Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Herzlich willkommen
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- Hedwig Kuntz
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1 Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Herzlich willkommen Carola Nowak Leiterin Firmenkundencenter Ost Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 1
2 Warum sollte ich einen Finanzund Liquiditätsplan erstellen? KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 2
3 Warum sollte ich einen Finanzund Liquiditätsplan erstellen? Ein Großteil aller Insolvenzen von jungen Unternehmen in den kritischen ersten fünf Jahren geht auf Liquiditätsschwierigkeiten zurück. Der Grund dafür ist zumeist, dass die jungen Unternehmer den Kapitalbedarf für Wareneinkäufe und Forderungen in der Gründungsphase zu niedrig einschätzen. (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 3
4 Warum sollte ich einen Finanzund Liquiditätsplan erstellen? Die Zukunft ist ohnehin unsicher und nicht planbar! Warum soll ich also überhaupt planen, wenn die Unsicherheit überwiegt? Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt. (Wilhelm Busch) KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 4
5 Warum sollte ich einen Finanzund Liquiditätsplan erstellen? Planung ersetzt Zufall durch Irrtum (Albert Einstein) KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 5
6 Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Bottom-up Ausgehend vom Ergebnis planen: Was soll / muss am Ende rauskommen, damit ich davon leben kann? KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 6
7 Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Top-down Grundlegende Datenbasis schaffen und damit - ausgehend vom Umsatz - über die fixen und variablen Kosten ein realistisches Ergebnis planen! KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 7
8 Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Unterscheidung: Umsatz- und Ertragsplanung Gewinn-und Verlustrechnung (ohne Umsatzsteuer) Planung von Umsätzen, Kosten und die Frage: Was bleibt übrig? Liquiditätsplanung (mit Umsatzsteuer) Abbildung der geplanten / erwarteten Zahlungsströme um den Betriebsmittelbedarf frühzeitig erkennen zu können. Investitions- und Kapitalbedarfsplanung Planung, welche Investitionen erforderlich sind und wie diese finanziert werden. Zusätzlich auch das Ergebnis aus dem Liquiditätsplan berücksichtigen. Umsatzsteuer beachten! Etappe 3: Finanzen 8
9 Unterschied zwischen Ertragsund Liquiditätsplanung Die Ertragsplanungstellt die Basis dar. Hier wird beurteilt, in wie fern die Erträgedie Aufwendungenübersteigen (Gewinn) oder unterschreiten (Verlust) => Gewinn- und Verlustrechnung. Die Liquiditätsplanung baut auf der Ertragsplanung auf. Sie bildet die Zahlungsflüsse ab und stellt somit ein Planabbild des Kontostandsdar. Die LiquiditätsplanungisteinewesentlicheGrundlagefürdie Ermittlungdes Kapitalbedarfs. KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 9
10 Unterschied zwischen Ertragsund Liquiditätsplanung Beispiele: Darlehenstilgungensindliquiditätswirksam, aber nicht ergebniswirksam Anlageinvestitionensindebenfallsliquiditätswirksam, aber nicht ergebniswirksam Abschreibungen(Afa) sindwiederumergebniswirksam, aber nicht liquiditätswirksam. KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 10
11 Unterschied zwischen Ertragsund Liquiditätsplanung Beispiele: Zeitliche Verschiebung zwischen Rechnungsstellung und dem tatsächlichen Zahlungseingang: Bei bilanzierenden Unternehmen (keine Gewinnermittlung nach 4 (3) EStG Einnahmen-Überschuss-Rechnung ) wird eine erbrachte Leistung im Zeitpunkt der Fakturierung ergebniswirksam. BisderRechnungsbetragauf IhremBankkontoeingeht, können allerdings- je nach vereinbartem Zahlungszielmehrere Wochen vergehen(liquiditätswirksamkeit). KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 11
12 Ertrags- und Liquiditätsplanung Gastronomie Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Planumsatz Wareneinsatz (30%) = Rohertrag Personalaufwand Raumkosten Fahrzeugkosten Verwaltungskosten Beratungskosten Steuerberater Zinsen AFA = Gewinn KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 12
13 Beispiel Umsatz- und Ertragsvorschau (1) Bestand an liquiden Mitteln Kasse / Bankguthaben (2) + Einzahlungen Geldeingang aus Bruttoumsätzen Darlehensauszahlungen (3) = Verfügbare Mittel (1 + 2) (4)./. Auszahlungen Zahlungen an Lieferanten (brutto) Abzuführende Umsatzsteuer Personal- und sonstige Kosten Darlehenstilgungen Privatentnahmen = Verfügbare Liquidität (3./. 4) => Übertrag in Zeile 1 des Folgemonats Januar Februar März KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 13
