgangslage Es zeigt sich eine Zurückhaltung bei der Ausweisung von Wohnbauland in allen drei Gemeinden. Somit sind Wohnbaulandreserven rückläufig (vgl. Abbildung 8), welche fast ausschließlich im Geltungsbereich von Bebauungsgebieten nach 30 BauGB zu finden sind. Abbildung 8: Entwicklung der Wohnbaulandreserve in ha Wohnbaulandreserve in ha Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: Eigene Darstellung nach NBank 2014 Freie Grundstücke sind vor allem in Bad Essen vorhanden. Signifikant viele davon liegen in Harpenfeld (vgl. Tabelle 5). Der Überschuss ist vor allem auf das Baugebiet Nördlich der Marina zurückzuführen, dass parallel zum Sanierungsgebiet Hafenstraße im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms Stadtumbau West einer völligen Neustrukturierung unterliegt. In der Ortschaft Ostercappeln wird derzeit das Baugebiet Östlicher Hohlweg mit 20 neuen Baugrundstücken erschlossen. Eine Bebaubarkeit ist seit August 2014 möglich. Tabelle 5: Anzahl der freien Baugrundstücke in den Gemeinden des Wittlager Landes Gemeinde Bad Essen Bohmte Ostercappeln Ortschaft Anzahl der Baugrundstücke in den Ortschaften Bad Essen 15 Harpenfeld 46 Wehrendorf 1 Wittlage 11 Bohmte 6 Hunteburg 8 Stirpe-Oelingen 5 Ostercappeln 7 Schwagstorf 12 Venne 3 Anzahl der Baugrundstücke in den Gemeinden (gesamt) Quelle: Gemeinden

25 Ausgangslage Infrastruktur und Versorgung Im Wittlager Land kreuzen sich die Bundesstraßen B218/65 und die B51. Neben ihrer Funktion als Fernstraßen, die nicht ausschließlich dem Schnellverkehr von Kraftfahrzeugen dienen, stellen sie als Zubringerstraßen den Anschluss der Region an Autobahnanschlüsse sicher. Die B218 führt in Bramsche auf die A1, ca km von den Hauptorten entfernt. Die A33 kann durch die B51 ca km von den Zentralorten entfernt erreicht werden. Das Bundesstraßennetz wird durch eine Vielzahl von Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen ergänzt (vgl. Abbildung 9). Die Anbindung an internationale Ziele erfolgt über den ungefähr 60 Kilometer entfernten Flughafen Münster Osnabrück (FMO). In der Region gibt es den Luftsportverein Wittlage e.v., welcher zusätzlich einen kleinen Flugplatz zwischen Bohmte und Bad Essen betreibt. Der Mittellandkanal durchzieht die Region von Ost nach West und durchläuft alle Gemeinden des Wittlager Landes. Als Bundeswasserstraße erfüllt er wichtige Funktionen im überregionalen Frachtverkehr. Derzeit arbeiten die Gemeinden des Wittlager Landes gemeinsam an der Realisierung des Hafens Wittlager Land. Der Schwerpunkt des geplanten Hafens soll auf dem Containerumschlag von der Wasserstraße auf die Straße liegen. In regionaler Abstimmung mit der Stadt Osnabrück bedient der dortige Stadthafen den Containerumschlag von der Schiene auf die Straße. Abbildung 9: Verkehrsinfrastruktur im Wittlager Land Autobahnanschlüsse Gemeindegrenze Autobahnen Schienen Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz 2014 Den SPNV in der Region gewährleistet die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück. In Bohmte gibt es einen Bahnhof, welcher allerdings noch nicht barrierefrei umgebaut ist. Der Regionalexpress fährt täglich im Stundentakt. 24

26 Ausgangslage Die Bahnlinie der ehemaligen Wittlager Kreisbahn ist eine eingleisige Nebenstrecke, die größtenteils zentral durch die Orte führt. Noch funktionstüchtig ist der Abschnitt zwischen Bohmte und Preussisch Oldendorf. Derzeitiger Betreiber ist die kommunale Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO). Die Strecke wird zurzeit fast ausschließlich für den Güterverkehr genutzt, unregelmäßig verkehren hier Museumszüge des Museums-Eisenbahn Minden e.v. Die Region verfügt darüber hinaus über eine umfassende Zahl von Busverbindungen (vgl. Abbildung 10), welche die Hauptorte mit den Ortschaften verbinden. Es bestehen außerdem Verbindungen nach Osnabrück sowie in den Landkreis Vechta (Damme), nach Preussisch Oldendorf (NRW) und nach Melle. Abbildung 10: Liniennetz im Wittlager Land und in der Umgebung Quelle: VOS Osnabrück 2011 Die Versorgung mit Strom- und Gasenergie erfolgt im Wittlager Land größtenteils über das Netz der RWE (Konzessionsverträge bis ). Zahlreiche Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen speisen regenerative Energien ins Netz ein, weiterhin sind in der Region zwölf Biogasanlagen installiert. Die Energieversorgung der kommunalen Gebäude ist größtenteils durch Holzhackschnitzelheizungen oder regenerative Energien in Form von Fernwärme (Abwärme aus Biogasgewinnung oder Fotovoltaik) geregelt. Die Ortschaft Venne / Ostercappeln richtet derzeit ein Nahwärmenetz (Venner Energie eg) ein, um die Abwärme aus der dort ansässigen Waffelfabrik Meyer zu Venne zu nutzen. Weiterhin sind in der Gemeinde Bohmte zwei Bürgergenossenschaftsmodelle umgesetzt worden. Durch die BürgerEnergie Bohmte eg, 2010 gegründet, sind insgesamt acht Photovoltaikanlagen auf überwiegen öffentlichen Gebäuden errichtet worden. Zudem wurde 2012 die BürgerWärme Bohmte eg gegründet, die Haushalte mit Biogaswärme versorgen wird. 25

27 Ausgangslage Die Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung werden über den Wasserverband Wittlage, Bad Essen, sichergestellt. Die Abfallentsorgung erfolgt zentral für den gesamten Landkreis Osnabrück durch die AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landkreises Osnabrück. Die Breitbandversorgung im Wittlager Land ist in Abbildung 11 dargestellt und zeigt auf, dass 11-50% der Haushalte mit 50 Megabit pro Sekunde versorgt sind. Gemäß der Breitbandstrategie der Bundesregierung soll bis 2018 flächendeckend allen Haushalten in Deutschland ein solcher Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschluss zur Verfügung stehen. Abbildung 11: Breitbandversorgung im Wittlager Land ( 50Mbit/s) Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur 2014 Die Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs ist in allen drei Hauptorten gegeben. Die einzelnen Ortschaften sind im Vergleich unterschiedlich gut aufgestellt, weisen aber größtenteils gravierende Lücken in der Grundversorgung auf (vgl. Tabelle 6). 26

28 Ausgangslage Tabelle 6: Übersicht Grundversorgung auf Ortsteilebene Gemeinde Ortschaft Lebensmitteleinzelhandel Banken / Sparkassen Arzt Bad Essen Barkhausen O O O Brockhausen O O O Büscherheide O O O Dahlinghausen O O O Eielstädt O O Harpenfeld O O O Heithöfen O O O Hördinghausen O O O Hüsede O O O Linne O O O Lintorf Lockhausen O O O OT Bad Essen Rabber O Wehrendorf O O O Wimmer O O Wittlage O O O Bohmte Herringhausen O O O Hunteburg OT Bohmte Stirpe-Oelingen O O O Ostercappeln OT Ostercappeln Schwagstorf O O O Venne Quelle: Angaben der Kommunen Wirtschaft und Arbeitsmarkt Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigen der Region Wittlager Land lässt sich anhand der Daten des Landkreises Osnabrück bestimmen. Dieser liegt mit einem BIP je Erwerbstätigen im Jahr 2012 in Höhe von unter dem Wert der Stadt Osnabrück ( ) und dem des Landes Niedersachsen ( ) (destatis, 2014). Bei der Betrachtung der Haushaltskaufkraft auf Gemeindeebene zeigt sich, dass in allen drei Gemeinden ein Anstieg der Kaufkraft zu verzeichnen ist (vgl. Abbildung 12). 27

29 Ausgangslage Abbildung 12: Haushaltskaufkraft der Gemeinden im Wittlager Land in Haushaltskaufkraft Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung nach NBank 2014 Im Jahr 2012 lag die Haushaltskaufkraft in Bad Essen bei , in Bohmte bei und in Ostercappeln bei Somit liegt die Haushaltskaufkraft in allen drei Gemeinden des Wittlager Landes deutlich über dem landesweitem Durchschnitt von In Abbildung 13 ist das Pendlersaldo auf Gemeindeebene dargestellt, das deutliche Unterschiede zwischen den Gemeinden sichtbar macht. So kann die Gemeinde Bad Essen seit 2012 einen minimalen Pendlerüberschuss verzeichnen, welcher als positiver Indikator für die Wirtschaftskraft Bad Essens gedeutet werden kann. In Bohmte ist es in den Jahren 2010/2011 hingegen zu einem Rückgang des Pendlersaldos gekommen. Allerdings zeigen die Zahlen von 2012 wieder eine minimale positive Entwicklung. Ostercappeln hat seit 2010 eine leicht negative Tendenz im Pendlersaldo zu verzeichnen. Abbildung 13: Pendlersaldo in absoluten Zahlen auf Gemeindeebene Pendler (absolut) 500 Pendlersaldo (absolute Zahlen) Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung nach NBank

30 Ausgangslage Die genaue Anzahl der kleinen und mittelständischen Betriebe (KMU) inklusive der genauen Zahl von SVP-Beschäftigten liegt aus statistischen Erhebungsgründen für das Wittlager Land nicht vor. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Struktur der KMU des Landkreises Osnabrück auf das Wittlager Land übertragen lässt. Der Landkreis ist geprägt von Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern: Etwa 88% der insgesamt Betriebe fallen in diese Größenordnung. Der Anteil der Kleinunternehmen mit zehn bis unter 50 Arbeitnehmern liegt bei etwa 10%, die Zahl der mittelständischen Unternehmen und Großunternehmen ist mit 2% gering (vgl. destatis, Stand ). Bei der Betrachtung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort (vgl. Abbildung 14) wird deutlich, dass die Wirtschaftsbereiche in den drei Gemeinden des Wittlager Landes unterschiedlich ausgeprägt sind. Einzig die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft nimmt im gesamten Wittlager Land unter 5 % ein. Generell ist die Wirtschaft aber durch produzierendes Gewerbe gekennzeichnet. Abbildung 14: SVP-Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen auf Gemeindeebene SVP-Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen (Stand ) Sonstige Dienstleistungen Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe Produzierendes Gewerbe Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft Ostercappeln Bohmte Bad Essen in % Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung nach LSN 2014 Im Jahr 2013 (Stichtag ) befanden sich in der Region Wittlager Land Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Angestelltenverhältnis. Dies sind etwa 0,6 % mehr als im Vorjahr (LSN 2014). Zur Darstellung der Struktur der Beschäftigten kann die Frauenbeschäftigungsquote herangezogen werden. Diese gibt den Anteil der weiblichen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre) an, die am Wohnort sozialversicherungspflichtig beschäftigt gemeldet sind. Der Vergleich zwischen dem Wittlager Land und dem Landkreis Osnabrück zeigt, dass minimal weniger Frauen beschäftigt sind als im Landkreis (vgl. Tabelle 7). Der Arbeitslosenanteil im Jahr 2012 lag im Wittlager Land durchschnittlich unter dem des Landkreises Osnabrück, dementsprechend ist die Arbeitsmarktsituation als positiv zu bewerten (vgl. Tabelle 7). 29

31 Ausgangslage Tabelle 7: Frauenbeschäftigungsquote und Arbeitslosenanteil, Stand 2012 Frauenbeschäftigungsquote Arbeitslosenanteil gesamt Bad Essen 49,3 % 5,4 % Bohmte 52,4 % 5,0 % Ostercappeln 52,2 % 4,4 % LK Osnabrück 53,2 % 5,2 % Quelle: Bertelsmannstiftung Land- und Forstwirtschaft Im Wittlager Land werden im Schnitt 64 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt, somit liegt die landwirtschaftliche Produktionsfläche in der Region minimal über dem Landesdurchschnitt von 60 %. Bohmte sticht mit knapp 73 % landwirtschaftlicher Nutzfläche allerdings deutlich heraus (vgl. Abbildung 15). Abbildung 15: Landwirtschaftliche Nutzfläche auf Gemeindeebene (in Prozent) in % Landwirtschaftsfläche in Prozent je Gemeinde (2010) Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: LSN 2014 Insgesamt gibt es im Wittlager Land 345 gemeldete landwirtschaftliche Betriebe 4, hiervon sind 191 Haupterwerbsbetriebe und 154 Nebenerwerbsbetriebe. Bad Essen und Ostercappeln weisen die höchste Anzahl an Betrieben insgesamt auf. Bohmte hat die geringste Anzahl an Nebenerwerbsbetrieben (vgl. Abbildung 16) 4 Als landwirtschaftliche Betriebe gelten seit 2010 Betriebe mit mindestens 5 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche oder mit weniger als 5 Hektar Fläche, aber mit bestimmten tierischen oder pflanzlichen Mindesterzeugungseinheiten. 30

32 Betriebe Hektar Ausgangslage Abbildung 16: Landwirtschaftliche Betriebstypen im Wittlager Land auf Gemeindeebene (2010) 140 Landwirtschaftliche Betriebstypen im Wittlager Land auf Gemeindeebene (2010) Bad Essen Bohmte Ostercappeln 0 Haupterwerbsbetriebe Nebenerwerbsbetriebe Insgesamt Quelle: Eigene Darstellung nach LSKN 2012 Der seit einigen Jahren stattfindende Strukturwandel in der Landwirtschaft wird auch im Wittlager Land sichtbar (vgl. Abbildung 17). Es kommt zu einem Wandel in der Betriebsstruktur: Die Zahl der Betriebe verringert sich, die Betriebe werden aber immer größer. So ist die absolute Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Wittlager Land seit 2005 deutlich gesunken. Gestiegen ist die durchschnittliche Betriebsgröße: Im Jahr 2005 bewirtschaftete ein Betrieb im Wittlager Land durchschnittlich 37 ha, im Jahr 2010 knappe 10 ha mehr (LSKN, 2012). Abbildung 17: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und die durchschnittliche Betriebsgröße Anzahl der landwirtschaftliche Betriebe und durchschnittliche Betriebsgröße im Wittlager Land landwirtschaftliche Betriebe durchschnittliche Betriebsgröße Quellen: Eigene Berechnung nach LSKN 2008, 2009 &

33 Viehhaltungsbetriebe (ges.) Rinder inkl. Milchkühe Schafe Schweine (ges.) Hühner inkl. Legehennen Einhufer/Pferde Viehhaltungsbetriebe (ges.) Rinder inkl. Milchkühe Schafe Schweine (ges.) Hühner inkl. Legehennen Einhufer/Pferde Viehhaltungsbetriebe (ges.) Rinder inkl. Milchkühe Schafe Schweine (ges.) Hühner inkl. Legehennen Einhufer/Pferde Anzahl absolut Ausgangslage Dieser Wandel wird auch aus der absoluten Anzahl von Betrieben mit Viehhaltung ersichtlich (siehe Abbildung 18). Insgesamt zeigt sich für das Wittlager Land hier ein Rückgang von Betrieben mit Viehhaltung. In Bohmte und Ostercappeln dominieren die Betriebe mit Rindern, in Bad Essen halten mehr als die Hälfte der Betriebe Schweine. Abbildung 18: Anzahl der Betriebe mit Viehhaltung auf Gemeindeebene (2007/2010) Betriebe mit Viehhaltung im Wittlager Land auf Gemeindeebene (2007/2010) Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle. Eigene Berechnung nach LSKN 2009 & 2012 Der Anteil der Waldflächen im Wittlager Land liegt unter dem durchschnittlichen Anteil von Waldflächen im LK Osnabrück und im Land Niedersachsen. Im direkten Vergleich der einzelnen Gemeinden sticht Bad Essen mit einem Waldflächenanteil von 28 % deutlich hervor (Tabelle 8). Tabelle 8: Waldflächenanteile der Gemeinden im Wittlager Land Gemeinde Waldflächenanteil in % Bad Essen 28 % Bohmte 10 % Ostercappeln 18 % Wittlager Land 18 % LK Osnabrück 20 % Niedersachsen 22 % Quelle: Eigene Berechnung nach LSN-online

34 Ausgangslage Tourismus und Kultur Der Landkreis Osnabrück hat mit dem Tourismusverband Osnabrücker Land (TOL) einen übergeordneten Verband geschaffen, welcher für den gesamten Landkreis ein touristisches Konzept erstellt hat. In diesem ist das gesamte Gebiet des Landkreises in vier Erlebnisregionen eingeteilt. Das Wittlager Land ist der VarusRegion zugeordnet. Die touristischen Schwerpunkte sind in der VarusRegion das Wandern und das Radwandern. Es ist eine Vielzahl von Themenrouten entwickelt worden, die sich touristisch verbinden und vermarkten lassen. Im Jahr 2010 war die Gemeinde Bad Essen Ausrichter der Landesgartenschau. Hierdurch wurde der Tourismus gefördert, die Lebensqualität erhöht und das Image der gesamten Region verbessert. Die Abbildung 19 visualisiert die Übernachtungszahlen seit Es zeigt sich im Jahr 2010 ein deutlicher Anstieg der Zahlen in Bad Essen. In Bohmte und Ostercappeln lassen sich die positiven Auswirkungen der Landesgartenschau 2010 nicht direkt in den Übernachtungszahlen messen 5. Abbildung 19: Gästeübernachtungen im Wittlager Land auf Gemeindeebene Gästeübernachtungen Bad Essen Bohmte Ostercappeln Quelle: Eigene Darstellung nach LSN 2014 In Bohmte sind die Übernachtungszahlen seit 2009 stabil, in Ostercappeln steigt die Zahl von Übernachtungsgästen seit 2010 leicht. Bad Essen verfügt als Sole-Kurort ebenfalls über stabile Zahlen und weist im Wittlager Land außerdem die meisten Beherbergungsbetriebe 6 auf (vgl. Tabelle 9). Während der Tourismus in Bohmte und Ostercappeln primär durch Kurzreisen von inländischen Gästen geprägt ist, ist die durch- 5 Für die Gemeinde Ostercappeln liegen 2009 keine Übernachtungsdaten vor. 6 Es gilt zu beachten, dass seit 2012 lediglich Betriebe mit zehn oder mehr Betten statistisch erfasst werden. Private Unterkünfte, Pensionen oder Campingplätze werden in dieser Erhebung häufig nicht berücksichtigt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass das absolute Bettenangebot deutlich höher ausfällt. 33

35 Ausgangslage schnittliche Aufenthaltsdauer von Gästen in Bad Essen deutlich höher. Alles in allem zeigen sich im Bereich Tourismus somit vor allem zwischen Bad Essen und den anderen beiden Gemeinden deutliche Unterschiede. Tabelle 9: Ausgewählte touristische Strukturdaten im Wittlager Land (2013) Bad Essen Bohmte Ostercappeln Anzahl Beherbergungsbetriebe Durchschnittliche Aufenthaltsdauer Gästeankünfte aus dem Ausland in % ,5 1,9 2,7 3,1% 9,7% 18,6% Quelle: eigene Darstellung nach LSN 2014 Das Wittlager Land zeichnet neben dem facettenreichen Landschafts- und Naturraum auch sein vielfältiges kulturelles Angebot aus. Es gibt in der gesamten Region unterschiedliche Museen, die Themenbandbreite reicht von Ausstellungen zu Monumenten aus der Steinzeit über Relikte aus der Eisenzeit und aus der Neuzeit bis hin zu Spuren der Dinosaurier. Innerhalb der Gemeinden existieren zahlreiche weitere Kultureinrichtungen, wie zum Beispiel die Venner Mühleninsel. Über das ganze Jahr verteilt finden unter anderem dort unterschiedlichste Lesungen und Konzerte statt. Fest in der Region etabliert sind zudem unterschiedliche Märkte, unter anderem die Herbstmärkte wie die Ostercappelner Kirmes, der Bohmter Markt sowie der Hunteburger Ponymarkt. Im kulturellen Bereich sind auch zahlreiche Vereine und Verbände aktiv (VarusRegion, 2014) Bildung und Soziales Das Wittlager Land ist im Bereich der Betreuungs- und Bildungsstruktur gut aufgestellt. Alle drei Gemeinden verfügen über ausreichend Kindertagesstätten, an die teilweise Krippen angeschlossen sind. Die Betreuungsangebote werden durch zahlreiche Tagesmütter in der Region ergänzt. Im Wittlager Land gibt es darüber hinaus Kinder- und Familienbüros sowie Vermittlungsstellen, die bei der Betreuung unterstützend beziehungsweise koordinierend zur Seite stehen. Weiterhin verfügen alle Gemeinden über eine Primarstufe, in Ostercappeln sowie in Bohmte ist das in allen drei Ortschaften der Fall. Die Sekundarstufe I hat sich in den vergangenen Jahren durch die Schulreform neu strukturiert, ist aber in unterschiedlichen Schulformen in allen drei Kommunen vertreten. Das einzige Gymnasium in der Region befindet sich in Bad Essen. In Bohmte ist zusätzlich noch eine Förderschule verortet. Weiterhin befinden sich in der Region unterschiedliche Außenstellen der Kreismusik-, Kunst oder Volkshochschulen. Einrichtungen für alte oder pflegebedürftige Menschen sind vorhanden; Bad Essen stellt in absoluten Zahlen die meisten Pflegeplätze der Region. Ergänzt werden die stationären Einrichtungen durch Tagespflegeplätze und ambulante Angebote sowie Pflegedienste in allen Gemeinden. 34

36 Ausgangslage Als Treffpunkte für die Dorfgemeinschaft in den Orten, vor allem auch in den Ortsteilen, stehen Dorfgemeinschaftshäuser oder Dorfplätze zur Verfügung. Weiterhin wird das tägliche Leben in den Gemeinden durch eine Vielzahl von Vereinen und Verbänden gestaltet. Die Gesamtheit der unterschiedlichsten Einrichtungen ist in Tabelle 10 dargestellt. Tabelle 10: Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in den Gemeinden des Wittlager Landes Einrichtungen Bad Essen Bohmte Ostercappeln Krippe / Kindergarten / Kindertagesstätte Grundschule Haupt- / Real- / Oberschule Förderschule Gymnasium Pflegeeinrichtungen Dorfgemeinschaftshäuser / -räume Musik- / Kunst- / Volkshochschulen (Außenstellen) Vereine Quelle: Angaben der Gemeinden Kurzevaluation der Förderperiode Der Erarbeitungsprozess im Jahr 2007 Die Entwicklungsstrategie für das Wittlager Land in der EU-Förderperiode ist im Rahmen eines breit angelegten Dialogprozesses entstanden, um die Meinungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger sowie lokaler Akteure in die zukünftige Entwicklung der Region einfließen zu lassen. Die entwickelte Handlungsstrategie sowie die daraus abgeleiteten Projekte und Maßnahmen sind das Ergebnis eines mehrstufigen Beteiligungsverfahrens mit einer Auftaktveranstaltung, einer Zukunftswerkstatt sowie mehrerer Arbeitskreis- und Projektgruppensitzungen. Die organisatorische Begleitung des Erarbeitungsprozesses übernahm die Regionale Lenkungsgruppe mit Vertretern der beteiligten Kommunen und des damaligen Amtes für Agrarstruktur (AfA). Im Rahmen einer Ergebniswerkstatt wurde Ende 2008 das erarbeitete ILE-Konzept vorgestellt. Nach Genehmigung des durch das Land Niedersachsen und einer europaweiten Ausschreibung des Regionalmanagements konnte mit der Umsetzung der Strategie im Juli 2009 begonnen werden. 35

37 Ausgangslage Mehr als ein monetärer Gewinn Durch das konnte in den letzten fünf Jahren ein Gesamtförderbetrag in Höhe von (ohne Kulturerbe und Diversifizierung) generiert werden. Das ILEK sicherte öffentlichen Antragsstellern eine um 10 % und privaten Antragsstellern eine um 5 % erhöhte Förderung, sodass insgesamt ein reiner ILEK-Bonus von erreicht wurde. Aber nicht nur monetär war das ILEK für die Region ein großer Gewinn! Seit 2009 hat das Regionalmanagement in den Handlungsfeldern Räumliche Entwicklung und Wirtschaftsentwicklung, Land- und Forstwirtschaft, Natur und Umwelt, Dorf und Soziales sowie Tourismus und Naherholung insgesamt 63 regionale sowie örtliche/private Projekte begleitet. Davon wurden 31 regionale Projekte umgesetzt, bei 20 örtlichen/privaten Projekten war das Regionalmanagement begleitend bzw. beratend tätig. Und auch bundesweit hat ein Projekt des Anerkennung gefunden: Das Projekt Den Wandel zukunftssicher gestalten mit den Teilprojekten Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung sowie Kommunale Grundstücks- und Gebäudevermittlungsbörse wurde 2012 im Rahmen des DVS- Bundeswettbewerbes Gemeinsam stark sein in Berlin durch das Bundeslandwirtschaftsministerium ausgezeichnet Maßnahmen, Zielerreichung und Handlungsbedarf Im Folgenden werden die einzelnen Handlungsfelder aus dem ILEK für die Förderperiode und ihre jeweilige Grundausrichtung dargestellt. Ergänzend werden wichtige Maßnahmen und Projekte des jeweiligen Handlungsfeldes vorgestellt, aus denen sich der Zielerreichungsgrad sowie die Handlungsbedarfe für die neue Förderperiode ergeben. Der Zielerreichungsgrad sowie die Benennung der Handlungsbedarfe basiert dabei auf folgenden Evaluationsmethoden: Neben der vom Regionalmanagement regelmäßig durchgeführten qualitativen Evaluation, die in den jährlich erstellten Berichten mündeten, wurde zudem die Auswertung der Befragungen des mit der Gesamtevaluation beauftragten Thünen-Instituts herangezogen. Ergänzend wurden zwei Evaluations- und Zukunftsworkshops mit an dem ILEK-Prozess beteiligten Akteuren durchgeführt, um auch aus Akteurssicht die Zielerreichung zu bewerten sowie den sich ergebenden Handlungsbedarf zu benennen. Räumliche Entwicklung und Wirtschaftsentwicklung Im Handlungsfeld Räumliche Entwicklung und Wirtschaftsentwicklung lag der thematische Fokus auf der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, der Stärkung der Wirtschaftsentwicklung unter der Maßgabe der Berufsorientierung und der Fachkräftesicherung sowie den Möglichkeiten zur Sicherung der Nahversorgung. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurden in einem Projekt Möglichkeiten zur Optimierung und Anpassung des ÖPNV an die Kundennachfrage im Wittlager Land untersucht. Die Grundlage dafür bildete eine Befragung aller Bürgerinnen und Bürger im Wittlager Land nach Nutzungshäufigkeit von Bus und Bahn und Zufriedenheit mit dem Angebot. Mit einem Projekt zur regionalen gemeinsamen Verkehrsentwicklungsplanung wurde außerdem erstmals ein Grundlagenkonzept für die ressourcenschonende Gestaltung der Mobilität im Wittlager Land aufgestellt. In Zusammenarbeit mit 36

38 Ausgangslage einem Ingenieurbüro wurden verkehrliche Wechselwirkungen in der Region analysiert und erste Vorschläge und Umsetzungsentwürfe für eine kooperative Verkehrsentwicklung erarbeitet. Im Bereich der Stärkung der Wirtschaftsentwicklung standen die Berufsorientierung und die Fachkräftesicherung im Fokus. Ein besonderes Anliegen der Gemeinden war es, den Kontakt zwischen den Schulen und den Unternehmen aus der Region zu intensivieren. In diesem Zusammenhang wurde eine Ausbildungsmesse mit regionalen Schulen und Unternehmen initiiert und mit dem Netzwerk Schule-Wirtschaft eine wichtige Kommunikationsplattform für die Förderung von Dialog und nachhaltiger Kooperation zwischen Schulen und regionaler Wirtschaft etabliert. Um das Wittlager Land als Wirtschaftsstandort zukunftsorientiert zu entwickeln, wurde zudem das jährlich stattfindende Wirtschaftsforum Wittlager Land gegründet. Ziel des Forums ist es, gemeinsam mit den regionalen Wirtschaftsbetrieben ein thematisch breites Netzwerk aufzubauen und Synergieeffekte stärker nutzbar zu machen. Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung der wohnortnahen Grundversorgung in der Region wurde eine erste Untersuchung zu Chancen und Potenzialen durchgeführt, um die grundsätzlich gute Situation in den Gemeinden erhalten zu können: Gemeinsam mit weiteren Regionen aus Niedersachsen nahm das Wittlager Land als Kooperationspartner an dem Forschungsvorhaben Zukunftschancen der bedarfsgerechten Grundversorgung im ländlichen Räumen Niedersachsens der Universität Hannover teil und entwickelte zusammen mit den beteiligten Akteuren eine Basis zukunftsfähiger Ideen zur Sicherstellung der Nahversorgung. Gesamtzielerreichungsgrad: Im Prozess bis Gut 7 Handlungsbedarf: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird eine gesicherte Mobilität für die Menschen im Wittlager Land weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen. Unter Berücksichtigung dieser neuen Anforderungen ist die Mobilität im Wittlager Land weiterzuentwickeln. Die Verkehrsinfrastruktur ist in den kommenden Jahren zukunftsfähig zu gestalten. Mit der gemeinsamen Verkehrsentwicklungsplanung liegt dafür eine Grundlage vor, die in der neuen Förderperiode einer Umsetzung bedarf. Zur Stärkung der regionalen Wirtschaft muss an das initiierte Netzwerk zwischen Unternehmen und Schulen angeknüpft und dieses mit Umsetzungscharakter verstetigt werden. Der Bereich der Grundversorgung wurde bisher lediglich in Ansätzen berücksichtigt. In Zukunft ist die Sicherung der wohnortnahen Grundversorgung auf Basis erster Ideen/Handlungsansätze verstärkt zu forcieren und auch die medizinische Versorgung stärker in den Blick zu nehmen. Land- und Forstwirtschaft, Natur und Umwelt Im Handlungsfeld Land- und Forstwirtschaft, Natur und Umwelt wurden insgesamt neun Projekte umgesetzt. Im Bereich Landwirtschaft stand insbesondere die Förderung regionaler Produkte im Vordergrund. Durch das regelmäßig stattfindende Event Regionale Küche im Wittlager Land: Dat schmeckt! wurden kurze Handelswege etabliert und regionale Wertschöpfungsketten initiiert sowie das Bewusstsein für regionale Produkte geschärft. 7 Ein ausführlicher Evaluationsbericht befindet sich im Anhang. 37

