Tauschmittel Tauschwert Gebrauchswert
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- Hanna Elvira Dressler
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1 3. Massenmedien: Parsons Luhmann - McLuhan Leitfragen: Was sind nach Parsons generalized symbolic media of interchange? - Warum ist nach Luhmann Kommunikation unwahrscheinlich? - Was sind heiße und kalte Medien? Erläutern Sie dies an einem Beispiel. - Zu welchem Medientyp gehört das Internet in diesem Kontext? 1 Nach Parsons bilden moderne Gesellschaften funktionale Handlungssysteme aus. Diese Systeme erfüllen die Funktion der Problemlösung für den je speziellen gesellschaftlichen Bereich. Deshalb wird hier von Ausdifferenzierung gesprochen: also nicht der Versuch der universellen Problemlösung vorgenommen, sondern die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche und Strategien. Jedes System muss in sich alle vier Funktionen erfüllen, um lebensfähig und leistungsfähig zu sein. Somit bildet jedes System Subsysteme aus und ist wiederum ein Subsystem innerhalb eines Systems. Beispiel: Wissenschaft Leitdifferenz: Wahr nicht war Subsysteme mit je eigenen Leitdifferenzen: einzelne Disziplinen System Kunst Subsysteme: Literatur, Bildende Kunst, Musik usw. Tauschmedien stellt Parsons in den Zusammenhang seiner soziologischen Theorie, als Medien in Sozialen Systemen und Handlungssystemen im weitesten Sinne. D. h. Medien sind für ihn insofern von Interesse beziehungsweise werden daraufhin untersucht, ob und wie sie den Austausch, die Tauschprozesse (wir können auch sagen die Kommunikation im erweiterten Sinne) zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Systemen von ausdifferenzierten Teilsystemen ermöglichen und regeln. Umgekehrt formuliert: hier muss von einem erweiterten Medienbegriff ausgegangen werden, also nicht nur von Speichermedien oder Medien der sprachlichen Kommunikation, sondern von Medien im weitesten Sinne als Mittler, als vermittelnde Instanzen. Eines der wichtigsten gesellschaftlichen Medien in diesem erweiterten Spektrum und natürlich besonders wichtig im sozialen Kontext und der soziologischen Forschung ist das Medium Geld. Parsons beschreibt die drei Funktionen von Geld: 1. Geld ist Tauschmittel mit Tauschwert, aber ohne Gebrauchswert. Das heißt: ein fünfhundert Euro-Schein ist vom Material her oder wenn Sie versuchen, etwas anderes damit zu machen als etwas zu kaufen, niemals 500 Euro wert. Statt dessen ist sein
2 2 Gebrauchswert der eines Notizzettels oder eines Taschentuchs also eines beliebigen Papierstücks gleicher Größe. 2. Geld dient als Wertmaßstab, weil es heterogene Güter und Dienstleistungen sowie Produktionsfaktoren durch den Bezug auf eine dritte Größe, auf eine ökonomische Größe, vergleichbar macht. (Beispiel: Äpfel mit Birnen vergleichen drittes Medium erzeugt Kompatibilität des Tauschsgegenstands) 3. Geld dient als Wertaufbewahrungsmittel Unter der Vorraussetzung, dass keine gravierende Inflation eintritt, dient Geld dazu, zeitunabhängig von seinem Erhalt einen Gegenwert zu besitzen. Wenn also Geld für etwas erhalten wird, kann es ohne Wertverlust zu einem anderen Zeitpunkt gegen etwas anderes eingetauscht werden. Weiter nennt Parsons mehrere Eigenschaften von symbolischen Tauschmedien: 1. die spezifische Sinnbedeutung und Wirkungsweise oder den Symbolcharakter von Medien: Ihr Tauschwert wird gesellschaftlich durch Konvention festgesetzt und bezieht sich auf einen dritten Wert. Beim Medium Geld bedeutet dies: Es gibt noch andere Tauschvorgänge innerhalb einer Gesellschaft, für den ökonomischen Tauschvorgang wurde kontingent (also auswechselbar oder zufällig) Geld gesetzt es wären auch andere ökonomische Tauschprozesse denkbar. 