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1 Newsletter für transfusionsmedizinische Forschung und Praxis Nummer 54 / Dezember 2012 INHALT D Blutgruppen D Fortbildung: DGTI in Graz D Interview: Christian Cebulla und Peter Perger D Forschung aktuell P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien; Zulassungsnummer 04Z M Blutgruppen Serologie vs. DNA-Typisierung. C. Jungbauer, W. R. Mayr Fotos: Nadja Meister Obwohl die Definition der Blutgruppen lange Zeit mithilfe serologischer Methoden erfolgte, die durch weitere genetische Analysen ergänzt wurden, setzten sich in den letzten Jahren zu diesem Zweck immer mehr molekulargenetische Techniken (DNA-Typisierung) durch. Die ersten Blutgruppensysteme wurden von Karl Landsteiner beschrieben: AB0, MN, P1 und RH, wobei die Entdeckung der klassischen Blutgruppen A, B, 0 auf die Jahre 1900 und 1901 zurück geht. Interessant ist auch, dass die von Landsteiner und Wiener be schrie be nen Rhesusantigene, die mittels Xeno- antikörpern aus der Immunisierung von Kaninchen und Meerschweinchen mit Erythrozyten von Rhesusaffen bestimmt wurden, nicht den heute be kann ten Rh-Antigenen entsprechen, sondern Merkmale des LW (Land stei ner- Wiener)-Systems sind. Die Verwechslung der Merkmale beruht auf k Fortsetzung auf S. 2 Daniela Klemencic KOmmentar aussichten Wolfgang R. Mayr Die Transfusionsmedizin spannt einen weiten Umsetzung in der täglichen Praxis muss verbessert Rahmen von der molekularbiologischen Forschung bis zur Akutversorgung von Patienten. sierte Zentren die Sicherheit für Patienten erhöhen werden aber wie? Ob neue Ansätze durch speziali Während Mediziner an neuen Methoden arbeiten können, ist Diskussionsthema. Ob der Aufwand und (S. 1 4), geben Forderungen der Ökonomie zunehmend den Rahmen vor (S. 6 7). In dieser Ausgabe Fest steht nur, was selbstverständlich ist: Ange die Kosten geringer werden, wird die Zukunft zeigen. von blut.at kommen beide Seiten zu Wort. sichts des immer kostbarer werdenden Rohstoffs Wichtig ist, dass alle am selben Strang ziehen: Blut können Transfusionen nur bei entsprechender Blut sparen aber nicht zu Lasten des Patienten. Die Indikation verantwortet werden. 1

2 k Titelgeschichte der Tatsache, dass die LW-Merkmale auf Rh-D-positiven Erythrozyten stärker exprimiert sind als auf Rh-Dnegativen Zellen. 33 Systeme Zurzeit werden von der International Society of Blood Transfusion (ISBT) 33 Blutgruppensysteme anerkannt, wobei jedem System ein Gen oder eine Gruppe von zwei bis drei eng gekoppelten homologen Genen entspricht. Diese Systeme sind in Tab. 1 dargestellt. Sieben Systeme werden durch Polymorphismen in der Kohlenhydratstruktur bedingt, wobei die genetische Basis auf unterschiedlichen Transferasen beruht, die verschiedene Kohlenhydrate zum Aufbau des Merkmals beisteuern. Das sind die Systeme AB0, P1PK, LE, H, I, Globosid und FORS. Die anderen 26 Systeme werden durch Polymorphismen in der Aminosäuresequenz der Genprodukte definiert. 