Erfolgsfaktor Technologie in der personalisierten Gesundheitsversorgung
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- Maya Albert
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1 Erfolgsfaktor Technologie in der personalisierten Gesundheitsversorgung Ursula Sieberg, Siemens Healthcare, Health Services International siemens.com/answers
2 Alles, was nicht ewig andauern kann, hat irgendwann ein Ende (Stein'sches Gesetz) Gesundheitsausgaben pro Kopf in US $ Seite 2
3 Der Kostendruck wächst. Gesundheitsausgaben % USA $ Deutschland +50% Schweiz +62% CHF Seite 3
4 Wir werden älter. Durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland Vergleich 1990 / 2010 Seite 4
5 Chronische Krankheiten nehmen zu. Ca. 50% der Deutschen sind chronisch krank was nahezu 80% der Gesamtkosten verursacht. Seite 5
6 Krankheiten sind nicht planbar. Genetische Stratifizierung steht erst am Anfang Chronische Krankheiten nicht nur genetisch oder monogenetisch bedingt Seite 6
7 Blockbuster verlieren an Bedeutung Nicht alle Menschen mit gleichem Befund reagieren auf eine Therapie gleich. Drug-Response- Rate Krebstherapie Gelenkrheuma Alzheimer Seite 7
8 Unsere Gesundheitswesen stehen vor vielen Herausforderungen Steigende Gesundheitsausgaben sind auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten Zunehmender Kostendruck auf die Kostenträger Konsolidierung vieler Teile der Wertschöpfungskette (Kostenträger, Pharma, Versorger) Sich ändernde Erstattungsmodelle Accountable Care Organisationen Wirtschaft Sozial Qualität Kosten Technologie Alternde Bevölkerung Verstädterung und Globalisierung Neue Krankheitsbilder als Folge der Industrialisierung und des zunehmenden Wohlstands Gesundheitsmündige Patienten, die Qualität einfordern Zunehmende Einmischung des Staates incl. staatlicher Förderungen Vom Staat geregeltes Gesundheitswesen und Sicherheitsstandards Seite 8 Zunehmende Datendigitalisierung Wachsende Erstellung und Verbreitung evidenzbasierter Leitlinien Gerätefortschritt und bahnbrechende Innovationen ermöglichen präzisere Diagnostik und neue Therapieansätze 04. September 2013 Möglicherweise disruptive Technologien könnten die Gesundheitsversorgung revolutionieren Drastischer Anstieg vielversprechender und spezialisierter Therapien Personalisierte Medizin
9 Zielgerichteter Einsatz fortschrittlicher Technologien entlang des gesamten Versorgungskontinuums Prävention/ Früherkennung Diagnostik Therapie Nachsorge Primär Sekundär In-vitro In-vivo Interventionen Medikamente 2 Technologiebasierte Lösungen Diagnostische Verfahren Steigerung der Versorgungsqualität: Weniger Nebenwirkungen 1 Programm Management 5 IT Plattform 3 Stratifizierungsmodelle Weniger Interventionen Kürzere Zeit bis zur Diagnosestellung Sektorübergreifendes Versorgungsmanagement 4 Optimierte Behandlungspfade 6 Erfolgsmessung Senkung der Leistungsausgaben: Bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung Vermeidung unnötiger Krankenhauseinweisungen Reduzierte Verweildauer Seite September 2013 Workflow Optimierung
10 1 Vorteile Eine Voraussetzung: Standardisierte Prozesse Umsetzung IT Schlüsselkomponenten Kostensenkung Vermeidung von Doppeluntersuchungen Verkürzung der Verweildauer Qualitätssteigerung Effizientere Therapie Prozesstriggerung und Überwachung durch innovative Workflow Engines Prozess Analyse Abbildung des gesamten Behandlungsprozesses Prozess-orientiertes, bereichsübergreifendes Klinikinformationssystem (KIS) Effiziente Koordination von medizinischen und Verwaltungsaktivitäten Kostensenkung bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung Restricted Siemens AG 2013 All rights reserved. Page 10 June 2013 Author / Department
11 Effizienz: Neurologie Schlaganfall Best Practice: 25 Minuten door-to-lysis 5 Tage 00:25 Minuten 00:01 Minute 00:12 Minuten Entlassung Medizinische Behandlung Farbduplex Ultraschall Verlegung in die Stroke Unit Durchführung der Lyse Diagnostische Auswertung Durchführung CT / MRT Untersuchung Schlaganfall Koordinator Aufnahme / schneller Labortest / 1. Arztkontakt Einlieferung (Rettungsdienst) Beginn der Symptome Seite 11
12 Mehrwert durch neue Abläufe: Computertomograph auf Schienen Seite 12
