Förderung der Harnkontinenz in der Pflege

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1 Friedrich Eydam Diplom-Pflegewirt (FH) BIGS - Bildungsinstitut für Gesundheits- und Sozialberufe Gliederung Einführung in den Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege 1 1. Grundsätzliches zu Expertenstandards 2. Begriffsklärung 3. Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege 4. Kontinenzassesment 5. Kontinenzprofile 6. Hinweise zur Umsetzung der Expertenstandards 7. Zusammenfassung 3 Grundsätzliches zu Expertenstandards Expertenstandards und QS Expertenstandards stellen in komprimierter Form den aktuellen Stand des Wissens zu einem pflegerelevanten Sachverhalt dar beschreiben das zu erreichende Qualitätsniveau in der pflegerischen Versorgung werden rechtlich als Grundlage für die Beurteilung von Pflegefehlern verwendet 5 Expertenstandards sind als ein Instrument zu verstehen, mit deren Hilfe die Qualität von Leistungen definiert, eingeführt und bewertet werden kann und das Auskunft darüber gibt, welche Verantwortung die Berufsgruppe gegenüber der Gesellschaft, den Pflegebedürftigen, dem Gesetzgeber, wie auch gegenüber ihren einzelnen Mitgliedern übernimmt. 6

2 Expertenstandards und QS Expertenstandards und QS Die zentralen Funktionen von Expertenstandards in der Pflege sind daher: Berufliche Aufgaben und Verantwortungen zu definieren, Innovationen in Gang zu setzen, eine evidenzbasierte Berufspraxis, berufliche Identität und Beweglichkeit zu fördern und Grundlage für einen konstruktiven Dialog über Qualitätsfragen mit anderen Gesundheitsberufen zu sein. 7 Expertenstandards dienen der Kompetenzförderung des Personals systematischen und messbaren Qualitätsentwicklung Darstellung professioneller Verantwortung Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Pflegeberufen 8 Expertenstandards und QS 5 Säulen eines Expertenstandards Expertenstandards werden genutzt als Qualitätsindikatoren zur Begutachtung forensischer Fragestellungen mit entsprechender Relevanz bei Regressansprüchen Qualitätsindikatoren bei der externen, vergleichenden Qualitätssicherung gemäß 137 SGB V 9 Expertenarbeitsgruppe Literaturanalyse Konsensuskonferenz Implementierung Aktualisierung 10

3 Bildung unabhängiger Expertenarbeitsgruppen 8 bis 12-köpfige Expertenarbeitsgruppe etwa zu gleichen Teilen aus Mitgliedern der Pflegepraxis und -wissenschaft mit ausgewiesener Fachexpertise zusammengesetzt eine Vertretung aus einem Patientenund/oder Verbraucherschutzverband 11 Vorgehen bei der Entwicklung von Expertenstandards umfassenden Auswertung der nationalen und internationalen Fachliteratur Prinzipien der Evidenzbasierung werden berücksichtigt wissenschaftliche Evidenz der Expertenstandards setzt sich aus der Gewichtung und Bewertung der vorhandenen Forschungsergebnisse sowie der Experteneinschätzung zusammen, wenn nicht auf eindeutige Literaturergebnisse zurückgegriffen werden kann 12 Konsensfindung mit einer breiten Fachöffentlichkeit Modellhafte Implementierung der Expertenstandards Expertenstandard-Entwurf wird im Rahmen einer Konsensus-Konferenz vorgestellt und mit dem Fachpublikum erörtert Ergebnisse der Konferenz fließen in die abschließende Version des Expertenstandards ein 13 über einen Zeitraum von sechs Monaten modellhaft in ca. 25 stationären und ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Altenhilfe bundesweit eingeführt Wissenschaftliche Begleitung durch DNQP Ziel: Aufschluss über ihre Akzeptanz und Praxistauglichkeit gewinnen 14