29 der Systeme weisen ein einziges Gen auf, drei haben zwei Gene (Rh: RHD, RHCE; Xg: XG, CD99; Ch/Rg: C4A, C4B) und eines drei Gene (MNS: GYPA, GYPB, GYPE), sodass insgesamt 38 Gene in den Blutgruppensystemen vorliegen. Die ersten 19 Systeme wurden mittels serologischer Methoden beschrieben, während die Definition der letzten 14 Systeme hauptsächlich auf molekulargenetischen Techniken beruht. Nahezu 300 Merkmale werden über die 33 Systeme codiert, weiters liegen noch ca. 40 Merkmale vor, die den Collections (z. B. Vel) und Series mit hoch- bzw. niederfrequenten Antige nen entsprechen. Bestimmung Die Bestimmung der einzelnen Merkmale kann mit zwei Techniken durchgeführt werden: Serologie und Molekulargenetik. Die Grenzen der serologischen Methoden sind durch das Vorhandensein von entsprechenden Testsera gegeben: Obwohl für den Großteil der klinisch relevanten Merkmale gute Reagenzien erhältlich sind (meist monoklonale Elektrophoretische Analyse im Labor Tab. 1 ISBT-Blutgruppensysteme System ISBT-Symbol Genname AB0 AB0 AB0 9q34.2 MNS MNS GYPA, GYPB, GYPE 4q31.21 P1PK P1PK A4GALT 22q13.2 Rh RH RHD, RHCE 1p36.11 Chromosomale Lokalisation Lutheran LU LU 19q13.32 Kell KEL KEL 7q34 Lewis LE FUT3 19p13.3 Duffy FY DARC 1q23.2 Kidd JK SLC14A1 18q12.3 Diego DI SLC4A1 17q21.31 Yt YT ACHE 7q22.1 Xg XG XG, MIC2 Xp22.23 Scianna SC ERMAP 1p34.2 Dombrock DO ART4 12p12.3 Colton CO AQP1 7p14.3 Landsteiner-Wiener LW ICAM4 19p13.2 Chido/Rodgers CH/RG C4A, C4B 6p21.3 H H FUT1 19q13.33 Kx XK XK Xp21.1 Gerbich GE GYPC 2q14.3 Cromer CROM CD55 1q32.2 Knops KN CR1 1q32.2 Indian IN CD44 11p13 Ok OK BSG 19p13.3 Raph RAPH CD151 11p15.5 John Milton Hagen JMH SEMA7A 15q24.1 I I GCNT2 6p24.2 Globoside GLOB B3GALT3 3q26.1 Gill GIL AQP3 9p13.3 Rh-ass. Glycoprotein RHAG RHAG 6p21-qter Forssman FORS GBGT1 9q34.2 Junior JR ABCG2 4q22 Langereis LAN ABCG6 2q36 Fotos: Nadja Meister 2 Nr. 54 / Dezember 2012

3 Antikörper), können zahlreiche Blutgruppenantigene nicht serologisch typisiert werden, da die entsprechenden Sera nicht zur Verfügung stehen. Zahlreiche Merkmale beruhen auf sogenannten SNP (single nucleotide polymorphism), bei denen die Unterschiede in einem Nukleotid zu verschiedenen Aminosäuren im Genprodukt füh ren, sodass unterschiedliche Ami nosäure se quen zen, d. h. unterschiedliche Merkmale, vorliegen. Dadurch ist eine molekulargenetische Definition der Blutgruppenmerkmale auf DNA-Basis leicht möglich. Probleme treten in den komplexeren Systemen (AB0 und anderen Kohlenhydratsystemen, Rh und MNS) auf, bei denen mehrere Polymorphismen in ei nem oder mehreren Genen eine Rolle spielen können, wobei auch die Phase der SNPs (cis oder trans) von Bedeutung ist. Trotzdem ist es möglich, den Blutgruppenphänotyp eines Menschen aufgrund der DNA-Typisierung zu erkennen. DNA-Typisierung Die DNA-Typisierung kann im Prinzip dann eingesetzt werden, wenn keine Erythrozyten erhältlich sind bzw. wenn man durch sie mehr und bessere Informationen als durch die Serologie erhalten kann. Der erstere Fall ist beim Rh-D-Genotypisieren von Feten gegeben. Mithilfe von fetaler DNA, die aus dem mütterlichen Plasma von Rh-D-negativen Frau en gewonnen wird, kann der Rh-D- Status des Fetus erkannt werden (noninvasive Pränatal-Diagnostik, NIPD, von Rh-D), wodurch sich die weiteren Therapieoptionen ergeben: 1 Rh-D-negative, nicht immunisierte Mutter, Rh-D-positives Kind Anti- D-Prophylaxe während der Schwangerschaft und nach der Entbindung 1 Rh-D-negative, nicht immunisierte Exaktes Arbeiten ist die Voraussetzung für richtige Befunde Titelgeschichte Mutter, Rh-D-negatives Kind: keine Prophylaxe 1 Rh-D-negative, immunisierte Mutter, Rh-D-positives Kind: Therapie je nach klinischer Situation 1 Rh-D-negative, immunisierte Mutter, Rh-D-negatives Kind: keine Therapie Auf diese Weise kann ein rationelles und kosteneffektives Management der Schwangerschaft Rh-D-negativer Frauen durchgeführt werden; dabei ist die Einsparung von nicht notwendigen Anti-D-Prophylaxen bei nicht