39 Ausgangslage Das Themenfeld Natur und Umwelt widmete sich schwerpunktmäßig den Renaturierungsmaßnahmen entlang der Hunte und deren Nebengewässern sowie den Themen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. In Kooperation der Gemeinden mit dem Landkreis Osnabrück und dem Unterhaltungsverband Obere Hunte konnten in der Region vereinzelt Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Eine wichtige Grundlage zur Kompensationssteuerung bildete zudem die Grundlagenerhebung und -analyse der Hochschule Osnabrück. Ein wichtiges Anliegen im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz war die Sensibilisierung der Bevölkerung für diese Themen. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel die Energieberaterliste Wittlager Land, die Aktion Klimaschutz und Eigennutz: Neue Energie(n) für Haus und Siedlung sowie die thematische Radtour Unsere Energiewende. Gesamtzielerreichungsgrad: Im Prozess Handlungsbedarf: Mit den ersten Renaturierungsmaßnahmen in der letzten Förderperiode sind Ansätze geschaffen worden, die es auch zukünftig weiter zu forcieren gilt, um die Wasserqualität fortwährend zu sichern. Vor dem Hintergrund der CO 2 - Reduktion sind die Maßnahmen in energieeffizienten Strukturen voranzutreiben und insbesondere die bereits initiierte Sensibilisierung der Bevölkerung für den Klima- und Umweltschutz zu intensivieren. Auch die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft gilt es weiter zu forcieren, speziell im Bereich der Imagebildung, der Qualifizierung und der Entflechtung von konkurrierenden Nutzungsansprüchen. Tourismus und Naherholung Im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung lag der Schwerpunkt in der Förderperiode darauf, die bestehenden Strukturen der VarusRegion (neben Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln auch Belm, Wallenhorst und Bramsche) im Osnabrücker Land weiter zu profilieren und die Qualität im touristischen Sektor zu steigern. Neben der Etablierung des einheitlichen Radwegeleitsystems RAVELOS im Wittlager Land lag der Augenmerk vieler Projekte insbesondere auf dem Thema Kulinarik. In diesem Sinne wurden gemeinsam mit der VarusRegion verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel umgesetzt, die Region auch über das Wittlager Land hinaus als kulinarische Erlebnisregion auszuzeichnen. So wurden ein Holunderbuch aufgelegt, Holunderpflanztage veranstaltet, ein regionaler Gastroführer ins Leben gerufen und regionale Produkte als kulinarische Imageträger beworben. Gesamtzielerreichungsgrad: Im Prozess bis Gut Handlungsbedarf: Aufbauend auf der in der Region vorhandenen guten Basisinfrastruktur im touristischen Bereich soll zukünftig die qualitative Entwicklung der bestehenden Angebote und Infrastrukturen im Fokus der touristischen Entwicklung stehen. Nachrangig ist der quantitative Ausbau. Dieses gilt insbesondere für die Entwicklung des regionalen Rad- und Wanderwegenetzes. Zudem sind die Ansätze zur Stärkung der regionalen Produkte weiter zu verfolgen und die Kooperation mit weiteren touristischen Akteuren zu verstetigen und intensivieren. 38

40 SWOT-Analyse Dorfentwicklung und Soziales Im Handlungsfeld Dorfentwicklung und Soziales waren insbesondere die Innenentwicklung der Gemeinden sowie die nachhaltige Siedlungsentwicklung wichtige Themen. Unter dem Projektnamen Wittlager Land Den Wandel zukunftssicher gestalten wurde ein breites Maßnahmenbündel umgesetzt, um die gemeinsame Wohnungsmarktentwicklung im Wittlager Land zu steuern. Der Ausgangspunkt dieses Gesamtprojektes war der Leerstandscheck, der alle zwei Jahre von dem Regionalmanagement gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern und Ortsvorstehern aktualisiert wird. Der Leerstandscheck bildete auch die Grundlage für die Einführung der Kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung (KomWoB) als Modellvorhaben in Niedersachsen. In Kooperation mit der NBank wurde die KomWoB im Wittlager Land als Marktanalyseinstrument eingeführt und etabliert. Die KomWoB wird bis heute kontinuierlich durchgeführt, die Ergebnisse werden alle zwei Jahre in einem Zustandsbericht zusammengefasst, der als Entscheidungshilfe für gemeindliche Planungen dient. Aufbauend auf der KomWoB wurden für das Wittlager Land Entwicklungsperspektiven zur gemeinsamen Wohnungsmarktentwicklung formuliert. Im Rahmen der Umsetzung dieser gemeinsamen Entwicklungsperspektiven wurden die Grundstücks- und Gebäudevermittlungsbörse Wittlager Land etabliert, Fortbildungsmaßnahmen für Energieberater zum altersgerechten Umbauen mit dem Kooperationspartner KLVHS Oesede durchgeführt sowie die Notfallmappe Wittlager Land realisiert. Gesamtzielerreichungsgrad: Gut Handlungsbedarf: Im Bereich der Dorfentwicklung sind viele zukunftsorientierte Ansätze geschaffen worden, die intensiv weiter verfolgt werden müssen. So bildet die KomWoB eine gute Basis zur Entwicklung und Umsetzung weiterer Maßnahmen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist insbesondere die zukunftsfähige Gestaltung der Siedlungsbereiche sowie die Stärkung der Ortskerne mit den und für die Menschen zu fokussieren. Maßnahmen in diesem Bereich sollten auch die Barrierefreiheit in der Dorfstruktur berücksichtigen. Ein wichtiges Thema, das bereits in der letzten Förderperiode der ILE- Umsetzungsphase Berücksichtigung fand, ist das Feld Betreuung und Bildung. Hier sind die Interessen der Akteure aus diesem Themenfeld bereits in der ILEK- Fortschreibung stärker einzubinden. 3 SWOT-Analyse Grundlage der folgenden SWOT-Analyse ist die vorgenommene Bestandsaufnahme im Rahmen der Auftaktveranstaltung, der Arbeitskreise sowie durch Ergänzungen der Lenkungsgruppe bestehend aus kommunalen Vertretern. Als wahre Experten ihrer Region nahmen die Bürgerinnen und Bürger insbesondere bei der Auftaktveranstaltung und in den ersten Arbeitskreis-Sitzungen eine detaillierte Bewertung der Stärken und Herausforderungen des Wittlager Landes vor, auf welche die Entwicklungsziele mit ihren Handlungsfeldern aufbauen. Die im Folgenden getroffenen Aussagen über die Gemeinden des Wittlager Landes können nicht als objektive Stärken/Potenziale und 39

41 SWOT-Analyse Schwächen/Herausforderungen im Sinne einer wissenschaftlichen Untersuchung gelten. Es handelt sich vielmehr um subjektive Wahrnehmungen, die auf den tatsächlichen Bedürfnissen der am Prozess beteiligten Bürger beruhen. Ergänzt wurden die Vorschläge und Ideen der Akteure durch zusätzliche Erkenntnisse aus vorliegenden Daten, Untersuchungen und Planungen sowie durch Einschätzungen des beauftragten Projektbüros. Die folgende SWOT-Analyse ist in zwei Abschnitte unterteilt. Aufgrund zahlreicher Überschneidungen in den Handlungsfeldern und vieler Querschnittsthemen in der Region werden in einem ersten Schritt die wesentlichen Stärken und Potenziale themenübergreifend aufgeschlüsselt. Im Anschluss sind wesentliche Schwächen und zentrale Herausforderungen im Wittlager Land dargestellt. 3.1 Wesentliche Stärken und Potenziale im Wittlager Land Zusammengehörigkeit der Region Große Vielzahl an Ehrenamtlichen Das Wittlager Land zeichnet sich insbesondere durch ein vielschichtiges Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Nicht nur historisch sind die Gemeinden verbunden: Die Bevölkerung identifiziert sich mit ihrer Region und engagiert sich für eine gemeinsame Zukunft. Insbesondere in den kleinen Orten kennen die Menschen sich gegenseitig und praktizieren aktive Nachbarschaftshilfe, in der gesamten Region ist die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement verwurzelt. Dieses Engagement drückt sich zum Beispiel in den zahlreichen Festen und Feierlichkeiten aus, die von den Menschen vor Ort gemeinsam organisiert und gerne angenommen werden. Auch die unzähligen traditionsreichen Vereine und Verbände oder die Freiwillige Feuerwehr könnten ohne bürgerschaftliches Engagement nicht bestehen, weil sie vielfach von Ehrenamtlichen geleitet, unterstützt und gefördert werden. Darüber hinaus gibt es diverse Heimat- und Wandervereine, welche sich für die Erhaltung der dörflichen Kultur und Pflege einsetzen, aber auch verschiedenste Sportvereine. Bemerkenswert ist auch das ehrenamtliche Engagement im touristischen Bereich. Positiv wertet die Bevölkerung, dass die Gemeindeverwaltungen die Ehrenamtlichen so gut wie möglich unterstützen, vor allem im Bereich Bürokratieabbau. Zusätzlich organisieren Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln gemeinsam einmal jährlich den Ehrenamtstag, bei dem die Gemeinden allen Ehrenamtlichen mit unterschiedlichen Workshops die Möglichkeit geben, sich individuell und kostenlos weiterzubilden. Auch die in Ostercappeln etablierte Kontaktstelle Ehrenamt ist als ein wichtiges Bindeglied zwischen Vereinen und Freiwilligen zu erwähnen. Das Ehrenamt stärkt den Zusammenhalt und die Gemeinschaft über die Orte hinaus in der gesamten Region und für die fortdauernde Stärkung der Regionszusammengehörigkeit unerlässlich. 40

42 SWOT-Analyse Im Bereich Bildung zeigt sich derzeit ein positives Bild: Die Hauptorte sowie viele Ortschaften haben eine Primarstufe, weiterführende Schulen sind in allen drei Hauptorten vertreten. In Bad Essen gibt es ein Gymnasium. Um die Schulen in der Region miteinander zu vernetzen, wurde die Bildungslandschaft Wittlager Land im Jahre 2012 ins Leben gerufen. Weiterhin ist die Kinderbetreuung flächendeckend gesichert und wird durch eine große Zahl von Tagesmüttern ergänzt. Auch Krippenangebote sind in der Region etabliert, teilweise sind gute Übergänge, vor allem aufgrund der räumlichen Nähe, in die Kindertagesstätten geschaffen worden. Um junge Familien zu unterstützen, gibt es verschiedene Angebote der Familienzentren sowie einen regionsweiten Babybesuchsdienst durch die Ortsbürgermeister oder Mitarbeiter der Familienbüros. Dass die Bevölkerung weniger, älter und bunter (Bertelsmannstiftung, 2014) wird, ist auch im Wittlager Land zu spüren. Die Region ist durch vielfältige stationäre sowie ambulante Angebote gut auf den demografischen Wandel vorbereitet. Die Vernetzung zwischen den Generationen der Region wird über verschiedene Ansätze gestärkt. Von besonderer Bedeutung sind unter anderem der Generationenspielplatz in Bad Essen sowie die Kooperationen zwischen der Wilhelm-Busch- Schule in Hunteburg/Bohmte und den umliegenden Seniorenpflegeeinrichtungen. Diese Ansätze sind als Potenzial für die zukünftige Entwicklung der Generationenvernetzung unter dem Aspekt Voneinander Lernen auszuarbeiten. Um die Region als Wohnstandort noch attraktiver zu gestalten, gibt es bereits verschiedene Ansätze, die Potenziale für das gesamte Wittlager Land bereithalten. So gibt es bereits eine etablierte Willkommenskultur, in Venne/Ostercappeln beispielsweisegeprägt durch die Neubürgertage in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen. Weiterhin zeigt sich eine gute Integration der Spätaussiedler. Für ein Miteinander in den Orten gibt es Treffpunkte beziehungsweise öffentliche Orte, die lebendigen Austausch und Dialog ermöglichen können sie gilt es zu profilieren und auszubauen. Auch abseits der weichen Standortfaktoren ist das Wittlager Land gut aufgestellt: Für die zukünftige Siedlungsentwicklung wurde die Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung (Kom- WoB) eingeführt, durch die es zu einer regelmäßigen Erfassung der Entwicklung des regionalen Wohnungsmarktes kommt. Hier eingeschlossen ist auch eine Leerstandserhebung, gestützt durch das Baulücken- und Leerstandskataster des LGLN in allen drei Gemeinden. Potenzial zur Innenentwicklung bieten die hierdurch ermittelten Leerstände, wenn sie sinnvoll umgenutzt werden. In den Hauptorten sind Zentren vorhanden, Bildungslandschaft Wittlager Land Betreuungsangebote für jung und alt Vielfältige stationäre sowie ambulante Angebote Generationenvernetzung Integration Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung Baulückenund Leerstandskataster in allen drei Gemeinden 41

43 SWOT-Analyse welche durch unterschiedliche Ansätze, wie zum Beispiel durch Quartiersinitiative Niedersachsen finanzierte Maßnahmen, attraktiv gestaltet werden. Essenziell hierfür ist vor allem das Engagement der Kaufmannschaft. So ist zum Beispiel die Initiative Ostercappelner Kaufhaus mit dem Preis Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen im Jahr 2014 ausgezeichnet worden. Die vorhandene Nahversorgungsinfrastruktur weist ein großes Potenzial für die zukünftige Stärkung der Ortskerne auf, in Kombination mit dem Zukunftsfonds Ortskerne des Landkreises Osnabrück können diese weiter belebt werden. Durch Dorferneuerung bereits Stärkung der Ortskerne Umfrage Breitbandversorgung Vereinzelt gute Beispiele für barrierefreien Umbau Gut aufgestellte Verkehrsinfrastruktur Radwanderregion Insgesamt zeigt sich, dass durch die bereits erfolgte Dorferneuerung innerhalb der Orte eine Stärkung erreicht wurde. Grundlage für eine weitere positive Entwicklung stellt eine flächendeckende Breitbandversorgung dar. Vom Landkreis Osnabrück wurde eine Umfrage zu der aktuellen Breitbandversorgung initiiert, welche die Basis für eine zukünftige Förderung beim Ausbau darstellen soll. Die Entwicklung der Orte wird in Zukunft vor allem durch den demografischen Wandel geprägt sein. Somit wird die Barrierefreiheit in allen Bereichen zukunftsweisend sein. Hier gibt es bereits einige gelungene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anschaffung einer Rampe an der Alten Mädchenschule in Ostercappeln um den Eingang barrierefrei zu gestalten. Um das Wittlager Land auch zukünftig attraktiv zu erhalten, ist die Mobilität als ein zentrales Thema zu betrachten. Neben den zwei für das Wittlager Land relevanten Autobahnanschlüssen durchläuft der Mittellandkanal zentral die Region. Es ist ein Schienennetz vorhanden, das über den Bahnhof Bohmte den Anschluss der Region an den SPNV sicherstellt. Des Weiteren verläuft eine zur Zeit fast ausschließlich von Güterzügen genutzte Eisenbahnstrecke von Bohmte nach Holzhausen (NRW), eine Reaktivierung dieser Strecke für den Personennahverkehr würde eine große Chance für die Region bedeuten. Des Weiteren sind Buslinien im Wittlager Land installiert, die unter anderem den Anschluss an Osnabrück gewährleisten. Damit vor allem junge Leute nicht vom Nachtleben in Osnabrück ausgeschlossen sind, ist auch ein Nachtbus etabliert worden. Insgesamt ist das Wittlager Land somit im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sehr gut aufgestellt. In der vergangenen Förderperiode ist zudem ein Konzept zu den Perspektiven der regionalen Verkehrsentwicklung aufgestellt worden. Die Potenziale der Mobilitätsangebote sind auch für den touristischen Bereich auszuloten und diese zu nutzen. Das Wittlager Land hat ein großes Radwegenetz und vielfältige Wanderwege zu bieten. In der vergangenen Förderperiode wurden alle Radwanderwege kartiert und überprüft. Diese wurden anschließend in das Radverkehrsleitsystem Osnabrücker Land (RAVELOS) 42

44 SWOT-Analyse eingebunden, sodass es eine landkreisweit einheitliche Beschilderung gibt. Die bestehenden Themenrouten verbinden teilweise die Orte der Region. Im Jahr 2014 ist eine neue Wanderkarte des überregionalen Wittekindsweges erschienen. Dieser führt in Teilen durch das Wittlager Land und bietet Chancen für eine erfolgreiche Vermarktung. Des Weiteren hat die Region den Erlebnispfad DiVa- Walk zum Thema Dinosaurier und VarusRegion etabliert, der sehr gut angenommen wird. Als positiv für die touristische Entwicklung des Wittlager Landes erweist sich vor allem die Einbindung der Gemeinden in die VarusRegion sowie in den Naturpark TERRA.vita. Hieraus sind unterschiedlichste Kooperationen entstanden, welche einen großen Mehrwert für das Wittlager Land ergeben. Zu nennen ist hier unter anderem der regelmäßige gemeinsame Stand auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Zusätzlich haben sich im Wittlager Land Angebote im Bereich der Gästeführungen etabliert. So gibt es einerseits Gästeführungen in den Ortskernen, andererseits hat sich eine Gruppe Ehrenamtlicher zusammengefunden, die regionsweite Bustouren zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten anbieten. Um den Mittellandkanal zukünftig besser für die Region nutzen zu können und die Wirtschaftskraft weiter zu fördern, ist der Hafen Wittlager Land in zentraler Lage in der Region in Umsetzung. Grundlage ist die sehr gute kooperative Zusammenarbeit der Gemeinden bei der Konzeption. Der Hafen soll an die B51 angeschlossen werden. Durch die vor 2014 entstandene Marina in Bad Essen werden zudem bereits Chancen des Kanals genutzt. Derzeit etabliert sich das Wohnmodell Wohnen am Wasser. Es bieten sich aber noch weitere Möglichkeiten zum Ausbau der wassertouristischen Angebote, zum Beispiel die Verbindung der Orte durch ein Wassertaxi. Landschaftlich ist das Wittlager Land vor allem durch eine aktive, zum großen Teil bäuerliche Landwirtschaft geprägt. Es gibt noch mittelständische, familienbetriebene Höfe, welche ein sehr hohes Ausbildungsniveau vorweisen. Um die landwirtschaftlichen Betriebe in Zukunft weiter zu stützen, ist es notwendig, die teilweise sehr effektiven Flurbereinigungsverfahren der Vergangenheit im Bereich ländlicher und forstwirtschaftlicher Wegebau weiter zu führen. Um dem Verbraucher die regionale Landwirtschaft näher zu bringen, gibt es unterschiedliche Ansätze. So haben bereits einige Landwirte an einem Tag des offenen Hofes teilgenommen und vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit wird aktiv über die heimische Landwirtschaft aufgeklärt. Wittekindsweg Einbindung in die VarusRegion und TER- RA.vita Gästeführungen Gemeinsame Kooperation beim Bau Hafen Wittlager Land Wasserangebot verbindet die Region Mittelständische landwirtschaftliche Betriebe Öffentlichkeitsarbeit durch die Landwirte 43

45 SWOT-Analyse Viele regionale Produkte Große Anzahl an KMU in der Region Netzwerk Schule- Wirtschaft Solardachkataster Unterschiedliche kommunale Klimaschutzaktivitäten Im Wittlager Land gibt es eine große Bandbreite an regionalen Produkten, die bereits in Bad Essen durch die Broschüre Geheimtipp übersichtlich dargestellt und vermarktet werden. Darüber hinaus sind auch im primären und tertiären Sektor viele kleine und mittelständische Unternehmen in der Region beheimatet und sichern eine große Anzahl von Arbeits- sowie Ausbildungsplätzen vor Ort. Die Fachkräftesicherung ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Wirtschaft der Region. Hierbei ist das Netzwerk Schule- Wirtschaft hervorzuheben, welches durch das ILE- Regionalmanagement in Kooperation mit der Maßarbeit kaör des Landkreises Osnabrück in der Region aufgebaut wurde. Das Netzwerk Schule-Wirtschaft konzentriert sich besonders auf den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Ziel ist es, die Ausbildungschancen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses in der Region zu erhöhen. Auch sollen die Kommunikation, die gegenseitige Information und die Kooperation zwischen Betrieben und Schulen mit dem Netzwerk etabliert werden. Für die Zukunft gilt es, weitere Netzwerke und Kooperationen aufzubauen, um voneinander zu lernen, Synergien zu nutzen, Potenziale zusammenzuführen und Projekte gemeinsam zu initiieren. Potenzial bietet die bereits bestehende Kooperation der Gemeinden mit der Klimainitiative des Landkreises Osnabrück. So ist unter anderem ein Solardachkataster angefertigt worden, das privaten Immobilienbesitzern die Möglichkeit bietet, sich über die Eignung ihrer Dachflächen zur Photovoltaik- oder Solarnutzung zu informieren. Zusätzlich sind Kooperationen mit örtlichen Unternehmen eingegangen worden, sodass Nahwärmenetze aufgebaut werden konnten. Es gilt, weitere Chancen und Potenziale durch die Einbindung weiterer Betriebe in Nahwärmenetzte auszuloten und weitere Netze aufzubauen. Weiterhin wurde für den Klimaschutz in der Vergangenheit stellenweise ein Austausch der Straßenbeleuchtung vorgenommen; außerdem wurde ein Großteil der öffentlichen Gebäude energetisch saniert und mit unterschiedlichen Techniken zur Gewinnung regenerativer Energien ausgestattet, wie zum Beispiel Erdwärme im TriO in Bad Essen, Solaranlagen auf der Ludwig- Windhorst-Schule in Ostercappeln oder das Nahwärmenetz am Hallenbad in Bohmte. Als Basis für die Umsetzung von Maßnahmen unter Klimaschutzaspekten gilt es, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Hier sind erste Ansätze in den Schulen vorhanden. Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch bestehende Bildungsangebote in Nachbarregionen. 44

46 SWOT-Analyse An die Thematik Klimaschutz schließen die Bereiche Natur und Umwelt an. Eingeschlossen ist hier die Wasserqualität im Wittlager Land. Die Messungen ergeben bisher eine sehr geringe Nitratbelastung, dies zeigen die Messpunkte in der Region zur Kontrolle der Wasserqualität. Für eine Verringerung der Phosphatfracht kooperiert die örtliche Landwirtschaft mit dem UHV und dem NLWKN. Dies gilt als richtungsweisend. Weiterhin gibt es eine gemeinsame Initiative des Landkreises Osnabrücks, den Gemeinden des Wittlager Landes sowie dem UHV Obere Hunte zur Umsetzung wasserwirtschaftlicher und landespflegerischer Maßnahmen im Einzugsgebiet Dümmer. Zentrale Bausteine dieser Vereinbarung sind ein wasserwirtschaftliches Bewirtschaftungskonzept mit einem landespflegerischen Planungsbeitrag, Projektmanagement sowie ein gemeinsames Konzept zur Finanzierung wasserwirtschaftlicher und landespflegerischer Maßnahmen. Die Natur im Wittlager Land zeichnet sich durch große Moorgebiete aus, welche durch ein Moorschutzprogramm in ihrer Existenz gesichert werden. Grundlage für den weiteren Schutz beziehungsweise eine zukünftige stellenweise Renaturierung sind bestehende Untersuchungen zu den Mooren im Wittlager Land an, welche zum Beispiel von der Hochschule Osnabrück angefertigt wurden. Geringe Nitratbelastung Kooperation der örtlichen Landwirte mit dem UHV Obere Hunte und dem NLWKN Gemeinsame Initiative zur Dümmersanierung Moorschutzprogramm 45

47 SWOT-Analyse 3.2 Wesentliche Schwächen und zentrale Herausforderungen im Wittlager Land Stärkung der Ortskerne Urbanisierung entgegenwirken Jung kauft Alt umsetzen Barrierefreiheit in allen Bereichen Touristische barrierefreie Angebote fehlen Bahnhof Bohmte nicht barrierefrei Barrierefreie Gestaltung der Verkehrswege Um das Wittlager Land gemeinsam zukunftsfähig zu gestalten, gilt es die folgenden Herausforderungen anzugehen und die aufgezählten Schwächen abzubauen. Von besonderer Bedeutung ist die Stärkung der Ortskerne. Es gilt, der Urbanisierung entgegenzuwirken, vor allem durch eine Attraktivitätssteigerung der Zentren. Hierbei dürfen allerdings die Ortskerne der kleinen Ortschaften nicht aus dem Blickfeld geraten. Es sind weitere Dorferneuerungs-/-entwicklungsverfahren notwendig, um die Innenentwicklung zu fördern. Zusätzlich sollten Förderkonzepte für die Altbausanierung oder den Rückbau von Leerstand entwickelt, genutzt und umgesetzt werden. Es bietet sich überdies an, die Bestandsimmobilienförderung Jung kauft Alt in der Region umzusetzen. Auch darüber hinaus müssen Anreize geschaffen werden, vorhandene Substanzen zu sanieren und somit zu erhalten. Mit einer zukunftsfähigen Siedlungsentwicklung einher geht die Entwicklung von harten sowie weichen Standortfaktoren. In der Region ist im Bereich der harten Standortfaktoren vor allen der Ausbau der Infrastruktur als Herausforderung zu sehen. Vor allem im Bereich Barrierefreiheit zeigen die Orte Defizite. So sollten unter anderem die Beleuchtung, die Pflasterung und die Beschilderung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels angepasst werden. Hier gilt es vor allem, die Diskrepanz zwischen einer barrierefreien Gestaltung und dem Erhalt des historischen Erscheinungsbildes der Zentren zu lösen. Fehlende barrierefreie Angebote zeigen sich auch im Bereich Tourismus, vor allem bei den Beherbergungsbetrieben. Aber auch die bestehenden wassertouristischen Angebote sind nicht barrierefrei. Die fehlende Verbindung von Barrierefreiheit und Mobilität zeigt sich primär beim Bahnhof Bohmte und ist als ein großes Hindernis zu bewerten. Vor allem die nicht barrierefreien Zugänge zu den Bahnsteigen sind im täglichen Leben für viele Menschen eine Herausforderung. Auch aus touristischen Gesichtspunkten ist Barrierefreiheit essenziell, um Fahrradtouristen mit der Bahn in die Region zu ziehen. Auch die Barrierefreiheit anderer Verkehrswege im Wittlager Land ist nicht gegeben. So sind zum Beispiel zahlreiche Bushaltestellen nicht an die barrierefreien Niederflurfahrzeuge angepasst. Weitere Defizite ergeben sich bei den Pflasterungen von Fußgängerwegen, fehlenden Absenkungen von Bordsteinkanten sowie im Bereich mangelhafter Orientierungshilfen oder Beschilderungen. 46

48 SWOT-Analyse Das Thema Mobilität beinhaltet weitere Lücken: So sind die Fahrpläne von Bus und Bahn aber auch die der Buslinien weder regional noch bundeslandübergreifend nicht durchgehend aufeinander abgestimmt. Zusätzlich sind vor allem die Randgebiete der Region bisher nur schlecht mit dem ÖPNV erreichbar. Eine essenzielle Zukunftsaufgabe wird es sein, Mobilität für alle Generationen zu sichern und den unterschiedlichen Bedarfen anzupassen. Hier gilt es auch, die touristischen Angebote der Region zu integrieren. Ferner sollte die vorhandene Schienenverbindung von Bohmte nach Holzhausen für den Personennahverkehr reaktiviert werden, da derzeit keine Anbindung nach NRW über die Schiene gegeben ist. Ein Hindernis bei der Nutzung der ÖPNV- und SPNV-Angebote stellt der nicht vorhandene gemeinsame Tarifverbund dar. Ein weiteres Hemmnis in der Region ist der Standortfaktor Breitband. Es gibt derzeit nur eine unzureichende beziehungsweise keine flächendeckende Breitbandversorgung, insbesondere die Randgebiete sind unterversorgt. Auch die alternative Internetnutzung über das LTE-Netz ist in der Region nur teilweise möglich. Vor allem für Wirtschaftsunternehmer ist die Breitbandversorgung ein wichtiges Kriterium. Eine Problematik stellt zusätzlich die Nahversorgung in den kleinen Ortschaften und im Außenbereich des Wittlager Landes dar. Nur noch selten ist dort eine Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs gesichert. Ein weiterer wichtiger (Wohn-)Standortfaktor ist die medizinische Versorgung. Negativ wirkt sich der fehlende Notdienst aus. Lücken gibt es durch fehlende Fachärzte, wie zum Beispiel einen Augenarzt. Auch hier zeigt sich erneut die Mobilitätsproblematik, vor allem in den Randlagen ist eine PKWungebundene Erreichbarkeit der Ärzte nicht gegeben. Problematisch ist zusätzlich das schwindende Sicherheitsgefühl innerhalb der Bevölkerung, welches vor allem durch die gefühlt unzureichende Polizeipräsenz im Wittlager Land gestärkt wird. Im Bereich Schule und Betreuung zeigen sich Defizite, welche es zu beheben gilt, damit das Wittlager Land als attraktiver Schulstandort erhalten werden kann. Wichtig ist außerdem die Erhaltung der Betreuungsangebote für Kinder sowie der Grundschulen in den Ortschaften. Teilweise fehlt in der Region ein Betreuungsangebot zu Tagesrandzeiten. Eine große Herausforderung für die zum Teil sehr kleinen Schulen ist die Umsetzung von Inklusionsvorgaben. Regionsbezogen sind Konzepte notwendig, die der Abwanderung der Schüler in das nahegelegene Oberzentrum Osnabrück vorbeugen. Mobilitätsketten etablieren Kein SPNV nach NRW Kein gemeinsamer Tarifverbund Unzureichende Breitbandversorgung Nahversorgung in den kleinen Ortschaften Lücken bei der medizinischen Versorgung Notdienst fehlt Mangelnde Polizeipräsenz Betreuungsangebote in den Ortschaften erhalten Für die Jugendlichen im Wittlager Land fehlt es an öffentlichen Treffpunkten und Einrichtungen in der Fläche. 47

