Ernährung bei Mukoviszidose

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Eugen Gärtner
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1 Ernährung bei Mukoviszidose 13. Oktober 2012, Regensburg Universitätskinderklinik Würzburg Christiane Herzog-Ambulanz für Mukoviszidosekranke Dorothea Lenz, Diätassistentin

2 Verdauungs- und Stoffwechselorgane

3 Normale Verdauung

4 Gestörte Verdauung

5 Behandlung der Verdauungsstörung

6 Gestörte Energiebilanz bei CF Verminderte Nährstoffzufuhr Inappetenz Bauchschmerzen akute/chronische Infektionen Erbrechen psychischer Druck Erhöhter Nährstoffbedarf Pankreasinsuffizienz Infektionen/Fieber vermehrte Atemarbeit Steatorrhoe Basisdefekt

7 Teufelskreis bei mangelhafter Energieaufnahme

8 Der CF-Ernährungswürfel

9 Ballaststoffe Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, die im menschlichen Darm nicht verdaut werden können. Bei CF-Betroffenen liegt häufig eine zäh-klebrige Stuhlbeschaffenheit vor. Ballaststoffe helfen, diese Stuhlmassen aufzulockern. Wichtig: Je ballaststoffreicher das Essen, desto mehr muss getrunken werden!

10 Der CF-Ernährungswürfel

11 Fett liefert am meisten Energie mit dem geringsten Volumen gesättigte FS: Fleisch, Wurst, Milch, Butter einfach ungesättigte FS: Oliven-, Raps-, Erdnussöl mehrfach ungesättigte FS: Omega 6 FS: Sonnenblumen-, Soja-, Leinöl, Nüssen Omega 3 FS: Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch, Walnuss

12 Der CF-Ernährungswürfel

13 Salz salzreiche Backwaren wie Salzstangen, Laugenbrezeln, etc. Salzfass auf dem Tisch stehen lassen salzreiches Mineralwasser

14 fettlösliche Vitamine Vitamin A Vitamin D Vitamin E Vitamin K zum Essen einnehmen!

15 Tipps für eine hochkalorische Ernährung mehrere kleine Mahlzeiten (täglich mindestens 5-6) Suppen zusätzlich mit Öl (z.b. Raps-/Distelöl) anreichern Nudeln und Reis in Butter/Margarine schwenken Bratkartoffel, Pommes Frites, etc. Kartoffelpüree mit Sahne und Butter Gemüse möglichst gratinieren (mit Käse überbacken) Fleisch und Fisch panieren

16 Tipps für eine hochkalorische Ernährung Brotbelag fettreich wählen z.b. Leberwurst, Mettwurst, Salami, fettreiche Käsesorten mit mind. 45 % F.i.Tr. Mayonnaise und Remoulade verwenden Obstsalat zusätzlich mit Nüssen und Sahne anreichern Gebäck wie z.b. Blätterteig, Croissant Desserts, z.b. Pudding zu ¾ aus Milch und ¼ Sahne als Zwischenmahlzeit eignen sich z.b. Studentenfutter, Trockenobst, Rahmjoghurt, Kartoffelchips, Nüsse vor dem Schlafen: Milchmixgetränk mit Sahne anreichern

17 Supplemente Anreicherung der Speisen mit: Polysacchariden z.b. Maltodextrin Kombinationspräparaten aus Kohlenhydraten und Fett z.b. BiCal, Caloplus, Duocal vollständig bilanzierte Nahrung z.b. EnergeaP (ab 10 Jahren), EnergeaP Kid, basic p

18 Zusatznahrung NutriniDrink Smoothie (Fa. Nutricia) 300 kcal / 200 ml Frebini energy fibre Drink (Fa. Fresenius) 300 kcal / 200 ml Fresubin energy fibre Drink (Fa. Fresenius) 300 kcal / 200 ml Ensure plus (Fa. Abbott) 300 kcal / 200 ml Fresubin 2kcal fibre Drink (Fa. Fresenius) 400 kcal / 200 ml Resource 2.0 fibre (Fa. Nestle) 400 kcal / 200 ml Resource Fruit (Fa. Nestle) 250 kcal / 200 ml ProvideXtra Drink (Fa. Fresenius) 300 kcal / 200 ml

19 Perkutane Endoskopische Gastrostomie (PEG) Bei schlechtem Ernährungszustand zusätzliche Kalorienzufuhr über eine Ernährungssonde durch die Bauchwand in den Magen bzw. Dünndarm

20 Faustregel zur Berechnung der Enzymmenge Säuglinge: IE Lipase pro 100 ml Milchmahlzeit Klein- und Schulkinder sowie Erwachsene: IE Lipase pro 1 g Nahrungsfett (bis zu 4000 IE Lipase)

21 Wissenswertes zur Enzymgabe Enzyme sind keine Medikamente, die immer zur gleichen Zeit in gleicher Menge eingenommen werden müssen Enzyme müssen an den Fettgehalt der Nahrung angepasst werden Enzyme immer während der Mahlzeit verteilt einnehmen nie vorher/nachher oder alle auf einmal Enzyme mit wenig Flüssigkeit einnehmen Enzyme nicht in Speisen einrühren nach Möglichkeit Enzympellets nicht zerkauen, Pellets nicht aufs Brot streuen bei Säuglingen den Mund mit Tee ausspülen

22 Wissenswertes zur Enzymgabe Ernährungsprotokolle helfen, die optimale individuelle Enzymdosierung festzulegen zu hohe Enzymgaben ( IE Lipase/ kg KG) vermeiden Einsatz von pflanzlichen Enzymen (Nortase), ca. 1 Kapsel pro Hauptmahlzeit zusätzlich einnehmen Protonenpumpenhemmer = Magensäureblocker ph-anhebung im Darm zur Optimierung der Wirksamkeit der säureresistenten Pankreasenzymen

23 Beispiel zur Berechung der Enzyme Beispiel ml Milch 3,5 % Fett 1 Brötchen Beispiel ml Milch 3,5 % Fett 60 g Cornflakes 1 TL Butter 1 Sch. Käse 50 % Fett i. Tr. 21 g Fett = IE Lipase = 2 Kapseln à IE Lipase 7 g Fett = IE Lipase = 1 Kapsel à IE Lipase

24 Beispiel zur Berechung der Enzyme Beispiel 3 Beispiel 4 1 Portion Schweinebraten mit Nudeln und Gemüse 1 Paar Bratwurst (150g) 1 Portion Pommes (150g) 11 g Fett = IE Lipase 63 g Fett = IE Lipase = 1 Kapsel à IE Lipase = 6 7 Kapseln à IE Lipase

25 Beispiel zur Berechung der Enzyme Beispiel 5 Beispiel g Kartoffelchips 100 g Salzstangen 40 g Fett = IE Lipase 1 g Fett = IE Lipase = 4 Kapseln à IE Lipase = keine Enzymgabe erforderlich

26 Ohne Enzyme Obst (Ausnahme Avocados) Brot / Laugengebäck ohne Aufstrichfette / Belag Gemüse (gedünstet, ohne Fettzugabe) Kartoffeln, Reis, Teigwaren (ohne Fettzugabe) Getränke außer Milchprodukten Zuckerwaren ( z.b. Gummibärchen, Lutscher, Bonbons)

27 Essen soll Spaß machen gemeinsam mit der Familie essen keine Konflikte bei Tisch austragen Mahlzeiten in Ruhe genießen

28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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