»Masterplan Universität Witten/Herdecke« Protokoll der Auftaktveranstaltung vom 09. Januar 2013
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- Hansi Braun
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1 »Masterplan Universität Witten/Herdecke«Protokoll der Auftaktveranstaltung vom 09. Januar 2013 Am 9. Januar 2013 fand die Auftaktveranstaltung zum»masterplan Universität Witten/Herdecke«statt. Zu Beginn begrüßt Bürgermeisterin Leidemann die rund 150 TeilnehmerInnen im Audimax der Universität Witten/Herdecke. In ihrer einführenden Rede macht die Bürgermeisterin deutlich, dass sie sich sehr freue, wie viele BürgerInnen die Chance wahrgenommen haben, an der Zukunft der Universität Witten/Herdecke und in diesem Zusammenhang auch an der Zukunft der Stadt Witten mit zu gestalten. Im Anschluss begrüßt Herr Prof. Dr. Butzlaff von der Universität Witten/Herdecke die TeilnehmerInnen und gibt einen kurzen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Universität. Anschließend übergibt Herr Prof. Dr. Butzlaff die Moderation der Veranstaltung an Herrn Prof. Welters vom Büro Post Welters.
2 1. Einführung Herr Prof. Welters leitet die Veranstaltung mit einem kurzen Vortrag ein. Zunächst stellt er die Ziele der Veranstaltung dar: die Veranstaltung dient der Bürgerinformation und der Aufnahme des Wissens der BürgerInnen als»experten vor Ort«. Herr Prof. Welters erklärt, dass durch die zu erwartende Zunahme der Studierendenzahlen die Universität Witten/Herdecke expandieren muss und sich dadurch neue Nutzungs-, Flächen- und Mobilitätsansprüche ergeben. In diesem Zusammenhang wird auch die strategische Weiterentwicklung der universitätsnahen Technologiebauflächen einen wesentlichen Schwerpunkt im Masterplanprozess darstellen. Aus städtischer Sicht soll eine thematisch abgestimmte Flächenentwicklung mit verstärktem Technologietransfer und wirtschaftlicher Verwertung des Campus-Areals erreicht werden. Hieraus sollen räumlich-funktionale Ziele sowie Ideen und Visionen für die künftige Entwicklung der Universität und der angrenzenden Stadtteile abgeleitet und in einem Masterplan zusammengefasst und konkretisiert werden. Darauf folgt eine Präsentation des Ablaufs des Masterplanprozesses und der Leitbildentwicklung. Anhand der bereits durchgeführten Bestandsaufnahme werden Stärken und Schwächen des Universitätsstandortes mit der Einbindung in den gesamtstädtischen Raum aufgezeigt. Abschließend erläutert Herr Prof. Welters den weiteren Verlauf der Veranstaltung. Die BürgerInnen können sich an den Stellwänden zu den Themen Mobilität, Nutzung, Öffentlicher Raum/Freiraum und Verknüpfung Stadt-Universität informieren sowie Anregungen und Kritikpunkte äußern. 2. Diskussion an den Stellwänden Die Informations- und Diskussionsrunde dauert anschließend ca. 45 Minuten. Danach werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Plakat 1: Erreichbarkeit Fragestellungen: 1. Welche weiteren Stärken und Schwächen sind zum Thema»Erreichbarkeit«des Standortes Ihrer Meinung nach noch nicht genannt worden? 2. Welche Form der Mobilität sollte Ihrer Meinung nach am meisten verbessert werden? Welche Maßnahmen wären in diesem Zusammenhang denkbar? Für eine Verbesserung der Erreichbarkeit des Standortes werden ein Ausbau des Carsharing an der Universität vorgeschlagen sowie die Schaffung von verkehrssicheren und intakten Radwegen an der Pferdebachstraße. Zudem gibt es die Empfehlung das tatsächliche Mobilitätsverhalten der Studenten zu ermitteln, um dadurch eine bessere Einschätzung notwendiger Maßnahmen zu erhalten. Ein Schwerpunkt bei der Verbesserung der Mobilitätsformen wird in dem barrierefreien Wegeausbau gesehen. Auch sollte eine Anbindung der Dortmunder Straße für PKW zur Universität geschaffen werden. Dazu muss angemerkt werden, dass die Verortung dieser Verbindung als kritisch einzustufen ist. Für eine verbesserte