13 Neue technische Möglichkeiten ebnen den Weg zu einer personalisierten Gesundheitsversorgung. Neue Medizintechnologien Neue Speichertechnologien (Cloud & Co.) Neue Kommunikationsund Interaktionsformen Seite 13
14 Neue Medizintechnologien: Biograph mmr Individuelle Therapieplanung im Falle von Lebermetastasen Ermittlung des Rezeptorstatus und der Tumorlast zur Therapiewahl. Nur MR und PET zusammen können diese Informationen liefern. Courtesy of University Hospital of Tuebingen, Germany starker Kontrast therapierbar mit lokaler Strahlentherapie schwacher Kontrast konventionelle Chemotherapie Seite 14
15 Technologie als Erfolgsfaktor Voraussetzungen für eine personalisierte Gesundheitsversorgung Daten Gewinnung von Krankheitsdaten (Big Data) Innovative Technologien zur Erfassung bestimmter Gesundheitszustände Information Intelligente Konzepte zur Datengenerierung, -verarbeitung, - integration und -bewertung Innovative Methoden zur Beurteilung der Evidenz verschiedener Verfahren Wissen Wissen über Möglichkeiten für Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation (Genomics) Technologische Innovationen zur Umsetzung dieses neuen Wissens Prozesse Angepasste Prozesse im Krankenhaus Technologisch fortschrittliche Healthcare IT (KIS) Personalisierte Medizin Angepasste, intelligente Technologien fördern das grundlegende Verständnis der Ursachen von Krankheit und sind die Bedingungen für personalisierte Medizin Seite 15
16 Der diagnostische Paradigmenwechsel Von: Was stimmt mit dem Patienten nicht?" Zu: Was wird dem Patienten helfen?" Seite 16
17 Individualisierte Medizin Kooperation der Universität Greifswald mit der Siemens AG Realität Leitlinien Seite 17 Quelle: Institut für Community Medicine, Universität Greifswald 2010 Was uns unterscheidet: - Geschlecht - Alter - Soziales Umfeld - Funktionale Ressourcen - Ko-/Multimorbidität - Gen-Variationen -
18 Paradigmenwechsel hin zur Personalisierten Medizin Heute "One size fits all" Medizin Trial and error Individualisierung basiert v.a. auf der Erfahrung des Arztes. Eingeschränkter Gebrauch von diagnostischen Tests zur Wahl/ Begleitung der Therapie Zukünftig Personalisierte Therapie "Companion diagnostics Bester Eingriff oder beste Therapie, mit der richtigen Dosis, für genau diesen Patienten, zur richtigen Zeit Wirkungsraten ausgewählter Behandlungen Krebs 25% Rheumatoide Arthritis 50% Diabetes 57% Depression 30-60% Adverse Drug Effects (am Beispiel USA 2004) 2 Millionen Patienten werden aufgrund Neben- oder Wechselwirkungen hospitalisiert (> 4 Milliarden $ p.a.) Todesfälle (5. häufigster Todesgrund; USA) 177 Milliarden Dollar zusätzliche Kosten HMOs geben mehr Geld für die Behandlung von Nebenund Wechselwirkungen als für normale Medikation aus Erfahrungsdömane Wissensdomäne 1) Brian B. Spear et al., Clinical Application of Pharmacogenetics, Trends in Molecular Medicine (May 2001); Adverse Event Reporting System Seite September 2013
19 2 Voraussetzung: Wissen managen Fakten Stark wachsendes medizinisches Wissen Verdopplung alle 5 Jahre Aktualität bis zu medizinische Veröffentlichungen jedes Jahr Datenvolumen z.b Bilder pro CT Untersuchung Umsetzung Data mining und Wissensmanagement Einfache Archivierungsmechanismen Thematische Strukturierung Passende Komprimierung IT Schlüsselkomponenten Datenbereitstellung Datenarchivierung Datenstrukturierung Patientenindividuelle Behandlung basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und evidenzbasierter Medizin Seite 19
20 Ergebnis-optimierte Medizin basiert auf Wissen Die Krankheit des Patienten verstehen Diagnose einer Krankheit (Infektionen, Krebs, ) Lokalisation der Krankheit (Stenosen, Tumore, ) Multi-Morbidität erkennen Die Biologie des Patienten verstehen Genetische Veranlagungen Stoffwechsel des Patienten / Immunreaktionen Molekulare Natur der Krankheit Stratifizierung des Patienten Zugriff auf Wissen Erfassung gleichartiger Krankheiten Strukturierte Analyse der Krankheitsverläufe Decision support systems Behandlungsstandards Bildgebung, Diagnostik Molekulare Anwendungen Healthcare IT Die technischen Voraussetzungen für einen Paradigmenwechsel in der Medizin sind gegeben Seite 20
