PRESSEMITTEILUNG Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Europarat Straßburg, 5. Mai 2015
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- Tomas Hauer
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1 PRESSEMITTEILUNG Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Europarat Straßburg, 5. Mai 2015 Anstieg der Kinoeinnahmen in der Europäischen Union Europäische Filme brechen Rekorde bei den Marktanteilen - Bruttoeinspielergebnisse in der EU steigen 2014 leicht um 0,6 % auf 6,32 Milliarden EUR Die neuesten Teile der Hobbit-Trilogie und der Romanverfilmung The Hunger Games (Die Tribute von Panem) an der Spitze der EU-Charts Marktanteile für europäische Filme steigen auf den Rekordwert von 33,6 % EU-Filmproduktion weiter auf Wachstumskurs: mehr als Spielfilme Kinodigitalisierung nahezu abgeschlossen: 92 % der EU-Kinoleinwände Ende 2014 digitalisiert Leichter Anstieg bei den Bruttoeinspielergebnissen in der EU 2014 Anhand vorläufiger Daten schätzt die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, dass die Bruttoeinspielergebnisse in den 28 EU-Mitgliedstaaten 2014 geringfügig gestiegen sind, und zwar auf 6,32 Milliarden EUR (ein Plus von 40 Millionen EUR gegenüber 2103). Gegenüber dem Vorjahr ist das zwar ein Anstieg von 0,6 %, aber immer noch der zweitniedrigste Wert der letzten fünf Jahre. Wie 2013 entsprach das Wachstum der Bruttoeinspielergebnisse in etwa den Veränderungen bei den Kinobesucherzahlen, die 2014 ein bescheidenes Wachstum von 0,7 % aufwiesen: 2014 wurden schätzungsweise 911 Millionen Eintrittskarten verkauft, etwa 6,5 Millionen mehr als Daraus geht hervor, dass der Preis der Kinokarten in ganz Europa gemessen in Euro seit 2012 mehr oder weniger stabil geblieben ist, und zwar bei 6,9 EUR. Die Bruttoeinspielergebnisse stiegen gemessen in nationalen Währungen - in insgesamt 14 EU-Mitgliedstaaten der 27 EU- Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, während sie in 13 zurückgingen. Verantwortlich für das leichte Plus der kumulativen Einspielergebnissen auf EU Ebene (in EUR) sind in erster Linie die positive Entwicklung in einigen Ländern: in Frankreich, Spanien (+15 Mio. EUR, +3,0 %) und Polen (+15 Mio. EUR, +9,7 %) sowie die Aufwertung des britischen Pfundes, die trotz eines 2.3% Rückganges zu einem positiven GBO Beitrag in Euro aus dem Vereinigten Königreich geführt hat. Der stärkste Rückgang bei den Kinoeinnahmen wurde in absoluten Zahlen in Italien (-46 Mio. EUR, -7,1 %) und Deutschland (-EUR 43 Mio., -4,2 %) gemessen. Außerhalb der EU hat die Russische Föderation einmal mehr ihre Position als zweitgrößter europäischer Kinomarkt nach Besucherzahlen verteidigt: 2014 wurden in Russland 175 Millionen Kinokarten verkauft. Die Bruttoeinspielergebnisse lagen bei 43,3 Milliarden RUB, ein Plus von 2,4 % gegenüber Bei den Kinoeinnahmen scheint das Wachstum in Russland an seine Grenzen gestoßen zu sein. Anders die Türkei: Sie konnte ihren eindrucksvollen Wachstumstrend der letzten Jahre ungebremst fortsetzen: Die Zahl der Kinobesucher stieg 2014 auf 61,4 Millionen, 22 % mehr als 2013, und die Bruttoeinspielergebnisse erreichten den Rekordwert von 655 Millionen TRY (+30 %), den höchsten Wert in den letzten Jahrzehnten. Da jedoch in beiden Ländern die nationalen Währungen 2014 erheblich an Wert verloren haben, bedeutet dies, dass die Bruttoeinspielergebnisse in Russland gemessen in Euro um 14 % (auf 862 Millionen EUR) und in der Türkei um 2,5 % (auf 189 Millionen EUR) zurückgegangen sind. Neueste Sequels von Der Hobbit, Die Tribute von Panem und Drachenzähmen leicht gemacht an der Spitze der EU-Charts 2014 Wie in den vergangenen Jahren lagen auch 2014 Fortsetzungsfilme und Spin-offs an der Spitze der Kinocharts in der Europäischen Union. Angeführt vom letzten Teil der Trilogie Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere (22,7 Mio. Besucher), von Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 1 (20,1 Mio.) und Drachenzähmen leicht gemacht 2 (17,5 Mio.) schafften es insgesamt neun Fortsetzungsfilme/Spin-offs in die Top-20, fünf davon sogar in die Top-10. 1