immunisierten Rh-D-negativen Müttern mit Rh-D-negativen Kindern besonders zu betonen. Ansätze zum flächendeckenden Einsatz dieser NIPD sind schon aus den Niederlanden und Dänemark bekannt. Mithilfe der DNA-Typisierung kann auch die Therapie von Schwangeren mit anderen klinisch relevanten Antikörpern, die einen Morbus haemolyticus neonatorum verursachen können (z. B. Anti-C-, Anti-c-, Anti-E-, Anti-e-, Anti-K-Antikörper ), optimiert werden, da es möglich ist, das Vorhandensein oder das Fehlen des entsprechenden Dr. Christof Jungbauer ist Leiter des Kontrolllabors der Blutspendezentrale, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang R. Mayr ist Berater der Blutspendezentrale (siehe auch S. 8) k Nr. 54 / Dezember

4 Titelgeschichte Molekularbiologische Testung findet Eingang in die Routine k Merkmals beim Fetus mittels der fetalen DNA aus dem mütterlichen Plasma zu analysieren. Testung Moderne Blutgruppenbestimmung ermöglicht genaue Typisierung Mehr und bessere Informationen als die Serologie bietet die molekulargenetische Testung bei folgenden Fällen: 1 Blutgruppenbestimmung bei polytransfundierten Patienten, 1 Patienten mit Coombs-positiver autoimmun-hämolytischer Anämie, 1 Testung von Merkmalen, für die keine Testsera erhältlich sind, und 1 Blutgruppenvarianten. Bei allen diesen Fällen können die relevanten Blutgruppenmerkmale der Probanden mit der DNA-Typisierung definiert werden, sodass eine Therapie mit ausgewählten Erythrozytenkonzentraten erfolgen kann. In diesem Zusammenhang sollen nur zwei Anwendungen erwähnt werden: 1. Erythrozytensubstitution bei Patienten, die regelmäßig und oft transfundiert werden müssen (z. B. Patienten mit Hämoglobinopathien): Zur Vermeidung von Immunisierungen gegen die klinisch relevanten Merkmale sollen von Beginn an nur Spender ausgewählt werden, die neben AB0 und Rh-D in den Antigenen Rh- CcEe-, -K-k-, -Fy(a)-Fy(b)-, -Jk(a)-Jk(b)- und -S-s-kompatibel sind (ein derartiges Programm wird derzeit vom ÖRK mit dem St. Anna Kinderspital durchgeführt, siehe Blut.at 53/September 2012). 2. Erythrozytensubstitution bei Patienten mit Coombs-positiver autoimmun-hämolytischer Anämie: Da bei diesen Patienten die Ergebnisse der Antikörpersuchtests wegen der Au toantikörper in den meisten Fällen unklar sind, sollten sie nur mit Erythrozytenkonzentraten von Spendern, die in den unter Punkt 1 erwähnten Systemen kompatibel sind, substituiert werden. Typisierung Die Typisierung der Blutspender für viele Blutgruppenmerkmale ist auch mit molekulargenetischen Methoden leicht möglich, da man nicht mehr auf das Vorhandensein der entsprechenden Testsera angewiesen ist. Solch ein Projekt, bei dem bereits Blutspender auf das Vorhandensein bzw. das Fehlen von 35 Merkmalen getestet wurden, ist in der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland des Österreichischen Roten Kreuzes bereits seit längerer Zeit im Laufen (siehe: Seiten_aus_haemotherapie_19-30.pdf). Durch die Entwicklung neuer Methoden zur DNA-Typisierung ( Next Generation Sequencing ), die es ermöglicht, das ganze Genom eines Menschen in kurzer Zeit zu typisieren, wird der Trend zu molekulargenetischen Methoden noch beschleunigt; die komplette Genotypisierung eines Fetus aus dem mütterlichen Plasma wird in Zukunft möglich sein. Zukunft der Serologie Was wird von der Serologie bleiben? In großen Labors wahrscheinlich nur mehr die Schnellbestimmung der klassischen Blutgruppen A, B, 0 sowie des Rh-Faktors D, der Antikörpersuchtest, die Antikörperspezifizierung und die Kreuzprobe (falls diese noch serologisch durchgeführt wird). In kleineren Laboratorien, für die die Implementierung von molekulargenetischen DNA-Typisierungen zu aufwendig ist, wird sich das derzeit verwendete Spektrum der serologischen Testung noch längere Zeit halten. Wolfgang R. Mayr Christof Jungbauer 1 4 Nr. 54 / Dezember 2012

