Energetischer Stadtumbau - gemeinsam Handeln im Quartier. Prof. Dr. Everding 1
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- Jacob Boer
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1 Energetischer Stadtumbau - gemeinsam Handeln im Quartier Prof. Dr. Everding 1
2 Aufbau - Definition: Energetischer Stadtumbau - Akteure des energetischen Stadtumbaus - Beispiele des energetischen Stadtumbaus - Gemeinsam handeln im Quartier, in der Stadt und in der Gemeinde am Beispiel der Stadt Nordhausen Prof. Dr. Everding 2
3 Aufgaben des Stadtumbaus gemäß Baugesetzbuch - Aufwertung von Wohnsiedlungen - Umnutzung von Gewerbe- und Bahnbrachen sowie von Konversionsflächen - Neuordnung sozialer Infrastruktur - Revitalisierung von Stadt- und Ortskernen - Förderung von Klimaschutz und Klimaanpassung Prof. Dr. Everding 3
4 Gebiete des Stadtumbaus Beispiel Nordhausen (Quelle ISEK Nordhausen 2008) Prof. Dr. Everding 4
5 Verbindung städtebaulicher Maßnahmen des Stadtumbaus mit energetischen Zielen Akteur: Kommune - als integrativer Bestandteil von Umbaumaßnahmen im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum, z. B. Beleuchtung, Wärmenetze, Energiespeicher - als Anforderungen an die Energiekonzepte von neuen Stadtquartieren auf großflächigen Brachen - als Anforderungen an die gestalterische Integration von Solartechnik in Stadt- und Ortskernen Prof. Dr. Everding 5
6 Energetischer Stadtumbau (viele Akteure) - umfasst alle baulichen Maßnahmen im Siedlungsraum mit Potential zur Energieeinsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien - dient der praktischen Umsetzung der kommunalen Energieund Klimaschutzziele in Städten und Gemeinden - verbessert die Lebensqualität in Städten und Gemeinden durch Verringerung der Umweltbelastungen Prof. Dr. Everding 6
7 Akteure des Stadtumbaus - Bewohner (Mieter, Eigentümer) - Gewerbetreibende in Handel und Dienstleistungen, Handwerk und Produktion (Mieter, Eigentümer) - Immobilienbesitzer (Wohnungswirtschaft, Bauträger, Einzeleigentümer, Kommune, Behörden, Infrastrukturträger) - Energieerzeuger, -versorger und verteiler - Mobilitätsdienstleister (Verkehrsbetriebe, Taxigewerbe, Car- Sharing, Radverleih) - Kommune (Verwaltung, Satzungsgeber, Infrastrukturträger, Moderation) Prof. Dr. Everding 7
8 - Definition: Energetischer Stadtumbau - Akteure des energetischen Stadtumbaus - Beispiele des energetischen Stadtumbaus - Gemeinsam handeln in der Stadt, im Quartier und in der Gemeinde am Beispiel der Stadt Nordhausen Prof. Dr. Everding 8
9 Energetischer Stadtumbau: Neue Quartiere auf großflächigen Brachen in Freiburg, Stadtteil Vauban: Energieplus-Siedlung Akteure: Bauträger, Kommune und Bürger Passivhaus-Bebauung ökologisches Grün- und Verkehrskonzept ( (Foto rechts: Prof. Dr. Everding 9
10 Energetischer Stadtumbau: Neue Quartiere auf großflächigen Brachen in Heidelberg, Bahnstadt: Null-Emissionsquartier Akteure: Stadt, Entwicklungs- gesellschaft (mit Stadt) (bilanziell) Passivhausbauweise regenerative Fernwärme Smart Metering Prof. Dr. Everding 10
11 Energetischer Stadtumbau: Neue Quartiere auf großflächigen Brachen in Erfurt, ICE - City: Mischnutzung, hohe Akteure: Stadt, LEG Thüringen Abbildungen: Machleidt GmbH, Mola & Winkelmüller Dichte, Fernwärme, Radstation, Freiraumkonzept Prof. Dr. Everding 11
12 Energetischer Stadtumbau: Sanierung von Wohnsiedlungen der 50er, 60er und 70er Jahre in Köln Niehl (Solarsiedlung NRW) Akteur: Wohnungswirtschaft Nachverdichtung durch Aufstockung einer Siedlung der 50er Jahre mit energetischer Sanierung und solarer Warmwasserbereitung Prof. Dr. Everding 12
13 Energetischer Stadtumbau: Sanierung von Wohnsiedlungen der 50er, 60er und 70er Jahre in Arnstadt-Ost Akteur: Wohnungswirtschaft, Mieterinitiative Barrierefreier Umbau von Zeilenbauten in einer Großsiedlung für gemeinschaftliches Wohnen, mit energetischer Sanierung, Fernwärme Prof. Dr. Everding 13
14 Energetischer Stadtumbau: Sanierung von Zweckbau-Komplexen in Detmold Akteur: Kreis Lippe Sanierung des Berufskollegs zu einer Plusenergie-Schule (bilanziell) mit Solarstromerzeugung und regenerativer Fernwärmeversorgung (Quelle: Prof. Dr. Everding 14
15 Energetischer Stadtumbau: Umstellung der Wärmeversorgung von Gebäuden in Deggendorf Akteur: Privater Hauseigentümer Ersatz der Ölzentralheizung durch eine Pelletszentralheizung eizung (Foto: Gerald Härtlein) Prof. Dr. Everding 15