49 SWOT-Analyse Ausbildungsangebote Vereinbarkeit von Arbeitsleben und Ehrenamt Ehrenamt wird teilweise überfordert Regionaler Veranstaltungskalender fehlt Pflegekonzept für Rad- und Wanderwege fehlen Defizitäre Ausschilderung entlang der Wege Um die Schüler nach dem Schulabschluss in der Region zu halten, muss das Ausbildungsangebot in der Region bekannter gemacht werden. Problematisch ist vor allem, dass die jungen Auszubildenden mitunter innerhalb der Region ihre Ausbildungsstätten nicht erreichen können. Um junge Fachkräfte in der Region auszubilden, mangelt es an Angeboten im Bereich dualer Studiengänge. Neben den schon beschriebenen Problematiken im Bereich der weichen Standortfaktoren zeigt sich eine immer schwieriger werdende Vereinbarkeit von Arbeitsleben und ehrenamtlichen Tätigkeiten. Darüber hinaus kommt es zu einer wachsenden Überforderung der Ehrenamtlichen, sowohl von den Aufgaben her als auch im Sinne einer finanziellen Belastung. Zu kämpfen hat das Ehrenamt zusätzlich mit einer Nachwuchsproblematik. Weiterhin zeigt sich eine Veränderung des Ehrenamtes, so gibt es neuerdings vorzugsweise projektbezogenes Engagement. Aber auch die Regelposten der Vereine müssen weiterhin besetzt werden, damit diese in Zukunft erhalten bleiben. Dass das Ehrenamt nicht bei sämtlichen Problematiken einspringen kann, beziehungsweise das Potenzial begrenzt ist, zeigt sich vor allem im Bereich Willkommenskultur schaffen. Um Migranten in das Gemeinschaftsleben zu integrieren, bedarf es spezieller Sprachförderkonzepte und ähnlicher Angeboten, welche es bisher nicht ausreichend im Wittlager Land gibt. Dies kann nicht komplett von Ehrenamtlichen übernommen werden. Es fehlt ein regionsübergreifender Veranstaltungskalender, über den auch ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen bekannt gemacht und terminlich koordiniert werden. Eine stärkere öffentliche Präsenz ehrenamtlicher Arbeit honoriert dabei gleichzeitig das bürgerschaftliche Engagement. Der Naturraum des Wittlager Landes bedingt im touristischen Bereich vor allem die Entwicklung als Rad- und Wanderregion. Hier zeigen sich jedoch einige Defizite: So fehlt ein Pflegekonzept für die bestehenden Wege und Infrastruktureinrichtungen. Entlang der Wege ist die Ausschilderung der Ortskerne sowie kleinerer touristischer Destinationen defizitär. Auch viele Wander- und Spazierwege sowie Parkmöglichkeiten und Startpunkte sind nur unzureichend ausgeschildert. Zur gemeinen touristischen Profilierung der Region bedarf es einer gemeinsamen Wanderbroschüre. Das Potenzial der Hunte wird derzeit nicht ausgeschöpft, hier fehlen Rad- und Wanderwege entlang des Flusses. Das bestehende touristische Angebot ist nicht mit der Dümmerregion verknüpft. 48

50 SWOT-Analyse Gerade vor dem Hintergrund des sich verändernden Radtourismus mit Pedelecs und E-Bikes fehlt Kartenmaterial auch für überregional zu erreichende Ausflugsziele. Große Lücken gibt es außerdem im Netz der Lade- und Verleihstationen für und von E-Bikes. Auch bei den wassertouristischen Angeboten zeigen sich Defizite. Touristische Chancen des Mittellandkanals sowie des Kronensees werden nur unzureichend genutzt. So fehlen konkrete Vermarktungsstrategien und touristisches Informationsmaterial zum Kronensee. Die Gästenachfragen im Bereich der Wasserangebote können nicht erfüllt. Problematisch stellt sich auch die Situation bei den Beherbergungsbetrieben dar. In Ostercappeln lag die Nachfrage in der Vergangenheit über dem Angebot; die vorhandenen Beherbergungsbetriebe überschreiten ihre Auslastungsgrenzen. Speziell Beherbergungsbetriebe für große Gruppen sowie Unterkünfte im 2-Sterne-Bereich fehlen in der Region. Zusätzlich hat die regionale Tourismusbranche mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Vom Fachkräftemangel ist aber auch die gesamte regionale Wirtschaft betroffen. Weil das Oberzentrum Osnabrück häufig besser zu erreichen ist als die kleineren Ortschaften in der Region, gestaltet es schwierig, Schulabgänger in der Region zu halten. Es fehlt ein Ausbildungstransfer. Belastend für die regionalen Unternehmer ist außerdem der immer bedeutender werdende Onlinemarkt. Hier wird die große Herausforderung in der Zukunft sein, die Bevölkerung vor Ort für die Wichtigkeit des lokalen Einzelhandels zu sensibilisieren. Nur so können die Ortskerne belebt und weiterer Leerstand verhindert werden. Der Bereich der Landwirtschaft sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. So wird auch im Wittlager Land die Problematik wachsen oder weichen wahrgenommen. Es gibt eine Flächenkonkurrenz, vor allem durch die Energiegewinnung sowie den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und Gewerbegebieten. Es kommt zu einer Zerschneidung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Erhöht wird der Druck auf den Boden zusätzlich durch die Bereitstellung von Kompensationsflächen vor dem Hintergrund der Aufwertung von ökologisch wertvollen Flächen. In den kommenden Jahren wird in Bezug auf die Landwirtschaft der Umgang mit der gewerblichen Tierhaltung eine weitere Herausforderung darstellen. Weiterhin fehlt ein integriertes ländliches Wegebaukonzept für die Region, um die geforderten kurzen Wege in der Landwirtschaft zu gewährleisten und zusätzlich den unterschiedlichen Anforderungen an Wege gerecht zu werden. Durch das sehr kleingliedrige Wegenetz ist die Unterhaltung der Gemeindestraßen eine große finanzielle Herausforderung. Die immer breiteren und schwereren Angebote für E-Bikes fehlen Defizite bei wassertouristischen Angeboten Fachkräftemangel Flächenkonkurrenz Gewerbliche Tierhaltung Kleingliedriges landwirtschaftlichen Wegenetz 49

51 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Landmaschinen zerstören Seitenstreifen und Asphaltdecken, die nur mit hohem finanziellen Aufwand in Stand gehalten werden können. Sicherung der Wasserqualität Weitere energetische Sanierung kommunaler Gebäude In Bezug auf die aktive Landwirtschaft und die Sicherung der Wasserqualität fehlen bisher entsprechende Programme beziehungsweise die Umsetzung dieser, vor allem zur Verringerung der Phosphatfracht. Herausforderung wird sein, die Stärkung der Selbstreinigungskräfte und somit die stellenweise naturnahe Entwicklung von Gewässern in Einklang mit der Landwirtschaft voran zu bringen. Um den Klimaschutz von kommunaler Seite aus weiter voranzubringen, muss es weitere energetische Sanierungen der kommunalen Gebäude geben. Es gilt aber genauso, Privatpersonen für Investitionen in klimaschonende Maßnahmen zu sensibilisieren. Problematisch ist, dass bestehende Angebote vor allem in der Umweltbildung in der Bevölkerung nicht bekannt sind. 4 Entwicklungsstrategie Wittlager Land 4.1 Neuausrichtung und Gewichtung der Handlungsfelder Die Entwicklungsstrategie stellt den inhaltlichen Kern des dar. Sie basiert dabei auf der Evaluation der letzten Förderperiode sowie der intensiven Beteiligung der Bevölkerung im Wittlager Land an dem gesamten Fortschreibungsprozess. Wie die Evaluation der letzten Förderperiode aufzeigt, waren die im Jahr 2008 im ILEK definierten Handlungsfelder und Ziele zur nachhaltigen Entwicklung des Wittlager Landes zutreffend gewählt. Viele Ideen konnten in konkrete Projekte und Maßnahmen überführt werden. Anknüpfend an die Ergebnisse aus der letzten Förderperiode und mit Blick auf die in Bestandsaufnahme und SWOT-Analyse dargestellten zukünftigen Herausforderungen müssen die Handlungsfelder bzw. Ziele in der Fortschreibung angepasst werden. In vielen Bereichen sind aber bereits wichtige Ansätze aus der letzten Förderperiode vorhanden, die unter Berücksichtigung der neuen Herausforderungen als grundlegende Basis dienen können und intensiviert werden müssen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde für die ILEK-Fortschreibung eine Neuausrichtung der Handlungsfelder diskutiert. Gemeinsam mit der Lenkungsgruppe sind die folgenden fünf Handlungsfelder als besonders bedeutend für die zukünftige Entwicklung des Wittlager Landes festgelegt worden (vgl. Abbildung 20): 50

52 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Abbildung 20: Handlungsfelder im Wittlager Land Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Wohnen und Versorgung Tourismus Klimaschutz, Natur und Umwelt Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Quelle: Eigene Darstellung 2014 Der Bereich Wohnen und Versorgung bildet in der nächsten Förderperiode ein eigenes Handlungsfeld. Besonders in diesem Bereich sind die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort direkt spürbar. Daher liegt auf diesem Handlungsfeld ein besonderer Fokus im Umsetzungsprozess. Der Bereich Landwirtschaft wird in der nächsten Förderperiode stärker unter wirtschaftlichen Aspekten betrachtet und daher gemeinsam mit den Bereichen Wirtschaft und Verkehr abgebildet. Der Bereich Tourismus bildet sowohl unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als auch unter dem Thema Naherholung ein eigenes Handlungsfeld. Zur besseren Nutzung des natürlichen Potenzials der Region wird dieser Bereich gesondert dargestellt. Durch die Auswirkungen des demografischen Wandels sind auch die Themengebiete Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales direkt betroffen. Dies beinhaltet die damit verbundene Entwicklung der Betreuungs- und Bildungsangebote, die Fachkräftesicherung sowie die sich ändernden Strukturen im Ehrenamt. Die genannten Themengebiete bilden als sogenannte weiche Standortfaktoren aber einen unverzichtbaren Teil der regionalen Identität und sind folglich zukünftig gemeinsam in einem Handlungsfeld zu betrachten. Natur und Umwelt bilden die Lebensgrundlage für die Menschen im Wittlager Land. Sie sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil der Region und damit der hier lebenden Bevölkerung. Diese Naturräume gemeinsam zu schützen und nachhaltig zu entwickeln ist grundlegende Basis des Handlungsfeldes Klimaschutz, Natur und Umwelt. 51

53 Entwicklungsstrategie Wittlager Land 4.2 Gender Mainstreaming Die Fortschreibung des und der Entstehungsprozess der regionalen Entwicklungsstrategie wurden unter Einbeziehung aller wichtigen Akteursgruppen aus den Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln sowie dem Landkreis Osnabrück initiiert. Ein wichtiger Schwerpunkt der organisatorischen und inhaltlichen Arbeit war dabei das Gender Mainstreaming, um die in Teilen unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern gleichermaßen zu berücksichtigen. Das Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet, auch strategische Entscheidungen so zu gestalten, dass sie zur Förderung einer tatsächlichen Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen. Ein solches Vorgehen erhöht darüber hinaus nicht nur die Zielgenauigkeit und Qualität zukünftiger politischer Maßnahmen auf Basis des ILEK, sondern auch die Akzeptanz von umgesetzten Projekten in der Bevölkerung. Nach diesem Grundsatz wurde auch die regionale Lenkungsgruppe besetzt: In den Arbeitskreisen Wohnen und Versorgung, Tourismus und Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales sind Arbeitskreissprecherinnen bzw. Vertreterinnen gewählt worden. Weiterhin ist der Grundgedanke des Gender Mainstreaming fest in der regionalen Entwicklungsstrategie implementiert, sodass geschlechterspezifische genauso wie - übergreifende Interessen gleichermaßen berücksichtigt werden. 4.3 Abstimmung mit bestehenden Planungen Um einen generellen Überblick über bestehende Planungen und Vorgaben auf EU-, Bundes- und Landesebene zu erhalten und diese in der Fortschreibung des ILEK Wittlager Land zu berücksichtigen, wurden mit den entsprechenden Gemeinden des Wittlager Landes sowie mit dem Landkreis Osnabrück Gespräche geführt. Hierbei stellte sich heraus, dass es vier übergeordnete Planungsdokumente gibt, welche bei der ILEK-Fortschreibung besonders berücksichtigt werden müssen. Einerseits ist dies das Regionale Raumordnungsprogramm aus dem Jahre 2004, welches inhaltlich zwischen dem Landes-Raumordnungsprogramm und den gemeindlichen Bauleitplänen steht. Es wird die angestrebte räumliche und strukturelle Entwicklung für den Planungsraum festgelegt. Für die ILEK-Fortschreibung sowie die generelle zukünftige Entwicklung im Wittlager Land sind besonders die Festlegung der Grundzentren und die Aussagen zur Bereitstellung von regional bedeutsamen Wohn- und Gewerbeflächen erheblich. Ebenso relevant ist die Festlegung von Nutzungsvorrängen zur Sicherung intakter Lebensund Wirtschaftsräume und natürlicher Lebensgrundlagen. Ein weiteres wichtiges überregionales Planungsdokument ist der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osnabrück aus dem Jahre Dieser stellt den gegenwärtigen Zustand von Natur und Landschaft dar und listet die dem Naturschutz zugeordneten Flächen mitsamt eventuell erforderlichen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf. Für den Bereich Verkehr ist der Nahverkehrsplan für den Landkreis Osnabrück von Bedeutung, der genauso wie das Klimaschutzkonzept des Landkreises Osnabrück bei den Überlegungen der zukünftigen integrierten Entwicklung im Wittlager Land berücksichtigt wird. 52

54 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Weiterhin wird der Austausch mit dem Landkreis Osnabrück und damit verbundenen Planungen etc. zudem über das Steuerungsgremium sichergestellt. Herr Dr. Wilkens als Kreisrat übernimmt hier eine beratende Funktion. Die ländliche Entwicklung im Rahmen des ILEK ist nicht losgelöst von bestehenden Planungen zu gestalten. Vielmehr bilden sie gemeinsam die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Wittlager Landes. 4.4 Berücksichtigung der Pflichtthemen In den vom Land Niedersachsen aufgestellten Anforderungen an die Erstellung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes sind folgende Pflichtthemen für die Handlungsfelder benannt: Demografische Entwicklung Reduzierung der Flächeninanspruchnahme / Innenentwicklung Maßnahmen zur Sicherung und Stärkung der öffentlichen Daseinsvorsorge Bewertung der Möglichkeiten einer dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien und damit verbundener Energieeinsparung, Klimaschutz Im Verlauf der ILEK-Fortschreibung Wittlager Land zeigte sich nicht nur bei der Bestandsaufnahme und der SWOT-Analyse, sondern auch insbesondere bei der Erstellung der Entwicklungsstrategie die Relevanz dieser Themen. So spiegelten sich diese Punkte in den unterschiedlichsten Sachverhalten wider, sodass sich die Pflichtthemen als wichtige Querschnittsthemen in allen Handlungsfeldern wiederfinden. Das Pflichtthema Klima-/Umweltschutz wird als separates Handlungsfeld abgebildet (vgl. Kapitel 4.7.2), wird aber auch in den einzelnen Handlungsfeldern unter der Maßgabe des Schutzes der natürlichen Ressourcen berücksichtigt (vgl. Abbildung 21). 53

55 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Abbildung 21: Handlungsfelder im Wittlager Land und Pflichthemen Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Wohnen und Versorgung Innenentwicklung, Demografische Entwicklung, Klima- /Umweltschutz, öffentliche Daseinsvorsorge Tourismus Klimaschutz, Natur und Umwelt Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Quelle: Eigene Darstellung Berücksichtigung der Handlungsstrategie Weser-Ems Der Entwurf der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems ist als Entwurf am vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) veröffentlicht worden. Die Regionale Handlungsstrategie (RHS) verknüpft die landespolitischen Zielsetzungen mit den strategischen Handlungsfeldern, die sich aus den Stärken und Schwächen der Region ableiten lassen, und mit den Entwicklungszielen. Für die Region Weser- Ems ergeben sich zehn Handlungsfelder mit elf strategischen Zielen. Diese fokussieren sich unter anderem auf die Förderung und Stärkung von kleinen und mittelständischen Unternehmern (KMU) und das wirtschaftliche Wachstum im Einklang von Ökologie und Ökonomie. Schwerpunkt wird auch der Umgang mit den Herausforderungen sein, die der demografische Wandel mit sich bringt. Das Regionalmanagement bzw. Vertreter der Gemeinden haben im vergangenen Jahr regelmäßig an den Informationsveranstaltungen zur Regionalen Handlungsstrategie teilgenommen und so den Informationsfluss und Austausch bis auf kommunale Ebene gesichert. Des Weiteren ist ein Vertreter des ArL, Geschäftsstelle Osnabrück, ständiges Mitglied der Lenkungsgruppe Wittlager Land und war aktiv in den ILEK- Fortschreibungsprozess eingebunden. Dadurch erfolgte ein stetiger Austausch zur Entwicklungsstrategie des und zur thematischen Ausrichtung auch im Kontext der Handlungsstrategie Weser-Ems. Durch die Einbindung des ArL ist so- 54

56 Entwicklungsstrategie Wittlager Land wohl die institutionelle als auch die inhaltliche Begleitung in Bezug auf die Berücksichtigung der RHS sichergestellt worden. So ist das Wittlager Land ebenso wie die Gesamtregion Weser-Ems landwirtschaftlich geprägt, hier ergeben sich unter anderem ähnliche Problemlagen in Themenbereichen der Flächenkonkurrenz, bei Nährstoffüberschüssen sowie beim Erhalt der familienbetriebenen Landwirtschaft. So gleichen sich die Entwicklungsziele des Wittlager Landes in den Handlungsfeldern Klimaschutz, Natur und Umwelt sowie Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr mit den operativen Zielen und Maßnahmen der strategischen Ziele Zukunftssicherung Bioökonomie u.a. durch nachhaltigen Ausgleich von Ökologie und Ökonomie sowie Ausstoßes und Schutz der natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Naturräume. Bei der Zukunftssicherung der Energiewirtschaft liegen die Schwerpunkte im Wittlager Land vor allem in der weiteren Sanierung der öffentlichen Infrastruktur, der Sensibilisierung der Bevölkerung inklusive der Vernetzung vorhandener regionaler Bildungsinitiativen sowie der Entwicklung und Umsetzung weiterer genossenschaftlicher Lösungen im Einklang mit der RHS Weser-Ems. Im Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit (insb. KMU) finden sich auf Weser-Ems- Ebene viele Ansätze, die auch in der zukünftigen Entwicklung des Wittlager Landes von Bedeutung sind, wie zum Beispiel der Fachkräftemangel. Zum Bereich Wirtschaft gehört im Wittlager Land auch der Verkehr. Hierzu zählen unter anderem die Reaktivierung des vorhandenen, aber stillgelegten Schienennetzes der ehemaligen Wittlager Kreisbahn sowie das Entwickeln von alternativen und integrativen Mobilitäts- und Verkehrskonzepten und der barrierefreie Ausbau des ÖPNV und SPNV. Vor allem im Außenbereich wird eine weitere positive Entwicklung der Region maßgeblich vom Ausbau des Breitbandnetzes abhängen. Übereinstimmungen im Bereich Tourismus finden sich vor allem bei den Mobilitätsprojekten und im Bereich der Entwicklung, Realisierung und dem Ausbau barrierefreier Angebote. Der Bereich Bildung und Qualifizierung spiegelt sich im Wittlager Land unter anderem in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der damit einhergehende Förderung solcher Initiativen sowie der Zusammenarbeit regionaler Akteure von Schulen, KiTas und Unternehmen im Wittlager Land wider. Das Handlungsfeld Soziale Innovation und Daseinsvorsorge der Region Weser-Ems beschäftigt sich neben der Schaffung einer Willkommenskultur für Zuwanderer aus dem Aus- und Inland auch mit Maßnahmen zur Daseinsvorsorge, medizinischen Versorgung sowie der Stärkung der Ortskerne. Diese Themen sind nur ein Teil der Überschneidungen zwischen den strategischen Zielen der Region Weser-Ems und den Entwicklungszielen in den Handlungsfeldern Wohnen und Versorgung sowie Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales im Wittlager Land. Insgesamt zeigt sich eine Vielzahl an Überschneidungen zwischen der RHS Weser- Ems und der Entwicklungsstrategie Wittlager Land. Diese sind wichtig, damit eine regionsübergreifende Entwicklung möglich werden/sein kann, die an die dynamische Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte anknüpft. Zur Dokumentation der Berücksichtigung der RHS in der Entwicklungsstrategie Wittlager Land, ist ein Abgleich der Operativen Ziele und Maßnahmen in jedem der zehn 55

57 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Handlungsfelder der RHS Weser-Ems mit den Teilzielen des vorgenommen worden. Diese ist in Tabellenform dargestellt und dem Anhang angefügt. 4.6 Motto und strategischer Ansatz Das Wittlager Land hat eine lange, gemeinsame Tradition. Die Menschen fühlen sich nicht nur mit ihren Orten und Ortschaften verbunden, sondern identifizieren sich auch mit ihrer Region, dem Wittlager Land. Diese Identifikation mit dem Wittlager Land spiegelt sich nicht nur im gesellschaftlichen Leben wider. Die große Verbundenheit zur gemeinsamen Gestaltung des Lebensraums Wittlager Land ist auch auf politischer Ebene gefestigt und zeichnet sich insbesondere durch die intensive Zusammenarbeit der Kommunen Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln aus. Die gemeinschaftliche Entwicklung der Region und das Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner aller Gemeinden im Wittlager Land bilden die Basis für die konstruktive Zusammenarbeit und prägen die politische und gesellschaftliche Kultur der Region, was sich in vielen gemeinsamen regionalen Strukturen äußert, wie z.b. der Kommunalen Siedlungs- und Entwicklungsgesellschaft Wittlage mbh, dem Wasserverband Wittlage, der Bildungslandschaft Wittlager Land und insbesondere der ILE-Region Wittlager Land. Die vielfältigen zukünftigen Entwicklungsperspektiven des Wittlager Landes im Zuge einer ILEK-Fortschreibung fasst das Motto Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. Die gemeinsame Überzeugung und die Aufrichtigkeit der Region bilden den ersten Bestandteil des Mottos: Der Ausdruck Wahres Wittlager Land greift die enge Bindung der Gemeinden auf, die mehr ist als die Summe der einzelnen Ortschaften. Die Kommunen des Wittlager Landes sind in Freundschaft verbunden und leben die gemeinsame Entwicklung ihrer Region. Die große Chance des Wittlager Landes, die gemeinsame Gestaltungskraft auf Grundlage der freundschaftlichen Verbindung, findet sich im zweiten Teil des Leitspruchs wieder: Gemeinsam werden. ist Auftrag und Botschaft zugleich, das Miteinander auch in Zukunft in enger Abstimmung zu gestalten denn das ist es, was die Region auszeichnet. Dieses übergreifende Motto bildet die Klammer für die gemeinsame Entwicklung des Wittlager Landes. Insbesondere unter der Perspektive Gemeinsam werden werden die bereits bestehenden und durch das ILE-Regionalmanagement initiierten Strukturen aufgegriffen und für eine erfolgreiche, abgestimmte Zukunftsentwicklung genutzt. Die fünf Handlungsfelder Wohnen und Versorgung, Tourismus, Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr, Klimaschutz, Natur und Umwelt sowie Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales bilden das Fundament der regionalen Entwicklung im Witt- 56

58 Entwicklungsstrategie Wittlager Land lager Land. Jedes Handlungsfeld leistet mit seiner individuellen Ausgestaltung einen wichtigen Beitrag zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Wittlager Landes. Die individuelle Ausgestaltung mündet jeweils in eine Zukunftsvision, die zunächst die Lebenswirklichkeit im jeweiligen Themenfeld abbildet und darauf aufbauend das Motto wieder aufgreift und mit den einleitenden Worten Gemeinsam werden die zukünftige, gemeinsame Entwicklung beschreibt. Die Zukunftsvisionen bilden somit eine für jedes Themenfeld individuell ausgestaltete und übergreifende Zielvorstellung in Hinblick auf die Entwicklung im Wittlager Land bis Die den jeweiligen Zukunftsvisionen zugeordneten Entwicklungsziele konkretisieren diese übergreifenden Zielvorstellungen und bilden den strategischen Kern der Handlungsfelder. Dargestellt ist der Aufbau der Entwicklungsstrategie in Abbildung 22. Abbildung 22: Aufbau der Entwicklungsstrategie schematisch Übergreifendes Motto Wahres Wittlager Land. Gemeinsam werden. Handlungsfelder Tourismus Wohnen und Versorgung Landwirtschaft, Wirtschaft, Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Zukunftsvision Zukunftsvision Zukunftsvision Zukunftsvision Zukunftsvision Zukunftsvision Entwicklungsziele Prioritäre Maßnahmen Quelle: Eigene Darstellung 2014 Zwischen den fünf Handlungsfeldern und den einzelnen Zielen gibt es vielfältige Wechselwirkungen und fließende Übergänge. Dies bedeutet, dass im anstehenden Umsetzungsprozess einzelne Maßnahmen und Projekte auch mehrere Handlungsfelder betreffen können und somit verschiedenen Entwicklungszielen dienen. Die einzelnen Handlungsfelder werden nicht isoliert betrachtet sondern sie sind eng miteinander verknüpft. Dies unterstreicht den integrativen Charakter der Strategie. 4.7 Handlungsfelder Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Das Wittlager Land ist geprägt von einer großen Identifikation der Menschen mit ihrer Region. Die daraus resultierende gelebte Solidarität und Gemeinschaft zeichnen das 57

59 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wittlager Land aus. Die Unterstützung der Menschen über alle Generationen und kulturellen Hintergründe hinweg ist ein besonderes Anliegen der Region. Gemeinsam werden die regionalen Strukturen von der Krippe bis zum Ehrenamt gestärkt, die Integration in die dörfliche Gesellschaft gelebt und den Jugendlichen berufliche Perspektiven im Wittlager Land aufgezeigt. Entwicklungsziele Bildungs- und Betreuungsangebot im Wittlager Land stärken und qualitativ entwickeln Vernetzung und Kooperation Übergänge von der Krippe bis zu den weiterführenden Schulen Generationenvernetzung Die Vernetzung und Kooperation von Schulen im Wittlager Land trägt zur Sicherung des regionalen Schulstandorts und damit zum Erhalt der Lebensqualität in den Gemeinden der Region bei. Im Wittlager Land existieren bereits etablierte Initiativen und Kooperationen wie das Netzwerk Schule-Wirtschaft und die Bildungslandschaft Wittlager Land, die sowohl Schulen untereinander als auch Schulen mit Unternehmen vernetzen. Das Wittlager Land will diese Netzwerke in der kommenden Förderperiode noch stärker ausbauen und die bestehenden Kooperationen zur Umsetzung weiterer gemeinsamer Maßnahmen nutzen, um u.a. der Abwanderung von Schülerinnen und Schüler aus der Region entgegenzuwirken. Insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen den Schulen gilt es, zum Beispiel gemeinsame Lehrerpools unter Einbindung von pensionierten Lehrern oder Fachleuten zu prüfen, den Austausch von Lehrmitteln zu forcieren oder gemeinsame Projekttage zu initiieren. Um eine Kontinuität des Lernens der Kinder beim Übergang von der Krippe in den Kindergarten, vom Kindergarten in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführenden Schulen zu sichern, will das Wittlager Land die Übergänge zwischen den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen zum Beispiel über ein gemeinsames Bildungskonzept oder Qualifizierungsmaßnahmen qualitativ entwickeln und gestalten. Es gibt lokal bereits erfolgreiche Ansätze, die regional übertragen werden und die Verbindungen zwischen den Institutionen stärken sollen. Unter dem Gesichtspunkt der Generationenvernetzung will das Wittlager Land, auch im Hinblick auf den demografischen Wandel, stärker auf das Potenzial der älteren Generation für Bildung und Betreuung zurückgreifen. In diesem Zusammenhang sollen zum Beispiel gemeinsam mit Schulen Mehrgenerationenprojek- 58

60 Entwicklungsstrategie Wittlager Land te initiiert werden, bei denen den das gegenseitige Lernen voneinander im Mittelpunkt steht. Neben dem schulischen Betreuungsangebot sind für Kinder und Jugendliche auch offene Angebote zu schaffen. Für die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen sind dementsprechend geeignete Räumlichkeiten und Plätze im Wittlager Land bereitzustellen oder zu schaffen. Offene Angebote für Kinder und Jugendliche Wirkungsindikatoren Anzahl der aus dem Netzwerk gemeinsam entwickelten und umgesetzten Maßnahmen Anzahl der Kooperationstreffen und Maßnahmen zur Etablierung von Übergängen zwischen zwei Bildungseinrichtungen in der Region Anzahl der initiierten Mehrgenerationenprojekte Art und Anzahl der offenen Angebote für Kinder und Jugendlichen (inkl. Schaffung entsprechender Räumlichkeiten) Umsetzungswirkung: mittel- bis langfristig Willkommenskultur weiter ausbauen, neue Angebote etablieren und Integration von Neubürgern verbessern Für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die als Neubürger in die Region kommen, will das Wittlager Land die Integration in die dörfliche Gemeinschaft durch besondere Angebote erleichtern. Angebote für Neubürger in der gesamten Region sollen geschaffen werden, wie z.b. Willkommenspaten, Thementreffpunkte zum offenen Austausch und interkulturellen Dialog oder Willkommensveranstaltungen. In diesem Zusammenhang sind die bereits vorhandenen Strukturen und Angebote, zum Beispiel in der Ortschaft Venne, zu nutzen und insbesondere die Vereine aktiv einzubinden. Sportangebote und Vereinsaktivitäten sind für die integrative Arbeit und die Verständigung zwischen den Kulturen prädestiniert und sollten verstärkt als Chance zum Dialog genutzt werden. Förderung des Gesellschaftlichen Dialogs Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der Angebote für Neuzugezogene 59