14 Ertrags- und Liquiditätsplanung Häufige Fehler Umsatzgrößen sowie Umsatzwachstum sind nicht nachvollziehbar bzw. nicht realistisch Wie viel kann ich pro Tag bzw. pro Monat verkaufen? Urlaubs- und Krankheitszeiten von Angestellten einplanen Orientierung am Marktanteil Branchenvergleichswerte heranziehen (Umsatz pro qm,umsatzpro Mitarbeiter, Gesamtumsatz vergleichbarer Wettbewerber, usw.) Bei Dienstleistern: Orientierung an der verkaufbaren Zeit Veräußerte Menge x Preis = Umsatz Moderate Steigerungen planen Denken Sie daran, dass Sie langsam in den Markt vordringen werden und an mögliche Reaktionen der Mitbewerber KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 14
15 Ertrags- und Liquiditätsplanung Häufige Fehler (2) Umsatzsteuer wird nicht berücksichtigt Verzögerter Forderungseingang und Forderungsausfälle werden nicht beachtet Überschuldungsproblematik bei Kapitalgesellschaften wird übersehen Folgeinvestitionen und erhöhter Betriebsmittelbedarf in der Wachstumsphase werden nicht ausreichend berücksichtigt. Wichtig: Einkommensteuer und private Krankenversicherung beachten! KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 15
16 Ertrags- und Liquiditätsplanung Häufige Fehler (3) Abschreibungen und die wesentlichen Kostenarten werden nicht angemessen erfasst. Unterscheidung zwischen Fixkosten und variablen Kosten beachten! Variable Kosten: Sind verbrauchsabhängig. Sie fallen also nicht an, wenn Sie keine Aufträge bzw. Auslastung haben. Beispiele: - Materialkosten - Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe - Fremdleistungen KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 16
17 Ertrags- und Liquiditätsplanung Häufige Fehler (4) Fixkosten: Fallen unabhängig von der jeweiligen Auftragssituation bzw. Auslastung immer an! Beispiele: - Miete + Nebenkosten - (Personalkosten): Anzahl Gehälter? Lohnnebenkosten berücksichtigen (gut 20 %)! - Werbung, Marketing: Zu Beginn sind höhere Aufwendungen erforderlich - Fahrzeugkosten: Leasingraten, Versicherung, Steuer, Benzin, - Versicherungsbeiträge und Abgaben - Verwaltung: Kopierer, Papier, Telefon, Kaffee, - Zinsaufwendungen - Abschreibung (AfA)!!! KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 17
18 Ertrags- und Liquiditätsplanung Kennzeichen besonders erfolgreicher Konzepte: Realistische Prämissen für die Umsatzentwicklung werden aufgezeigt Schwankungen in der Liquiditätsplanung werden erläutert Alternative Szenarien zur Berücksichtigung von Chancen und Risiken werden verbal und in Zahlenform aufgeführt (best-, real- und worst-case-szenario) Kostenvoranschläge für Investitionen oder Angaben zu Vergleichsgehältern werden eingeholt KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 18
19 Wie erstelle ich einen Finanzund Liquiditätsplan? Unterscheidung: Umsatz- und Ertragsplanung Planung von Umsätzen und wie viel Geld am Ende hängen bleibt. Liquiditätsplanung Planmäßige Abbildung der Kontostände um beispielsweise Liquiditätslücken frühzeitig erkennen zu können. Investitions- und Kapitalbedarfsplanung Planung welche Investitionen erforderlich sind und wie diese finanziert werden. KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 19
20 Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan Kapitalbedarf / Mittelverwendung 1. Investitionen ins Anlagevermögen -Grundstücke/ Gebäude -Maschinen/ Geräte / Werkzeug / usw. - Kaufpreis für Unternehmensübernahme -Kfz 2. Investitionen ins Umlaufvermögen - Warenerstausstattung - Vorfinanzierung von Aufträgen 3. Gründungs(neben)kosten - Anmeldung Handelsreg., Gewerbeamt, - Beratung (Steuern, Recht, Notar, ) -Markteinführung: Budget f. Werbung, usw. - Anlaufkosten, Lizenzen, Reserve, = Summe Kapitalbedarf Finanzierung / Mittelherkunft 1. Eigenkapital -Barmittel - Sacheinlagen -Zuschüsse - Beteiligung von Eigenkapitalgebern 2. Fremdkapital - Bankkredite - Verwandtendarlehen - Kontokorrentkredit - Anzahlungen von Auftraggebern = Summe Finanzierung KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 20
21 Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan Häufige Fehler: Beim Kapitalbedarf sind nur die Investitionen berücksichtigt Keine Aussage zum Eigenkapitaleinsatz KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 21
22 Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan Kennzeichen besonders erfolgreicher Konzepte: Ausreichende Anlaufkosten und Reserven sind berücksichtigt Konkrete und realistische Aussagen zur Kapitalherkunft KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 22
23 Für Fragen stehe ich Ihnen nun, im Anschluss, oder unter der Telefonnummer: bzw. der -Adresse: gerne zur Verfügung! KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 24
25 KSKMSE UK Etappe 3: Finanzen 25
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