4 Aktualisierung Nationale Expertenstandards - inhaltliche und formale Gestaltung - Standards werden regelmäßig im Hinblick auf ihre Aktualität überprüft und ggf. entsprechend aktualisiert Fragestellungen können sein: Gibt es neue Literatur? Gibt es neue Forschungsergebnisse? 15 orientiert sich an der international bewährten Struktur, die auch im europäischen Netzwerk angewandt wird kurze eindeutige Standardaussage inhaltliche Begründung messbare Struktur-, Prozess- und Ergebniskriterien 16 Nationale Expertenstandards - Auswahl der Schwerpunkte - ist auf zentrale Aspekte ausgerichtet, um den Standard vor einer Überfrachtung mit allgemeinen Aussagen, wie regelmäßige Fortbildungen veranstalten, Pflegemaßnahme dokumentieren, Pflegeprozess anwenden zu bewahren 17 Nationale Expertenstandards - verabschiedet - Dekubitusprophylaxe (05/2000) Entlassungsmanagement in der Pflege (11/2002) Schmerzmanagement in der Pflege (01/2004) Sturzprophylaxe in der Pflege (02/2005) (01/2006) Pflege von Menschen mit chronischen Wunden (03/2008) 18

5 Nationale Expertenstandards - in Entwicklung - Begriffsklärung Kontinenz (nach DNQP) Bedarfsgerechte Ernährung und Flüssigkeitszufuhr von pflegebedürftigen Menschen ( ) Schmerzmanagement bei chronisch nichtmalignen Schmerzen ( ) ist die Fähigkeit, willkürlich und zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort die Harnblase zu entleeren beinhaltet die Fähigkeit, Bedürfnisse zu kommunizieren, um Hilfestellung zu erhalten, wenn Einschränkungen beim selbständigen Toilettengang bestehen 19 ist kultur-geprägtes Verhalten 20 Begriffsklärung Begriffsklärung Harninkontinenz (nach DNQP in Anlehnung an International Continence Society) jeglicher unwillkürlicher Harnverlust Unterscheidung Harninkontinenz von Enuresis (Einnässen - normale, vollständige Blasenentleerung am falschen Platz und zur falschen Zeit) 21 Kontinenzprofile Setting von ergebnisorientierten Merkmalen, die als relevant für pflegerisches Handeln bei Problemen im Bereich der Harninkontinenz identifiziert wurden (DNQP 2005) ermitteln den Grad des personellen und/oder materiellen Unterstützungsbedarfs bei der inkontinenten Person 22

6 Physiologie der Blasenentleerung Physiologie der Blasenentleerung Nervale Steuerung: Blasenentleerung ist willkürlich ausgelöster reflektorisch ablaufender Prozess Blasenfüllung (bei ca. 350 ml) über Dehnungsrezeptoren via afferente Nervenfasern an Hirnstamm gemeldet im Großhirn als Harndrang wahrgenommen Reiz über efferente Nervenfasern an Sakralmark 23 Information an Blasenmuskel, inneren und äußeren Schließmuskel 24 Formen der Harninkontinenz Formen der Harninkontinenz Funktionelle Inkontinenz Unfähigkeit eines normalerweise kontinenten Menschen, die Toilette rechtzeitig zu erreichen, um unwillkürlichen Urinabgang zu vermeiden Ursache: Eingeschränkte Kognition oder Mobilität Keine Störung des Urogenitaltraktes 25 Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) überaktive Blase (Drang- oder Urge- Inkontinenz) neurogene Inkontinenz Überlaufinkontinenz extraurethrale Inkontinenz 26