61 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Anzahl von Neuzugezogenen, die sich in die Region integriert fühlen (quantitative Befragung oder qualitativ über Engagement von Neubürgern zu erheben) Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig Ehrenamt stärken, Strukturen sichern Potenzial und Strukturen Information und Kommunikation Das Wittlager Land zeichnet sich durch eine aktive Gemeinschaft aus, die geprägt ist durch ehrenamtliches Engagement. Dieses bildet die Basis der dörflichen und regionalen Gemeinschaft. Zur gezielten Stärkung des ehrenamtlichen Engagements will das Wittlager Land Strukturen zur Aktivierung und Unterstützung des ehrenamtlichen Potenzials aufbauen. In Anlehnung an das Best-Practice-Beispiel Kontaktstelle Ehrenamt in Ostercappeln soll zum Beispiel die Möglichkeit, eine Freiwilligenagentur für das Wittlager Land einzurichten, geprüft und im besten Falle umgesetzt werden. Eine derartige Einrichtung kann eine verbesserte Koordination, Sicherung der Qualität und Unterstützung von Ehrenamt und Ehrenamtlichen gewährleisten. Zudem wird eine stärkere Verknüpfung von Ganztagsangeboten in den Schulen mit der Tätigkeit von Vereinen zur Nachwuchssicherung angestrebt. Mit der Absicht, zusätzliche Menschen für das ehrenamtliche Engagement zu motivieren, soll eine Imagekampagne für das Ehrenamt im Wittlager Land initiiert werden. Über diese Imagekampagne sollen mögliche Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten eines ehrenamtlichen Engagements verstärkt dargestellt werden. Mit der Etablierung eines Aktivkreises für die im Ehrenamt tätigen Akteure soll eine Kommunikationsplattform im Wittlager Land geschaffen werden, um den gegenseitigen Austausch zu fördern und Akteure und Angebote zu vernetzen. Wirkungsindikatoren Prüfung der Einrichtung einer Freiwilligenagentur Art und Anzahl der durchgeführten Maßnahmen zur Information der Bevölkerung und Austausch über das Ehrenamt Umsetzungswirkung: mittel- bis langfristig 60

62 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Fachkräfte an das Wittlager Land binden, neue Fachkräfte gewinnen Zur Fachkräftesicherung im Wittlager Land will die Region gemeinsam verschiedene Ansätze verfolgen. So soll zukünftig das bereits bestehende Netzwerk zwischen den Schulen und regionalen Unternehmen (Netzwerk Schule-Wirtschaft) gefestigt werden, um unterstützende Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu entwickeln. Erste Ansätze sind bereits initiiert worden, an die angeknüpft werden kann. Zudem soll eine stärkere Kooperation mit der Hochschule Osnabrück im Bereich der Fachkräftesicherung angestrebt werden, um das Potenzial von Studienabbrecher in der Region zu nutzen. Die KMU im Wittlager Land stellen ein breites Spektrum an Berufen dar. Die Bekanntheit dieser unterschiedlichen Berufsbilder sollen gefördert und die Ausbildungs- sowie Studiengänge von Betrieben und Unternehmen für Schülerinnen und Schüler transparent gestaltet werden. Diese Maßnahme soll unter anderem im Rahmen von Ausbildungsmessen oder Werbekampagnen erfolgen. Ein wichtiges Standortkriterium für Arbeitnehmer ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu halten, wird die Möglichkeit, Arbeits- und Privatleben in Einklang zu bringen, immer wichtiger. In diesem Zusammenhang will das Wittlager Land Unternehmen für familienbewusste Arbeitsplätze sensibilisieren, betriebliche Betreuungsangebote in Kooperation mit Kita und Grundschulen entwickeln und die Schaffung von Betreuungsangeboten in Tagesrandzeiten in den Fokus nehmen. Netzwerke Berufsbilder Familie und Beruf Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der aus dem Netzwerktreffen Schule Wirtschaft entwickelten und umgesetzten Maßnahmen Art und Anzahl der Maßnahmen, um die Bekanntheit der Berufsbilder in der Region zu steigern Art und Anzahl der Kooperationen bezogen auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf Umsetzungswirkung: langfristig Klimaschutz, Natur und Umwelt Mit seiner vielfältigen Landschaftsstruktur besitzt das Wittlager Land einen individuellen Naturraum. Die Region liegt im Natur- und Geopark TERRA.vita und ist geprägt durch das Wiehengebirge im Süden, das Venner Moor im Norden sowie die Hunte mit seinen Nebengewässern. Diese typische Landschaft zeichnet das Wittlager Land aus. 61

63 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Gemeinsam werden Maßnahmen umgesetzt, die die Landschaft in seinen ganzen Facetten als Lebensgrundlage für die Bevölkerung nachhaltig schützt. Der Klimaschutz hat als Aufgabe ihren direkten Einfluss auf die Landschaft. Diese Verknüpfung wird genutzt, um die Menschen im Wittlager Land für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Entwicklungsziele Wasserqualität im Wittlager Land sichern Hunte und deren Nebengewässer im Einzugsgebiet des Dümmers renaturieren, Trinkwasserqualität erhalten Renaturierung Trinkwasserqualität Koordination Das Wittlager Land will mit der Umsetzung wasserwirtschaftlicher und landespflegerischer Maßnahmen die Renaturierung der regionalen Gewässer forcieren und die Wasserqualität in der Region sichern. Zu diesem Vorhaben gibt es bereits einen wichtigen Ansatz, der aktiv vorangetrieben werden soll: Mit der Kooperation zwischen den Gemeinden im Wittlager Land, dem Landkreis Osnabrück sowie dem UHV Nr. 70 liegt eine konkrete Vereinbarung vor, wasserwirtschaftliche und landespflegerische Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Diese Kooperation berücksichtigt auch die Bestandsaufnahme und Ausweisung von Retentionsflächen zum Nährstoffrückhalt und als Lebensraum für Flora und Fauna. Als wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserqualität im Wittlager Land will die Region den Nährstoffeintrag durch landwirtschaftliche Maßnahmen reduzieren und die Nährstofffracht in der Hunte verringern. Mit der Kooperation zwischen der regionalen Landwirtschaft, dem UHV Nr. 70 sowie dem NLWKN existiert bereits eine umsetzungsorientierte Zusammenarbeit. Die bestehende Initiative soll fortgeführt sowie intensiviert und die kooperative Zusammenarbeit zur Sicherung der Trinkwasserqualität im Wittlager Land gestärkt werden. Um die Maßnahmen, Initiativen und Kooperationen zur langfristigen Sicherung der Wasserqualität im Wittlager Land zu koordinieren und dadurch eine effiziente Umsetzung zu garantieren, will das Wittlager Land Verantwortlichkeiten benennen bzw. eine Stelle schaffen, die diese Koordination langfristig übernimmt. 62

64 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Art und Qualität der Renaturierungsmaßnahmen Art und Anzahl der umgesetzten Maßnahmen, die durch die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft im Wittlager Land, dem UHV und dem NLWKN entstanden sind Einrichtung einer Koordinationsstelle Umsetzungswirkung: langfristig Moore im Wittlager Land schützen und erlebbar gestalten Das Wittlager Land verfügt mit dem Venner Moor und dem Campemoor über wertvolle Moorbereiche. Das Wittlager Land will den Ausbau des Moorschutzes stärken und wertvolle Moorbereiche wiederherstellen. Die Renaturierung soll in Verbindung mit Landesinitiativen und Moorschutzprogrammen sowie im Rahmen von Flurerneuerungsverfahren erfolgen. Um der Bevölkerung und Gästen die Bedeutung der Moore für den Wasserhaushalt der Landschaft und als einzigartigen Lebensraum für Flora und Fauna zu verdeutlichen, will das Wittlager Land die Moore unter dem Gesichtspunkt der Umweltbildung erlebbar gestalten. Dazu sollen Möglichkeiten des Naturerlebens sowie Informationspunkte zur Moorlandschaft geschaffen werden. Moorschutz Erlebbarkeit Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der Maßnahmen zum Moorschutz Art und Anzahl der etablierten Angebote, um das Moor für die Bevölkerung erlebbar zu gestalten und im vertretbaren Rahmen touristisch zu profilieren Umsetzungswirkung: mittelfristig 63

65 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energiequellen in regionaler Verantwortung nutzen Energiesparkonzepte Innovative Konzepte zur Energienutzung Netzstrukturen Als Beitrag zur CO 2 -Reduktion will das Wittlager Land die Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Energiesparkonzepten unter gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten unterstützen. Dadurch soll eine effizientere Energiepolitik betrieben und das Potenzial erneuerbarer Energien im Wittlager Land aufgezeigt werden. Dieses Vorhaben darf dementsprechend nicht nur die kommunalen Liegenschaften umfassen, sondern sollte auch weitere Sektoren wie Haushalte, Gewerbe-Handel- Dienstleistungen, Industrie sowie den Verkehr einbeziehen. Zunächst sollen durch einen qualifizierten Energieberater die öffentlichen Gebäude in der Region untersucht und Handlungsbedarfe zur Reduzierung der Energiekosten ermittelt werden. Ausgehend von dieser Initiative ist es in einem nächsten Schritt notwendig, Gebäudebesitzer und Unternehmer im Wittlager Land für individuelle Energieeinsparkonzepte zu sensibilisieren. Um neue Formen der Energiegewinnung zu etablieren, will das Wittlager Land die innovative Nutzung von Stoffen und Ausschussprodukten zur energetischen Verwertung stärker fördern. Es soll insbesondere die energetische Verwertung von Schwachholz, Grünschnitt der Wegerandstreifen und Biomasse aus der Grabenpflege geprüft und bei entsprechenden Möglichkeiten umgesetzt werden. Im Fokus steht zukünftig zudem die stärkere Nutzung von Abwärme produzierender Unternehmen. In der Ortschaft Venne sowie in Bohmte (BürgerWärme und BürgerEnergie) gibt es bereits innovative Ansätze, die für die Region als Best-Practice-Beispiel aufgeführt werden können. In Kooperation mit der Klimainitiative des Landkreises Osnabrück soll dieser Ansatz der Zusammenarbeit mit Unternehmen intensiv weiterverfolgt werden. In den Gemeinden des Wittlager Landes laufen derzeit noch Konzessionsverträge mit Strom- und Gasanbietern. Das Wittlager Land will sich frühzeitig vor Auslaufen der Konzessionsverträge mit den Bedingungen und Anforderungen einer Rekommunalisierung der Netze beschäftigen. Dazu soll auf Regionsebene ein Aktivkreis gegründet werden, der diese Thematik behandelt und die Möglichkeiten einer Rekommunalisierung der Netze prüft. 64

66 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der entwickelten und umgesetzten Energiesparkonzepte Art und Anzahl der Konzepte zur Energiegewinnung durch Stoffe und Ausschussprodukte Anzahl der Gespräche mit Unternehmen zur Nutzung der Abwärme Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig Flächeninanspruchnahme/-versiegelung reduzieren Zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme will das Wittlager Land innovative Maßnahmen in der Flächennutzungsplanung entwickeln und umsetzen. Das Wittlager Land zeichnet sich durch vielfältige Nutzungsansprüche an den Raum aus. Vor dem Hintergrund des Landschafts- und Naturschutzes sind die für die Flora und Fauna wertvollen Bereiche zu erhalten und zu sichern. Die verschiedenen Ansprüche an den Raum sind im Dialog zu eruieren, um standortgerechte Nutzungen zu etablieren. Ein wichtiges Instrument dafür liegt in der informellen Flächennutzungsplanung, die das Ergebnis eines intensiven Dialogs zwischen den Akteuren sein soll. Als Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme will das Wittlager Land Möglichkeiten zur Etablierung eines gemeinsamen Flächen- und Kompensationsmanagements untersuchen und umsetzen. Angeknüpft werden soll in diesem Bereich ebenfalls an die Initiative zur Umsetzung wasserwirtschaftlicher und landespflegerischer Maßnahmen der Gemeinden, dem UHV Nr. 70 sowie dem Landkreis Osnabrück. Es sollen die Kompensationsmaßnahmen aus der Eingriffsregelung in FGE-Maßnahmen realisiert und dadurch gemeinsam für die Natur wichtige Bereiche aufgewertet werden. Ergänzend dazu sollen Möglichkeiten zur Erstellung eines ökologischen Wegerandstreifenkonzeptes geprüft und ggfs. die Wegeseitenränder für den Naturschutz nutzbar gemacht werden. Innovative Maßnahmen Kompensationsmanagement Wirkungsindikatoren Anzahl der entwickelten und umgesetzten innovativen Maßnahmen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme Erstellung eines ökologischen Wegerandstreifenkonzeptes Umsetzungswirkung: langfristig 65

67 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Bevölkerung für den Klima- und Umweltschutz sensibilisieren Sensibilisierung Einbindung von Kindern und Jugendlichen Die Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln sind in vielen Bereichen Vorreiter bei Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz. Um auch private Haushalte und Unternehmen für Investitionen in klimaschonende Maßnahmen zu sensibilisieren, will die Region Aufklärungsarbeit leisten und entsprechende Informationskampagnen anstoßen. Als wichtiger Kooperationspartner soll die Expertise der Klimainitiative des Landkreises Osnabrück für Maßnahmen in der Region genutzt werden. Gemeinsam mit der Klimainitiative sollen Veranstaltungen und Wettbewerbe, aber auch Medien für die Aufklärung eingesetzt und genutzt werden. Die Grundlagen für ein generelles Umweltbewusstsein und Verständnis für nachhaltiges Handeln sind bereits im Kindesalter zu legen. Das Wittlager Land will deshalb die Kinder und Jugendlichen stärker in den Klima- und Umweltschutz einbinden und sie in Zukunft bereits im frühen Alter für die Belange von Natur und Umwelt sensibilisieren. Für dieses Vorhaben sollen sowohl Schulen als auch Vereine und Jugendpfleger gewonnen werden. Erste gute Ansätze sind bereits in der Region vorhanden. Diese gilt es aufzunehmen und zu aktivieren. In Zusammenarbeit mit der Klimainitiative sollen weitere Maßnahmen entworfen, geprüft und mit Partnern aus der Region umgesetzt werden. Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der Informationskampagnen, Veranstaltungen und Wettbewerbe zur Sensibilisierung der Bevölkerung Anzahl der Kooperationen und Initiativen mit Schulen, Vereinen und Verbänden zur Einbindung von Kindern und Jugendlichen in den Umwelt- und Klimaschutz Umsetzungswirkung: mittelfristig Biotope sinnvoll vernetzen Biotope Um das Überleben bestimmter Tierarten und ihrer Lebensräume zu sichern, ist die Schaffung eines Netzes von Biotopen anzustreben. Das Wittlager Land will die bestehenden Biotope in der Region erfassen, den jeweiligen Zustand prüfen und eine sinnvolle Biotopvernetzung unter Berücksichtigung der verschiedenen Nutzungsansprüche herstellen. Durch eine sinnvolle Biotopvernetzung sollen im Ausgleich die bestehenden Nutzungsansprüche an den Raum gesichert sowie ein funktionaler Kontakt zwischen den bestehenden Biotopen hergestellt wer- 66

68 Entwicklungsstrategie Wittlager Land den können. Wirkungsindikatoren Anzahl der geprüften Biotopvernetzungen Anzahl der umgesetzten Biotopvernetzungen Umsetzungswirkung: mittelfristig Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Die wirtschaftliche Entwicklung im Wittlager Land basiert auf einem guten Branchenmix im Bereich der kleinen und mittleren Betriebe sowie einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur. Die heimische Landwirtschaft, die große Teile des landschaftlichen Kulturraums prägt, wird als wichtiger Kristallisationspunkt der ländlichen Entwicklung gesehen. Gemeinsam werden zur Stärkung des Lebensraums Wittlager Land die wirtschaftlichen Betriebe und Schulen im Rahmen gemeinsamer Netzwerke unterstützt. Weiterhin wird die heimische Landwirtschaft als Teil des dörflichen Lebens gestärkt. Die nachhaltige Entwicklung der Mobilität im Wittlager Land nimmt eine besondere Rolle ein. Damit wird die Grundlage für das wirtschaftliche Leben im Wittlager Land gesichert. Außerdem wird so die Basis für die Teilhabe von Menschen aller Generationen am gesellschaftlichen Leben weiter entwickelt. Entwicklungsziele Mobilität und Verkehrsinfrastruktur nachhaltig entwickeln Für das Wittlager Land hat der ÖPNV einen wichtigen Stellenwert. Er soll für alle Generationen gesichert sowie kundenorientiert weiterentwickelt werden. Dafür will das Wittlager Land mittels einer regionalen Informationskampagne die Bekanntheit des vorhandenen ÖPNV-Angebotes erhöhen. Ergänzend sollen Maßnahmen für mobilitäts- und aktivitätseingeschränkte Personen zur verbesserten Nutzbarkeit des ÖPNV geprüft und umgesetzt werden, zum Beispiel in Bezug auf die Lesbarkeit der Fahrpläne. Information 67

69 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Alternative ÖPNV- Modelle Reaktivierung der Schiene Verkehrswege Gleichzeitig stehen Möglichkeiten zur Ergänzung des vorhandenen Angebotes im Fokus, auch unter der Berücksichtigung des Ausbildungstransfers innerhalb des Wittlager Landes. Dazu zählen die Analyse und Umsetzung von alternativen und zukunftsfähigen Betriebsmodellen, zum Beispiel Ruf- und Bürgerbusse sowie ein Azubitransfer. Ein derartiges Projekt könnte auch als Modellvorhaben für die gesamte Region umgesetzt werden. Um nahtlose Mobilitätsketten zu initiieren, sind in diesem Zusammenhang auch die Verknüpfung und Ergänzung von Mobilitätsangeboten zu analysieren und gegebenenfalls umzusetzen. Das Wittlager Land sieht Potenzial in der Reaktivierung der derzeit für den Personenverkehr nicht genutzten Bahnstrecke. Dieses Potenzial soll unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten analysiert werden, um den SPNV auszubauen, insbesondere im Hinblick auf die Reaktivierung der Wittlager Kreisbahn. Vor diesem Hintergrund sind auch gewerbliche Schienenverbindungen in den Blick zu nehmen, um den kombinierten Verkehr und eine damit verbundene Teilverlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene zu analysieren. Auf der Grundlage des bereits 2012 erarbeiteten Konzeptes zu den Perspektiven der regionalen Verkehrsentwicklung Wittlager Land will die Region die kooperativ entwickelten Strategien zur ressourcenschonenden Mobilität sowie die darauf aufbauende gemeinsame Verkehrsentwicklungsplanung fortführen, auch mit dem Ausbau B 51. In diesem Zusammenhang werden zudem die Möglichkeiten des Ausbaus von Radwegen (u.a. Radverkehrsschnellwege) geprüft. Bei sämtlichen Maßnahmen ist die Flächeninanspruchnahme gegen den zu erwartenden Nutzen abzuwägen. Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der Maßnahmen zur Sensibilisierung und Information der Bevölkerung zum ÖPNV-Angebot Anzahl der Maßnahmen zur Prüfung und Umsetzung alternativer ÖPNV-Modelle Anzahl der Initiativen zur Reaktivierung der Wittlager Kreisbahn Umsetzungswirkung: kurzfristig 68

70 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Ländlichen und forstwirtschaftlichen Wegebau optimieren Das vorhandene weitläufige, oft historisch entstandene Wirtschaftswegenetz muss den heutigen Anforderungen entsprechend angepasst werden. Um ein leistungsfähiges und multifunktionales Wegenetz vorhalten zu können, sind im Wittlager Land die ländlichen und forstwirtschaftlichen Wege zu optimieren. Als Grundlage will die Region ein strategisches Wirtschaftswegekonzept erarbeiten. Hierzu wird eine konzeptionelle Untersuchung des vorhandenen Wegenetzes durchgeführt. Dieses soll nachhaltige Lösungsansätze aufzeigen. Für die sich daraus ergebenen Umsetzungsmaßnahmen soll auch zukünftig die Förderung zum ländlichen Wegebau genutzt werden. Wirtschaftswegenetz Wirkungsindikatoren Erarbeitung eines gemeinsamen Wirtschaftswegekonzept und sich daraus ergebende Maßnahmen Umsetzungswirkung: kurzfristig Heimische Landwirtschaft stärken und Entwicklungsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Familienbetriebe sichern Aufgrund der sich stetig ändernden Rahmenbedingungen für die landwirtschaftliche Produktion will das Wittlager Land gemeinsam mit regionalen Partnern, zum Beispiel dem Landvolk, Qualifizierungsmaßnahmen zur Stärkung der heimischen Land- Qualifizierung wirtschaftsunternehmen anbieten. Die Qualifizierungsmaßnahmen sollen sich sowohl an junge als auch an ältere Unternehmer ( Lebenslanges Lernen ) aus der Landwirtschaft richten. Die Qualifizierungsmaßnahmen sollen sich dabei an den aktuellen Herausforderungen der landwirtschaftlichen Produktion orientieren. Die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft für die Lebensmittelproduktion soll gemeinsam mit regionalen Partnern, darunter zum Beispiel das Landvolk, öffentlichkeitswirksam kommuniziert werden. Zielgruppen sind sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene in der Region. Langfristiges Ziel ist es, über die landwirtschaftliche Tier- und Pflanzenproduktion zu informieren und auf diesem Weg das Image und die Akzeptanz der heimischen Landwirtschaft zu stärken. In der Region existieren bereits gute Ansätze, an die angeknüpft werden kann, zum Beispiel die Initiative Transparenz schaffen in Bohmte und Bad Essen. Image und Verbraucherbildung 69

71 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Standortsicherung Umnutzung Zur Sicherung landwirtschaftlicher Betriebsstandorte will das Wittlager Land die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten durch abgestimmte Schwerpunktsetzungen bei der Flächennutzung im Dialog mit den unterschiedlichen Interessengruppen informell festlegen. Wertvolle landwirtschaftliche Standorte sind dabei zu erhalten. Das Instrument der informellen Flächennutzungsplanung ist ein Ansatz zur Sicherstellung der langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten der Landwirte. Zur Entflechtung von konkurrierenden Nutzungsansprüchen sollen zudem die Instrumente der Flur- und Waldflurbereinigung angewandt werden. Zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und für die Sicherung landwirtschaftlicher Flächen soll die Umnutzung leerstehender landwirtschaftlicher Immobilien zu Wohn- oder Gewerbezwecken geprüft werden. Um innovative Umnutzungsvorhaben zu initiieren, sind in einem ersten Schritt die Lage entsprechender Objekte und individuelle Potenziale zu erfassen. Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen Fortführung der bestehenden Ansätze und Entwicklung neuer Ansätze Anzahl der Flur- und Waldflurbereinigungsmaßnahmen Anzahl von umgenutzten leerstehenden landwirtschaftlichen Gebäuden Umsetzungswirkung: mittelfristig Regionale Wirtschaft vernetzen, Kooperationen schaffen Marketingstrategie Um das Binnen- und Außenmarketing des Wirtschaftsstandortes Wittlager Land zu stärken, soll eine gemeinsame Marketingstrategie für die Region entwickelt und umgesetzt werden. Basis ist die Bildung eines individuellen Profils, über das Standortvorteile des Wittlager Landes herausgestellt werden können. Zu den zu kommunizierenden Standortvorteilen zählen beispielsweise geringe Standortkosten, der gesunde Branchenmix von KMU sowie die Lebensqualität und damit die weichen Standortfaktoren. In diese Strategie sind auch Sensibilisierungsmaßnahmen für die regionalen Unternehmen einzuarbeiten. Denkbar ist zum Beispiel die Wahl eines Ausbilder des Jahres. 70

72 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Das bereits bestehende Netzwerk zur Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft im Wittlager Land soll fortgeführt und ausgebaut sowie die sich daraus ergebenden Maßnahmen entsprechend umgesetzt werden (vgl. auch Themenfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Kapitel 4.7.1). Netzwerk Wirkungsindikatoren Erarbeitete Marketingstrategie für das Wittlager Land Anzahl der Sensibilisierungsmaßnahmen für regionale Unternehmen Anzahl der umgesetzten Maßnahmen aus dem Netzwerk Schule- Wirtschaft Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig Hafen Wittlager Land weiterentwickeln Der Hafen Wittlager Land ist eines der größten regionalen Infrastrukturvorhaben der letzten Jahrzehnte und soll zukünftig als ein wichtiger Standortvorteil die wirtschaftliche Entwicklung der Region stärken und langfristig sichern. Daher will das Wittlager Land die bestehenden Planungen weiter forcieren und die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Standort schaffen. Dazu sollen die entsprechende Bauleitplanung eingeleitet und die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Weiterentwicklung Wirkungsindikatoren Aufstellung der Bauleitplanung für den Hafen Wittlager Land Umsetzungswirkung: mittelfristig Tourismus Das Wittlager Land ist als Teil der VarusRegion im Osnabrücker Land in eine starke touristische Destination eingebunden. Die vielfältigen Landschaftselemente mit dem Wiehengebirge, den Moorbereichen sowie den Wasserflächen profilieren die Region als eine abwechslungsreiche Erlebnisregion. Zusätzlich verfügt das Wittlager Land über eine gute Basisinfrastruktur im touristischen Bereich. Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung sind die vorhandenen Potenziale intensiv zu nutzen und auszubauen. 71

73 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Gemeinsam werden die bestehenden touristischen Infrastrukturen sowie die vorhandenen Angebote unter Berücksichtigung des endogenen Potenzials qualitativ aufgewertet und durch innovative Angebote ergänzt. Die touristische Entwicklung erfolgt dabei unter der Maxime der intensiven Kooperationen mit regionalen und überregionalen Partnern. Entwicklungsziele Regionale Rad- und Wanderwege qualitativ entwickeln und ausbauen Qualität E-Mobilität Touristische Infrastruktur Vernetzung Zur Ausschöpfung des touristischen Potenzials der Region will das Wittlager Land die bereits bestehenden Rad- und Wanderwege weiter entwickeln und ausbauen. Dabei hat der qualitative Ausbau des Wegenetzes eine höhere Priorität als der quantitative Ausbau. Um den aktuellen Ansprüchen an touristische Angebote Rechnung zu tragen, soll die E-Mobilität eine stärkere Berücksichtigung finden, denn nicht nur ältere Zielgruppen nutzen immer häufiger E-Bikes und Pedelecs für Touren. Daher sollen auf bestehenden Wegen Routen für E-Bikes und Pedelecs ausgewiesen werden. Dazu ist eine Bestandsaufnahme der potenziell zu nutzenden Wege vorzunehmen und diese auf Eignung zu prüfen. Weiterhin ist auch die Sicherung und Entwicklung der touristischen Infrastruktur entlang von ausgewiesenen Routen erforderlich. Die infrastrukturelle Ausstattung entlang dieser Routen soll kritisch geprüft, gegebenenfalls aufgewertet und/oder durch neue Angebote wie beispielsweise Verweilmöglichkeiten oder eine Optimierung der Ausschilderung ergänzt werden. Im Rahmen dieser Überprüfung ist auch die infrastrukturelle Ausstattung der Region im Bereich der touristischen E-Mobilität zu berücksichtigen. Auf Grundlage dieser Prüfung soll eine regionale Prioritätenliste aufgestellt und unter Berücksichtigung der kommunalen Haushaltslage umgesetzt werden. Touristische Erholungsgebiete sollten sich nicht an bestehenden Grenzen (Regions-, Landkreis- und Landesgrenzen) orientieren. Deshalb strebt das Wittlager Land eine stärkere Vernetzung mit benachbarten touristischen Destinationen an. In diesem Zusammenhang ist eine stärkere Kooperation mit dem Diepholzer Land denkbar und geplant, um beide Regionen über das bestehende Wegenetz und vorhandene touristische Themen besser zu verknüpfen. 72

74 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Ein wichtiges Anliegen des Wittlager Landes ist die qualitative Entwicklung und Etablierung des Themas Wandern. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Osnabrücker Land und dem Naturpark TERRA.vita soll zur Zertifizierung der Wanderregion Osnabrücker Land ein Masterplan Wandern in Kooperationen mit den ILE- und LEADER-Regionen im Naturpark TER- RA.vita erarbeitet und in der Folge umgesetzt werden. Im Wittlager Land beziehungsweise in der VarusRegion wird der Fokus beim Wandern auf dem DiVa-Walk liegen. Wandern Wirkungsindikatoren Anzahl der quantitativen Aufwertungen des Radwegenetzes Anzahl der E-Bikes- und Pedelec-Routen Aufstellung einer regionalen Prioritätenliste und Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen Anzahl der Kooperationen und daraus umgesetzter Maßnahmen Aufstellung des Masterplan Wandern in Kooperation mit dem TOL und TERRA.vita Umsetzungswirkung: mittelfristig Regionale Wertschöpfungsketten initiieren, regionale Produkte fördern Das Wittlager Land will in der Region kurze Handelswege etablieren und die Steigerung der Wertschöpfung insbesondere bei den Direktvermarktern initiieren. Erste Ansätze wurden bereits in der letzten Förderperiode umgesetzt, an die angeknüpft werden kann. Darauf aufbauend sind die Potenziale und Chancen der Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten zu regionalen Produkten zu identifizieren und auf dieser Grundlage Partnerschaften und Kooperationen zu ermitteln. Das Wittlager Land verfügt über verfügt über ein großes Warenangebot von regionalen Produkten. Als Basis für eine einheitliche Vermarktung sind zunächst regional einheitliche Rahmenbedingungen zu schaffen und damit verbundene Qualitätskriterien zu formulieren, um Produkte als regional zu kennzeichnen. Auf dieser Grundlage soll eine Bestandsaufnahme der vorhandenen regionalen Produkte und Waren durchgeführt werden. In einem nächsten Schritt sollen die regionalen Initiativen auf überregionaler Ebene mit ähnlichen Angeboten vernetzt werden. In Kooperation mit dem Naturpark TERRA.vita sollen die naturparkweiten Initiativen und Aktivitäten unter einem Dach Regionale Wertschöpfungsketten Regionale Produkte 73