2. eine weitere Eigenschaft ist die Institutionalisierung der Tauschmedien: Geld wird der sozialen Institution Eigentum zugeordnet, ein weiteres Beispiel wäre z.b. Macht als Tauschmedium, die gesellschaftlich der Institution Recht zugeordnet wird oder Wissen, das den Bildungsinstitution wie z.b. der Universität zugeordnet wird. 3. die dritte Eigenschaft Zirkulationsfähigkeit ist schnell erklärt: sie sichert die Zugänglichkeit zum Medium und verhindert dessen hermetische Besetzung oder seinen Ausschluss in dem Moment wäre ein Medium kein Medium mehr, da es, um gesellschaftlich seine Funktion erfüllen zu können, einen Kommunikations- oder Tauschprozess regelt. 4. Keine Nullsummen-Eigenschaft (Kreditschöpfung): Wenn eine Gruppe Geld hat, geht dies einer anderen Gruppe nicht verloren. Parsons verweist auf den institutionellen Kontext von Tauschmedien und definiert
3 3 Institutionen als Komplexe von normativen Regeln, die per Gesetz oder andere soziale Vereinbarungen der Steuerung sozialen Handelns und sozialer Beziehungen dienen. Beispiele für Institutionen im Sinne Parsons wären Eigentum, Verträge, Herrschaft und noch mehr Ergänzung zu Luhmann aus Realität der Massenmedien : Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Luhmann spricht damit der Erscheinung der Massenmedien eine derart gravierende und einflussreiche Präsenz zu, dass er von einer Verdopplung unserer Realität durch die Massenmedien spricht. Wie definiert Luhmann Massenmedien? Mit dem Begriff der Massenmedien sollen im Folgenden alle Einrichtungen der Gesellschaft erfasst werden, die sich zur Verbreitung von Kommunikation technischer Mittel der Vervielfältigung bedienen. Dies alles sofern sie Produkte in großer Zahl mit noch unbestimmten Adressaten erzeugen. Also zählen dazu Bücher, Funkmitteilungen wie Radiosendungen und Fernsehen, aber nicht das Telefon oder die Manuskriptproduktion in mittelalterlichen Schreibwerkstätten aber auch nicht Vorträge, Theater, insofern ihre Inhalte nicht technisch gespeichert und vervielfältigt werden." Daraus wird der einseitige Kommunikationsvorgang bei Massenmedien ersichtlich. Bei Luhmann heißt es dazu: Innerhalb der massenmedialen Kommunikation kann keine Interaktion unter Anwesenden zwischen Sender und Empfängern stattfinden. Interaktion wird durch Zwischenschaltung von Technik ausgeschlossen. Bei der These Luhmanns, dass Kommunikation unwahrscheinlich sei, spielen Medien eine zentrale Rolle der Ermöglichung, der Wahrscheinlichmachung von Kommunikation. Medien und hier jetzt nicht lediglich Massenmedien erfüllen die Funktion, die Unwahrscheinlichkeit in Wahrscheinlichkeit zu transformieren. Mehrere Faktoren spielen hier so stark in Kommunikationsakte hinein, dass im Normalfall mehr von einer Unwahrscheinlichkeit als von einer Wahrscheinlichkeit eines geglückten Kommunikationsprozess ausgegangen werden muss. Luhmann nennt das an anderer Stelle auch, das Verstehen des Miss also der Vorgang des Missverstehens lenkt die Kommunikation. Welche Faktoren werden für das Scheitern von Kommunikation genannt? Zum ersten die Kontextgebundenheit d. h. jedes Individuum hat unterschiedliche Kontexte