5 Fortbildung Fotos: Illemann, Stuhlhofer DGTI 2012 Kontroverse Themen bei der Jahrestagung. Die 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie fand heuer in Graz statt ( Kongresspräsident Gerhard Lanzer stellte fest: Die Transfusionsmedizin ist ein interdisziplinäres Sonderfach. Zell- und Gewebetherapie im Sinne der regenerativen Medizin ist eines der großen Zukunftsgebiete. Produktsicherheit und regulativ- bzw. gesetzeskonforme Herstellung, Versorgungssicherheit, Empfänger- und Spenderschutz sind wichtige Schwerpunkte. Versorgung in Notfällen Als gemeinsame Veranstaltung verschiedener Fachgesellschaften wurde die zentrale Fortbildung Klinische Hämotherapie ausgerichtet: F. Weinauer referierte über die Versorgung in Notfällen/Katastrophen am Beispiel Bayerns. Bei Katastrophen hat die Aufrechterhaltung der Kommunikation oberste Priorität, denn es ist mit dem Zusammenbruch der mobilen Netzverbindungen zu rechnen. Ebenso wichtig sind Personalpläne mit klarer Definition von Zuständigkeitsbereichen. Auch bei überwältigender Spendefreudigkeit der Bevölkerung sind logistische Probleme zu bewältigen. Treibstoff ist bei Ausfall der Elektrizität streng zu kontingentieren, denn Benzinpumpen werden elektrisch betrieben. Die Bevorratung und kontrollierte Abgabe müssen in den Katastrophenplänen geregelt sein. Wie Notfallspläne bei Epidemien aussehen können, berichtete H. Schennach unter dem Titel: Was haben wir von der Schweinegrippe gelernt? Kontroverse Themen In sachlicher Atmosphäre wurden auch kontroverse Themen vorgetragen und diskutiert: Vorträge wie die von M. Spannagl, Unfallchirurgie: Gerinner sind Gewinner, P. Innerhofer: Massivtransfusionen: FFP vs. Einzelfaktoren und S. Kotzek-Langenecker: Perioperatives Anämiemanagement zeigen, dass die Bemühungen, Blutprodukte rational und rationell einzusetzen, sich in den Therapieempfehlungen der verschiedenen Fachgesellschaften bereits niederschlagen. Dies ist auch notwendig, weil die Versorgungssicherheit angesichts der Termine Juni 2013 ÖGBT-Jahrestagung, Parkhotel Schönbrunn, Wien Einsendung von Beiträgen bis 6. April Es wird ein Best-Abstract-Preis vergeben. Die DGTI-Tagung 2012 fand heuer in Graz statt Entwicklung unserer Gesellschaft einen möglichst sparsamen Einsatz von Blutprodukten erfordert. In der Plenarsitzung 1 waren Motivation und Sicherheit der Blutspender zentrales Thema. S. Boenigk, Expertin für das Management von öffentlichen, privaten & Non-Profit-Organisationen, sprach in ihrem Vortrag What can the European Blood Donation Community learn from the German Socio-Economic Panel Study? die gesellschaftlichen Veränderungen in der EU an: Demografie, Migration und Urbanisierung wirken sich auf das Spendeverhalten aus. In der Plenarsitzung 2 war Patient Blood Management das Thema. Die Vorträge von D. R. Spahn, Outcome of transfusion, und H. Gombotz, Key element of patient blood management, woll ten Emotionen wecken, was auch gelang. Ob die heftige Diskussion der Sache dienlich war, bleibe dahingestellt. Die Etablierung von Blood ma nagern (Ärzten?), die Überwachung durch Behörden, die kontrollieren, aber die Verantwortung den Ärzten überlassen, führen neben der zunehmenden Fragmentierung der Entscheidungsprozesse zum Frust der Kollegen keine gute Basis für die Akzeptanz eines durchaus berechtigten Anliegens. Renate heinz 1 Nr. 54 / Dezember