75 Entwicklungsstrategie Wittlager Land gebündelt werden. Unter Beteiligung der Hochschule Osnabrück soll zudem ein breit aufgestelltes neues Netzwerk im Bereich regionaler Produkte initiiert werden. Wirkungsindikatoren Anzahl der geschaffenen Partnerschaften und Kooperationen in Bezug auf regionale Wertschöpfungsketten Verfassen einheitlicher Rahmenbedingungen und Qualitätskriterien für regionale Produkte Umsetzungswirkung: langfristig Wassertouristisches Angebot ausbauen Konzeptionen und Vernetzung Mit dem Mittellandkanal und dem Kronensee besitzt das Wittlager Land Wasserflächen, die in Teilen bereits touristisch genutzt werden. Das Wittlager Land sieht in den vorhandenen Wasserflächen noch Potenzial für eine stärkere touristische Inwertsetzung. Hierfür sollen konzeptionelle Grundlagen geschaffen werden, um Möglichkeiten der touristischen Nutzung bzw. Qualitätssteigerung darzustellen, zum Beispiel im Bereich des Naturtourismus am Kronensee. In diesem Zusammenhang ist auch die Möglichkeit einer Vernetzung touristischer Ziele über das Wasser zu hinterfragen, beispielsweise über ein Wassertaxi. Sich aus der Untersuchung ergebende Ansätze sind zu formulieren und gegebenenfalls umzusetzen. Wirkungsindikatoren Prüfung der Möglichkeiten zur touristischen Nutzung der Wasserflächen Erstellung eines Konzeptes zu Nutzung und Qualitätssteigerung der wassertouristischen Angebote Umsetzungswirkung: mittelfristig Regionale Veranstaltungen verknüpfen, Netzwerke schaffen Netzwerkstrukturen für Veranstaltungen Um kulturelle Veranstaltungen in den Gemeinden zukünftig regionsweit besser abzustimmen, will das Wittlager Land die entsprechenden Akteure im Rahmen von Netzwerken stärker zusammenführen. Die notwendigen Grundlagen soll zunächst ein Initiativkreis aus Akteuren der Tourismuswirtschaft und dem Kulturbereich erarbeiten. Der Fokus des angestrebten Netzwer- 74

76 Entwicklungsstrategie Wittlager Land kes liegt insbesondere in der besseren Abstimmung und Zusammenarbeit bei Veranstaltungen, auch im Hinblick auf die gemeinsame Nutzung entsprechender Infrastruktur zwischen den Gemeinden und die Einführung eines gemeinsamen Veranstaltungskalenders. Wirkungsindikatoren Einführung und Etablierung eines Initiativkreises Art und Anzahl der aus dem Initiativkreis umgesetzten Maßnahmen Umsetzungswirkung: kurzfristig Beherbergungsbetriebe Angebote ausbauen, Qualität sichern und weiterentwickeln In den touristischen Orten des Wittlager Landes sowie entlang der touristischen Routen gilt es, die Quantität des Angebotes an Beherbergungsbetrieben zu verbessern. Dazu will das Wittlager Land Möglichkeiten der Einkommensdiversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe als Ferienhof prüfen und vorantreiben. Zudem sind kreative Modelle zur Sicherung und zum Ausbau der Beherbergungsbetriebe zu entwickeln und zu nutzen. Dazu soll eine Initiativgruppe mit den kommunalen Touristikern und Vertretern des DEHOGA etabliert werden, die im Rahmen von Netzwerktreffen innovative Ideen und Modelle entwickelt. Neben der quantitativen Entwicklung des Angebotes will das Wittlager Land auch die Qualität der regionalen Beherbergungsbetriebe steigern. Diesbezüglich sind regionale Qualifizierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für die Betriebe anzubieten und durchzuführen, um die Servicequalität zu verbessern und die Beherbergungsbetriebe zu zertifizieren, auch vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit ( Tourismus für alle ). Angebotserweiterung Qualitative Entwicklung Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der innovativen Ideen sowie der umgesetzten Modelle zur Angebotserweiterung der Beherbergungsbetriebe Anzahl der Qualifizierungs- und Sensibilisierungsangebote für Betriebe Umsetzungswirkung: mittelfristig 75

77 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Mobilitätsangebote im touristischen Bereich verbessern Verknüpfung von Tourismus und ÖPNV Reaktivierung SPNV Um Erholungssuchenden die Landschaft und die touristischen Angebote auch über den motorisierten Individualverkehr hinaus zugänglich zu machen, will das Wittlager Land den Tourismus und den ÖPNV stärker verknüpfen. Deshalb sollen die Möglichkeiten der Verknüpfung von Verkehrsmitteln (Bahn / Bus / Fahrrad) zu touristischen Mobilitätsketten geprüft und in der Folge umgesetzt werden. Außerdem soll gemeinsam mit dem Naturpark TERRA.vita ein attraktives Mobilitätsticket entwickelt und umgesetzt werden, das ein abgestimmtes strukturiertes Tarifsystem im Bereich des Naturparks anbietet und so die regionale sowie überregionale Durchgängigkeit zu touristischen Zielen und Angeboten im Rahmen des ÖPNV ermöglicht. Für den touristischen Bereich sieht das Wittlager Land Potenzial in der Reaktivierung vorhandener Schienenstrecken (Wittlager Kreisbahn) in Kooperation mit der LEADER-Region Minden- Lübbecke in NRW. Wirkungsindikatoren Prüfung und Umsetzung touristischer Mobilitätsketten Prüfung der Möglichkeiten zur Reaktivierung des SPNV Umsetzungswirkung: mittelfristig Ehrenamtliches Engagement stärken, Bürgerleistungen fördern Qualifizierung und Schulung Identität und Sensibilisierung Ehrenamtlich engagierte Akteure haben im Wittlager Land auch im touristischen Bereich einen hohen Stellenwert. Das Wittlager Land will ehrenamtlich Tätigen Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen anbieten, um sie sowohl thematisch als auch rhetorisch im Bereich touristischer Führungen weiterzubilden. Wichtige Botschafter für den Tourismus im Wittlager Land sowie in der VarusRegion ist die Gesamtbevölkerung der Region. Dieses Potenzial will das Wittlager Land für das touristische Marketing sowohl inner- als auch außerhalb der Region noch stärker aktivieren. Dazu ist eine Steigerung der regionalen Identität mit der touristischen Entwicklung sowie Kenntnisse über regionale Tourismusangebote notwendig. Um die Identität mit der touristischen Entwicklung der Region zu steigern sollen Sensibilisierungsmaßnahmen wie z.b. Informationsveranstaltungen und Fachforen durchgeführt werden. 76

78 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Anzahl der Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen für Ehrenamtliche im touristischen Bereich Anzahl der Informationsveranstaltungen und Fachforen zum Thema Tourismus im Wittlager Land bzw. in der VarusRegion Umsetzungswirkung: mittelfristig Touristische Kooperationen neue Partnerschaften entwickeln Um Innovationen im Tourismus zu generieren, will das Wittlager Land überregionale Kooperationen und Partnerschaften initiieren. Es sind unter anderem Kooperationen mit LEADER- Regionen in NRW, mit den ILE-Regionen im benachbarten Landkreis Osnabrück und der ILE-Region Diepholzer Land, mit niederländischen Partnern über den TOL sowie mit dem Naturpark TERRA.vita geplant (vgl. Kapitel 11 Kooperationen ). Kirchen im Wittlager Land sind als Baudenkmäler zentrale Anlaufstellen für Besucher und Touristen. Erste touristische Ansätze bestehen beispielsweise mit der Kirchentour in der VarusRegion, in die auch das Wittlager Land eingebunden ist. Die Region will hier anknüpfen, um die touristische Kooperation mit den Kirchen im Wittlager Land zu verstetigen. Unter dem Begriff Spiritueller Tourismus sollen neue touristische Angebote mit religiösem Bezug angeboten werden (u.a. Ausbildung zum Kirchenführer, Kirchenmusik). Mit den Bus-Gästeführern besitzt das Wittlager Land ein großes Potenzial für die touristische Angebotsentwicklung, dass zukünftig stärkere berücksichtigt werden soll. Das Wittlager Land will dieses Angebot einerseits stärker in die touristische Vermarktung integrieren und außerdem weitere Angebote im Bustourismus etablieren. Mit der Gemeinde Bad Essen verfügt das Wittlager Land über eine starke touristische Kommune. Um die Zusammenarbeit und Kooperation der vier Kurorte im Osnabrücker Land (Bad Essen, Bad Laer, Bad Rothenfelde und Bad Iburg) zu stärken, soll eine Abstimmung der Infrastrukturmaßnahmen untereiander erfolgen. Die Abstimmung soll auf einzelörtlichen Konzepten basieren, die im Rahmen der Kooperation erarbeitet werden sollen. Überregionale Kooperationen Kirchen als Kooperationspartner Arbeitskreis Gästeführer Kurorte 77

79 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Qualität der Kooperation durch Überprüfung der eingeleiteten Maßnahmen Anzahl der neu geschaffenen touristischen Angebote in Kooperation mit den Kirchen Prüfung der touristischen Vermarktung der Bustouren und Anzahl der neu geschaffenen Angebote Umsetzungswirkung: mittelfristig Wohnen und Versorgung Das Wittlager Land ist ein attraktiver Wohnstandort in der Nähe des Oberzentrums Osnabrück. Die Menschen in der Region leben in ländlich geprägten Orten, die sich insbesondere in den zurückliegenden Jahrzehnten stetig entwickelt haben. Um den sich ändernden Anforderungen aufgrund des demografischen Wandels zu begegnen, ist eine zukunftsfähige Gestaltung der Orte unter der Maßgabe der flächenschonenden Entwicklung zu gewährleisten. Gemeinsam werden die Orte und Siedlungsbereiche den sich ändernden Anforderungen entsprechend nachhaltig entwickelt. Unter dem Fokus der Innenentwicklung werden die Versorgungsleistungen für die hier lebenden Menschen gesichert und angepasst. Entwicklungsziele Medizinische Nahversorgung in den Orten erhalten Medizinische Nahversorgung Die medizinische Nahversorgung wird vor dem Hintergrund des demografischen Wandels immer bedeutender. Medizinische Nahversorgung schafft Lebensqualität, kann aber auch lebenswichtig sein. Ein wichtiger Ankerpunkt der medizinischen Nahund Facharztversorgung im Wittlager Land ist die Nils-Stensen- Kliniken Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln. Das Wittlager Land will Maßnahmen unterstützen, die diesen Standort als wichtige Säule der medizinischen Versorgung in der Region sichern. Neben der Sicherung des Krankenhausstandortes ist die medizinische Nahversorgung im Bereich der Allgemeinmedizin in den Orten der Region zu stärken. Zur Unterstützung der Nachfolgeregelungen bei Hausärzten ist es notwendig, Initiativen zur Anwerbung junger Mediziner umzusetzen. 78

80 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Anzahl und Qualität der Initiativen zur Sicherung der stationären, örtlichen Nahversorgung im Bereich der Allgemeinmedizin Art und Anzahl angestoßener konkreter Initiativen zu Anwerbung junger Mediziner Umsetzungswirkung: langfristig Nahversorgung sichern sowie realistische innovative Angebote der Grunddaseinsvorsorge entwickeln und etablieren Die flächendeckende, dezentrale Nahversorgung der Ortschaften im Wittlager Land soll gesichert und an die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung angepasst werden. Kann die Grundversorgung der Bevölkerung über stationäre Einrichtungen von Handelsbetrieben nicht gewährleistet werden, will das Wittlager Land unter Einbeziehung der in dem Ort lebenden Menschen alternative beziehungsweise innovative Betriebsmodelle prüfen, entwickeln und bei Eignung umsetzen. Um tragfähige Strukturen zu sichern, sind nur realistische Betriebsmodelle umzusetzen. In Bohmte besteht mit dem mobilen Verkaufswagen Rollender Supermarkt bereits ein innovativer Ansatz, der als Best-Practice-Beispiel geprüft und bei Eignung auf die gesamte Region übertragen werden könnte. Ein Grundbedürfnis der in der Region lebenden Menschen und damit auch ein wichtiger Teil der Grunddaseinsvorsorge ist die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit. Dazu will das Wittlager Land die in den letzten Jahren verringerte Polizeipräsenz sichern und ausbauen. Der Dialog mit dem zuständigen Polizeikommissariat in Bramsche soll zu diesem Zweck intensiviert werden, um Möglichkeiten des Ausbaus der Polizeipräsenz sowie alternative Lösungen zu erörtern und zu diskutieren. Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung für mobilitätsund aktivitätseingeschränkte Personen ist es notwendig, ein entsprechendes Mobilitätsangebot zu Ärzten und Fachärzten Grundversorgung Polizeipräsenz Mobilitätsangebote vorzuhalten. Neben der Prüfung des bestehenden ÖPNV- Angebotes auf die Eignung für medizinische Fahrten sind auch alternative Mobilitätsangebote unter Berücksichtigung des ehrenamtlichen Engagements zu prüfen, zu entwickeln und umzusetzen. 79

81 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Art und Anzahl der entwickelten und umgesetzten Maßnahmen für eine flächendeckende, dezentrale Nahversorgung der Ortschaften im Wittlager Land Anzahl und Qualität der Maßnahmen zu innovativen Mobilitätsangeboten zu Ärzten und Fachärzten Umsetzungswirkung: mittel- bis langfristig Zukunftsfähige Siedlungsentwicklung abgestimmt gestalten KomWoB Bestandsimmobilien Flächenmanagement Identifikation Um eine abgestimmte Siedlungsentwicklung im Wittlager Land zu gestalten, ist auch zukünftig eine gemeinsame Wohnungsmarktanalyse zu betreiben. Daher will das Wittlager Land die etablierte Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung (KomWoB) fortsetzen und daraus weiterhin Umsetzungsstrategien entwickeln sowie kooperativ umsetzen. Insbesondere die Bestandsimmobilien müssen im Rahmen einer zukunftsfähigen Siedlungsentwicklung im Wittlager Land noch stärker in den Fokus gerückt werden, um sie für alle Zielgruppen attraktiv zu machen und den geänderten Ansprüchen anzupassen. Auf der Grundlage der KomWoB sollen entsprechende Maßnahmen wie Anreizsysteme zu Revitalisierung und Neukonfiguration, Rückbau ohne konkrete Nachnutzung sowie die Umnutzung von Gebäuden geprüft und initiiert. Zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und -versiegelung soll eine abgestimmte Strategie für ein gemeinsames Flächenmanagement erarbeitet werden. Im Rahmen einer ersten informellen Planung sollen thematische Entwicklungsbereiche gemeinsam definiert und Zielsetzungen konkretisiert werden. Dazu sind die relevanten Akteure zu identifizieren und in ein zu gründendes Netzwerk einzubinden. Neben einer Anpassung der baulichen Struktur ist die Identifikation der Menschen mit ihren Ortsteilen ein wichtiges Kriterium für eine zukunftsfähige Siedlungsentwicklung. Dementsprechend sollen die Willkommenskultur stärker gefördert und die Identifikation mit sowie das Verantwortungsbewusstsein der Menschen für Siedlungsbereiche gestärkt werden. 80

82 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Wirkungsindikatoren Fortführung der KomWoB und Anzahl der daraus umgesetzten Strategien Schaffung eines Anreizsystems zur Revitalisierung von Bestandsimmobilien Einrichtung eines Netzwerkes und Anzahl der daraus entwickelten Strategien zur Reduzierung des Flächenverbrauchs Art und Anzahl der Maßnahmen zur Stärkung der Identifikation der Bevölkerung mit den Siedlungsbereichen Umsetzungswirkung: mittelfristig Innentwicklung stärken, gewachsene Ortskerne sichern für und mit den Menschen Die gewachsenen Ortskerne bilden den Kristallisationspunkt des dörflichen Zusammenlebens. Daher will das Wittlager Land die städtebaulichen sowie die funktionalen Strukturen in den Ortskernen stärken und die Aufenthaltsqualität insgesamt erhöhen. Im Wittlager Land gibt es, über den Zukunftsfonds Ortskernentwicklung des Landkreises Osnabrück gute Ansätze, die auf regionaler Ebene weiter verfolgt sollen. In diesem Zusammenhang sollen die Akteure der informellen und formellen Planung zur Dorfentwicklung, also Akteure des ILEK, des Zukunftsfonds Ortskernentwicklung im LK Osnabrück und der Dorfentwicklungsverfahren, stärker vernetzt, die Aktivitäten abgestimmt und die sich daraus ergebenen Synergien genutzt werden. Gemeinsam sollen Möglichkeiten zur Verbesserung der Ortskerne erörtert, Fördermöglichkeiten für Maßnahmen ermittelt und unter Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort Projekte umgesetzt werden. Die Ortskerne werden ihrer Funktion als gesellschaftliche Treffpunkte erst durch die Bevölkerung gerecht, die die Ortskerne als Mittelpunkte gesellschaftlichen Lebens anerkennt. Daher ist es unerlässlich, neben der städtebaulichen und funktionalen Strukturstärkung weitere Angebote wie Veranstaltungen und regelmäßige Wochenmärkte zu etablieren. Für lebendige Ortskernen ist es notwendig, Gemeinschaftseinrichtungen und Treffpunkte für die im Wittlager Land lebenden Menschen vorzuhalten. Die vorhandenen Gemeinschaftseinrichtungen und Treffpunkte sollen den Ansprüchen an eine moderne Infrastruktur für das Gesellschaftsleben entsprechen, notwendige Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sollen unter- Ortskerne und Vernetzung Lebendige Mitte Treffpunkte 81

83 Entwicklungsstrategie Wittlager Land stützt und durchgeführt werden. Wirkungsindikatoren Etablierung einer Kooperation zwischen Akteuren der informellen und formellen Planung zur Dorfentwicklung und Anzahl der daraus abgeleiteten Maßnahmen Anzahl der Maßnahmen und Veranstaltungen zur Strukturstärkung der Ortskerne Anzahl der aufgewerteten Treffpunkte und Gemeinschaftseinrichtungen Umsetzungswirkung: mittel- bis langfristig Breitbandausbau weiter forcieren und Alternativen berücksichtigen Breitband und Alternativen Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Wohn- und Gewerbestandortes Wittlager Land will die Region den Ausbau des Breitbandnetzes forcieren. Zudem sind Alternativen für Randlagen wie zum Beispiel der Ausbau des LTE-Netzes und die Einrichtung von Richtfunk in die Überlegungen einzubeziehen und zu prüfen. Um mögliche Synergien durch Kooperation beim Ausbau des Breitbandnetzes zu nutzen, sind die in diesem Bereich tätigen Akteure im Wittlager Land zusammenzuführen und die sich ergebenden Möglichkeiten der gemeinsamen Unterstützung und Umsetzung auszuloten. Wirkungsindikatoren Prüfung der gemeinsamen Umsetzungsmöglichkeiten und daraus resultierende Maßnahmen Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig Wohn- und Lebensraum im Wittlager Land barrierefrei gestalten Barrierefreiheit Als Reaktion auf den demografischen Wandel will das Wittlager Land die regionale Infrastruktur an die sich ändernden Bedürfnisse einer älter werdenden Bevölkerung anpassen. Das betrifft die barrierefreie Gestaltung des privaten, vor allem aber des öffentlichen Raumes. Steuerungsbedarf besteht sowohl bei Gehwegen, Seitenräumen an Straßen und in Fußgängerbereichen, in Grünanlagen und in Spielbereichen. Handlungsbedarf gibt es auch bei Anlagen des öffentlichen Personennahverkehrs und im Bereich von Orientierungs- und Leitsystemen in den 82

84 Entwicklungsstrategie Wittlager Land Orten. Es soll zunächst eine Bestandsaufnahme in Form einzelner Bereisungen sowie mittels Befragungen der Anwohner vorgenommen werden. Im Anschluss sollen die Einzelmaßnahmen priorisiert und umgesetzt werden. Den Schwerpunkt werden die Ortskerne bilden. Wirkungsindikatoren Anzahl der Maßnahmen und Initiativen zur barrierefreien Gestaltung der öffentlichen Infrastruktur Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig Bahnhof Bohmte als wichtigen Verkehrsknotenpunkt erhalten und entwickeln Der Bahnhof Bohmte hat als regionaler Verkehrsknotenpunkt eine wichtige Anbindungsfunktion des Wittlager Landes an den überregionalen Schienenverkehr. Die Region strebt deshalb an, diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt zu erhalten und zukunftsfähig zu entwickeln. Um den Ansprüchen an eine moderne Infrastruktur zu entsprechen und allen Zielgruppen eine gesicherte Nutzung des Bahnhofs Bohmte zu ermöglichen, ist dieser barrierefrei zu gestalten. Dazu sollen Gespräche mit der Betreibergesellschaft Deutsche Bahn geführt und Maßnahmen zur Umgestaltung des Bahnhofs entsprechend umgesetzt werden Barrierefreie Gestaltung Wirkungsindikatoren Anzahl, Art und Qualität von Maßnahmen zum barrierefreien Umbau des Bahnhofes Umsetzungswirkung: kurz- bis mittelfristig 83

85 Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren 5 Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren STAFFELLAUF ein Wettkampf mit Botschaft: Stark ist man im Zusammenspiel, erfolgreich ist man im Team. Genauso können Abbildung 23: ILEK-Staffellauf Wittlager Land Bürgerinnen und Bürger ihr Engagement im Rahmen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) verstehen. Im Motto und in der Ausrichtung der Bürgerbeteiligungsverfahren im Wittlager Land sind bereits zu Beginn des Strategieprozesses die Stärken der Region betont worden. Auch um eine hohe Wiedererkennung zu erreichen, sind alle Informationen und Publikationen rund um die ILEK-Fortschreibung mit dem symbolischen Bild der Staffelläufer versehen worden (vgl. Abbildung 23). Die ILEK-Fortschreibung erfolgte im Zeitraum zwischen Juli und Dezember Aufgrund des vorherigen ILEK-Prozesses konnte auf bestehende Strukturen für eine konstruktive Zusammenarbeit zurückgegriffen werden. Um die Strukturen der zukünftigen Zusammenarbeit sowie grundlegende Themen der Region zu diskutieren, wurden bereits im November 2013 zur Lenkungsgruppensitzung die Fachdienstleiter aller drei Gemeinden eingeladen um gemeinsame potenzielle Schwerpunkte der Zusammenarbeit herauszufiltern. Aufbauend auf diesen Ergebnissen organisierte das laufende Regionalmanagement im Februar 2014 einen gemeinsamen Workshop der Gemeinderäte von Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln. Eine Rückschau auf ILEK-Projekte der vergangenen sechs Jahre bildete den inhaltlichen Aufschlag, um in der anschließenden gemeinsamen Diskussion Schwerpunkte für die zukünftige Ausrichtung der regionalen Zusammenarbeit zu setzen. Die Ergebnisse des Workshops bildeten die Basis für die Bewerbung um eine geförderte ILEK- Fortschreibung. Zugleich dienten sie als Orientierungspunkte für die folgenden Bürgerveranstaltungen. Der Startschuss für die ILEK-Fortschreibung war der Bürgerabend am 24. Juli Eingeladen wurde über die lokale Tageszeitung sowie über das lokale Wochenblatt, außerdem wurden alle Vereins- und Verbandsvorsitzenden in der Region sowie zahlreiche weitere regionale Akteure über ein persönliches Anschreiben zur Auftaktveranstaltung eingeladen. Am ersten Bürgerabend nahmen rund 80 interessierte Bewohner und Akteure aus dem Wittlager Land teil (vgl. Abbildung 24). An diesem Abend wurden durch das begleitende Büro und das noch laufende Regionalmanagement die Rahmenbedingungen der ILEK-Fortschreibung dargelegt. 84

86 Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren Abbildung 24: Plenum der Auftaktveranstaltung Quelle: pro-t-in, 2014 Im Anschluss hatten die Besucher die Möglichkeit, sich über die zukünftigen fünf Themenfelder zu informieren und in verschiedenen Gruppen erste eigene Ideen, Anregungen oder Projekte einzubringen. Um die Erkenntnisse aus den Gruppenarbeiten für den Fortschreibungsprozess nutzen zu können, wurde der Input auf Plakaten strukturiert. Auf Basis der Impulsfragen Stärken: Was ist schon gut? Wo sind Chancen für die Region? und Herausforderungen: Wo sind noch Schwachpunkte? Was fehlt? und den im Rahmen des vorangegangenen Workshops erarbeiteten Schwerpunkte wurden innerhalb der Themenfelder erste wichtige Anliegen der Bevölkerung deutlich (vgl. Abbildung 25). Abbildung 25: Beispielhaft: Ergebnisse des Bürgerabends Wohnen und Versorgung Quelle: pro-t-in, 2014 Am Ende des Abends wurden die Anmeldelisten für die Arbeitskreise ausgelegt, sodass jeder Interessierte im weiteren Verlauf der Fortschreibung die Möglichkeit zur Beteiligung hatte. Die Termine beider Arbeitskreisrunden wurden außerdem über die lokale Presse sowie die Websites der Gemeinden und des Regionalmanagements öffentlich gemacht. Die Beteiligten des Bürgerabend sowie der anschließenden Arbeitskreisen spiegeln die relevanten Akteure der Region wider (vgl. Tabelle 11). 85

87 Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren Tabelle 11: Beteiligte im Fortschreibungsprozess Träger öffentlicher Belange Vertreter des Amts für regionale Landesentwicklung Weser-Ems GS Osnabrück (ArL) Vertreter des LK Osnabrück: Fachdienst Planen und Bauen; Fachdienst Jugend; Klimainitiative; Kulturbüro; Fachdienst Umwelt Mitarbeiter der Gemeinden des Wittlager Landes Kommunale Jugendpfleger Kommunale Gleichstellungs-beauftragte Vertreter des Bildungsbüros Vertreter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Vertreter des Natur- und Geoparks TER- RA.vita Vertreter der Kommunalpolitik Vertreter der Schulen Vertreter von Kindertagesstätten Vertreter des Tourismusverband Osnabrücker Land Vertreter der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) Vertreter des UHV Wirtschafts- und Sozialpartner Bürgerinnen und Bürger Vertreter der Heimatvereine Vertreter von Heimatmuseen Vertreter der Kunst- und Kulturvereine Vertreter der Kur- und Verkehrsvereine Vertreter der Kirchenvorstände Vertreter der Naturschutzvereine und - verbände Landwirte Vertreter des Landvolks Vertreterinnen der Landfrauen Vertreter der Landjugend Vertreter der Sozialverbände Vertreter der Turn- und Sportvereine Vertreter der Initiative Wittlager Kreisbahn Vertreter des Kinderhaus Wittlage e.v. Unternehmer und Firmenvertreter Vertreter der Gewerbe- /Einzelhandelsvereinigungen Quelle: Eigene Darstellung 2014 Um die Ergebnisse des Bürgerabends zu konkretisieren und die Entwicklungsziele der einzelnen Themenfelder abzustimmen, fanden zu jedem Themenfeld zwei Arbeitskreissitzungen statt. Der zeitliche Ablauf des Beteiligungsprozesses ist in Abbildung 27 ausführlich dargestellt. In der ersten Arbeitskreisrunde wurden die Stärken und Potenziale sowie Schwächen und Herausforderungen für jedes Handlungsfeld besprochen und um weitere Aspekte ergänzt. Ebenfalls wurden erste Ansätze für die zukünftigen Entwicklungsziele notiert sowie Projektideen aufgenommen. Abbildung 26: Arbeitskreise Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr sowie Tourismus Quelle: pro-t-in,

88 Lenkungsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren Abbildung 27: Beteiligungsprozess Zeitplan Herbst 2013 Februar Juli September 2014 Ende September / Anfang Oktober Oktober Ende Oktober 11. November 2014 Mitte KW 48 Anfang KW 51 Struktureller Ablauf / Beteiligung Vorabstimmung in der LKG Workshop mit den Ratsmitgliedern Bürgerabend - Beteiligung der Öffentlichkeit Kommunales Wirtschaftsforum Runde I Arbeitskreise (5 Handlungsfelder) Herbstmärkte im Wittlager Land Runde II Arbeitskreise (5 Handlungsfelder) erweiterte LKG-Sitzung ILEK-Entwurf an die Gemeinden Freigabe des ILEK- Entwurfes durch die Gemeinden 10. Januar 2015 Abgabe des ILEK Quelle: Eigene Darstellung 2014 Diese Ansätze wurden im Anschluss durch das Planungsbüro weiter ausformuliert. In der zweiten Arbeitskreisrunde wurden neben der Abstimmung der Entwicklungsziele auch prioritäre Maßnahmen benannt, die bei einer erfolgreichen Bewerbung um ein Regionalmanagement als Startprojekte umgesetzt werden sollen. Zusätzlich wurden in jedem Arbeitskreis ein Sprecher und ein Stellvertreter gewählt, die in der regionalen erweiterten Lenkungsgruppe die Themen der Handlungsfelder repräsentieren. Im Anschluss an die Arbeitskreissitzungen wurden alle Ergebnisse protokolliert und den Teilnehmern zur Verfügung gestellt sowie auf der Website des Regionalmanagements veröffentlicht. Die Arbeitskreise waren mit insgesamt 56 Personen bei der ersten Runde und 54 Personen bei der zweiten Runde gut besucht. Um möglichst viele Akteure einzubinden, fanden die Sitzungen ausschließlich abends statt. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass die Sitzungen in unterschiedlichen Ortsteilen der drei Gemeinden stattfinden. Um auch die regionalen Unternehmer in die zukünftige regionale Entwicklung einzubinden, wurde im September von den Gemeinden gemeinsam mit dem Regionalmanagement zum zweiten Kommunalen Wirtschaftsforum eingeladen. In einem Impulsvor- 87