7 Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) Ungewollter Urinabgang synchron mit körperlicher Belastung (z.b. beim Husten, Niesen, Lachen, Treppensteigen) ohne vorherigen Harndrang bei Belastung übersteigt der Druck in der Harnblase den Druck im Schließmuskelbereich, Störung der Speicherfunktion der Harnblase Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Belastungsinkontinenz auf Schwächung des äußeren Blasenverschlußapparates, insbesondere des Beckenbodens, zurückzuführen vor allem Frauen betroffen bei Männern nach operativer Entfernung der Prostata Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Belastungsinkontinenz Je nach Schwere in drei Grade eingeteilt: Grad I: geringgradige Stressinkontinenz. Urinverlust bei Husten, Niesen, Lachen sowie bei schwerer körperlicher Betätigung. Grad II: mittelgradige Stressinkontinenz. Urinverlust beim Laufen, Tragen, Treppensteigen oder bei leichter körperlicher Anstrengung. Grad III: hochgradige Stressinkontinenz. Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion überaktive Blase (Dranginkontinenz) Ungewöhnlich häufiger, plötzlich und stark auftretender, nur schwer unterdrückbarer Harndrang, der zu Urinverlust führt Verschlußapparat der Harnblase ist intakt Ursache ist Fehlregulation der Aktivität des Blasenmuskels (z.b. bei Apoplex, Diab.mell., Parkinson) mit oder ohne aktive Blasenkontraktionen Urinverlust bereits im Liegen und in Ruhe Störung der Speicherfunktion der Harnblase

8 Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion neurogene Inkontinenz unfreiwilligen Urinverlust ohne jegliches Harndranggefühl z.b. bei Durchtrennung des Rückenmarks oberhalb der Blasen-Schaltzentrale im Rückenmark (durch Unfälle, Tumore,...) Störung der Entleerungsfunktion der Harnblase 31 Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Überlaufinkontinenz unfreiwilligen tröpfchenweisen Urinverlust bei stark gefüllter Blase, ohne Kontraktion der Blasenmuskulatur große Restharnmengen verbleiben in der Blase (chronischer Harnretenation) Ursache meistens Abflussbehinderungen im Bereich des Blasenauslasses oder der Harnröhre (z.b. durch Harnröhrenverengungen, Tumore, Harnsteine,gutartige Prostatavergrößerung) ständige Überdehnung der Harnblasenwand führt zu Verlust der Funktions- bzw. Kontraktionsfähigkeit 32 Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Mischinkontinenz Unfreiwilliger Urinverlust im Zusammenhang mit Harndrang und körperlicher Belastung Störung der Speicherfunktion der Harnblase Extraurethrale Inkontinenz Ständiger Urinverlust, über andere Kanäle als Harnröhre (z.b. Blasen-Scheiden-Fistel Störung der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase 33 Formen der Harninkontinenz Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Unkategorisierbare Inkontinenz Beobachtbarer unfreiwilliger Urinverlust, der auf der Basis von Symptomen oder Befunden nicht eindeutig zuzuordnen ist 34

9 Formen der Harninkontinenz andere Formen mit somatischen/psychischen Ursachen Chronic Pelvic Pain Syndrome Chronischer Beckenschmerz mit häufig gestörter Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase Interstitielle Zystitis chronische, nicht bakterielle Entzündung der Blasenwand geht einher mit Schmerzen und vermehrten Harndrang Formen der Harninkontinenz andere Formen mit somatischen/psychischen Ursachen Einnässen bei Kindern Unwillkürliches Entleeren der Blase bei Kindern. Kann sowohl nur nachts bei sonst normaler Blasenfunktion als auch tagsüber (Harninkontinenz) mit begleitender Drangsymptomatik auftreten Inkontinenz-Schweregrade (lt. Deutsche Kontinenzgesellschaft) Symptome der Harninkontinenz (in Anlehnung an ICS [Internationale Continence Society) sporadische Ink. < 10ml/ Std. belastende Ink. < 25 ml/ Std. schwere Ink. < 50 ml/ Std. absolute Ink. > 50 ml/ Std. 37 Urinverlust bei Belastung Urinverlust mit Harndrang Urinverlust in Kombination mit Harndrang und Belastung Urinverlust in Verbindung mit fehlendem Gefühl für Blasenfüllung Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen) 38

