Erfahrungsbericht von Frau Gerlinde Karow Seniorenstudierende an der Universität Wuppertal Vortrag für den II. Workshop LLL am 5.11.
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- Kristin Zimmermann
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1 Erfahrungsbericht von Frau Gerlinde Karow Seniorenstudierende an der Universität Wuppertal Vortrag für den II. Workshop LLL am Die Bergische Universität in Wuppertal ist vergleichsweise eine kleine Universität mit derzeit etwa Studierenden. Sie wurde 1972 gegründet und hat gerade zu Beginn des Jahres im Zuge der Universitätsreformen den Hochschultypus Gesamtschule abgelegt. Seit dem WS 1987/88, also bereits seit 16 Jahren, bietet sie ein Seniorenstudium an. Mit seiner strukturierten, leistungsorientierten Form gliedert sich das Wuppertaler Seniorenstudium in den normalen Studienbetrieb ein und unterscheidet sich damit von Seniorenstudien anderer Hochschulen, die in der Regel eine unverbindlichere Teilnahme mit geringer bis keiner Leistungserwartung verknüpft. An der Bergischen Universität Wuppertal sind also Seniorenstudierende nicht mit Gasthörern gleichzusetzen. Im Durchschnitt der Jahre 1996 bis 2002 waren an unserer Universität pro Semester etwa 80 Ältere für das Seniorenstudium eingeschrieben, wobei sich der anfangs geringe Anteil der Männer kontinuierlich auf 40 Prozent weiterentwickelte. Im Wintersemester 2002/03 waren 75 Personen eingeschrieben. Im Sommersemester 2003 führte dann die Erhöhung der Studiengebühren bei uns von 45,00 auf 90,00 Euro, zu einem Rückgang Studierendenzahlen auf 35. Eine Zahl, die wir so nicht erwartet haben. Was war mit Blick auf das bevorstehende Wintersemester zu tun? Öffentlichkeitsarbeit für das Seniorenstudium! Ende September fand dann an unserer Universität erstmals ein Informations- und Beratungstag für am Seniorenstudium interessierte statt. Die Initiative hierzu ging vom Verein zur Förderung des Studiums im Alter aus. Als Veranstalter traten der Verein gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Sekretariat für das Seniorenstudium mit Plakaten und Presseinfos an die Öffentlichkeit. Mehr als 50 Personen kamen zur individuellen Beratung. Hierfür standen erfahrende Seniorenstudierende, überwiegend Vorstandsmitglieder des Fördervereins zur Verfügung.
2 2 Das große Interesse an dem angebotenen Vortrag Studieren und Lernen im Alter - Das Seniorenstudium an der Bergischen Universität belegt die Zahl der Anwesenden. 70 Personen! Referentin war Frau Dr. Felizitas Sagebiel, zuständig für das Seniorenstudium an der Wuppertaler Universität. Unsere Zusammenarbeit mit der Uni-Pressestelle war gut. Der Kontakt zu den Medien konnte aus diesem Anlass vertieft werden. Persönliche Kontakte zu den Zeitungen wurden erfolgreich genutzt. Gleichwohl mussten wir auch, und zwar nicht selten, die Erfahrung machen, dass eine Veranstaltung wie der Informations- und Beratungstag für ein Seniorenstudium nicht unbedingt eine Nachricht ist. Das Wuppertaler Seniorenstudium kann zu Beginn eines jeden Wintersemesters aufgenommen werden. Auf eine formale Zugangsvoraussetzung wird verzichtet. Das integrierte Seniorenstudium ist auf fünf Semester angelegt. - 1 Semester als so genanntes Orientierungssemester mit 6 bis 8 Wochenstunden - 3 Semester Grundstudium mit jeweils 12 Wochenstunden - 1 Semester Hauptstudium mit ebenfalls 12 Wochenstunden - Danach folgt eine Abschlussarbeit. Für das Seniorenstudium ist das allumfassende Lehrangebot der so genannten Sozialwissenschaften und der Geisteswissenschaften offen. In diesen Fächern können und sollten Studienleistungen erbracht werden, die auch zu einem zertifizierten Abschluss führen. Studienbegleitend kann an Veranstaltungen der Sprach- und Literaturwissenschaften sowie der Fächer Design, Kunst, Musikpädagogik teilgenommen werden. Neu, aber zunächst versuchsweise, ist das Angebot aller übrigen Fachbereiche im Rahmen des Begleitstudiums. Zurück zum Studienverlauf: Im Orientierungssemester ist die Teilnahme an der Studienbegleitveranstaltungen zum Seniorenstudium verpflichtend. Diese Veranstaltung dient der Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und der gemeinsamen Reflexion der im Studium gelernten Inhalte und Methoden. Dem Orientierungssemester folgt das Grundstudium über drei Semester.