89 Der ILEK-Prozess Beteiligungsverfahren trag wurde die fachliche Grundlage für eine Podiumsdiskussion und anschließende Gespräche zum Thema Standortmarketing im Wittlager Land gelegt. Abbildung 28: Plenum beim zweiten Kommunalen Wirtschaftsforum Quelle: pro-t-in, 2014 Weiterhin war die ILEK-Fortschreibung auch Thema auf den Herbstmärkten in der Region. Hier konnten sich interessierte Bürger des Wittlager Landes über die vorläufigen Ergebnisse sowie die Arbeitskreistermine informieren und weitere Ideen oder Projektvorschläge auf Projektideenbögen einreichen 8. Die Bögen lagen auch in den Rathäusern der Region aus und konnten auf der Website des Regionalmanagements heruntergeladen werden. Durch die ausgefüllten Projektbögen konnte somit schon während des Erstellungsprozesses der Fortschreibung ein Projektpool aufgebaut werden. Während der gesamten Organisation des Abstimmungs- und Entscheidungsprozesses im Rahmen der ILEK-Fortschreibung wurden die Grundsätze eines offenen und transparenten Verfahrens beachtet. Dieses Vorgehen wurde von Beginn an mit der Lenkungsgruppe als regionales Entscheidungsgremium abgestimmt. Die Struktur des Beteiligungsprozesses wurde diskutiert und mit den Vertretern der beteiligten Kommunen festgelegt. In diesem Rahmen wurde auch abgestimmt, welche regionalen Akteure direkt für den Beteiligungsprozess eingeladen werden sollen. Kontinuierlich wurden aktuelle Ergebnisse, Ideen sowie Termine auf einer eigens eingerichteten Unterseite auf der Website des Regionalmanagements publiziert, sodass interessierte Bürger durchgehend Gelegenheit hatten, sich im Sinne einer transparenten Dokumentation über den Fortschreibungsprozess zu informieren ( Auch wurde der gesamte Prozess von der lokalen Presse, dem Wittlager Kreisblatt, begleitet 9. 8 Der Projektideenbogen im Anhang 9 Eine Aufstellung aller Presseartikel befindet sich im Anhang 88

90 Lenkungsgruppe: Anforderung und Arbeitsweise 6 Lenkungsgruppe: Anforderung und Arbeitsweise 6.1 Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe Die Regionale Lenkungsgruppe ist das zentrale Koordinationsgremium im ILEK- Umsetzungsprozess. Die Regionale Lenkungsgruppe bündelt in seiner spezifischen personellen Besetzung die notwendige fachliche Kompetenz, die einen nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklungsprozess sicherstellt. Die Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe spiegelt die strategische Ausrichtung des ILEK mit den verschiedenen Handlungsfeldern wider und ermöglicht die Berücksichtigung der Belange aller relevanten Bevölkerungsgruppen und regionalen Akteure. Auf kommunaler Seite sind jeweils zwei Vertreter der drei beteiligten Kommunen Gemeinde Bad Essen, Gemeinde Bohmte und Gemeinde Ostercappeln in der Regionalen Lenkungsgruppe eingebunden. Zu den sechs kommunalen Vertretern erhalten fünf Wirtschafts- und Sozialpartner (WiSo-Partner) einen Sitz in der Regionalen Lenkungsgruppe. Die fünf WiSo-Partner werden nicht von den Kommunen entsandt, sondern sind gewählte Arbeitskreissprecher. Durch diese thematischen Vertreter sind alle für die Region wichtigen Themenbereiche in der Regionalen Lenkungsgruppe integriert: Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr / Tourismus / Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales / Klimaschutz, Natur und Umwelt / Wohnen und Versorgung. Um eine Vertretung der jeweiligen Themen in der Regionalen Lenkungsgruppe sicherzustellen, wurden zudem Vertreter der Arbeitskreissprecher benannt. Neben den regionalen Vertretern gehören auch überregionale Akteure zur Regionalen Lenkungsgruppe. Dazu zählen Vertreter des Amts für regionale Landesentwicklung Weser-Ems Geschäftsstelle Osnabrück, des Landkreises Osnabrück sowie des Tourismusverbands Osnabrücker Land. Bei bestimmten thematischen Diskussionen und Entscheidungen kann der Kreis der Regionalen Lenkungsgruppe bedarfsgerecht um einzelne Experten und ihre Fachkompetenz ergänzt werden. Die Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe ist Tabelle 12 zu entnehmen. Tabelle 12: Zusammensetzung der Regionalen Lenkungsgruppe Kommune Name Funktion Gemeinde Bad Essen Gemeinde Bohmte Gemeinde Ostercappeln Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Tourismus Betreuung, Bildung und Soziales Klimaschutz, Natur und Umwelt Natemeyer, Timo Pante, Andreas Goedejohann, Klaus De Buhr-Deichsel, Sabine Ellermann, Rainer Borgmeier, Michael Ballmeyer, Erik Haasis, Klaus Ludzay, Annette Wellmann, Robert Ellmer, Tim Uhlen, Carina Steffen, Friedrich John, Stefan Bürgermeister Bad Essen Fachdienstleiter Umwelt, Planen und Bauen Bürgermeister Bohmte Erste Gemeinderätin Bürgermeister Ostercappeln Fachdienstleiter Bau- und Planungsverwaltung Arbeitskreissprecher Stellv. Arbeitskreissprecher Arbeitskreissprecher Stellv. Arbeitskreissprecher Arbeitskreissprecher Stellv. Arbeitskreissprecherin Arbeitskreissprecher Stellv. Arbeitskreissprecher Wohnen und Versor- Kalmey, Ulrike Arbeitskreissprecher 89

91 Lenkungsgruppe: Anforderung und Arbeitsweise gung Bulthaup, Silke Stellv. Arbeitskreissprecherin Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Bendig, Uwe-Heinz Dezernatsteilleiter ArL Weser-Ems, Geschäftsstelle Osnabrück Landkreis Osnabrück Dr. Wilkens, Winfried Kreisrat Landkreis Osnabrück Tourismusverband Osnabrücker Land (TOL) Rosenbach, Petra Geschäftsführerin TOL Quelle: Eigene Darstellung, Arbeitsweise und -struktur Regionale Lenkungsgruppe Die Regionale Lenkungsgruppe übernimmt mit der umfassenden inhaltlichen sowie strukturellen Kompetenz die Begleitung des Entwicklungsprozesses im Wittlager Land und wird im Verlauf des Prozesses regelmäßig tagen (einmal jährlich). Die Regionale Lenkungsgruppe gibt Empfehlungen für die strukturelle Organisation des Prozesses sowie für die Umsetzung von möglichen Maßnahmen und Vorhaben im Rahmen der Projektauswahlkriterien des ILEK ab. Es soll nicht nur über Maßnahmen im Zuge des ILEK beraten, sondern auch im Sinne des partizipativen Evaluationsansatzes eine regelmäßige Erfolgskontrolle etabliert und mögliche Anpassungen der Entwicklungsziele durch die Regionale Lenkungsgruppe vorgenommen werden. Zusammenfassend übernimmt die Regionale Lenkungsgruppe folgende Aufgaben: Empfehlungen für die strukturelle Organisation Empfehlungen für die Umsetzung von Maßnahmen und Benennung von Verantwortlichkeiten Begleitende Evaluation des Umsetzungsprozesses und Vorschläge für die Anpassung der Entwicklungsziele Steuerungsgremium Die Regionale Lenkungsgruppe wird in der Prozessstruktur durch das Steuerungsgremium begleitet. Das Steuerungsgremium setzt sich aus den Vertretern der Kooperationskommunen, des Landkreises Osnabrück sowie des Amtes für regionale Landesentwicklung Geschäftsstelle Osnabrück zusammen. Das Steuerungsgremium übernimmt die operative Funktion im Entwicklungsprozess und ist für die endgültige Bewertung und Umsetzung der Empfehlungen aus der Regionalen Lenkungsgruppe zuständig. Die Zusammensetzung des Steuerungsgremiums ist in Tabelle 13 dargestellt. 90

92 Lenkungsgruppe: Anforderung und Arbeitsweise Tabelle 13: ILEK-Steuerungsgremium Wittlager Land Kommune Name Funktion Gemeinde Bad Essen Gemeinde Bohmte Gemeinde Ostercappeln Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Natemeyer, Timo Pante, Andreas Goedejohann, Klaus De Buhr-Deichsel, Sabine Ellermann, Rainer Borgmeier, Michael Bendig, Uwe-Heinz Bürgermeister Bad Essen Fachdienstleiter Umwelt, Planen und Bauen Bürgermeister Bohmte Erste Gemeinderätin Bürgermeister Ostercappeln Fachdienstleiter Bau- und Planungsverwaltung Dezernatsteilleiter ArL Weser-Ems, Geschäftsstelle Osnabrück Landkreis Osnabrück Dr. Wilkens, Winfried Kreisrat Landkreis Osnabrück Quelle: Eigene Darstellung Projektgruppen Für die Umsetzung einzelner Maßnahmen wird bei Bedarf und auf Empfehlung der Regionalen Lenkungsgruppe eine projektbegleitende Arbeitsgruppe eingesetzt. Die Arbeitsgruppe soll dabei an den Erarbeitungsprozess des ILEK anknüpfen und die bestehenden Strukturen aufgreifen. Bei der jeweiligen thematischen Ausrichtung sollen die Arbeitsgruppen durch Experten und deren fachliche Kompetenz ergänzt werden Bürgerforum Wittlager Land Um in der Umsetzungsphase des ILEK auch weiterhin die Bürger des Wittlager Landes einzubeziehen, ist ein Bürgerforum Wittlager Land in Planung. Hierbei soll es sich um eine zweijährig ausgerichtete Veranstaltung handeln, zu der alle Menschen in der Region eingeladen werden. Ziel ist es einerseits, die Bevölkerung über laufende ILEK- Projekte zu informieren und andererseits eine Plattform zum Austausch von Ideen, Anregungen und Kritik zu schaffen. Zudem wird so den Arbeitskreissprechern der einzelnen Handlungsfelder die Möglichkeit gegeben, sich mit der Arbeitsgruppe auszutauschen. Alles in allem wird das Bürgerforum während der Umsetzungsphase bis zum Jahr 2020 einen wichtigen Stellenwert einnehmen, um den Prozess transparent zu gestalten Regionalmanagement Ein zentrales Instrument im Rahmen der Arbeitsstruktur des ILEK- Umsetzungsprozesses ist das Regionalmanagement. Das Regionalmanagement koordiniert den gesamten Entwicklungsprozess und unterstützt die regionalen Akteure. Das Regionalmanagement wird im Entwicklungsprozess folgende Aufgaben übernehmen: Prozessbegleitung und -organisation Öffentlichkeitsarbeit Netzwerkarbeit Hilfestellung bei der Suche nach Projektpartnern Beratung bei Projektideen 91

93 Projektauswahlkriterien Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten Hilfestellung bei Projektanträgen Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten Das Regionalmanagement soll zukünftig zudem eine wichtige Schnittstelle zwischen den verschiedenen informellen und formellen Planungen auf regionaler und lokaler Ebene bilden. Es gilt, die verschiedenen Planungen zukünftig intensiver abzustimmen und im Dialog mit den eingebundenen Akteuren Synergieeffekte zu generieren. Die Struktur und Arbeitsweise der Gremien, die in das eingebunden sind, ist in Abbildung 29 dargestellt. Abbildung 29: Struktur und Arbeitsweise der Gremien in der Region Bürgerforum Wittlager Land (Alle 2 Jahre) Regionale Lenkungsgruppe (1 mal jährlich) Projektgruppen (nach Bedarf) (3-4 mal jährlich) Steuerungsgremium Regionalmanagement Quelle: Eigene Darstellung, Projektauswahlkriterien Um die aktuell erarbeitete regionale Entwicklungsstrategie inklusive der fünf Handlungsfelder des Wittlager Landes in der Förderperiode zu verwirklichen und den Entwicklungszielen näher zu kommen, müssen konkrete Projekte in der Region umgesetzt werden. Dabei können sowohl regionsweite als auch kommunale Vorhaben von Bedeutung sein und das Wittlager Land stärken. Für die Auswahl von Projekten wurden Kriterien festgelegt, die ein transparentes Auswahlverfahren ermöglichen. Grundsätzlich haben Maßnahmen, die eine direkte regionale Auswirkung haben, eine höhere Priorität. Dennoch können auch kommunale Projekte einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele leisten und so einen Mehrwert für die gesamte Region bieten. Das konkrete Vorgehen bei der Auswahl von Projekten ist Abbildung 30 zu entnehmen. 92

94 Projektauswahlkriterien Abbildung 30: Vorgehen bei der Projektauswahl Regionale Entwicklungsstrategie Wittlager Land Handlungsfelder Entwicklungsziele Teilziele Regionale Akteure Projektidee Projektpate / Regionalmanagement Entwicklung Projektantrag Darstellung der Ziele, Finanzierung, Wirkung etc. Regionalmanagement Prüfung der Projektidee in Rücksprache mit dem Steuerungsgremium Information der Antragssteller über Fördereckdaten Steuerungsgremium / Regionalmanagement / Projektpate Umsetzung des Projektes Quelle: eigene Darstellung 2014 Im Laufe des Beteiligungsverfahrens wurde ein Projektpool für die Umsetzung von Maßnahmen bis zum Jahr 2020 erstellt. Zusätzlich können sich Akteure aus der Region mit einem Projektvorschlag jederzeit an das Regionalmanagement wenden oder auch eine erste Projektberatung durch das Regionalmanagement in Anspruch nehmen. Konkrete Projektideen werden durch das Regionalmanagement auf ihre Eignung zur Umsetzung unter Berücksichtigung der regionalen Entwicklungsstrategie geprüft und im Anschluss dem Steuerungsgremium vorgestellt. Wesentlich ist es, dass sich zu jeder Maßnahme direkt ein Projektpate findet, der bei der Umsetzung die Verantwortung trägt. Weiterhin wird sich das Regionalmanagement um Fördermöglichkeiten bemühen, um auch außerhalb der ZILE-Richtlinien bei der Antragsstellung behilflich sein. Zu einem vollständigen Antrag gehören im Wesentlichen eine kurze Projektbeschreibung einschließlich einer Kostenaufstellung und Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Darstellung der Projektziele und ihrer Wirkung. Aus dem Projektantrag muss überprüfbar ersichtlich sein, wie sich das jeweilige Projekt in die regionale Handlungsstrategie des Wittlager Landes integriert. Die Projektanträge werden vom Regionalmanagement auf Vollständigkeit geprüft. Es wird kontrolliert, ob die Grundvoraussetzungen für einen positiven Projektbeschluss erfüllt sind. Ein Projekt muss folgende Grundvoraussetzungen erfüllen: 93

95 Prioritäre Maßnahmen im Wittlager Land Die Finanzierung des Projektes ist gesichert. Die Nachhaltigkeit des Projektes ist nachvollziehbar dargestellt. Die Projektunterlagen sind vollständig. Das Projekt unterstützt die regionale Entwicklungsstrategie und lässt sich einem Handlungsfeld zuordnen. Das Projekt hat Bedeutung für die Entwicklung des Wittlager Landes Das Projekt wird regionsweit umgesetzt oder hat als ein lokales Projekt eine Vorbildfunktion für die gesamte Region Um Akteuren aus der Region die Einreichung von Projekten zu erleichtern, ist eine Projektideenbogen entwickelt worden, welcher beim Regionalmanagement angefordert werden kann und auch auf der Website des Regionalmanagements zum Herunterladen bereit steht. 8 Prioritäre Maßnahmen im Wittlager Land Im Zuge des Beteiligungsverfahrens im Wittlager Land wurde ein Pool an Projektideen gesammelt, die nach und nach in der Umsetzungsphase zu prüfen und anschließend umzusetzen sind. Um in der ILEK-Umsetzungsphase einen Anhaltspunkt zu haben, mit welchen Projekten gestartet werden sollte, wurden in der zweiten Arbeitskreisrunde für jedes Handlungsfeld zwei bis fünf prioritäre Projektideen gefiltert. Diese wurden nach ihrer Bedeutung gestaffelt (vgl. Tabelle 14 bis Tabelle 18). Es gilt zu beachten, dass es sich hierbei um empfohlene Maßnahmen handelt, die in der ILEK-Umsetzungsphase weiter konkretisiert werden müssen. Alle ausgewählten Projekte sind einem Entwicklungsziel zuzuordnen. Weiterhin sind konkrete Projektpaten festgelegt worden. 94

96 Prioritätenintensität Prioritäre Maßnahmen im Wittlager Land Tabelle 14: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst 2015 Entwicklungsziel Projekt Projektpate Bildungs- und Betreuungsangebote im Wittlager Land stärken und qualitativ entwickeln Willkommenskultur weiter ausbauen, neue Angebote etablieren und Integration von Neubürgern verbessern Brückenjahr etablieren Gestaltung der Übergänge von der Krippe bis in die weiterführenden Schulen Sprachangebot Deutsch lernen Sprachkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Familien mit Migrationshintergrund GartenDialog Thematische Treffpunkte zum gesellschaftlichen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aus Familien mit Migrationshintergrund schaffen Mehrgenerationenprojekte etablieren Unter dem Gesichtspunkt Voneinander lernen Angebote mit und für Kinder/Jugendliche und Senioren schaffen Tim Ellmer (Kinderhaus Wittlager Land e.v.) Tim Ellmer (Kinderhaus Wittlager Land e.v.) Carina Uhlen (Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück) Annegret Menke (Wilhelm-Busch- Schule Hunteburg) 95

97 Prioritätenintensität Prioritätenintensität Prioritäre Maßnahmen im Wittlager Land Tabelle 15: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Klimaschutz, Natur und Umwelt für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst 2015 Entwicklungsziel Projekt Projektpate Wasserqualität sichern - Die Hunte und deren Nebengewässer im Einzugsbereich des Dümmers renaturieren - Trinkwasserqualität erhalten Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energiequellen in regionaler Verantwortung nutzen Bevölkerung für den Klima- und Umweltschutz sensibilisieren Umsetzung wasserwirtschaftlicher und landespflegerischer Maßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers im Rahmen der Kooperation der Landwirtschaft mit dem UHV und der NLWKN sowie dem Landkreis Osnabrück, den Gemeinden des Wittlager Land und dem UHV Stärkere Nutzung der Abwärme von Unternehmen Kooperation mit der Klimainitiative, WIGOS und den Unternehmen in der Region Sensibilisierung der Bevölkerung durch Veranstaltungen, Wettbewerbe etc. auch auf Unternehmen und Schulen auszuweiten Friedrich Steffen i.v. Gemeinden, Landkreis sowie Landwirtschaft Andreas Witte (Landkreis Osnabrück, Klimainitiative) Andreas Witte (Landkreis Osnabrück, Klimainitiative) Tabelle 16: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst 2015 Entwicklungsziel Projekt Projektpate Ländlichen und forstwirtschaftlichen Wegebau optimieren Heimische Landwirtschaft stärken und Entwicklungsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Familienbetriebe sichern Mobilität und Verkehrsinfrastruktur nachhaltig entwickeln Regionale Wirtschaft vernetzen, Kooperationen schaffen Strategisches Wirtschaftswegekonzept Projekt Von der Natur auf den Hof, von dem Hof auf den Teller Mobil-Points (Carsharing) Reaktivierung des SPNV, Reaktivierung des touristischen Bahnverkehrs Außen- und Binnenmarketing (u.a. Ausbilder des Jahres ) stärken Außendarstellung der Schulen stärken und weiter entwickeln Alf Dunkhorst, Michael Borgmeier, Andreas Pante (Gemeinden Wittlager Land) Simone Egli-Kroll (Landvolk) Josef Brockmeyer (PLANOS) Herr Haasis und Herr Uekermann (Initiative Wittlager Kreisbahn) Regionalmanagement/Olaf Dickmajer (Bürger) Ansatz in die Bildungslandschaft/ Netzwerk Schule- Wirtschaft integriert 96

98 Prioritätenintensität Prioritäre Maßnahmen im Wittlager Land Tabelle 17: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Tourismus für die ILEK- Umsetzungsphase ab Herbst 2015 Entwicklungsziel Projekt Projektpate Regionale Rad- und Wanderwege qualitativ entwickeln und ausbauen Anbindung des Wittlager Landes an die Dümmerregion Verknüpfung über die bestehenden Wege herstellen Touristiker im Wittlager Land (Annette Ludzay, Meike Schlichting, Anette Lange) Ausweisung von Routen für E-Bikes und Pedelecs mit entsprechender Darstellung Touristiker im Wittlager Land (Annette Ludzay, Meike Schlichting, Anette Lange) Mobilitätsangebote im touristischen Bereich verbessern Regionale Rad- und Wanderwege qualitativ entwickeln und ausbauen Regionale Wertschöpfungsketten und Produkte fördern Touristische Kooperationen neue Partnerschaften entwickeln Ausbau des Netzes an E- Bike-Ladestationen und Ausbau von Verleihstationen Gestaltung der Barrierefreiheit des Bahnhofs Bohmte Zusammenführung aller relevanten Akteure zur Umsetzung der Maßnahme Masterplan Wandern mit der regionalen Fokussierung auf die qualitative Aufwertung des bestehenden DiVa-Walks Zusammenführung und Schaffung einer Übersicht von regionalen Produkten und Anbietern in der Region Leben und arbeiten im Wittlager Land Themenroute zur regionalen Wirtschaft in Geschichte und Gegenwart Touristiker im Wittlager Land (Annette Ludzay, Meike Schlichting, Anette Lange) Gemeinde Bohmte (Frau de Buhr- Deichsel) Touristiker im Wittlager Land (Annette Ludzay, Meike Schlichting, Anette Lange) und TER- RA.vita /TOL Touristiker im Wittlager Land (Annette Ludzay, Meike Schlichting, Anette Lange) und TER- RA.vita Liselotte Wübbeler (Arbeitskreis Gästeführung Wittlage) und Gabriele Wosnitza (LEB) Kooperationen mit den Niederlanden ausbauen Etablierung eines Zwiebelmarktes mit niederländischen Partnern auf den Herbstmärkten Wim van Berkum und TOL 97

99 Prioritätenintensität Kofinanzierung der EU-Mittel Tabelle 18: Empfohlene Maßnahmen aus dem Arbeitskreis Wohnen und Versorgung für die ILEK-Umsetzungsphase ab Herbst 2015 Entwicklungsziel Projekt Projektpate Zukunftsfähige Siedlungsentwicklung (innerund außerorts) abgestimmt gestalten KomWoB fortsetzen, Umsetzungsstrategien entwickeln Regionalmanagement Wohn- und Lebensraum im Wittlager Land barrierefrei gestalten Innenentwicklung stärken, gewachsenen Ortskerne sichern für und mit den Menschen Zukunftsfähige Siedlungsentwicklung (innerund außerorts) abgestimmt gestalten Barrierefreie/Barrierearme Siedlungsbereiche Sicherheit schaffen Bestandsaufnahme Sensibilisierung Netzwerk/Gesprächskreis ILEK, Zukunftsfonds Ortskernentwicklung und Dorfentwicklung Synergien nutzen Willkommenskultur weiter fördern und entwickeln Begrüßung der Neubürger Rainer Ellermann (Gemeinde Ostercappeln) Arndt Hauschid (LK Osnabrück) Prioritäre Maßnahme im AK Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales 9 Kofinanzierung der EU-Mittel Im Anschluss an die ILEK-Fortschreibung Wittlager Land wird sich die Region um eine Fortsetzung der Förderung des Regionalmanagements bewerben. So wird die aktive Umsetzung der im ILEK formulierten Entwicklungsziele in Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln, den Bürgern vor Ort sowie den regionalen Experten aus dem Landkreis verfolgt. Um die Kofinanzierung der EU-Mittel sicherzustellen, erklären sich die Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln grundsätzlich bereit, für die Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des ILEK die erforderlichen Eigenmittel bereitzustellen, vorbehaltlich der Haushaltslage und der Zustimmung durch die politischen Gremien. Die Kommunen haben ihre Absicht der Kofinanzierung im Rahmen eines Letter of Intent schriftlich bekundet (siehe Anhang). 98

100 Monitoring und Evaluation 10 Monitoring und Evaluation Der Entwicklungsprozess im Wittlager Land soll die Region nachhaltig stärken. Zur nachhaltigen Stärkung der Region muss die Prozessumsetzung kontinuierlich betrachtet werden, um bei Bedarf Anpassungen der Strategie und damit der Entwicklungsziele sowie der inhaltlichen Themen im Entwicklungsprozess vornehmen zu können. Die Evaluation des Entwicklungsprozesses sowie die Bewertung von Umsetzungsstand und Zielerreichung erfolgt nach quantitativen (messbar) und qualitativen (individuelle Betrachtung) Indikatoren. Dementsprechend basiert der Evaluationsansatz auf einem zweistufigen Verfahren. Die quantitativen Daten werden im Umsetzungsprozess durch das Regionalmanagement über das gesamte Jahr erhoben. Die Basis dieser Erhebung bilden die im ILEK formulierten Indikatoren. In einer Evaluationsdatenbank werden diese Daten dokumentiert, sodass kontinuierlich Aussagen über die prioritäre Bearbeitung von Zielen und Handlungsfeldern gemacht werden können. Die Daten sollen jährlich ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst werden. Um einen hohen Grad an Transparenz zu ermöglichen, sollen die erstellten Jahresberichte auf der Website des Wittlager Landes und des Regionalmanagements veröffentlicht werden. Zur Ermittlung der qualitativen Ergebnisse wird ein partizipativer Ansatz gewählt. Unter Beteiligung der Regionalen Lenkungsgruppe sollen Einschätzungen über die Umsetzung des regionalen Entwicklungsprozesses innerhalb der einzelnen Entwicklungsziele vorgenommen und inhaltliche Bewertungskriterien berücksichtigt werden. Durch die Einbindung verschiedener Akteursgruppen fließen unterschiedliche Perspektiven in die Bewertung des Prozesses mit ein. Zudem erhöht der partizipative Evaluationsansatz die Akzeptanz der Erfolgskontrolle und initiiert durch die gemeinsam gewonnen Erkenntnisse Lerneffekte bei den Akteuren. Im Hinblick auf die Prozessbewertung werden die Mitglieder der Regionalen Lenkungsgruppe zunächst als Experten befragt. Durch einen Bewertungsfragebogen, der jährlich an die Akteure der Regionalen Lenkungsgruppe versandt wird, werden die qualitative Zielerreichung in den Handlungsfeldern sowie die Umsetzungsstrukturen des Prozesses bewertet. Im Bewertungsfragebogen sollen folgende Bereiche abgefragt und individuell eingeschätzt werden: Umsetzung der Entwicklungsziele in den Handlungsfeldern Arbeit der Regionalen Lenkungsgruppe Einbindung verschiedener Akteursgruppen Begleitung Regionalmanagement Schwerpunkte in der Umsetzung (Beitrag und Wirkung) 99

101 Kooperationen Abbildung 31: Monitoring und Evaluationsansatz Erhebung quantitativer Daten Qualitative Bewertung Prozess und Strategie Aufbereitung Daten durch das Regionalmanagement Regionale Lenkungsgruppe Zusammenführung quantitativer und qualitativer Bewertung Zielfortschrittsanalyse Erreichungsgrad der Entwicklungsziele und Abgleich mit den jeweiligen Zukunftsvisionen Benennung des Handlungsbedarfs Ggfs. Anpassung Strategie / Entwicklungsziele an geänderte Rahmenbedingungen Quelle: Eigene Darstellung 2014 Die Ergebnisse des zweistufigen Evaluationsansatzes werden im nächsten Schritt durch das Regionalmanagement aufbereitet und im Rahmen des jährlichen Treffens der Regionalen Lenkungsgruppe präsentiert. In diesem Zuge werden die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Bewertung zusammengeführt und entsprechend der Zielfortschrittsanalyse der Erreichungsgrad der Entwicklungsziele diskutiert; im Abgleich mit der jeweiligen Zukunftsvision wird der Handlungsbedarf benannt. Bei dem ILEK-Umsetzungsprozess handelt es sich um einen dynamischen Prozess. Dahingehend müssen die im Konzept formulierte Strategie sowie die beschriebenen Entwicklungsziele der Handlungsfelder stetig überprüft und gegebenenfalls den sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst und neu ausgerichtet werden. Der oben beschriebene Evaluationsansatz bildet dafür die unverzichtbare Grundlage. 11 Kooperationen Die Umsetzung der erarbeiteten regionalen Entwicklungsstrategie im Wittlager Land kann nicht alleine geschehen. Die Entwicklung des Wittlager Landes hört nicht an den Ortsgrenzen auf, weshalb Kooperationen mit den Nachbarregionen unbedingt notwendig sind. Die regionsüberschreitende Zusammenarbeit bietet die Möglichkeit, von 100

