AIS-Tagung 4./ in Nürnberg. Martin Schwarz-Kocher, IMU Institut Sylvia Stieler, IMU Institut. IMU Institut GmbH
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- Felix Bäcker
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1 Die Bedeutung regionaler Wertschöpfungscluster der Automobilindustrie im Prozess fortschreitender Globalisierung und der Transformation zur Elektromobilität AIS-Tagung 4./ in Nürnberg Martin Schwarz-Kocher, IMU Institut Sylvia Stieler, IMU Institut Büro Stuttgart Hasenbergstraße Stuttgart Telefon (0711) Telefax (0711)
2 Fragestellung Welche Bedeutung haben regionale Wertschöpfungscluster der Automobilindustrie bei der fortschreitenden Globalisierung und im Transformationsprozess zur Elektromobilität? Beispiel Automobilcluster Baden-Württemberg Argumentation: Erfolgsfaktor Globalisierung Erfolgsfaktor Innovation Herausforderung E-Mobility Beispiel: Standorttransformation Bottom Up Fazit
3 Erfolgsfaktor Globalisierung I Weltregionen II Europäisches Produktionsnetzwerk Produktion deutsche OEM [Mio. PKW] Beschäftigte OEM in % Beschäftigte AZI in % , % 5,5 5,6 5,3 16, , ,4 12,0 42,3 37,1 46,2 50, Deutschland Westeuropa 39,7 47,7 35,5 28,8 24,7 23, Deutschland Westeuropa Innlandsproduktion Auslandsproduktion Gesamtabsatz Mittelosteuropa Mittelosteuropa Wandels des Exportmodells zu lokalem Sourcing in den Weltregionen Asien/Europa/Amerika. AZI following Customer Deutsche Standorte profitieren nur noch gering vom weltweiten Wachstum Nutzung der LCC in Osteuropa ist wichtiger Erfolgsfaktor für Automobilzulieferindustrie (AZI). OEM following supplier An 33 % der Produktionswerke gab es Personalabbau, an 46 % Tarifabweichungen. Produktionswerke im regionalen Wertschöpfungscluster kommen unter Druck
4 Erfolgsfaktor Innovation Vom Innovationsstern zum Netzwerk verteilter Innovationsprozesse Vom Innovationsstern zum Innovationsnetzwerk AZI wichtigster Innovationspartner der OEM. Enge Kopplung von Produktionswissen und F&E-Excellence. Unternehmenscluster und Kopplung von Innovationszentren und Produktionswerken. Produktionswissensbasierte Produktinnovation stützt sich auf regionale Netzwerke! 100% 80% 60% 40% 20% 0% 69 % Tätigkeitsstruktur AZI 55 % Sonstige Dienstleistungsberufe Lager- Transportarbeiter Technische Berufe Fertigungsberufe Beschäftigungsstruktur im regionalen Cluster verändert sich Richtung Innovationsarbeit
5 Erfolgsfaktor Innovation verändert Werksfunktion Unser Schmiedemeister hat Versuche gefahren um einen Stahlringträger einzulegen. Daraus ist schließlich eine neue Produktlösung entstanden. (Werksleiter) Die neue Produktidee kunststoffumspritzter Aluträger ist im Werkzeugbau entstanden. Hier wurde ein integriertes Doppelwerkzeug entwickelt. (Vorstand) Simultaneous Engineering garantiert, dass wir weniger Überraschungen bei der Produktion neuer Produkte haben und die kalkulierten Kosten besser einhalten können. (Produktionsvorstand) Die Aufgaben der Werke selbst verändern sich in Richtung Innovationsunterstützung: Produktideen aus Produktionswissen und neuen Produktionsverfahren Produktionswissen im Produktentwicklungsprozess (PEP) und Industrialisierung. Diese qualitativen Ergebnisse aus den Fallstudien konnten quantitativ belegt werden: Hohe Innovationsleistung am Werk verbessert Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung. (Korrelation + 0,42; Regressionsanalyse: 33 % der Varianzen mit Modell erklärbar) Bedeutung des Automobilclusters und der Werke verschiebt sich von Produktion zu Innovation
6 Anteil an Pkw-Neuzulassungen, EU28 Herausforderungen Elektromobilität Aufgrund der erwarteten Marktdurchdringung aus den DLR-Szenarien kann auf Stückzahlen der Antriebskomponenten und damit auf die Beschäftigung geschlossen werden
7 Herausforderung Elektromobilität für Baden-Württemberg Im Gesamtcluster moderate Beschäftigungseffekte. Beschäftigte 2016 progressiv Szenario 2030 gesamtes Automobilcluster ,6 % Aber starke Veränderung in einzelnen Clustersegmenten: 15 % der F&E Beschäftigte müssen sich auf ganz neue Aufgaben einstellen. 45% der Beschäftigten in den Produktionswerken im Antriebsstrang entfallen. Voraussetzung: Innovationsführerschaft in E-Mobility. Erhalt Kopplung Produktion und F&E. Transformation des industriellen Innovations- Clusters = Transformation der Produktionswerke!