Orientierung auswärtiger Besucher wird die Umbenennung des Autobahnanschlusses»Witten Stockum«an der A 44 in»witten Universität«vorgeschlagen. Im Hinblick auf den ÖPNV wird eine bessere Abstimmung der Fahrtzeiten der S-Bahn (S5/S8) mit dem Bus (371) sowie ein erhöhtes Fahrtenangebot (30 Minutentakt) der Busverbindung in den Abendstunden gewünscht. Für die Erreichbarkeit der Universität mit der S- Bahn wird vorgeschlagen einen weiteren S-Bahn Haltepunkt in Nähe der Universität zu schaffen sowie die Route der Buslinie 373 über die Universität zu führen, um so eine direkte Verbindung der S-Bahn Haltestelle Annen mit der Universität zu erhalten. Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 2
3 Weitere vorgeschlagene Maßnahmen sind die Schaffung einer direkten Busverbindung der Universität mit der Blote-Vogel-Schule sowie mit dem zweiten Standort der Universität Witten/Herdecke an der Stockumer Straße. Außerdem wird angeregt eine Verbindung durch den ÖPNV zwischen der Universität Witten/Herdecke, der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund zu schaffen. Plakat 2: Nutzung Fragestellungen: 1. Welche weiteren Stärken und Schwächen sind im Bezug auf die Nutzung und Versorgung des Standortes Ihrer Meinung nach noch nicht genannt worden? 2. Welche weiteren Nutzungsarten sehen Sie für den Standort angemessen? Welche Anforderungen (Energie/Gebäudegestaltung) sollten an zukünftige Entwicklungen und im Zusammenhang mit weiteren Nutzungsarten gestellt werden? Bei der besseren Versorgung des Standortes der Universität wird der Wunsch nach einem Betriebskindergarten in der Universität sowie einer Kita, die von Mitarbeitern sowohl der Universität Witten als auch von Mitarbeitern der Betriebe des Gewerbegebietes genutzt werden kann, geäußert. Eine Mehrzweckhalle für Sport und Theater in Campusnähe sowie eine Mensa, die offen für Nicht-Universitätsangehörige ist, werden als weitere Verbesserungen vorgeschlagen. Als zusätzliche Nutzung am Universitätsstandort wird ein Seminarzentrum mit Hotel, das sowohl von der Universität als auch von Betrieben aus dem Gewerbegebiet für Veranstaltungen und der Unterbringung auswärtiger Gäste genutzt werden kann, angeregt. Auch wird ein Studentenwohnheim auf dem Campus gewünscht. Hier wäre auch ein Mehrgenerationenhaus sowie integriertes Wohnen mit Behinderten denkbar. Die SoVD-Lebenshilfe GmbH ist mit ihrem Standort an der Dortmunder Straße räumlich durch die Bahnlinie vom Plangebiet getrennt. Durch die große Nachfrage an Wohnungen gibt es aber auch hier ein Interesse nach weiterem Wohnraum sowie zusätzlichen Werkstattgebäuden auf den zur Verfügung stehenden Flächen im Plangebiet. Angeregt wurde ebenfalls, einen studentischen Wettbewerb durchzuführen, der sich mit der Vermarktung der Flächen an der Rosi-Wolfstein-Straße befasst. Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 3
4 Nachhaltige Energiekonzepte sollen bei der Errichtung neuer Gebäude berücksichtigt werden. So wird z.b. der Bau eines neuen Forschungszentrums als»null-energie-haus«vorgeschlagen. Als weiteren Baustein zur Nachhaltigkeit wird die Errichtung einer Biogasanlage auf dem Universitätsgelände genannt. Das Netzwerk»Ökodorf Ruhrgebiet«(Witten) sucht Flächen für den Aufbau einer»ökosiedlung«und hätte Interesse an einem Standort im Plangebiet. Plakat 3: Freiraum/Öffentlicher Raum Fragestellungen: 1. Welche weiteren Stärken und Schwächen im Bezug auf Freiraumqualität und der Gestaltung des öffentlichen Raums sehen Sie? 2. Welcher Bereich sollte Ihrer Meinung nach verbessert werden? Was wäre hier zu verbessern? Die Universität Witten/Herdecke ist von großzügigen Grün- und Freiflächen umgeben. Es wird vorgeschlagen diese stärker zu nutzen, wie z.b. als Spiel-, Fußball- und Grillwiese. Neben der Nutzung des Freiraums für Sport- und Freizeitaktivitäten, sollen aber auch ruhigere Rückzugsorte»im