102 Kooperationen Nachbarregionen zu lernen und Innovationen anzuregen, neuen Ideen und Zugang zu Informationen zu erhalten. So entstehen Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung sowie des Kompetenz- und Mittelaustauschs, um bessere Ergebnisse erzielen zu können. Die Zusammenarbeit gilt daher als sehr wichtig, um Fortschritte zu erzielen. Der damit verbundene Meinungs- und Erfahrungsaustausch wirkt sich positiv aus. Gegenseitiges Lernen ist das wichtigste Ergebnis, das von der Zusammenarbeit erwartet wird. Zusammenarbeit ist eine der Möglichkeiten, über lokale Denkschemata hinauszugehen und so die lokalen Strategien zu verbessern. Generell soll der bisher sehr gute Austausch mit den ILE-Regionen Nördliches Osnabrücker Land (NOL) und dem Südlichen Osnabrücker Land (SOL) fortgeführt werden. Dieser Kreis wird um die neuen ILE-Regionen Melle und Hufeisen (Georgsmarienhütte, Belm, Bissendorf, Hagen a.t.w., Hasbergen und Wallenhorst) erweitert. Weiterhin sind einmal jährlich Austauschtreffen aller Lenkungsgruppen/Steuerungsgremien der genannten ILE-Regionen geplant. So kann das kooperative Ansatz gesichert werden. Eine weitere Kooperation ist zwischen den ILE-Regionen im Osnabrücker Land und dem Natur- und Geopark TERRA.vita geplant. Ziel ist es, eine größere Binnenwirkung und Reichweite der Aspekte des demografischen Wandels und des Klimaschutzes zu erreichen. Hierfür ist ein Letter of Intent erarbeitet worden (siehe Anhang). Im Bereich Klimaschutz hat der Landkreis Osnabrück Strategien und Maßnahmen entwickelt, die gemeinsam umzusetzen sind. Hierfür ist eine Kooperationsabsicht zwischen dem Landkreis Osnabrück und den ILEK-Regionen SOL, NOL, Wittlager Land, Hufeisen und Melle in Form eines Letter of Intent unterzeichnet worden (siehe Anhang). Des Weiteren sollen die bisher guten Kontakte zu der LEADER-Region Diepholzer Land intensiviert werden. Themenschwerpunkte sind die Dümmersanierung sowie die Vernetzung und Prüfung touristischer Wege als verbindendes Element. Im Rahmen eines Letter of Intent ist eine gemeinsame Erklärung vom Diepholzer Land und dem Wittlager Land unterschrieben worden (siehe Anhang). Ein weiterer Letter of Intent (siehe Anhang) ist von der LEADER-Region Minden- Lübbecke in NRW und dem Wittlager Land unterzeichnet worden. Kooperationsschwerpunkt ist die Reaktivierung des vorhandenen Schienennetzes. Vor allem bei den Potenzialuntersuchungen ist eine intensive Zusammenarbeit angedacht. 101

103 Anhang Anhang 102

104 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Bessere Integration des Bereichs Bioökonomie in die Ausbildung von Lehrern sowie in die Lehrpläne an Schulen Förderung von außerschulischen Lernorten Modellprojekte zur Nutzung von Reststoffen (Grünschnitt, Restholz, Abwasser, Abwärme) Stärkung der Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen Entwicklung umweltfreundlicher und emissionsarmer Verkehrssysteme: Fluss- und Seeverkehr, Häfen und multimodale Verbindungen vorantreiben - Klimaschutz Energetische Sanierung öffentlicher Infrastrukturen (Einsparung von Energie, Ausbau erneuerbarer Energien, Steigerung der Energieeffizienz, Erstellung von Wärmekonzepten) Entwicklung und Umsetzung genossenschaftlicher Lösungen Vernetzung vorhandener regionaler Bildungsinitiativen Handlungsfeld 1 Bioökonomie Unterstützung der Verbraucherbildung und Aufklärung über Lebensmittelproduktion Unterstützung der Verbraucherbildung und Aufklärung über Lebensmittelproduktion Innovative Nutzung von Stoffen / Ausschussprodukten zur energetischen Verwertung Förderung der Vermarktung regionaler Produkte und Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen Initiierung und Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten Handlungsfeld 2 Maritimes Hafen Wittlager Land weiter entwickeln - Anknüpfung an / Fortführung von bisherigen Entwicklungen - Verknüpfung des Hafens mit vorhandener oder neu zu schaffender Verkehrsstruktur Handlungsfeld 3 Energiewirtschaft Entwicklung von Energiesparkonzepte unter gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten Einbindung und Einbeziehung von Akteuren aus dem privaten und öffentlichen Bereich Innovative Nutzung von Stoffen / Ausschussprodukten zur energetischen Verwertung Stärkere Koordination und Kooperation mit der Klimainitiative LK OS Handlungsfeld 4 Wirtschaft & Arbeit Maßnahmen zur Bindung von Fachkräfte an Seite 1 von 8

105 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Bekämpfung des Fachkräftemangels Bildung von Fachkräfteinitiativen Bereitstellung eines attraktiven Angebotes für Familien, wie z. B. Wohnraum, Arbeitsplätzen, Kinderbetreuung, regionale und nachhaltige Versorgungsstrukturen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, ÖPNV Verbesserung der Willkommenskultur zur Steigerung der Erwerbsquote unter Einwanderern Entwicklung und Attraktivierung touristischer nachhaltiger Angebote, beispielsweise: Schließung von Radwegelücken, Aufbau eines Online-Touren-Portals Wandern, Durchgängigkeit und Vernetzung von Wasserwegen (Wassertourismus), Beschilderung, Routenplanung, sowie Investitionen in Qualität (z. B. Barrierefreiheit der Angebote), Service und Infrastrukturen (z. B. Gesundheitsbäder, Kultureinrichtungen) die Region, Gewinnung von neuen Fachkräften für die Region u.a. Anbindung an die Hochschule Osnabrück, Nutzung bestehender Netzwerke Stärkung der Bekanntheit von Berufsbilder / Ausbildungs- und Studiengänge von Betrieben / Unternehmen im Wittlager Land Bindung von Fachkräfte an die Region, Gewinnung von neuen Fachkräften für die Region Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a. durch Betreuungsangebote in Tagesrandzeiten Schaffung von Mobilitätsangebote, insbesondere für den Ausbildungstransfer innerhalb des Wittlager Landes Willkommenskultur weiter ausbauen, neue Angebote etablieren und Integration von Neubürgern verbessern Entwicklung und Ausbau der Infrastruktur für E-Bikes und Pedelecs u.a. Ausweisung von Routen/Karten, Netz von Verleih- und Ladestationen Sicherung und Entwicklung der touristischen Infrastruktur entlang der ausgewiesenen Routen unter Berücksichtigung des regionalen Potenzials u.a. bestehende Infrastrukturen sichern, ggfs. durch neue Angebote ergänzen, z.b. neue Verweilmöglichkeiten entlang der Routen, Ausschilderung optimieren Qualitative Entwicklung und Etablierung des Themas Wandern als touristisches Angebot in der Region Masterplan Wandern im Osnabrücker Land in Zusammenarbeit mit dem TOL/TERRA.vita Seite 2 von 8

106 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Mobilitätsprojekte (insbes. ÖPNV) mit Bezug zu Energieeinsparung, Gesundheit, Demografie; Energieeinsparung und Maßnahmen im Klimaschutz für Unterkunfts- und Gastronomiebetriebe; Maßnahmen zur Energieund Ressourceneffizienz; Vernetzung Kulturstandorte und ÖPNV Entwicklung, Realisierung und Ausbau barrierefreier Angebote Verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen durch den Tourismus berührten Akteuren und Beteiligten Intensivierung von Netzwerkarbeit u. Kooperationen; Vernetzung regionaler und zielgruppenorientierter Aktivitäten (u. a. Marketing), Projekte und Produkte. Erschließung weiterer Zielgruppen und -märkte (Ausland) Qualitativer Ausbau des Wegenetzes vor quantitativem Ausbau Vernetzung touristischer Ziele über das Wasser herstellen u.a. Wassertaxi Förderung der Verknüpfung von ÖPNV und Tourismus, auch über Ländergrenzen hinaus u.a. Verknüpfung Bahn / ÖPNV / Rad zu touristischen Angeboten Inwertsetzung touristische Infrastruktur u.a. Umbau des Bohmter Bahnhofes Reaktivierung vorhandener Schienenstrecken u.a. diese für touristische Zwecke nutzen Förderung der Verknüpfung von ÖPNV und Tourismus, auch über Ländergrenzen hinaus u.a. Verknüpfung Bahn / ÖPNV / Rad zu touristischen Angeboten Qualitativer Ausbau des Wegenetzes vor quantitativem Ausbau Stärkere touristische Nutzung der Kirchen im Wittlager Land u.a. bessere Kooperation / Vernetzung des Tourismus mit den Kirchengemeinden Verknüpfung und Vernetzung mit überregionalen touristischen Destinationen u.a. Verknüpfung der bestehenden Wege mit der Dümmerregion Etablierung von Netzwerkstrukturen für Veranstaltungen Entwicklung und Etablierung von Kooperationen mit überregionalen touristischen Akteuren Handlungsfeld 5 Wissenschaft & Innovation Der Bereich Wissenschaft & Innovation ist durch das nicht Seite 3 von 8

107 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Wissensvernetzung für die berufliche Erstausbildung Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, u. a. durch Förderung betrieblicher Kinderbetreuungseinrichtungen Förderung von Jugendwerkstätten Förderung von Einrichtungen zur Unterstützung bei Problemen im Übergang von der Schule in den Beruf Alternative und integrative Mobilitäts- und Verkehrskonzepte (in ländlicher und städtischer Umgebung) Ausbau des untergeordneten Wegenetzes, auch durch ländlichen Wegebau abzudecken. Diese Aufgabe obliegt dem Landkreis Osnabrück. Handlungsfeld 6 Bildung & Qualifizierung Stärkung der Bekanntheit von Berufsbilder / Ausbildungs- und Studiengänge von Betrieben / Unternehmen im Wittlager Land Stärkung und Entwicklung der Netzwerke zwischen Schulen und Betrieben Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a. durch Betreuungsangebote in Tagesrandzeiten Entwicklung der Generationenvernetzung Schaffung geeigneter Räumlichkeiten und Plätze für Jugendliche Qualitative Entwicklung und Gestaltung der Übergänge zwischen Betreuungs- sowie Bildungseinrichtungen Stärkung und Entwicklung der Netzwerke zwischen Schulen und Betrieben Handlungsfeld 7 Verkehr, Mobilität, Infrastruktur Bedarfsgerechte und kundenorientierte Weiterentwicklung des ÖPNV u.a. Prüfung von Umsetzungsmöglichkeiten alternativer ÖPNV-Modelle und bestehendes Angebot mittels Informationskampagne vermitteln Verknüpfung von Mobilitätsangeboten u.a. nachhaltige Mobilität durch Analyse, Prüfung und Umsetzung von M-obilitätsketten Optimierung des bestehenden Wirtschaftswegenetzes u.a. Entwicklung eines strategischen Wirtschaftswegekonzeptes inkl. Seite 4 von 8

108 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Breitbandausbau Umsetzung entsprechender Maßnahmen Zukünftige Förderung des ländlichen Wegebaus nutzen Ausbau des Breitbandnetzes als wichtige Voraussetzung zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Wohnund Gewerbestandortes Zusammenführung von Akteuren im Themenfeld Breitbandausbau zur Nutzung der Synergien Prüfung von Alternativen für Randlagen u.a. Richtfunk, LTE Handlungsfeld 8 Umwelt und Natur energetische Sanierung öffentlicher Infrastrukturen (Einsparung von Energie, Ausbau erneuerbarer Energien, Steigerung der Energieeffizienz, Erstellung von Wärmekonzepten) Voraussetzungen zur CO2- Speicherung in Mooren schaffen (Erarbeitung von Planungen und Konzepten für Flächenerwerb und - tausch, Wiedervernässung, extensive Bewirtschaftungsverfahren) Weiterentwicklung traditioneller Verfahren der Moorerhaltung und Moorregeneration sowie Entwicklung innovativer Nutzungsalternativen (Kompensation fortschreitender Wegfall Torfabbaugewerbe) Entwicklung integrierter Verkehrskonzepte in ländlichen Räumen (z. B. Mobilitätspunkte, Radschnellwege) Entwicklung von Energiesparkonzepte unter gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten Einbindung und Einbeziehung von Akteuren aus dem privaten und öffentlichen Bereich Innovative Nutzung von Stoffen / Ausschussprodukten zur energetischen Verwertung Begleitung und Ausbau des Moorschutzes und - renaturierung Begleitung und Ausbau des Moorschutzes und - renaturierung Optimierung und Anpassung der regionalen Verkehrswege Verknüpfung von Mobilitätsangeboten Bedarfsgerechte Entwicklung der Mobilität im Wittlager Seite 5 von 8

109 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Ausbau des öffentlicher Nahverkehrs (Reaktivierung von Eisenbahnstrecken) Erprobung neuer Verkehrskonzepte im Bereich Tourismus Stärkung der Direktvermarktung Vorhaben zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, insbesondere Leerstandsmanagement, Nutzung von Baulücken Schaffung einer Willkommenskultur für Zuwanderer aus dem Ausund Inland Einrichtung von netzwerkgetragenen Migrationsstellen, Einsatz von Sozialraummanagern für Aktivierungsprogramme, Förderung des freiwilligen Engagements, Nachbarschaftsinitiativen usw. Entwicklung kommunaler oder regionaler Konzepte zur Zusammenarbeit von Land und Ausrichtung alternativer Lösungen an Bedarfe und Strukturen Nutzung von Potenzialen für den Schienenpersonenverkehr, Aktivierung der gewerblichen Schienenverbindungen Reaktivierung vorhandener Schienenstrecken Reaktivierung vorhandener Schienenstrecken Förderung der Vermarktung regionaler Produkte und Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen Initiierung und Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten Attraktivierung der Bestandsiedlungen für alle Zielgruppen und Siedlungsbereiche / Revitalisierung und Neukonfiguration von Immobilien Ausbau der gemeinsamen Wohnungsmarkt- und Potenzialanalyse Innovative Maßnahmen in der Flächennutzungsplanung zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme entwickeln und umsetzten Handlungsfeld 9 Soziale Innovation & Daseinsvorsorge Initiierung eines gesellschaftlichen Dialogs Nutzung des vorhandenen Potenzials für das Ehrenamt Aufbau von Strukturen zur Aktivierung des ehrenamtlichen Potenzials Gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Ehrenamtes Initiierung eines gesellschaftlichen Dialogs Unterstützung der Nachfolgeregelung bei Hausärzten Seite 6 von 8

110 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Akteuren im Bereich des Gesundheitswesens Auf- und Ausbau von Pflegeund Betreuungskapazitäten, Pflegestützpunkten; Schaffung von Angeboten für neue Wohnbedarfe (barrierefreie Ein- und Zweipersonenwohnungen bezahlbarer Wohnraum) Barrierefreiheit öffentlicher Einrichtungen, Versorgungseinrichtungen; Wohnungsmanagement (Bestandsanalysen, Leerstände, Baualterklassen, Baulücken, Hinterliegergrundstücke) Förderung innovativer Konzepte zum Ausbau des ÖPNV Ausbau des ehrenamtlichen Engagements, Bürgernetzwerke, nachbarschaftliche Unterstützungsnetzwerke Schutz und Stärkung der Zentralen Orte bzw. Schutz und Entwicklung flächendeckender Nahversorgungsstrukturen als Rückgrat der lokalen und regionalen Daseinsvorsorge Etablierung von Mobilitätsangeboten zu Ärzten / Fachärzten Sicherung des Krankenhauses in der Region Attraktivierung der Bestandsiedlungen für alle Zielgruppen und Siedlungsbereiche / Revitalisierung und Neukonfiguration von Immobilien Grundlage: Wohnungsmarkt- und Potenzialanalyse Barrierefreie Gestaltung des privaten, vor allem aber des öffentlichen Raumes und öffentlichen Gebäude Abstimmung der Taktung zwischen dem Bus- und Bahnangebot Sensibilisierung der Bevölkerung für bestehende Angebote zum ÖPNV Bedarfsgerechte Entwicklung der Mobilität im Wittlager Land und Ausrichtung alternativer Lösungen an Bedarfe und Strukturen Nutzung des vorhandenen Potenzials für das Ehrenamt Aufbau von Strukturen zur Aktivierung des ehrenamtlichen Potenzials Gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Ehrenamtes Stärkung der Innenbereiche Schaffung lebendiger Ortskerne Dezentrale Nahversorgung in Orten (auch Randlagen) sichern und an die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung anpassen realistische alternative bzw. innovative Betriebsmodelle prüfen, entwickeln und bei Eignung Seite 7 von 8

111 Berücksichtigung der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems im Operative Ziele & Maßnahmen in der Regionalen Handlungsstrategie Weser-Ems Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zur Erhaltung des Kulturerbes Teilziele & Inhaltliche Entwicklungsziele im umsetzen unter der Maxime für und mit den Menschen vor Ort Handlungsfeld 10 Kultur Nutzung des vorhandenen Potenzials für das Ehrenamt Aufbau von Strukturen zur Aktivierung des ehrenamtlichen Potenzials Initiierung eines gesellschaftlichen Dialogs Entwicklung der Generationenvernetzung Berücksichtigt im Handlungsfeld Betreuung, (Aus)Bildung und Soziales Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr Klimaschutz, Natur und Umwelt Tourismus Wohnen und Versorgung Seite 8 von 8

112 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 21. Februar 2014 Seite 1 von 11

113 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 15. März 2014 Seite 2 von 11

114 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 02. April 2014 Seite 3 von 11

115 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 03. Juli 2014 Seite 4 von 11

116 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 16. Juli 2014 Seite 5 von 11

117 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 29. Juli 2014 Seite 6 von 11

118 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 04. September 2014 Seite 7 von 11

119 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 15. September 2014 Seite 8 von 11

120 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 20. September 2014 Seite 9 von 11

121 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 27. September 2014 Seite 10 von 11

122 Pressespiegel: ILEK-Fortschreibung Zeitung: Neue Osnabrücker Zeitung Ressort: Wittlager Kreisblatt Datum: 18. Dezember 2014 Seite 11 von 11

123

124 Letter of Intent Tel.: (0541) Fax: (0541) Zimmer-Nr.: 4218 Auskunft erteilt: Herr Escher Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom: Mein Zeichen, meine Nachricht vom: Datum: Kooperation zwischen den ILEK Bewerbern im Osnabrücker Land Der Natur- und Geopark TERRA.vita verbindet die ILE-Regionen im Landkreis Osnabrück. Der durch das Land Niedersachsen bereits 1962 etablierte Naturpark betrachtet das Thema der nachhaltigen und umweltgerechten Regionalentwicklung in enger Abstimmung mit Kommunen und gesellschaftlich relevanten Gruppen als eines seiner zentralen Aufgabenfelder. Folgende Themen sollen gemeinsam mit dem Ziel einer größeren Binnenwirkung und Reichweite kooperativ angegangen werden. Dabei spielen Aspekte des demografischen Wandels und des Klimaschutzes eine gewichtige Rolle. Folgende Themen stehen dabei im Fokus: 1. Mobilität Die Landschaft rund um das Oberzentrum Osnabrück weist eine attraktive Erholungs- und Naturlandschaft aus, die durch einen hohen Anteil von Natura 2000 Gebieten gekennzeichnet ist. Ein vergleichsweise gut ausgebautes, intermodales ÖPNV Netz erschließt die Region des Osnabrücker Landes. Es fehlt allerdings ein einfach und durchgängig strukturiertes Tarifsystem, das auch Erholungssuchenden die Landschaft zugänglich macht. Mit dem TERRA.ticket ist ein erster Schritt in Richtung eines Besuchertickets für das Naturparkgebiet am Start. Es wird ein attraktives Mobilitätsticket angestrebt, das dem Nutzer die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsträger erlaubt und auch unter Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs ent-

125 spannte und bequeme Landschaftserlebnisse ermöglicht. Dazu soll eine Mobilitätsapp entwickelt werden, die ein den Nutzerwünschen (wie z.b. Natur- oder Kulturerlebnis, Schwierigkeitsgrad, Tages- oder Halbtagesaktivität etc.) entsprechendes ÖPNV Angebot in den Naturpark- und Nachbarkommunen konfiguriert. 2. Regionale Produkte In der Region bestehen diverse Einzelinitiativen, die mit relativ geringer Reichweite regionale und klimafreundliche Produkte auf den Markt bringen. Ziel ist die Vernetzung der Aktivitäten in den Kommunen und Subregionen und die Bündelung der Aktivitäten unter einem Dach. Die Hochschule Osnabrück mit ihrem starken grünen und landwirtschaftlich geprägten Fachbereich soll mit ihrer großen Expertise eingebunden werden. Das Konzept verfolgt auf Basis eines breiten, stabilen und neuen Netzwerkes die Steigerung der lokalen Wertschöpfung. 3. Qualitätsregion Wandern Das Osnabrücker Land weist - an der Schnittstelle zwischen dem norddeutschen Flachland und den deutschen Mittelgebirgen gelegen - ein außergewöhnliches Potential für den naturverträglichen Wandertourismus auf. Auf Bundesebene wird die Zertifizierung von Wanderwegen vorangetrieben. Unter dem Dach des deutschen Wanderverbandes wird neuerdings jenseits von Einzelwegen die Zertifizierung von sogenannten Wanderregionen propagiert. Mit Blick auf die Landesgartenschau 2018 in Bad Iburg soll erstmalig in Niedersachsen im südlichen Osnabrücker Land eine solche Qualitätsregion geschaffen werden. Ziel ist es im Laufe der Förderperiode bis 2020 die gesamte Naturparkkulisse entsprechend zu qualifizieren. Dies soll auch im flacheren Nordteil erfolgen, um einfachere Wanderwege mit guter Infrastruktur für die alternde Gesellschaft anzubieten. 4. Auf dem Weg zum UNESCO Global Geopark Im Natur- und Geopark TERRA.vita sind Zeugnisse der Erdgeschichte und damit eines permanenten Klimawandels allgegenwärtig. Mögliche Konsequenzen des aktuell anthropogen beschleunigten Klimawandels sind vor Ort in den Millionen Jahre alten Gesteinen ablesbar. Im Parkgebiet sollen in sogenannten Fenstern in die Erdgeschichte (Steinbrüche, Abbauten aller Art) Zeugen dieses Klimawandels sichtbar gemacht werden. Dies soll durch eine angepasste Erschließung und Umweltbildungsangebote erfolgen, wobei auch eine ländliche touristische Inwertsetzung angestrebt wird. Im Jahr 2015 steht die Entscheidung an, weltweit globale UNESCO Geoparks auszuerkennen. Der Natur- und Geopark gehört zu einem von sechs Kandidaten in Deutschland. Um diesen Status, der auch für Niedersachsen imagefördernd sein würde, zu erhalten, soll an der dauerhaften Profilierung der Region gearbeitet werden. Dazu zählen auch die unter Ziffer 1-3 genannten Aspekte.

126 Ergänzend sei darauf verwiesen, dass im NRW-Teil des Natur- und Geoparks drei LEADER Bewerbungen in den Kreisen Steinfurt, Gütersloh und Minden-Lübbecke die gleichen Themen kooperativ in ihre Bewerbungen aufnehmen. Durch eine angestrebte länderübergreifende Strategie auf Basis des TERRA.vita Netzwerkes soll ein starkes Signal für eine nachhaltige Regionalentwicklung ausgehen. ILEK Hufeisen ILEK Melle.. Bürgermeister Steinkamp Bürgermeister Ellermann Bürgermeister Scholz Gemeinde Wallenhorst Gemeinde Ostercappeln Stadt Melle ILEK Südliches Osnabrücker Land ILEK Nördliches Osnabrücker Land Bürgermeister Vollmer Gemeinde Bad Laer. Samtgemeindebürgermeister Dr. Baier Samtgemeinde Bersenbrück Natur- und Geopark TERRA.vita Dr. Lübbersmann Vorsitzender und Landrat Landkreis Osnabrück

127

128

129

130 Stadt Diepholz SG Altes Amt Lemförde SG Barnstorf Gemeinde Wagenfeld SG Rehden Letter of Intent Gemeinsame Erklärung der Regionen Wittlager Land und Diepholzer Land Die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) soll die vielfältigen Interessen des ländlichen Raumes zusammenführen und die Handlungsansätze unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit miteinander vernetzen. In diesem Zusammenhang endet die ländliche Entwicklung nicht an Regionsgrenzen. Es gibt viele Entwicklungsmöglichkeiten, die durch eine überregionale Kooperation besser initiiert und sich dadurch ergebene Synergieeffekte besser genutzt werden können. Zwischen den beiden Regionen Diepholzer Land und Wittlager Land bestehen insbesondere durch die räumliche Nähe ähnliche Herausforderungen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang z.b. die enge Verflechtung zur Umsetzung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers. Die Vertreterinnen und Vertreter der Regionen Wittlager Land und Diepholzer Land befürworten im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung zukünftig eine engere Zusammenarbeit. Es sollen gemeinsam Lösungen sowie Ideen im Sinne der ländlichen Entwicklung erarbeitet und gemeinsame Kooperationsprojekte initiiert und umgesetzt werden. Es bestehen u.a. bereits folgende Kooperationsideen: Weitere Umsetzung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers im Rahmen bereits bestehender Kooperationen Prüfung und Vernetzung touristischer Wege als verbindendes Element Es wird die Notwendigkeit gesehen, eine effektive Vernetzung und überregionale Zusammenarbeit zu initiieren, diese stetig auszubauen und neue Impulse zu setzen. Timo Natemeyer, Bürgermeister Gemeinde Bad Essen Klaus Goedejohann, Bürgermeister Gemeinde Bohmte Rainer Ellermann, Bürgermeister Gemeinde Ostercappeln Rüdiger Scheibe, Samtgemeindebürgermeister Samtgemeinde Altes Amt Lemförde Matthias Kreye, Bürgermeister Gemeinde Wagenfeld Hartmut Bloch, Samtgemeindebürgermeister Samtgemeinde Rehden Jürgen Lübbers, Samtgemeindebürgermeister Samtgemeinde Barnstorf Dr. Thomas Schulze, Bürgermeister Stadt Diepholz

131 Letter of Intent Gemeinsame Erklärung zur Kooperation der LAG Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis mit der ILEK-Region Wittlager Land Insbesondere durch die räumliche Nähe des Wittlager Landes und des Mühlenkreises, erachten die Akteure eine Kooperation als erstrebenswert, um die verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, die sich durch eine regionsübergreifende Zusammenarbeit ergeben, zu nutzen. Da sich für beide Regionen ähnliche Herausforderungen bzw. Lösungsansätze ergeben, trägt eine stärkere Vernetzung zur Schaffung von Synergieeffekten bei. Durch einen themenbezogenen Erfahrungs- und Informationsaustausch sollen relevante Projekte konkretisiert und somit beide Regionen in ihrer ländlichen Entwicklung gefördert werden. Über die Wittlager Kreisbahn, die von Bad Holzhausen über Preußisch-Oldendorf und Bad Essen nach Bohmte verläuft und an beiden Endpunkten in Bad Holzhausen und Bohmte Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn hat, besteht eine wichtige und verknüpfende, verkehrliche Infrastruktur. In Zukunft soll die Infrastruktur touristischen Angeboten ebenso zugänglich gemacht werden wie einem Gütertransport und dem Personenverkehr. Im Hinblick darauf hat sich auch aufgrund einer privaten Initiative ein Arbeitskreis gebildet, der den Prozess einer möglichen Reaktivierung der Wittlager Kreisbahn zum Inhalt hat. Hierdurch kann gemeinde-, kreis- und länderübergreifend ein Brückenschlag in der Verkehrsinfrastruktur erfolgen. Rainer Riemenschneider Stellv. Geschäftsführer LAG Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis Timo Natemeyer Klaus Goedejohann Rainer Ellermann Bürgermeister Gemeinde Bad Essen Bürgermeister Gemeinde Bohmte Bürgermeister Gemeinde Ostercappeln

Wohnungsmarktbericht Wittlager Land. Ergebnisse der Fortschreibung der Wohnungsmarktbeobachtung 2013/14

Wohnungsmarktbericht Wittlager Land. Ergebnisse der Fortschreibung der Wohnungsmarktbeobachtung 2013/14 Wohnungsmarktbericht Wittlager Land Ergebnisse der Fortschreibung der Wohnungsmarktbeobachtung 213/14 Herausgeber ILE-Region Wittlager Land (Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln) Bearbeitung und

Mehr

3.4 Wirtschaft und Arbeit. B1 Demografische Entwicklung und Wanderungsbewegungen der Wohnbevölkerung

3.4 Wirtschaft und Arbeit. B1 Demografische Entwicklung und Wanderungsbewegungen der Wohnbevölkerung 117 3.4 Wirtschaft und Arbeit B1 Demografische Entwicklung und Wanderungsbewegungen der Wohnbevölkerung INDIKATOR: Altersstruktur der Bevölkerung und Anteil der Wohnbevölkerung mit ausländischem Pass in

Mehr

Gemeinde Edewecht. Demografie und Siedlungsentwicklung. Dorfentwicklung in Edewecht-West. 3. Arbeitskreissitzung 21.

Gemeinde Edewecht. Demografie und Siedlungsentwicklung. Dorfentwicklung in Edewecht-West. 3. Arbeitskreissitzung 21. Gemeinde Edewecht 1 Dorfentwicklung in Edewecht-West Demografie und Siedlungsentwicklung 3. Arbeitskreissitzung 21. September 2017 Rückblick 2 1. Arbeitskreissitzung (10.06.2017) Bereisung des Dorferneuerungsgebietes

Mehr

SWOT-ANALYSE Kreisentwicklungskonzept 2030 für den Landkreis Ludwigslust-Parchim

SWOT-ANALYSE Kreisentwicklungskonzept 2030 für den Landkreis Ludwigslust-Parchim SWOT-ANALYSE Kreisentwicklungskonzept 2030 für den Landkreis Ludwigslust-Parchim Ulrike Biermann, Achim Georg, Dr. Silvia Stiller (Georg Consulting) Linda Bode, Patrick Dehn, Katrin Fahrenkrug, Teike Scheepmaker

Mehr

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2018

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2018 Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2018 Vorwort Die vorliegende fünfte Ausgabe von Oberpfalz in Zahlen wurde um die bis April 2018 vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Daten aktualisiert.

