Betriebliche Herausforderungen in der Automobilindustrie
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- Götz Brahms
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1 Automobilkonferenz Bezirk Berlin- Brandenburg-Sachsen Leipzig, 13. September 2012 Betriebliche Herausforderungen in der Automobilindustrie
2 Neuzulassungen PKW Welt Jan Juli 2012 in Millionen Stück + / - % Vorjahr Russland 1, Indien 1, Brasilien 2,0 + 3,0 Japan 3, China 7,4 + 8,8 USA 8, Europa 7,9-6,4 Quelle: VDA Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 2
3 Marktentwicklung Europa Jan Juni 2012 zu Jan Juni Zulassungen Marktanteil Marktanteil % Stückzahl Marktanteil % Stückzahl 2007 vs vs Markt ,0% VW Group 24, , ,2% 4,6 VOLKSWAGEN 12, , ,8% 2,7 AUDI 5, , ,7% 1,3 SEAT 2, , ,1% -0,4 SKODA 3, , ,5% 0,9 PSA Group 12, , ,6% -1,2 RENAULT Group 8, , ,5% -0,2 OPEL/VAUXHALL 6, , ,7% -1,7 FORD 7, , ,5% -0,6 FIAT Group 6, , ,5% -1,6 BMW Group 6, , ,5% 1,1 DAIMLER 5, , ,6% 0,2 TOYOTA Group 4, , ,9% -1,7 NISSAN 3, , ,7% 1,7 HYUNDAI 3, , ,5% 1,6 KIA 2, , ,3% 1,0 Quelle: ACEA Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 3
4 Stammbeschäftigte in der deutschen Automobilindustrie in Tausend Endhersteller Anhänger/Aufbauten Zulieferer Jul 08 Sep 08 Quelle: Statisbund Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung Nov 08 Jan 09 Mrz 09 Mai 09 Jul 09 Sep 09 Nov 09 Jan 10 Mar 10 Mai 10 Jul 10 Sep 10 Nov 10 Jan 11 Mrz 11 Mai 11 Jul 11 Sep 11 Nov 11 Dez 11 Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 4
5 Leiharbeiter sind in der Krise am stärksten gefährdet Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 5
6 1. Betriebliche Herausforderung: Beschäftigungssicherung in der Krise Wenn sich die Absatzkrise fortsetzt, ist die Beschäftigung in den Betrieben der Automobilindustrie gefährdet Die IG Metall fordert für diesen Fall: Kurzarbeitsregelung verlängern Kurzarbeit auch für Leiharbeitnehmer Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 6
7 Weltabsatz PKW Vergleich 2007 zu 2012 Weltabsatz 2007: 58,9 Mio. Stück Weltabsatz 2012: 66,7 Mio. Stück Asien Pazifik 25% Südamerika 6% Rest 6% Nordamerika 32% Europa 27% Russland 4% Asien Pazifik 37% Rest 8% Südamerika 7% Europa 19% Nordamerika 25% Russland 4% Quelle: Hersteller, VDA, KBA, eigene Berechnung Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 7
8 Weltproduktion PKW in Millionen Stück Produktion in Europa trotz der Absatzverschiebung weiterhin hoch Europa (EU + EFTA) 17,3 16,1 15,2 17,2 17,7 Deutschland 5,7 5,5 5,0 5,6 5,9 Frankreich 2,6 2,1 1,8 1,9 1,9 UK 1,5 1,4 1,0 1,3 1,3 Italien 0,9 0,7 0,7 0,6 0,5 Spanien 2,2 1,9 1,8 1,9 1,9 Russland 1,3 1,5 0,6 1,2 1,7 NAFTA 13,1 12,9 8,6 11,9 13,0 USA (inkl light trucks) 10,5 8,4 5,6 7,6 8,4 Südamerika 2,7 2,9 3,0 3,8 3,9 Asien Pazifik 19,5 20,3 21,8 28,1 28,5 China 6,4 6,7 8,4 11,4 12,2 Japan 9,9 9,9 6,8 8,3 7,2 Indien 1,7 1,8 2,5 2,8 3,0 Rest 5,9 3,6 1,9 1,2 1,4 Weltproduktion 59,8 57,3 51,1 63,4 66,2 Auslandsproduktion deutscher Hersteller 5,2 5,3 4,9 6,1 7,0 Quelle: OICA, VDA Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 8
9 Einflussfaktoren für die langfristige Entwicklung Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 9
10 2. Betriebliche Herausforderung: Globalisierung bewältigen Der Automobilmarkt ist ein Wachstumsmarkt, aber die weltweiten Absatzmärkte verschieben sich These: die Produktion wird folgen! Wettbewerbsdruck wird weiter steigen Bis jetzt ist die Produktion stabil, aber dies kann sich schnell ändern, wenn Europa nicht mehr wächst Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 10