6 Interview Welche Herausforderungen warten auf die Transfusionsmedizin, welche Rolle spielen die Krankenhäuser? Christian Cebulla und Peter Perger antworten. Präoperative Zentren sind die Zukunft Fotos: Nadja Meister Blut.at: Herr Dr. Cebulla, was sind die für die Transfusionsmedizin relevanten Aufgaben der Stabsstelle Medizinökonomie und Pharmazie des KAV? Christian Cebulla: Wir sind zum einen für den Bereich der Arzneimittel zuständig, darunter fällt auch das Blut. Darüber hinaus erarbeiten wir im Rahmen der Fachkommissionen für diverse Fachbereiche gemeinsam mit den Primarii Vorgaben, Richtlinien, Empfehlungen, Abstimmungen, die KAV-weit gelten.? Was haben Sie vorher gemacht? Cebulla: Ich bin Arzt für Allgemeinmedizin. Ich habe mich für diese Position vor allem angesichts der zunehmenden Ökonomisierung der Medizin entschieden. Ich glaube, es ist besser, es spezialisieren sich Ärzte in dieser Richtung, als dass die Ökonomen die Medizin diktieren.? Herr Dr. Perger, wie sehen Sie als Anästhesist die Entwicklung des Blutverbrauchs? Peter Perger: Die Tendenz geht dahin, dass Operationen im Vergleich zu vor zehn Jahren heute unblutiger sind OPs an Hüfte, Knie, Wirbelsäule, auch OPs am Herzen. Wir versuchen auch die OP-Vorbereitung zu optimieren (behindert wird dies durch verschiedene Zuständigkeiten von Kassen und Spitälern, die dies jeweils nicht entgelten wollen), die berüchtigten langen Wartezeiten Es wird präoperative Zentren geben, die nach den Qualitätskriterien der Spitäler arbeiten gibt es kaum mehr. Mein Zugang ist es, Blut zu sparen, aber nicht auf Kosten des Patienten (Schlagwort klinische Hämotherapie ). Es hat auch ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Eine Thrombose gilt heute als gefährlicher als eine Blutung, das heißt, wir operieren heute auch unter laufender antithrombotischer Medikation. Des Weiteren ist die Chirurgie heute nicht mehr der Hauptverbraucher von Blutprodukten, sondern die internen Abteilungen. Cebulla: Und wir haben mittlerweile aggressivere onkologische Therapien. Im Rahmen der demografischen Entwicklung kommen die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in das Alter der höchsten OP-Häufigkeit. Ich sehe auch, dass die Bereitschaft zur altruistischen Blutspende zurückgeht. So gesehen ist es vorstellbar, dass wir auf einen Engpass in der Blutversorgung zusteuern.? Wie lässt sich diesen Entwicklungen begegnen? Cebulla: Wir versuchen, gemeinsam mit dem Roten Kreuz eine sogenannte Supply Chain aufzubauen, indem wir OP-Termine möglichst früh bekannt geben und die Bestellschiene elektronisch optimieren. Auf diese Art wollen wir das präoperative Management verbessern und Doppelbefundungen verhindern.? Wie sehen Sie die Rolle des Hausarztes bei der OP-Vorbereitung? Cebulla: Ich denke, dass die Zukunft bei zertifizierten Partnern liegt. Es wird präoperative Zentren geben, die nach 6 Nr. 54 / Dezember 2012