3 3 Im Grundstudium müssen zwei Leistungsnachweise, die so genannten Scheine in verschiedenen Fächern durch Referate, Hausarbeit oder Klausur erbracht werden. Die erforderlichen beiden Leistungsnachweise im Hauptstudium bauen darauf auf und werden benotet. Nach dem 5 Semester es kann auch das 6. oder 7. sein, so genau wird das nicht genommen folgt die Abschlussarbeit. Die Abschlussarbeit wurde mit einer Reform des Seniorenstudiums, die mit einer Erweiterung des Fächerangebotes einherging, im Jahre 1994 eingeführt. Sie bedarf der thematischen Absprache und Annahme durch hauptamtlich Lehrenden und muss den Kriterien einer wissenschaftlichen Hausarbeit entsprechen. Es liegt die Vermutung nahe, dass von den Studierenden die Abschlussarbeit als Hürde, bestimmt aber als Erschwernis, wahrgenommen wird. Immerhin: Seit der Reform und der neuen Studienordnung, die für alle, die ab 1995 begonnen haben, wirksam ist, machten 18 Studierende, 13 Frauen und 5 Männer, den zertifizierten Abschluss. Der Verein zur Förderung des Studiums im Alter an der Bergischen Universität Wuppertal (vfsa) wurde 1992 gegründet. Er ist ein eingetragener Verein und gilt als gemeinnützig. Der Verein hat derzeit 64 Mitglieder. Nahezu die Hälfte ist seit Jahren dabei, stützt die Vereinsarbeit, gehört aber nicht mehr zu den aktiv Studierenden. Der Verein vertritt satzungsgemäß die Interessen der Seniorstudierenden gegenüber den universitären Einrichtungen und Organen. Die Förderung des Studiums im Alter sein Ziel erreichte der Verein eine Novellierung der Studienordnung und die Öffnung der geisteswissenschaftlichen Fächer als Erweiterung des Fächerangebotes für das damals sozialwissenschaftlich ausgerichtete Seniorenstudium. Auch in jüngster Vergangenheit konnten der vfsa Gespräche über die Öffnung weitere Fachbereiche für das Begleitstudium anstoßen und die Entscheidungen begleiten. Was macht der Verein was bietet er? In enge Zusammenarbeit mit dem für das Seniorenstudium zuständigem Wissenschaftlichem Sekretariat bieten wir Beratung und Unterstützung von Seniorstudierenden an.
4 4 Wir helfen Neuanfängern beim Einstieg und veranstalten anlässlich ihres Studienbeginns einen kleinen Begrüßungsempfang mit der Möglichkeit zum informellen Kennen lernen. An diese Gruppe überreichen wir eine von uns, also von Studierenden für Studierende, erarbeitete 12-seitige Informationen zum Seniorenstudium. Diese Mappe ist so angelegt, dass sie die Orientierung im Studium und innerhalb der Universität zumindest am Anfang - erleichtert. Wie bieten während der Semester einmal monatlich Vortragsveranstaltungen zu wissenschaftlichen Themen an. In diesem Rahmen bieten wir beispielsweise auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Forum zur Vorstellung ihrer Forschungsthematik. Alle Veranstaltungen sínd auch für junge Studierende offen. Leider wird das nicht so angenommen, wie wir uns das gerne wünschen. Hintergrund ist, dass wir auf diese Weise dazu beitragen wollen, den Kontakt zwischen jungen und älteren Studierenden zu fördern. Interne Öffentlichkeitsarbeit: Anlässlich 15 Jahre Seniorenstudium im Herbst 2002 hat vfsa gemeinsam mit Dr. Sagebiel, der Leiterin des Wissenschaftlichen Sekretariats für das Seniorenstudium, unterstützt durch das Rektorat, eine wie ich meine gut gelungene und viel beachtete Jubiläumsschrift herausgebracht. Zum 10jährigen im Jahre 1997 hatte der Verein alleinverantwortlich und eigenständig, finanzierte durch Anzeigen und Sponsoren, die Herausgabe einer Jubiläumszeitung übernommen. Anlässlich des 15jährigen fand eine Jubiläumstagung Life long learning mit internen und externen Referenten statt. An dieser Veranstaltung war der Verein aktiv und finanziell beteiligt und das Interesse war bemerkenswert groß. Neu ist ein kleines Printmedium News aus dem Seniorenstudium. Die Nr. 1 ist zu Beginn des Wintersemesters erschienen. Ziel ist es, über Wichtiges und Wissenswertes aus dem Seniorenstudium und der Bergischen Universität zu berichten. Zielgruppe sind die älteren Studierenden und die Teilnehmer am Seniorenstudium an unserer Universität. Dieser Newsletter soll auch als inneruniversitäre Öffentlichkeitsarbeit für das Seniorenstudium wirken. Deshalb haben wir damit auch alle erreichbaren Briefkästen der Lehrenden und des Rektorats bedient. Herausgeber sind der Verein, von dem die Initiative
5 5 hierzu kam, und das Wissenschaftliche Sekretariat. Er wird zukünftig regelmäßig zu Beginn eines jeden Semesters Herauskommen. Kurz noch einen Satz zum Internet: Sie finden das Wuppertaler Seniorenstudium seit einiger Zeit auch im Internet, allerdings noch nicht in der notwendigen Ausführlichkeit und Darstellung. Daran wird derzeit noch gearbeitet. Der Verein kann sich daran anhängen. Derzeit arbeiten wir an einem entsprechenden Text, der die Leistungen und Ziele überzeugend darstellt.
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