16 Energetischer Stadtumbau: Errichtung von regenerativen Energieanlagen in Ingelheim Akteur: Stadt, Bürgersolaranlagenbetreiber Fahrradparkhaus mit Solarstromanlage (Foto: Prof. Dr. Everding 16
17 Energetischer Stadtumbau: Errichtung von regenerativen Energieanlagen in Regensburg Akteure: Wohnungswirtschaft, Naturstrom AG, Bürgerenergiegenossenschaft Solarstrom für Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft NaBau Foto: Herbert Stolz, NaBau eg Prof. Dr. Everding 17
18 Energetischer Stadtumbau am Besten im Verbund Hamburg-Wilhelmsburg: Energieverbund mit Puffer- Wärmespeicher, Abwärme- und Solarwärmenutzung, Biomethan- u. Blockheizkraftwerk und Solarstromanlage (offenes Wärmenetz) Projekt der Internationalen Bauausstellung Hamburg (Quelle: Prof. Dr. Everding 18
19 Energetischer Stadtumbau am Besten im Verbund Energieverbund mit Blockheizkraftwerk (Gas) und Solarstromanlage Innenhofbegrünung, Spielplatz Regenwasserversickerung Genossenschaft Luisenstadt in Berlin-Kreuzberg (Quelle: Prof. Dr. Everding 19
20 Kommunal geplanter energetischer Stadtumbau Energienutzungsplan Iphofen (Bayern) (Quelle: Prof. Dr. Everding 20
21 - Definition: Energetischer Stadtumbau - Akteure des energetischen Stadtumbaus - Beispiele des energetischen Stadtumbaus - Gemeinsam handeln im Quartier, in der Stadt und in der Gemeinde am Beispiel der Stadt Nordhausen Prof. Dr. Everding 21
22 Gemeinsam handeln in Quartieren, Städten und Gemeinden in Thüringen Potentialstudie Neue Energie für Thüringen (2011) der Hochschule Nordhausen gemeinsam mit Energie-Klima-Plan Bis zum Jahr 2050 können - 42 % des Wärmebedarfs, - 76 % des Strombedarfs - 16 % des Treibstoffbedarfs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Prof. Dr. Everding 22
23 Gemeinsam handeln in Quartieren, Städten und Gemeinden in Thüringen Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 von 2014 Ziel 5.2.7: In Thüringen ist bis zum Jahr 2020 der Anteil erneuerbarer Energien auf - 30 % des Gesamtenergieverbrauchs und auf - 45 % des Nettostromverbrauchs zu steigern. Die Ausbauplanung und realisierung ist durch die Landesregierung zu evaluieren und im Lichte der Evaluierung anzupassen. Prof. Dr. Everding 23
24 Gemeinsam handeln in Quartieren, Städten und Gemeinden in Thüringen Initiative Energetischer Stadtumbau 2025 (2014 beschlossen) Land Thüringen, AGFW, BDEW, VKU, Städte Erfurt, Gotha, Jena, Nordhausen, Weimar, jeweils gemeinsam mit den Stadtwerken - Verzahnung von Energie- und Klimaschutzkonzepten mit Stadtentwicklungskonzepten - quartiersweise Umsetzung der Konzepte durch konkrete Projekte - Monitoring und Evaluation, Beseitigung von Hemmnissen Prof. Dr. Everding 24
25 Gemeinsam handeln in Quartieren, Städten und Gemeinden in Thüringen Vorschlag der Hochschule Nordhausen zur IBA Thüringen: Energiepfade in der Energie-Kultur- Landschaft / Offenes Stadtumbaulabor Prof. Dr. Everding 25
26 Offenes Messlabor an der Hochschule kontinuierliche Erfassung, Visualisierung und Auswertung der Daten von Energieprojekten im Stadtgebiet Die Messergebnisse sollen durch Außenvisualisierung auf dem Campus der Fachhochschule sichtbar und durch Energiepfade für die Bevölkerung erlebbar gemacht werden. 26
27 Quartier Bäckerstrasse Umsetzung einer innovativen städtebaulichen, energetischen und sozialen Quartiersentwicklung Neue Modelle des Zusammenlebens: Inklusion von Demenzkranken mit einem Quartiershaus in direkter Nachbarschaft zu jungen Familien innovatives Energiekonzept mit Nutzung der historischen Gewölbekeller (Aufnahme der Pufferspeicher) 27
28 Hochschul-Campus Nordhausen Umsetzung innovativer Energiekonzepte bei den auf dem Campus anstehenden Modernisierungen Untersuchung der Vision eines Energie+ Campus 28
29 Park Hohenrode Gestaltung der ersten energie und klimaneutralen Schloss- und Parklandschaft mit hohem kulturhistorischen Wert 29
30 Fazit: Energetischer Stadtumbau findet oft noch in Einzelprojekten statt, größere Synergien ergeben sich erst im Verbund. Ein geplanter und vernetzter energetischer Stadtumbau verspricht mehr Effizienz und eine bessere Wirtschaftlichkeit. Durch räumliche Wahrnehmbarkeit des energetischen Stadtumbaus und Verständnis des funktionalen Verbundes im Quartier bzw. in der Kommune lassen sich Akteure gezielter zur Mitwirkung an einem geplanten energetischen Stadtumbau bewegen. Prof. Dr. Everding 30
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