4 4 vor Augen, in die es seine Äußerungen platziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei geschweige den noch mehr Personen den exakt selben Kontext vor Augen haben ist extrem unwahrscheinlich hier wird von der Nicht-Existenz oder der Unmöglichkeit der Intersubjektivität gesprochen. Zum zweiten ist ein weiteres Hindernis die Ort und Zeit Überwindung. Denn ohne mediale Unterstützung wird es über direkte also Face-to-face- Kontake hinaus schwierig die Aufmerksamkeit auf sich zu richten und einen Empfänger für die eigenen Äußerungen zu erreichen. Zum dritten ist es äußerst schwierig auch mit Medieneinsatz die Zeichen für eine geglückte Kommunikation also einen Verstehensprozess zu erkennen. Kommunikation ist dann geglückt, wenn ein Empfänger sein Verhalten auf die vom Sender mitgeteilte Information abgestimmt hat und sich in erkennbarer Weise an ihr orientiert. Das Eintreffen einer von Ihnen erwarteten Reaktion zeigt also, dass Ihre Nachricht sowohl wahrgenommen als auch begriffen wurde. Aber selbst hier besteht noch die Möglichkeit, dass Sie die Reaktionen des Empfängers in ihrem Sinne als richtig interpretieren, die Reaktion aber eigentlich auf andere Inhalte antwortet oder anders gemeint ist. Also geglückte Kommunikation zeigt sich erst über mehrere Kommunikationsakte hinweg oder ist einfach Zufall. Dass wir von zumindest manchmal gelingender Kommunikation ausgehen können, also von einem Sinnhaften Verhalten als Reaktion, ist ein medialer Verdienst. Welche Medien tragen besonders dazu bei? Zum einen eben das symbolisch generalisierte Medium schlechthin, die Sprache. Sprache benutzt symbolische Generalisierungen, um Wahrnehmungen zu ersetzen, zu vertreten, zu aggregieren und die damit anfallenden Probleme des übereinstimmenden Verstehens zu lösen. Die Sprache ist darauf spezialisiert, den Eindruck des übereinstimmenden Verstehens als Basis weiteren Kommunizierens verfügbar zu machen wie brüchig auch immer dieser Eindruck zustande gekommen sein mag. Die Schrift als ein weiteres Medium ermöglicht in diesem Zusammenhang den zuvor erwähnten kritischen Punkt der nicht ständig möglichen Face-to-Face-Kommunikation. Luhmann stellt die fragile Basis der Kommunikation heraus: im Prinzip können seine Thesen so interpretiert werden, dass Massenmediale Kommunikation nicht in ihren Funktionsweisen untersucht werden kann, sondern auf einen hohen und vor allem subjektiven Grad an individueller und kaum vergleichbarer Entschlüsselung angewiesen ist, die nicht eindeutig benannt werden kann. Luhmann kritisiert in seinem Text außerdem die Bezeichnung Massenmedium für die Art
5 5 von Medien, die die Kommunikation über raum-zeitliche-distanzen ermöglichen. Er plädiert vielmehr für den Begriff Verbreitungsmedien. Seine Kritik ist, dass der Begriff der Masse suggeriert, es würde nach den Wirkungen der Medien auf individuelles Verhalten von vielen Menschen gefragt, was jedoch seiner Ansicht nach überhaupt nicht der Fall ist. Vielmehr wird von Massenmedien gesprochen, wenn damit der Charakter der Medien und nicht der Rezeption erwähnt werden soll. Marshall MacLuhans Heiße und kalte Medien. Als heiße Medien bezeichnet er solche die Passivität in der Rezeption erfordern, die detailreich sind und studiert werden müssen und einsinnlich sind also nur einen oder sehr wenige Sinneswahrnehmungen fordern. Kalte erfordern Aktivität, eine hohe persönliche Beteiligung. Sie sind hingegen detailarm, also weisen wenige Elemente auf, die studiert werden müssen. Genau das hängt besonders zusammen: in dem Moment in dem ich mich persönlich einbringen muss oder kann, solltedamit dies erfolgreich gelingt- der Kraft- oder intellektuelle Aufwand eher niedrig sein. dafür sind sie jedoch, so MacLuhan, mehrsinnlich angelegt. Detailreich hängt mit einsinnlich insofern zusammen, dass die Intensivierung des einen Sinnes soweit geht bis ein Detailreichtum mit vielen Daten und Einzelheiten eintritt. Kalte Medien Heiße Medien Karikatur Seminar Hieroglyphe Sprache Fernsehen Telefon Fotografie Vorlesung Alphabetschrift Buch Kinofilm Radio
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