10 Symptome der Harninkontinenz (in Anlehnung an ICS [Internationale Continence Society) Nykturie (nächtlicher Harndrang) verzögerter Beginn der Miktion Pressen bei Miktion Nachtröpfeln ständiger Urinabgang Gefühl der unvollständig entleerten Blase Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern physiologische Altersveränderungen Abnahme der kontraktionskraft des Blasenmuskels (Restharnbildung) Abnahme der Toleranzzeit zwischen Wahrnehmung von Harndrang und Entleerung überaktive Blase Enuresis Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern unzureichender Blasenverschluss (Beckenbodenschwäche) durch Adipositas Folge von Schwangerschaft schweres Heben und Tragen Geburtsverletzungen (Dammriss) Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern Obstipation Harndrang durch Reizung der Rezeptoren im Enddarm akuter Harnwegsinfekt Harndrang durch Entzündung/Reizung der Schleinhaut Verkürzung der Toleranzzeit 41 42

11 Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern eingeschränkte Mobilität Verlängerung von Wegezeiten Veränderte Bewegungsmuster Schwierigkeiten beim An-/Auskleiden eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten Probleme beim Anfordern von Hilfe Orientierungsstörungen Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern kognitive Einschränkungen Harndrang kann nicht interpretiert werden psychische Veränderungen Antriebsminderung Angst Verunsicherung finden Toilette nicht Risikofaktoren Faktoren die Inkontinenz fördern Medikamente, z.b. Diuretika Psychopharmaka (veränderte Wahrnehmung) Narkotika, Schmerzmittel (Wahrnehmung von Harndrang herabgesetzt) Sedativa (Beeinträchtigung der Wachheit) Beta-Blocker (erhöhen Blasenkontraktibilität) Muskelrelaxantien (Schließmuskelfunktion eingeschränkt) 45 46

12 Begründung für den Expertenstandard 47 Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes pflegerelevantes Problem. Für die betroffenen Menschen ist sie häufig mit sozialem Rückzug, sinkender Lebensqualität und steigendem Pflegebedarf verbunden. Durch frühzeitige Identifikation von gefährdeten und betroffenen Patienten/Bewohnern und der gemeinsamen Vereinbarung von spezifischen Maßnahmen kann dieses Problem erheblich positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus können durch Inkontinenz hervorgerufene Beeinträchtigungen reduziert werden. 48 Expertenstandard Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess (P 1) Die Pflegefachkraft Standardaussage: Bei jedem Patienten/Bewohner wird die Harnkontinenz erhalten oder gefördert. Identifizierte Harninkontinenz wird beseitigt, weitestgehend reduziert bzw. kompensiert. 49 identifiziert im Rahmen der pflegerischen Anamnese Risikofaktoren und Anzeichen für eine Harninkontinenz. wiederholt die Einschätzung bei Veränderung der Pflegesituation und in individuell festzulegenden Zeitabständen. Voraussetzung: (Strukturkriterium S 1) Die Pflegefachkraft verfügt über die Kompetenz zur Identifikation von Risikofaktoren und Anzeichen für eine Harninkontinenz. Ziel: (Ergebniskriterium E 1) Risikofaktoren und Anzeichen für eine Harninkontinenz sind identifiziert. 50