7 den Qualitätskriterien der Spitäler arbei ten. Ein Institut, wie ich es mir vorstelle, hat eine internistische, anästhesiologische, transfusionsmedizinische und hämotherapeutische Expertise. Man könnte dann den Gerinnungsstatus im Vorfeld abklären, Anämiemanagement betrei ben und je nach Krankheitsgrad des Patienten zusätzliche Befunde erheben, etwa die Lun gen funktionen messen oder die kar diale Funk tion mittels Herz echo überprüfen. Patienten können so optimal vorbereitet zur Operation geschickt werden.? Das wäre dann eine völlig neue Institution, die diese Aufgaben übernehmen würde? Mein Zugang ist es, Blut zu sparen, aber nicht auf Kosten des Patienten Perger: Man muss sagen, dass der Hausarzt, der vor zwanzig Jahren seinen Turnus gemacht hat, kaum mehr auf dem letzten Wissensstand sein kann. Die OP-Methoden haben sich gewaltig geändert. Darüber hinaus hat sich auch der Patient geändert. Es gibt eigentlich keinen Patienten mehr, den man wegen seiner Begleiterkrankungen nicht operieren kann. Aber zur Freigabe und Vorbereitung ist ein multiprofessioneller Zugang unter anästhesiologischer Expertise notwendig. Cebulla: Die Medizin geht hier weg von der individuellen Heilkunst hin zu auf standardisierten SOPs basierenden Vorgängen. So bekomme ich valide Ergebnisse auf Basis eines Qualitätsmanagements. Hier tut sich die Medizin noch am schwersten. Denn als Spitalsbetreiber müssen wir jedem Patienten garantieren, dass das Behandlungsergebnis nicht vom Zufall abhängt.? Wie stehen Sie zum System der freiwilligen unbezahlten Blutspende? Cebulla: Für mich ist es eine der größten Errungenschaften in der Blutspende. Ich schätze das altruistische Grundprinzip auch aus gesellschaftspolitischer Sicht. Perger: Ich halte die freiwillige Spende in vielen Bereichen für sinnvoll. Es gibt aber Arten der Blutspende, zum Beispiel die Thrombozyten- und Plas maspende, bei der die Spender längere Zeit an einer Maschine hängen. Der Spender opfert also viel Zeit, er geht ein gewisses Risiko ein, er kommt regelmäßig zur Spende und ist damit unter ununterbrochener gesundheitlicher Kontrolle für solche Spenden finde ich einen Aufwandsersatz gerechtfertigt. Interview Cebulla: Die Aufwandsentschädigung ist ein schwieriges Thema. Beim Normalspender hätte ich Bedenken. Noch spannender wäre es, würde die Wehrpflicht wegfallen und damit die jungen Präsenzdiener als Erstspender. Perger: Präsenzdiener, aber auch Mitarbeiter von Firmen bekommen nach der Blutspende manchmal frei auch das ist eine Art der Entschädigung. Ich glaube, wir werden in Zukunft allein mit unbezahlten Blutspendern nicht auskommen. Cebulla: Ich persönlich tue mir schwer mit der Vorstellung von einer Gesellschaft, in der alles monetär abgegolten werden muss. interview: Thomas aistleitner 1 ZUR Per son Christian Cebulla ist Arzt für Allgemeinmedizin, akademisch geprüfter Krankenhausmanager und stv. Leiter der Stabsstelle Medizinökonomie und Pharmazie des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Dr. Peter Perger ist FA für Anästhesiologie und In tensiv medizin und FA für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin, Oberarzt im KH Hietzing, Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin, und Leiter der Blutbank. Impressum Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kommission Blut - spen de wesen des ÖRK, Tel.: 01/ , Fax: DW 219. Für den Inhalt verantwortlich: Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf gang R. Mayr. Redaktion: Thomas Aistleitner (Leitung), Univ.-Prof. Dr. Renate Heinz, Dr. Eva Menichetti. Layout & Satz: Mag. Andrea Chadt. Bildredaktion: Mag. Nicole Renn hofer. Lektorat: Mag. Sabine Wawerda, Karin Flunger. Pro duk tion: Wortbild GmbH, 1010 Wien. ZVR-Nr.: Namentlich ge zeich nete Bei träge geben die Meinung des Autors wieder. Auf die gleich zeitige Ver wen dung männ li cher und weib li cher Per so nen begriffe wird verzichtet. Gemeint sind immer beide Geschlechter. Nr. 54 / Dezember