Mehr

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Immerath Überblick im Vergleich stabile und junge Ortsgemeinde Immerath ist eine Ortsgemeinde mit vergleichsweise stabilen demographischen Bedingungen. Die langfristige Betrachtung

Mehr

Kommunalprofil für K1, K2 und K3

Kommunalprofil für K1, K2 und K3 Kommunalprofil für K, K und K Herausgeber NBank Günther-Wagner-Allee - Hannover Telefon.- Telefax.- info@nbank.de www.nbank.de Kontakt Robert Koschitzki. -9 robert.koschitzki@nbank.de Hannover, März K

Mehr

Thema Wirtschaft und Beschäftigung

Thema Wirtschaft und Beschäftigung Statistik-Monitoring Delmenhorst Thema Wirtschaft und Beschäftigung Fachdienst Stand: August 2016 1. Arbeitslosenzahl und -quote 20 Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Stadt Delmenhorst nach Quartalen

Mehr

ILEK Hufeisen. Verflechtungsraum Osnabrück. Wallenhorst. Belm. Bissendorf. Georgsmarienhütte. Hagen a.t.w. Hasbergen

ILEK Hufeisen. Verflechtungsraum Osnabrück. Wallenhorst. Belm. Bissendorf. Georgsmarienhütte. Hagen a.t.w. Hasbergen ILEK Hufeisen Verflechtungsraum Osnabrück Wallenhorst Belm Bissendorf Georgsmarienhütte Hagen a.t.w. Hasbergen Integriertes Ländliches EntwicklungsKonzept 2014 bis 2020 Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept

Mehr

STANDORTPROFIL 2015: STADT GEHRDEN

STANDORTPROFIL 2015: STADT GEHRDEN S t a n d : M ä r z 2 1 5 STANDORTPROFIL 215: STADT GEHRDEN 2 INHALTSVERZEICHNIS 1 B e v ö l k e r u n g u n d D e m o g r a p h i e................................................................................

Mehr

Analyse der Strukturen und Entwicklungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Regionalatlas 2015

Analyse der Strukturen und Entwicklungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Regionalatlas 2015 Analyse der Strukturen und Entwicklungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Regionalatlas 2015 September 2014 Impressum Regionalatlas 2015 Dezember 2014 Herausgeber, Copyright: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg

Mehr

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in der Stadt Daun Überblick langfristig positive Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Daun gesamt Entwicklung der Hauptwohnsitze je nach Stadtteil/Kernstadt unterschiedlich, von

Mehr

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Schalkenmehren Überblick langfristig gewachsene Ortsgemeinde Die OG Schalkenmehren hat seit 1962 deutlich an Bevölkerung gewonnen. Dass sich das langfristig zu beobachtende

Mehr

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2017

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2017 Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2017 Vorwort Die vorliegende Ausgabe von Oberpfalz in Zahlen wurde um die im Jahr 2016 vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Daten aktualisiert. In der Broschüre

Mehr

Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die öffentliche Planung und Steuerung Carsten Große Starmann

Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die öffentliche Planung und Steuerung Carsten Große Starmann Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die öffentliche Planung und Steuerung Carsten Große Starmann Hannover, 21.04.2015 Eckpunkte des demographischen Wandels 3 Bunter 1 Weniger Sinkende Geburtenzahlen

Mehr

Verteilungsbereiche. des Eichen-, Linden-, Kastanienblattes und des Stemweder Boten. Orte im Verteilbereich ELK-Blatt. Bad Essen

Verteilungsbereiche. des Eichen-, Linden-, Kastanienblattes und des Stemweder Boten. Orte im Verteilbereich ELK-Blatt. Bad Essen ht! c i n s t h e g Lokaler Diepholz Verteilungsbereiche des Eichen-, Linden-, Kastanienblattes und des Stemweder Boten Rabber Dahlinghausen Verteilbereich Eichen-, Linden-, Kastanienblatt Verteilbereich

Mehr

Anlage 2 zur Drucksache IX/11

Anlage 2 zur Drucksache IX/11 Anlage 2 zur Drucksache IX/11 Bearbeiter/in: Harald Metzger Tel.: 2420 Kapitel 2 Bevölkerungsentwicklung 2.1 Demografische Entwicklung in Mittelhessen 2.2 Folgen des demografischen Wandels Textbeiträge

Mehr

Statistischer Bericht B VII j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen Wahlkreis Zwickau.

Statistischer Bericht B VII j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen Wahlkreis Zwickau. Inhalt Impressum Inhalt Statistischer Bericht B VII 1-3 - 4j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen 217 Wahlkreis 165 - Zwickau Titel Impressum Inhalt Erläuterungen Tabelle Strukturdaten

Mehr

Statistischer Bericht B VII j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen Sachsen. Titel Impressum.

Statistischer Bericht B VII j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen Sachsen. Titel Impressum. Inhalt Impressum Inhalt Statistischer Bericht B VII 1-3 - 4j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen 217 Sachsen Titel Impressum Inhalt Erläuterungen Tabelle Strukturdaten für den

Mehr

WEGWEISER KOMMUNE Frauenbeschäftigungsquote im Osten wächst schneller als im Westen

WEGWEISER KOMMUNE Frauenbeschäftigungsquote im Osten wächst schneller als im Westen WEGWEISER KOMMUNE Frauenbeschäftigungsquote im Osten wächst schneller als im Westen Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland zweigeteilt auf dem Arbeitsmarkt. In den Ost-Bundesländern sind erheblich

Mehr

LEADER-Entwicklungsstrategie. Region Sächsische Schweiz. Förderperiode Anlagen

LEADER-Entwicklungsstrategie. Region Sächsische Schweiz. Förderperiode Anlagen LEADER-Entwicklungsstrategie Region Sächsische Schweiz Förderperiode 2014-2020 Anlagen 3. Änderung Anlagen LES Region Sächsische Schweiz - 3 ZU KAPITEL 2 ANALYSE DES ENTWICKLUNGSBEDARFS UND -POTENZIALS

Mehr

Strukturdaten für den Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Strukturdaten für den Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Inhalt Impressum Inhalt Statistischer Bericht B VII 1-3 - 4j/17 Deutscher Bundestag Strukturdaten nach Bundestagswahlkreisen 217 Wahlkreis 158 - Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Titel Impressum Inhalt

Mehr

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn 02 / 2013 Bevölkerungsstand in am 30.06.2013 30.06.2013 31.12.2012 Verlust absolut Verlust prozentual Einwohner insgesamt 95.115 95.847-732 -0,76% davon männlich 46.360 46.799-439 -0,94% davon weiblich

Mehr

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Das Saarland ist das erste westdeutsche Flächenland, das flächendeckend schrumpfen wird. Es findet sich in seiner demographischen Entwicklung

Mehr

Herzlich Willkommen! 1. Arbeitsgruppe

Herzlich Willkommen! 1. Arbeitsgruppe Herzlich Willkommen! 1. Arbeitsgruppe Dr. Annette Wilbers-Noetzel Klaus Ludden Michael Ripperda Folie 1 Gebietskulisse LEADER LAG Tecklenburger Land ILEK südliches Osnabrücker Land ILEK Gütersloh Folie

Mehr

Begründung zur 2. Offenlage des Entwurfs Teil A: Begründung

Begründung zur 2. Offenlage des Entwurfs Teil A: Begründung planaufstellende Große Kreisstadt Riesa Kommune: 01589 Riesa Projekt: Begründung zur 2. Offenlage des Entwurfs Teil A: Begründung Erstellt: September 2017 Auftragnehmer: Zur Mulde 25 04838 Zschepplin Bearbeiter:

Mehr

Herzlich Willkommen! ILEK Südliches Osnabrücker Land. ILEK Südliches Osnabrücker Land

Herzlich Willkommen! ILEK Südliches Osnabrücker Land. ILEK Südliches Osnabrücker Land Herzlich Willkommen! ILEK Südliches Osnabrücker Land Klaus Ludden Folie 1 Gebietskulisse LEADER LAG Tecklenburger Land ILEK südliches Osnabrücker Land ILEK Gütersloh Folie 2 Antrag Aufgabenstellung im

Mehr

Netzwerktreffen Dorferneuerung und entwicklung 25./26.Februar 2014 Thema: Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzepte (IGEK) Sachsen-Anhalt

Netzwerktreffen Dorferneuerung und entwicklung 25./26.Februar 2014 Thema: Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzepte (IGEK) Sachsen-Anhalt Netzwerktreffen Dorferneuerung und entwicklung 25./26.Februar 2014 Thema: Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzepte (IGEK) Sachsen-Anhalt Hubert Bertling Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Gliederung:

Mehr

Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (531005)

Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (531005) Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (535) Die Gemeinde Gießen liegt im mittelhessischen Landkreis Gießen und fungiert mit rund 77.700 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Oberzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002)

Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002) Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002) Die Gemeinde Bad Nauheim liegt im südhessischen Landkreis Wetteraukreis und fungiert mit rund 30.900 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Mittelzentrum (mit

Mehr

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn 02 / 2014 Bevölkerungsstand in am 30.06.2014 30.06.2014 31.12.2013 Verlust absolut Verlust prozentual Einwohner insgesamt 94.686 94.913-227 -0,24% davon männlich 46.154 46.269-115 -0,25% davon weiblich

Mehr

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2016

Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2016 Oberpfalz in Zahlen Ausgabe 2016 Vorwort Die vorliegende dritte Ausgabe nach der Neukonzeption von Oberpfalz in Zahlen wurde um die im Jahr 2015 vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten

Mehr

4 Regionale Entwicklungen

4 Regionale Entwicklungen Regionale Entwicklungen In den beiden folgenden Kapiteln Regionale Entwicklungen und Niedersachsen im Ländervergleich wird versucht, anhand von fünf Indikatoren (Entwicklung der Bevölkerung, der industriellen

Mehr

Welche Entwicklungen des Immobilienmarktes in Niedersachsen müssen vermietende Eigentümer kennen? Robert Koschitzki, Hannover,

Welche Entwicklungen des Immobilienmarktes in Niedersachsen müssen vermietende Eigentümer kennen? Robert Koschitzki, Hannover, Welche Entwicklungen des Immobilienmarktes in Niedersachsen müssen vermietende Eigentümer kennen? Robert Koschitzki, Hannover, 25.03.2015 Nachhaltige Zuwanderung? Wohnungsnot versus Leerstand Bevölkerungsprognose

Mehr

Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (531005)

Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (531005) Gemeindedatenblatt: Gießen, Universitätsst. (535) Die Gemeinde Gießen liegt im mittelhessischen Landkreis Gießen und fungiert mit rund 76 Einwohnern (Stand: 31.12.2012) als ein Oberzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Förderung der ländlichen Entwicklung. Friedrich Völler Regionaldirektion Osnabrück Amt für Landentwicklung

Förderung der ländlichen Entwicklung. Friedrich Völler Regionaldirektion Osnabrück Amt für Landentwicklung Förderung der ländlichen Entwicklung Friedrich Völler Regionaldirektion Osnabrück Amt für Landentwicklung Regionaldirektionen Landesamt Geoinformation Landentwicklung Niedersachsen 2 LGLN 3 Finanzmittel

Mehr

Mittelbereichsprofil Bernau bei Berlin 2010

Mittelbereichsprofil Bernau bei Berlin 2010 Mittelbereichsprofil Bernau bei Berlin 2010 Raumbeobachtung Landesamt für Bauen und Verkehr I. Räumliche Lage und administrative Gliederung Verwaltungsgliederung (Stand 2008) Wandlitz Bernau bei Berlin

Mehr

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Stabsstelle Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktstrategie Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Spiegel der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Im Sommer 2016 veröffentlichte das Statistische Landesamt

Mehr

02 Arbeit. 2.1 Erwerbsfähigkeit

02 Arbeit. 2.1 Erwerbsfähigkeit 54 Regionalentwicklung 02 Arbeit 2.0 Zusammenfassung Im Landkreis Nienburg/Weser können im Jahr 2012 etwa 65 % der Bevölkerung aufgrund ihres Alters als erwerbsfähig eingestuft werden. Im Kreisgebiet arbeiten

Mehr

Gestalten im Dialog! ILEK. Ehrenamt. Ortsentwicklung. Fachkräftesicherung. Umweltschutz Landwirtschaft. Tourismus. Demografie

Gestalten im Dialog! ILEK. Ehrenamt. Ortsentwicklung. Fachkräftesicherung. Umweltschutz Landwirtschaft. Tourismus. Demografie ILEK Ehrenamt Gestalten im Dialog! Tourismus Ortsentwicklung Fachkräftesicherung Umweltschutz Landwirtschaft Demografie Südliches Osnabrücker Land Integriertes Ländliches EntwicklungsKonzept 2014 bis 2020

Mehr

Die Stadt lebt! Der demographische Wandel als große Herausforderung für die Städte. Carsten Große Starmann

Die Stadt lebt! Der demographische Wandel als große Herausforderung für die Städte. Carsten Große Starmann Die Stadt lebt! Der demographische Wandel als große Herausforderung für die Städte Carsten Große Starmann Hannover, Eckpunkte des demographischen Wandels 3 Bunter 1 Weniger Sinkende Geburtenzahlen und

Mehr

Demografische Entwicklung in Oberbayern

Demografische Entwicklung in Oberbayern Demografische Entwicklung in Oberbayern Thomas Bauer, Regierung von Oberbayern, Sachgebiet 24.1, Raumordnung, Landes- und Regionalplanung in den Regionen Oberland und Südostoberbayern Demografische Entwicklung

Mehr

Gemeindedatenblatt: Beerfelden, St. (437002)

Gemeindedatenblatt: Beerfelden, St. (437002) Gemeindedatenblatt: Beerfelden, St. (437002) Die Gemeinde Beerfelden liegt im südhessischen Landkreis Odenwaldkreis und fungiert mit rund 6.400 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Grundzentrum (Unterzentrum)

Mehr

Heike Zellmer Regionalmanagerin Prignitz

Heike Zellmer Regionalmanagerin Prignitz Heike Zellmer Regionalmanagerin Prignitz Lage des Landkreises Prignitz im Land Brandenburg: LAG Storchenland Prignitz deckungsgleich mit dem Landkreis Abgrenzung der Region:Die Region bewarb sich in ihren

Mehr

Bahnhof Twistringen Empfangsgebäude mit Güterhalle

Bahnhof Twistringen Empfangsgebäude mit Güterhalle Exposé Bahnhof Twistringen Empfangsgebäude mit Güterhalle Am Bahnhof 5 27239 Twistringen Eigentümer: Stadt Twistringen Räumliche Lage Die Stadt Twistringen liegt im Zentrum des Landkreises Diepholz, ca.

Mehr

WIRTSCHAFTSREGION HOCHRHEIN / BODENSEE. Prof. Dr.h.c. Lothar Erik Siebler

WIRTSCHAFTSREGION HOCHRHEIN / BODENSEE. Prof. Dr.h.c. Lothar Erik Siebler WIRTSCHAFTSREGION HOCHRHEIN / BODENSEE 2017 Prof. Dr.h.c. Lothar Erik Siebler 1 Gebiet und Bevölkerung Die von den Landkreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach gebildete Region erstreckt sich auf 2755.76

Mehr

STADT TAMBACH-DIETHARZ BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEDARFSERMITTLUNG WOHNUNGEN BIS 2020

STADT TAMBACH-DIETHARZ BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEDARFSERMITTLUNG WOHNUNGEN BIS 2020 STADT TAMBACH-DIETHARZ BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEDARFSERMITTLUNG WOHNUNGEN BIS 2020 STAND: NOVEMBER 2011 AUFTRAGGEBER : AUFTRAGNEHMER : BEARBEITER: STADT TAMBACH-DIETHARZ BURGSTALLSTRASSE 31A 99897

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Demographiebericht. Ein Baustein des Wegweisers Kommune. wegweiser-kommune.de. Preußisch Oldendorf

Demographiebericht. Ein Baustein des Wegweisers Kommune. wegweiser-kommune.de. Preußisch Oldendorf Demographiebericht Ein Baustein des Wegweisers Kommune wegweiser-kommune.de Preußisch Oldendorf Demographiebericht Daten - Prognosen Preußisch Oldendorf (im Landkreis Minden-Lübbecke) Inhaltsübersicht

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bad Soden-Salmünster, St. (435002)

Gemeindedatenblatt: Bad Soden-Salmünster, St. (435002) Gemeindedatenblatt: Bad Soden-Salmünster, St. (435002) Die Gemeinde Bad Soden-Salmünster liegt im südhessischen Landkreis Main-Kinzig-Kreis und fungiert mit rund 13.400 Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als

Mehr

Metropolregionen in Deutschland

Metropolregionen in Deutschland 12 Kapitel 2 Vorbemerkung 2005 wurde von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) die Zahl der Metropolregionen von sieben auf elf erhöht. Bei Metropolregionen handelt es sich um Verdichtungsräume,

Mehr

21. Regionalkonferenz des Regionalverbandes Südniedersachsen Die ökonomische Position der Region Südniedersachsen

21. Regionalkonferenz des Regionalverbandes Südniedersachsen Die ökonomische Position der Region Südniedersachsen 21. Regionalkonferenz des Regionalverbandes Südniedersachsen Die ökonomische Position der Region Südniedersachsen NORD/LB Regionalwirtschaft Dr. Arno Brandt 18. April 2012 Gliederung 1. Herausforderungen

Mehr

Statistik. Entwicklung Stand Landkreis Emsland. Niedersachsen Landkreis Emsland

Statistik. Entwicklung Stand Landkreis Emsland. Niedersachsen Landkreis Emsland Ausgabe 12/17 Statistik Bevölkerung 1) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Arbeitslose 2) Entwicklung Stand Landkreis Emsland Niedersachsen Landkreis Emsland 30.06.2016 321.724 7.948.507 + 4.065

Mehr

Nutzen und Herausforderungen einer Regionalen Wohnungsmarktbeobachtung für den Großraum Braunschweig

Nutzen und Herausforderungen einer Regionalen Wohnungsmarktbeobachtung für den Großraum Braunschweig Nutzen und Herausforderungen einer Regionalen Wohnungsmarktbeobachtung für den Großraum Braunschweig Wohnen, Arbeit und Regionale Daseinsvorsorge Robert Koschitzki, Braunschweig, 11. März 2014 Wohnentscheidung

Mehr

ZEITZ ISEK 2035 PRÄSENTATION AM

ZEITZ ISEK 2035 PRÄSENTATION AM ZEITZ ISEK 2035 PRÄSENTATION AM 20.11.2018 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Zeitz 2035 Auftraggeber: Stadt Zeitz, Sachgebiet Stadtentwicklung Gefördert durch: Analyse nach Themenfeldern Wichtigste

Mehr

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 Annahmen und Ergebnisse der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt Die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für

Mehr

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg Infoveranstaltung der LAG Freie Wohlfahrtspflege am 06.10.2015 Annika Wangerin Amt für regionale Landesentwicklung Amt für regionale Landesentwicklung Aufgaben

Mehr

Der demographische Wandel und die Auswirkungen auf die Kommune Günter Tebbe. Lübeck, 1. Juli 2014

Der demographische Wandel und die Auswirkungen auf die Kommune Günter Tebbe. Lübeck, 1. Juli 2014 Der demographische Wandel und die Auswirkungen auf die Kommune Günter Tebbe Lübeck, 1. Juli 2014 Menschen bewegen. Zukunft gestalten.»wir helfen der Politik, dem Staat und der Gesellschaft, Lösungen für

Mehr

STANDORTPROFIL 2016: STADT PATTENSEN. St a n d : Ju n i

STANDORTPROFIL 2016: STADT PATTENSEN. St a n d : Ju n i STANDORTPROFIL 216: STADT PATTENSEN St a n d : Ju n i 2 1 6 2 INHALTSVERZEICHNIS 1 Bevölkerung und Demographie... Seite 3 2 Beschäftigung und Arbeitsmarkt... Seite 5 3 Unternehmen... Seite 11 4 Kaufkraft

Mehr

Gemeinde Obermeitingen Steckbrief

Gemeinde Obermeitingen Steckbrief Gemeinde Steckbrief Stand 26. Juli 2011 im Luftbild, Bay. Vermessungsverwaltung ALLGEMEINE INFORMATIONEN Bundesland Bayern Regierungsbezirk Oberbayern Landkreis Landsberg am Lech Verwaltungsgemeinschaft

Mehr

Weilburg, St. LK Limburg-Weilburg RB Gießen Hessen

Weilburg, St. LK Limburg-Weilburg RB Gießen Hessen Gemeindedatenblatt: Weilburg, St. (533017) Die Gemeinde Weilburg liegt im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg und fungiert mit rund 13 Einwohnern (Stand: 31.12.2010) als ein Mittelzentrum im ländlichen

Mehr

Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014)

Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014) Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014) Die Gemeinde Hanau liegt im südhessischen Landkreis Main-Kinzig-Kreis und fungiert mit rund 96. Einwohnern (Stand: 31.12.2017) als ein Oberzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Datenblatt: Kassel, St. (611)

Datenblatt: Kassel, St. (611) Datenblatt: Kassel, St. (611) Die kreisfreie Stadt Kassel, mit ihren rund 198.000 Einwohnern (Stand: 31.12.2015), fungiert als Oberzentrum im Verdichtungsraum des Regierungsbezirks Kassel. Bevölkerungsentwicklung

Mehr

Gemeindedatenblatt: Eichenzell (631006)

Gemeindedatenblatt: Eichenzell (631006) Gemeindedatenblatt: Eichenzell (636) Die Gemeinde Eichenzell liegt im nordhessischen Landkreis Fulda und fungiert mit rund 11.000 Einwohnern (Stand: 31.12.2017) als ein Grundzentrum im ländlichen Raum

Mehr

Gemeindedatenblatt: Büdingen, St. (440004)

Gemeindedatenblatt: Büdingen, St. (440004) Gemeindedatenblatt: Büdingen, St. (440004) Die Gemeinde Büdingen liegt im südhessischen Landkreis Wetteraukreis und fungiert mit rund 22.000 Einwohnern (Stand: 31.12.2017) als ein Mittelzentrum im ländlichen

Mehr

1. Planungswerkstatt INOEK Schöneiche 2030 Aufgaben des INOEK Schöneiche

1. Planungswerkstatt INOEK Schöneiche 2030 Aufgaben des INOEK Schöneiche 1. Planungswerkstatt INOEK Schöneiche 2030 Aufgaben des INOEK Schöneiche LPG mbh Schöneiche bei Berlin, 24.11.2016 Ablauf der Planungswerkstatt 18.00 Uhr Begrüßung 18.05 Uhr Aufgaben des INOEK Schöneiche

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Stadtstaaten zeigen die Bandbreite der Zuwachsraten in Deutschland

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Stadtstaaten zeigen die Bandbreite der Zuwachsraten in Deutschland Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Stadtstaaten zeigen die Bandbreite der Zuwachsraten in Deutschland Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014)

Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014) Gemeindedatenblatt: Hanau, St. (435014) Die Gemeinde Hanau liegt im südhessischen Landkreis Main-Kinzig-Kreis und fungiert mit rund 92.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Oberzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Demographie_Begründungsdokument_ von 5

Demographie_Begründungsdokument_ von 5 Thesen zur Analyse und Zukunftsszenario der flächendeckenden medizinischen Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Deutschland Demographie Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in Deutschland und damit

Mehr

Förderung der Dorfregion Aschen, St. Hülfe, Heede

Förderung der Dorfregion Aschen, St. Hülfe, Heede Dorfentwicklung Förderung der Dorfregion Aschen, St. Hülfe, Heede OT Aschen, Falkenhardt, Ossenbeck, Lindloge OT St. Hülfe, Schobrink, Aschen OT Heede Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur

Mehr

Datenblatt: Wiesbaden, St. (414)

Datenblatt: Wiesbaden, St. (414) Datenblatt: Wiesbaden, St. (414) Die kreisfreie Stadt Wiesbaden, mit ihren rund 276.200 Einwohnern (Stand: 31.12.2015), fungiert als Oberzentrum im Verdichtungsraum des Regierungsbezirks Darmstadt. Bevölkerungsentwicklung

Mehr

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg Infoveranstaltung : Förderung und Unterstützung von Kommunen am 23.05.2016 Siegfried Dierken Aufgaben des ArL : Regionale Landesentwicklung, EU-Förderung nach EFRE / ESF Strukturförderung ländlicher Raum

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bad Hersfeld, Krst. (632002)

Gemeindedatenblatt: Bad Hersfeld, Krst. (632002) Gemeindedatenblatt: Bad Hersfeld, Krst. (632002) Die Gemeinde Bad Hersfeld liegt im nordhessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg und fungiert mit rund 29. Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Mittelzentrum

Mehr

Gemeindedatenblatt: Rotenburg a. d. Fulda, St. (632018)

Gemeindedatenblatt: Rotenburg a. d. Fulda, St. (632018) Gemeindedatenblatt: Rotenburg a. d. Fulda, St. (632018) Die Gemeinde Rotenburg liegt im nordhessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg und fungiert mit rund 14.400 Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Mittelzentrum

Mehr

IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit 2018: Ergebnisse für die Stadt Melle

IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit 2018: Ergebnisse für die Stadt Melle IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit 2018: Ergebnisse für die Stadt Melle Der IHK-Bezirk im Standort-Check LK Emsland Meppen Quakenbrück LK Grafschaft Bentheim Nordhorn Lingen LK Osnabrück Bramsche Osnabrück

Mehr

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden Datenblatt für Gießen, Universitätsst. (Stand: Oktober 2011) Die Hessen Agentur hat im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft,

Mehr

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412)

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412) Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412) Die kreisfreie Stadt Frankfurt, mit ihren rund 732.700 Einwohnern (Stand: 31.12.2015), fungiert als Oberzentrum im Verdichtungsraum des Regierungsbezirks Darmstadt.

Mehr

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn 02 / 2015 Bevölkerungsstand in 30.06.2015 31.12.2014 Veränderung Veränderung absolut prozentual Einwohner insgesamt 94.594 94.615-21 -0,02% davon männlich 46.118 46.088 30 0,07% davon weiblich 48.476 48.527-51

Mehr

Gemeindedatenblatt: Homberg (Ohm), St. (535009)

Gemeindedatenblatt: Homberg (Ohm), St. (535009) Gemeindedatenblatt: Homberg (Ohm), St. (535009) Die Gemeinde Homberg liegt im mittelhessischen Landkreis Vogelsbergkreis und fungiert mit rund 7.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Grundzentrum

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird in Deutschland rasant zunehmen Saarland mit bundesweit niedrigster Zuwachsrate

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird in Deutschland rasant zunehmen Saarland mit bundesweit niedrigster Zuwachsrate Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird in Deutschland rasant zunehmen Saarland mit bundesweit niedrigster Zuwachsrate Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Gemeindedatenblatt: Wetzlar, St. (532023)

Gemeindedatenblatt: Wetzlar, St. (532023) Gemeindedatenblatt: Wetzlar, St. (532023) Die Gemeinde Wetzlar liegt im mittelhessischen Landkreis Lahn-Dill-Kreis und fungiert mit rund 51.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Oberzentrum (in Funktionsverbindung

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in Seeheim-Jugenheim

Bevölkerungsentwicklung in Seeheim-Jugenheim Bevölkerungsentwicklung in Seeheim-Jugenheim Dr. Tamara Eschler Landkreis Darmstadt-Dieburg FB Konzernsteuerung Kreisentwicklung, Statistik 06151/881-1017 t.eschler@ladadi.de Demografische Wandel - Überblick

Mehr

Information. Der oberfränkische Arbeitsmarkt im Überblick. Stand: März 2018

Information. Der oberfränkische Arbeitsmarkt im Überblick. Stand: März 2018 Information Der oberfränkische im Überblick Stand: März 2018 www.vbw-bayern.de vbw Information März 2018 Vorwort Gute Ausgangslage, aber insbesondere demografische Herausforderungen. Der oberfränkische

Mehr

Metropolregionen in Deutschland

Metropolregionen in Deutschland 2 Kapitel 2 Vorbemerkung 2005 wurde von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) die Zahl der Metropolregionen von sieben auf elf erhöht. Bei Metropolregionen handelt es sich um Verdichtungsräume,

Mehr

Gemeindedatenblatt: Aßlar, St. (532001)

Gemeindedatenblatt: Aßlar, St. (532001) Gemeindedatenblatt: Aßlar, St. (532001) Die Gemeinde Aßlar liegt im mittelhessischen Landkreis Lahn-Dill-Kreis und fungiert mit rund 13.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2017) als ein Grundzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung Konferenz des Ausschusses der Regionen / Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung Staatssekretär Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Mehr

Wanderungsdaten nach Ziel und Herkunft

Wanderungsdaten nach Ziel und Herkunft Stand: Oktober 2016 Wanderungsdaten nach Ziel und Herkunft Hannah Amsbeck, Bertelsmann Stiftung / Frank Osterhage, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ggmbh (ILS) Das Datenportal Wegweiser

Mehr

NORD/LB Regionaler Entwicklungsbericht 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 18. Juli 2005

NORD/LB Regionaler Entwicklungsbericht 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 18. Juli 2005 Teil II: Demographischer Wandel in der Region Hannover 83 NORD/LB II. Die demographische Entwicklung in der Region Hannover 1. Die demographische Entwicklung in der Region Hannover bis 2015 1.1 Einleitung

Mehr

Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen

Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen Resümee Hartmut Biele Präsident des Statistischen Bundesamtes des Freistaates Sachsen Die amtliche Statistik ist natürlich nicht in der Lage, für die sehr problematische Lage auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt

Mehr

Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit

Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung Universität Stuttgart Die IREUS-Studie zum Ländlichen Raum in Baden-Württemberg: Folgen für Mobilität und Erreichbarkeit 110. Sitzung der LAG Baden-Württemberg

Mehr

III. 24 / Handelskammer Hamburg

III. 24 / Handelskammer Hamburg ARBEITSMARKT Die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs spiegelt sich auch im hiesigen Arbeitsmarkt wider. Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte hat die Anzahl der Erwerbstätigen in Hamburg im Jahr 215 einen

Mehr