Grünen«geschaffen werden. Zudem wird gewünscht einen»begegnungsraum«als Austausch zwischen Universität und dem Christopherus-Haus e.v. im öffentlichen Raum anzubieten. Als weitere Nutzung des öffentlichen Raums wird ein»freiluftmuseum«vorgeschlagen. Künstler könnten hier draußen arbeiten und ihre Exponate ausstellen. Verbesserungsbedarf wird für den, direkt an dem Universitätsgebäude gelegenen»stufu- Garten«gesehen. Der»Stufu-Garten«ist Teil des Studium fundamentale welches den Grundbaustein jedes Studiums an der Universität Witten/Herdecke darstellt. Hiermit sollen grundlegende Kernkompetenzen der Kommunikation, der Reflexion sowie künstlerische Kompetenzen der Studierenden durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise gefördert werden. Die Qualität des, südlich an die Universität angrenzenden, Grünzuges des Pferdebachtals wird aus Sicht der Studenten durch die intensive Nutzung als»hundewiese«deutlich beeinträchtigt. Plakat 4: Vernetzung Stadt Uni Fragestellungen: 1. Welche Stärken bzw. Schwächen sind im Bezug auf die Verbindung und Vernetzung zwischen Universität und Stadt Ihrer Meinung nach nicht genannt worden? 2. Welche Maßnahmen wären für eine stärkere Vernetzung von Universität und Innenstadt denkbar? Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 4
5 Als Stärke werden die Synergien mit dem Stadtteil Annen gesehen. Die unzureichende Verbindung des Universitätscampus mit dem Standort der Universität an der Stockumer Straße wird bemängelt. Als Schwächen werden die niedrige Taktfrequenz des Nachtbusses und das Fehlen einer zusätzlichen S-Bahn Station in Universitätsnähe genannt. Auch fehlt die Vernetzung von Universität und Stadt über Radwege an der Pferdebachstraße sowie einer Radwegeverbindung zum S-Bahnhof Annen. Für eine stärkere Vernetzung der Stadt mit der Universität wird vorgeschlagen, die Alfred- Herrhausen-Straße als ringförmige Erschließungsstraße auszubauen. Durch Studentisches Wohnen in der Stadt, gemeinsame Veranstaltungen und kulturelle Veranstaltungsstätten sollen»nutzungs-trittsteine«der Universität in der Innenstadt eingesetzt werden. Auch könnte ein für alle offenes Sport- und Kulturangebot in Campusnähe das Vernetzen der Universität mit der Stadt unterstützen. Zusätzlich wird eine bessere Kooperation mit den Schulen in Witten angeregt. Als weitere Maßnahmen werden eine fußläufige Gastronomie sowie ein Hotel in Nähe der Universität genannt. 4. Zusammenfassung/Ausblick Herr Prof. Welters macht zum Abschluss der Veranstaltung deutlich, dass großes Interesse der Universität sowie der BürgerInnen der Stadt Witten besteht, die Zukunft der Universität im Zusammenhang mit der Stadt Witten zu gestalten. Die Universität ist ein wichtiger Teil der Stadt Witten. Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werden im weiteren Erarbeitungsprozess der Leitbildentwicklung und des Masterplanentwurfes berücksichtigt. Der nächste Meilenstein ist die Präsentation erster Ergebnisse des Masterplanprozesses am»tag der Universität«am 17. Mai Aktuelle Informationen zu weiteren Veranstaltungen sowie die Plakate der Auftaktveranstaltung sind auf der Homepage der Stadt Witten zu finden. Darüber hinaus stehen die MitarbeiterInnen der Stadt den BürgerInnen für eventuelle Rückfragen zur Verfügung. Abschließend bedankt sich Bürgermeisterin Leidemann bei den TeilnehmerInnen für die Teilnahme sowie den engagierten Diskussionen und schließt die Veranstaltung um Uhr. E.Weischede, B. Wahler Dortmund 30. Januar 2013 Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 5
6 Plakat 1»Erreichbarkeit«Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 6
7 Plakat 2»Nutzung«Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 7
8 Plakat 3»Freiraum/Öffentlicher Raum«Plakat 4»Vernetzung Stadt - Uni«Post Welters Architekten & Stadtplaner GmbH 8
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