11 Strukturwandel Aufgrund der steigenden Urbanisierung wird die Nachfrage nach kleinen, umweltfreundlichen Fahrzeugen steigen. Auf der Ebene des Individualverkehrs werden verbrauchsarme, energiesparende Motoren über Marktanteile entscheiden. Umweltaspekte und Energiekosten werden in Zukunft immer stärker den gesamten Herstellungsprozess von Automobilen beeinflussen. Alternative Antriebe und neue Werkstoffe erfordern von den Branchenakteuren neue Kompetenzen, die sie nur in Allianzen erwerben können Die Wertschöpfung in der direkten Produktion von Automobilen wird insgesamt zurückgehen. Für ein Auto mit Elektroantrieb ist die Technik eine andere Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 11
12 Strukturwandel Aus heutiger Sicht werden durch Elektromobilität bis zum Jahr 2020 in Deutschland Arbeitsplätze entstehen. Voraussetzung hierfür ist, dass 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020 verkauft werden Unternehmen, Gewerkschaften und Politik haben das Ziel, die Wertschöpfung am Standort Deutschland zu sichern und auszubauen Das gilt besonders für die Batterietechnologie - Neue Werke sollen auch in Deutschland entstehen Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 12
13 Beschäftigungseffekte durch Elektromobilität Quelle: IG Metall, basierend auf IAO 2010 Strukturstudie BWe mobil Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 13
14 3. Betriebliche Herausforderung: Strukturwandel gestalten Die Produktion von Automobilen wird sich grundsätzlich verändern Wir brauchen gut ausgebildete Menschen, damit wir führend in der Antriebstechnologie bleiben Wir haben schon jetzt zu wenig Ingenieure und Experten für Elektrochemie oder Fachkräfte für den Leichtbau Wir brauchen Qualifizierungsprogramme. Und das nicht nur in den Unternehmen, sondern auch außerhalb (Universitäten und Kompetenzzentren) Nur mit qualifizierten Beschäftigten werden wir den bevorstehenden Strukturwandel mit Erfolg meistern Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 14
15 Hohe Unsicherheit über die Zukunft - Unternehmen reagieren mit Flexibilisierung 1. Flexibilisierung der Beschäftigungsverhältnisse freie Mitarbeit, Leiharbeit, Werkverträge, Befristung, Praktika Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 15
16 Hohe Unsicherheit über die Zukunft - Unternehmen reagieren mit Flexibilisierung 2. Neue Akteure treten auf den Plan Fremdfirmen in den versch. Bereichen Sonstiges Verwaltung Service Vertrieb Logistik Produktion Montage Instandhaltung/Wartung Arbeitsvorbereitung Beschaffung Konstruktion Forschung/Entwicklung 0% 4% 15% 3% 10% 6% 10% 4% 1% 6% 4% 26% Womit wird die Nutzung von Werkverträgen bzw. Umschwenken auf Werkverträge begründet? Das ist eine Konzernvorgabe Bei Werkverträgen hat der Betriebsrat weniger Mitspracherecht Bei Werkverträgen sind wir nicht an Betriebsvereinbarungen zu Leiharbeit gebunden! Bei der Leiharbeit wird der Mindestlohn kommen! Die Leiharbeit ist durch den Druck der Gewerkschaften schon zu stark geregelt! 6% 18% 29% 34% 52% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Quelle: Umfrage des Bezirks NRW Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung
17 Hohe Unsicherheit über die Zukunft - Unternehmen reagieren mit Flexibilisierung 3. Neue weltweit einsetzbare Produktionstechnologie Beispiel Modularer Querbaukasten VW Source: VW Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 17
18 Herausforderungen für Betriebsräte und Gewerkschaften 1. permanenter Kostendruck Anhaltender Druck auf fortwährende Produktivitätssteigerung (5% p.a.) Druck auf die Arbeitsbedingungen in den Betrieben, Tarifabweichungen, Standortsicherungsvereinbarungen Outsourcing, Leiharbeit Verlagerung von Produktion 2. Verteilungskampf innerhalb der Wertschöpfungskette problematische Geschäftsbeziehungen zwischen Endhersteller und Zulieferer Werkverträge spielen eine zunehmend wichtigere Rolle 3. strukturelle Veränderungen in den Belegschaften Rückgang der Beschäftigung in der Fertigung Ausbau von Forschung und Entwicklung 4. Demografischer Wandel Auswirkungen sowohl bei den Abnehmern als auch in den Belegschaften Babette Fröhlich, FB Koordination der saufgaben und Planung 18
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