13 Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Voraussetzung: (Strukturkriterium S 2) (P 2) Die Pflegefachkraft führt bei Vorliegen von Kontinenzproblemen eine differenzierte Einschätzung (z. B. auf der Grundlage eines zielgruppenspezifischen Miktionsprotokolls) durch bzw. koordiniert in Absprache mit dem behandelnden Arzt erforderliche diagnostische Maßnahmen. 51 Die Einrichtung verfügt über eine interprofessionell geltende Verfahrensregelung zu Zuständigkeiten und Vorgehensweisen imzusammenhang mit der Förderung der Harnkontinenz bzw. Kompensation der Inkontinenz und stellt sicher, dass die erforderlichen Instrumente zur Einschätzung und Dokumentation zur Verfügung stehen. Die Pflegefachkraft verfügt über die erforderliche Kompetenz zur differenzierten Einschätzung bei Problemen mit der Harnkontinenz. Ziel: (Ergebniskriterium E 2) Eine differenzierte Einschätzung der Kontinenzsituation und eine Beschreibung des individuellen Kontinenzprofils liegen vor. 52 Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess (P 3) Die Pflegefachkraft informiert den Patienten/Bewohner und ggf. seine Angehörigen über das Ergebnis der pflegerischen Einschätzung und bietet in Absprache mit den beteiligten Berufsgruppen eine ausführliche Beratung zur Kontinenzerhaltung oder -förderung und ggf. zur Kompensation einer Inkontinenz an. Darüber hinaus werden dem Patienten/Bewohner weitere interne und externe Ansprechpartner genannt. 53 Voraussetzung: (Strukturkriterium S 3) Die Einrichtung hält die erforderlichen Materialien zur Beratung bei Problemen mit der Harnkontinenz (z. B. Anatomische Modelle, Informationsbroschüren, Hilfsmittel) vor. Die Pflegefachkraft verfügt über Beratungskompetenz zur Vorbeugung, Beseitigung, Verringerung oder Kompensation von Harninkontinenz. Ziel: (Ergebniskriterium E 3) Der Patient/Bewohner und ggf. seine Angehörigen kennen geeignete Maßnahmen zur Kontinenzförderung und zur Vermeidung von bzw. zum Umgang mit einer Inkontinenz. 54

14 Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess (P 4) Die Pflegefachkraft plant unter Einbeziehung der beteiligten Berufsgruppen mit dem Patienten/Bewohner und ggf. mit seinen Angehörigen individuelle Ziele und Maßnahmen zur Förderung der Harnkontinenz bzw. zur Kompensation der Harninkontinenz und zur Vermeidung von Beeinträchtigungen. 55 Voraussetzung: (Strukturkriterium S 4) Die Pflegefachkraft verfügt über Steuerungs- und Planungskompetenz zur Umsetzung von kontinenzfördernden Maßnahmen bzw. zur Kompensation der Harninkontinenz. Ziel: (Ergebniskriterium E 4) Ein Maßnahmenplan zum Erhalt oder Erreichen des angestrebten Kontinenzprofils liegt vor. 56 Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess (P 5) Die Pflegefachkraft koordiniert die multidisziplinäre Behandlung (z. B. durch Ärzte, Hebammen, Physiotherapeuten, Psychologen) und sorgt für eine kontinuierliche Umsetzung des Maßnahmenplans. Auf die Bitte um Hilfe bei der Ausscheidung wird unverzüglich reagiert. 57 Voraussetzung: (Strukturkriterium S 5) Die Einrichtung sorgt für eine bedarfsgerechte Personalplanung, ein Kontinenz förderndes Umfeld (z. B. Erreichbarkeit, Zugänglichkeit, Nutzbarkeit von Toiletten, Wahrung der Intimsphäre), geschlechtsspezifische Ausscheidungshilfen und Hilfsmittel zur Kompensation von Inkontinenz (z. B. aufsaugende Hilfsmittel, Kondomurinale). Ziel: (Ergebniskriterium E 5) Maßnahmen, Umfeld und Hilfsmittel sind dem individuellen Unterstützungsbedarf des Patienten/Bewohners bei der Ausscheidung angepasst. 58

15 Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess Expertenstandard Aussagen zum Pflegeprozess (P 6) Die Pflegefachkraft überprüft in individuell festzulegenden Abständen den Erfolg der Maßnahmen und entscheidet gemeinsam mit dem Patienten/ Bewohner, seinen Angehörigen und den beteiligten Berufsgruppen über deren Fortführung bzw. Modifikation. 59 Voraussetzung: (Strukturkriterium S 6) Die Pflegefachkraft verfügt über die Kompetenz, die Effektivität der Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Kontinenz sowie zur Kompensation der Inkontinenz zu beurteilen. Ziel: (Ergebniskriterium E 6) Das angestrebte Kontinenzprofil ist erreicht bzw. das bisherige erhalten. Für den Patienten/Bewohner ist das individuell höchstmögliche Maß an Harnkontinenz mit der größtmöglichen Selbstständigkeit sichergestellt. 60 Kontinenzassessment - Warum? Kontinenzassessment - Wann? schafft die Voraussetzung für individuell angepasste Ziel- und Maßnahmenplanung bieten eine dokumentierten Nachweis für die Wirksamkeit oder das Versagen von Medikamenten und Therapieformen senkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Verzerrungen hilft bei der Kommunikation mit anderen Fachkräften 61 bei der Aufnahme in regelmäßigen Abständen (einrichtungsintern festgelegt oder in Abhängigkeit vom Zustande des Patienten) bei Verlegung von oder in anderer Einrichtung/Abteilung 62