8 Unternehmensbeispiel eines baden-württembergischen Automobilzulieferers Herausforderung der Transformation zur Elektromobilität: Automobilzulieferer (Stiftungsunternehmen): Weltweit ca Beschäftigte, davon ca in Deutschland. ca. 21 deutsche Standorte. Mehr als 80 % - 90 % der deutschen Standorte sind vom Antriebsstrang (Verbrennungsmotor) abhängig. Unternehmensstrategie: Verbrenner-Komponenten bis zum Schluss! Portfolio-Transformation durch Zukauf. Dann sind deutsche Produktionswerke die Verlierer einer gelungenen Unternehmenstransformation zur Elektromobilität
9 Unternehmensbeispiel eines baden-württembergischen Automobilzulieferers IG Metall Strategie: Beschäftigungssicherungs-TV: Weiterentwicklung der deutschen Werke. Auf Antrag der IG Metall wurde der Vorstand vom Aufsichtsrat beauftragt, mit den Standortbetriebsräten Zukunftskonzepte für alle deutschen Standorte zu entwickeln. (IMU Institut als Berater) Herausforderungen: Unternehmensstrategie muss durch Standortstrategie ergänzt werden. Konkrete Zukunftsprodukte sind noch nicht bekannt, bzw. noch nicht definiert. Standortkompetenzen auf Zukunftsaufgaben vorbereiten!
10 Beispiel einer Bottom Up Standort-Strategie Produkt-Stückzahlen 2030 I. Betroffenheitsanalyse 2030 Zuordnung zu Antriebssträngen (Konv., Hybrid, Elektro, Brennstoffzelle) Produktportfolio DLR-Szenarien II. Standort-Kompetenzprofil Eigenbild Fremdbild Potenzialworkshops III. Zukunftspotentiale Standortentwicklung Interviews interne u. externe Experten IV. Zukunftstrends bestehender Produkte Zukunftstrends Fertigungstechnologie Ableitung konkreter Maßnahmen Neue Produkte u. Anwendungen E-Mobility Anforderung Innovationsrolle 10
11 Fazit Wertschöpfungscluster in Baden-Württemberg ist Grundlage von und gefährdet durch die Erfolgsfaktoren Globalisierung und Elektromobilität Notwendige Schritte im Transformationsprozess: Unternehmen müssen die Kopplung von Produktionswerken und F&E erhalten. Regionale Struktur- und Wirtschaftspolitik muss auch die Transformation der Standorte in den Fokus nehmen. Innovationskompetenz der Werke muss Teil der Standortsicherungsstrategien werden. Unter den neuen Anforderungen muss das Konzept regionaler Cluster neu gedacht werden: Innovations- und Produktionscluster bedingen sich gegenseitig. Unternehmenscluster ergänzt durch Standortcluster im Unternehmen Struktureller Wandel des regionalen Wertschöpfungsclusters: vom Produktions- zum Innovationscluster. Regionale Wertschöpfungscluster bleiben auch unter den Bedingungen fortschreitender Globalisierung und Elektromobilität wichtiger Erfolgsfaktor! 11
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