8 Forschung Aktuell Wissenschaft auf Jeden Monat ein neuer Artikel. thrombozytenkonzentrate: Prophylaxe (August 2012) therapeutische apheresen (September 2012) transfusionsmedizinische forschung an der MUW (Oktober 2012) Erythrozytenalterung und Elimination (November 2012) Menüpunkt Forschung aktuell Therapeutische Apheresen Transfusionsmedizinische Forschung an der Medizinischen Universität Wien. Im Augustheft von Transfusion Medicine and Hemotherapy wird der aktuelle Stand der Indikationen für therapeutische Apheresen zusammengefasst. Da die Methode auch bei sehr seltenen Erkrankungen zum Einsatz kommt, bei denen prospektiv randomisierte Studien nicht durchführbar sind, ist die klinische Erfahrung von Experten, auch von der Medizinischen Universität Wien, gefragt (N. Worel, G. Leitner: Clinical results of extracorporeal photopheresis; Transfus. Med. Hemother. 2012, 39: , Free Abstract). Anwendungsmöglichkeiten dieser aufwendigen Therapie sind: 1 kutane T-Zell-Lymphome 1 akute und chronische Graft-versus- Host-Erkrankung (GVHD) 1 Organabstoßungsreaktionen nach Transplantation von soliden Orga nen 1 systemische Sklerose 1 Morbus Crohn Eine wichtige Indikation für therapeutische Apheresen ist die erworbene Hämophilie, eine Form der durch Inhibitoren gegen Gerinnungsfaktoren (meist gegen Faktor VIII) verursachten Gerinnungsstörung. Die angegebenen Inzidenzen von eins bis vier Millionen pro Jahr sind möglicherweise zu gering, weil das seltene Krankheitsbild häufig übersehen wird. Forschung an der MUW Wolfgang R. Mayr prägte 20 Jahre lang die Forschung an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin. Bisher sind in Pubmed 369 Artikel erfasst, die unterschiedliche Gebiete der Medizin betreffen: 1 Blutgruppenmerkmale: siehe auch Leitartikel dieser Ausgabe. 1 HLA-System: Die Beschäftigung mit dem HLA-System zieht sich als roter Faden durch die wissenschaftliche Arbeit von W. R. Mayr. Die früheste Arbeit erschien bereits An der Nomenklatur des HLA-Systems hat W. R. Mayr entscheidend mitgewirkt. 1 Blutsicherheit: Viele Publikationen des Klinikleiters und Beraters der Blutspendezentrale des ÖRK befassen sich mit dem Thema Blutsicherheit in Österreich und Europa. 1 Forensische Medizin: Vaterschaftstests. Seit den 1920er-Jahren werden Blutgruppenmerkmale zum Nachweis der Vaterschaft herangezogen. Aber erst das Einbeziehen des HLA- Systems in den 1970er-Jahren ermöglichte es, die Wahrscheinlichkeit des Vaterschaftsausschlusses auf mehr als 90 Prozent zu erhöhen. Molekulare Methoden haben die Sicherheit weiter erhöht, müssen aber mit großer Sorgfalt angewendet werden. Heute werden Vaterschaftstests aus kommerziellen Interessen im Internet beworben. Diese Entwicklung ist problematisch. Neben der Qualitätssi che rung bestehen rechtliche und ethische Fragen. Renate Heinz 1 ZUR Per son Univ.-Prof. Dr. Renate Heinz ist Fachärztin für innere Medizin mit Zusatzfach Hämato-Onkologie, Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin sowie für Humangenetik. Jahrelange Tätigkeit als Oberärztin im Hanusch-Krankenhaus und als wissenschaftliche Direktorin des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Leukämieforschung und Hämatologie. Fotos: Nadja Meister 8 Nr. 54 / Dezember 2012

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