16 Kontinenzassessment - Wie? Kontinenzassessment - Wie? verbale Kommunikation Initialfragen Verlieren Sie ungewollt Urin? Verlieren Sie Urin, wenn Sie husten, lachen oder sich körperlich betätigen? Verlieren Sie Urin auf dem Weg zur Toilette? Tragen Sie Vorlagen/Einlagen, um den Urin aufzufangen? Verspüren Sie häufig (starken) Harndrang? Müssen sie pressen um Wasser zu lassen? 63 (diskrete) Beobachtung Auffälligkeiten und pflegerelevante Befunde Häufige Toilettengänge Verunreinigte Wäsche verstecken Unruhiges Verhalten Stürze Auffälliger Geruch Hautveränderungen 64 Kontinenzassessment - Wie? Kontinenzprofile Miktionsprotokoll Beispiel 1 Beispiel 2 Vorlagengewichtstest Quantifizierung der verlorenen Harnmenge 65 Vollständige Kontinenz kein unwillkürlicher Harnverlust keine personelle Hilfe notwendig keine Hilfsmittel erforderlich Unabhängig erreichte Kontinenz kein unwillkürlicher Harnverlust. keine personelle Unterstützung erforderlich Maßnahmen selbständig durchgeführt 66

17 Kontinenzprofile Kontinenzprofile Abhängig erreichte Kontinenz kein unwillkürlicher Harnverlust. Personelle Unterstützung notwendig bei der Durchführung von Maßnahmen (z.b. begleitete Toilettengänge, Katheterismus) 67 Unabhängige kompensierte Inkontinenz unwillkürlicher Harnverlust Personelle Unterstützung bei der Versorgung mit Kontinenzhilfsmitteln (z.b. der Entleerung des Blasenkatheterbeutels, dem Wechsel der aufsaugenden Hilfsmittel oder Anlegen/Wechsel eines Kondomurinals) ist nicht notwendig. 68 Kontinenzprofile Interventionsmöglichkeiten Abhängig kompensierte Inkontinenz unwillkürlicher Harnverlust Personelle Unterstützung bei der Inkontinenzversorgung ist notwendig Nicht kompensierte Inkontinenz unwillkürlicher Harnverlust Personelle Unterstützung wird nicht in Anspruch genommen 69 ausreichend Flüssigkeitszufuhr Beachte: Zusammenhang zwischen Urinkonzentration und Drangsymptomatik Gefahr der Harnwegsinfektion bei Flüssigkeitsmangel Gefahr der obstipation bei Flüssigkeitsmangel Darmmanagement Vermeidung von Obstipation 70

18 Interventionsmöglichkeiten Interventionsmöglichkeiten Gewichtsreduktion Verminderung des Drucks auf den Beckenboden Förderung der Autonomie Umgebungsanpassung (Handläufe, Licht, Toilettensitzerhöhung,...) Mobilitätsförderung (Sturzrisiko beachten) 71 Blasentraining Ziel: Veränderung der Ausscheidunggewohnheiten Zielgruppe: motivierte, körperlich unabhängige Personen mit Belastungs- und Dranginkontinenz Ausscheidungsintervalle pro Woche um Minuten erhöhen Zielvorgabe: 3 4 Std. Ausscheidungsintervall 72 Interventionsmöglichkeiten Interventionsmöglichkeiten Beckenbodentraining Ziel: Stärkung der Beckenbodenmuskulatur Zielgruppe: motivierte, körperlich unabhängige Personen mit Belastungs- und Dranginkontinenz spezielle Schulung notwendig (Physiotherapie, Kontinenztrainer) 73 Toilettentraining Ziel: Aufbau angepasster Verhaltensmuster Zielgruppe: motivierte, körperlich unabhängige Personen mit ausreichender Lernfähigkeit entweder individuellen Entleerungszeiten angepasst oder zu festgelegten Entleerungszeiten 74