21 Maschinenlesbare Daten kombiniert mit Wissen werden Paradigmen verändern Unstrukturierte Daten Krankheitsmodelle Therapie Patienten-spezifisch Diagnostische Daten Bildgebung In-Vitro Diagnostik Untersuchungen Genom, Proteom Nicht Patientenspezifisch Krankheitszusammenhänge Infektionskrankheiten Suchterkrankungen Krebs Diabetes Diagnose Therapiewahl und Behandlung Therapieerfolg und Nachsorge Anamnese familiärer Hintergrund Vorerkrankungen Arzt Ausbildung Erfahrung Verifikation Datendomäne Erfahrungsdomäne Handlungsdomäne Seite 21
22 3 Voraussetzung: Integrierte Versorgung Fakten Verstädterung verschlechtert die Versorgung auf dem Land Wissen muß überall in gleicher Qualität abrufbar sein Diagnose- und Behandlungsqualität wird immer wichtiger Umsetzung Integrierte Versorgung IHE-konforme Infrastrukturen und Applikationen Neue Behandlungsstrukturen durch Telemedizin und Telekonsultation IT Schlüsseltechnologien Behandlungsoptimierung zwischen den verschiedenen Leistungserbringern Medizinische Kooperation we are smarter than me Effizientere Zusammenarbeit dank integrierter Versorgung Seite 22
23 Wissensbasierte Systeme erfordern vernetzte Strukturen und damit ehealth-lösungen Herausforderungen: Neue Versorgungsformen und enge Kooperation aller Beteiligten bei der Behandlung von Patienten, insbesondere chronisch Kranker Allianzen und Kooperationen - Stationärer und ambulanter Sektor, Rehakliniken, Tumorboards Öffnung der Krankenhäuser für den ambulanten Sektor Belegarztbehandlung, Stationsersetzende Maßnahmen Überweiserbindung Technische und organisatorische Integration Seite 23 Telemedizin und ehealth-lösungen: Unterstützen sektorübergreifende, integrierte Versorgung für die patientenorientierte Behandlung Patienteninformationen und medizinische Anwendungen verfügbar, einsehbar und nutzbar Sicherer Abruf der Daten über eine sichere Kommunikationsplattform Effiziente, kostensenkende Behandlungsprozesse
24 sektorenübergreifend Wissensbasierte Systeme integrieren die Interessen vieler Parteien Home Forschungsdaten LifeSciences/Ökonomie/ Sozialwissenschaften Klinische- und Patientendaten Abrechnungsdaten Honorardaten Ambulant sektorenübergreifend Stationär Seite 24 Reha
25 Praxisbeispiel Gesundheitsnetz Tirol (Österreich) Beteiligte: 8 Kliniken in Tirol niedergelassene Ärzte (Zugriff über ecard) Inhalt: Austausch von klinischen Patienteninformationen Verbindungselement zur ELGA 4 Mio. Dokumente verfügbar Vollständige XDS Affinity Domain Nutzen: Zugriff auf alle relevanten Patienteninformationen Basisplattform für weitere Workflows (z.b. Konsil, Medikation) und Anwendungen, wie z.b. Patientenportal Seite 25
26 Praxisbeispiel Radiologienetzwerk Midtjylland (Dänemark) Beteiligte: 12 Krankenhäuser der Region Midtjylland Inhalt: Zentrales Multimediaarchiv für Bilder/Filme und Befunde Zugriff durch alle berechtigten Institutionen in der Region Anbindung an nationalen Patientenindex, dadurch landesweiter Zugriff möglich Nutzen: Kosten- und Komplexitätsreduktion durch einheitliche regionale Infrastruktur Vermeidung von Doppeluntersuchungen durch landesweiten, unkomplizierten Zugriff Plattform für weiteren Ausbau, z.b. Patientenportal Seite 26
27 Verbesserung der Effektivität im Gesundheitswesen erfordert innovative Lösungen Mobile Systeme Datensicherheit Privacy Einbezug des informierten Patienten Cloud Computing Mobile Systeme Modulare Applikationen ergänzen Blocksysteme Seite 27
28 Kernelemente der Zukunft in Healthcare IT i ntegration über alle Sektoren über alle Beteiligte über alle Sektoren über alle Beteiligte i ntelligente Algorithmen von Daten zu Information von Daten zu aggregiert Information und kontext-sensitiv aggregiert was und kontext-sensitiv hilft dem Patienten was hilft dem Patienten i nnovative Lösungen Speicher und Rechenleistung der Cloud Mobilität Modularität & Flexibilität Seite 28
29 Vielfältige Voraussetzungen Rechtliche Rahmenbedingungen Werkzeuge, die Wissen nutzbar machen Datenschutz und Datensicherheit Einfache Anwendung der Technologien Tragfähige Kosten der Einführung Weiterentwicklung des medizinischen Fortschritts Mehrheitliche Akzeptanz in der Bevölkerung Bereitschaft, Wissen zu teilen Seite 29
30 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 30
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