2 Die französische Culture-Clash-Komödie Qu est-ce qu on a fait au Bon Dieu (Monsieur Claude und seine Töchter) und Luc Bessons Science-Fiction-Thriller Lucy zählen mit großem Abstand zu den erfolgreichsten europäischen Filmen, mit 17,1 bzw.15,2 Millionen verkaufter Kinokarten in der EU. Weitere Filme, die überaus erfolgreich waren, waren die spanische Komödie Ocho apellidos vascos (Acht baskische Nachnamen), der spanische Film mit den höchsten Kinoeinnahmen aller Zeiten, und die britische Familienkomödie Paddington, die es beide in die Liste der 25 erfolgreichsten Filme des Jahres 2014 schafften. Interessanterweise lockten wie bereits 2013 Blockbuster deutlich weniger Besucher in die Kinos als in den vorangegangenen Jahren, als zum Beispiel 2012 allein 42,7 Millionen Besucher den Film Skyfall oder 38,0 Millionen Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (2011) und 51,9 Millionen Avatar (2010) sahen. Insgesamt sind dagegen die Besucherzahlen für europäische Filme gestiegen. Dieser Anstieg ist auch der Grund, warum die Kinobesucherzahlen in der EU insgesamt gestiegen sind. Tabelle 1: Bruttoeinspielergebnisse, Kinobesucherzahlen und nationale Marktanteile in europäischen Ländern prov 2
3 Tabelle 2: Top-20-Filme nach Kinobesucherzahlen in der Europäischen Union 2014 prov Tabelle 3: Top-20 europäische Filme nach Kinobesucherzahlen in der Europäischen Union 2014 prov 3
4 Marktanteile europäischer Filme erreichen Rekordwerte Der Anstieg bei den Besucherzahlen geht in erster Linie auf den Erfolg europäischer Filme zurück. US-amerikanische Blockbuster konnten dagegen im vergangenen Jahr die Erwartungen nicht erfüllen. Der Marktanteil amerikanischer Filme ging 2014 von dem Rekordwert von 69,5 % im Jahr 2013 auf 63,1 % zurück. Gleichzeitig stieg der geschätzte Marktanteil europäischer Filme in der EU von 26,2 % auf 33,4 %. Dies ist der höchste Wert, seit die Informationsstelle mit der Berechnung der europäischen Marktanteile 1996 begonnen hat. Diese Zahl enthält keine europäischen Filme, die in Europa mit USamerikanischer Beteiligung produziert wurden. Diese sind im Übrigen auf den niedrigsten Wert in der jüngsten Geschichte zurückgegangen. Ihr Anteil lag 2014 gerade noch bei etwas mehr als 0,3 % aller Besucher. Tabelle 4: EU-Marktanteil nach Ursprungsregionen In % aller Kinobesucher. Geschätzt. Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, LUMIERE EU-Kinofilmproduktion wächst weiter Die EU-Filmproduktion ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen. Dieser Trend hat sich auch 2014 fortgesetzt: Die geschätzte Zahl europäischer Filmproduktionen stieg von im Jahr 2013 auf Filme. Dies ist ein weiterer Rekordwert. Davon waren Spielfilme und 485 Kinodokumentarfilme. Bei etwa 32 % der europäischen Spielfilme handelte es sich um Koproduktionen, 68 % waren nationale Produktionen. Tabelle 5: Anzahl der in der EU produzierten Kinofilme Geschätzt. Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, LUMIERE 92 % der Kinoleinwände in der EU digitalisiert Nach Angaben von MEDIA Salles wurden 2014 weitere Kinoleinwände in der EU umgerüstet. Damit ist die Zahl der digitalen Kinoleinwände in der EU auf gestiegen. Ende 2014 waren rund 92 % aller Kinoleinwände in der EU digitalisiert. Nur in fünf Mitgliedstaaten lag die digitale Penetrationsrate 2014 unter 70 %, darunter in der Tschechischen Republik (53 %), Griechenland (38 %) und den baltischen Staaten. Tabelle 6: Digitale Kinoleinwände in der Europäischen Union Geschätzt. Quelle: MEDIA Salles, Europäische Audiovisuelle Informationsstelle Ausführlichere Informationen zu den einzelnen europäischen sowie internationalen Kinomärkten finden Sie im FOCUS 2015 World Film Market Trends, der von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle für den Cannes Film Markt veröffentlicht wird. 4
5 Redaktionshinweise: - Die Daten wurden in Zusammenarbeit mit EFARN (European Film Agency Research Network) zusammengetragen. - Alle Angaben für 2014 sind provisorisch. Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Europarat Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, gegründet im Dezember 1992 in Straßburg, widmet sich der Erhebung, Auswertung und Veröffentlichung von Informationen über den europäischen audiovisuellen Sektor. Sie umfasst als europäische öffentlich-rechtliche Organisation derzeit 40 Mitgliedsstaaten und die Europäische Union, vertreten durch die Europäische Kommission. Sie agiert innerhalb des Rechtsrahmens des Europarats und arbeitet mit diversen Partnern, Berufsverbänden der Industrie und einem Korrespondentennetzwerk zusammen. Neben Beiträgen zu Konferenzen veröffentlicht die Informationsstelle in erster Linie ein statistisches Jahrbuch, diverse Newsletter und Berichte. Hinzu kommen der Aufbau und die Pflege verschiedener Datenbanken sowie die Bereitstellung von umfassenden Informationen auf ihren Internetseiten ( Ranking der Kinobesucherzahlen in der Europäischen Union (Tabellen 2 und 3) Das gesamteuropäische Filmranking in den Tabellen 2 und 3 basiert auf denjenigen Daten, die in der Datenbank LUMIERE per 20. April 2015 erfasst werden konnten. Diese Datenbank enthält die Zahl der Kinobesucher von Filmen, die erstmals in Europa in die Kinos kamen, und ist kostenlos online zugänglich. Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle und mehreren nationalen Quellen sowie dem MEDIA-Programm der Europäischen Union. LUMIERE enthält eine nach Ländern gegliederte Analyse der Kinobesucherzahlen für rund Filme, die seit 1996 in Europa in die Kinos kamen. Inzwischen liegen auch teilweise Daten für das Jahr 2014 für 24 europäische Länder vor, darunter auch die Daten für die größten Filmmärkte in der Europäischen Union und die Daten für den nordamerikanischen Markt. Marktanteile (Tabelle 4) Die abgebildeten Marktanteile basieren auf einer Auswertung der Ergebnisse von Filmen, die in Mitgliedstaaten der Europäischen Union gezeigt worden sind, sofern der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle entsprechende Besucherzahlen zugänglich gemacht wurden. Um derartige Marktanteile berechnen zu können, muss jeder Film einem einzelnen "Ursprungsland" zugeordnet werden, was bei internationalen Koproduktionen mitunter schwierig ist. In diesen Fällen versucht die Informationsstelle, das Land mit dem größten finanziellen und/oder kreativen Einfluss auf das Projekt als Ursprungsland zu definieren. Die Informationsstelle weist seit 2005 Filme bei der Zuordnung des Ursprungslandes gesondert aus, die in einem oder mehreren Ländern Europas, aber mit finanzieller Beteiligung aus den USA produziert wurden (durch den Zusatz 'inc' für "incoming investment"). Es ist allerdings zu beachten, dass die nachträgliche Verfügbarkeit weiterer Informationen mitunter zu einer Neuzuordnung des Ursprungslands führen kann und dass das in der Datenbank LUMIERE angegebene Ursprungsland nicht immer mit den Angaben nationaler Quellen übereinstimmen muss. Die in Tabelle 4 dargestellten vorläufigen Marktanteile in der EU im Jahr 2014 basieren auf den Besucherzahlen der einzelnen Filme, die in der Datenbank LUMIERE mit Stand vom 20. April 2015 erfasst waren. Zu diesem Zeitpunkt waren hiermit rund 95 % der Kinobesuche in den 24 EU-Staaten abgedeckt, für die Daten verfügbar waren. Auf Grund einiger Lücken in der Erfassung und Bereitstellung der Daten in verschiedenen Ländern ist eine 100%ige Abdeckung der Besucherzahlen derzeit nicht möglich. Anzahl der in der Europäischen Union produzierten Kinofilme (Tabelle 5) Eine Abschätzung der Gesamtzahl der in der EU produzierten Spielfilme ist immer noch schwierig. Gründe hierfür sind im Wesentlichen zum einen das Risiko, dass Koproduktionen doppelt gezählt werden, und zum anderen die national unterschiedlichen Verfahren bei der Erfassung dieser Daten. Berücksichtigt werden Kinofilme in Spielfilmlänge. Nicht berücksichtigt werden Koproduktionen mit Minderheitsbeteiligung sowie US-amerikanische und ausländische Koproduktionen im Vereinigten Königreich. Für einige Länder sind keine separaten Datensätze für fiktionale und dokumentarische Kinofilme verfügbar. Ansprechpartner bei der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle: Alison Hindhaugh (Pressekontakt) alison.hindhaugh@coe.int - tel.: +33 (0) Martin Kanzler (Analyst, Abteilung Märkte & Finanzierung) martin.kanzler@coe.int - tel.: +33 (0)
6 Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle wird auch auf dem Filmmarkt in Cannes vertreten sein Stand 18.2, Level 01 Palais des Festivals Tel.: +33 (0) Diese Pressemitteilung ist online verfügbar unter: Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem FOCUS 2015 World Film Market Trends zusammengestellt von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle und veröffentlicht vom Marché du Film. FOCUS 2015 wird auf unserer Website ( ab dem 13. Mai 2015 erhältlich sein. Diese Publikation ist auch an unserem Stand auf dem Filmmarkt zu erwerben. 6
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