19 Interventionsmöglichkeiten Interventionsmöglichkeiten begleiteter Toilettengang Ziel: Sicherstellung angepasster Verhaltensmuster in Bezug auf Ausscheidung Zielgruppe: ausreichend mobile Personen, bei eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten (z.b. Demenz) 75 Doppel- oder Dreifachmiktion Ziel: vollständige Blasenentleerung, Vermeidung von Restharnbildung Zielgruppe: motivierte, körperlich unabhängige Personen mit Überlaufinkontinenz 76 Interventionsmöglichkeiten Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Einsatz von Hilfsmitteln Aufsaugende Systeme Auswahl nach Inkontinezart und Schweregrad Hautschutz beachten ableitende Systeme Kondomurinal externe Urinableitung (Urinkollektor) Blasenkatheter 77 Der Expertenstandard regelt nicht das organisatorische Vorgehen des Kontinenzmanagements innerhalb der jeweiligen Einrichtungen. setzt voraus, dass von jeder Einrichtung, je nach Schwerpunktauftrag und behandelter Patientengruppe, organisationsbezogene Ausgestaltungs- und Verfahrensvereinbarungen getroffen werden. 78

20 Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Klärung der Zuständigkeitsbereiche der jeweiligen Berufsgruppen für einzelne Aufgabenfelder Auswahl geeigneter Assessment- Instrumente für die Darstellung des Pflegeund Unterstützungsbedarfs 79 angemessene Formen der Dokumentation und Informationsübermittlung zwischen den beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen Prüfung der übermittelten Daten auf ihre professionelle Handlungsrelevanz vor dem Hintergrund des Schutzes von persönlichen Daten 80 Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Pflegefachkraft nimmt im Versorgungsprozess aufgrund ihrer Nähe zu Patienten und Angehörigen die entscheidende Koordinationsfunktion ein. muss jedoch nicht alle Schritte des Kontinenzmanagements selbst durchführen 81 Zur Implementierung des Standards bedarf es der gemeinsamen Anstrengung der leitenden Managementebene (Pflegemanagement und Betriebsleitung) und der Pflegefachkräfte sowie der Kooperationsbereitschaft der beteiligten Berufsgruppen. 82

21 Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Hinweise zur Umsetzung des Expertenstandards Managementebene trägt die Verantwortung für die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen (Besprechungszeit, berufliche Qualifikation, Medien zur Dokumentation und Informationsweitergabe), die Festlegung der hausinternen Verfahrensgrundsätze die Schaffung eines geeigneten Kooperationsklimas im Haus 83 Pflegfachkräfte tragen die Verantwortung für den Wissens- und Kompetenzerwerb zur Umsetzung des Standards insbesondere Fortbildungsbedarfe in den Bereichen Assessment, Evaluation, Schulung und Beratung Entwicklung kooperativer Kommunikations- und Handlungsstrukturen 84 Zusammenfassung Zusammenfassung Qualitätssicherung und -entwicklung geht jeden Mitarbeiter an QS setzt klare Strukturen, Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche voraus QS beruht auf definiertem Qualitätsniveau QS ist ein kontinuierlicher Prozess 85 Expertenstandards definieren das zu erreichende Qualitätsniveau Expertenstandards beschreiben pflegerische Verantwortungs- und Aufgabenbereiche Expertenstandards fördern die Weiterentwicklung der Pflegepraxis 86

22 Zusammenfassung Expertenstandards sind ein Instrument der Qualitätssicherung und müssen eingebunden sein in ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem. 87

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