Erforschung und Weiterentwicklung literaler Kompetenzen bei Bachelor-Studierenden. Prof. Dr. Walter Erhart, Dr. Nadja Sennewald
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- Marielies Kaufer
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Transkript
1 Erforschung und Weiterentwicklung literaler Kompetenzen bei Bachelor-Studierenden Prof. Dr. Walter Erhart, Dr. Nadja Sennewald
2 Projektleitung: Prof. Dr. Walter Erhart
3 Wie leicht bzw. wie schwer fällt es B.A.-Studierenden sprachliche Regularitäten und Muster zu erkennen? Wie leicht bzw. wie schwer fällt es B.A.-Studierenden wissenschaftliche Texte zu verstehen, zu verfassen und sich wissenschaftlich adäquat auszudrücken? Notenvergleich Sprachkompetenztest Textanalyse
4 Textanalyse Germanistik Obwohl die Untersuchungen Schlobinskis bereits über 20 Jahre zurückliegen, kann sein Beitrag auch heute noch als aktuell betrachtet werden, denn die beschriebenen sprachlichen Besonderheiten, welche er anhand der Analyse eines Textes aus dem 19. Jahrhundert ermittelt, sind auch aktuell noch im Berlinischen zu finden. Physik Das physikalische Pendel besteht aus einem starren Körper der Masse m, der drehbar an einer Achse 0 aufgehängt ist. Diese gibt unter Verwendung der Größen g und b eine Möglichkeit f zu ermitteln, da f = f:
5 Sprachreflexive Kompetenz Zwischenergebnisse - wenig signifikante Unterschiede sprachreflexiver Kompetenzen bei Physik- und Germanistikstudierenden (Sprachreflexionstest) - signifikante stilistische und strukturelle Unterschiede in fachspezifischen Textsorten (Textanalyse) -Tendenz zur Imitation von Textmustern (Textanalyse)
6 Lesetagebücher Fragebögen Leseautobiografien Entwicklung des strategischzielbezogenen Leseverständnisses Entwicklung der Lesemotivation Veränderungen auf emotionaler Ebene Entwicklung der Kompetenz zur Reflexion der eigenen Leseprozesse
7 Fragebogen zur Selbsteinschätzung des Leseverhaltens (n= 94) 60,0 Das Lesepensum in Germanistik empfinde ich als... 50,0 % 40,0 30,0 20,0 10,0,0 Eher zu niedrig Teils/teils Eher zu hoch Viel zu hoch
8 Fragebogen zur Selbsteinschätzung des Leseverhaltens (n=74 ) Durchschnittliche Lesedauer am Stück in Prozent 60,00 50,00 40,00 % 30,00 20,00 10,00 0,00 bis 30 Minuten 31 bis 60 Minuten 61 bis 90 Minuten über 91 Minuten
9 Leseentwicklung Zwischenergebnisse - Selbsteinschätzung: ca. 37 % der Studierenden empfinden die Lesebelastung als zu hoch (Fragebogen) - Selbsteinschätzung: ca. 48 % der Studierenden lesen zwischen 31 und 60 Minuten am Stück (Fragebogen) - Lesetagebücher: Differenz zur Selbsteinschätzung; Tendenz zur Fragmentierung des Lesens (10-15 Min. am Stück) Perspektive: - Genauere qualitative Rekonstruktion und Analyse von Lesebiographien durch Lesetagebücher und Leseautobiografien
10 Experteninterviews Evaluationsbögen, Text-Rating Was sind die Anforderungen an das fachspezifische Schreiben? Welche Qualität haben die Texte der Studierenden? Wie ist die Selbsteinschätzung der Studierenden in Bezug auf ihre Schreibkompetenz beschaffen? Verändert ein fachspezifisches Training die Qualität der Texte und die Selbsteinschätzung? Fragebogen zur Selbsteinschätzung Fachspezifisches Schreibtraining Evaluation der Seminare
11 Fragebogen zur Selbsteinschätzung der Schreibkompetenz Schreiben macht mir Spaß (n=154 ; Cramers V=0,439 ; p=0,000) 60,0% 50,0% 40,0% % 30,0% Germanistik (n=110) 20,0% Physik (n=44) 10,0% 0,0% Trifft gar nicht zu Trifft eher nicht zu teils/teils Trifft eher zu trifft ganz genau zu
12 % Oft oder regelmäßig verfasste Textsorten Germanistik (n=108) Physik (n=43) Oft oder regelmäßig verfasste Textsorten % Germanistik (n=108) Physik (n=43)
13 Schreibkompetenz Zwischenergebnisse Schreibmotivation ist bei Germanistik- Studierenden hoch (Fragebogen) Studierende bemängeln fehlende Anleitung und Unterstützung bei Schreibaufgaben (Fragebogen) Über Anforderungen an das wissenschaftliche Schreiben informieren sich Studierende überwiegend bei FreundInnen, selten bei DozentInnen (Fragebogen) Prüfungsrelevante Textsorten werden in der Regel nicht gelehrt (Experteninterviews)
14 Fragebogen zur Selbsteinschätzung der Schreibkompetenz Es fällt mir schwer, eine wissenschaftliche Fragestellung zu entwickeln Ungecoachte Studierende, n=88 (Cramers V=0,444 ; p=0,002) % 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% Germanistik (n=67) Physik (n=21) 0,0% 60,0% 50,0% 40,0% Trifft gar nicht zu Trifft eher nicht zu teils/teils Trifft eher zu trifft ganz genau zu Gecoachte Studierende; n=60 (Cramers V=0,415 ; p=0,035) Fachspezifisches Schreibtraining verbessert die wissenschaftliche Kompetenz % 30,0% 20,0% 10,0% Germanistik (n=42) Physik (n=18) 0,0% Trifft gar nicht zu Trifft eher nicht zu teils/teils Trifft eher zu trifft ganz genau zu
15 Inwiefern unterstützen oder widerlegen die vorgelegten wissenschaftlichen Erkenntnisse gängige Meinungen zum Bologna-Prozess? Befunde: - Veränderung der Lesepraktiken (temporal, quantitativ) - Veränderung der Schreibpraktiken (medial, quantitativ) - Veränderung der Arbeitsweisen (Zeiteffizienz, standardisierte und imitative Verfahren) - Ungenügende Förderung literaler Kompetenzen
16 Welche Anregungen für die Verbesserung der Bologna-Praxis lassen sich aus den vorgestellten wissenschaftlichen Erkenntnissen gewinnen? Konsequenzen: Förderung literaler Kompetenzen als Schlüsselkompetenzen Lesen: curriculare Integration Schreiben: curriculare Integration von Schreibpraxis und Textfeedback
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